Jetzt lasst uns über den Intrag-Verlag reden.
Gibt es zu dem was Neues oder hast Du das einfach sonntäglich in die Runde geworfen ?
Geschrieben 15 Juli 2012 - 09:08
Jetzt lasst uns über den Intrag-Verlag reden.
Geschrieben 15 Juli 2012 - 10:08
Gibt es zu dem was Neues oder hast Du das einfach sonntäglich in die Runde geworfen ?
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
Mein Blog
Geschrieben 15 Juli 2012 - 10:15
Nein, etwas Neues gibt es nicht. Aber wenn wir hier einen weitgehend einflusslosen Theoretiker aus der Weimarer Republik wieder aufwärmen, können wir doch auch darüber reden :-)
Geschrieben 15 Juli 2012 - 11:11
"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"
Geschrieben 16 Juli 2012 - 08:31
Ich kann mein Arbeitspensum irgend wann nicht mehr steigern!
Eher fällt es mal ab wenn ich es übertreibe.
und seltsamerweise macht mir sogar die Zeit einen Strich durch meine Rechnungen ...
Und wie ist das mit den 100m Läufern?
Warum gibt es nicht öfters einen neuen Weltrekord?
Der liegt jetzt bei 9,58 Sek.
Charakteristisch am Kapitalismus ist ja nicht allein, dass es Privateigentum an Produktionsmitteln gibt – wie auch der staatliche Besitz von Produktionsmitteln nicht das Gegenteil des Kapitalismus darstellt, sondern ein Staat durchaus genauso wirtschaften kann wie ein privates Unternehmen. Charakteristisch am Kapitalismus ist u.a. auch, dass geldbasierter Warentausch die dominierende Wirtschaftsweise ist (was in der Antike nie so umfassend der Fall war wie seit Beginn der Industrialisierung).
Da Kapitalismus Geldwirtschaft ist, sind Finanzmärkte ein normaler Bestandteil des Kapitalismus. „Geldbasierter Warentausch“ heißt ja nichts anderes, als dass durch Herstellung, Verkauf und Weiterverkauf von Waren Profit erzeugt wird. Da liegt es nur nahe, Geld/Kapital durch Spekulation selbst als Ware zu behandeln. „Verkauft“ wird dabei die Fähigkeit des Kapitals, Profit zu erzielen. Der Preis, der dafür entrichtet wird, sind Zinsen oder Dividenden. Grundsätzlich funktioniert das nicht anders als jeder beliebige andere Warentausch, bei dem mit „nicht-virtuellen“ Produkten gehandelt wird. Und Wirtschaftskrisen gibt es ja auch nicht erst seit gestern, sondern sie waren von Anfang an Bestandteil des Kapitalismus. Die gegenwärtige Krise ist insofern weder ein neuer Zustand, noch ein Spezifikum der Finanzmärkte.
Ist eigentlich heutzutage in Europa eine Hyperinflation, wie sie Deutschland in den 20er Jahren erlebt hat, noch denkbar - d.h. dass man mit Eine-Billion-Euroscheinen zum Brötchenkaufen gehen müsste... ? Und wenn ja, welche Faktoren müssten alles zusammenkommen, damit so etwas nochmal passieren könnte?
Geschrieben 16 Juli 2012 - 12:09
Das stimmt und ich weiß natürlich auch das einiges was ich da formuliert habe ein wenig naiv klingt. Das sind aber Sachen die ich für mich im kleinen tun kann im großen müsste wohl der Gesetzgeber also im Grunde die Politik was tun. Diese ist sich Allerdings entweder nicht einig oder zu feige. Es könnte auch eventuell daran liegen das einige selber zu stark in das Geschehen involviert sind als das ein großes Interesse besteht etwas zu ändern und letztendlich steht dann irgentwie doch die Gier im Vordergrund. Die Frage ist doch wenn man die Banken crashen lässt wer dann am meisten darunter leidet, ich glaube ohne allzuviel Wissen darüber zu haben, das die welche die Probleme verursacht haben sich da schon irgentwie wieder rauswinden würden und letztendlich es sowieso diejenigen zahlen, die halt keine große Lobby haben. Es stimmt wohl aber wenn das Risiko grösser wäre würden weniger spekulieren.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
Geschrieben 16 Juli 2012 - 13:44
Das liegt höchstens an der geringeren Effizienz von Staatssystemen in der Antike. Geldbasierter Warentausch war in den Metropolen der Antike durchaus genauso normal wie heutzutage. Je weiter man aufs Land hinausgegangen ist, umso weniger war Geld natürlich nützlich, weil die Möglichkeit etwas dafür zu kaufen geringer war. In Metropolen hatte man das Problem allerdings nicht. In Konstantinopel haben zu Glanzzeiten des byzantinischen Reiches mehr als eine Million Menschen gewohnt, die Nahrung wurde in Ägypten angebaut und per Schiff importiert und dann in Byzanz an die Bewohner verkauft. Das lief mit Geld ab, weil die vielen Beamten und Händler in der Reichshauptstadt auch mit Geld entlohnt wurden.
[A]llerdings ist der Anteil des Finanzsektors in der Gesamtwirtschaft wesentlich größer als je zuvor. Standorte wie z.B. London leben ja praktisch davon. Dort wird nichts produziert außer virtuellen Geldprodukten.
Das soll jetzt keine kommunistische Brandrede gegen Banken oder die Finanzindustrie sein, ganz sicher nicht.
Geschrieben 16 Juli 2012 - 14:18
Geschrieben 16 Juli 2012 - 16:04
Geschrieben 16 Juli 2012 - 16:26
Geschrieben 16 Juli 2012 - 19:22
Geschrieben 16 Juli 2012 - 20:34
Naja auch wenn du die Erklärung "unbrauchbar" findest ist meiner Meinung nach, Die Gier nach immer mehr eines der Hauptprobleme. Bessere Menschen wären ein schönes Ziel aber wir Wissen die wird es nicht geben! Es kann also nur über Regulierung und Gesetze laufen um wie du es bereits erwähnt hast das Risiko zu vergrößern. Ich denke die Gewinnspannen sollten auch veringert werden. Allerdings gebe ich zu das ich eher pessimistisch denke was die Durchführung solcher Vorhaben betrifft.
Man muss hier verschiedene Dinge unterscheiden. Die too-big-to-fail-Problematk ist zweifellos real. Es gibt Banken in Schieflage, bei denen ein Crash sehr viel fatalere Folgen hätte als die kostspielige Rettung. Das hat aber nichts mit den Ursachen zu tun. Und die Erklärung "Gier" finde ich unbrauchbar — nicht zuletzt, weil sie nicht hilft, irgendein Problem zu lösen. Wenn Gier tatsächlich das Problem wäre, wäre die Lösung nur bessere Menschen.
Tatsächlich gäbe es einige recht einfache Massnahmen, um zu verhindern, dass es in Zukunft zu Problemen ähnlichen Ausmasses kommt (und die Gesetzgebung vielerorts weist auch in diese Richtung). Beispielsweise: Man trennt Investmentbanken und Geschäftsbanken (wieder) konsequent. In den USA war es Geschäftsbanken lange verboten, sich mit dem Geld ihrer Kunden im Investmentbanking zu betätigen. Und siehe da: Bevor diese Trennung aufgehoben wurde, waren die eingesetzten Summen, die Gewinne, die Boni und auch die Verluste viel kleiner, weil die Investmentfirmen mit ihrem eigenen Geld arbeiten mussten und es bei Pleiten keine systemrelevanten Banken betraf. Die Explosion des Investmentbankings kam zumindest in den USA erst mir der Aufhebung dieser Trennung. Wie das in Europa lief, weiss ich nicht im Detail, aber ich denke, dass da vielerorts nachgezogen wurde.
Geschrieben 16 Juli 2012 - 20:45
Danke für die ausführliche Antwort, Torwan!Ist eigentlich heutzutage in Europa eine Hyperinflation, wie sie Deutschland in den 20er Jahren erlebt hat, noch denkbar - d.h. dass man mit Eine-Billion-Euroscheinen zum Brötchenkaufen gehen müsste... ? Und wenn ja, welche Faktoren müssten alles zusammenkommen, damit so etwas nochmal passieren könnte?
(nur so aus Neugierde gefragt)
@Seti:
Prinzipiell ist das immer möglich.
Die Ursachen für Inflation bzw. Hyperinflation sind unterschiedlich, aber das auslösende Ereignis ist eigentlich immer, dass die Zentralbank Geld ohne Ende druckt, weil sie irgendein Problem auf dem Markt damit "lösen" will, z.B. Überschuldung. Ein anderer Grund kann z.B. der Zusammenbruch der Gesellschaft sein. Nach dem zweiten Weltkrieg war die Wirtschaft in Deutschland völlig zusammengebrochen, deswegen war die Reichsmark nichts mehr wert. Jeder hatte davon viel rumliegen (im Krieg konnte man ja auch nicht viel kaufen), aber wer wollte denn nach dem Ende vom Krieg noch ein echtes Wertgut gegen Reichsmark tauschen? Wer konnte denn garantieren, dass man dafür noch was bekam? Keiner. Es gab einfach kein Vertrauen mehr in die Währung.
Unter den aktuellen politischen Bedingungen in Europa ist eine Hyperinflation unwahrscheinlich. Aber die aktuellen politischen Bedingungen ändern sich ja im Tagesrhythmus. Wenn wir annehmen, dass es aufgrund der Wirtschaftskrise in Griechenland zu politischen Unruhen käme (vielleicht auch in Spanien, Portugal und Italien), dürfte das die Währung beschädigen. Da es aber im Norden durchaus stabile Wirtschaftszonen gibt (Deutschland, Benelux, Finnland, Österreich, auch Frankreich im Moment), dürfte es keine Hyperinflation geben, durchaus aber eine galoppierende.
Generell ist das aber schwer zu sagen, weil ein solcher staatenübergreifender Währungsverbund wie "Euro-Land" etwas recht Neues ist. Wie der Markt auf die ganzen Meldungen reagiert, ist deswegen schwer zu sagen.
Meine Meinung in kurz: Hyperinflation in Europa - prinzipiell möglich, aber aktuell unwahrscheinlich.
Ich vermute, dass die Finanzminister auf eine langfristige Inflation von 4 bis 10 % jährlich hoffen, um so den Schuldenberg langsam zu entwerten, ohne wirklich etwas dafür zu tun.
Bearbeitet von Seti, 16 Juli 2012 - 20:47.
"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"
Geschrieben 16 Juli 2012 - 20:54
Etwas in dieser Art dürfte wohl auch die Lösung sein.Tatsächlich gäbe es einige recht einfache Massnahmen, um zu verhindern, dass es in Zukunft zu Problemen ähnlichen Ausmasses kommt (und die Gesetzgebung vielerorts weist auch in diese Richtung). Beispielsweise: Man trennt Investmentbanken und Geschäftsbanken (wieder) konsequent.
Geschrieben 17 Juli 2012 - 07:34
Naja auch wenn du die Erklärung "unbrauchbar" findest ist meiner Meinung nach, Die Gier nach immer mehr eines der Hauptprobleme. Bessere Menschen wären ein schönes Ziel aber wir Wissen die wird es nicht geben!
Signatures sagen nie die Wahrheit.
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Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
Geschrieben 17 Juli 2012 - 10:16
Na ja, das war nur in einem sehr geringen Maße eine Effizienzfrage. Der Sinn des antiken Wirtschaftens lag hauptsächlich darin, den luxuriösen Lebensstil der (winzigen) Oberschicht zu ermöglichen und die Bevölkerung der Städte mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen. Der Punkt dabei ist, dass es keine systemische Notwendigkeit gab, Profite zu erwirtschaften, denn Luxusgüter für die Oberschicht und ausreichend Nahrungsmittelreserven für den Rest bereitzustellen ließ sich über einen erstaunlich langen Zeitraum hinweg durch Plantagenwirtschaft, Sklavenarbeit etc. bewerkstelligen, ohne die (durchaus vorhandene) Geldwirtschaft weiter auszudehnen. Das ist heute anders: Erst wenn die Geldwirtschaft zur dominierenden Wirtschaftsweise geworden ist, wird es überhaupt möglich, Profit zu erzielen und Reinvestitionen zu tätigen. Und da Geldwirtschaft Konkurrenz impliziert, ist es heute unabdingbar, Profit zu machen, um sich in der Wirtschaft behaupten zu können. In antiken Gesellschaften war diese Notwendigkeit einfach nicht gegeben.
Das will ich auch gar nicht leugnen. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass sich die Mechanismen des Finanzmarktes auf einer grundsätzlichen Ebene nicht von der sonstigen kapitalistischen Produktionsweise unterscheiden, also keine moralisch verderblichen Machenschaften o.ä. darstellen.
Kann es somit sein, dass die Inflation einer Währung damit auf annähernd demselben Prinzip von Angebot und Nachfrage basiert wie jede andere Ware auch? Denn wenn ich von einem Produkt mehr anbiete, als die Menschen haben wollen bzw. mir abnehmen können, muss ich ja auch mit dem Preis runtergehen, um überhaupt noch etwas an den Mann oder die Frau zu bringen. Und im Fall einer Währung fällt dann der Wechselkurs in den Keller, wenn mehr Geld auf dem Markt ist, als die Menschen brauchen. Oder ist das jetzt zu vereinfacht dargestellt? (Sorry, ich hab davon echt keine Ahnung) Auf jeden Fall gut zu wissen, dass unter diesen Umständen Eine-Billion-Euro-Scheine eher ins Reich der SF gehören.
Geschrieben 17 Juli 2012 - 11:43
Im Prinzip ist gegen OT-Threads und auch politische Themen nix zu sagen, aber diese stetig wiederkehren JuSo-Austob-Threads der immer gleichen Leute verleiden zumindest mir so den Spaß an diesem Forum, dass ich nur noch selten mal wieder richtig vorbei sehe. Nix für ungut. Ist nicht mein Laden, ich habe hier nix zu sagen. Macht ruhig, was ihr wollt und was Euch Spaß bringt.gequirlte Scheiße.
Geschrieben 17 Juli 2012 - 11:55
Geschrieben 17 Juli 2012 - 13:56
Eigentlich will ich mich hier gar nicht reinhängen, aber eines muss ich loswerden. Das mit den 5000 Jahren lustigen Draufloswirtschaftens ist eine Ente, wie ich feststellen durfte, als ich für einen Fantasy-Roman recherchierte (ja, das ist nicht verboten!).
Im Mittelalter gab es in den Städten eine Planwirtschaft. Es war nahezu jeder Handwerker in Zünften organisiert, die festlegten, wer wie viel produzieren darf. Die Zünfte unterhielten auch sogenannte "Brüderhäuser" für alte Zunftmitglieder, die zu alt waren, um selbst noch für sich zu sorgen - das war eine umlagefinanzierte Rente. Es gab sogar so etwas wie Versicherungen, die im Notfall innerhalb der Zunft wirksam wurden. Die Produktion wurde jedenfalls in den Zünften haarklein ausgehandelt, und es konnte auch nicht einfach ein Bäcker aus der Nachbarstadt kommen und sich niederlassen.
Ich will beleibe nicht behaupten, dass im Mittelalter alles besser war, aber offenbar gab es ein Wirtschaftssystem, das über lange Zeit sehr stabil funktioniert hat und eher nicht auf Wachstum ausgerichtet war, sondern auf Bedarfsbefriedigung. In diesem System galt es als ideal, wenn jeder sein Auskommen hatte. Ich war über diese Erkenntnis außerordentlich verblüfft, denn in der Schule habe ich davon nichts gehört. Ehe man "alternativlos" sagt, sollte man sich informieren, was es an tatsächlichen Alternativen gab.
Geschrieben 17 Juli 2012 - 14:51
Vielleicht verstehe ich das jetzt falsch, aber das klingt etwas marxistisch. Gerade die These vom luxuriösen Leben der Oberschicht usw., das klingt sehr nach marxistischer Geschichtsauffassung. Die Elite lebt immer luxuriös, das war in der Antike nicht anders als in der Moderne (oder während des real existierenden Sozialismus oder dem Post-Sozialismus in China heute).
Der Sinn des Wirtschaftens liegt immer im Erzielen von Gewinnen und Profiten, sei dies nun monetärer Art oder materieller Art - mit der Ausnahme von Subsistenzwirtschaft.
Allerdings gab es in der antiken und mittelalterlichen Finanzwirtschaft keine solchen "Luftbuchungen" wie es die heute gibt.
Geschrieben 17 Juli 2012 - 15:36
Oliver, dass es nicht dein Laden ist, kann ja gut sein. Dass es aber an "stetigen" schlimmen Politik-Threads IN LETZTER ZEIT liegt, kann eigentlich nicht sein. Wir haben uns, von den WMs abwärts, in den letzten ca. 8+ Wochen dolle hinter den Kulissen dafür eingesetzt, dass Provozierer und Klugscheißer deutlicher mitbekommen, dass sie im SFN keine heiße Lufthoheit haben, auch wenn das in der Zeit davor gang & gäbe war. Direkt im 1. Folgepost nach dem Erstpost dieses Threads hier habe ich das plakative Provo-Posten dem Threadstarter öffentlich nahe gelegt, zu lassen.Im Prinzip ist gegen OT-Threads und auch politische Themen nix zu sagen, aber diese stetig wiederkehren JuSo-Austob-Threads der immer gleichen Leute verleiden zumindest mir so den Spaß an diesem Forum, dass ich nur noch selten mal wieder richtig vorbei sehe.
/KB
Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?
Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.
Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.
Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.
(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)
Geschrieben 17 Juli 2012 - 18:12
Kurz und schmerzlos: ja. Und die Ursache ist immer der Staat, der zur Deckung seiner Ausgaben sich permanent weiter verschulden muss, wodurch es zur massiven Kapitalflucht in eine Fremdwährung kommt.Ist eigentlich heutzutage in Europa eine Hyperinflation, wie sie Deutschland in den 20er Jahren erlebt hat, noch denkbar - d.h. dass man mit Eine-Billion-Euroscheinen zum Brötchenkaufen gehen müsste... ? Und wenn ja, welche Faktoren müssten alles zusammenkommen, damit so etwas nochmal passieren könnte?
Ist es aber nicht. Schlussendlich ist es lediglich eine Krise der Reichen, die auf Kosten der Armen aufzulösen versucht wird. Einige wollen einfach nicht einsehen, dass im Kapitalismus die höchsten Gewinne immer mit den höchsten Risiken verbunden sind. Jetzt haben sie so riesige Verluste angehäuft, dass diese nicht ohne weiters vergesellschaft werden können.Naja auch wenn du die Erklärung "unbrauchbar" findest ist meiner Meinung nach, Die Gier nach immer mehr eines der Hauptprobleme.
Im Kapitalismus beruht schlicht alles auf Angebot und Nachfrage – das ist das Wesen der Marktwirtschaft.Kann es somit sein, dass die Inflation einer Währung damit auf annähernd demselben Prinzip von Angebot und Nachfrage basiert wie jede andere Ware auch?
Nein. Das ist nämlich im Kern das Grundproblem der Euro-Krise: Die betroffenen Euro-Staaten können nicht mehr abwerten, obwohl deren Haushaltsdefizite dies dringend geboten erscheinen. Erst wenn eine Insolvenzregelung für Staaten und Banken im Euro-Raum existiert, ist diese Krise wirklich überwunden – und das kann noch sehr lange dauern.Und im Fall einer Währung fällt dann der Wechselkurs in den Keller, wenn mehr Geld auf dem Markt ist, als die Menschen brauchen. Oder ist das jetzt zu vereinfacht dargestellt?
Doch, die gab es. Allerdings konnten damals™ die Potentaten sich dieser Luftbuchungen relativ einfach entledigen: Sie ließen den Gläubiger einfach töten und prompt waren die Bücher wieder ausgeglichen. Kein Gläubiger, keine Schulden.Allerdings gab es in der antiken und mittelalterlichen Finanzwirtschaft keine solchen "Luftbuchungen" wie es die heute gibt.
Korrekt. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell manche die Freiheit für etwas Sicherheit einzutauschen bereit sind. Vor allem Frauen hatten im Mittelalter nicht viel zu lachen. Sie waren schlicht das schnöde Eigentum ihrer Männer. Handel treiben oder gar Schreiben durften sie selbstverständlich nicht, andererseits durften die allermeisten Männer es auch nicht.Ansonsten würde ich das damalige Wirtschaftssystem nicht unbedingt loben und als "stabile Alternative" zum heutigen bezeichnen. Das mittelalterliche Wirtschaftssystem funktioniert nur im Rahmen eines unfreien Gesellschaftssystems, in der man dem Einzelnen verbieten kann zu tun, was er möchte und in der man ihm einen Lebensweg aufzwingt, getreu dem Motto "dein Vater war Bauer, also wirst du es auch". Das ist kein Weg für die Zukunft.
Buck Rogers
#The World from the nefarious Ming the MercilessGeschrieben 17 Juli 2012 - 18:56
Sage ich ja. Und was nützt Dir eine Erklärung, die Dir keine Lösungen bringt. Und noch einmal: Das Problem, das wir heute im Bankensektor haben, ist relativ neu und hat seine Ursache sicher nicht darin, dass die Menschen in einer Generation plötzlicher viel gieriger wurden. Es hat seine Ursache darin, dass plötzlich Dinge möglich wurden, die vorher nicht gingen.
Ohnehin weiss ich nicht, ob "Gier" auf einer individuellen psychologischen Ebene tatsächlich der ausschlaggebende Punkt ist. Wenn ich in einem Umfeld arbeite, in dem Gewinne und Boni riesig sind und alle um mich herum mit riesigen Beträgen herumjonglieren und auch erwartet wird, dass ich das Gleiche tue — ist das dann tatsächlich Gier? Ich glaube nicht, dass der durchschnittliche Investmentbanker viel gieriger ist als dass der Durchschnittsmensch; er passt sich wohl einfach seinem Umfeld an. Und dieses Umfeld wird durch Regulationen bestimmt.
Geschrieben 17 Juli 2012 - 20:26
Ich wollte damit eigentlich nicht Ausagen, das ich jetzt Investmentbanker für gieriger als andere Menschen halte, ich denke das die meisten Menschen so gelagert sind. Wenn ihnen die Möglichkeit geboten wird nehmen sie halt solang bis es nicht mehr geht und das war glaube ich zu allen Zeiten so.
Was ist an der Bankenkrise die wir haben/hatten den anders als an der in den zwanzigern und diese Frage ist ernst gemeint.
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Geschrieben 18 Juli 2012 - 08:20
Sicher, das ist marxistisch.
Und selbstverständlich pflegt die Oberschicht nicht nur in der Antike einen luxuriösen Lebensstil. Was ich sagen wollte, ist aber, dass die Wirtschaft in antiken Gesellschaften unmittelbar darauf ausgerichtet war, der Oberschicht diesen Lebensstil zu ermöglichen. Im Kapitalismus liegt jedoch ein anderes Strukturprinzip vor, in dem die Ermöglichung eines luxuriösen Lebens eher Nebensache ist. Für die Funktionsweise des Kapitalismus ist es völlig unerheblich, ob ich (sofern ich Kapitaleigner bin) persönlich bescheiden oder üppig lebe. Es kommt allein darauf an, dass ich Gewinne mache und diese Gewinne reinvestiere, da ich anders auf dem Markt nicht bestehen kann.
Das ändert aber nichts daran, dass in allen vormodernen Gesellschaften Ackerbau die dominante Wirtschaftsweise war, und die dadurch erzeugten Produkte meist auf ziemlich unmittelbare Weise konsumiert wurden. Handel und gewinnorientiertes Wirtschaften bildeten demgegenüber ein recht schmales Segment, und selbst etwaige Überschüsse wurden oft nicht als Möglichkeit zur Akkumulation betrachtet, sondern allenfalls als Vorräte für spätere Zeiten.
Heute, in einem weit fortgeschrittenen kapitalistischen System, könnte kein Unternehmer sich mit einer solchen Haltung auf dem Markt behaupten. Vor allem dann nicht, wenn ich den durch Verkauf erzielten monetären Profit auf den Kopp haue oder zuhause bunkere, statt ihn anzulegen oder wieder in die Produktion zu investieren. Letzteres ist der entscheidende Unterschied: Die Bedürfnisbefriedigung ist im Kapitalismus nur noch ein Nebeneffekt des Verwertungsprozesses. Deshalb übrigens taugt Gier auch nicht als Erklärung für das Handeln von Unternehmern im Kapitalismus.
Hier liegt möglicherweise ein Missverständnis vor, denn ich habe nicht die heutige Finanzwirtschaft mit der des Mittelalters oder der Antike verglichen, sondern lediglich gesagt, dass zum Kapitalismus immer schon ein Finanzmarkt gehörte und dieser nicht nach wesentlichen anderen Regeln funktioniert als andere Märkte im Kapitalismus auch. (Wobei die Bedeutung dieses Finanzmarktes seit den Anfängen des Kapitalismus durchaus gestiegen ist, wie du ja bereits sagtest.)
Doch, die gab es. Allerdings konnten damals™ die Potentaten sich dieser Luftbuchungen relativ einfach entledigen: Sie ließen den Gläubiger einfach töten und prompt waren die Bücher wieder ausgeglichen. Kein Gläubiger, keine Schulden.
Korrekt. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell manche die Freiheit für etwas Sicherheit einzutauschen bereit sind. Vor allem Frauen hatten im Mittelalter nicht viel zu lachen. Sie waren schlicht das schnöde Eigentum ihrer Männer. Handel treiben oder gar Schreiben durften sie selbstverständlich nicht, andererseits durften die allermeisten Männer es auch nicht.
Geschrieben 18 Juli 2012 - 10:53
Ich sehe darin auch kein wirkliches Problem. Ein Austausch von Standpunkten - v.a., wenn wir uns dabei nicht beharken - ist doch schon was. Das schaffen ja noch nicht mal unsere Politiker immer. Und wenn wir einen Konsens zum Thema finden würden, dann wäre das doch peinlich für die Regierungen in Europa im Allgemeinen, in Deutschland im Besonderen. Oder anders herum: Dann müssten wir uns ja glatt zur nächsten Bundestagswahl aufstellen lassen.Hm. Dann kriegen wir hier das Problem, das wir keinen Konsens finden. Ich persönlich halte von Welt- und Geschichtserklärungen aus einer einzelnen Perspektive heraus nicht viel und dazu gehört der Marxismus. Aber gut, wir können ja einfach Standpunkte austauschen.
Geschrieben 18 Juli 2012 - 16:02
Wenn die menschliche Gier zu allen Zeiten gleich ist, muss daraus aber zwangsläufig folgern, dass die gegenwärtige Krise nicht primär durch Gier verursacht wurde, denn die jetzige Situation unterscheidet sich ja grundlegend von derjenigen von zB. vor 20 Jahren.
Das können andere wohl besser beantworten.
Geschrieben 18 Juli 2012 - 17:24
Naja, Die Gesetzlichen Grundlagen waren halt andere als vor zB 20 Jahren. Ich vertrete die Aufassung das es zu jeder Zeit Menschen gab die sich auf Kosten anderer bereichert haben und nie genug bekamen, das es nicht die gleichen Auswirkungen hat wie heutzutage kann viele Gründe haben .Einer wäre für mich das heute halt alles viel globaler ist als früher und wie bereits Anfangs erwähnt DIe geänderte Gesetzeslage. Für mich ist es halt so das die meisten Dinge im Grunde nur wegen Geld getan werden. Womit wir wieder bei der Gier wären. Allerdings sind das ey alles nur Spekulationen und du könntest recht haben, das es primär auch andere Gründe haben könnte. Es ist halt meine sicherlich vereinfachte Sicht gewisser Dinge die nicht umbedingt stimmen muss.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
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Geschrieben 19 Juli 2012 - 08:00
Ich sehe darin auch kein wirkliches Problem. Ein Austausch von Standpunkten - v.a., wenn wir uns dabei nicht beharken - ist doch schon was. Das schaffen ja noch nicht mal unsere Politiker immer. Und wenn wir einen Konsens zum Thema finden würden, dann wäre das doch peinlich für die Regierungen in Europa im Allgemeinen, in Deutschland im Besonderen. Oder anders herum: Dann müssten wir uns ja glatt zur nächsten Bundestagswahl aufstellen lassen.
My.
Geschrieben 19 Juli 2012 - 08:42
Wir scheinen aneinander vorbeizureden: Du scheinst mit mir ja einig zu sein, dass die grundsätzliche menschliche Gier (oder wie immer man es nennen will) sich nicht entscheidend ändert, wohl aber die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Und deshalb würde ich eben sagen, dass es weitaus sinnvoller und zielführender ist, die Ursache auf dieser Ebene zu suchen ist. Denn den Faktor "Gier" kann man ohnehin nicht beeinflussen und ein Lamentieren über die Schlechtigkeit der Menschen wird null Veränderung mit sich bringen. Eine Analyse, welche Rahmenbedingungen sich geändert haben, kann dagegen sehr viel bringen.
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