Ming der Grausame, on 30 Jul 2012 - 22:39, said:
Quote
Gymnasiallehrer[
Gymnasialprofessor immer noch. Soviel Genauigkeit muss sein. Und ansonsten gar nicht mal so ganz erfolglos, wenn auch einfach zu vielseitig. Damit machte man schon damals keine wissenschaftliche Karriere.
Was nun das Buch angeht, du schreibst es ja selber, du hast ganze Passagen einfach übersprungen. War vermutlich ein Fehler.
Deine These, dass er in dem Buch den Imperialismus theoretisch fundieren möchte, halte ich für schlichtweg katastrophal. Da scheinst du deine Sichtweise dem Buch übergestülpt zu haben. Laßwitz arbeitet während des gesamten Buches immer mit der "Dialektik der Aufklärung", lange bevor es sie gab. Verweist immer wieder darauf, dass eine Auseinandersetzung mit anderen, egal von welcher Warte aus, immer auch dazu führt, dass man die guten und schlechten Eigenschaften des anderen eben doch auch ein wenig übernimmt. Das ist ganz bestimmt keine Fundierung des Imperialismus (wer sollten eigentlich die Imperialisten sein?) - eher eine Hinterfragung.
Ansonsten enthält das Buch viele wirklich gute Dialoge. Das schaffen etliche heutige Autoren nicht. Korrekt ist allerdings, dass das Buch für heutige Verhältnisse weitschweifig ist. Das gilt für das Kapital von Marx aber z.B. auch. Hier schlagen einfach veränderte Lebens- und Lesegewohnheiten durch.
Bedauerlich ist auch, weil das nicht nur für dieses Buch gilt, dass Laßwitz oft nicht wusste, wann eine Szene zu Ende ist und munter an ihr weiter schrieb. Damit befindet er sich aber auch in guter Gesellschaft. Thomas Mann konnte das auch (nicht immer).
Bearbeitet von Puh, 31 Juli 2012 - 14:57.