Dann halten wir das so fest. Ich jedenfalls glaube nicht eine Sekunde, dass Feldhoff diese Strategie im stillen Kämmerlein erfunden und nicht mit der Redaktion abgestimmt hat. Klaus Frick widerspricht dagegen einer Behauptung, die niemand aufgestellt hat, weder Lüy noch ich, nämlich dass es Marketing-Strategen gegeben hätte, "die von außerhalb der Redaktion und des Autorenteams kommen". Die kamen eben aus der Redaktion, eventuell in Zusammenarbeit mit einem besonders fortschrittlichen Autor. Das macht die Sache nicht besser. Aber falls das als Fehler erkannt wurde, ist es ja okay.Ich denke Klaus wollte festgehalten sehen, dass zwar im Hintergrund dies durchaus getan wird, aber dabei handelt es sich nicht um irgendwelche Bauer/VPM-Marketingstrategen, sondern nur um die PR-Redaktion und Expokratie.

Neues Exposé Team ab 2700
#91
Geschrieben 06 November 2012 - 14:35
#92
Geschrieben 06 November 2012 - 14:41
Ich will dich ja nicht enttäuschen, oder gar dein Perryweltbild einreißen. Aber das von dir geschilderte Szenario gab es es schon immer. Die Redaktion, und zu Schelwokats Zeiten sicher auch der Lektor, waren immer in der Materie mit drin und steuerten Ideen bei, bzw. "empfahlen" den Expokraten gewisse Dinge in die Serie mit einzubauen.Die kamen eben aus der Redaktion, eventuell in Zusammenarbeit mit einem besonders fortschrittlichen Autor. Das macht die Sache nicht besser. Aber falls das als Fehler erkannt wurde, ist es ja okay.
Als Lektüre empfehle ich hierzu die beiden Kosmoschroniken von Nagula zu lesen oder den Werkstattband von 1985.
Zumal dies ja nur logisch ist, ansonsten wäre die Redaktion ihrer ureigensten Aufgabe enthoben. Das macht ja gar keinen Sinn!
Bearbeitet von 64Seiten, 06 November 2012 - 14:42.
#93
Geschrieben 06 November 2012 - 15:02
Möglicherweise gehört aber seine Forenabstinenz zu seiner neuen Stellenbeschreibung oder Zielvereinbarung, wie man wohl eher bei Freiberuflern sagt. Ansonsten könnte sich die Geheimniskrämerei um die Exposé-Inhalte lockern.
Da diese Fragen immer wieder im Zusammenhang mit RoFes Exposés aufkamen, glaube ich mich daran zu erinnern, dass KNF einmal äußerte, die Exposés blieben deshalb geheim, damit man nicht nachvollziehen kann, wer wie viel zu einem Roman beigetragen hat.
"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)
"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)
#94
Geschrieben 06 November 2012 - 15:40
Enthonen in Tradom? Gut, Samburi kam ganz am Ende ins Spiel, aber da wusste man noch nicht, dass es sich um eine Enthonin handelt...
Und "Tradom" bestand eben nicht nur aus der - eher schwächeren - "Tradom"-Ebene, sondern u.a. aus den Abenteuern Trim Maraths und Startac Schroeders sowie der Expedition Atlans. Das Stichwort "Pangalaktische Statistiker" gehört ebenso dazu.
Die Eltanen waren gemeint. Die empfand Ich damals als komplett unbefriedigend.
#95
Geschrieben 06 November 2012 - 15:58
Und genau mit diesem Vollreset - Stichwort Ahandaba - versaute er auch den Sternenozeanzyklus. Ohne Not - da stimme ich Laire absolut zu - wurde und wird Potenzial einfach in den Orcus gespült. Die Sternenozeanvölker
Ich habe die Ahandaba Geschichte eigentlich immer als das beste Element des Sternenozeanzyklus gesehen, da Ich das als das Zugeständnis des Teams zur Entsorgung des ärgerlichsten Zyklus aller Zeiten auf der Metaebene interpretierte. Da war einfach nichts mehr zu retten. Bobby Ewing Gedächnispreis.
Wenn dieses Konzept mit wirklich interessanten Völkern/Charakteren gefüllt gewesen wäre sicherlich eine Bereicherung für die Milchstrasse. Aber es war ja genau das Gegenteil.
Bis auf 2-3 dieser Sternenhaufen hat man bis jetzt auch noch nicht das gesamte Potential verschossen. Das die praktisch nicht erwähnt wurden empfand Ich auch als doch sehr seltsam.
Bzgl. Veränderungen der Milchstrasse hätte man die Negasphäre entstehen lassen sollen. Das hätte Stoff bis 3000 geliefert und dann hätte dieser 2600 Zyklus mit der Versetzung der Erde wie 700 Teil eines Fluchtkonzepts sein können. Vielleicht eine Reaktivierung eines Schwarms mit den wichtigsten Welten der Milchstrasse als strategischer Rückzug. Da wäre viel möglich gewesen um den Status Quo wirklich sinnig zu verändern.
Bearbeitet von laire, 06 November 2012 - 17:20.
#96
Geschrieben 06 November 2012 - 16:07
Was du nicht sagst. Das ist mir völlig klar, darüber gibt's genug Anekdoten innerhalb und außerhalb von PR, und dagegen gibt es grundsätzlich gar nichts einzuwenden. Wer zahlt bestellt nämlich auch. Allerdings trägt der dann auch die Verantwortung für das Ergebnis. Was hier kritisiert wurde ist die Denkweise, schlaue Marketing-Ideen und ein Hineinhorchen in die aktuellen Themen der Gesellschaft könnten eigene Kreativität und pfiffige Ideen ersetzen.Aber das von dir geschilderte Szenario gab es es schon immer. Die Redaktion, und zu Schelwokats Zeiten sicher auch der Lektor, waren immer in der Materie mit drin und steuerten Ideen bei, bzw. "empfahlen" den Expokraten gewisse Dinge in die Serie mit einzubauen.
#97
Geschrieben 06 November 2012 - 16:26
Da ich den Sternenozean mit zu den besten zähle werden wir in diesem speziellen Fall nicht zusammen findenIch habe die Ahandaba Geschichte eigentlich immer als das beste Element des Sternenozeanzyklus gesehen,

Wie gesagt, ich halte in diesem Falle die Aussage von Robert Feldhoff schlicht für extrem unglücklich. Denn letztlich hat er nicht viel anders gemacht als auch KHS oder WiVo auch. Alle Epochen von Rhodan waren auch ein wenig durch den aktuellen Zeitgeist durchweht gewesen. Feldhoffs Zeit fiel halt in eine negative Phase (Globalisierung, Effizienz um jeden Preis, Rendite ohne Rücksicht auf Existenzen etc, etc.) der gesellschaftlichen Entwicklung.Was hier kritisiert wurde ist die Denkweise, schlaue Marketing-Ideen und ein Hineinhorchen in die aktuellen Themen der Gesellschaft könnten eigene Kreativität und pfiffige Ideen ersetzen.
Ich halte dies auch durchaus für legitim. Autoren abstrahieren stetig ihre Umwelt in ihren Romanen. Irgendwo müssen die Vorlagen ja herkommen. In wie weit sie diese Eindrücke dann verfremden kommt sicherlich auf den Fall und den Autor an, aber was wirklich ganz neues zu erschaffen erachte ich als sehr schwierig.
Bearbeitet von 64Seiten, 06 November 2012 - 16:27.
#98
Geschrieben 06 November 2012 - 16:30
Möglicherweise gehört aber seine Forenabstinenz zu seiner neuen Stellenbeschreibung oder Zielvereinbarung, wie man wohl eher bei Freiberuflern sagt. Ansonsten könnte sich die Geheimniskrämerei um die Exposé-Inhalte lockern.
Leute ...
Was ist denn das für eine absurde Vorstellung? Ich mache mit den Autoren eine »Zielvereinbarung«? Wir haben eine »Stellenbeschreibung«?
(Dass man als Freiberufler oder als Angestellter die Klappe zu Betriebsinterna hält, ist nichts ungewöhnliches. Ich habe mir sagen lassen, dass das bei Automobilkonzernen und Gastronomiebetrieben nicht anders ist als bei Verlagen.)
#99
Geschrieben 06 November 2012 - 16:43
#100
Geschrieben 06 November 2012 - 16:45
Das glaube ich euch sofort! Kein Autor hat Spaß daran, seine Romane anhand von Marketingumfragen zu optimieren und den Lesern nach dem vermuteten Geschmack zu schreiben. Das wäre künstlerischer, aber auch ökonomischer Selbstmord. Mit Belletristik ist es wie mit dem iPad - man muss dem Markt immer wieder etwas geben, von dem die Konsumenten noch gar nicht wissen, dass sie es haben wollen.Du wirst - wie immer - der Wahrheit nicht glauben. Trotzdem versuche ich es, Deiner nicht zutreffenden Behauptung zu widersprechen: Es gibt keine Marketing-Strategen, die von außerhalb der Redaktion und des Autorenteams kommen und sich in unsere Arbeit einmischen. Wenn wir Deiner Ansicht nach etwas falsch gemacht haben, ist das auf unserem eigenen Mist gewachsen.
(...)
Auf die Idee, dass Robert Feldhoff die Evolux-Handlung sich deshalb ausgedacht hat, weil er eben genau diese Marketing-Strategien doof findet, bist Du aber noch nicht gekommen? Es wird doch eigentlich für jeden, der halbwegs lesen kann, klar, wie sehr die Autoren diese Art und Weise, Dinge voranzutreiben, verabscheuen. Wie man daraus das Gegenteil herauslesen kann - wie Du es offenbar tust - erschließt sich mir nicht.
Kopfschüttelnd wanke ich aus diesem Forum hinaus.
Na, das "Wunder von Terra" würde ich mal in die Nähe des Band 1111 stellen - ab und zu darf das PR-Team auch mal einen Band aus der Reihe schreiben. Von einem einzigen Fußballheft wird man nicht tausende von Kicker-Lesern zu PR holen. Ich sehe es eher so: Das war mal ein Anlass, um zu zeigen, was für eine Rolle Fußball in der fernen PR-Zukunft spielt. "Show, don't tell" gehört zum Rüstzeug eines Autors, und das Umfeld gehört zu einer weltenbildenden Geschichte.Der Robert Feldhoff, der "genau diese Marketing-Strategien doof findet" und der Robert Feldhoff, der zum Beispiel höchstselbst einen Roman wie "Das Wunder von Terra" verursacht hat - pünktlich zur WM im eigenen Schland! - und unter dessen Ägide das Symbol für "Effizienz bei PR"*, nämlich die Viererblöcke, mit eiserner Konsequenz durchgehalten wurden; sie scheinen nicht so recht zusammenzupassen.
#101
Geschrieben 06 November 2012 - 17:04
Könnte man annehmen...Na, das "Wunder von Terra" würde ich mal in die Nähe des Band 1111 stellen - ab und zu darf das PR-Team auch mal einen Band aus der Reihe schreiben. Von einem einzigen Fußballheft wird man nicht tausende von Kicker-Lesern zu PR holen. Ich sehe es eher so: Das war mal ein Anlass, um zu zeigen, was für eine Rolle Fußball in der fernen PR-Zukunft spielt. "Show, don't tell" gehört zum Rüstzeug eines Autors, und das Umfeld gehört zu einer weltenbildenden Geschichte.
Aber - hast Du den damals gelesen? =)
Der Roman war komplett ironie- und spaßfrei.
Zudem: "Die tollen Fußballstars" behandelt das Thema Fuppes realistischer...

Und was show don't tell angeht... nuja...
Sicherlich haben Schauwerte das Geschehen bestimmt - aber eben im Stile einer Michael-Bay-Produktion.
Transformers ist jedenfalls nicht show don't tell, sondern einfach... Show!

(Ebenso wie "Das Wunder von Terra". Hochglanzdramolette trifft's eher.)
Show don't tell ist ja eher, anstatt z.B. "Max ist traurig" zu schreiben, Max' Handeln derart zu schildern, daß seine Traurigkeit präsent ist, ohne daß man sie extra erwähnen müßte. Daß sich also gewissermaßen das eigentliche Geschehen "hinter" den geschriebenen Worten abspielt.
In dieser Hinsicht war "Das Wunder von Terra" sogar das genaue Gegenteil von show don't tell.
Alles war glattpolierte Oberfläche.
Denn außer Fußballgemetzel - wie es in so einer Form eigentlich nur Leute schildern können, die überhaupt keinen Zugang zu diesem Sport haben* - sowie einer Plastik-Schmonzette, die sich so auch im Nachmittagsfernsehen abspielen könnte, gab's ja nüscht in diesem Roman.
*Ganz ehrlich: Hätten sie nicht wenigstens jemand den WM-Roman schreiben lassen können, der Fußball mag und sich damit ein wenig auskennt?
Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...
#102
Geschrieben 06 November 2012 - 17:23
Ja, und ich fand ihn sterbenslangweilig.Aber - hast Du den damals gelesen? =)
#103
Geschrieben 06 November 2012 - 17:45
*Ganz ehrlich: Hätten sie nicht wenigstens jemand den WM-Roman schreiben lassen können, der Fußball mag und sich damit ein wenig auskennt?
Der Autor war Fußballfan und eifriger »Kicker«-Leser; er kann sich gegen diese Unterstellung hier leider nicht mehr wehren.
#104
Geschrieben 06 November 2012 - 18:01
Dann reformuliere ich meine Frage: Hätte er den Roman nicht so schreiben können, daß man ihm seine Fußballbegeisterung und - vor allem! - sein Fußballinteresse anmerkt?
Der Autor war Fußballfan und eifriger »Kicker«-Leser; er kann sich gegen diese Unterstellung hier leider nicht mehr wehren.

Ich sag's mal so...
Ich find Baseball relativ öde und hab' auch nicht wirklich den Plan von diesem Sport.
Wenn ich einen Baseball-Roman schreiben würde - er würde sich so lesen wie "Das Wunder von Terra".
Natürlich... Wenn ich einen Baseball-Roman schreiben wollte, dann würde ich mich vorher erstmal schlau machen und recherchieren...

Fußball-Fan hin, kicker-Leser her...
Auch und gerade als Fußball-Roman ist "Das Wunder von Terra" ziemlich mies.
Wie gesagt... Tsubasas Eskapaden sind eine Doku im Vergleich.

Ich zitier' mich einfach mal selbst - aus den Untiefen des Foren-Archivs -, um noch mal deutlich zu machen, was ich meine:
Letztlich fiel nur RFs plakative Nullmeinung vom Fußballspiel negativ auf. Wie eins zu eins Phrasen aus einhundert Jahren realer Fußballgeschichte übernommen und komplett ironiefrei als eherne Gesetzmäßigkeiten eines an sich weit weniger eindimensionalen Sports dargestellt wurden, war schon nicht so prall.
So halt...

Bearbeitet von Echophage, 06 November 2012 - 18:06.
Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...
#105
Geschrieben 06 November 2012 - 18:06
Nun ja, spannende Frage, wie ein solches Szenario dann wieder mit der Forderung zu vereinbaren wären, dass PR zu einer bodenständigen SF zurückkehren soll.
Bzgl. Veränderungen der Milchstrasse hätte man die Negasphäre entstehen lassen sollen. Das hätte Stoff bis 3000 geliefert und dann hätte dieser 2600 Zyklus mit der Versetzung der Erde wie 700 Teil eines Fluchtkonzepts sein können. Vielleicht eine Reaktivierung eines Schwarms mit den wichtigsten Welten der Milchstrasse als strategischer Rückzug. Da wäre viel möglich gewesen um den Status Quo wirklich sinnig zu verändern.
Ich gehe einfach mal davon aus, dass diese Serie nur dann existieren kann, wenn gewisse - sagen wir mal Nabelschnuren - mit der Realität erhalten bleiben. Eine dieser Nabelschnuren dürfte die Existenz der Erde im solaren System sein. Die Vernichtung der Erde ist von daher wohl ebenso sakrosant, wie die Vernichtung der Milchstraße.
Ansonsten sind diese Szenarien (Exodus der Erde und Abschottung der Milchstraße) ja nun auch schon genutzt worden. Ob sich da wohl Leute fänden, die LANGWEILIG schreien würden.

#106
Geschrieben 06 November 2012 - 18:13
Wahrscheinlich hast Du recht...Ich gehe einfach mal davon aus, dass diese Serie nur dann existieren kann, wenn gewisse - sagen wir mal Nabelschnuren - mit der Realität erhalten bleiben. Eine dieser Nabelschnuren dürfte die Existenz der Erde im solaren System sein. Die Vernichtung der Erde ist von daher wohl ebenso sakrosant, wie die Vernichtung der Milchstraße.
Was aber schade wäre!
Gerade das Schlachten heiliger Kühe kann, richtig angestellt, einen Eindruck hinterlassen, der seinesgleichen sucht.
On second thought... auch das mißlungene Küheschlachten kann einen solchen Eindruck hinterlassen, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen...

Andererseits...
Wir hatten bei PR schon eine Welt ohne Menschen.
Warum nicht mal Menschen ohne Welt?

(Hat bei BSG auch funktioniert.

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...
#107
Geschrieben 06 November 2012 - 18:40
Ich hab nichts behauptet, ich hab mich nur auf das Zitat von Robert Feldhoff bezogen. Da sagt er ja ziemlich klipp und unmißverständlich, wie die Entscheidungsfindung zu diesem Zeitpunkt lief. Ich hab auch nicht gesagt, daß der grosse Stratege von außen zugekauft wurde. Hätt ich Euch auch nicht zugetraut. Ich glaub Dir gern, daß die (schon länger schwelende) Misere der EA und die (eher perakut ablaufende) Befindlichkeitsstörung von NEO echte Rastätter Handarbeit sind.Du wirst - wie immer - der Wahrheit nicht glauben. Trotzdem versuche ich es, Deiner nicht zutreffenden Behauptung zu widersprechen: Es gibt keine Marketing-Strategen, die von außerhalb der Redaktion und des Autorenteams kommen und sich in unsere Arbeit einmischen. Wenn wir Deiner Ansicht nach etwas falsch gemacht haben, ist das auf unserem eigenen Mist gewachsen.
Bei diesen klaren Aussagen, die da recht offen auf dem Tisch des Forums liegen, seh ich wenig Platz für Verschwörungstheorien - noch weniger für ein Mißverständnis.
Wenn ich höre, daß jemand einen kreativen Vorgang beschleunigen, straffen, strukturieren oder effizienter machen will, stellt es mir regelmäßig die Haare auf. Natürlich kann soetwas im ökonomischen Sinn "funktionieren", aber als Nebeneffekt hat die Qualität darunter zu leiden. Ich behaupte (und nicht nur ich), das merkt man. Andere werden vielleicht behaupten, ich hänge Verschwörungstheorien an. (oder veröffentliche hier schlaue Wiki-Artikel über Fäkalsprache. Tssss...)
Letzte Worte des Cheftechnikers beim Sprung von Terra-Luna durch Twin-Sol
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#108
Geschrieben 06 November 2012 - 18:54
[...] Gerade das Schlachten heiliger Kühe kann, richtig angestellt, einen Eindruck hinterlassen, der seinesgleichen sucht.
[...]
Salut Echo,
das Problem ist immer wieder, dass es statt der Kühe die Kühställe sind, die geschlachtet werden. Will meinen, statt die "Schlachtung" der Charaktere vorzunehmen, wird allein via Handlung "geschlachtet".
Die nachhaltigste und auch intensivste Veränderung erfolgt doch über die Veränderung der Charaktere. Als Beispiel will ich mein immer mal wieder und wieder gerne angeführtes Perry Rhodan Beispiel nennen:
Rhodan hat seine Ritter-AUra abgelegt und ist nicht mehr offiziell im Dienst der Kosmokraten. Dennoch trägt er noch immer den von ihnen an ihn verliehenen und auf ihn abgestimmten ZA. So sollte doch nun mal die Forderung der Kosmkraten sein: Entweder du steigst wieder bei uns ein und machst den Erfüllungsgehilfen für uns oder du legst deinen ZA ab. Entscheide dich, Perry Rhodan, am Ende des Zyklus 2700 erwarten wir eine Grunsatzentscheidung von dir.
Was tut Perry nun? Wählt er die Freiheit von den Kosmokraten und den Zellzerfall oder das Ewige Leben und die Dienerschaft an den Hohen Mächten? Eine dritte (und von mir favorisierte) Lösung wäre, dass Perry tatsächlich seinen ZA abgibt, die persönliche Unabhängigkeit von den KKs erreicht, aber letztendlich von ES ein Zelldusche erhält, die ihne dazu zwingt, alle 62 Jahre Wanderer aufzusuchen.
Das würde Rhodan zum einen zu einer Art "gefallenen Unsterblichen" machen, ihn von seinen ZA-Tragenden Kollegen unterscheiden und ihn unabhängiger von den Hohen Mächsten machen. Die Kombination Demut und Freiheit kommt mir da in den Sinn.
So könnte man, z.B., Kühe schlachten.
lg
Ten.
#109
Geschrieben 06 November 2012 - 19:05
Wunderbar ausgedrückt! Den Satz muss ich mir merken.Mit Belletristik ist es wie mit dem iPad - man muss dem Markt immer wieder etwas geben, von dem die Konsumenten noch gar nicht wissen, dass sie es haben wollen.
Valerie hat die Antwort gegeben. Bei den Lesern danach zu suchen, was sie wollen, wird nicht funktionieren. Auch das hat Feldhoff an anderer Stelle richtig ausgedrückt. Man kann es nicht allen recht machen, das muss man erst gar nicht versuchen. Was Leser wollen ist nichts Konkretes, sie wollen einfach von einer Geschichte gepackt werden. Und natürlich wird je nach Gemüt der eine von dieser und der andere von jener Geschichte gepackt. Der eine bricht bei einem bestimmten Liedtext in Tränen aus, weil er seine eigene Gemütslage oder Situation dort wiederfindet, dem anderen ist dieser Text schnurz. Das ist gerade die Kunst, als Autor zu erfühlen und auszudrücken, was SF-Leser gerade zu diesem Romantyp treibt: Sehnsucht, Abenteuer, Fremdartigkeit, Neugier, was weiß ich. Und dann gibt es gewisse Gesetzmäßigkeiten im Unterhaltungssektor allgemein und gewisse Gesetzmäßigkeiten bei Heftromanen, die man zumindest beachten kann. Abwechslungsreichtum ist eines dieser Gesetze. Wenn man solche Regeln bewusst oder unbewusst mit Füßen tritt, immer dieselben Kalauer auf der Bühne vorträgt und immer dieselbe Handlung mit kleinen Varianten wiederholt, dann bleibt der Erfolg irgendwann aus.den Jungs in Rastatt [wird] eigentlich stetig die Quadratur des Kreises abverlangt
#110
Geschrieben 06 November 2012 - 20:00
Nun ja, spannende Frage, wie ein solches Szenario dann wieder mit der Forderung zu vereinbaren wären, dass PR zu einer bodenständigen SF zurückkehren soll.
Was war denn bzgl. 2300 bis jetzt bodenständig?
Das bodenständig Argument kommt ja meistens wenn die Story komplett aus dem Ruder läuft und die Protagonisten nur Getriebene der Handlung sind. Dementsprechend halte Ich eine von den Protagonisten logisch durchdachte Eigenmotivation für viel wichtiger für die Serie als das Szenario selbst.
Ich gehe einfach mal davon aus, dass diese Serie nur dann existieren kann, wenn gewisse - sagen wir mal Nabelschnuren - mit der Realität erhalten bleiben. Eine dieser Nabelschnuren dürfte die Existenz der Erde im solaren System sein. Die Vernichtung der Erde ist von daher wohl ebenso sakrosant, wie die Vernichtung der Milchstraße.
Ansonsten sind diese Szenarien (Exodus der Erde und Abschottung der Milchstraße) ja nun auch schon genutzt worden. Ob sich da wohl Leute fänden, die LANGWEILIG schreien würden.
Es geht doch nicht wirklich um das Szenario sondern wie dies verkauft wird. Man hat das Sonnensystem auch zig mal per irgendwelchen Schutzschirmen vor einer Gefahr geschützt. Das mag vielleicht ein Klischee sein nur es ist ein logisches Klischee. Wenn die Gefahr zu gross wird und das war ja bei der Kolonne der Fall wäre die Flucht eine logische Handlung. Man hat aber die "irgendwie müssen wir den Schirm verstärken" Karte gezogen und das läuft dann darauf hinaus ob der Leser dies bei den Kräfteverhältnissen den Autoren abnimmt. Und jetzt können irgendwelche Hilfstruppe einer SI den Schirm umgehen an dem sich die Kolonne und andere Schwergewichte die Zähne ausgebissen haben. So etwas rüttelt doch an der Glaubhaftigkeit der Serie.
Eine Negasphäre hätte die physikalischen Parameter in der Umgebung verändert. Das bedeutet ja nicht die Zerstörung der Milchstrasse.
Es hätte z.B. einen Exodus und oder Zuzug von unbekannten Völkern/Kräften bedeuten können, der die Umgebung massgeblich verändert. Neue Technologien oder Weiterentwicklungen wie z.b. der Herr der Elemente wären möglich gewesen. Das PR Universum hätte sich ohne irgendwelche seltsamen Kunstgriffen logisch vergrössert. Ich kann hier irgendwie nicht die negative Seite für die Leser und auch die Autoren selbst erkennen, die dem im Weg gestanden hätte.
Bearbeitet von laire, 06 November 2012 - 20:04.
#111
Geschrieben 06 November 2012 - 20:17
Du wirst - wie immer - der Wahrheit nicht glauben. Trotzdem versuche ich es, Deiner nicht zutreffenden Behauptung zu widersprechen: Es gibt keine Marketing-Strategen, die von außerhalb der Redaktion und des Autorenteams kommen und sich in unsere Arbeit einmischen. Wenn wir Deiner Ansicht nach etwas falsch gemacht haben, ist das auf unserem eigenen Mist gewachsen.
Das passt jetzt nicht zu den gerne in diesem Forum geäußerten Verschwörungstheorien, ist aber trotzdem exakt richtig.
und diese hier:
Auf die Idee, dass Robert Feldhoff die Evolux-Handlung sich deshalb ausgedacht hat, weil er eben genau diese Marketing-Strategien doof findet, bist Du aber noch nicht gekommen? Es wird doch eigentlich für jeden, der halbwegs lesen kann, klar, wie sehr die Autoren diese Art und Weise, Dinge voranzutreiben, verabscheuen. Wie man daraus das Gegenteil herauslesen kann - wie Du es offenbar tust - erschließt sich mir nicht.
Kopfschüttelnd wanke ich aus diesem Forum hinaus.
dann aber eben auch nicht zusammen.
Wenn es "keine Marketing-Strategen, die von außerhalb der Redaktion und des Autorenteams kommen und sich in unsere Arbeit einmischen", gibt, dann hätte Robert doch keinerlei Grund gehabt, einen Handlungsbogen zu konzipieren, der sich gegen die "Effizienz" und "Effektivität" der Marketing-Strategen - die er "doof findet" - wendet. Gegen wen rebellieren denn die Autoren, die einen "Sieg der Moral" anstreben, denn dann - wenn es doch keine aussenstehenden Marketing-Strategen gibt? Gegen sich selbst? Wer ist der "Dyramesch" in Rastatt?
Ach, so, im übrigen:
Auf die Idee, dass Robert Feldhoff die Evolux-Handlung sich deshalb ausgedacht hat, weil er eben genau diese Marketing-Strategien doof findet, bist Du aber noch nicht gekommen?
Ich bin jetzt versucht, zu antworten: Du wirst - wie immer - der Wahrheit nicht glauben.
Die Antwort lautet nämlich: Doch! Durchaus! Es ist mir nämlich nicht entgangen, dass Robert den Auftaktroman zu "Evolux" geschrieben hat.
Auf der anderen Seite ist mir das besagte Interview ebensowenig entgangen.
Da passen einige Dinge nicht zusammen.
- • (Buch) gerade am lesen:Will Adams - Die Jagd am Nil
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#112
Geschrieben 06 November 2012 - 20:50
Dann reformuliere ich meine Frage: Hätte er den Roman nicht so schreiben können, daß man ihm seine Fußballbegeisterung und - vor allem! - sein Fußballinteresse anmerkt?
Dann hätte man vermutlich Uli Stein als Co-Autor verpflichten müssen.
Ich sag's mal so...
Ich find Baseball relativ öde und hab' auch nicht wirklich den Plan von diesem Sport.
Wenn ich einen Baseball-Roman schreiben würde - er würde sich so lesen wie "Das Wunder von Terra".
Natürlich... Wenn ich einen Baseball-Roman schreiben wollte, dann würde ich mich vorher erstmal schlau machen und recherchieren...
Fußball-Fan hin, kicker-Leser her...
Auch und gerade als Fußball-Roman ist "Das Wunder von Terra" ziemlich mies.
Irgendwie las sich der Roman für mich so, als ob sich Robert einen alten Kindheitstraum verwirklichen wollte - Comics für die "Kai Falke"-Serie zu schreiben...
Aber, meine Güte, Rowlings Schilderungen der diversen Quidditch-Spiele lesen sich irgendwie spannender und realistischer(!) als das. Und dabei gibt es Quidditch - soweit wir wissen - noch niocht einmal!!!
Aber DAS war nicht der marketinggetriebene Aspekt an diesem Roman.
Marketinggetrieben war sein Erscheinungszeitpunkt (Fr., 26. Mai 2006 - da war doch was...) und sein Titel.
Zwei Jahre vorher war der Film "Das Wunder von Bern" in den Kinos - nicht unerfolgreich, übrigens.
- • (Buch) gerade am lesen:Will Adams - Die Jagd am Nil
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#113
Geschrieben 06 November 2012 - 21:28
Die Welt endet ja nicht in Rastatt. Clark Darlton hat ja auch gegen Atomkrieg geschrieben, ohne dass im Verlagsgebäude einer geführt worden ist. Oder ist das bloß vertuscht worden?Wenn es "keine Marketing-Strategen, die von außerhalb der Redaktion und des Autorenteams kommen und sich in unsere Arbeit einmischen", gibt, dann hätte Robert doch keinerlei Grund gehabt, einen Handlungsbogen zu konzipieren, der sich gegen die "Effizienz" und "Effektivität" der Marketing-Strategen - die er "doof findet" - wendet. Gegen wen rebellieren denn die Autoren, die einen "Sieg der Moral" anstreben, denn dann - wenn es doch keine aussenstehenden Marketing-Strategen gibt? Gegen sich selbst? Wer ist der "Dyramesch" in Rastatt?
#114
Geschrieben 06 November 2012 - 23:13
Die Welt endet ja nicht in Rastatt. Clark Darlton hat ja auch gegen Atomkrieg geschrieben, ohne dass im Verlagsgebäude einer geführt worden ist. Oder ist das bloß vertuscht worden?
Wieso vertuscht? "Der Atomkrieg findet nicht statt" ist halt nur nicht in die SiBa-Edition übernommen worden.
- • (Buch) gerade am lesen:Will Adams - Die Jagd am Nil
- • (Buch) als nächstes geplant:David Gibbins - Tiger Warrior
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• (Film) gerade gesehen: Terminator Salvation
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• (Film) als nächstes geplant: Harry Potter 6
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• (Film) Neuerwerbung: N.a.
#115
Geschrieben 07 November 2012 - 07:27
Es hätte auch zu einem gewissen Realismus beigtragen, wenn Perry mal nicht "gewonnen" hätte. Ok, wir können noch nicht abschätzen, welchen Preis er mit der Aufgabe seiner Ritteraura bezahlt hat. Aber dein Verweis auf die Zyklen nach 700 ist treffend. Auch hier hätte man ein ähnliches Szenario stricken können.Bzgl. Veränderungen der Milchstrasse hätte man die Negasphäre entstehen lassen sollen. Das hätte Stoff bis 3000 geliefert und dann hätte dieser 2600 Zyklus mit der Versetzung der Erde wie 700 Teil eines Fluchtkonzepts sein können. Vielleicht eine Reaktivierung eines Schwarms mit den wichtigsten Welten der Milchstrasse als strategischer Rückzug. Da wäre viel möglich gewesen um den Status Quo wirklich sinnig zu verändern.
- • (Buch) gerade am lesen:Haruki Murakami - 1Q84
- • (Buch) als nächstes geplant:Exodus 29, David Brin "Existenz" oder "Error" von Neal Stephenson
#116
Geschrieben 07 November 2012 - 08:26
Wenn es "keine Marketing-Strategen, die von außerhalb der Redaktion und des Autorenteams kommen und sich in unsere Arbeit einmischen", gibt, dann hätte Robert doch keinerlei Grund gehabt, einen Handlungsbogen zu konzipieren, der sich gegen die "Effizienz" und "Effektivität" der Marketing-Strategen - die er "doof findet" - wendet.
Nein, Arl, Robert fand "Marketing-Strategien" doof. Das kann sich auch darauf beziehen, sich einen solchen Zwang nicht selbst auferlegen zu wollen.
#117
Geschrieben 07 November 2012 - 08:40
Da passen einige Dinge nicht zusammen.
Ui-ui-ui ... voll die Verschwörung in Rastatt ...
#118
Geschrieben 07 November 2012 - 09:11
#119
Geschrieben 07 November 2012 - 09:20
#120
Geschrieben 07 November 2012 - 09:36
Es gab zmindest einen Logbucheintrag, wenn ich mich recht erinnere.Oh, dann hat KNF ja dieses Jahr 20 Jähriges gehabt. Krass wie die Zeit vergeht. Gabs ne Feierstunde?

- • (Buch) gerade am lesen:Haruki Murakami - 1Q84
- • (Buch) als nächstes geplant:Exodus 29, David Brin "Existenz" oder "Error" von Neal Stephenson
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