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PRA-NEO-2 Trafalgars Geheimnisse

PRA NEO Perry Rhodan Fan Fiction

30 Antworten in diesem Thema

#1 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 03 März 2013 - 14:25

Perry Rhodan Action Neo

Demetria Band 2

Nr. 2




Arl Tratlo

Trafalgars Geheimnisse

Agenten im Einsatz - die Rätsel der Dschungelwelt sollen gelöst werden


Im Jahre 2166 ist die Lage in der Galaxis weitgehend entspannt. Die meisten Völker der bekannten Galaxis haben sich zu einem "Vereinten Imperium" zusammengeschlossen, dem Perry Rhodan als Großadministrator vorsteht. Auch im Untergrund verhalten sich die 'üblichen Verdächtigen', wie Solarmarschall Bull es ausdrückt, erstaunlich friedlich. Lordadmiral Atlan, der Oberkommandierende der neugegründeten "United Stars Organisation" (USO), scheint sich vorrangig um den Aufbau der gemeinsamen Schutzorganisation der galaktischen Völker kümmern zu können, als am 4. März 2166 während der Interstellaren Handelsmesse in Terrania ein Attentat auf den Großadministrator, der jedoch durch ein robotisches Double der neuartigen HANNIGAN 2-Klasse vertreten wird, verübt wird.

Das Attentat scheitert jedoch auch aus einem anderen Grund. Es gelingt dem Double, gemeinsam mit Agenten der von Solarmarschall Allan D. Mercant geleiteten Galaktischen Abwehr (GalAb), die vier Attentäter, die sich zuvor wie 'grenzdebile Zombies unter Drogen' verhalten haben, auszuschalten.

Erste Ermittlungsergebnisse veranlassen Lordadmiral Atlan, den Fall zu einem "USO-Fall" zu deklarieren und an sich zu ziehen. Es liegt, so argumentiert er, ein Angriff auf das gesamte "Vereinte Imperium" vor. Er überträgt den Fall an die von Brigadegeneral Ron Landry geleitete "Abteilung III", die in Terrania angesiedelt ist und stellt Landry mit Basnal-Keton, einer trotz ihrer Jugend hoch angesehenen Anti-Wissenschaftlerin, eine USO-Sonderagentin zur Seite, für die der seiner Meinung nach der Fall nachgerade maßgeschneidert ist.

Basnal, der akonischen Biologin Con-Ki Randall und dem Experten für strategische Computersimulationen, Marty Nolan, gelingt es denn auch, erstes Licht in das Dunkel zu bringen. In ihrer Analyse, die sie im Rahmen einer für diesen Fall eingesetzten Task Force durchführen, kommen sie zu dem Schluss, dass es sich um den Angriff einer unbekannten non-humanoiden Macht unbekannter Herkunft handelt, deren Mentalität von der der galaktischen Völker völlig verschieden sein muss.

Das Attentat, das, wie sich herausstellt, von kristallgesteuerten Psi-Androiden durchgeführt wurde, zeigt, dass die Unbekannten über einen technologischen Vorsprung in einigen Spezialgebieten verfügen müssen, so etwa in der Bearbeitung des Hyperkristalls Mivelum und der Androidentechnik.

Die Zellsubstanz der Androiden weist vier unterschiedliche DNS-Spuren auf, von denen nur zwei bekannten galaktischen Völkern - den Terranern und den Arkoniden - zugeordnet werden können. Der artifizielle Kern der Androiden besteht aus einem unbekannten Material, in dem offenbar Zalos-Metall enthalten sein muss. Als Lordadmiral Atlan herausfindet, dass größere Mengen Zalos-Metall in den letzten Jahren auf den Springer-Planeten Sepzim geliefert wurden, deutet eine weitere Spur in den Demetria-Sternenhaufen: der Frachter, auf dem die Attentäter nach Terrania gereist waren, stammte von Trafalgar, einem Planeten des Victory-Systems, das ebenfalls im Demetria-Haufen beheimatet ist.

Als Konsequenz werden groß angelegte Aufklärungsmissionen im Demetria-Sternenhaufen beschlossen. Die JUNO, ein werftneuer Schwerer Kreuzer unter dem Kommando von Oberst Catuwande, wird auf einem Asteroiden des Victory-Systems verborgen. An Bord befinden sich neben der Task Force zwei meredianische USO-Agenten, Garth Vinclo und Marcus Beneger, die als Überlebensspezialisten auf Dschungelwelten gelten.

Als Verstärkung und "fliegendes Nachschub-Depot" wird die VONDAR, ein 500-Meter-Schlachtkreuzer unter dem Kommando von Oberst Larry Randall, dem Stellvertreter Ron Landrys, in einem unbewohnten Nachbarsystem stationiert.

Der Roboter Meech Hannigan wird in der Zwischenzeit auf dem heimkehrenden Frachter TRAFALGAR XIII nach Trafalgar gesandt, um dort einen akonischen Lastentransmitter zu installieren, der den Agenten die Infiltration ermöglichen soll. An Bord befinden sich ebenfalls drei GalAb-Agenten unter der Führung von Leutnant Milton Schramm, die den unangenehmen Auftrag haben, als Lockvögel für die Unbekannten zu dienen.

Somit sind alle Maßnahmen ergriffen, um den Einsatz einer Agentengruppe auf Trafalgar zu ermöglichen. Wird es den Agenten gelingen, TRAFALGARS GEHEIMNISSE zu enträtseln....

Bearbeitet von Arl Tratlo, 02 April 2013 - 13:27.

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#2 Arl Tratlo

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Geschrieben 03 März 2013 - 14:29

Die Hauptpersonen des Romans:

Basnal-Keton - Die Baalol muss improvisieren

Meech Hannigan - Der Roboter steuert eine Drohnenmission

Garth Vinclo und Marcus Beneger - Die Überlebensspezialisten haben Feindberührung

Madelón Sauvière - Die Xenobiologin soll erneut die Schulbank drücken

Tim Shendrack - Der Transmitterspezialist erweist sich als "Mann für alle Fälle"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 12 März 2013 - 14:25.

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#3 Arl Tratlo

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Geschrieben 03 März 2013 - 14:40

11. März 2166, 14:05 CTT An Bord der JUNO, Victory-System, Asteroidengürtel. Um 13:50 CTT war Hannigans Grün-Signal gekommen. Wortlos hatte Tim Shendrack damit begonnen, mit Hilfe einiger Arbeitsroboter die sechs Stealth-Drohnen in den im Unterdeck der JUNO untergebrachten Lastentransmitter akonischer Bauart zu bugsieren und nacheinander abzustrahlen. Danach war das bereitgestellte Material an die Reihe gekommen. Die Mitglieder des Einsatzteams waren der Einfachheit halber in den Einsatzfahrzeugen entmaterialisiert worden: Basnal-Keton und Madelón Sauvière in einem schnittigen Personengleiter, Garth Vinclo und Marcus Beneger in ihrem bulligen 'Baby'. Schliesslich hatte Tim eine Relaisverbindung zur VONDAR geschaltet, die es den dortigen Transmitterspezialisten erlaubte, 100 Kampfroboter zur Unterstützung des Einsatzteams nach Trafalgar zu senden. Als die Signalleuchte von Gelb erneut auf Grün umsprang, startete Shendrack den dritten Gleiter, in den er zuvor bereits sein Marschgepäck gebracht hatte, und bewegte das Fahrzeug vorsichtig in das Abstrahlfeld des Transmitters. Einer der Arbeitsroboter führte die Transmission durch. Die Einsatzgruppe "Trafalgar" war vollständig an ihrem Ziel angekommen. Was sie dort erwartete, würden die nächsten Tage zeigen...

Bearbeitet von Arl Tratlo, 03 März 2013 - 14:46.

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#4 Arl Tratlo

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Geschrieben 04 März 2013 - 12:32

11. März 2166, 14:05 CTT Dagenham Repair, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Das Chaos in der ehemaligen Werkshalle der DAGENHAM REPAIR Co. war weitaus geringer, als Tim befürchtet hatte. Meech Hannigan hatte offensichtlich das Kommando über die Kampfroboter übernommen und sie kurzfristig zu Arbeitsrobotern umfunktioniert, die das angelieferte Material ordentlich in verschiedenen Ecken der Halle unterbrachten. "Container hinten rechts, Drohnen vorne links, direkt am Halleneingang.", erkannte Tim. Gegenüber den Drohnen hatten die Meredier ihr 'Baby' geparkt; daneben stand der in Turquois-Metallic gehaltene Citydream Basnals. Die Abteilung III hatte, wie Tim schon an Bord der JUNO bemerkt hatte, sich den Einsatz etwas kosten lassen und auch bei Details nicht gespart. Der Citydream gehörte - wie auch Tims Roaming Buffalo - zu dem Modernsten, was die irdische Gleitertechnologie zu bieten hatte. Tim steuerte den Roaming Buffalo neben Basnals Gleiter und stieg aus. Die Meredier diskutierten mittlerweile eine neue Idee mit Basnal. "Jetzt, da wir hundert Kampfroboter zur Verfügung haben, könnten wir doch zwei von denen als Unterstützung bei unserer Expedition einplanen!", erläuterte Garth. "Platz ist auf dem Baby genug. Und sinnvoll wäre es allemal." "Wenn man es recht überlegt," fuhrt Marcus fort, "könnten wir die beiden eigentlich schon jetzt ganz gut gebrauchen. Sozusagen als persönliche Assistenten bei der Expeditionsvorbereitung!" "Ihr habt ja Recht!", winkte Basnal ab,. "Und ich habe nichts dagegen. Übrigens, bei Gelegenheit will ich mehr über Euer 'Baby' erfahren. Bisher sind wir ja noch nicht dazu gekommen." "Nichts lieber als das!", brachte Marcus begeistert hervor. "Der Wildtrak 3000.." "Aber nicht jetzt!" stoppte Basnal seinen Redefluss. "Ich sehe mir jetzt mit Madelón und Tim das Haus an, danach halten wir dort eine kurze Teambesprechung, sagen wir in fünfzehn Minuten. Es haben sich nämlich einige Kleinigkeiten geändert. Ah, und bringt bitte Meech mit!" Während die anderen sich zum Haus begaben, wandten sich Garth und Marcus an Meech, der das Gespräch allerdings mitgehört hatte. "Alles schon vorbereitet, Sir! KV-313 und KV 314 stehen zu Ihrer Verfügung. Ich habe die beiden bereits über ihr neues Aufgabengebiet instruiert!", erklärte der Roboter, der während seines Aufenthalts auf dem Gelände der DAGENHAM REPAIR CO. bereits seine übliche Maske angelegt hatte und nun, wie gewohnt, durch nichts von einem Menschen zu unterscheiden war. "Hervorragend, Meech!", grinste Garth. "Ich nehme an, das mit der Teambesprechung hast Du auch mitbekommen?" "So ist es, Sir!", erwiderte Meech. "Um mich müssen Sie sich keine Sorgen machen." "Bestens!", freute sich Garth. "Da wäre jetzt nur ein Punkt. Irgendwie müssen wir die beiden ja von den anderen Kampfrobotern unterscheiden. Ah, ich hab´s!", rief er und griff sich zwei Farbsprühdosen, die er in einem nahen Regal entdeckt hatte. "KV-313 und KV 314, herkommen!" Zwei Exemplare aus der Gruppe der Kampfroboter näherten sich den Merediern. "KV-313?" "Hier, Sir!", meldete sich der linke der beiden Robots. Garth versah ihn mit mehreren blauen Markierungen. Danach war KV-314 an der Reihe, der mehrere rote Markierungen erhielt. "So", erklärte Garth, "fast fertig. Nur eine Kleinigkeit noch: Eure Bezeichnungen sind zu kompliziert für uns. KV-313, Du hörst sofort auf den Namen 'Bud'!", wandte er sich an den Robot mit den blauen Markierungen. "Und KV-314, Du hörst auf den Namen 'Kelly'." Beide Robots bestätigten den Befehl. "Eins noch, Kelly", ergänzte Marcus. "Alternativ hörst Du auch auf die Bezeichnungen 'Kell' oder 'Dumpfbacke'!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 04 März 2013 - 12:37.

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#5 Arl Tratlo

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Geschrieben 04 März 2013 - 20:50

11. März 2166, 14:20 CTT Dagenham Repair, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Sie hatten sich "das Haus" angesehen, ein schmutzig gelbes dreistöckiges Gebäude, das dem Besitzer als Wohnung und Verwaltungsgebäude gedient hatte. Im oberen Stock befand sich das Heiligtum des Unternehmens, in dem Buchhaltung, Personalabrechnung und Archiv konzentriert waren. Auf dem Schreibtisch des ehemaligen Besitzers fand Basnal einen Umschlag mit der Bezeichnung "Abteilung III", dessen Inhalt sie zufrieden stimmte. Im zweiten Geschoss fanden die Agenten drei separate Privaträume und ein Bad. Hier hatte die Familie des Eigentümers gewohnt. Das untere Geschoss aus einer geräumigen Küche und einem Raum, der offenbar als Gemeinschaftsraum diente. "Hier wird noch einiges zu tun sein, ehe wir uns eingerichtet haben", dachte Basnal. "Und erfreulicherweise werde es nicht ich sein, die sich um die Aufräumerei kümmern darf!" Sie geleitete Tim und Madelón gerade in den Gemeinschaftsraum, als auch Garth, Marcus und Meech eintrafen. "Also gut", begann sie. "Wir kommen jetzt zu den Nitty-Gritty-Details, die selbst in der Feinplanung eines Einsatzes nicht auftauchen. Was einerseits damit zu tun hat, dass eine Planung eben eine Planung ist und keine Programmierung - wir sind ja keine Roboter, von Meech mal abgesehen." Meech Hannigan reagierte auf diese Anspielung mit einem unverbindlichen Lächeln. "Andererseits bin ich sicher, dass einige Etappenhengste auf der Erde oder auf Arkon auch nicht die geringste Ahnung von ihrer Existenz haben." Garth und Marcus grinsten. "Apropos, Meech! In diesem Umschlag", zeigte sie das Kuvert, das sie auf dem Schreibtisch gefunden hatte, "befinden sich Zulassungschips für unsere Gleiter. Damit können wir uns mit dem Citydream und dem Buffalo völlig legal auf Trafalgar bewegen. Denn nur ein Narr käme auf den Gedanken, dass ein fremder Gleiter einfach so auf Trafalgar herumkurven könnte, ohne dass ihn die Polizei nach wenigen Minuten anhält. Vielleicht könntest Du die Chips nach dem Meeting in den beiden Gleitern ordnungsgemäß installieren; im Zweifel hast Du den DAGENHAM-Gleiter als Beispiel." Sie übergab Meech die ID-Chips. "Nur Euer Wildtrak 3000 wird sich demnach völlig illegal bewegen, fürs erste jedenfalls. Aber ich sehe zu, dass ich noch einen weiteren Chip bei der ISE ergattern kann." Garth kratzte sich am Kopf. "Solange wir uns nur im Dschungel aufhalten, sollte das unkritisch sein. Aber stimmt schon, dort müssen wir erst einmal hinkommen." "Eben! Aber wie gesagt, ich kümmere mich darum." "Aber das sind nicht unsere vordringlichsten Probleme", fuhr Basnal fort. "Wie wir uns alle sicherlich erinnern, ist Trafalgar weder im GALNET, noch im MOHY-Netz. Aus diesem Grund konnten wir auch nicht auf spezifische Daten Trafalgars während unserer Ermittlungen und Analysen zugreifen." "Etwa auf die des xenobiologischen Instituts der Universität Trafalgar!", bestätigte Madelón. "Oder auf die Datenbank des Instituts für Mining und Materialforschung", fuhr Basnal fort. "Demzufolge sind unsere MOHYs auf Trafalgar weitgehend nutzlos - außer zur internen Kommunikation, natürlich." "Und zur internen Ansteuerung unserer Geräte!", warf Tim ein. "Stimmt!", gab Basnal zu. "Im Umkehrschluss ist es natürlich auch so, dass die Victorianer Äquivalente für die benötigte Funktionalität entwickelt haben. Sie verwenden ein trafalgarweites Netz, das sie als OURNET bezeichnen. Sie kommunizieren mittels sogenannter "Mobiles". Und sie haben "Navis" für ihre Fahrzeuge." "Boah, ist das umständlich!", stöhnte Tim. "Sehr richtig, aber es soll Zeiten gegeben haben, in denen es auf Terra auch nicht anders war." "Leider wahr!", seufzte Madelón. "Zum Glück ist das mehr als hundert Jahre her. Das war eben noch die Steinzeit." "Wie auch immer," räumte Basnal ein, "wenn wir unseren Aufgaben nachkommen wollen, brauchen wir Zugriff auf diese Informationen und somit diese Technologie, Steinzeit hin oder her. Vielleicht ist hier einigen noch nicht klar, dass wir ohne den Kram noch nicht einmal die Adresse der ISE finden würden! Das Hightech-System des Citydream oder des Buffalo hilft uns dabei nämlich nicht weiter. Und versuch mal, in einer Zehnmillionenstadt eine Adresse zu erfragen! Oder gar den Weg dahin! Also, es führt kein Weg daran vorbei: wir - das heißt in diesem Fall Tim und ich - werden als allererstes eine "Shopping-Tour" unternehmen - mit dem Ziel, 8 Möpse, 5 Mobiles und 3 Navis einzukaufen." "Was, bitteschön, ist ein Mops?", fragte Madelón ungläubig. "Ich meine, ich kenne Möpse..." Garth und Marcus prusteten laut. "Also bitte!", unterbrach Basnal. "Ein MOPS ist ein "Mobile Positronic System". Abgekürzt eben Mops, Mehrzahl Möpse." "Darüber hinaus gilt hier natürlich eine andere Währung. Sie nennen sie 'Pfund'. Aber noch viel extravaganter: sie haben etwas, das man auch als 'Bargeld' oder 'Cash' bezeichnet. Hier," sie deutete auf mehrere Bündel Papier, "sind pro Nase 5.000 Pfund in 'Cash'." Sie verteilte die Bündel. Tim und Madelón betrachteten staunend das bedruckte Papier. "5.000 Pfund ist reichlich für den täglichen Bedarf bemessen. Einen Gleiter kann dafür natürlich nicht kaufen. Würde man allerdings auch nicht, da man sonst krimineller Umtriebe beschuldigt würde." Tim und Madelón schauten verständnislos drein, wagten aber nicht, einen erneuten Einwurf vorzubringen. "Falls ihr mehr Cash benötigt, könnt ihr das an einem sogenannten Cash-Automaten erledigen. Dazu habe ich für jeden eine CashKarte." Sie verteilte die entsprechenden Plastikkärtchen. "Es handelt sich um Karten, die auf die DAGENHAM REPAIR Co. ausgestellt sind. Ihr seid allerdings auf Trafalgar nicht registriert, könnt daher also mit diesen Karten NICHT - ich betone - NICHT 'bargeldlos' bezahlen. Also empfiehlt es sich, immer genügend Cash dabeizuhaben." "Was haben wir noch?" Basnal überlegte. "Ah ja: auf Trafalgar gilt natürlich eine andere Zeit: TT, Trafalgar Time. Da Trafalgar nahezu erdidentisch ist, haben wir einen 24-Stunden-Tag, wie gewohnt. Allerdings ist es hier im Moment... 13:30 TT. Ich würde raten, Eure Uhren entsprechend umzustellen. Alles andere macht keinen Sinn." "Wenn wir von unserem Shopping-Trip zurückkommen, werden wir als erstes unsere Geräte installieren und etwas recherchieren. Das heisst aber auch, dass wir den Besuch bei der ISE auf morgen verschieben. Heute schaffen wir das nicht mehr." Sie grinste. "Zum Glück haben wir mit der ISE keine bestimmte Zeit vereinbart. Egal, weiter geht´s. Während ich mit Tim unterwegs bin, sollten die übrigen das Haus aufräumen und einrichten. Meech, ich habe für Dich die obere Etage vorgesehen. Dort kannst Du Deine Drohnen-Lenkzentrale einrichten. Die entsprechenden Steuergeräte werden also in die dritte Etage geschafft." Meech nickte. "In der zweiten Etage gibt es drei Privaträume, die wir als Unterkünfte nutzen können. Die Aufteilung liegt auf der Hand: Madelón und ich nehmen einen Raum, Garth und Marcus den zweiten und den dritten darf Tim alleine bewohnen. Dafür bekommt er natürlich auch den kleinsten." Sie lachte. "Dann muss natürlich das Material ins Haus geschafft und aufgeteilt werden. Technische Geräte, Waffen und Munition gehen ins Archiv. Die SKY-Boxen logischerweise in die Küche. Den Rest überlasse ich Eurem logischen Denkvermögen. Ah, Madelón, könntest Du meine Sachen ins Zimmer schaffen? Wäre sehr nett." Madelón signalisierte ihre Zustimmung. "Dann können wir ja loslegen. Ich halte es für das Beste, wenn wir den Buffalo nehmen. Was meinst Du, Tim?" Tim zuckte mit den Schultern. "Ich sehe es ähnlich. Ich mag es nicht besonders, mit Technik unterwegs zu sein, die ich nicht beherrsche; Navi hin oder her." "Na dann", antwortete Basnal, "gibt es jetzt nur eines: ACTION!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 02 April 2013 - 13:30.

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#6 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 05 März 2013 - 17:22

11. März 2166, 13:40 TT On the Road again, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Nachdem Meech die ID-Chips in den Gleitern sachgemäß installiert und sich von ihrem Funktionieren überzeugt hatte, waren Basnal und Tim aufgebrochen. Basnal hatte den in dezentem Lindgrün gehaltenen Roaming Buffalo die enge Zufahrt hinausgesteuert. Doch nun war guter Rat teuer. Sie waren auf eine nicht sehr viel breitere Straße gestoßen, die, wie einem Schild zu entnehmen war, 'Frog Lane' nannte. Basnal hatte den Vorschlag Tims, doch einfach in Richtung Trafalgar-City zu fliegen, abgelehnt. "Und was dann?", hatte sie gefragt. "Willst Du mit Deinen Adleraugen den geeigneten Shop aus der Luft erkennen, oder was?" Basnal, die das Steuer übernommen hatte, schaute unschlüssig nach links und nach rechts. "Schauen wir mal, ob es da hinten", sie deutete auf einen kleinen Kreisverkehr auf der linken Seite, "irgendwelche Hinweisschilder gibt." Sie bog also links ab. "Vorsichtig fahren!", dachte sie. "Hier gilt Linksverkehr. Immer dran denken!" Vorsichtig fädelte sie sich in den Kreisverkehr ein. Tatsächlich gab es Hinweisschilder. Die dritte Ausfahrt - "Sidmouth Road/Centre/A376" schien die richtige zu sein. "Dagenham liegt übrigens im Cluster St. Mary", klärte sie Tim auf, während sie die Sidmouth Road entlang fuhren. "Verstehe nur Bahnhof!", murmelte Tim, während er die Backsteinhäuser, die bereits Meech aufgefallen waren, anstarrte. "Was zur Hölle ist ein Cluster?" "Erkläre ich Dir gleich", erwiderte Basnal, die sich auf einen erneuten Kreisel konzentrieren musste. "Ah ja", dachte sie, "dieses Mal scheint es die zweite Ausfahrt zu sein." Der Kreisel war dieses Mal deutlich grösser. Die Fahrzeugdichte hatte ebenfalls stark zugenommen. "Ein Zeichen dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind", dachte Basnal. Über ihnen erhob sich eine offenbar leitbandgeschützte Autobahn. "Nein Tim, vergiss es!", stoppte sie Tim im Ansatz. "Das Leitband hilft uns nichts. Wir haben kein Navi, denk dran!" Tim winkte ab. "Kein Navi, Fahren wie in der Steinzeit - und auch noch auf der linken Spur -, Pfund, Möpse, Meilen, Füße - meine Güte, wo bin ich hier gelandet!", beschwerte er sich, während Basnal registrierte, dass sie sich nun auf der A379 befanden. "Tja, ein Fremdwelteinsatz ist nun mal kein Zuckerschlecken. Da, schau, ein Rugby Stadium!" Tatsächlich erhob sich auf der linken Seite ein mächtiges Bauwerk, das sich in großen Lettern als "Trafalgar Park Rugby Stadium" auswies. Auch auf der rechten Seite hatte sich die Szenerie verändert. Industriegebäude hatten die kleinen Backsteinhäuser abgelöst. "Oops, die Ausfahrt ist unsere!", bremste Basnal den Buffalo stark ab, was den nachfolgenden Verkehr zu wütenden Protesten anstachelte. "Verdammt, ich muss noch vorsichtiger fahren! Hier gibt es alle naselang eine Ausfahrt oder einen Kreisel!", dachte sie. Tatsächlich folgte der nächste Kreisverkehr bereits nach 0,4 Meilen. "Ha!", stieß Basnal hervor und nahm die erste Ausfahrt. "Riders Retail Park! Das klingt doch genau nach dem, was wir suchen." Dennoch waren noch vier Kreisel zu meistern, bis sie schließlich die Einfahrt zum Riders Retail Park nehmen konnten. Erleichtert parkte Basnal den Buffalo auf dem für solche Zwecke vorgesehenen Gelände. "Wie war das jetzt mit dem Cluster?", fragte Tim, während sie die Strecke zum Eingang des Retail Parks zurücklegten. "Trafalgar-City hat, wenn man den Auskünften GALNETs folgt, entweder 5 oder 10 Millionen Einwohner. Der Planet selbst dagegen übrigens nur 11 Millionen. Die Diskrepanz in den Angaben GALNETs erklärt sich aus dem ungewöhnlichen Aufbau der Stadt", erläuterte Basnal. "Trafalgar-City besteht nämlich zum großen Teil aus einer Vielzahl ehemalig unabhängiger Siedlungen - den Clusters. Nimmt man den eigentlichen Stadtkern, der tatsächlich nur auf 100.000 Menschen ausgelegt ist und die Siedlungen zusammen, kommt man auf 5 Millionen, die sich allerdings auf einer ziemlich großen Fläche ausgebreitet haben. Warum auch nicht, sie haben ja auch einen ganzen Planeten für sich." "Und die übrigen 5 Millionen?". frage Tim nach. "Die wohnen nochmal ein Stück außerhalb des Cluster-Rings. Tatsächlich ist kein großer Unterschied zwischen einer Siedlung weiter draußen und innerhalb des Rings festzustellen - nur, dass sich die Siedlungen draußen eben nicht Cluster nennen und offiziell unabhängig sind. Wobei das mit der Unabhängigkeit natürlich nicht so weit her ist", erläuterte Basnal. "Nur eine halbe Million Menschen wohnt tatsächlich 'ganz weit draußen'. Etwa auf dem anderen Kontinent, Jamy. Dieser Kontinent heißt übrigens Eliza!", fügte sie hinzu. Sie hatten in der Zwischenzeit den Eingang erreicht und folgten dem Strom der potentiellen Käufer. Der Retail Park war kreisrund angelegt. Ein breiter Rundgang ermöglichte den Besuchern den Zugang zu den Shops zu beiden Seiten. Überall blinkten Reklameschilder und überboten sich grell designte Angebote. Basnal steuerte nach rechts auf eine Informationstafel zu, die einen Lageplan des Parks abbildete. "Ahh, da haben wir es ja schon. 'PosWorld' sollte das sein, was wir suchen. Müsste da hinten, ein Stück links sein." Tatsächlich handelte es sich bei "PosWorld" um einen riesigen Laden, der alle Konsumgüter aus dem Bereich Positronik feilbot, die Trafalgars Hersteller aufzubieten hatte. Die einzelnen Produkte waren in Regalen angeordnet und konnten von den Käufern begutachtet werden. Basnal näherte sich zielstrebig dem großen Bereich der Möpse. "Überlass mir den Einkauf", zischte sie Tim zu. "Hier ist das Dummerchen gefragt." Tatsächlich waren in diesem Bereich gefühlt hunderte unterschiedlicher Modelle zu finden. Basnal ahnte, dass vermutlich jedes dieser Modelle für ihre Zwecke ausreichen würde, wollte jedoch sicher gehen. Sie war daher froh, als sich ihr nach wenigen Sekunden ein Verkäufer näherte. "Dürfte ich Ihnen behilflich sein, Verehrteste?", fragte er beflissen in jener seltsamen Art zu reden, die Basnal jedoch im Rahmen ihrer intensiven Vorbereitung eingeübt hatte. Hinreichend, wie sie hoffte. "Oh, das ist wundervoll, Liebster!", stieß sie hervor. "Ich kenne mich nämlich mit dieser Technik nicht so besonders aus. Mein Mann hat mir aber leider aufgetragen, acht Möpse zu besorgen, da er selbst keine Zeit hat. Geschäfte, wissen Sie?" Der Verkäufer nickte verständnisvoll. "Wofür benötigen Sie denn die Möpse, verehrteste Dame?", hakte er nach. "Ach, das Übliche eben. OURNET, und ein bisschen dies und das...", entgegnete Basnal unverbindlich. "Nun, hier haben wir etwa das Beste, was Sie heute auf dem Markt finden können. Der sagenhafte Superior! Unvergleichliches Styling! Hohes Leistungsvermögen! Und das Ganze zum Aktionspreis von nur 499 Pfund!" "Er versucht natürlich, Dir den teuersten Ladenhüter aufzuschwätzen", dachte Basnal. "Und davon gleich acht Stück, das würde ihm den Tag versüßen!" "Oh, ich denke, mein Mann wäre nicht sehr glücklich darüber, wenn seine Angestellten auf einmal 'das Beste vom Besten' in die Finger bekämen. Das würde nämlich ihre Erwartungen auch in anderen Bereichen entsprechend hochschrauben, wenn Sie verstehen, was ich meine!" "Oh, durchaus, Verehrteste! In diesem Fall könnte ich Ihnen den Clever&Smart Ready-to-Run vorgeschlagen. Eines unserer beliebtesten Modelle, Paketpreis inklusive GO!NET!-Sofortzugang zu OURNET 299 Pfund.", versuchte der Verkäufer, den Deal zu retten. "Oh, das hört sich schon eher nach dem an, was sich mein Mann vorstellt, Geliebter!" Basnal strahlte ihr unwiderstehliches Lächeln. Der Verkäufer räusperte sich. "Nun, in Anbetracht der Menge.. und überhaupt: ich mache Ihnen noch ein Angebot: sieben Ready-to-Runs und einen Superior für Sie ganz persönlich zum sagenhaften Gesamtpreis von 2500 Pfund. Denn Ihr Mann wird sicherlich nichts dagegen einzuwenden haben, dass eine wundervolle Frau wie Sie sich für ihre eigenen Bedürfnisse selbstverständlich nur das Beste vom Besten zu gönnen weiß!" Basnals Lächeln intensivierte sich. "Sie wissen gar nicht, wie sehr Sie mir aus dem Herzen sprechen, Liebster! Oh, da wäre allerdings noch eine Kleinigkeit: ich benötige nämlich noch fünf Mobiles und drei Navis!" Jetzt war es der Verkäufer, dessen Lächeln nahezu unwiderstehlich wurde...

Bearbeitet von Arl Tratlo, 02 April 2013 - 13:36.

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Geschrieben 06 März 2013 - 09:49

11. März 2166, 14:51 TT Dagenham Repair, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Garth und Marcus waren gerade auf dem Weg zur Werkshalle, als sie den Buffalo in die Zufahrt einbiegen sahen. "Vergiss es, Garth", brummte Marcus. "Das 'Baby' muss warten. Jetzt kriegen wir wieder jede Menge Arbeit aufgedrückt." Sie erreichten die Halle zeitgleich mit dem Gleiter. Basnal sprang aus dem Fahrzeug. "Gut, dass Ihr hier seid. Ihr könnt uns tragen helfen!" Wenig später betraten die vier, schwer beladen, den Gemeinschaftsraum. "Die Möpse und Mobiles am besten hier in die Ecke, um die kümmern wir uns später", ordnete Basnal an. "Meech, hier sind die drei Navis. Könntest du die Dinger in den drei Gleitern installieren?" "Selbstverständlich!", erwiderte Meech, griff sich die drei entsprechenden Boxen und machte sich auf den Weg zur Halle. "Warte, Meech!", rief Marcus. "Beim Wildtrak will ich dabei sein!" Er folgte Meech auf dem Fusse. "So, und für uns alle haben wir etwas Essen eingekauft: Pizza, Burger, Hähnchenteile und Fries. Tut mir leid, Madelón, was anderes gab´s nicht im Retail Park. Aber ich dachte mir schon, dass sich niemand an den Herd ran traut." "Der Herd hat ja noch nicht mal ein SKY-Interface!", rief Madelón empört. "Wie soll man da eine vernünftige Mahlzeit zubereiten?" "Hmmm, lass mich überlegen", warf Garth mit nachdenklicher Miene ein. "Vielleicht auf die Art und Weise, in der unsere Vorfahren das Jahrtausende lang hinbekommen haben?" Damit hatte er Madelóns Empörung jedoch erst richtig entfacht. "Das ist doch nur sexistisches Gequatsche. Wenn Du so schlau bist, hättest Du Dich doch selbst an den Herd stellen können!" "Hätte ich", räumte Garth ein. "Allerdings war ich damit beschäftigt, jede Menge Geräte, Waffen und Munition ins Archiv zu schleppen, falls Du Dich erinnerst." "Ach. Madelón", versuchte Basnal zu schlichten, "hier die Pfannenpizza sieht doch lecker aus, die solltest du mal probieren. Die Hähnchen-Nuggets sind übrigens auch nicht so schlecht!" Garth griff sich wortlos zwei Burger, während Madelón missmutig einer Pfannenpizza zu Leibe rückte. Währenddessen hatte Tim die Verpackung eines MOPS entfernt und studierte die Anleitung. "Das scheint gar nicht so kompliziert zu sein", murmelte er. "Du hast Dich gerade als Freiwilliger für die MOPS-Installationen gemeldet!", erklärte Basnal, während sie sich ein weiteres Hähnchenteil angelte. Das "PLIING" ihres MOHY unterbrach sie in ihrer Mahlzeit. "Urgent Message", dachte sie und steckte sich schnell das Nugget in den Mund. "Wollen doch mal sehen!" Sie säuberte ihre Finger an einer der beigelegten Papierservietten und griff nach dem MOHY. "Ah, von Willox! Aber das ist keine gute Nachricht!" Tatsächlich hatte sich Atlan bei Willox gemeldet. Basnals Vermutung hatte sich als falsch herausgestellt. Aus Zalit war ausschließlich das Zalos-Metall nach Sepzim geliefert worden, nichts anderes. "Mist, eine falsche Spur. Jetzt heißt es: neu nachdenken!" "Probleme?" fragte Madelón, die Basnals Gesichtsausdruck richtig gedeutet hatte. "Ja. Ich erkläre es Dir nachher!" Basnal erhob sich und begann damit, umher zu marschieren. "Hmmm. Also entweder..." Um ein Haar wäre sie von dem in den Raum stürzenden Marcus über den Haufen gerannt worden. "Alles erledigt, die Navis funktionieren!", rief er, um hinzuzufügen:"Oh, Essen!" Er griff sich die verbliebenen Burger und setzte sich zu Garth. "Hier kommt man nicht zum Nachdenken!", erkannte Basnal.

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Geschrieben 06 März 2013 - 12:10

11. März 2166, 15:26 TT Dagenham Repair, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Auch Meech war mittlerweile eingetroffen. "Ah, Meech", begrüßte ihn Basnal, "wir sollten über die Drohnenmission reden. Wie ist der aktuelle Stand?" "Die Drohnen sind einsatzbereit", erklärte Meech. "Ich habe in der Zwischenzeit die Drohnenlenkzentrale im dritten Geschoss eingerichtet. Im Prinzip kann die Drohnenmission beginnen." "Zwei Kleinigkeiten noch, Meech. Ich denke, es macht Sinn, wenn Du das trafalgarsche OURNET nach geeigneten Kartendaten durchsuchst und eventuell mit dem System koppelst. Trafalgar ist zwar immer noch nicht völlig erforscht, aber im Zweifel haben die Einheimischen immer noch bessere Karten als wir." Sie wandte sich an Tim. "Haben wir noch einen MOPS für Meech?" "Selbstverständlich!" entgegnete Tim und reichte Meech eine noch ungeöffnete Box. "Ist leicht zu installieren, Meech. Sollte dir also keine Probleme bereiten." "Ansonsten halte ich es für sinnvoll, wenn wir erst einmal mit einer kleinen Mission beginnen - und zwar im Umkreis von Trafalgar-City!", führte Basnal weiter aus. "Ich möchte nämlich keine unangenehmen Überraschungen in der Nähe unserer Operationsbasis erleben. 400 km Radius im Umkreis von DAGENHAM REPAIR sollten reichen. Wenn ich das richtig sehe, braucht man dafür nur zwei Drohnen." "Das ist richtig", bestätigte Meech. "Allein schon wegen der Dreieckspeilung. Ich habe darüber hinaus einen Algorithmus entwickelt, der die Gefahr einer Feindortung noch einmal deutlich minimiert, obwohl wir bereits mit Stealth-Drohnen arbeiten. Die Wahrscheinlichkeit einer Feindortung liegt somit bei nahe Null." "Hervorragend!", freute sich Basnal. "Es wäre natürlich am allerbesten, wenn wir eventuelle Ortungen in eine vernünftige Karte übertragen könnten, die von unseren Hightech-Geräten gelesen werden kann." "Auch daran habe ich bereits gedacht", erwiderte Meech. "Es sollte in der Tat für mich kein Problem sein, die Daten aus dem OURNET in MOHY-Technologie zu übertragen." Er lächelte sein robotisches Lächeln. "Ich bin ja kein Mensch, Madame." Basnal lachte. "Danke für den Hinweis. Also gut, Ausführung!" Sie wandte sich an Tim. "Wie sieht´s bei Dir aus?" "Vier Ready-to-Runs habe ich installiert, ebenso Deinen Superior. Meech hat gerade einen weiteren Ready-to-Run mitgenommen, bleiben noch die beiden Ersatzgeräte." "Und die Mobiles!", ergänzte Basnal. "Wäre nämlich nett, wenn Du Dich darum auch kümmern könntest." Sie wandte sich an die übrigen. "Also gut, jeder greift sich einen Ready-to-Run und beginnt mit seinen Recherchen." Garth und Marcus folgten ihrer Aufforderung und bewegten sich zum Ausgang. "Wo wollt Ihr denn hin?", erkundigte sich Basnal verblüfft. "Mhm.. wir recherchieren am besten mit unserem 'Baby'!", erwiderte Garth. "Verdammt!", dachte Basnal. "Ich muss mich wirklich bald ernsthaft mit den beiden über ihr 'Baby' unterhalten!" Sie griff sich ihren Superior und machte sich mit Madelón auf den Weg in die zweite Etage.

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Geschrieben 06 März 2013 - 16:15

11. März 2166, 15:46 TT Dagenham Repair, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Vorsichtig klopfte Tim an Basnals Tür. "Nur herein!", erschallte der Ruf Basnals. Auf den Anblick, der sich Tim bot, nachdem er die Tür geöffnet hatte, war er jedoch nicht gefasst. Beide Mädchen lagen, nur mit Shorts und leichten Tops bekleidet, bäuchlings auf dem größeren der beiden Betten und starrten auf zwei Holos, die offenbar von ihren beiden Möpsen projiziert wurden. "Zwei verdammt süße Knackärsche!", schoss es Tim durch den Kopf. "Einer hübscher als der andere." Basnal drehte den Kopf leicht in seine Richtung. "Ja, was gibt´s denn Tim?" "Ähh... ich bringe Eure Möpse. Oops, Eure Mobiles." Er reichte Basnal ein kleines schwarzes Gerät und vermied es bewusst, auf ihren Top zu starren, als sie sich dabei zu ihm drehte. "Das rote Mobile ist für Dich, Madelón!", murmelte er und drückte ihr das zweite Gerät in die Hand. "Ich habe alle Mobiles bereits auf ihre Besitzer personalisiert, daher nicht verwechseln. Um uns die nervigen Codes zu ersparen, habe ich alle Namen in das Adressbuch eingegeben. Also, wenn da Madelón anrufen willst, suchst Du einfach nach 'Madelón'. Umgekehrt natürlich genauso." Er warf einen Seitenblick auf Madelón, die sich aber im Moment offenbar nur für das Holo interessierte. "Ja..danke, Tim!", sagte Basnal irritiert. Tim begriff, dass er verabschiedet war. Er verließ das Zimmer, schloss die Tür, stöhnte und suchte Meech auf, bei dem nicht zu erwarten war, dass er in eine ähnliche Verlegenheit geraten würde.

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Geschrieben 07 März 2013 - 01:49

11. März 2166, 15:47 TT Dagenham Repair, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Tatsächlich hatte Tim einen falschen Eindruck gewonnen. Die beiden Mädchen starrten zwar auf die Holos der Möpse, verfolgten in Wahrheit jedoch andere Gedankengänge. Basnal versuchte, den Faden, den sie bereits im Gemeinschaftsraum begonnen hatte, weiterzuspinnen. "Wenn wir davon ausgehen," dachte sie, "dass es auf Zalit einen umfangreichen Rohstoffhandel gibt, der nahezu alle gewünschten Materialien liefern kann - auch die nicht auf Zalit selbst vorkommenden - und zudem davon ausgehen, dass die Fremden ihre diesbezüglichen Einkäufe ausschließlich über ein oder zwei Springersippen abwickeln, die sich ihrerseits das Leben nicht besonders schwer machen würden, so gibt es nur eine mögliche Schlussfolgerung: Sie müssen die Rohstoffe woanders herbekommen. Vielleicht sogar von Sepzim selbst, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit von irgendeinem Planeten des Demetria-Haufens." Sie tippte mehrfach mit dem Zeigefinger an ihre Nase. "Tolle Erkenntnis", dachte sie ironisch. "Dafür bekommst Du eine Bestnote im Fach Sophistik!" Tatsächlich war sie mit dieser Erkenntnis natürlich keinen Schritt weitergekommen. "Wir brauchen einfach mehr Wissen über diesen elenden Sternenhaufen!" Madelóns Problem war ein anderes. Sie hatte zielsicher nach dem Xenobiologischen Institut der Universität Trafalgar gesucht - und gefunden. In der Hoffnung, einen Zugriff auf die DNS-Sequenz-Datenbank zu finden, hatte sie weitergesucht. Ihre Hoffnung war jedoch bitter enttäuscht worden. Dabei spielte zum einen eine Rolle, dass das Institut seine Dienstleistungen an Dritte verkaufte und sich so finanzierte. "Dinge, die man verkaufen will, stellt man nicht so ohne weiteres ins Netz, Dummerchen!", dachte Madelón bekümmert. Ein anderer Aspekt bestand darin, dass eine Gleiterreparaturfirma nicht gerade das ideale Cover für den Einkauf einer DNS-Sequenz-Datenbank darstellte, selbst wenn Ron Landry bereit gewesen wäre - was sie unterstellte - größere Summen für ihren Einkauf bereitzustellen. "Es ist wie verhext: Du weißt, was es ist, Du weißt, wo es ist und wer es hat. Aber Du kommst nicht ran!" Madelón stöhnte. Basnal merkte auf. "Du also auch?" Madelón wurde neugierig. "Ich komme nicht weiter. Merkt man mir wohl an. Aber Dir geht´s auch nicht besser? Hat das etwas mit der schlechten Nachricht von vorhin zu tun?" "Hat es", gab Basnal zu. "Hör mal, manchmal bringt es etwas, wenn man die Rollen tauscht. Ein anderer Kopf sieht die Sache manchmal aus einem anderen Blickwinkel, verstehst du?" Madelón nickte eifrig. "Du meinst.." "Ja, ich meine. Und da es meine Idee war, erzähle ich Dir zuerst mein Problem und du überlegst, was Dir dazu einfällt. Und danach beschäftigen wir uns mit Deinem Problem." Basnal schilderte die Schwierigkeiten in der Analyse des unbekannten Materials und ihre vergeblichen Versuche, Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. Madelón überlegte. "Die Lösung ist eigentlich ganz einfach", schlussfolgerte sie. "Was?", stieß Basnal hervor. "Na ja, du gehst von einer falschen Voraussetzung aus. Wobei du vor zwei Stunden auch noch Recht gehabt hättest", erklärte Madelón. "Aber jetzt hast du so viel Wissen über 'diesen elenden Sternenhaufen' an der Hand, wie Du nur haben willst. Oder was denkst Du, was das da ist?" Sie deutete auf Basnals Holo. "Das stimmt!", stieß Basnal hervor. "Und wie das stimmt! Und ich bin eine Idiotin!" Sie befestigte die apfelgroße Kugel, die den MOPS im Prinzip ausmachte, mit dem dafür vorgesehen Band am Handgelenk. Ihre Finger umspannten das in elegantem Marmordesign gehaltene Gerät. "Immerhin handelt es sich um einen Superior!", dachte sie. "Madelón muss mit einem einfachen schwarzen Mops Vorlieb nehmen." Sie legte die Fingerkuppen in die Ausbuchtungen, die die Steuerung des Mops ermöglichten und wollte mit ihrer Recherche beginnen, als Madelón sie unterbrach. "Halt! Erst bin ich mit meinem Problem an der Reihe!" Sie erklärte Basnal die Schwierigkeiten mit der Datenbank des xenobiologischen Instituts. "Na siehst Du! Das wiederum ist für mich ganz einfach!", erklärte Basnal erleichtert. "Du musst einfach schauen, wer auf diese Datenbank in der täglichen Routine Zugriff hat. Es kann sich dabei nicht nur um eine Person handeln! Und genau solche Rechte benötigst Du auch!" "Und wie erhalte ich die?", fragte Madelón verständnislos. "Ach", erwiderte Basnal, während sie dafür sorgte, dass ihr Superior wieder zum Leben erwachte, "ich könnte mir vorstellen, dass eine Researcherin Deiner Qualifikation als Postgraduate dort gern gesehen wäre. Zur Not drückst Du eben noch mal die Schulbank!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 02 April 2013 - 13:46.

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Geschrieben 07 März 2013 - 15:27

11. März 2166, 15:47 TT Dagenham Repair, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. "Vorsichtig mit den Projektilen, Kell!", schrie Marcus. "Da ist STOG-Säure drin! Willst du uns alle umbringen, Dumpfbacke?" "Keine Angst, Daddy!", antwortete Kelly, reduzierte allerdings dennoch die Geschwindigkeit. "Als Roboter habe ich ein weitaus höheres Reaktionsvermögen als Menschen. Da passiert schon nichts." Garth fragte sich, ob Marcus in seinen Bemühungen um Bud und Kelly nicht doch etwas zu weit ging. Marcus hatte den beiden befohlen, künftig die Bestätigung "Jawohl, Sir!" durch "Ja, Daddy!" zu ersetzen und nur der Teufel wusste, welche anderen Ideen Marcus noch einfallen würden. Er selbst hatte in der Zwischenzeit seinen Mops dem 'Baby' zur Verfügung gestellt. Das 'Baby' war nun bereits seit einer Weile dabei, sich sämtliche ihm relevant erscheinenden Informationen aus dem OURNET zu ziehen. Dazu war es auf den Mops allerdings nicht mehr angewiesen. Nachdem das 'Baby' mit Hilfe des 'eiskalten Händchens', einer eigenständig operierenden und mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestatteten robotischen Hand, die mit einer synthetischen Haut versehen war und daher verblüffend an eine abgetrennte menschliche Hand erinnerte, die positronischen Codierungen des Mops, mit deren Hilfe er auf das OURNET zugreifen konnte, erlernt hatte, kommunizierte es mit dem OURNET direkt. Garth legte den Mops daher zu Marcus' Mops in ein in der Nähe aufgebautes Regal. Kelly hatte inzwischen die Munitionierung des Wildtrak mit STOG-Ersatzmagazinen abgeschlossen. "So, das war´s", erklärte Marcus. "Der Wildtrak ist vollständig ausgerüstet und bereit für den Einsatz. Gut, wir könnten uns noch ein paar Nettigkeiten aus dem Archiv aussuchen..." Im Archiv hatte Garth zuvor das von der JUNO mitgebrachte Waffenarsenal verstaut. Garth winkte ab. "Das hat Zeit, bis wir tatsächlich in den Einsatz gehen. Ich schlage vor, dass wir tatsächlich etwas im OURNET surfen." "Aber das 'Baby' zieht sich doch gerade ohnehin alles wichtige aus dem OURNET!", wandte Marcus ein. "Schon richtig!", erwiderte Garth, "aber ich sagte: surfen. Das ist für viele Menschen eine Freizeitbeschäftigung. Fun, wenn Du verstehst?" "Na gut", stimmte Marcus schließlich zu und griff nach seinem Mops. Garth tat es ihm gleich. Im Gemeinschaftsraum stießen sie auf Tim, der einer ähnlichen Beschäftigung nachging. Auch er hatte, nachdem er alle Installationen abgeschlossen hatte, keinen spezifischen Auftrag mehr. Aber er hatte eine interessante Sache entdeckt. "Seht mal her", merkte er auf, als die beiden Meredier den Raum betraten. "Wusstet Ihr, dass es auf Trafalgar eine uralte Zivilisation gegeben haben muss?" Er war auf die Informationen des archäologischen Instituts der Universität von Trafalgar gestoßen. "Natürlich wussten wir das nicht. Genauso wenig wie Du bis vor ein paar Minuten." Garth warf einen interessierten Blick auf das Holo. "Was meint Ihr, ob diese Zivilisation etwas mit den 'Unbekannten' zu tun haben könnte?" Garth studierte die Informationen genauer. "So wie ich das sehe, ist diese Zivilisation aber seit mehr als 10.000 Jahren verschwunden!", stellte er fest. "Da kannst Du ebenso gut die alten Atlanter für das Attentat verantwortlich machen."

Bearbeitet von Arl Tratlo, 02 April 2013 - 13:48.

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Geschrieben 07 März 2013 - 17:54

11. März 2166, 18:14 TT Dagenham Repair, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Vor wenigen Minuten hatten sich Basnal und MadeloÅ„ zu den drei Männern gesellt; weniger leicht bekleidet, als sie Tim in Erinnerung hatte. Sie schienen in Gedanken versunken. "Na, Erfolg gehabt?", fragte er unverbindlich. "Wie man´s nimmt", erklärte Basnal. "Aber wir machen nachher ohnehin noch eine Teambesprechung, wenn Meech seine erste Drohnenmission abgeschlossen hat. Die Ergebnisse dieser Mission könnten ja auch von Bedeutung sein. Aber im Moment", sie äugte nach dem letzten verbliebenen Hähnchenteil, "habe ich Hunger!" "Greif zu!", lachte Garth. "Das ist allerdings alles, was von den Einkäufen übriggeblieben ist." "Mhmmm", antwortete Basnal kauend, "ich fürchte, das wird darauf hinauslaufen, dass sich jemand an den Herd stellen muss. Wozu haben wir die vielen SKY-Boxen?" "Seht nur nicht mich an!", warf Madelón entsetzt ein. "Ich habe doch schon gesagt, dass ich mich an keinen Herd ohne SKY-Interface stelle!" "Keine Angst!", erwiderte Garth. "Frauen sollte man ohnehin nicht an den Herd lassen, wenn man etwas Vernünftiges zu essen haben will." Er erhob sich, holte eine Reihe von SKY-Boxen aus der Küche und inspizierte sie. "Hmm", er kratzte sich das Kinn, "Ihr Chefkoch empfiehlt: als Vorspeise einen Gemüse-Nudelsalat mit Rucola, gefolgt von der Hauptspeise: Kleine Lammfilets mit Staudensellerie, Brie und Oliven. Danach gibt es Bananen-Vanille-Taler mit Erdbeeren und Mascarponecreme." Er legte die entsprechenden Boxen beiseite. "Klingt das gut oder klingt das gut?" Madelón blieb skeptisch. "Und wie willst Du das zubereiten? Oder bist Du in Wahrheit ein berühmter 4-Sterne-Koch auf Meredi?" Garth grinste. "Auch wenn der Herd kein SKY-Interface hat - mein MOHY hat eines. Danach muss man die Rezepte einfach nur auf gute altmodische Art zubereiten." Er griff nach seinem MOHY und las die erste Box ab. "Na also, steht doch alles da. Vielleicht magst Du mir helfen, Madelón, Du lernst etwas dazu!" Madelón seufzte. Es blieb ihr wohl nichts anderes übrig, wenn sie sich keine vollkommene Blöße geben wollte. "Da, Du kannst schon mal die Nudeln kochen. Hörnchen-Nudeln, 5 Minuten. Ich glaube, das kriegst Du hin!" Basnal hatte eine andere Idee. "Marcus, Du warst doch so wild darauf, mir den Wildtrak 3000 in allen Einzelheiten zu erklären. Jetzt haben wir dafür die beste Gelegenheit." Marcus strahlte. "Nichts lieber als das, wie schon gesagt. Aber dazu gehen wir am sinnvollsten in die Halle." Basnal erhob sich. "Kein Problem!" Während Garth und Madelón ein schmackhaftes 3-Gänge-Menü zubereiteten, erklärte Marcus Basnal alle Details zum Wildtrak 3000 und zum 'Baby'. Basnal erblasste.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 02 April 2013 - 13:50.

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Geschrieben 07 März 2013 - 19:54

11. März 2166, 18:43 TT Dagenham Repair, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Eine knappe halbe Stunde später kehrten Basnal und Marcus zurück; Basnal, wie es schien, noch nachdenklicher als zuvor. "Eine halbe Stunde dauert´s aber schon noch", rief Garth den beiden zu. Basnal nickte wortlos und vergrub sich in ihren Gedanken. Marcus orientierte sich in Richtung Küche. "Kann ich irgendwas helfen?", fragte er. Garth zuckte mit den Schultern. "Du könntest Madelón ablösen, sie scheint ziemlich fertig." Madelón warf ihm einen giftigen Blick zu, ging jedoch auf das Angebot ein und setzte sich im Gemeinschaftsraum zu Basnal. Ein ungewohntes Geräusch unterbrach die Szene. "Die Drohnen kehren zurück!", dachte Garth. "Vielleicht erfahren wir bald mehr über die taktische Lage rund um Trafalgar. Und wenn alles gut läuft, haben wir sogar ein Einsatzziel." Er war des Abwartens und Vorbereitens müde geworden. Wenige Minuten später traf auch Meech ein. "Interessante Neuigkeiten!", kündigte er an. "Ich habe gerade eine erste Auswertung der Daten erstellt." "Wunderschön, Meech", entgegnete Basnal. "Wir haben nachher Teambesprechung. Sagen wir", sie sah auf die Uhr, "um 19:45 TT. Da passt das gut hinein." Meech hatte sich schon lange damit abgefunden, dass man manchmal die seltsamen Launen der Menschen einfach akzeptieren musste. Er kehrte in die Lenkzentrale zurück, während Basnal, Madelón und Tim ihren Gedanken nachhingen.
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Geschrieben 08 März 2013 - 06:41

11. März 2166, 19:45 TT Dagenham Repair, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Die Laune des Teams hatte sich nach dem Genuss des von Garth und Marcus liebevoll zubereiteten 3-Gänge-Menüs schlagartig verbessert. Selbst Madelón zeigte hin und wieder ein Lächeln. "So," eröffnete Basnal die Besprechung, "vielleicht fangen wir einfach mit der Vorstellung der Erkenntnisse an, die wir im Laufe des Nachmittags gewonnen haben. Meech, mach doch den Anfang - was hat die Drohnenmission ergeben?" "Wie bereits erwähnt: Interessante Neuigkeiten!" begann Meech. "Wie allgemein bekannt, habe ich im Laufe der letzten Stunden die erste Drohnenmission erfolgreich durchgeführt. Die Drohnen haben das Gebiet im Radius von 400 km rings um diesen Standort vollständig gescannt. Ziel der Suche waren spezifische hyperenergetische Signaturen: zum einen Signaturen, wie sie aus der Analyse der Technik der Unbekannten bekannt waren." "Mivelum", warf Basnal ein. "Hypertechnik, die auf der Verwendung von Mivelum basiert, weist eine charakteristische Signatur auf, die sich von anderen Verfahren unterscheidet. Die ihrerseits sich natürlich ebenfalls in ihren Signaturen unterscheiden, was hier aber nicht von Belang war." "Zum anderen", fuhr Meech fort, "interessierten wir uns natürlich für bekannte spezifische Emissionen. Hierzu zählen Emissionen, die auf Waffentechnik hindeuten. Aber auch starke Generatoren oder Transmittertechnologie waren von Interesse." Garth nickte. "Logischerweise." "In der Tat!", bestätigte Meech. "Die Verwendung der Kartendaten Trafalgars aus dem OURNET ermöglichte eine weitere Selektion, nämlich den Abgleich mit bekannten Objekten. Es ist natürlich trivial, dass wir am Standort der Nelson-Raumschiffswerft hyperenergetische Aktivitäten anmessen. Und somit keineswegs verdächtig." "Die aber im Zweifelsfall nicht die Mivelum-typische Signatur aufweisen, oder etwa doch?", wollte Tim wissen. "Nein", bestätigte Meech Tims Vermutung, "das tun sie nicht. Insofern erscheinen solche Orte nicht auf der von mir erstellten Karte." Er startete seinen Mops. "Innerhalb des engeren Stadtgebiets konnten drei verdächtige Orte identifiziert werden", fuhr Meech fort. "Dabei handelt es sich um den Square-Park, den Stadtpark Trafalgars also, einen Ort etwas nördlich der Nelson-Werft sowie schließlich einen Ort etwas nördlich des Clusters Nord Sigma in der Nähe der Universität." Meech deutete auf die entsprechenden Orte auf der Karte von Trafalgar-City. Aufgeregtes Stimmengewirr war die Folge. Meech hörte sich die Fragen und Ausrufe eine Weile an, bevor er unterbrach. "Ich gehe jetzt auf einige Punkte ein. Am wichtigsten: nein, nach Lage der Ergebnisse können wir nicht - oder noch nicht - darauf schließen, dass es sich um Stützpunkte des Gegners handelt. Aber es handelt sich, gewissen Kriterien folgend, um 'verdächtige Orte'. Fangen wir mit dem Square-Park an: man sollte meinen, dass in einem Stadtpark hyperenergetische Aktivitäten nichts verloren haben. Das OURNET gibt auch keinerlei Indiz dafür, dass in diesem Park irgendwelche seltsamen Besucherattraktionen untergebracht sein könnten, die Hyperenergie benötigen. Dennoch messen wir sie an. Und zwar sowohl Mivelum-Signaturen als auch Emissionen, wie sie typisch für Transmitter im Stand-By-Modus sind." Er machte eine abwehrende Handbewegung, bevor sich das Stimmengewirr wieder erheben konnte. "Zweitens: Ja, ich weiß, was ich zur Nelson-Werft ausgeführt hatte. Aber der von mir bezeichnete zweite verdächtige Ort liegt außerhalb des Bereiches der Nelson-Werft. Auch die visuelle Darstellung lässt nichts Auffälliges erkennen. Am wichtigsten aber: wir finden dort die exakt gleichen Signaturen wie im Square-Park. Also: selbst, wenn wir davon ausgehen würden, dass es sich um einen geschützten Bunker der Nelson-Werft handelt - etwa einen Hypertechnik-Versuchsstand - würde dies umgekehrt nicht erklären, warum sich die gleichen Signaturen im Square-Park wiederfinden lassen. Denn es ist wohl kaum davon auszugehen, dass die Nelson-Werft einen Hypertechnik-Versuchsstand im Stadtpark betreibt." Marcus lachte laut auf. "Und schließlich haben wir noch den Punkt bei Nord-Sigma. Erneut die gleichen Signaturen. Und erneut ist visuell nichts zu erkennen." Garth mischte sich ein. "Sind dies potentielle Ziele für uns?", wollte er wissen. Basnal winkte ab. "Ich halte es - insbesondere nach dem, was ich von Marcus erfahren habe - für keine gute Idee, mit dem Wildtrak in den Stadtpark vorzustoßen und dort einen galaktischen Krieg vom Zaun zu brechen. Richtig ist allerdings, dass sich jemand von uns den Park morgen einmal unauffällig ansehen sollte." Tim meldete sich. "Ich komme auf das Thema später zu sprechen", kündigte er an. "Falls ich diesen Aspekt vergessen sollte, erinnere mich bitte daran!" "Geht in Ordnung!" versprach Basnal. Meech ergriff erneut das Wort. "Aber dies sind nicht die eigentlich interessanten Neuigkeiten. Wichtiger ist: die Drohnen haben etwa hundert Kilometer von hier in nordwestlicher Richtung einen Ort identifiziert, bei dem es sich meiner Meinung nach eindeutig um einen feindlichen Stützpunkt handelt. Hier sind alle verdächtigen Signaturen und Emissionen zu finden: Mivelum-Signaturen, aktive Transmitter. Waffentechnik, Generatoren. Die ganze Palette. Und erneut an einem Ort, an dem gemäß Karte nichts sein sollte - außer Dschungel." Er projizierte die entsprechende Karte. Basnal konnte ihren Augen kaum trauen.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 02 April 2013 - 13:53.

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Geschrieben 08 März 2013 - 18:32

11. März 2166, 19:55 TT Dagenham Repair, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Basnals Verwirrung war nicht unbemerkt geblieben. Sie bemerkte die fragenden Blicke von Garth und Tim und räusperte sich. "Die Puzzlestücke scheinen langsam zusammenzupassen. Aber eins nach dem anderen." Sie wandte sich an Meech. "Bist Du fertig?" "Im Wesentlichen schon. Ich habe die bisher gewonnenen Informationen selbstverständlich an die JUNO und die VONDAR weitergeleitet. Immerhin handelt es sich um potentielle Angriffsziele." Basnal nickte. "Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass ich morgen früh, falls nichts dagegenspricht, großräumigere Erkundungsmissionen starten werde, mit allen Drohnen. Insgesamt also drei Pärchen. Während dieser Zeit werde ich vollständig mit der Steuerung und Datenerfassung der Drohnen beschäftigt sein, stehe also für andere Aufgaben nicht zur Verfügung." Er lächelte sein übliches Lächeln. "Ich bin, wie man als Mensch sagen würde, nicht ansprechbar." "Das sollte in Ordnung gehen, Meech!", lächelte Basnal. "Wir wussten darüber ja die ganze Zeit Bescheid." Garth kam erneut auf sein Thema zu sprechen. "Ich gehe aber schon richtig in der Annahme, dass dieser eindeutig identifizierte feindliche Stützpunkt sehr wohl ein Ziel für uns darstellen sollte?" "Im Prinzip ja, Garth. Aber..", sie hob die Hand, bevor Garth sie unterbrechen konnte, "immer langsam mit den jungen Pferden. Als allererstes benötigt Ihr ohnehin einen ID-Chip. Und den gibt es nun mal nicht vor morgen Nachmittag. Frühestens!" "Außerdem habe ich zu diesem Thema noch eine bedeutsame Anmerkung zu machen." Sie erzählte den übrigen von Willox´ Message, ihrem Problem und Madelóns Idee. "Madelón hatte natürlich vollkommen Recht." Sie breitete die Arme aus. "Und ich war eine Idiotin. Bereits der vierte Satz in den allgemeinen Informationen zu Trafalgar, wie sie sogar im GALNET zu finden sind, hätte mir alles verraten müssen. Ich zitiere ihn mal aus dem Kopf: 'Auf dem Planeten sind viele wertvolle Bodenschätze zu finden. Trafalgars Wirtschaft wird dominiert von den traditionellen Sektoren Landwirtschaft (Tee) und Bergbau/Mining.' Und, ehrlich gesagt: besser kann man es kaum ausdrücken. Auf Trafalgar gibt es nahezu alles. Mit Ausnahme von Mivelum..." "Was es aber auf Falkan gibt!", warf Marcus ein. Auf die überraschten Blicke der anderen reagierend, antwortete er verlegen: "Na ja. Ich habe eben auch ein bisschen gesurft, als es sonst nichts zu tun gab." Alle lachten auf. "Manchmal finden eben auch blinde Hühner ein Gold-Nugget!", entgegnete Basnal amüsiert. "Oh, nimm´s nicht persönlich, Marcus. Das 'blinde Huhn' hat tatsächlich ein Gold-Nugget gefunden. Und zwar eines, das den professionellen Goldsuchern bislang entgangen war." Sie zuckte mit den Schultern. "Mir zum Beispiel!" "Aber, wo war ich stehen geblieben? Ah ja: Mit Ausnahme von Mivelum und Zalos-Metall, natürlich. Wo die Fremden das Zalos-Metall herbekommen haben, wissen wir: von Zalit nämlich, also direkt von der Quelle. Das Mivelum stammt, darauf würde ich jetzt wetten wollen, von Falkan." Sie warf Marcus einen anerkennenden Blick zu. "Alles andere aber stammt aller Voraussicht nach von Trafalgar!" "Was Dich aber immer noch nicht weiter bringt, da Du immer noch nicht weißt, wonach Du suchst!", erkannte Tim aufmerksam. "Fast richtig. Einiges kann man schon ausschließen. Tee, zum Beispiel." Sie wartete, bis sich die provozierten Lacher gelegt hatten. "Wie auch immer, unter der Annahme, dass die Fremden auf Trafalgar keine Produktion betreiben - auch wenn Meech uns vielleicht noch eines Besseren belehren mag - bleibt die Frage offen, was die Fremden nach Sepzim - wo sich die Produktionsstätten nach bisherigem Erkenntnisstand am wahrscheinlichsten befinden - schicken. Und wie." "Per Transmitter?", warf Tim ein, der Blut geleckt zu haben schien. "Kaum. Die Transmitter der Fremden sind, wie Meech uns bewiesen hat, anmessbar. Um eine größere Menge von Bodenschätzen zu transportieren, hätten sie im Dauerbetrieb sein müssen. Das aber hätten selbst die Trafalger bemerkt. Zumindest hätten die Fremden damit rechnen müssen." "Das kann ich bestätigen!". meldete sich Meech. "Bei den angemessenen Transmittern handelt es sich nicht um akonische Großtransmitter." Basnal nickte. "Außerdem glaube ich auch nicht daran, dass die Fremden die Bodenschätze selbst abbauen. Das müssten sie nämlich praktisch unter der Nase der Trafalger machen, die überall dort, wo es Bodenschätze gibt, ihre Mining-Industrie angesiedelt haben. Die Trafalger leben davon, wie wir uns vielleicht erinnern. Vergesst den Tee und die landwirtschaftlichen Produkte." Sie kratzte sich den Kopf. "Was ich vermute, ist schlicht, dass die Fremden nach ihrer üblichen Methode vorgehen. Sie schicken Dritte los, die die benötigten Materialien einfach für sie einkaufen." "Die Springer!", schlug Tim sich an den Kopf. "Genau davon gehe ich aus. Wir haben also zwei Ansatzpunkte. Zum einen den Raumhafen und die Zollbehörde. Die entsprechenden Transporte sind dort mit Sicherheit vermerkt. Wir haben zwar niemand, der für entsprechende Recherchen vorgesehen ist, aber..." sie warf Meech einen Blick zu, "die GalAb hat ja auch drei Leute auf Trafalgar stationiert, die zur Abwechslung mal etwas sinnvolleres tun können, als immer nur als Decoy für uns tätig zu sein. Meech wird also eine diesbezügliche Anregung an Larry weitergeben, der diese wiederum - als Order formuliert - an die GalAb-Leute kommunizieren wird." Meech nickte. Basnal fuhr demnach mit ihren Ausführungen fort. "Es gibt aber noch einen zweiten Ansatzpunkt: das 'Institute for Mining and Material Science' der Universität von Trafalgar. Dort sind nämlich alle Forschungen, Analysen, Untersuchungen für Dritte und ähnliches konzentriert. Die Mining-Industry baut nur ab und setzt die Konzepte des Instituts um. Ein sehr straff organisiertes Unternehmen, wenn man so will." Sie lächelte. "Ursprünglich hatte ich vor, mit Madelón zusammen im Campus der Universität aufzutauchen und nach Mitteln und Wegen zu recherchieren, wie wir an die benötigten Daten - denn auch Madelón benötigt solche - herankommen können. Aber ich fürchte, Madelón", warf sie einen Seitenblick auf die Französin, "Du wirst Dich allein auf dem Campus durchkämpfen müssen. Das 'Institute for Mining and Material Science' liegt nämlich keineswegs auf dem Campus der Universität. Es ist noch nicht einmal in Trafalgar-City angesiedelt." "Sondern wo?", fragte Tim, der langsam ungeduldig wurde. "Das Institut ist genau dort, wo sich auch sein Forschungsgegenstand befindet. Also die trafalgarweit höchste Konzentration an Bodenschätzen. Eigentlich eine vernünftige Idee, oder?" "Und wo genau ist das?", bohrte Tim nach. "In Penham. Etwa hundert Kilometer von hier in nordwestlicher Richtung." Sie deutete auf die Karte, die immer noch von Meechs Mops projiziert wurde. "Etwa zehn Kilometer vom Stützpunkt der Fremden entfernt!" Diesmal waren es die anderen, die ihren Ohren kaum trauen konnten.

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Geschrieben 09 März 2013 - 10:49

11. März 2166, 20:15 TT Dagenham Repair, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. "Die strategischen und taktischen Implikationen dieser Erkenntnis sind offensichtlich.", setzte Basnal ihren Gedankengang fort. "Aber bevor wir diese in die Feinplanung der nächsten Tage einfließen lassen, sollten wir vielleicht erst das Puzzle vervollständigen. Vielleicht haben andere noch weitere Entdeckungen während ihrer Recherchen gemacht!" Sie wandte sich an Madelón. Die Französin schüttelte den Kopf. "Nichts, was Du nicht schon wüsstest." Für die übrigen schilderte sie dennoch ihre Probleme mit dem Zugriff auf die Datenbank des xenobiologischen Instituts - und den Lösungsvorschlag, den ihr Basnal unterbreitet hatte. "So, wie es aussieht, muss ich tatsächlich noch einmal die Schulbank drücken, wenn auch als Postgraduate." "Das Agentenleben ist ziemlich hart, Madelón!", erwiderte Basnal ironisch. "Manchmal muss man auch solche Situationen überstehen." Sie wandte sich an die Meredier. "Wie schaut es bei Euch aus?" Garth drehte die Handfläche nach oben. "Nachdem wir bislang kein konkretes Einsatzziel hatten, habe ich mich mit der Flora und Fauna des trafalgarianischen Dschungels näher beschäftigt. Aber ich fürchte, dass Dich das weniger interessiert." Basnal lächelte. "Das fürchte ich auch. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass sich Euer Ziel in genau diesem Dschungel befindet, wenn auch nur 10 km entfernt von der Zivilisation, scheint mir das eine gute Entscheidung gewesen zu sein. Marcus?" Beneger gab ein müdes Stöhnen von sich. "Ich habe die bekannten Systeme des Demetria-Sternenhaufens unter die Lupe genommen. Die wesentliche Erkenntnis daraus hatten wir schon. Es gibt große Mivelum-Vorkommen auf Falkan - so groß, dass die Falkaner ihren Planeten als den 'wahren Kristallplaneten' bezeichnen. Mit anderen Worten, als das 'wahre Arkon'. Und sich selbst als die 'wahren Arkoniden'." Er lachte. "So sind sie halt drauf." "Die spinnen, die Arkoniden!", gab Basnal ihm Recht. "Wie sieht es mit Dir aus, Tim? Du scheint noch etwas auf der Pfanne zu haben." Tim nickte. "War ja unverkennbar." Er rückte umständlich seinen Stuhl zurecht. "Ich bin während meiner Recherchen auf die Informationen des archäologischen Instituts der Universität von Trafalgar gestoßen. Wusstet Ihr, dass es auf Trafalgar eine uralte Zivilisation gegeben haben muss?" "Oh, nicht schon wieder, Tim!", stöhnte Garth. "Diese Zivilisation ist seit mehr als 10.000 Jahren verschwunden! Die Trafalger haben sich bisher kaum um die alten Artefakte gekümmert. Weil sie für das Leben auf Trafalgar irrelevant sind!" Er lehnte sich zurück. "Wie ich Dir schon gesagt habe: Da kannst Du ebenso gut die alten Atlanter für das Attentat verantwortlich machen." Tim nickte. "War mir klar, dass Du mit dem Argument wieder rausrückst. Es stimmt natürlich auch, soweit." Garth machte ein befriedigtes Gesicht. "Aber", fuhrt Tim fort, "was wäre, wenn in der Nähe der Azoren eine intakte Kuppel entdeckt werden würde? Eine, von der hyperenergetische Aktivität ausgeht?" Basnal war die Anspielung auf Atlans Domizil im Atlantik nicht entgangen. "Nun, wie wir gelernt haben, würde eine solche Erkenntnis darauf hindeuten, dass dort jemand zugange ist, der gegebenenfalls irgendetwas mit den alten Atlantern zu tun haben könnte!", formulierte sie vorsichtig. "Gibt es denn in diesem Fall eine vergleichbare Erkenntnis?" "Bis vor wenigen Minuten noch nicht!", räumte Tim ein. "Jetzt aber schon." "Was würdest Du sagen, wenn ich Dir erklärte, dass eine der wichtigsten archäologischen Ausgrabungsstellen sich etwas nördlich des Clusters Nord Sigma befindet?" "Ich würde sagen", lächelte Basnal, "Bingo!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 02 April 2013 - 14:57.

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Geschrieben 09 März 2013 - 14:34

11. März 2166, 20:35 TT Dagenham Repair, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Madelón hatte, auf Basnals Anregung hin, Kaffee zubereitet. Garth´s ironische Bemerkungen hatten Madelón daran gehindert, darauf hinzuweisen, dass in der Küche noch nicht einmal eine moderne Kaffeemaschine zur Verfügung stand. Misstrauisch prüfte Basnal ihren Kaffee. "Recht stark!", dachte sie. "Aber mit etwas mehr Zucker und Milch wird es gehen. Vielleicht ist ein etwas stärkerer Kaffee auch genau das, was wir brauchen." "Überlegen wir uns einige Hypothesen!". begann sie, während sie ihre Tasse abstellte. "Im Lichte der bisherigen Informationen lässt sich durchaus ein planvolles Vorgehen der Fremden erkennen. Die Position des zweifelsfrei identifizierten Stützpunkts macht natürlich Sinn, wenn wir davon ausgehen, dass die Fremden primär an den hiesigen Rohstoffvorräten interessiert sind. Da würde ich an ihrer Stelle im Ernstfall auch die Finger drauf haben wollen." "Widerspricht das nicht der Theorie, dass die Fremden die Rohstoffeinkäufe durch Dritte - also Springer - abwickeln lassen?", wandte Tim ein. "Ich meine: Sie bestellen, lassen einkaufen und liefern. Wozu brauchen sie einen Stützpunkt?" "Im Normalfall brauchen sie ihn nicht!", gab Basnal ihm recht. "Sie brauchen ihn eben für den Fall, dass etwas schiefgeht. Dass die Lieferungen nicht mehr auf die bekannte Art und Weise erfolgen. Dennoch hätten Sie dann auf diese Weise immer noch ein As im Ärmel!" "Dieses Argument träfe dann aber ebenso gut auf Zalit zu!", war Tim noch lange nicht überzeugt. "Ja!", erwiderte Basnal. "Und nein." Sie lächelte - es war ihr erneut gelungen, ihre Lieblingsformulierung ins Spiel zu bringen. "Ja, weil es im Prinzip natürlich richtig ist. Nein, weil Zalit eben nicht Trafalgar ist. Wenn sie sich auf Zalit Rohstoffe mit Gewalt aneignen würden, hätten sie sofort die gesamte arkonidsche Flotte am Hals. Trafalgar ist dagegen weit ab vom Schuss. Es interessiert normalerweise niemand außerhalb des Demetria-Sternenhaufens, was hier passiert." Tim nickte. "Na gut, lassen wir die Hypothese stehen." "Auch die vermuteten Stützpunkte in Trafalgar-City machen weitgehend Sinn. Ein Stützpunkt in der Nähe der Nelson-Werft erlaubt ihnen, die Finger auf die Werft zu legen - und auf den Raumhafen. Eine wichtige strategische Option," merkte sie an. "Auch ein Stützpunkt bei Nord Sigma könnte wichtig für sein - nämlich dann, wenn es wirklich eine Verbindung zu dieser untergegangenen Zivilisation gibt - was bisher nur eine Vermutung ist. In diesem Fall müssten sie natürlich darauf achten, dass die Trafalger nicht zu viele Artefakte finden. Oder gar die falschen!" Sie lachte. "Auf alle Fälle ist das eine ziemlich risikoreiche Operation für sie, da sie hier direkt vor der Nase der Trafalger operieren." "Zum Square-Park kann ich dagegen noch keine Hypothese anbieten. Aus genau diesem Grund würde ich ihn mir gerne morgen ansehen." Sie nahm einen Schluck Kaffee und lehnte sich zurück. "Womit wir bei der Aufgabenverteilung und dem Timing wären. Garth und Marcus - wie gesagt, vor morgen Nachmittag werdet Ihr keinen ID-Chip erhalten. Ohne ID-Chip kein Aufbruch, damit das klar ist!" "Schon klar!", erwiderte Garth. "Ohne ID-Chip haben wir sofort die gesamte Polizei Trafalgars am Hals!" Basnal lachte. "Auch mit ID-Chip würde ich Euch empfehlen, eine Polizeikontrolle nach Möglichkeit zu vermeiden. Ihr wisst, warum!" Garth seufzte. Es würde vermutlich ausreichen, wenn die Polizisten die STOG-Säure entdeckten, um so oder so die gesamte Polizei Trafalgars aufzuscheuchen. "Aus diesem Grund würde ich auch empfehlen, dass Ihr die Zeit dafür nutzt, Euch eine alternative Route nach Penham zu suchen. Präferiert durch den Dschungel. Dort gibt es vermutlich keine Polizeikontrollen." "Wird gemacht!", nickte Garth. "Tim, Madelón und ich brechen morgen früh um neun Uhr TT zum ISE-Gebäude auf. Die ISE sitzt übrigens im Business Park im Osten des Stadtzentrums. Also in 'New Town'. Das ist dort, wo Trafalgar-City wirklich nach Millionenstadt aussieht." Sie lachte erneut. "Freut Euch aber nicht zu früh. Der Campus der Universität liegt dagegen nordwestlich der 'Old Town'. Euer Besuch in der Zivilisation wird also nur von kurzer Dauer sein." Tim und Madelón ergaben sich in ihr Schicksal. "Als erstes habe ich aber das Vergnügen, den ISE-Leuten unsere Arbeiten zu erklären. Die natürlich darin bestehen, ein neues Geschäftsmodell für die DAGENHAM REPAIR CO. zu entwickeln. Ihr wisst, dass die ISE keine Ahnung von unseren wahren Aufgaben hier hat!" "Davon verstehe ich aber absolut nichts!", warf Madelón ein. "Musst Du auch nicht. Diesen Teil des Gesprächs werde ich allein bestreiten. Ihr beide werdet als Wissenschaftler eingeführt, die sich dieser Mission angeschlossen haben, um bestimmte Forschungen zu betreiben, die eben nur auf Trafalgar betrieben werden können. Aufgrund des ausgezeichneten Rufs der Universität von Trafalgar, natürlich. Dieser Teil der Ausführungen wird sie mit Sicherheit begeistern!" Sie lachte. "Tatsächlich ist der Ruf der Universität wirklich nicht so schlecht. Ganz im Gegenteil!" Sie nahm einen weiteren Schluck Kaffee. "Wie auch immer: Ich nötige die ISE-Leute also dazu, an der Universität die nötigen Kontakte für Euch zu machen - und für mich in Penham. Danach macht Ihr Euch auf den Weg zum Campus, werdet also mit dem Buffalo fahren. Ich sehe mir den Square-Park an, warte, bis ich den ID-Chip abholen kann und fahre danach - mit dem Citydream - zurück. Dort übergebe ich Garth und Marcus den Chip und mache mich abmarschbereit für Penham." "Wir drei", warf sie einen Blick auf Marcus und Garth, "regeln die Details bei meiner Rückkehr morgen. Kommt eben auch drauf an, wann ich den ID-Chip bekomme." "So", reckte sie sich, "noch Fragen und Anmerkungen?" "Vorschläge!", entgegnete Garth. "Ja, bitte?", fragte Basnal interessiert. "Nach den neuen Erkenntnissen schlage ich zwei Maßnahmen vor: Als Erstes sollten wir von der VONDAR 2-3 weitere Exemplare der tragbaren Personentransmitter anfordern. Es könnte nach Lage der Dinge durchaus sein, dass wir demnächst ziemlich blitzschnell unsre Standorte wechseln müssen.", führte Garth aus. "Den bisherigen würden wir übrigens gerne mitnehmen!", ergänzte Marcus. "Geht in Ordnung!", bestätigte Basnal. "Meech, würdest Du das mit Larry regeln? Ich schlage vor, drei Transmitter. Da sind wir auf der sicheren Seite." Meech versandte eine entsprechende 'Urgent Message'. "Und der zweite Punkt?", hakte Basnal nach. "Ich würde der VONDAR empfehlen, 500 weitere Kampfroboter in den 'Stand-By'-Status zu versetzen, so dass sie im Ernstfall blitzartig hierher transmittiert werden können." Er lachte auf. "Ich hab´s nämlich im Urin, dass wir die Brüder demnächst gebrauchen können. Und mein Urin irrt sich selten!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 02 April 2013 - 14:58.

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#18 Arl Tratlo

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Geschrieben 10 März 2013 - 01:18

11. März 2166, 21:05 TT Dagenham Repair, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Nach dem Ende der Besprechung hatten sich die Mädchen auf ihr Zimmer zurückgezogen. Insbesondere Basnal hatte einen abgespannten Eindruck gemacht; trotz des starken Kaffees, den sie zu sich genommen hatte. Meech, der keinen Schlaf benötigte, war in der Lenkzentrale mit den Detailvorbereitungen der großen Drohnenmission beschäftigt, die ihn vollständig einspannen würde. Garth und Marcus beschäftigten sich dagegen intensiv mit ihrer Aufgabe, eine alternative Route nach Penham zu finden. "Hier, was hältst Du davon? 'Lovely Mountain'! Klingt doch gut, oder?", hatte Marcus einen Kandidaten entdeckt. "Zeig mal!" inspizierte Garth das Kartenholo. "Ein Berg ist es auf jeden Fall schon mal. Bleibt nur die Frage, was die Trafalger unter 'lovely' verstehen. Hast du schon mal was von britischem Humor gehört`" "Wie auch immer, es ist eine wichtige Landmarke, die nicht so ohne weiteres zu verfehlen ist.", erwiderte Marcus ungehalten. "Ich habe mich ja auch nicht prinzipiell gegen diese Route ausgesprochen", verteidigte sich Garth. "Ich warne nur davor, den Begriff allzu ernst zu nehmen." Tim, der das Gespräch mehr oder weniger unbeteiligt verfolgt hatte, sah seine Chance gekommen, endlich etwas näheres über das mysteriöse Fahrzeug der Meredier zu erfahren. "Warum seid Ihr eigentlich so versessen auf diesen Wildtrak?", begann er. "Ich meine, Ihr seht doch, welche Unannehmlichkeiten das mit sich bringt. Mit einem Buffalo könntet Ihr morgen einfach ganz gemütlich die Schnellstraße nach Penham nehmen." Garth grinste. "Das könnten wir nicht. Auch für einen Roamin´ Buffalo hätten wir nämlich keinen ID-Chip, was einfach damit zusammenhängt, dass ursprünglch für diesen Einsatz nur zwei Gleiter vorgesehen waren. Wie sich jetzt schon zeigt, eine vollkommen schwachsinnige Idee. Ohne unseren Wildtrak müsstet Ihr Euch morgen zu dritt in den Citydream quetschen. Basnal hätte die ehrenvolle Aufgabe, Eure Taxifahrerin zu spielen. Da hat mal wieder ein Bürokrat an der falschen Stelle sparen wollen. Oder eine Bürokratin." Insgeheim hatte Garth Darlene in Verdacht, die Basnals Einkaufstour nur blutenden Herzens verkraftet hatte. "Aber selbst, wenn es anders wäre, hätten wir auf dem Einsatz des Wildtrak bestanden." "Euch ist aber schon klar, dass der Buffalo einer der modernsten Gleiter der Galaxis ist?" Tim schien in seiner Ehre gekränkt. "Wir wollen jetzt nicht über die serienmäßigen Features sprechen: moderne und leistungsfähige Schreinzer-Positronik, die die intelligente Erkennung und Kommunikation mit dem Besitzer oder Fahrer ermöglicht und somit alle Schlüssel- oder Keypad-Systeme überflüssig macht." Tatsächlich war der Diebstahl eines Gleiters in der Praxis unmöglich bzw. sinnlos geworden. Nach einem Diebstahl reagierte der Gleiter einfach nicht auf die Anweisungen des Diebes. Ein Versuch, die Positronik gegen den Willen des Besitzers auszubauen oder abzuklemmen, endete mit der Initiierung einer Selbstzerstörungssequenz. "Alle Systeme basieren weitgehend auf Sprachsteuerung. Damit entfällt der Wust unterschiedlicher Displays, mit dem man in traditionellen Gleitern immer zu kämpfen hatte. Was übrig bleibt, ist so einfach wie ein HYNA!" Tim spielte auf das Schreinzersche Hypernavigationssystem an, das den Transitionsraumflug revolutioniert hatte. "Aber wie gesagt, das sind nur die serienmäßigen Features." "Über die Du nicht sprechen wolltest!", lachte Garth. "Richtig!", erklärte Tim. "Genausowenig, wie über die modernsten Gleitermotoren der Galaxis. Oder...ach, lassen wir das." Tim schien zu merken, dass er sich in Rage geredet hatte, und fuhr etwas ruhiger fort: "Der Punkt ist natürlich, dass es sich bei unseren Einsatzfahrzeugen eben nicht um Serienfahrzeuge handelt. Das beginnt mit der Defensivseite. Mein Buffalo - und auch Basnals Citydream - besteht natürlich nicht aus billigem Plastikmetall, sondern aus dem hochwertigsten strukturverdichteten und kristallfeldmodulierten Arkon-T-Stahl, den Terras Industrie in der Lage ist, herzustellen. Die Stärke von 0,02 mm klingt zwar zunächst nach gar nichts, entspricht aber immerhin der doppelten Stärke eines HANNIGAN 2- Robots. Im Falle ernsthafterer Bedrohungen können wir auf das "Intelligent Protection System" zurückgreifen, das auf der "Shield on Demand"-Philosophie basiert. Das Schreinzer-System erkennt über seine Vielzahl von Sensoren eine Bedrohung rechtzeitig und kann - ebenso rechtzeitig - geeignete Abwehrmaßnahmen ergreifen. Etwa den Aufbau eines Prallschirm oder aber auch eines gestaffelten Energieschutzschirms." "Halt! Halt! Halt!", rief Garth lachend. "Glaubst Du ernsthaft, dass du uns Neuigkeiten verkündest? Aber gut, wenn wir hier schon so reden wie die Verkäufer auf der Interstellaren Gleitermesse, dann kann Dir niemand besser als Marcus die Vorzüge des Wildtrak 3000 erklären. Er ist da echt gut drin." Marcus grinste. "Wie ich immer in solchen Momenten zu sagen pflege: nichts lieber als das." Er holte tief Luft und bereitete sich mental auf seine Aufgabe vor. "Der Wildtrak 3000, dessen Prototyp wir hier übrigens zum ersten Mal im Echteinsatz testen, ist das Produkt der beiden galaktopolitisch wichtigsten und technologisch fortgeschrittensten Sternenreiche unserer Milchstraße. Demzufolge wurde bei der Konzeption des Wildtrak 3000 in allen Details Wert auf höchstmögliche Optimierung gelegt. Ich gebe mal ein Beispiel: die Farbe des Wildtrak, ein erdiges Braun-Metallic, fast kupferfarben, für die in der Fachsprache ein eigener Begriff, Terceira-Braun-Metallic, geprägt wurde. Diese Farbe wurde in einer Vielzahl von Computersimulationen als diejenige Farbe identifiziert, die sich optimal in die landschaftlichen Bedingungen der meisten Target-Planeten integriert. Der Wildtrak wird bereits durch seine Farbgebung nahezu unsichtbar, jedenfalls aber - jedenfalls in der natürlichen Umgebung dieser Planeten - unauffällig. Die Farbgebung ist also keineswegs das Produkt der intuitiven Entscheidung eines Designers oder gar einer Marketing-Abteilung!" "Was sind Target-Planeten?", warf Tim ein. "Target-Planeten sind diejenigen Typen, für die der Wildtrak 3000 einsatztechnisch konzipiert wurde. Hierzu zählen Dschungelwelten, Ödwelten und noch einige andere. Eisplaneten zählen im Gegensatz dazu nicht zu den Target-Planeten. Da müsste man noch einige Modifikationen vornehmen." Marcus schickte sich an, in seiner Präsentation fortzufahren. "Einen Moment", unterbrach ihn Tim. "Du sprachst von zwei Sternenreichen. Ich nehme an, Terra ist das eine davon. Wer ist das andere? Arkon?" "Darauf komme ich noch!", wehrte Marcus ab. "Jedenfalls ist die USO federführend - und auch finanziell - an der Entwicklung des Wildtrak 3000 beteiligt. Aus diesem Grund waren Garth und ich von Beginn an in dieses Projekt integriert. Die ersten Testfahrten wurden im Übrigen auf Meredi IV, unserer Heimatwelt, durchgeführt; keine leichte Aufgabe, wie ich betonen muss." Tim nickte. Er hatte von Meredi IV gehört; anders als für die umweltangepassten Meredier war der Planet für einen Durchschnittsterraner ein lebensgefährliches Pflaster. "In der Tat ist Terra eines der genannten Sternenreiche. Von terranischer Seite aus sind zwei galaxisweit operierende Unternehmen an diesem Projekt beteiligt: die Ford Motor Company und die Schreinzer Positronik. Ford sollte in diesem Zusammenhang wenig überraschen. Schreinzer hingegen steuert mit der Schreinzer ULTRA eine Neuentwicklung zum Projekt bei: eine Kompaktpositronik, die in ihrer Leistungsfähigkeit in etwa der einer Steuerpositronik eines Superschlachtschiffes entspricht. Das Ganze natürlich in einem sehr viel kleinerem Raum konzentriert." Marcus machte eine Kunstpause. "Bei dem zweiten Sternenreich handelt es sich allerding keineswegs um Arkon. Ich hätte auch keine Idee, was die Arkoniden zu dem Projekt beitragen könnten, wenn ich ehrlich bin. Nein, es handelt sich selbstverständlich um den mittlerweile engsten Verbündeten Terras: die positronisch-biologischen Roboter von der Hundertsonnenwelt - die Posbis." Marcus wartete einige Sekunden, bis Tim sich von der Überraschung erholt hatte. "Die Posbis steuern zu diesem Projekt im Wesentlichen zwei Dinge bei: ihr Know-How im Bereich der hypertoyktischen Verzahnung und die Plasmakomponente. Mit anderen Worten: unser 'Baby' hatte früher einmal einen anderen Namen - K-1. Es war Kommandant eines Fragmentraumers!" Marcus wartete erneut ein paar Sekunden. Es war sicherlich nicht leicht für Tim, diese Eröffnungen zu verkraften. "Um es präziser zu formulieren: das 'Baby' besteht aus der hypertoyktischen Verzahnung der Plasmakomponente eines Fragmentraumer-Kommandanten mit der neuen Schreinzer ULTRA. Da es sich hierbei um etwas völlig Neuartiges handelt, haben wir dem Kind folgerichtig den Namen 'Baby' gegeben. Es hört auch auf diesen Namen." Er überlegte etwas. "Natürlich kann Baby uns ebenfalls erkennen oder mit uns sprechen. Oder bei Gefahr einen Schutzschirm aufbauen. Insofern haben wir alle Features, die Du vorhin genannt hattest, natürlich ebenfalls. Das sind aber nur Peanuts. Die Posbis haben natürlich noch ein paar Kleinigkeiten mehr zu dem Projekt beigesteuert, insbesondere ihr Wissen um die Konstruktion hochspezialisierter Roboter. Wir haben On-Bord-Labore für physikalische und biologische Untersuchungen. Wir haben eine vielfältig einsetzbare Sonde, die wir auch als das "eiskalte Händchen' bezeichnen, da sie wie die abgetrennte Hand eines Menschen aussieht." Marcus fuhr gnadenlos damit fort, Tim mit Informationen zu bombardieren. "Terra hatte allerdings auch einiges aufzubieten. Etwa den nach den auf Fossil gefundenen Unterlagen konstruierten Laurin-Tarnschirm, massiv leistungsfähiger als die alten arkonidischen Deflektoren und zudem nicht anpeilbar. Für Völker, die keinen Zugang zur Fossil-Technologie haben, ist der Wildtrak völlig unsichtbar, wenn das 'Baby' es will! Hinzukommen defensiv dreifach gestaffelte Schutzschirme, die auf Bedarf aufgebaut werden können. Die Außenhaut besteht aus 0,5 mm strukturverdichtetem und kristallfeldmoduliertem Arkon-T-Stahl, also immerhin fünffache Stärke eines HANNIGAN 2- Robots. Oder anders ausgedrückt: rein rechnerisch einer ballistischen Dicke von 4 Metern Panzerstahl." Marcus besorgte sich einen Orangensaft. Seine Kehle war trocken geworden. Garth grinste. "Ein wesentlicher Schwerpunkt der Konzeption des Wildtrak besteht in seinen ausgeprägten Stealth-Fähigkeiten. Der Wildtrak ist praktisch nicht anmessbar; jedenfalls nicht von Leuten, die noch nie mit ihm zu tun hatten. Aber wir haben noch etwas mehr in petto: für den Fall, dass wir diesbezüglich komplett auf "Nummer Sicher" gehen wollen oder umgekehrt unsere hyperenergetischen Systeme durch äußere Einflüsse lahmgelegt worden sind, was ja durchaus das eine oder andere Mal vorgekommen sein soll, kann der Wildtrak komplett im Notfall ohne Hyperenergie gefahren werden. Der Wildtrak verfügt nämlich über zwei alternative Antriebe. Neben einem starken konventionellen Gleitermotor - übrigens eine Modifikation des Buffalo-Motors - steckt unter seiner Hülle auch der beste Dieselmotor, den Terra jemals gebaut hat. Basierend auf Uralt-Unterlagen, jedoch erbaut auf Basis modernster Materialien und Herstellungsverfahren, klein, kompakt, leistungsfähig und fast unhörbar. Wir nennen ihn daher auch den 'Flüsterdiesel'." Marcus nahm noch einen Schluck. "Der Wildtrak kann also zur Not ohne jegliche Hypertechnologie auskommen. Gut, man könnte einwenden: Die Hyperwaffen funktionieren dann aber auch nicht. Das ist natürlich richtig. Allerdings verfügt der Wildtrak über ein ganzes Arsenal von Angriffswaffen, von denen einige auch in diesem Fall sehr wohl funktionieren würden. Etwa die STOG-Säure-Werfer, mit deren Hilfe sich etwa Arkon-T-Stahl problemlos auflösen ließe. Im anderen Fall, also im Falle des Funktionierens der Hyperwaffen, haben wir am oberen Ende der Skala eine Mikro-Transformkanone. Genauer gesagt, einen MTK-Drilling." "Transformkanonen auf Planetenoberflächen? Seid Ihr wahnsinnig?", stöhnte Tim. "Keineswegs. Es geht nämlich nicht um das Vernichtungspotential, sondern um die Technologie. Es kann in vielen taktischen Situationen sinnvoll sein, einen Explosivkörper unterschiedlicher Funktionsweise in Nullzeit an einen Zielort zu transportieren, um ihn zur Explosion zu bringen. Einige bekannte Militärstrategen halten diese Vorgehensweise prinzipiell gegenüber einer Strahlenwaffe für überlegen. Aber das ist eine Frage der Technikphilosophie. Die Posbis haben uns jedenfalls an dieser Stelle des Projekts sehr unterstützt. Und klar: natürlich verfügen wir auch über Impulswaffen, Narkosewaffen, Desintegratoren und den ganzen Schnickschnack." "Und morgen", dachte Marcus, "wenn alle unterwegs oder beschäftigt sind, werden wir das Waffenarsenal noch etwas plündern. Was würde Madelón denn auch mit einem überschweren Impulsstrahler anfangen wollen?" Tim jedenfalls hatte genug gehört. "Ich verstehe jetzt, warum Ihr unbedingt den Wildtrak fahren wollt. Gut, von meiner Seite aus werdet Ihr keine Gegenargumente mehr hören." "Und ich verstehe jetzt auch", dachte er, "warum Basnal, seit sie durch Marcus schlau gemacht wurde, so ehrfürchtig von dem 'Baby' spricht."

Bearbeitet von Arl Tratlo, 02 April 2013 - 15:08.

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Geschrieben 10 März 2013 - 14:09

11. März 2166, 21:30 TT Dagenham Repair, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Basnal war bettreif. Sie hatte sich eine lange heiße Dusche gegönnt, war im Bad in ihren Pyjama aus schwarzer Seide geschlüpft, um Tim die Verlegenheit des Anblicks einer zumindest halbnackten Vorgesetzten zu ersparen, und räkelte sich nun wohlig in ihrem Bett. In wenigen Minuten, war sie sich sicher, würde sie einschlafen. Sie hatte die Rechnung ohne Madelón gemacht. Madelón hockte, nur mit einem winzigen roten String und einem dazu passenden BH bekleidet, mit angezogenen Beinen auf ihrem Bett und starrte missmutig auf das Holo ihres Mops. Schließlich entschied sie sich dafür, den Mops herunterzufahren. Nachdem sie das Band von ihrem Handgelenk entfernt hatte, fand sie den Mut, Basnal anzusprechen. "Du, Basnal?" Basnal gab ein gequältes Stöhnen von sich. "Darf ich Dich etwas fragen?" Basnal versuchte, sich in ihr Kopfkissen zu wühlen. Es gelang ihr nur ansatzweise. "Es ist nämlich so: ich habe noch nie eine derart selbstsichere Frau wie Dich erlebt. Du strahlst in jeder Sekunde eine ungeheure Überlegenheit aus. Ich meine, wir sind ungefähr gleichaltrig, aber: ich bin nicht so. Ich bin unsicher, verärgert, was auch immer. Wie macht du das?" "Mist! Mist! Mist!", dachte Basnal, die die Hoffnung auf ein unbeschwertes Hinübergleiten in den Schlaf inzwischen aufgegeben hatte. "Das wird nervig werden. Gleich fängt sie von meinen Mutantenkräften an!" Sie gab einen Laut von sich, den man mit etwas Phantasie als Winseln hätte interpretieren können. "Ich meine", fuhr Madelón unbeirrt fort, "vielleicht liegt das natürlich auch nur an Deinen sagenhaften Mutantenfähigkeiten, von denen immer nur gemunkelt wird. Vielleicht willst Du auch nicht darüber reden, das wär für mich auch in Ordnung. Es interessiert mich eben nur, weil ich nicht so selbstsicher und überlegen bin." Sie hatte etwas entdeckt. "Hast Du eigentlich noch mehr Tattoos?" Sie spielte auf zwei gelbliche kreisrunde Symbole auf Basnals Füssen an, die ihr erst jetzt aufgefallen waren. Basnal drehte sich herum und richtete sich in eine sitzende Position auf. "Erstens", sagte sie mit gefährlich ruhiger Stimme, "sind es keine 'Tattoos' in Deinem Sinne. Und sie gehen Dich nichts an." Sie spürte, wie der Ärger in ihr hochstieg. "Zweitens habe ich keine 'Mutantenfähigkeiten'. Ich bin nämlich keine 'Mutantin'. Weder waren meine Eltern in irgendeinen Reaktorunfall verwickelt, noch ist in ihrer Nähe eine 'schmutzige Bombe' hochgegangen wie bei Euch Terranern. Ich bin auch keine 'Laune der Natur', irgendein Monster, dessen Gene so vollkommen verdreht sind, dass es in der Lage dazu ist, die erstaunlichsten Kunststückchen zu vollführen, wie etwa die Figuren in Euren Comics. Ich nütze einfach nur die natürlichen Fähigkeiten meines Gehirns, wie etwa, um ein prominentes Beispiel zu geben, der Mausbiber Gucky. Auch Gucky ist nämlich kein 'Mutant'. Telekinese ist eine Fähigkeit, die alle Ilts schon immer hatten, ohne etwas dafür tun zu müssen. Auch Teleportationsfähigkeiten oder Telepathie kommen bei den Ilts relativ häufig vor, wie man bereits an dem relativ kleinen Sample auf dem Mars sehen kann. Zu häufig, um von 'Mutationen' zu sprechen. Oder ist Willox eine 'Mutantin', weil sie eine Blondine ist, statt - wie Du etwa - schwarze Haare zu haben?" Basnal fühlte, dass sie sich in Rage redete. "Macht nichts", dachte sie, "Madelón hat darum richtiggehend gebettelt!" "Auf dieser Basis habe ich mich übrigens hervorragend mit Gucky verstanden - nachdem er vorher auf die harte Tour lernen musste, dass es keine gute Idee ist, mich mit dummen Sprüchen über meine 'Mutantenfähigkeiten' anzumachen. Auf Trakarat haben wir eben über die Jahrtausende Techniken entwickelt, die uns dies erlauben. Man kann sie erlernen. Wärst Du auf Trakarat geboren, hättest Du sie auch erlernt. Gut, das bist Du nicht, aber dafür kann ich nichts!" "Du natürlich auch nicht!", fügte sie begütigend hinzu. "Und schließlich Drittens - und das ist der allerwichtigste Punkt: Fällt Dir eigentlich nicht auf, dass diese Fragen eine ungeheure Beleidigung für mich darstellen? Eine Beleidigung, die in bewundernde Formulierungen verpackt ist; so ziemlich das Schlimmste, das man sich vorstellen kann. Du machst mich mit diesen Fragen zur Außenseiterin, zum Freak, zum Monster, ja sogar zur 'Mutantin'. Wahrscheinlich gehöre ich Deiner Meinung nach in einen Zoo! Und warum? Weil ich nicht so krankhaft unsicher, launisch, unterlegen und gefühlbetont bin wie Du? Wer ist hier das Monster? Was willst Du von mir? Willst Du etwa meine Lebensgeschichte hören? Sie holte Luft. "Es gibt ja genug Verrückte, die auf so was stehen. Wahrscheinlich, damit sie die Handlungsweise der 'armen Freaks', die nur deshalb zu Freaks geworden sind, weil sie von bösen Mitschülern auf der Schule gemobbt worden sind, besser nachvollziehen können. Ich nenne solche Verrückten einfach nur Psycho-Vampire!" Madelóns entsetzter Gesichtsausdruck war für Basnal nur ein weiterer Ansporn. "Das Dumme dabei ist, dass mich auf der Schule absolut niemand 'gemobbt' hat - 'Mobbing' ist überhaupt auch so ein Schwachsinn, den erst die Terraner hervorgebracht haben. Da gibt es keinen 'dunklen Punkt' in meiner Vergangenheit, der erklärt, warum ich so 'seltsam' geworden bin. Meine Güte, ich bin ein ganz normales Mädchen! Wie alle gesunden Mädchen in dem Alter, interessierte ich mich mit 16 nur für drei Dinge: Sex, Dagor und Hyperphysik! In genau dieser Reihenfolge!" "Gut, heute haben sich die Prioritäten etwas verschoben", räumte sie ein. "Ich komme kaum noch zum Dagor-Training. Aber ich will ja auch nicht bei der Galaktischen Olympiade antreten! Und über Sex wusste ich mit 18 schon alles, was es zu wissen gab. Bei Hyperphysik ist das - leider - noch anders." "Worauf ich hinaus will: die Außenseiterin, der Freak, das Monster - das bist in Wirklichkeit Du! Nicht ich! Drehen wir die Frage also einfach um: Wie machst du das, so unsicher, launisch, unterlegen und gefühlbetont zu sein?" Madelón schluchzte auf. Basnal sprang mit einem Satz vom Bett, griff Madelón an ihren Arm und schob sie gegen ihren - allerdings nur geringen - Widerstand vor den großen Spiegel in der hinteren Ecke des Zimmers. "Was siehst du im Spiegel, Madelón?" Madelón zögerte. Ihr fiel keine sinnvolle Antwort ein. "Uns?", fragte sie. "Natürlich uns, dumme Pute", dachte Basnal. "Romeo und Julia sind es nicht. Und Bud und Kelly schon mal gleich gar nicht." "Ich sehe", fuhr sie fort, "zwei nahezu gleichaltrige, ausnehmend hübsche, gut gebaute, intelligente und keinesfalls ungebildete junge Mädchen, die den Traum der gesamten Männerwelt darstellen könnten. Die eine ist etwas größer, die andere kleiner. Die eine ist eher Athletikerin, die andere dagegen leptosom. Die eine hat die süßeren Tittchen, dafür die andere einen unglaublichen Knackarsch!" Sie inspizierte den fraglichen Körperteil Madelóns, der durch den String faktisch überhaupt nicht verhüllt wurde, etwas näher, und kniff prüfend in Madelóns linke Pobacke. Madelón quiekte leise. "Meine Güte", rief Basnal aus. "Ich darf gar nicht länger hinsehen, sonst bekomme ich Depressionen. Ist Dir eigentlich klar, dass bei 99% der männlichen Humanoiden allein bei diesem Anblick der Verstand vollständig aussetzt und die Kontrolle ihrer Handlungen ausschließlich ihrem Unterleib überlassen bleibt?" Madelón starrte sie nur eingeschüchtert an. "Worauf ich hinauswill, Madelón, ist folgendes", wurde Basnal wieder ernsthafter. "Alle Deine Probleme spielen sich ausschließlich hier drinnen ab." Sie klopfte vorsichtig mit ihren Knöcheln gegen Madelóns Stirn. "Es gibt keine äußeren Gründe für Dein Verhalten, die Du verantwortlich machen könntest. Oder besser: auf die Du die Verantwortung abschieben könntest. Du bist kein Monster mit drei Köpfen und Schuppenhaut. Du bist auch nicht das Opfer intrigierender 'Mutanten'. Nur Du allein bist für den Müll in Deinem Kopf verantwortlich! Und deshalb kann Dir letztlich auch niemand anderes helfen als Du selbst." Sie wandte sich um und kehrte auf ihr Bett zurück. "Und insbesondere ist das alles kein Grund, eine harmlose Baalol um ihren verdienten Schlaf zu bringen!" Madelón schlich wortlos in Richtung ihres Bettes und schaltete das Licht aus. Nach einer Weile meinte Basnal, leises Weinen zu vernehmen. "Das ist gar nicht so schlecht für sie", dachte Basnal und erinnerte sich zufrieden daran, dass ihr eigener Knackarsch auch nicht von schlechten Eltern war. Aber irgendein Bonbon hatte sie Madelón schließlich hinwerfen müssen.

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Geschrieben 11 März 2013 - 09:25

12. März 2166, 09:10 TT On the Road again, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Basnal hatte sich letztlich allein auf den Weg zur ISE gemacht, nachdem Madelón darauf bestanden hatte, in Tims Buffalo mitzufahren. "Aus Platzgründen", hatte sie argumentiert. Immerhin sei der Buffalo viel geräumiger. Natürlich war Basnal aufgefallen, dass sich Madelón heute aufreizender und einen Tick aggressiver als sonst gekleidet hatte. "Will sie probieren, ob Tims Verstand tatsächlich in seine Hose rutscht?", fragte sie sich amüsiert. "Sie will einen Zickenkrieg aus der Sache von gestern Abend konstruieren. Das entspricht vermutlich ihrem Weltbild. Ob Tim wohl darauf eingeht?", überlegte sie. "Kann sein. Kann aber auch nicht sein." Letztlich war es ihr gleichgültig. Jedenfalls würde sie das Meeting mit den ISE-Vertretern allein bestreiten und die Kontaktdaten für Madelón und Tim den beiden einfach per Message zukommen lassen. "Gut, dass ich Madelón eine Weile nicht sehen muss!", dachte sie. Sie hatten keine Zeit für Zickenkrieg. Obgleich der Citydream mittlerweile mit einem Navi ausgestattet war, verzichtete Basnal auf die Benutzung der leitbandgeschützten Autobahn. Die von ihr gewählte Strecke war direkter, zudem gefiel Basnal die Idee, die Strecke mit Mitteln zurückzulegen, die vor einem Jahrhundert den technologischen Standard ausgemacht hatten. "Wie eine Zeitreise", dachte sie. Eigentlich galt dieses Bild bislang für den gesamten Einsatz. Im Kreisverkehr nach der Sidmouth Road, die sie bereits von ihrem Ausflug zum Retail Park her kannte, nahm sie die zweite Ausfahrt. Das Straßenbild änderte sich: die Häuser wurden höher, die Architektur moderner. "Wir nähern uns New Town!", dachte sie. Am Ende der Zufahrtsstraße sah das Bild fast aus wie eine beliebige Szene in Terrania-City. Elegant schwang sich die Autobahn in luftiger Höhe um die Wolkenkratzer der Neustadt. Das Bild änderte sich jedoch erneut, als Basnal auf den Ambassador Drive abbog, der den Zugang zum Business Park ermöglichte. Der Business Park war tatsächlich als Park im ursprünglichen Wortsinn gestaltet. Der Emperor Way, die Adresse der Interkosmischen Sozialen Entwicklungshilfe, entpuppte sich als die erste Ausfahrt. Das Domizil der ISE war ein rotes dreistöckiges Backsteingebäude an einem kleinen See. "Romantisch haben die es hier!", dachte Basnal. "Wären nicht die Silhouetten der Wolkenkratzer im Hintergrund, käme man kaum auf die Idee, sich im pulsierenden Zentrum einer Millionenstadt zu befinden." Basnal parkte den Citydream - immerhin schien man hier keine Parkplatzprobleme zu kennen - und betrat das Gebäude. Das Interieur wurde von unifarbenen Wänden dominiert, die in metallic, blau und rot gehalten waren. "Ungewöhnlich", dachte Basnal, "aber hat etwas." Sie erinnerte sich an die Farben des "Union Jack", die gleichzeitig die Staatsfarben Trafalgars darstellten. Nachdem sie ihre Wünsche am Empfang geäußert hatte, nahm sie auf einem der weichen Besuchersessel Platz und harrte der Dinge, die da kommen würden. Wenige Minuten später erschien ein adrett gekleideter junger Mann auf der Szene. "Guten Morgen, Miss Keton, ich bin überaus glücklich, Sie zu sehen! Man hat auf Trafalgar nicht so häufig das Vergnügen, Besuch aus der Zentrale zu empfangen. Mein Name ist Gary Chisholm, stellvertretender Direktor der ISE-Niederlassung auf Trafalgar. Ich darf Sie doch Miss Keton nennen?" "Nennen Sie mich Miss Basnal, das ist weniger förmlich", lächelte Basnal, während sie Chisholms Hand schüttelte. "Oder einfach Basnal. So halten wir es mittlerweile in Terrania." "Oh, wirklich?", schien Chisholm verblüfft. "Es scheint sich doch allerlei geändert zu haben, seit ich vor fünf Jahren Oxford verlassen habe. Nun gut, Basnal, mein Name ist Gary." "Sehr erfreut, Gary!", erwiderte Basnal überflüssigerweise. "Nun, Basnal, wir haben zwei Möglichkeiten. Ich könnte Sie in die Business Lounge einladen und Ihnen dort einen Kaffee anbieten." "Was keine schlechte Idee wäre!", warf Basnal ein. Sie hatte am Morgen auf einen Kaffee verzichten müssen. Gary lächelte. "Ich würde allerdings vorschlagen, dass wir uns auf die Grasfläche auf der Seeseite begeben. Wir haben dort eine Sitzgruppe eingerichtet, die uns die Möglichkeit zu einem ausgedehnten englischen Frühstück bietet. Vielleicht möchten Sie doch einmal unseren ausgezeichneten Earl Grey probieren? Oder doch lieber einen English Breakfast?" Er seufzte. "Zur Not lasse ich Ihnen auch einen Kaffee bringen, wenn ich Sie damit überzeugen kann. Ich muss nämlich gestehen: ich habe ebenfalls noch nicht gefrühstückt!" Sie lachte. "Sie Ärmster! Sie haben mich überzeugt. Ich kann doch unseren stellvertretenden Direktor auf Trafalgar nicht einfach verhungern lassen. Das käme mit Sicherheit nicht gut in Terrania an". Ein malerisches, landschaftlich gestaltetes Gelände hinter dem Gebäude umfasste einen See und eine Sitzgruppe auf einer Grasfläche. "Es ist wirklich wundervoll. Sie hatten genau die richtige Idee, Gary!", merkte Basnal an, während sie die Enten und Schwäne, die auf dem See ihre Bahn zogen, beobachtete. "Unser Direktor, Neville Holmstead, ist übrigens untröstlich, Sie nicht selbst empfangen zu können. Leider ist er zurzeit geschäftlich auf Jamy und wird erst in einigen Tagen zurück sein. Er hat mir allerdings die strikte Anweisung gegeben, Ihnen jeden Wunsch von den Augen abzulesen." Sie hatten in der Zwischenzeit die Sitzgruppe erreicht, in der Sie ein gedeckter Frühstückstisch und eine traditionell gekleidete Bedienung - "Nein, kein Serviceroboter!", fiel Basnal auf - erwarteten. Die Bedienung - ein junges, rothaariges Mädchen namens Sally, wie Basnal an ihrer Namensplakette ablesen konnte - nahm die Bestellungen auf. "Sie bevorzugen tatsächlich einen Kaffee, Basnal?", gab Gary seiner Befürchtung Ausdruck. "Zu meinem Leidwesen - ja!" Basnal machte ein bekümmertes Gesicht. "Aber danach nehme ich eine Kanne English Breakfast. Nur für Sie, Gary!" Gary strahlte. "Scrambled Eggs oder Fried Eggs?", wollte Sally wissen. "Scrambled!", entgegnete Basnal. "Fried!", bestellte Gary. Dazu würde es das gesamte Sortiment geben, das ein englisches Frühstück ausmachte: English Sausages, Ham, Bacon, Beans, Toast, verschiedene Sorten traditioneller Marmelade. "Wir beziehen unsere Marmeladen direkt vom Farmers' Market. Sie sind köstlich!", freute sich Gary auf die bevorstehende Mahlzeit. Während Sally sich auf den Weg machte, gab Basnal erneut ihrer Begeisterung Ausdruck. "Sie haben sich wirklich ein wunderbares Fleckchen als Standort ausgesucht, Gary!" "Nun, was Sie wahrscheinlich nicht wissen, ist, dass die ISE bereits zu sehr frühen Zeiten der Besiedlung Trafalgars auf diesem Planeten aktiv war. Unser Gelände hier hat über 80 Morgen! Ganz im Vertrauen: damals war das alles hier noch spottbillig. "New Town" gab es noch nicht. Heute sieht das natürlich anders aus. Wie auch immer, wir konnten hier landschaftlich gestalterisch denken und tätig werden. Unsere weitblickende Planung von damals scheint sich heute auszuzahlen!" Basnal nickte. "Es gibt wenige Welten, auf denen man im Stadtzentrum ihrer Hauptstadt ein solches Refugium findet. Mit Ausnahme von Trakarat, natürlich. Und Arkon - die Arkoniden haben das Problem auf eine sehr radikale Weise gelöst." Basnal sprach natürlich von Arkons 3-Planeten-Architektur. Gary lachte. "Nun, unsere Lösung war im Zweifel zumindest weniger kostspielig!". Sally brachte Basnals Kaffee. Basnal prüfte seine Konsistenz. Dann nahm sie einen vorsichtigen Schluck. "Gar nicht übel. Für ein Volk von Teetrinkern sogar ausnehmend gut!", erklärte sie Gary. "Das freut mich zu hören! Jetzt kann ich meinem Chef zumindest von einem Wunsch berichten, den ich Ihnen von den Augen abgelesen habe." "Ohhh", lachte Basnal, "ich hätte da tatsächlich einige kleinere Anliegen. Und ich hätte nichts dagegen, wenn Sie mir diese von den Augen ablesen würden." Gary räusperte sich. "Ich muss zu meiner Schande gestehen, Verehrteste, dass meine Fähigkeiten im Wünsche-von-den-Augen-ablesen nicht sehr weit entwickelt sind. Vielleicht machen wir das so: Sie nennen sie mir einfach, ich erfülle Sie Ihnen, und hinterher behaupten wir beide Neville gegenüber, dass ich Sie Ihnen von den Augen abgelesen hätte?" Basnal lachte. "Gary, Sie sind ein Schatz, wissen Sie das?" "Nun", lachte auch Gary, "ich hatte insgeheim eine ähnliche Vermutung. Aber es freut mich, wenn diese Vermutung von einer hinreißenden Lady wie Ihnen bestätigt wird. Also, schießen Sie schon los, ich bin Ihr gehorsamer Diener!" "Ja", begann Basnal, "zunächst einmal muss ich gestehen, dass zwei weitere Kollegen zu unserer Gruppe gestoßen sind. Und mit diesen natürlich noch ein Fahrzeug. Ich bräuchte noch einen ID-Chip." Gary lachte. "Das sollte kein Problem sein." Er nutzte sein Mobile, um den Auftrag weiterzugeben. "Hallo, Deirdre! Wir bräuchten noch einen Gleiter-Chip für die Freunde aus Terra." Er drehte das Mobile und wandte sich Basnal zu. "Was ist es diesmal? Wieder ein Citydream? Oder ein Roamin´ Buffalo?" "Ähmm", wand sich Basnal, "ein.. Buffalo. Allerdings diesmal in Braun-Metallic." "In Ordnung. Deirdre, haben Sie mitgehört? Ja? Wie lange wird das ungefähr dauern? Oh, schön, vielen Dank, Deirdre!" Er steckte sein Mobile wieder ein. "In spätestens zwei Stunden haben Sie Ihren ID-Chip. Vielleicht könnten wir die Zeit bis dahin hier draußen gemeinsam verbringen?" Basnal überlegte. Der Square-Park konnte warten. Und Madelón erst recht. "Sie haben mich überredet, Gary!"

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Geschrieben 11 März 2013 - 15:04

12. März 2166, 09:30 TT Am See vor dem ISE-Gebäude, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Sally hatte in der Zwischenzeit zwei große Teller mit den in verschiedener Weise zubereiteten Eiern gebracht, die von English Sausages, Ham, Bacon, Beans und Mushrooms umrahmt wurden. Auf dem Tisch befanden sich bereits zwei grosse Ständer mit Toast. Seitlich von diesen reihten sich die Gläser mit den diversen Marmeladensorten. "Köstlich!", dachte Basnal. Sie schnitt ein Stück einer English Sausage ab und probierte es. "Gegen ein herzhaftes Frühstück in dieser traditionellen englischen Art ist von Zeit zu Zeit nichts einzuwenden." "Sie sagen es, Verehrteste", versetzte Gary. "Leider steht die englische Küche - zu Unrecht, möchte ich meinen - in einem nicht besonders guten Ruf." Er machte sich über ein Spiegelei her. "Bei der Gelegenheit: Was halten Sie davon, wenn ich Sie zum Dinner einladen würde? Ich kenne nämlich eine Reihe wirklich fabelhafter Restaurants in der City." "Oh, sehr gern, Liebster", erwiderte Basnal. "Allerdings fürchte ich, dass wir noch einige Tage warten müssen. Nach meiner Planung werde ich nämlich bereits heute Abend außerhalb Trafalgar-Citys sein - jedenfalls, wenn alle meine Wünsche erfüllt werden." "Ah, Ihre Wünsche!", stöhnte Gary und schnitt ein Stück Ham in mehrere mundgerechte Teile. "Bei der Gelegenheit: Sie wissen selbstverständlich, dass ihre neuen Kollegen ebenfalls kein Visum benötigen. Als Mitarbeiter der ISE besitzen sie automatisch den Diplomatenstatus. Allerdings wäre es nützlich, wenn ich Ihre Namen erfahren dürfte." "Sicher, Gary", schob sich Basnal ein Stück Rührei in den Mund. "Es handelt sich um die bekannte Xenobiologin Madelón Sauviere und den Historiker Tim Shendrack." Sie hatte Tim ohne sein Wissen einen akademischen Hintergrund gegeben, den er gar nicht besaß. Aber das würde niemand nachprüfen. "Ich muss allerdings gestehen, dass die beiden mit unserem DAGENHAM-Projekt nicht direkt etwas zu tun haben. Sie haben sich diesem Trip nur angeschlossen, weil er ihnen die Möglichkeit eröffnete, ihren eigenen Forschungsinteressen nachzugehen. Womit ich bei zwei weiteren Anliegen wäre." Jetzt war eine Gabel Beans an der Reihe. "Sie machen mich neugierig, Liebste!", antwortete Gary, der damit begonnen hatte, eine Scheibe Toast mit Butter zu bestreichen. "Ich nehme an, Miss Sauviére hätte gern einen Kontakt zum Institut für Xenobiologie an der Universität von Trafalgar?" Basnal lachte. "Sie werden immer besser darin, meine Wünsche von den Augen abzulesen. Genauso ist es. Sie verfolgt da nämlich ein Projekt - puh, ich lasse es lieber, diese xenobiologischen Fachtermini zu vergewaltigen. Jedenfalls hat es mit den doch relativ isoliert lebenden Populationen im Demetria-Sternenhaufen zu tun. Sie bezeichnet Demetria als 'Galapagos der Galaxis'." Gary lachte laut auf. "Köstlich! Diesen Spruch habe ich noch nie gehört. Nun, in diesem Fall ist Konrad genau der richtige Mann für Sie. Dr. Konrad Paschinski, der Leiter der Sequenzer-Gruppe. Miss Sauvière sollte sich mit ihm oder seiner Assistentin, Audrey Reighley, in Verbindung setzen. Warten Sie, ich sende Ihnen die positronischen Visitenkarten der beiden - oh, ich vergaß, Sie haben vermutlich kein Mobile?" "Doch, ich habe!", erklärte Basnal stolz und zog ihr Gerät aus der Seitentasche ihrer weißen Lederjacke. "Wir haben uns als allererstes mit Möpsen, Mobiles und Navis eingedeckt. Ansonsten hätte ich den Weg zu Ihnen doch gar nicht gefunden!" Sie legte das Gerät auf den Tisch. "Na, dann ist ja alles bestens!", freute sich Gary. "So, jetzt müssen Sie nur noch den Empfang bestätigen." Basnal drückte den 'Bestätigen'-Knopf. "So, das war es. Ein weiterer Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Aber Sie wissen ja: die gute Fee erfüllt nur drei Wünsche!" Basnal machte ein trauriges Gesicht. "Oh Gary, so wird das nichts mit uns beiden. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie viele Wünsche mir noch einfallen! Ich bin keines dieser anspruchslosen Mädchen!" Gary hätte fast das Glas Marmelade - 'Schwarze Johannisbeeren mit Limone', wie Basnal erkennen konnte - fallen gelassen. "Zum Glück bin ich keine gute Fee!", erwiderte er jungenhaft grinsend, während er, nun konzentrierter, die Marmelade auf seine Toastscheiben strich. Basnal war inzwischen beim Bacon angekommen. "Nun, auch Tim Shendrack hat natürlich entsprechende Wünsche. Er hat von dieser uralten Zivilisation auf Trafalgar Wind bekommen und von den Ausgrabungen, die im Moment stattfinden." "Das ist noch einfacher. Verantwortlich ist hier Dr. Curtiz Newton. Seine Assistentin ist Danielle Wooley. Warten Sie, wir wiederholen die Prozedur von eben." Erneut musste Basnal nur den Empfang der beiden Visitenkarten bestätigen, um einen weiteren Punkt ihrer mentalen Liste abzuhaken. "Vielen Dank, Gary! Nun bleibe eigentlich nur noch ich übrig. Womit wir beim eigentlichen Anlass unserer Besprechung wären." Während Gary sein verbliebenes Spiegelei vertilgte, widmete sich Basnal nun dem Ham. "Oh ja, DAGENHAM! Was haben Sie eigentlich damit vor?", erkundigte sich Gary. Basnal lachte. "Noch bin ich gerade einmal 24 Stunden auf Trafalgar. Es gibt folglich noch keine definitiven Pläne, nur einige Ideen. Aber erklären Sie mir doch erst einmal, wieso die ISE vor ein paar Minuten die Mehrheit an diesem Unternehmen erworben hat!" "Das ist einfach erklärt. DAGENHAM hatte große Probleme. Ehrlich gesagt, stand der Laden kurz vor der Pleite. Da wir den Standort in St. Mary grundsätzlich für interessant halten - der Südosten ist die natürliche Richtung, in der die Stadt weiter expandieren wird - sahen wir unsere Chance, hier einen Fuß in die Tür zu setzen." Er zuckte mit den Schultern. "Bevor wir allerdings daran gehen konnten, konkretere Maßnahmen zur Renovierung der Gebäude und ggf. der Umstrukturierung des Unternehmens zu ergreifen, kam die Nachricht von Terra. Das ist im Moment unser Stand." "Ich verstehe", nickte Basnal und ging nun ihrerseits daran, sich einige Toastscheiben mit der vermutlich köstlichen 'Blackberry & Lime'-Marmelade zuzubereiten. "Es dürfte Ihnen allerdings klar sein, dass sich der Standort für einen Servicebetrieb in keiner Weise eignet. Hierin sehe ich übrigens auch den Grundfehler im bisherigen Unternehmenskonzept. Mag sein", räumte sie ein, "dass sich das in zehn Jahren ändert. Aber bis dahin ist DAGENHAM entweder richtig pleite oder es kostet Sie einen Haufen Geld." Gary wirkte nachdenklich. "Und was wäre Ihre Alternative?" "Das Gelände eignet sich hervorragend als Produktionsstandort für kleine, hochspezialisierte Komponenten. Keine Massenware. Komponenten, die auf den natürlichen Bodenschätzen Trafalgars basieren und deren Rohstoffe daher logistisch einfach verfügbar sind. Ich verfüge über exzellente Kontakte in die terranische Industrie. Das wäre so ungefähr die Grundidee." "Klingt überzeugend!", gab Gary zu. "Diese Kontakte haben wir natürlich nicht. Dachten Sie hinsichtlich der Komponenten an etwas Bestimmtes?" "Ja", gab Basnal zurück. "Und nein. Ich muss mich zunächst schlauer machen, was die Möglichkeiten auf Trafalgar betrifft. Darum dachte ich daran, die nächsten Tage in Penham zu verbringen - weswegen ich Ihr Angebot zum Dinner auch erst einmal verschieben musste. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben!" "Wenn Sie von Penham reden, meinen Sie sicherlich das 'Institute for Mining and Material Science'?", erkundigte sich Gary. Basnal nickte. "Auch hier kann ich Ihnen weiterhelfen. Die idealen Ansprechpartner für Sie wären Gary Rollins, der Labor Manager, ein Bekannter von mir. Wenn Sie sich die Minen auch ansehen wollen, empfehle ich Ihnen Johann Anders. Der "Outdoor Man" des Instituts. Na ja, er ist eben Österreicher!" Erneut wurde die Visitenkarten-Prozedur erfolgreich abgeschlossen. "Ah, was die Übernachtung angeht, empfehle ich Ihnen das große Hotel am Central Square in Penham. Name fällt mir jetzt nicht ein, aber es gibt am Central Square ohnehin nur ein großes Hotel. Dort gibt es ein ganz ausgezeichnetes koreanisches Restaurant, eine Seltenheit auf Trafalgar!" Er betrachtete die nun leeren Teller. "Nachdem wir nun das Frühstück erfolgreich beendet haben - warum machen wir nicht einen Brunch daraus? Wir haben immerhin noch eine Stunde Zeit. Was halten Sie als nächstes von Cupcakes und Sweet Treats? Dazu müssen Sie nun endlich Ihren English Breakfast nehmen. Und danach eine Auswahl unserer einheimischen Käsesorten, gemeinsam mit einer Irrlichtfee?" Irrlichtfee, dachte Gary, war ein Begriff, der diese Frau vermutlich am treffendsten charakterisierte.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 11 März 2013 - 19:31.

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#22 Arl Tratlo

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Geschrieben 11 März 2013 - 21:20

12. März 2166, 11:40 TT Square Park, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Kurz vor 11:30 TT waren die für den Wildtrak bestimmten ID-Chips eingetroffen. Basnal hatte sich kurz danach sehr herzlich von Gary mit dem Hinweis auf ihre heute noch anstehende Fahrt nach Penham verabschiedet. Im Citydream hatte sie Madelón und Tim längere Messages geschrieben, in denen sie den beiden ihre neuen Covers erklärte - es wäre ungünstig, wenn diese nicht mit den Ausführungen Tims und Madelóns übereinstimmten - und jeweils die für beide bestimmten Visitenkarten an die Nachricht gehängt. Ihr Mobile hatte in beiden Fällen eine Empfangsbestätigung gegeben. Die Fahrt zum Square Park erwies sich als langwieriger als von Basnal angenommen. Sie hatte nicht bedacht, dass zuvor der ISE-Business Park weiträumig zu umfahren war. Im Business Park gab es keinen Durchgangsverkehr. Dennoch erreichte Basnal nach gut 10 Minuten den an einer breiten Allee, die sich 'Fairway' nannte, gelegenen Stadtpark. Auch die Parkplatzsuche erwies sich als problemlos: an einem Wochentag um die Mittagszeit hatten die wenigsten Trafalger Zeit für einen Besuch im Park. So konnte Basnal den Park unbehelligt von Publikumsverkehr durch den Haupteingang, einem verschnörkelten Tor aus alt aussehendem Metall, betreten. Sie hatte die präzisen Koordinaten des 'verdächtigen Orts' auf ihrem MOHY gespeichert und benutzte diesen jetzt unauffällig als Navigationshilfe. Der Park, als 'Englischer Garten' angelegt, war, wie Basnal sich eingestehen musste, wunderschön. In seiner Mitte befand sich, bereits jetzt von Basnals Position aus sichtbar, ein großer See, auf dem sich verschiedene Arten von Wasservögeln ein Stelldichein gaben. In seiner Mitte war eine annähernd runde Insel erkennbar, die mit verschiedenen Bäumen, Sträuchern und Gräsern bewachsen war. Der MOHY wies Basnal in die Richtung des Sees. "Hmm", dachte Basnal. Das hilft mir nichts. Ich kann schließlich nicht durch den See schwimmen." Sie umwanderte den See auf der Seeuferpromenade, bis sie auf der gegenüberliegenden Seite angekommen war. Der MOHY wies immer noch in die Richtung des Sees. In Basnal keimte ein Verdacht auf. Sie folgte weiter der Seeuferpromenade. Auf halber Strecke prüfte sie die Anzeige des MOHY. Der Mohy wies erneut in Richtung des Sees. "Sag es präziser", dachte Basnal. "Er verweist auf die Insel." Von dieser Seite aus war die Insel näher zum Seeufer gelegen. Basnal wanderte 100 Meter weiter, prüfte die Anzeige und fand ihren Verdacht bestätigt. Sie setzte sich auf eine nahe Bank und überlegte. Die Insel schien für Parkbesucher nicht zugänglich zu sein. Basnal hatte auch an keiner Stelle des Sees, den sie in der Zwischenzeit fast umrundet hatte, Boote irgendeiner Art entdeckt. "Wenn die Fremden irgendeinen Ort gesucht haben, an dem sie vor unfreiwilligem Kontakt mit Einheimischen absolut sicher sind - hier haben sie ihn gefunden!", folgerte sie. Sie machte eine Videoaufnahme der Insel und erhob sich. "Jetzt gibt es nur noch eine Frage zu klären: seit wann existiert diese Insel?" Der Park war, wie sie sich erinnerte, kurz nach der Besiedlung Trafalgers entstanden. Hatte man die Insel künstlich aufgeschüttet, oder existierte sie schon immer an diesem Ort? "Ich brauche so etwas wie eine Broschüre über die Geschichte des Stadtparks!", dachte sie, während sie auf den Haupteingang zusteuerte. Neben dem Haupteingang befand sich ein Kiosk mit Touristensouvenirs, den Basnal zuvor ignoriert hatte. Jetzt änderte sie ihre Meinung. "Entschuldigen Sie", sprach sie die ältere mollige Frau an, die hinter der Theke ihren Dienst versah, "hätten Sie vielleicht zufällig so etwas wie eine Broschüre zur Geschichte des Stadtparks?" Die Frau schüttelte den Kopf. "Hatten wir früher mal. Ging aber nicht besonders gut. Wer interessiert sich heutzutage noch für solche Themen?" Sie seufzte. "Das macht aber nichts. Ich bin die lebende Broschüre zu diesem Thema!" Sie beugte sich vor und fragte vertraulich: "Was willst Du denn wissen, Liebes?" Basnal lächelte, "Oh, es ist wahrscheinlich eine dumme Frage, aber sie ist mir nun mal durch den Kopf gegangen, während ich den See umrundet habe. Ich habe mich nämlich gefragt, ob die Insel in der Mitte des Sees künstlich angelegt wurde oder vorher schon 'irgendwie da' war." Die Verkäuferin strahlte. "Das kann ich Dir beantworten, Liebes. Ist eigentlich auch eine ganz hübsche Geschichte. Damals bei der Besiedlung fanden die ersten Trafalger an dieser Stelle ein seltsames Stückchen Land vor - eine flache Senke, also etwas tiefer gelegen als die Umgebung. Und in ihrer Mitte einen kreisrunden Hügel. Sie dachten sich: Das ist die richtige Stelle für einen Park! In die Senke leiteten sie Wasser - so entstand der See. Den Hügel hatten sie vorher bepflanzt, damit er nicht so hässlich aussah. Und Drumherum legte man einen hübschen englischen Garten an. So entstand der Stadtpark!" Sie lachte. "Siehst Du, Liebes, so dumm war Deine Frage gar nicht!" "Haben Sie vielen, vielen Dank!", brachte Basnal hervor. "Jetzt muss ich aber wirklich etwas bei Ihnen kaufen!" Sie sah sich eine Weile um, bevor sie etwas entdeckte. "Ich nehme ein Glas von dieser köstlichen 'Blackberry & Lime'-Marmelade. Und ein Sortiment 'Sweet Treats'!" "Bingo! Bingo! Bingo!", dachte sie, während sie den Citydream startete und sich auf den Rückweg nach St. Mary machte. "Tim, du hast den Jackpot getroffen! Du weißt es nur noch nicht!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 02 April 2013 - 15:17.

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#23 Arl Tratlo

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Geschrieben 12 März 2013 - 11:04

12. März 2166, 11:50 TT On the Road again, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. "Mist! Gottverdammter Mist!", hatte Madelón gedacht, als Basnals Nachricht auf ihrem Mobile angekommen war. Sie hatte die ganze Nacht damit verbracht, über die Demütigung, die ihr Basnal beigebracht hatte, nachzudenken. Sollte Basnal etwa mit ihren Vorwürfen richtig liegen, hatte sie sich gefragt, wenn vielleicht auch nur ein Stück weit? Nach längerem Überlegen hatte sie diese Möglichkeit abgelehnt, Sie hatte, aus ihrer Sicht, ein paar harmlose Fragen gestellt und war daraufhin von Basnal gedemütigt worden, wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Am frühen Morgen war in ihr der Entschluss gereift, es "dieser Schlampe", wie sie Basnal insgeheim künftig zu nennen vorhatte, heimzuzahlen. Dazu hatte sie genau zwei Mittel zur Verfügung: ihren "Knackarsch", auf den die Schlampe so eifersüchtig war, und ihre unbestreitbare wissenschaftliche Qualifikation. "Auf die eine oder andere Art kriege ich Dich, du Schlampe!!", hatte sie gedacht, "wenn nicht sogar auf beide Arten!" Sie hatte sich am Morgen in Schale geworfen: Über einem aufreizenden roten Top trug sie einen eleganten schwarzen Blazer, dazu hautenge schwarze Hosen, die ihren "Knackarsch" in idealer Weise betonen sollten. Immerhin hatte Tim ihr ein paar interessierte Blicke zugeworfen, während sie von Garth und Marcus, die aus einem ihr unbekannten Grund missgelaunt zu sein schienen, ignoriert wurde. Der Missmut der beiden Meredier stieg noch, als Basnal, die zuvor diskutierten Pläne ändernd, sich allein auf den Weg zur ISE machte. Schließlich hatte sie sich auf ihr Zimmer zurückgezogen. Und dann war Basnals Message eingetroffen. Madelón war schockiert gewesen, als sie "ihre" Cover-Story las. Die Idee einer PostDoc-Forschungsstelle - die von der ISE finanziert werden würde - hatten beide zuvor bereits diskutiert. Es war auch nicht die etwas laxe Formulierung gewesen, die Madelón gestört hatte. Nein, ganz im Gegenteil: die Idee dieser Schlampe war genial! Die Idee, Demetria als Diversitätsinsel, als "galaktisches Galapagos" zu betrachten, war etwas - da war sich Madelón sicher -, das ihr galaxisweite Aufmerksamkeit als Xenobiologin sichern würde. "Und diese Schlampe hat eine solche Idee wahrscheinlich mal eben so, im Vorbeigehen, ohne viel darüber nachzudenken, geboren!", hatte sie sich vor Zorn kochend, gedacht. "Geniale, unvergleichliche, unangreifbare gottverdammte Schlampe!" Es war ihr klar geworden, dass sie in einer Zwickmühle steckte. Folgte sie Basnals Idee nicht, so würde sie jedermann mit Fug und Recht als Idiotin bezeichnen, die die Chance auf galaxisweiten wissenschaftlichen Ruhm - einfach so, aus "niedrigen Motiven" - wegwarf. Folgte sie jedoch dieser Idee, so würde Basnal sie ihr Leben lang in der Hand haben. Ein kleines Interview, ein paar Worte zu einem Journalisten, von viel Augengeklimper - oder gar mehr - begleitet, würden reichen, um Madelóns Karriere zu zerstören. Sie würde ihre Rachepläne aufgeben müssen. "Mist! Gottverdammter Mist!" Madelón war sich noch nicht sicher, wie sie sich entscheiden würde. Und so kam es, dass Madelón und Tim mehr oder weniger schweigend die Strecke zum City Campus zurücklegten. Tim, der zu allem Überfluss auch noch gut gelaunt schien, hatte einige Male versucht, ein Gespräch in Gang zu bringen. Angesichts der offensichtlichen Sinnlosigkeit dieser Versuche hatte Tim jedoch seine diesbezüglichen Bemühungen eingestellt. Madelón war froh, als sie schließlich den Besucherparkplatz der Universität ansteuerten. Sie vereinbarten, via Mobiles sich über die gemeinsame Rückfahrt zu verständigen und gingen getrennte Wege. Wie sich herausstellte, hatte Tim die bessere Karte gezogen. Das archäologische Institut lag nur einige Steinwürfe vom Besucherparkplatz entfernt. Madelón dagegen hatte sich zu Fuß an das andere Ende des weitläufigen Campus zu bewegen. So stapfte Madelón missmutig durch die freundlichen Gärten. Ihr fiel noch nicht einmal auf, dass es sich um ein ausnehmend schönes Campus-Gelände handelte.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 02 April 2013 - 15:18.

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Geschrieben 12 März 2013 - 13:33

12. März 2166, 11:55 TT Archäologisches Institut, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Tims Aufenthalt im Archäologischen Institut war nicht von langer Dauer. Es kostete ihn nur wenige Minuten, Danielle Wooley ausfindig zu machen; eine freundliche Dame mit langen schwarzen Haaren und einem strahlenden Lächeln. "Tim Shendrack! Ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen!", schüttelte sie dem verblüfften Tim die Hand. "Gary Chisholm hat Ihren Besuch angekündigt. Sie sind auf der Suche nach Curtiz Newton, ist es nicht so?" Tim nickte. Danielle seufzte. "Leider ist er zurzeit auf der Ausgrabungsstelle - wie fast immer um diese Tageszeit. Ich sehe ihn eigentlich im Moment nur morgens für eine halbe Stunde." Sie zuckte mit den Schultern. "Er ist eben sehr in seine Arbeit vertieft. Aber wissen Sie was? Fahren Sie doch einfach dorthin! Es gibt nämlich sonst niemanden, der soviel Wissen über die Magadonen angehäuft hat wie Curtiz. Wenn Dezarona nicht wäre, würde er sein ganzes Leben damit verbringen, in Löchern herum zu buddeln." "Deza..wer?", fragte Tim verblüfft. "Dezarona. Eine Springerin - und seine Freundin. Genauer gesagt, ist sie Kommandantin der Springerwalze WATRIN. Der einzige Springerraumer übrigens, der Trafalgar anfliegt. Wir sind eben doch etwas weit weg vom Schuss." Sie seufzte erneut. "Aber Dezarona bringt ihn wenigstens ab und zu - wenn sie auf Trafalgar ist - auf andere Gedanken. Und sie passen auch ganz gut zueinander. Curtiz mit seiner Statur und seinem Aussehen - er könnte ja ohne Probleme als Springer durchgehen." Tim konnte es kaum glauben, wie ihm wichtige Informationen einfach auf dem Silberteller präsentiert wurden. "Basnal muss davon erfahren", dachte er. Aber vielleicht konnte er noch mehr von der redefreudigen Danielle erfahren. "Und was treibt die WATRIN so auf Trafalgar? Ich meine, außer, Dezarona zu ihrem Lover zu transportieren?" Danielle lachte. "Dezarona wäre keine Springerin, wenn sie nicht die Gelegenheit zu einigen Deals nutzen würde. In der Hauptsache kauft sie wohl Metalle und andere Rohstoffe auf Trafalgar ein. Aber fragen Sie mich nicht nach Details. Im Gegenzug beliefert sie Trafalgar mit allerlei Krimskrams, der in der Galaxis im Moment in Mode ist - und an den wir sonst kaum herankommen würden." Sie lachte. "Inklusive der neuesten Mode von Terra, Arkon und Zalit." "Bingo!", dachte Tim. "Aber ich rede und rede", fuhr Danielle fort, "dabei brauchen Sie doch die genaue Adresse der Ausgrabungsstelle für ihren Navi. Sie haben doch einen Navi?" Tim nickte. "Ich dachte nur... wo Sie doch gerade erst von Terra gekommen sind." Sie kritzelte einige Zeilen auf ein altmodisches Stück Papier. "Diese Adresse können Sie in ihren Navi eingeben. Der führt Sie direkt zu Curtiz." "Ist aber auch ganz einfach: sie fahren einfach die North Park Road in östlicher Richtung. Wenn Sie das Ende des Campus-Geländes erkennen, biegen Sie schräg links in nordöstlicher Richtung ab. Aber, was rede ich, der Navi erklärt Ihnen das sowieso." Sie schüttelte erneut Tims Hand. "Hat mich sehr gefreut, Tim!" Sie strahlte. "Und mich erst, Danielle!", gab Tim zurück. "Wie sehr es mich gefreut hat, Danielle", dachte Tim, als er das Gebäude verließ, "kannst Du Dir gar nicht vorstellen!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 13 März 2013 - 08:21.

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Geschrieben 12 März 2013 - 20:11

12. März 2166, 12:05 TT Xenobiologisches Institut, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Nach einer Viertelstunde Fußmarsch hatte auch Madelón ihr Ziel erreicht. Das xenobiologische Institut war in einem annähernd quadratischen sechsstöckigen Bau untergebracht. Wenigstens war die Sequenzer-Gruppe im 2. Geschoss untergebracht. Nach kurzer Zeit fand Madelón ihre Ansprechpartner. "Dr. Konrad Paschinski", stellte sich der Leiter der Gruppe vor. "Das ist meine Assistentin, Miss Audrey Reighley." "Madelón Sauvière", erwiderte Madelón knapp. Paschinski war ein untersetzter, breitschultriger Mann, dessen dunkler Haarkranz auch bereits bessere Tage erlebt hatte. Audrey Reighley war eine tatkräftig wirkende Frau, die ihre blonden Haare zu einem Nest geflochten hatte. "Setzen wir uns doch", schlug Paschinski vor und führte Madelón, gefolgt von Audrey, in einen kleinen Besprechungsraum. "Wir sind leider etwas beengt hier. Na ja, wir haben ja auch nicht soviel Publikumsverkehr." In der Tat hätte der Besprechungsraum in anderen Bürokomplexen bestenfalls als Kaffeeküche fungiert. Ein kleiner Tisch, der von vier Stühlen umgeben wurde. Die Metallbeine der Stühle kratzten unangenehm auf dem Boden. "Ich muss sagen, Miss Sauvière, dass wir sehr positiv überrascht waren, nachdem uns Gary von Ihrem Angebot informiert hatte. Sie müssen nämlich wissen, dass wir im Grunde seit einiger Zeit in ähnlichen Bahnen denken. Aber Sie verstehen: als kleine Provinzuniversität..." Er zuckte bedauernd mit den Schultern. "Und dann kommen plötzlich Sie daher und geben uns die Chance, dieses Projekt endlich zu realisieren!" "Das ist Poker!", erkannte Madelón. "Wenn sie wirklich eine solche Idee gehabt hätten, hätten sie das Projekt durchgezogen. Wer hätte sie daran hindern sollen? Außerdem ist das Institut keineswegs irgendein Institut irgendeiner Provinzuniversität, sondern hat einen relativ guten Namen." "Wo hatten Sie nochmal studiert?", warf Audrey ein. "An der Université de Rouen, in der Normandie. Der Martainville Campus ist zwar nicht so schön wie Ihrer, aber ansonsten kann sich Rouen sehen lassen." Madelón wusste, dass sie gegenüber Audrey einen klaren Treffer gelandet hatte. Die Université de Rouen war nach Aralon galaxisweit führend im Bereich Xenobiologie. "Ah, Rouen", seufzte Paschinski. "Eine schöne Kathedrale haben Sie dort!" "Und eine schöne Basilika!", rang sich Madelón zu einem Lächeln durch. "Nun, kommen wir zum Thema", wurde Paschinski wieder ernst. "Wie haben Sie sich das konkrete Vorgehen gedacht?" "Na ja", begann Madelón, "nach meinem Kenntnisstand verfügen Sie über die umfangreichste DNA-Sequenz-Datenbank der Galaxis zu den Völkern des Demetria-Sternenhaufens." "Das stimmt", entgegnete Reighley. "Wir verfügen zwar bedauerlicherweise nur über eine alte HiSeq 2500, können und konnten damit jedoch eine ganze Menge anstellen. Egal, ob Genomic Sequencing, mRNA-sequencing, ChIP-Sequencing oder RNA Profiling. Und wir haben Datenbasen zu allen relevanten Völkern Demetrias: den Terranern, den Arkoniden, den Springern, den Magadu und den Grall." "Nun, die Terraner - bzw. Trafalger - können wir, denke ich, ausschließen. Die Besiedlung Trafalgars ist im Prinzip erst vor kurzem erfolgt, wenn wir in unseren zeitlichen Dimensionen denken." Audrey nickte. "Am längsten sind die Arkoniden hier - mehr als zehntausend Jahre. Arkonidische Daten würden sich für das Projekt demzufolge anbieten." "Richtig, das sehe ich auch so!", stimmte Madelón zu. "Und demgegenüber als Referenzdatenbasen die der Springer und die der anderen Völker. Wie sagten Sie doch gleich?" "Magadu und Grall", half Audrey aus. "Genau!", nahm Madelón den Faden wieder auf. "Die Falkan-Arkoniden sind unser primärer Forschungsgegenstand. Sie sind seit 10.000 Jahren hier und haben sich seither weitgehend eigenständig vom Großen Imperium entwickelt. Die Springer dagegen sind fast genauso lang hier, hatten aber in diesem Zeitraum ständige Kontakte zum Imperium und dem Rest der Galaxis - wie es eben in ihrer Mentalität liegt. Und die Magadu sind die Cross-Reference zu endemischen Völkern." "Ich verstehe, worauf Sie hinauswollen!", erklärte Paschinski. "Wie stellen Sie sich die nächsten Schritte vor?" "Als erstes benötigen wir eine Art Vorstudie. Damit können wir Geld einsammeln und das eigentliche Projekt finanzieren. Bei der Gelegenheit sollte für Ihr Institut auch ein moderneres Gerät als die HiSeq 2500 drin sein." Paschinski nickte zufrieden. Er hatte angebissen. "Die Vorstudie könnte ich in den nächsten Wochen schreiben. Allerdings...", kam sie zu ihrem eigentlichen Anliegen, "benötigte ich dafür Zugriff auf Ihre Datenbanken." Paschinski zuckte mit den Achseln. "Juristisch sehe ich da keine großen Probleme. Es sollte sogar ein Standard Confidentiality Agreement ausreichen. Oder, Audrey?" "Sehe ich genauso!", stimmte ihm Audrey zu. "Bei Demetria-Daten weiß ohnehin jeder, dass es dafür nur eine Quelle geben kann - nämlich uns." Sie wandte sich an Madelón. "Wir können das Agreement im Anschluss an das Meeting direkt unterschreiben. Dann gebe ich Ihnen die Zugriffscodes." "Halt, einen Moment noch," unterbrach Paschinski. "Das war die juristische Seite. Aber wie sieht es mit der technischen Seite aus? Haben Sie überhaupt einen Mops? Andere Formate unterstützen wir nämlich nicht." "Ich habe sogar drei Möpse", dachte Madelón. "Zwei davon hast Du die meiste Zeit angestarrt!" "Oh, selbstverständlich!", antwortete sie. "Das war die erste Anschaffung auf Trafalgar!" "Dann ist ja alles in trockenen Tüchern!", erklärte Paschinski. "Audrey bereitet gerade die Agreements vor, sie unterschreiben und erhalten die Zugriffscodes. Danach zeigt Audrey Ihnen kurz die Einlog-Prozedur. Ist aber nicht besonders schwierig." Als Madelón, mit ihrer Kopie des Confidentiality Agreements und den Zugriffscodes in der Tasche, das Gebäude verließ, hatte sich ihre Stimmung merklich gebessert. "Jetzt muss ich nur noch Meech dazu bringen, die Datenbank zu ziehen und ins MOHY-Format zu konvertieren!", dachte sie, "dann ist mein Missionsziel erreicht." Die Daten zu Magadu und Grall würde sie sich dennoch vorher näher ansehen.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 13 März 2013 - 08:21.

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#26 Arl Tratlo

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Geschrieben 13 März 2013 - 11:31

12. März 2166, 12:15 TT Ausgrabungsstätte Nord-Sigma, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. Die Ausgrabungsstätte war tatsächlich relativ einfach zu finden gewesen. Tim parkte den Buffalo unweit eines mit rot-blauen Markierungen weiträumig abgesteckten Geländes, auf dem ein kleinerer Bagger auf Arbeit wartete, während etwa 50 m entfernt ein Dutzend Trafalger emsig in mehreren Löchern nach Artefakten suchten. Curtiz Newton war infolge der eindeutigen Beschreibung Danielles sehr schnell identifiziert. Bei Tims Anblick kletterte er erstaunlich gewandt aus seinem Loch. "Sie müssen dieser Tim Shendrack sein!", rief er. Newton hatte wirklich das Aussehen eines Springerkapitäns - er war 1,95 m groß, massig und hatte eine rote Haarmähne. "Und Sie sind eindeutig Curtiz Newton!", antwortete Tim. Newton lachte dröhnend. "Ich sehe schon, Danielle hat wieder einmal geredet wie ein Wasserfall. Na, macht nichts." Er machte eine weit ausholende Geste. "Hier sehen Sie unser bescheidenes Reich. Die erste Ausgrabung, die sich mit den Hinterlassenschaften der Magadonen befasst." "Magadonen - das ist der Name der untergegangenen Zivilisation?", erkundigte sich Tim. "Richtig!", erwiderte Newton. "Ich beschäftige mich, müssen Sie wissen, schon seit Jahren damit, die Existenz einer galaxisweiten Zivilisation in den Archaischen Epochen zu beweisen. Nicht einfach aus Lust und Laune heraus, sondern aufgrund auf Ferrol aufgefundener Artefakte. Aber setzen wir uns doch." Er deutete auf einen Klapptisch und mehrere ebensolche Stühle. Tim nahm das Angebot dankbar an. "Im Jahr 2163 forschte ich auf Ferrol, als mir einige Artefakte bei Ausgrabungen in die Finger kamen, die mit den alten Ferronen nichts zu tun haben konnten. Ebenso wenig allerdings mit anderen aus dieser Zeit bekannten Zivilisationen. Das Alter dieser Artefakte wurde auf ca. 18.000 Jahre datiert. Das war die Zeit der Archaischen Epochen. Bestimmte Besonderheiten dieser Artefakte deuteten auf den Demetria-Sternenhaufen." Er klatschte in die Hände. "Und so bin ich seit zwei Jahren hier und grabe die Hinterlassenschaften der Magadonen aus." "Die Archaischen Epochen...", versuchte Tim, sich zu erinnern. "Die Archaischen Epochen - auf Arkonidisch 'Zarakhgoth-Votanii', vereinzelt auch als Archaische Perioden bezeichnet - ist die Bezeichnung für einen Zeitabschnitt arkonidischer Geschichte, der in etwa die Jahre um 3000 da Ark bis 3700 da Ark, also 16.884 vor Christus bis 15.986 vor Christus umfasst!", dozierte Newton. "In dieser Zeit herrschten in der Milchstraße gigantische und ungemein starke Hyperstürme, die - aus dem galaktischen Zentrum hervorbrechend - für Jahrhunderte jede fünfdimensionale Technik unmöglich machten." "Der Demetria-Sternenhaufen ist, wenn man so will, die einzige verbliebene Insel dieser Hyperstürme!", erinnerte sich Tim. "Richtig. Aber das war nur ein Hinweis!", bestätigte Newton. "Wie auch immer: Der Kontakt zwischen den einzelnen Welten des noch relativ jungen Großen Imperiums brach ab. Bis zu einem guten Jahrtausend terranischer Zeitrechnung dauerte die Isolation vieler Planeten, zahlreiche Welten fielen in die Barbarei zurück. Nach dem Ende der Archaischen Perioden musste die arkonidische Raumfahrt neu aufgebaut und entwickelt werden. Ebenso der Aufbau des Imperiums. Die Besiedlung von Zalit gilt allgemein als Ende dieser Epoche." "Zalit", stieß Tim hervor. "Ja, Zalit", schien Newton irritiert. "Jetzt kommt aber die Hauptsache: Während der Archaischen Perioden ging neben technischem auch viel geschichtliches Wissen verloren. Die Geschichtsklitterung früherer Imperatoren - um unter anderem das Wissen um die akonische Abstammung auszulöschen - wurde durch diese Zeit unterstützt. Damit gingen aber auch zahlreiche Kenntnisse um akonische Technik, zum Beispiel um den Linearantrieb, verloren." "Thora und Crest erreichten die Erde mit Hilfe eines Transitionsantriebs!", bestätigte Tim. "Der Verlust des geschichtlichen Wissens ist allerdings ebenso dramatisch einzuschätzen wie der des technischen Wissens. Die Arkoniden wissen so gut wie nichts über diesen Zeitabschnitt. Sie wissen noch nicht einmal, mit wem sie sich damals herumgeschlagen haben." "Den Magadonen?", fragte Tim. "Ist anzunehmen", nickte Newton, "Auch wenn ich das noch nicht beweisen kann. Aber eine Zivilisation, die ihre Finger selbst auf Ferrol im Spiel hatte, im Prinzip also nur einen Katzensprung von der Erde entfernt operierte - die muss den Arkoniden über den Weg gelaufen sein." "Das klingt plausibel", überlegte Tim. "Aber welche Hinweise führten Sie nach Demetria?" "Oh, das war einfach. Die von mir erwähnten Artefakte bestanden aus Mivelum. Mivelum, wie es in dieser reinen Form nur auf Falkan gefunden wird!" "Mivelum!", dachte Tim. "Immer wieder Mivelum!" "Oh...", setzte er nach, "und noch eine - vielleicht dumme - Frage: warum sind Sie dann hier auf Trafalgar - und nicht auf Falkan?" Newton lachte erneut sein dröhnendes Lachen. "Haben Sie schon einmal mit Arkoniden zu tun gehabt?" Tim schüttelte den Kopf. "Hab´ich mir es doch gedacht! Sonst würden Sie eine solche Frage nicht stellen!" Newton schüttelte den Kopf. "Die Arkoniden halten im Allgemeinen nicht viel von 'terranischen Emporkömmlingen'. Und die Falkan-Arkoniden im speziellen schon gleich gar nicht. Das scheitert schon an der Einreiseerlaubnis. Mit anderen Worten: Vergessen Sie es einfach!" "So schlimm?", fragte Tim. "Schlimmer!", setzte Newton noch einen drauf. "Aber Trafalgar hat auch etwas für sich. Erstens gibt es hier immerhin 'Hinterlassenschaften einer untergegangenen Zivilisation' - eine Tatsache, die schon vorher bekannt war, aber de facto niemanden interessierte. Und zweitens könnte es sein, dass hier auf Trafalgar noch Nachfahren der Magadonen leben." "Was?", stieß Tim ungläubig hervor. Sein Mobile gab ein Geräusch von sich, das er aber ignorierte. Das hier war wichtiger. Newton grinste. "Sie haben mich noch nicht gefragt, woher wir die Bezeichnung 'Magadonen' kennen. Nun, unter den hier auf dieser Ausgrabungsstätte befanden sich auch Schriftstücke. Und - ob Sie es glauben oder nicht - wir konnten diese Schriftstücke sogar weitgehend entziffern." Er ließ Tim etwas zappeln, bevor er mit der entscheidenden Information aufwartete. "Die Sprache der Magadonen stimmt weitgehend mit der eines in Demetria ansässigen und durchaus bekannten Volkes überein. Es handelt sich um das Volk der Magadu." "Magadu?", versuchte sich Tim zu erinnern. "Yep. Völlig degeneriert, leben in irgendwelchen Höhlen ohne jegliche technische Zivilisation. Aber, nach aller Logik, handelt es sich um die Nachfahren des Volkes der Magadonen." Newton beugte sich zu Tim. "Und es gibt Gerüchte, dass sich ein paar dieser Magadu auch auf Trafalgar in Höhlen verstecken." Tim schwirrte der Kopf angesichts der Informationsflut, die auf ihn einströmte. Er erinnerte sich an sein Mobile - eine Nachricht von Madelón, die offenbar ihre Besprechung im xenobiologischen Institut hinter sich gebracht hatte und nun ungeduldig auf ihn wartete. "Entschuldigen Sie mich für einen Moment!", gab er Newton zu verstehen. "Hallo Madelón! Ja...ja...ja...gut, ich bin in einer halben Stunde auf dem Parkplatz! Aber vielleicht kannst Du in der Zwischenzeit ja etwas leckeres zu Essen im Forum einkaufen?...Nein...nein... Du weißt, wir sind nachher wohl allein zu Haus! Willst Du Dich an einen Herd ohne SKY-Interface stellen oder hättest Du stattdessen lieber ein paar Burger?... Nein...ja. Bis in einer halben Stunde dann!" Er beendete das Gespräch. "Puh!" "Tut mir leid, ich muss los! Sie haben es vielleicht mitbekommen - auf dem Campus wartet eine extrem ungeduldige junge Dame auf mich! Es ist schade, dass wir unser Gespräch nicht fortsetzen können. Aber vielleicht morgen? Sagen wir - um 10:00 TT?" Newton nickte. Er hatte für solche Dinge großes Verständnis.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 02 April 2013 - 15:22.

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Geschrieben 13 März 2013 - 13:36

12. März 2166, 12:15 TT GalAb-Gebäude, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System. "Ich kann es auch auf gut terranisch ausdrücken: Bullshit! Absoluter Bullshit!" Während sich Pra und Noreli mangels anderer Aufgaben ein ausgiebiges englisches Frühstück gegönnt hatten, hatte Schramm mit Chandler den avisierten Termin bei der 'Queen', der Administratorin Trafalgars, wahrgenommen. Viel war dabei offenbar, wie Pra und Noreli dem Wutausbruch Schramms entnahmen, nicht herausgekommen. "Sie hat die ganze Zeit nur belangloses Politikergeschwätz von sich gegeben! Wie untröstlich sie ist, blablabla. Und dass die Regierung Trafalgars selbstverständlich mit der Angelegenheit nicht zu tun hätte. Nicht, dass das ihr irgendjemand unterstellt hätte!" Schramm hatte seinen Zorn noch lange nicht überwunden. "Nur eines haben sie im Laufe der letzten Tage nicht geschafft: ernsthafte Ermittlungen anzustellen, wer die Attentäter an Bord des Frachters geschickt hat - und zwar mit ordnungsgemäßen Papieren! Dabei ist klar, dass die Attentäter Komplizen in Trafalgar-City hatten. Komplizen in der Verwaltung - und zwar an hochrangiger Stelle! Und wir, Freunde der Sonne, werden sie aufspüren! Ab jetzt kommt hier mal Zug rein!" Schramm hatte die beiden dringenden Anfragen Randalls nicht vergessen. Diese waren mit ein Grund für seinen Ärger. "Wie kann es überhaupt sein, dass die Brüder an Bord der VONDAR mehr über die Vorgänge auf Trafalgar wissen, als die hiesige Administration? Oder das lokale GalAb-Büro? Oder wir, die wir als Spezialisten hierher gesandt wurden, um den Fall zu klären? Wir stehen hier dumm da - wie Anfänger! Aber ich sage Euch: das muss sich ändern! Und es wird sich ändern! Als erstes mache ich jetzt mal diesem Chandler Feuer unter dem Arsch!" Pra und Noreli sahen sich an. "Ich glaube, unter diesen Umständen ist es keine gute Idee, noch eine Irrlichtfee zu bestellen", vermutete Noreli. "Ach", versetzte Pra, "eine können wir schon noch vertragen. Aber dann sollten wir auch zahlen. Es macht sich immer besser, wenn wir schon gezahlt haben!" In der Zwischenzeit war Schramm in Chandlers Büro gestürmt. "Chandler!", bellte er. "Sir?", antwortete Chandler mit hochgezogenen Augenbrauen. "Ich brauche die Ladelisten der WATRIN der letzten Jahre. Sofort! Und erzählen Sie mir nicht, dass Sie keine Möglichkeit haben, da heranzukommen! Meine Vorgesetzten erwarten sofortige Ergebnisse - sonst sind wir dran! Aber eins sage ich Ihnen Chandler: Wenn mein Kopf rollt, dann rollt er nicht alleine!" "Aber Sir", versuchte Chandler, den erregten Terraner zu beruhigen, "selbstverständlich haben wir diese Möglichkeit. Es besteht durchaus kein Grund zur Besorgnis! Ich kann Ihnen auch bereits einiges aus dem Gedächtnis sagen. Die WATRIN läuft Trafalgar seit etwa zwei Jahren an, einmal im Monat. Macht nach Adam Riese 23 oder 24 Landungen und genauso viele Starts. Eigentlich sollte sie dieser Tage wieder hier erscheinen. Ich nehme an, Sie interessieren sich für die Export-Ladelisten?" "Selbstverständlich. Nun machen Sie schon!" Chandler sah auf die Uhr. "Nun, da ist nur ein kleines Problem, Sir. Um diese Zeit sind die Herren nämlich gerade beim Lunch. Was, mit Verlaub gesagt, auch für uns keine schlechte Idee wäre, Sir!" Seufzend machte sich Schramm mit Chandler auf den Weg, um Pra und Noreli beim bruchlosen Übergang vom Frühstück zum Lunch Gesellschaft zu leisten.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 14 März 2013 - 14:57.

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#28 Arl Tratlo

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Geschrieben 13 März 2013 - 18:46

12. März 2166, 13:10 TT
On the Road again, Trafalgar-City, Trafalgar, Victory-System.

Garth und Marcus waren gerade mit dem Verstauen der vier überschweren Impulsgewehre fertig geworden, als Basnals Citydream auf der Zufahrt auftauchte.

"Grad noch mal Schwein gehabt!", murmelte Garth. "Wieso, ein Impulsgewehr haben wir für sie doch übrig gelassen?", fragte Marcus. "Glaubst Du im Ernst, dass Madelón und Tim etwas mit einem Impulsgewehr anfangen könnten?"

Garth schüttelte den Kopf. "Nein, das nicht. Aber es könnte so eine Prinzipiensache für sie sein."

Sie hatten den ganzen Morgen warten müssen, bis Madelón und Tim endlich aufgebrochen waren. Erst dann hatten sie sich das Waffenarsenal in Ruhe vorknöpfen können. Jetzt waren sie in letzter Sekunde fertig geworden. Auch ihr Gepäck und alle Geräte waren bereits im Wildtrak verstaut. Sie waren aufbruchbereit.

In der Zwischenzeit hatte Basnal den Citydream geparkt und sprang aus dem Wagen.

"Na, Ihr beiden? Fertig zum Aufbruch? Hier ist Euer ID-Chip!" Sie streckte den beiden Merediern die kleine Plakette entgegen. Marcus griff sich den Chip und begann wortlos, ihn fachgerecht am Wildtrak anzubringen.

"Im Prinzip ja, wie Du siehst. Es gibt nur noch eine winzige kleine Bitte, die wir an Dich haben.. Kommt allerdings darauf an, wann Du selbst aufbrechen willst."

"Ich bin doch gerade erst angekommen." Basnal überlegte. "Hmm, aber eigentlich.... Viel länger als zehn Minuten brauche ich nicht. Geräte sind im Fahrzeug. Klamotten zusammenpacken und vielleicht die eine oder andere Kleinigkeit aus dem Waffenarsenal. Worum geht´s denn?"

"Nun ja... wir dachten, dass es vielleicht keine besonders gute Idee ist, wenn zwei grünhaarige Fremdweltler mit einem seltsamen Fahrzeug einfach in ein Restaurant reinmarschieren. Andererseits - wir haben doch die gleiche Strecke am Anfang. Zumindest bis zum Retail Market. Und wir brauchen etwas zu essen."

Er hielt Basnal einen Hundert-Pfund-Schein vor die Nase.

"Könntest Du uns ein paar Burger und Hähnchenteile besorgen? Vergiss die Pizza, wir wollen Fleisch."

Basnal lachte. "Für einhundert Pfund bekommt Ihr einen ganzen Berg Fleisch!"

Garth nickte. "Das klingt gut. Das klingt sogar sehr gut!"

Basnal begriff, dass die beiden es ernst meinten. "Also gut, wartet hier. Ich beeil´ mich."

Tatsächlich erschien sie bereits nach acht Minuten mit ihrem Gepäck in der einen, dem verbliebenen überschweren Impulsgewehr in der anderen Hand wieder. "So, es kann losgehen", stieß sie hervor, während sie die Sachen im Citydream unterbrachte. "Habt Ihr eigentlich eine Idee, warum Tim und Madelón ihre Impulsgewehre mit auf den Campus genommen haben?"

Die Meredier schüttelten den Kopf.

"Na gut, soll nicht mein Problem sein!", wunderte sich Basnal. "Dann kann es losgehen." Sie stieg in den Citydream und bewegte ihn vorsichtig in Richtung Ausfahrt. Garth und Marcus folgten ihr mit dem Wildtrak.

Im Retail Park warteten sie, während Basnal die Einkäufe erledigte. Die Baalol kehrte nach einer Weile schwer bepackt zurück. "Ich habe mir gedacht, dass Ihr vielleicht auch ein paar Getränke braucht!", erklärte sie. "Hier, ein Dutzend Softdrinks!", Garth nahm ihr eine kleinere Tüte ab und reichte sie Marcus weiter. "Hier jede Menge Burger!" Die Prozedur wiederholte sich. "Und hier ein Berg Hähnchen-Nuggets!" Garth behielt die Tüte diesmal in der Hand.

"Weißt Du, Basnal, Du bist schwer in Ordnung. Lass Dich nicht zu sehr von den Koffern Tim und Madelón nerven! Und halt die Ohren steif!"

Mit diesen Worten stieg Garth in den Wildtrak.

"Ihr auch, Garth!", rief Basnal. "Aber denkt an meine Worte: entfacht keinen galaktischen Krieg!"

Ihre letzten Worte hatten die Meredier allerdings nicht mehr gehört. Marcus hatte in der Zwischenzeit das Musikprogramm für die Expedition ausgesucht. Ein Höllenlärm erschallte plötzlich aus dem Wildtrak. Während das Fahrzeug sich der Ausfahrt aus dem Retail Park näherte, hörte Basnal die beiden lautstarke Rufe ausstoßen:

Overkill
Overkill
Overkill
Da da da da da

Bearbeitet von Arl Tratlo, 02 April 2013 - 15:23.

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#29 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 13 März 2013 - 21:06

12. März 2166, 19:10 TT On the Road again, Lovely Mountain, Trafalgar, Victory-System. In der Höhe von Bakers Valley hatte der Wildtrak die Straßen Trafalgar-Citys verlassen und war auf ein asphaltiertes Etwas abgebogen, das man nur mit gutem Willen als Straße bezeichnen konnte. Zu beiden Seiten reihten sich Plantagen aneinander. "Tee!", dachte Garth. Auf Meredi gab es Panzerechsen, die ganz wild auf Tee waren. Die Siedler hatten folgerichtig entsprechende Bemühungen eingestellt. Sie empfanden es nicht unbedingt als besonders witzig, eines Morgens vor ihrer niedergetrampelten Plantage zu stehen, über die sich nachts eine Gruppe Panzerechsen hergemacht hatte - was, wie sich herausstellte, immer nur eine Frage der Zeit war. "Na. wenn Ihr meint!" Nach einer Weile änderte sich die Szenerie. Sie hatten den Dschungel erreicht. Dicht gedrängte mächtige Capharrbuchen entzogen ihnen einen großen Teil des Sonnenlichts. Auch, wenn die meisten gefährlicheren Tiere Trafalgars nachtaktiv waren, hatte Garth das Baby angewiesen, alle Sensoren aktiviert zu halten. Er wollte keine unliebsamen Überraschungen erleben. Der Lovely Mountain war mittlerweile gut zu erkennen - jedenfalls dann, wenn die Sicht auf ihn nicht durch Buchen verdeckt wurde. Ein breiter, aber nicht besonders hoher Berg, der mit Ausnahme der Gipfelregionen ebenfalls mit Pflanzen bewachsen war. Kurz vor der kleinen trafalgischen Ansiedlung Mountainhempstead wandte sich Garth nordwestlich. Er nahm damit eine Abkürzung, die den Wildtrak außer Sichtweite der Siedlung hielt. An einem Ort wie diesem würde das Fahrzeug noch mehr Aufmerksamkeit hervorrufen, als in Trafalgar-City. Ab morgen würden sie sich in nördlicher Richtung halten. In Richtung Penhams, also. "Und des feindlichen Stützpunkts!", ergänzte Garth in Gedanken. Nach wenigen Kilometern stießen sie auf die Straße in Richtung Norden. Der Lovely Mountain befand sich nun westlich, auf ihrer linken Seite, ganz in ihrer Nähe, als Garth etwas auffiel. Es wies Baby an, zu stoppen. "Marcus!", sagte er ruhig. "Schau mal nach links. Fällt Dir etwas auf?" "Ein Zaun!", stieß Marcus hervor. "Und was für einer!" Der 'Zaun' bestand aus quadratisch geformten Metallblöcken von einer Seitenlänge von ungefähr 50 cm. Die einzelnen Metallblöcke waren ihrerseits im gleichen Abstand voneinander angeordnet. "Das sind Gitterstäbe!", erkannte Garth. Die Blöcke erreichten eine Höhe von geschätzten 12 m. Sie waren an ihrem oberen Ende mit einer Art Querstrebe verbunden, auf welcher in regelmäßigem Abstand so etwas wie mit Widerhaken gespickte Dornen angebracht waren. "Donnerwetter!", erklärte Marcus. "Wer so ein Ding baut, tut das nicht ohne Grund!" Der Zaun erstreckte sich offenbar über einige Kilometer, zumindest aber bis zum Ende des Berges. "Ich denke, wir werden heute Nacht ein paar nette Erlebnisse haben, Marcus", erwiderte Garth. "Wir sollten uns ein hübsches Plätzchen suchen und die Wunder der Natur Trafalgars im Auge behalten." "Und in der Zwischenzeit?", fragte Marcus. "In der Zwischenzeit", erklärte Garth, "machen wir uns über unsere Essensvorräte her!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 14 März 2013 - 15:17.

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#30 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 14 März 2013 - 13:32

12. März 2166, 21:39 TT St. George Hotel, Penham, Trafalgar, Victory-System. Basnal hatte eine problemlose Fahrt gehabt. Die Straße nach Penham war in einem hervorragenden Zustand gewesen - auch wenn der Anblick von Teeplantagen auf die Dauer etwas eintönig gewesen war. Man konnte eben nicht alles haben, dachte Basnal, was hättest Du auch erwartet? Das "große Hotel", von dem Gary Chisholm geschwärmt hatte, hatte sich als das St. George Hotel entpuppt, das praktischerweise zudem am Ende der Trafalgar Road zu finden war. Basnal hatte sich für eine geräumige Suite entschieden, die zudem über ein großes Bad verfügte. Via Mobile hatte sie für den nächsten Morgen einen Termin mit Gary Rollins am Institut vereinbart, das ein Stück außerhalb des Stadtzentrums lag, ein frühes Abendessen in dem wirklich ausgezeichneten koreanischen Restaurant im Erdgeschoss eingenommen und war nun bereit, sich die Neuigkeiten, Informationen und Ereignisse des Tages durch den Kopf gehen zu lassen, um diese systematisch verarbeiten und in ein Gesamtbild einordnen zu können. "Und dafür", dachte sie, "gibt es genau einen passenden Ort!" Sie erhob sich von ihrem Bett und ließ heißes Wasser in die herrlich große Badewanne einlaufen. Nach kurzer Überprüfung der zur Verfügung stehenden Schaumöle hatte sie das passende gefunden. Sie entledigte sich ihrer Kleidung, drapierte Mops, Mobile und MOHY auf einem kleinen Hocker in Reichweite und kletterte vorsichtig in die Wanne. "Oops, halt!" Ihr war eingefallen, dass sie etwas Wichtiges vergessen hatte. Kleine nasse Flecken auf dem Teppich hinterlassend, näherte sie sich dem Getränkekühlschrank und suchte sich zwei kleine Flaschen Irrlichtfee aus, die sie, ins Bad zurückgekehrt, nebst dem dazugehörigen Glas ebenfalls auf dem Hocker platzierte. Die Wanne war in der Zwischenzeit hinreichend gefüllt. Basnal drehte das Wasser ab und prüfte mit ihren Zehen vorsichtig die Wassertemperatur. Nachdem die Überprüfung zu ihrer Zufriedenheit ausgefallen war, stieg sie erneut - und diesmal endgültig - in die Wanne. "Göttlich!", dachte sie und genoss das Gefühl, sich in dem warmen Wasser ausstrecken zu können, ohne auf halber Strecke an den Wannenrand zu stoßen. Basnal hatte nie verstanden, warum Terraner Badewannen grundsätzlich so konstruierten, dass sie vielleicht für Siganesen ausreichen mochten, nicht aber für die Bedürfnisse einer 1,75 m langen Baalol. Auf Trafalgar hatte sich diese Unsitte offenbar noch nicht durchgesetzt. Nach einigen Sekunden, in denen sie sich einfach unter Ausschaltung aller Gedanken dem Gefühl des Im-Wasser-Treibens hingab, zog sie ihre Beine an und nahm eine Position ein, die ihr die angenehmsten Bedingungen für ein ungestörtes Nachdenken ermöglichen würde. "Hmmmm!", stieß sie aus. Sie hatte Madelóns Erfolg im xenobiologischen Institut zur Kenntnis genommen. Gehen wir einmal davon aus, dachte sie, dass es Madelón - oder besser Con-Ki - gelingt, auf Basis dieser Daten die fehlenden DNS-Spuren zu rekonstruieren. "Was bedeutet das für uns?" Nicht viel, entschied sie. Es war zu früh, sich darüber Gedanken zu machen. Anders sah es mit Tims Ergebnissen aus. Basnal hatte, nachdem Tim zunächst - unmittelbar nach seinem Besuch bei Curtiz Newton - ein langes Gespräch mit ihr geführt hatte, sofort Larry Randall auf die Spur der WATRIN gesetzt. Erstaunlicherweise waren bereits drei Stunden später die Ladelisten der WATRIN via MOHY bei ihr eingetroffen. Die GalAb-Agenten, die Larry aufscheuchen wollte, mussten wirklich gute Arbeit geleistet haben, erkannte sie. Die Ergebnisse waren allerdings eher verwirrend, wenn nicht sogar ernüchternd gewesen. "Nickel, Zinn, Zink und Aluminium", dachte Basnal. "Nichts wirklich Sensationelles dabei. Und nichts, was Willox hätte übersehen können!" Vielleicht sollte sie mit Willox später ein Gespräch führen. "Bleiben die Magadonen!", fiel ihr ein. Es deutete mittlerweile alles darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen einem uralten Volk, dessen Nachkommen allerdings in heutiger Zeit vollkommen degeneriert waren, und den mysteriösen "Fremden" existierte, denen sie auf der Spur waren. Auch das Stichwort 'Zalit' hatte sie aufhorchen lassen. Sollten die Magadonen damals bereits etwas über das Zalos-Metall gewusst, es etwa als Material in ihrer Technik verwendet haben? Sie schüttelte den Kopf. Auch hier war es noch zu früh für fruchtlose Spekulationen. "Hätte ich einen Extrasinn wie Atlan, so würde er mich an dieser Stelle wohl darauf aufmerksam machen, dass fruchtlose Spekulationen zu jeder Zeit unangebracht sind!", dachte sie amüsiert. Aber waren sie wirklich weitergekommen? "Durchaus", dachte sie. Immerhin waren sie gerade einmal etwas mehr als 30 Stunden auf Trafalgar. "Wir sind hier nicht in einem schlechten Roman", erkannte Basnal, während sie mit ihrer rechten Hand Schaumflocken aufnahm und diese spielerisch davon pustete. "Einem Roman, in dem die Agenten sich nur in die nächste verfügbare Bar setzen müssen, um am Nachbartisch relevante Informationen aufschnappen zu können! Apropos Bar!" Die Zeit war jetzt reif für eine erste Irrlichtfee. Sie fühlte, wie das einheimische Getränk sie auf andere Gedanken brachte. "Ich muss Trafalgars Geheimnisse nicht an einem Tag lösen!", erkannte sie. Es gab so viele ungelöste Geheimnisse im Universum, die ihrer Auflösung harrten. "Zum Beispiel das ungelöste Geheimnis, warum meine rechte Brustwarze sich bei der geringsten Berührung sofort aufrichtet und hart wird, während die linke Brustwarze erst nach längerem guten Zureden dazu bereit ist!" Bevor es ihr jedoch gelang, ihre durch langjährige empirische Forschungen gewonnene Erkenntnis ein erneutes Mal zu verifizieren, wurde sie durch ein Geräusch ihres MOHYs unterbrochen. "Urgent Message!", erkannte sie. Sie griff nach dem Gerät. "Krakul!", stieß Basnal einen derben Fluch in ihrer Muttersprache aus. Die Nachricht stammte vom 'Baby'. Sie bestand nur aus drei Worten: "Wir haben Feindberührung!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 14 März 2013 - 15:47.

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