Schon richtig, Nina. Nur -- meiner bescheidenen Meinung nach -- verstehen recht viele Deutsche Austriaca besser, als man gemeinhin glauben möchte.
Sinngemäß gilt das auch umgekehrt. Und das finde ich schön so. Überdies war mit meiner Aussage keinerlei Kritik negativer Art an Deinen Ausführungen verbunden.
Nein. Ich bin ca. zwei Mal im Jahr in Deutschland und habe auch mit Deutschen in Österreich zu tun. Die Deutschen verstehen das meist wirklich nicht. Aber die sind O.K., die fragen einfach nach. Wobei ich auch schon öfter: "Was hast du gesagt?" - "Oh, das klingt so putzig, sags noch ein Mal!" mir anhören musste. Tja. Aber gut, gerade in Deutschland drüben finde ich das mehr witzig. Ich komm mir da irgendwie so richtig exotisch vor.
Es gibt dann auch Österreicher, die dann richtig in Fahrt kommen und dann noch Ausdrücke zum Besten geben, wo ich mich frage, wer außer einem alpenländischen Bergbauern diese seltsamen Begriffe wirklich gebraucht.
Die Österreicher hingegen verstehen im Normalfall alles. Wir haben ja deutsches Fernsehen, deutsche Bücher, deutsche Zeitschriften. Aber viele wollen es aus einem seltsamen Anflug aus Nationalstolz heraus nicht verstehen. Mir fehlt da der Sinn dafür - wenn man weiß, was gemeint ist, soll man sich nicht dumm stellen. Es gibt aber so Situationen, wo deutsche Kunden in österreichischen Geschäften noch dumm angemacht werden, wenn sie nach einer Tüte verlangen. (Habe ich schon mehrmals erlebt.) So blöd muss man mal sein, dass man einen zahlenden Kunden, der auch höflich ist, drangsaliert!
Na ja, zurück zum Thema:
Aber einen interessanten Punkt finde ich auch den Bezug zur Örtlichkeit, den du kurz erwähnt hast. Man ist es mehr gewohnt, wenn solche Geschichten z.B. in Amerika spielen. Da lässt man sowas wohl eher durchgehen oder toleriert es leichter. Aber woran glaubst du liegt das? Wirkt es einfach glaubwürdiger, wenn das nicht in Europa passiert, sondern in anderen Gegenden?
Das könnte schon sein. Ich habe auch einige der Schauplätze wiedererkannt. Allerdings merkt man, dass das keines der Bücher ist, die geschrieben werden, um Touristen gefallen, die dürften - abgesehen vom Tierpark in Schönbrunn - weniger in den Reiseführern Erwähnung finden.
Hard Boiled ist auf jeden Fall frei von Riesenrad, Stephansdom, Fiakern und dem Kunsthistorischen Museum.
Ich glaube aber, dass der größere Aufreger ist, dass das Ganze Science-Fiction ist. SF Fans sind normalerweise recht konservativ und haben schon genaue Erwartungen an eine Geschichte. Wenn das jetzt unter Horror erschienen wäre - das wäre gar kein Aufreger.