Bearbeitet von Arl Tratlo, 12 Juli 2013 - 19:27.
PRA-NEO-7 Chaos auf Sepzim
Erstellt von
Arl Tratlo
, Jun 27 2013 13:48
PRA NEO Perry Rhodan Fan-Fiction
34 Antworten in diesem Thema
#31
Geschrieben 11 Juli 2013 - 23:28
23. März 2166, 09:32 CST
Komago, Sepzim, Sepzimor-System.
"Bevor ich hier eintraf, gab es wohl mal eine Diskussion über die Notwendigkeit, eine Ablenkung, auch als 'Diversion' bezeichnet, zu schaffen!", begann Ishy. "Diese Idee stammte nicht von Basnal, sondern, wenn ich sie richtig verstanden habe, von Dir, Garth!"
Der Meredier nickte. "Aus strategischen und taktischen Gründen ein sehr sinnvolles Konzept. Witzigerweise haben wir das damals anvisierte Ziel offenbar auch erreicht, nämlich dafür zu sorgen, dass sich Jahols und Dezebars Leute für eine Weile mit anderen Dingen zu beschäftigen haben, als die Fremden zu unterstützen. Auch wenn ich noch nicht genau verstehe, wie wir dieses Ziel erreicht haben!"
"Ja, und ich hatte dann die Idee, die 'Masters of Madness' eine 'Schocktherapie' für Sepzim verordnen zu lassen!", erinnerte sich Alice. "Die jetzt auftretenden Folgen hätte ich mir allerdings auch nicht träumen lassen."
"Basnal stieg in die Diskussion erst ein, als Euer kombiniertes Konzept bereits weitgehend stand!", fuhr Ishy fort. "Am Anfang war sie von diesen Ideen keineswegs begeistert. Es ging ihr ähnlich wie Ihnen, Noarto!" Sie lächelte dem Ara zu.
"Dann aber stellte sie sich eine andere Frage. An welchen Stellschrauben müsste man drehen, um diese - von Haus etwas abseitige - Idee so zu modifizieren, dass sie dennoch zum Erfolg führen würde? Es war ihr klar, dass ein beträchtlicher logistischer Aufwand zu betreiben war. Das würde sich aber handhaben lassen; eine Einschätzung, mit der sie Recht behalten sollte. Natürlich kam ihr zugute, dass mit der HYDRA ein Raumschiff eintraf, das ihren Interessen absolut entgegenkam. Ein Raumer, dessen Design in der Galaxis nicht bekannt ist und dementsprechend nicht etwa den Terranern zugeordnet werden kann. Eine exzellente Pilotin - van Dyke -, die ihr quasi mitsamt dem Raumschiff zur freien Verfügung stand. Und die VONDAR im Hintergrund, als fliegendes Materiallager inklusive der zugehörigen Werkstatt. Damit war aber nur die logistische Seite abgedeckt."
Sie lächelte. "Es kamen aber noch zwei andere Aspekte hinzu!" Sie nahm einen großen Schluck Kaffee.
"Der erste dieser beiden Aspekte betraf die psychologische Seite. Basnal modifizierte Euren Plan so, dass er zugleich ideal zur psychologischen Kriegsführung gegen den Gegner eingesetzt werden konnte. Selbst, wenn der Gegner bis heute nicht zu 100% definiert ist!" Sie grinste.
"Diese Modifikationen betrafen vor allem eine Vielzahl von Details. Zunächst war es wichtig, Botruk mit ins Boot zu holen. Botruk hatte sich - wenn auch ungewollt - durch seine Aktivitäten zur Vermarktung des 'Styrischen Rammelbocks' bereits exponiert. Er war zur Schlüsselfigur geworden. Durch die Vermarktung des Events als ein Ereignis 'sponsored by Dezebars Rammelbock' kreierten wir das Ereignis als offene Provokation gegenüber 'Jahols Joy'. Botruk und Dezebar zündeten also quasi die Lunte an, die auf der Veranstaltung zur Explosion der Bombe - in Form der marodierenden Mitglieder von 'Jahols Joy' führen sollte. Der Angriff von Jahols Leuten war zwar nicht direkt eingeplant; Basnal rechnete allerdings mit einer vergleichbaren Aktion. Es war ihr klar, dass Jahols Leute - ohnehin schon aufgrund ihrer unsäglichen Orgie in ihrer Ehre gekränkt - diese Provokation nicht auf sich sitzen lassen würden."
"Willst du damit andeuten, dass im Grunde Basnal für die anwachsende Zahl der Toten in Pessima verantwortlich zu machen ist?", fragte Walaggar ungläubig.
"Nein!", erwiderte Ishy ernst. "Ein Strahlschuss, der von einem Jahol-Mann auf einen Unschuldigen abgefeuert wird, ist und bleibt ein Strahlschuss, der von einem Jahol-Mann abgefeuert wird - und nur er trägt dafür die Verantwortung! Wir wollen nicht die Täter zu Opfern machen. 'Jahols Joy' hätten sich einfach nur wie zivilisierte Menschen verhalten müssen und nichts wäre passiert. Basnal hegte allerdings die Überzeugung, dass dies nicht der Fall sein würde. Sie hat Recht behalten!"
Sie lehnte sich zurück. "Nach Lage der Dinge wissen wir, dass sowohl Dezebar als auch Jahol Geschäfte mit den Fremden bzw. ihren Strohleuten gemacht haben. Die Art der Geschäfte unterscheidet allerdings die beiden Sippen. Während Dezebar - oder genauer sein Sohn - sich auf den weitgehend legalen Teil des Geschäfts kaprizierte, also Rohstoffhandel betrieb, wurden 'Jahols Joy' von den Fremden als die 'Männer fürs Grobe' eingesetzt. Also für alle Aktivitäten, in denen unnötige Skrupel nur geschadet hätten."
"Richtig!", erklärte Thana. "Wie schon gestern gesagt: 'Jahols Joy' ernten im Moment das, was sie gesät haben!"
"Besser kann man es meiner Meinung nach nicht ausdrücken!", stimmte Ishy zu. "Wie auch immer, das war jedoch nur der erste Teil der psychologischen Kriegsführung, die Basnal betrieb. Der zweite Teil war direkt gegen die Fremden gerichtet!"
Sie erntete ungläubige Blicke.
"Hierbei ging es um Details in der Show - eine Show, die via MOHY von einer Vielzahl von Menschen verfolgt werden würde. Basnal sorgte dafür, dass in der Show Anspielungen reihenweise vorkamen, die nichtsahnenden Menschen nichts sagen würden, für die Fremden jedoch glasklare Hinweise enthielten. Wächter-Flugscheiben, Verheerer auf der Bühne, der Wildtrak, was auch immer. Selbst die Auswahl der Stücke war betroffen. 'Who do you think we are? Special Forces in an armoured car!' Für jeden, der die Ereignisse auf Trafalgar verfolgt hatte, waren diese Hinweise unmissverständlich. Hier sind die Leute am Werk, die Euch auf Trafalgar bereits das Leben schwer gemacht haben! Somit wurden auch die Fremden provoziert; eine Reaktion steht allerdings noch aus. Wir müssen aber mit einer solchen Reaktion rechnen!"
"Um dieser Reaktion zuvorzukommen", warf Garth ein, "wird heute im Übrigen die 'Operation Xanado' gestartet!"
"Richtig!", bestätigte Ishy. "Gleichzeitig überwache ich regelmäßig die Gedanken von Tonia, Beninali und Dezehol, deren Muster ich mittlerweile unproblematisch identifizieren kann. Demnächst werden noch Jahol und Atsoga hinzukommen, so dass eine lückenlose telepathische Überwachung dieser Schlüsselfiguren möglich werden wird. Mögliche Aktivitäten der Fremden sollten uns also nicht verborgen bleiben."
"Was ist mit dieser mysteriösen Ziriana?", wollte Nicolas wissen.
"Über Ziriana lernen wir hoffentlich morgen mehr, im Gespräch mit Atsoga. Genauer gesagt: aus Atsogas Gedanken!"
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#32
Geschrieben 12 Juli 2013 - 15:02
23. März 2166, 09:48 CST
Komago, Sepzim, Sepzimor-System.
Ishy winkte ab. "Auch dieser Aspekt der psychologischen Kriegsführung allein wäre nicht ausreichend gewesen, um die von Basnal als notwendig erachteten Wirkungen zu erzielen. Aber sie hatte noch einen weiteren Trumpf im Ärmel. Immerhin hatte sich im Laufe der letzten Tage eine beachtliche Truppe von Psi-Begabten in Komago versammelt!"
Sie lächelte. "Basnal hatte mich bereits zuvor von der Erde angefordert, da sie meine Fähigkeiten der telepathischen Überwachung der Zielpersonen für unverzichtbar bei diesem Einsatz erachtete. Sie kannte auch die Fähigkeiten der Magadu-Mädels. Darüber hinaus hatte sie gerade Pythonia entdeckt; ein non-humanoides Wesen, das über ein gigantisches Psi-Potential verfügt und sich selbst als Basnals Freundin bezeichnet. Am allerwichtigsten jedoch waren ihre eigenen Fähigkeiten!"
Man konnte die Spannung förmlich knistern hören. Hier wurde ein Thema angeschnitten, über das sich Basnal so gut wie niemals äußerte.
"Wie alle wissen, handelt es sich bei Basnal um eine Baalol. Sie verfügt entsprechend über die bekannten Fähigkeiten aller Baalols. Aber sie ist noch viel mehr. Sie ist eine Hohe Baalol!"
Ishy lehnte sich zurück. "Diese Bezeichnung wird meistens mit einer administrativen Rolle verwechselt. Das hängt damit zusammen, dass der 'Hohe Baalol von Trakarat' natürlich auch als eine Art Administrator fungiert. Tatsächlich ist ein Hoher Baalol jedoch eine Person, die den höchsten Grad der Baalol-Ausbildung erreicht und erfolgreich gemeistert hat."
"Eine Art Doktortitel?", wunderte sich Noarto.
Ishy lachte. "So könnte man sagen. Allerdings ist der Doktortitel sehr viel leichter zu erlangen als der Titel des Hohen Baalol. Selbst auf Aralon. Auf Trakarat laufen üblicherweise zu einer gegebenen Zeit etwa ein Dutzend Personen herum, die diesen Titel für sich in Anspruch nehmen können."
Noarto nickte verstehend.
"Bereits als Kind verfügte Basnal über Fähigkeiten, die bei Baalols recht selten vorkommen. Zum einen ist sie eine passive Telepathin. Verwechselt das nicht mit meinen Fähigkeiten! 'Passive Telepathie' funktioniert etwas anders als das, was wir aktiven Telepathen so betreiben. Also Gucky, John Marshall und ich. Sie hat entsprechend andere Einschränkungen, aber auch andere Stärken. Auch wenn ich mich mit Basnal natürlich auf telepathischer Ebene verständigen kann."
Sie seufzte. "Es ist schwer, das einem Nicht-Telepathen klarzumachen. Wie, wenn man sich mit einem Blinden über Farben unterhält."
Thana verzog das Gesicht, hielt aber ausnahmsweise den Mund.
"Ihre zweite Fähigkeit ist die eines Orters. Vergleichbar mit Fellmer Lloyd, wobei auch dieser Vergleich hinkt, da Fellmer zugleich auch Telepath ist. Die Trennung der einzelnen Fähigkeiten ist in der Praxis eben nicht so sauber gegeben, wie es durch die Wortwahl den Anschein erweckt. Basnal hält übrigens wenig von dieser Bezeichnung, ebenso wenig wie von der Bezeichnung 'passive Telepathie'. Sie will jedoch keine weiteren Kunstbegriffe einführen, die erst recht zu Missverständnissen führen würden."
Ishy überlegte. "Wo war ich stehengeblieben? Ah ja. Diese auf Trakarat ungewöhnlichen Fähigkeiten allein veranlassten ihre Eltern, sie im Alter von 12 Jahren in einen Tempel zu schicken, in der die Ausbildung zum Hohen Baalol betrieben wurde. Es handelte sich allerdings um keinen gewöhnlichen Tempel. Es war, um es in terranischen Begriffen auszudrücken, eine Art Mädchenpensionat. Nur weibliche Baalol-Teenies waren dort zugelassen. Jeglicher Kontakt zum anderen Geschlecht war strengstens untersagt und faktisch auch kaum möglich. Auf diese Weise sollte das psionische Potenzial der Mädchen zur Entfaltung gebracht werden. Die dortigen Baalols gingen davon aus, dass Mädchen in der Pubertät über das jeweils höchste psionische Potenzial eines Volkes verfügen.
Eine Annahme, die auch in der terranischen Mythologie immer wieder auftaucht."
"Das Orakel von Delphi!", nickte Nicolas.
"Die Vestalinnen!", erinnerte Ishy.
"Carrie!", meldete sich Pierre.
Ishy ließ sich nicht irritieren. "In all diesen Fällen spielt auch die Jungfräulichkeit der betreffenden Mädchen eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund drohte etwa Römern, die sich an einer Vestalin vergangen hatte, der denkbar grausamste Tod. Auf Trakarat wird das anders gehandhabt. Basnal wäre, hätte sie sich einen 'Freund' angeschafft, einfach aus der Ausbildung geflogen. Aber das geschah nicht. Vielmehr absolvierte sie alle dreizehn Stufen der Baalol in Rekordzeit. Mit knapp sechzehn Jahren meisterte sie den letzten Level, der ihr die Berechtigung verlieh, sich als 'Hohe Baalol' bezeichnen zu dürfen. Gleichzeitig wurde sie vor die Wahl der zu ihr passenden INSIGNIEN gestellt."
Ishy lächelte. "Auch dazu gibt es erstaunlicherweise ein Pendant in der terranischen Mythologie. Es ist Paris, der, während er seinen Job als Ziegenhirte versieht, von drei Göttinnen vor die Wahl gestellt wird, sich für MACHT, WEISHEIT oder LIEBE - will sagen Sex - zu entscheiden. Paris entscheidet sich natürlich für die letzte Option. Was ihm für eine Weile ein sehr intensives Sexleben, aber auch einen sehr frühen Tod einbringt."
"Live fast, die young!", murmelte Alice.
"Entsprechend hatte sich Basnal zwischen den INSIGNIEN DER MACHT, den INSIGNIEN DER WEISHEIT und den INSIGNIEN DER LIEBE zu entscheiden!", setzte Ishy ihre Ausführungen fort. "Nun ja - sie war fast sechzehn, mitten in der Pubertät und hatte vier Jahre lang keinen Kontakt zu Vertretern des anderen Geschlechts haben dürfen. Mit anderen Worten: Sie war rollig wie Nachbars Katze. Natürlich entschied sie sich für die INSIGNIEN DER LIEBE!"
"Was hat es mit diesen INSIGNIEN auf sich?", wollte Garth wissen.
"Auf den ersten Blick, also oberflächlich betrachtet, handelt es sich um Symbole oder Male, die auf dem Rücken des Hohen Baalol angebracht werden. Tatsächlich handelt es sich bei diesen Symbolen - die übrigens von Terrastämmigen oftmals mit Tattoos verwechselt werden - um solche, die den natürlichen Widerstand eines Dritten gegenüber der Beeinflussung durch den Hohen Baalol verringern. Das Gleiche gilt auch für die 'Psionischen Brückenpfeiler' auf Basnals Füßen, mit deren Hilfe sie vor einigen Tagen ein junges Mädchen auf Trafalgar vor dem sicheren Tod gerettet hat. Die eigentlichen INSIGNIEN bestehen dagegen in den Kräften, für die sich der jeweilige Hohe Baalol entschieden hat. Die INSIGNIEN DER MACHT verleihen einem Hohen Baalol die Macht, tausende von Lebewesen schlagartig seinem Willen zu unterwerfen. Die INSIGNIEN DER WEISHEIT ermöglichen ihm, sich das Wissen der gleichen Gruppe ebenso schlagartig anzueignen. Die INSIGNIEN DER LIEBE schließlich sorgen dafür, dass diese Gruppe dem - oder der - Hohen Baalol schlagartig sexuell hörig werden."
"Und das genau ist mit den Besuchern gestern passiert?", fragte Thana ungläubig.
"Jein!", antwortete Ishy. "Du darfst nicht vergessen, dass Basnal nicht allein agiert hat. Wir waren ein Parablock, bei dem neben Basnal Pythonia die entscheidende Rolle spielte. Pythonia verfügt über extrem starke Hypno- und Suggestorfähigkeiten. Kombiniert mit den INSIGNIEN DER LIEBE und meinen Fähigkeiten - sowie den hypnotischen Kräften der Mädchen, die keine Engel sind - entfaltete sich ein Vorgang, den wir als Mesmerisierung bezeichnen. Die Besucher werden ihr Leben lang 'Marilyn Caton' nicht nur hörig sein - was im Endeffekt bedeutungslos sein wird, da sie niemals mehr auf 'Marilyn Caton' stoßen werden. Sie werden darüber hinaus allerdings ihr Leben lang versuchen, das zu tun, von dem sie glauben, dass es 'Marilyn Caton' in der entsprechenden Situation ebenfalls tun würde."
Sie breitete die Hände aus. "Mehr ist es nicht - aber auch nicht weniger! Wenn 'MARILYNS ARMY' heute Jahols Unternehmen in Schutt und Asche legt, dann geschieht das nicht deshalb, weil wir sie dazu beauftragt haben, sondern vielmehr, weil sie der Meinung sind, dass 'Marilyn Caton' in der gleichen Situation ebenso handeln würde." Sie seufzte. "Natürlich kann es dabei zu Missverständnissen kommen!"
"Im Grunde habt ihr die Besucher mit gewissen ethischen und moralischen Vorstellungen 'geimpft'!", interpretierte Nicolas Ishys Ausführungen. "Wie etwa Mahatma Gandhi!"
"Che Guevara!", fügte Pierre hinzu.
"Alice Cooper!", meldete sich Alice. Er handelte sich verblüffte Blicke von allen Seiten ein.
"Ja, natürlich!", bekräftigte Alice. "Oder glaubt Ihr ernsthaft, wir hätten gestern die gleiche Wirkung erzielen können, wenn wir 'BEST OF ABBA' vorgetragen hätten?"
"Da ist was Wahres dran!", überlegte Ishy. "Darüber muss ich aber noch in Ruhe nachdenken!"
"Jedenfalls ist es Wahnsinn, über welche Kräfte Basnal verfügt!", stellte Thana fest. "Man muss sich direkt vor ihr fürchten!"
"Nein, das muss man nicht!", entgegnete Ishy scharf. "Oder hast Du Dich bisher vor ihr gefürchtet?"
"Nein, natürlich nicht!", bestritt Thana. "Da wusste ich ja auch noch nichts von ihren Kräften!"
"Unseren Kräften!", korrigierte Ishy. "Es war ein Parablock, an dem ich übrigens auch beteiligt war. Fürchtest Du Dich jetzt auch vor mir?"
Thana sah sie unsicher an. "Sollte ich das?"
Ishy lachte. "Das liegt an Dir! Jedenfalls haben alle drei Aspekte von Basnals Plan - die logistische Vorbereitung, die psychologische Kriegsführung und die Mesmerisierung des Publikums - nur in ihrer Kombination dazu geführt, dass das ursprüngliche Ziel - die 'Diversion' - erreicht wurde. Die notwendige Nachhaltigkeit ist nun durch das Wirken von MARILYNS ARMY gegeben."
Sie warf einen Blick in Richtung der Arkonidin. "Im Übrigen, Thana, ist es so, dass man im Leben für alles seinen Preis bezahlen muss. Das gilt auch für Basnal. Sie musste dies schon bald nach dem Anlegen der INSIGNIEN DER LIEBE feststellen, als sie Trakarat verließ, um sich an der Universität von Vorpan auf Arkon II für das Studium der Hyperphysik einzuschreiben."
"Wieso das?", fragte Thana verblüfft.
"Weil man die beiden anderen Disziplinen, die Basnal noch mehr interessierten als Hyperphysik, in Vorpan nicht studieren kann!", erklärte Ishy geduldig. "Nämlich Sex und Dagor!"
"Jedenfalls lernte Basnal recht schnell einen jungen terranischen Studenten kennen, der bereits im dritten Semester war und als vielversprechendes Talent im Bereich Numerik galt. Ein genialer Kopf, der für seine Konzepte im Bereich Algorithmusdesign praktisch lebte. Dann lernte er Basnal kennen - und wurde ihr hörig!" Sie seufzte. "Zwei Jahre später hätten ihn seine Eltern nicht mehr wiedererkannt - wenn sie noch Kontakt mit ihm gehabt hätten. Wirre Haare, ein ungepflegter Bart, bestenfalls durchschnittliche Noten. Er dachte nur noch an das Eine - und das war nicht Numerik! Immerhin war er noch zu einer Sache imstande - nämlich Basnals Algorithmus für das Design der Schapkin-Spirale zu optimieren. Aber welchen Preis musste Basnal dafür zahlen! Sie musste es sieben Mal an einem Tag mit ihm treiben, bevor er sich auch nur dazu bereit erklärte. Basnal war danach eine Woche lang damit beschäftigt, irgendwelche Spermaspuren aus den letzten Winkeln des Apartments zu beseitigen! Verständlicherweise hat sie sich danach - zu seinem und ihrem Besten - von ihm getrennt. Sie hatte gelernt zu begreifen, dass mit den INSIGNIEN DER LIEBE auch 'Basnals Dilemma' bei ihr Einzug gehalten hatte. Jeder Mann, der mit ihr Sex hat, wird ihr recht schnell hörig und somit nach gewisser Zeit das gleiche Schicksal erleiden wir ihr Ex-Freund. Der im Übrigen jetzt von den Tantiemen der Schapkin-Spirale lebt und seinem alten - neuen - Hobby nachgeht. Und nein - es ist immer noch nicht Numerik!"
Sie zuckte mit den Schultern. "Vorbehaltlosen Sex kann Basnal nur mit anderen Psi-Begabten haben. Da es von unserer Sorte nicht so sehr viele gibt, kann sie dabei nicht besonders wählerisch sein!"
"Wie schrecklich!", stimmte Thana entsetzt zu.
Ishy sah auf die Uhr und stieß einen Schreckenslaut aus."Wah! Pierre, wir müssen los! Ich muss immerhin noch meinen Predator anlegen!"
Pierre erhob sich und sprintete mit Ishy zum Buffalo. Thana konnte das Gehörte immer noch nicht fassen. "Stell Dir mal vor, Nicolas, wenn ich diese Fähigkeiten hätte! Dann würden mir alle meine ehemaligen Sexpartner mein Leben lang nachlaufen wie die Hunde!"
"Und ich wäre Dir auch schon verfallen!", grinste Nicolas. "Du müsstest es mindestens sieben Mal am Tag mit mir treiben, bevor ich Dir auch nur den geringsten Wunsch erfülle!"
"Sieben Mal?", fragte Thana neckisch. "Das käme auf einen Versuch an!" Wieder ernst fügte sie hinzu: "Ich glaube allerdings, dass es Ishy nicht viel besser geht. Welcher Mann will schon Sex mit einer Frau haben, die dabei seine geheimsten Gedanken lesen kann?"
"Da könnte was dran sein!", gab Nicolas zu.
Auch Garth schüttelte den Kopf. "Damit kann ich meine stillen Hoffnungen in Richtung Basnal wohl endgültig begraben!", erklärte er Marcus düster.
Marcus grinste. "Du wirst es nie lernen, Garth. Ich habe es Dir doch in den Höhlen der Magadu bereits erklärt. Man kann uns nicht mesmerisieren. Wir sind Meredier! Ich muss es wissen - ich habe immerhin drei von der Sorte am Hals!"
Garth blickte auf. "Verdammt, du hast recht! Und wie recht Du hast!"
Seine Miene hellte sich auf. "Und ich bin ein Idiot!"
Bearbeitet von Arl Tratlo, 12 Juli 2013 - 19:35.
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#33
Geschrieben 13 Juli 2013 - 18:51
23. März 2166, 11:33 CST
Parkplatz Pessima-West, Pessima, Sepzim, Sepzimor-System.
"Ho! Ho!", lachte Jahol. "Vor lauter Angst hast Du einen ganzen Stall voller Leibwächter mitgebracht!"
Er bezog sich auf die vier Überschweren, die neben Jahol Stellung bezogen hatten - und auf Ishy, die in ihrem Predator sich dicht in Jahols Nähe aufhielt. Von den übrigen acht Überschweren, die sich im Hintergrund hielten, konnte Jahol nichts ahnen.
"Nicht vor Angst!", dröhnte Botruk. "Aus Vorsicht! In diesen Tagen kann man nie wissen!"
"Wem sagst Du das?", gab Jahol zurück. "Vor wenigen Tagen noch besaß ich zwei gesunde, kräftige und aktive Söhne, die einmal meine Nachfolge antreten sollten - Uratol und Pantahol. Uratol kam vor wenigen Tagen bei einem Gleiterunglück ums Leben. Unter ungeklärten Umständen. Wenig später folgten ihm Dutzende meiner Neffen in den Tod, bei einem Aufstand der Grall. Und Pantahol? Den haben sie gestern Abend totgeschlagen wie einen räudigen Dork."
Ishy esperte in Jahols Gedanken, dass es sich bei einem Dork um ein kleines Säugetier handelte, das die Abfallcontainer auf Archetz auf der Suche nach Zigarettenkippen unsicher machte. Dorks waren offenbar stark nikotinanfällig. Ishy erinnerte sich vage daran, dass auch auf der Erde eine ähnliche Tierart existierte. Ihr fiel jedoch der Name nicht ein.
"Und an all dem", fuhr Jahol fort, "sind nur Du und Dein elender Rammelbock schuld! Dabei sind es die Jungs gestern ganz vorsichtig angegangen, 'Rammelbock light' hin oder her. Sie haben erst ganz geringe Mengen zu sich genommen. Erst, nachdem sie sicher waren, dass ihre Verdauung nicht beeinträchtigt wurde, haben sie sich größere Mengen von dem Zeug zu Gemüte geführt. Sie wurden immer mutiger. Schließlich kam Pantahol auf die Idee, es Dezebar und Dir zu zeigen und dem 'Masters of Madness'-Quatsch ein Ende zu machen."
Er öffnete die Hände. "Und heute früh bin ich am Ende. Die wenigen Überlebenden von 'Jahols Joy' werden durch die Straßen gejagt, wo auch immer sie sich blicken lassen. Meine Unternehmen brennen oder liegen bereits in Schutt und Asche. Meine Söhne sind tot!"
Er sah anklagend in Botruks Richtung.
Botruk winkte gelangweilt ab. "Das hatten wir doch schon alles beim ersten Mal. Habe ich Deinen Söhnen befohlen, eine Riesenorgie zu veranstalten? Nein. Habe ich Ihnen befohlen, den 'Rammelbock' flaschenweise zu trinken? Nein. Habe ich Ihnen befohlen, den 'Rammelbock light' flaschenweise zu trinken? Ebenfalls nein! Es waren einfach Idioten. Sie haben nichts aus ihrer ersten Niederlage gelernt!"
Innerlich grinste er in sich hinein. Der Schilcher hatte offenbar seine Wirkung nicht verfehlt.
Jahol spuckte auf den Boden. "Wie auch immer. Das ist jetzt aus und vorbei, Geschichte. Jetzt geht es nur noch darum, die Scherben zusammenzuklauben. Wie gesagt, mein Angebot steht. Du wirst verstehen, dass ich allerdings unter diesen Umständen keine styrischen Waren mehr abnehmen kann."
Botruk war darüber mehr als froh. Die letzte Lieferung war komplett an Totztals Überschwere gegangen - als "kleine Kompensation für den Freundschaftsdienst", wie Totztal sich ausgedrückt hatte. Auch an etwaigen Folgelieferungen hatte Totztal Interesse gezeigt. Allerdings würde dabei Dezebar auch noch ein Wörtchen mitzureden haben.
Jahol gegenüber fuhr Botruk allerdings auf der harten Linie. "Bis zu einem gewissen Punkt kann ich das nachvollziehen!", gab er Jahol zu verstehen. "Allerdings kann ich es mir nicht leisten, aufgrund Deiner Skrupel einen Verlust zu erleiden! Das geht also über den Preis, den ich Dir zahle. Der wird diesmal 10 Prozent unter dem Börsenkurs liegen - nicht, wie gewohnt, 5 Prozent!"
"Das macht auch keinen Unterschied mehr!", entgegnete Jahol düster. "Allerdings bestehe ich in diesem auf der Abnahme der Gesamtmenge morgen. Und natürlich auch auf der Bezahlung! Kriegst Du das hin?"
"Ohne Probleme!", nickte Botruk. Es machte sich bezahlt, dass er Totztals Schiffe in weiser Voraussicht in das Sepzimor-System bestellt hatte.
"Dann ist es ja gut!", antwortete Jahol. "Ich werde übrigens nach Ende dieses Deals das Sepzimor-System für immer verlassen. Hier hält mich nämlich nichts mehr! Gute Geschäfte noch allerseits!"
Er nickte Botruk, Ishy und den Überschweren zu, setzte sich in seinen Gleiter, ein kleines, unauffälliges Fahrzeug in dunkelroter Farbe, und machte sich auf seinen Weg. Auch Botruk gab seinen Überschweren einen Wink und verabschiedete sich von Ishy.
Ishy kontaktierte Pierre. Es war in der Tat ein kurzes, wenn auch aufschlussreiches Meeting gewesen.
Bearbeitet von Arl Tratlo, 14 Juli 2013 - 10:13.
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#34
Geschrieben 13 Juli 2013 - 19:27
23. März 2166, 12:38 CST
Komago, Sepzim, Sepzimor-System.
"Ihr Mädels seid einfach nur toll!", stieß Garth aus.
Thana und Wally hatten riesige Tüten mit Burgern, Fritten und Hähnchenteilen von ihrer Expedition nach Pessima mitgebracht. Darüber hinaus hatte Wally den beiden Merediern große Lunchpakete zubereitet. Auch an Getränken würde kein Mangel herrschen.
Die beiden Roboter, Al und Peg, hatten bereits, gemeinsam mit zwei Terminatoren, ihre Plätze am Kran des Wildtrak eingenommen. Garth hatte die zwei bei Komago stationierten Mikro-Drohnen zurückgerufen. Sie spielten in seiner Planung eine wichtige Rolle und hatten einen Platz im Rückenteil des Wildtrak gefunden. Mit dem Einladen der Nahrungsvorräte waren sie abmarschbereit.
"Wir tun, was wir können!", nickte Thana. "Und Garth, Marcus - passt auf Euch auf!"
"Keine Angst, das werden wir!", wurde Garth ernst.
"Wenn nicht, muss ich Euch eben heraushauen!", arbeitete Thana bereits an einem Plan B. "Immerhin habe ich jetzt einen vollwertigen Predator. Und meine Steyr Overkill!"
"Thana, Liebes", antwortete Garth, "wenn ich irgendwann eine Tochter haben sollte, dann möchte ich, dass sie so wird wie Du!"
Thana wurde rot. "Schade, dass mein Vater das nicht gehört hat!", brachte sie leise hervor.
"Es gibt übrigens auch noch eine gute Nachricht!", warf Ishy ein, um die für Thana peinliche Situation aufzulösen. "Mit Springer-Gleitern werdet ihr es kaum zu tun bekommen. 'Jahols Joy' ist am Ende. Das gesamte Mivelum-Geschäft war in den Händen Uratols und Pantahols, die jetzt beide tot sind. Jahol wird sich morgen, unbemerkt von seiner Sippe, nach Archetz absetzen. Dort wartet eine Diskus-Raumjacht der Coupé-Klasse auf ihn - mitsamt einer asiatischen Sexsklavin!" Sie lachte. "Jeder, wie er es braucht! Auf alle Fälle will er mit ihr dann auf Lepso ein neues Leben beginnen!"
"Und Dezebar?", hakte Garth nach.
"Dezebar hat Botruk ein ganz ähnliches Angebot wie Jahol gemacht. Er braucht jetzt alle liquiden Mittel, um Jahols Reich zu übernehmen. Außerdem ist das Geschäft mit dem Mivelum aus seiner Sicht gelaufen - er kommt aktuell nicht mehr an die Rohstoffe heran, die er als Gegenleistung liefern müsste, um an das Mivelum zu gelangen!"
"Sind wir da sicher?", wollte Garth wissen. "Das würde ja bedeuten, dass wir den Fremden den Nachschub komplett abgeschnitten haben!" Er dachte an die WATRIN. "Aber vielleicht legt Dezebar seine Partnerin aufs Kreuz und bezieht die Rohstoffe über andere Kanäle?"
"Das glaube ich kaum!", gab Ishy überzeugt zurück. "Das würde er sich niemals trauen. Seine Partnerin, Dezarona, ist nämlich Dezebars Schwester!"
Bearbeitet von Arl Tratlo, 14 Juli 2013 - 10:16.
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#35
Geschrieben 13 Juli 2013 - 19:30
Die Agenten auf Sepzim haben einen Teilerfolg erzielen können. Mittels der durch die 'Masters of Madness' ausgelösten 'Schocktherapie' ist es gelungen, die Fremden von jeglichem Nachschub abzuschneiden. Nun kommt es zur entscheidenden Auseinandersetzung - in der FABRIK DER REGENTEN...
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