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PRA-NEO-8 Die Fabrik der Regenten

PRA NEO Perry Rhodan Fan-Fiction

39 Antworten in diesem Thema

#31 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 30 Juli 2013 - 15:51

25. März 2166, 10:20 CST Tonias Haus, Komago, Sepzim, Sepzimor-System. Tonia war neugierig. Sie hatte am frühen Morgen eine seltsame Message bekommen, in der sie dazu aufgefordert wurde, das Haus bis auf Weiteres nicht zu verlassen. Mehr noch, es war ihr nahegelegt worden, Gepäck für einige Tage zu erwartender Abwesenheit zusammenzustellen. Es handelte sich, wie in der Message betont wurde, um nichts Schlimmes. Im Gegenteil, so wurde ihr versichert. Tonia hatte sich diese seltsame Message mehrfach durch den Kopf gehen lassen. Schließlich hatte ihre Neugier gesiegt. Sie hatte ihrer Vertreterin Bescheid gegeben, dass sie ggf. ein paar Tage nicht im Institut erscheinen würde, weil sie 'an einer Sache dran sei'. Danach hatte sie ein paar Taschen mit dem Allernötigsten gepackt. Nun harrte sie der Dinge, die da kommen mochten. Es geschah auf banale Weise. Der Türsummer wurde betätigt. Tonia öffnete ihre Haustür. Zwei hochgewachsene Männer machten ihr ihre Aufwartung. "Kommen Sie herein!", erklärte Tonia. "Sie stecken hinter der Nachricht, die ich heute früh erhalten habe? Worum geht es eigentlich?" Die beiden Fremden leisteten ihrer Einladung Folge. "Mein Name ist Captain Garth Vinclo. Mein Kollege ist Leutnant Marcus Beneger." Er lächelte. "Die Nachricht hat im Übrigen einen offiziellen und einen inoffiziellen Hintergrund. Der offizielle Hintergrund ist der, dass Ihre Zeugenaussage in einem Gerichtsverfahren auf Trafalgar erforderlich ist. Das ist nichts Dramatisches und wird kaum mehr als einen halben Tag in Anspruch nehmen." "Ist mir schon klar!", entgegnete Tonia. "Ich habe schon des Öfteren mit dem Gericht zu tun gehabt - allerdings meistens als Expertin!" Sie seufzte. "Ich soll also nach Trafalgar?" "Zumindest für einen halben Tag!", bestätigte Garth. "Was den Rest der Zeit angeht, sind sie von Con-Ki Randall und Madelón Sauvière eingeladen. Was sie mit den Beiden in dieser Zeit anstellen - und wie lange - bleibt ihnen überlassen. Das ist übrigens der inoffizielle Hintergrund." "Con-Ki? Das ist ja reizend!", freute sich Tonia. "Und was machen wir jetzt?" "Wir fahren Sie zum nächsten Transmitter!", erklärte Garth. "Dort wechseln Sie dann direkt über in die JUNO, wo sie von den beiden Genannten bereits erwartet werden."

Bearbeitet von Arl Tratlo, 30 Juli 2013 - 17:36.

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#32 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 30 Juli 2013 - 17:12

25. März 2166, 11:28 CST Beninalis Haus, Komago, Sepzim, Sepzimor-System. Auch Beninali hatte eine ähnliche Message erhalten. Allerdings hatten ihr die Unbekannten eine Überraschung versprochen. Nun saß sie auf gepackten Koffern und überlegte. Im Prinzip störten sie Ablenkungen von ihrer Arbeit. Es war an der Zeit, mit diesen Robotern und den dazugehörigen Experimenten endlich weiterzukommen. Sie hatte zwar ihren Vertretern Bescheid gesagt, dass sie unter Umständen die nächsten 2-3 Tage nicht im Institut präsent sein könne, aber dies letztlich offengelassen. Es würde, so dachte sie bei sich, darauf ankommen, um welche Überraschung es sich handelte. Die Türglocke läutete. Beninali war überrascht, zwei exotisch anmutende Fremde vor dem Eingang anzutreffen. "Glückwunsch, meine Herren!", sagte sie. "Sie stellen eine Premiere dar! Sie sind die ersten männlichen Wesen, die diese Schwelle überschreiten - jedenfalls, seit ich hier wohne. Was führt Sie zu mir?" "Mein Name ist Captain Garth Vinclo!", begann der Meredier mit seiner Standarderöffnung. "Das ist mein Partner, Leutnant Marcus Beneger. Wir sind diejenigen, die Ihnen heute früh eine Nachricht haben zukommen lassen." Marcus winkte ihr zu. "So ganz ohne Männer - ist das nicht auf die Dauer langweilig?", wollte er wissen. "Kommt drauf an!", entgegnete Beninali. "Ganz ohne Roboter - das wäre schlimmer. Aber deswegen sind Sie nicht hier!" "Stimmt!", erklärte Garth. "Ich gebe zu - unsere Message was etwas kryptisch. Das liegt daran, dass mit unserer Mission zwei Aspekte verbunden sind. Ein eher etwas unangenehmerer Aspekt und ein angenehmer. Fangen wir mit dem ersten an." "Dem unangenehmen Aspekt!", erinnerte ihn Beninali. "Richtig. Beninali, Ihre Zeugenaussage wird vor Gericht auf Trafalgar benötigt. Keine Angst, das Ganze wird Sie voraussichtlich nicht mehr als einen halben Tag kosten. Aber es ist leider unabänderlich." "Wie unangenehm, in der Tat!", stöhnte Beninali. "Solche Vorgänge enden üblicherweise immer in meiner Verbannung. Aber ich vermute, es gibt keine Möglichkeit, sich dem zu entziehen." "So ist es, leider!", gab Garth zu. "Besser ist es, das Ganze kurz und schmerzlos hinter sich zu bringen. Von einer Verbannung ist allerdings bislang nicht im Entferntesten die Rede gewesen." "Keine Angst, das kommt noch!", erwiderte Beninali düster. "Aber heitern Sie mich auf. Was hat es mit dem angenehmen Aspekt auf sich?" "Oh ja!", erinnerte sich Garth. "Ich soll Ihnen zunächst herzliche Grüße von einer gewissen jungen Dame ausrichten. Sie hatten Interesse an einem Gespräch mit einem Posbi geäußert." "Das ist richtig!", bestätigte Beninali, die sich mittlerweile denken konnte, um wem es sich bei dieser 'jungen Dame' handelte. "Und weiter?" "Nun", erklärte Garth, "der Posbi wartet draußen. Sie werden das Vergnügen haben, die nächste Zeit nicht nur mehr mit uns Beiden zu verbringen, sondern darüber hinaus mit dem ehemaligen Kommandanten eines Posbi-Fragmentraumers. Sie können ihn aber auch einfach als 'Baby' ansprechen, er hört darauf." Beninali warf den beiden Merediern einen seltsamen Blick zu. "Meinen Sie das im Ernst?" "Völlig!", erwiderte Garth im Brustton der Überzeugung. "In zwei Minuten können Sie sich davon überzeugen!" "Na dann!", erwiderte Beninali resignierend. "Sie können mir übrigens mit dem Gepäck helfen!" "Mit dem größten Vergnügen!", grinste Marcus, griff sich Beninalis Koffer und verließ das Haus. "Sie sind natürlich keine Feministen?", wollte Beninali von dem verbliebenen Fremden wissen. Garth schüttelte den Kopf. "Man hat uns schon vieles nachgesagt, aber als Feministen wurden wir noch nie bezeichnet!" "Na, sehen Sie!", erwiderte Beninali. "Ich sage Ihnen eines: Wenn da draußen ein Posbi-Kommandant auf mich wartet, ernenne ich Sie beide zu 'Feministen ehrenhalber'!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 31 Juli 2013 - 21:30.

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#33 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 31 Juli 2013 - 11:20

25. März 2166, 16:03 CST Komago, Sepzim, Sepzimor-System. "Können wir?", fragte Basnal in die Runde. Sie waren zumindest alle anwesend, stellte die Baalol fest. Nicolas, Pierre, Alice, Tim, Thana, Ishy, Pythonia und sie selbst waren anwesend. Hinzugekommen waren "Willy" Willox, "Wally" Walaggar und Noarto, die sich zuvor auf der Fabrik aufgehalten hatten, sowie der Roboter "Meech" Hannigan. Nur Garth und Marcus fehlten. Sie hatten sich mit Beninali und dem Wildtrak auf die JUNO zurückgezogen. Ihr Einsatz auf Sepzim war beendet. "Wir haben heute zwei große Themen. Zum einen wird Willy heute dazu kommen, uns endlich ihren großen Vortrag zum Thema 'Technik der Regenten' zu halten. Darauf wartet sie schon seit unseren letzten Tagen auf Trafalgar." Sie lachte "Vergeblich, bisher. Aber heute haben wir keine Chance mehr!" "Du redest nur von Dir!", stellte Willy beleidigt fest. "Aber vielleicht gibt es Leute, die das Thema wirklich interessiert. Außerdem sind in den Vortrag die neuesten Erkenntnisse, die wir aus der Analyse der Daten des Robotkommandanten der Fabrik gewonnen haben, eingegangen. Und das sind nicht wenige." Basnal winkte ab. "Ich sag doch, Du kannst gleich loslegen. Nimm doch nicht immer alles gleich so persönlich!" Alice kicherte. Ein böser Blick von Willy brachte ihn jedoch zum Verstummen. "Es gibt allerdings noch ein weiteres wichtiges Thema!", fuhr Basnal fort. "Es betrifft unsere weitere Vorgehensweise. Dazu gibt es nämlich ziemlich wichtige Neuigkeiten!". Thana wurde aufmerksam. "Nämlich welche?", wollte sie wissen. "Später!", blockte Basnal ab. "Zunächst einmal widmen wir uns Willy und ihren Mitstreitern. Willy - Du hast das Wort!" Willy schien erleichtert. Sie präparierte ihren MOHY, um mit seiner Hilfe zu einem späteren Zeitpunkt relevante Informationen dreidimensional projizieren zu können. Dann wandte sie sich an die Runde. "Ich hoffe nicht, dass der Eindruck entstanden ist, hier handele es sich um den langweiligen Vortrag einer verknöcherten Wissenschaftlerin!", begann sie. Alice fiel fast vom Sitz. Willy warf ihm einen Blick zu, der Ertruser zum Schweigen gebracht hätte. "Tatsächlich handelt es sich um ein extrem spannendes Thema - und um eines, das sich wie ein roter Faden durch unsere Einsätze auf Trafalgar und Sepzim zieht. Um die komplizierte und auf ihre Art faszinierende Technik zu verstehen, mit der wir es hier zu tun haben, müssen wir allerdings die Ausgangssituation verstehen. Wir werfen zunächst einen Blick weit in die Vergangenheit. Nachdem wir zu Beginn unserer Einsätze immer von den 'Fremden' gesprochen haben, identifizieren wir nun die 'Fremden' ziemlich eindeutig als 'Magadonen'. Wir haben bereits einige Vertreter dieses Volkes kennengelernt - die 'Regenten der Energie', die wir bisher eliminiert haben, entstammen diesem Volk." Sie projizierte das Bild eines Magadonen. "Diese humanoiden Wesen sind mit einer Körpergröße von circa 1,65 m relativ kleinwüchsig. Sie haben kahle Schädel und hellbraune, fast ockerfarbene Haut und Augen mit senkrecht stehenden Schlitzpupillen. Die Augenbrauen sind starr nach oben gewölbt. Das Kinn ist gespalten. Die beiden Hälften laufen in circa 70 cm lange, bewegliche Tentakel aus. Diese Kinn-Donaten haben eine rillenartige, metallisch glänzende Oberflächenstruktur. Die Magadonen waren ein technisch hoch entwickeltes, raumfahrendes Volk - allerdings vor langer Zeit. Das Imperium von Magadon war gegen Ende der Archaischen Perioden die dominierende Macht im Demetria-Sternhaufen. Über Aufbau und Organisation des Imperiums ist nur bekannt, dass die Magadonen dessen Hauptvolk waren, und dass es von den Regenten der Energie beherrscht wurde. Das Imperium erstreckte sich über mehrere Planeten, von denen nur Magadon und Magadona bisher namentlich bekannt sind. Die Regenten richteten sich dort befestigte Basen, Geschützstellungen usw. ein. Neben einem Heer aus Androiden und Robotern verschiedener Typen waren AURATIA und die Robotgarde von Magadon die größten Machtmittel der Regenten. Circa 15.000 v. Chr. befand sich das Imperium von Magadon im Krieg mit den Arkoniden. Nach der Niederlage der Regenten und der Vernichtung des Planeten Magadon zogen sich zehn der 'Hohen Herren' nach Magadona zurück und begaben sich in einer großen Tiefseebasis in Kryostase. Eine Schlafphase von 20.000 Jahren war geplant. Die übrigen Magadonen entwickelten sich weiter zu den Magadu. Das Imperium existierte somit nicht mehr, die Arkoniden wurden zur vorherrschenden Macht in Demetria. Die zehn Regenten der Energie waren somit vermutlich die letzten ihrer Art!" "Ich habe eine Reihe von Fragen!", meldete sich Nicolas, der sich eifrig Notizen gemacht hatte. "Einige Begriffe sagen mir einfach nichts. Magadon, Magadona. AURATIA und die Robotgarde von Magadon. Außerdem würde mich interessieren, woher die Magadonen eigentlich genau kommen. Was war ihre Heimatwelt? Magadon?" "Die ersten Fragen sind einfach zu beantworten!", erwiderte Willy. "Bei 'Magadona' handelt es sich um einen Planeten, den die meisten von uns gut kennen - Trafalgar!" Zustimmende Äußerungen in ihrem Publikum waren die zu erwartende Konsequenz. "Die AURATIA war das damalige Flaggschiff der Magadonen. Es verfügte über einen beeindruckenden Rechner - und es existiert heute noch! Die AURATIA liegt aktuell auf dem Grund einer Tiefseespalte im Ozean des Planeten Falkan!" "Meine Fresse!", stieß Thana aus. "Wissen wir - also die Falkaner - davon?" Basnal schaltete sich ein. "Mittlerweile durchaus. Zur aktuellen Situation auf Falkan gibt es allerdings morgen eine Besprechung auf der JUNO! Bis dahin sollten wir uns gedulden, sonst vergeuden wir die Zeit nur mit nutzlosen Spekulationen." "Bei dieser Besprechung will ich aber unbedingt dabei sein!", machte Thana klar. "Das ist doch wohl verständlich, oder?" Basnal nickte beruhigend. "Bei der Robotgarde handelt es sich um eine Flotte von annähernd 10.000 Robotschiffen, die irgendwo in Demetria in einer Warteposition liegt und auf ihren Einsatz lauert!", ließ Willy ihre nächste Bombe los. "Ihr Einsatzbefehl kann nur von der AURATIA kommen. Die verbliebenen 'Regenten der Energie' halten sich zurzeit auf der AURATIA auf und versuchen, genau dieses Ziel zu erreichen. Nur, damit uns das Ausmaß der Bedrohung einmal so richtig klar wird!" Empörte Ausrufe waren die Folge. Thana fluchte hemmungslos. "Bei Magadon schließlich handelt es sich um die damalige Hauptwelt der Magadonen und somit um das Herz ihres Imperiums. Magadon ist der dritte Mond von Toryma, des achten Planeten des von den Grall Gerim-Yotoh und von den Arkoniden Norak'Tar genannten Sonnensystems. Über den Mond ist nur bekannt, dass er als Heimat der damals hoch entwickelten, raumfahrenden Magadonen eine hochtechnisierte Welt gewesen sein muss. Nach dem Niedergang siedelten sich die Grall auf dem Mond an." "Tatsächlich wurde er im Rahmen der Kampfhandlungen zwischen dem Imperium von Magadon und den Arkoniden zerstört. In einer zweitägigen Aktion wurde der Mond von Tausenden Raumschiffen der Flotte Reichsadmirals Helsath im Salventakt permanent mit Impulskanonen beschossen, bis seine Oberfläche bis in eine Tiefe von mehreren Kilometern kochte. Da diese Zerstörung den Gipfel der Racheaktion der Arkoniden nach dem Überfall der Magadonen auf die arkonidischen Siedler auf Falkan darstellte, enthält die Legende der Magadu insofern ein Körnchen Wahrheit!", ergänzte Thana. "Ob es sich bei Magadon tatsächlich um die Ursprungswelt der Magadonen handelt, ist dagegen eine spannende Frage!", fuhr Willy fort. "Die Daten sagen dazu de facto nichts aus. Meiner persönlichen Einschätzung nach ist das allerdings nicht so. Der erste und vornehmliche Grund liegt auf der Hand. In diesem Fall hätten sich die Arkoniden nämlich niemals ausgerechnet auf Falkan angesiedelt! So degeneriert waren die damaligen Arkoniden nämlich nicht, sich ausgerechnet in einem System anzusiedeln, das die Ursprungswelt des dominierenden Machtfaktors in Demetria beherbergte. Jedenfalls nicht, ohne sich bereits im Vorfeld um dieses Problem zu kümmern." "Sehr richtig!", warf Thana ein. "Aus diesem Grund gehe ich davon aus, dass es sich bei Magadon um eine Stützpunktwelt handelte, die in der Legende deswegen zur Hauptwelt und Ursprungswelt der Magadonen hochstilisiert wurde, um den wahren Heimatplaneten der Magadonen im Verborgenen zu lassen!", führte Willy weiter aus. "Der Sinn und Zweck dieser Stützpunktwelt ist auch klar. Es handelte sich um eine Welt, auf der der Abbau der bedeutenden Mivelum-Vorkommen auf Falkan koordiniert wurde!" "Die Konsequenzen aus dieser These sind Dir aber auch klar!", warf Basnal ein. "Es bedeutet, dass wir mit einer verborgenen Welt zu tun haben, die vermutlich irgendwo im Demetria-Sternenhaufen angesiedelt ist und über die wir de facto nichts wissen!" Willy nickte. "Logischerweise ist mir das klar. Ich bin aber nur der Überbringer der schlechten Nachrichten - nicht die schlechte Nachricht selbst!" Alice begann erneut zu kichern. Diesmal ereilte ihn der unvermeidliche Fußtritt. "Allerdings interessieren mich die historischen Zusammenhänge im Moment nur insofern, als sie den Schlüssel für das Verständnis der Technologie liefern, die von den Magadonen zurzeit gegen uns eingesetzt wird!", stellte Willy klar. "Es wird mir teilweise zu leichtfertig mit dieser Technologie umgegangen. Ich gebe zu bedenken, dass die Regenten bereits vor mehr als 17.000 Jahren den damaligen Arkoniden unterlegen waren. Da man während einer jahrzehntausende langen Tiefschlafphase kaum technische Fortschritte zu machen pflegt, gehe ich davon aus, dass die Regenten mit genau dem veralteten Kram aufgewacht sind, mit dem sie sich zur Ruhe begeben haben. Des Weiteren hatten sie aufgrund der militärischen und logistischen Situation - sie standen mit drei Beinen am Rand der Extinktion - keine Gelegenheit für einen geordneten Rückzug in gut ausgestattete Flottenbasen - geschweige denn für ein organisiertes Einmotten und Instandsetzen ihres verbliebenen Schiffsraums. Der veraltete Kram ist jetzt nicht nur 17.000 Jahre älter, sondern großteils auch unbrauchbar. Logischerweise. Man spricht hier auch vom Zahn der Zeit, der munter vor sich hin nagt. Naganaganaga, comprende? Das Zeugs wieder flott zu machen, wäre eine Aufgabe für den Herrn Herkules - und zwar für die nächsten Jahrzehnte. Ihr versteht schon - einerseits stellen die Regenten eine heimtückische Bedrohung dar, andererseits haben sie den unaufhaltsamen Fortschritt gegen sich!" "Weswegen die Regenten - die natürlich nicht ganz so fürchterlich vertrottelt sind - sich der Hilfe moderner Technologie bedient haben. Soweit es in ihren Kräften stand. Immerhin hätten die Trafalger ohne fremde Hilfe einen schweren Stand gegen den Ansturm der Kriegsandroiden gehabt!", kommentierte Basnal. "Dass die Regenten Sepzim nicht in der Kürze der Zeit zu einer Art Arkon III ausbauen konnten - am besten noch unbemerkt - dürfte auf der Hand liegen."

Bearbeitet von Arl Tratlo, 31 Juli 2013 - 21:43.

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#34 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 01 August 2013 - 10:07

25. März 2166, 16:39 CST Komago, Sepzim, Sepzimor-System. "Die geschilderten Bedingungen alleine erklären allerdings noch nicht die exotische Technik, für die sich die Magadonen nach ihrem Erwachen entschieden haben!", setzte Willy ihren Vortrag fort. "Ich möchte..." "Einen Moment mal!", unterbrach sie Thana. "Diesen Punkt hat Nicolas vorhin vergessen. Er ist aber wichtig, finde ich. Warum sind die Regenten überhaupt aufgewacht? Die 20.000 Jahre sind nämlich noch nicht um. Da fehlen noch 3.000 Jahre!" "Gute Frage!", ging Willy auf die Arkonidin ein. "Ehrlich gesagt: ich weiß es nicht. Wir können an dieser Stelle nur Vermutungen anstellen. Wally hatte dazu eine Idee. Bitte, Wally!" Die Lemurerin winkte ab. "Das hört sich jetzt großartiger an, als es die Sache wert ist. Ich hatte einfach die Idee, die Zeiten der vermuteten Erwachensphase mit den zur gleichen Zeit durchgeführten Experimenten und Aktivitäten des Instituts abzugleichen. Na ja, die Koinzidenz liegt auf der Hand. Als die Regenten erwachten, waren nicht nur Atsoga und Beninali kurz davor am Institut eingetroffen, sondern es begannen auch die praktischen Experimente unter den Bedingungen veränderter Raumkrümmung." "Die natürlich mit den geeigneten Instrumenten problemlos angemessen werden konnten!", fügte Basnal hinzu. "Über solche Instrumente verfügte man damals natürlich weder auf Sepzim noch auf Trafalgar - sie waren einfach zu exotisch! Aber offenbar verfügte die magadonische Uralt-Technik über sie! Weil es für die Magadonen aus irgendeinem Grund wichtig war, solche Phänomene anzumessen!" "Die Archaischen Perioden!", stieß Thana aus. "Sie wurden jeweils durch vergleichbare Phänomene eingeleitet! Natürlich in viel stärkerem Ausmaß!" "Ihr Mädels seid Spitze!", verkündete Basnal. "So wird ein Schuh draus! Die Weckautomatik der Regenten reagierte somit nicht nur auf den Ablauf der 20.000 Jahre-Frist, sondern darüber hinaus auf das Auftreten von Bedingungen, wie sie die Regenten aus den Archaischen Perioden kannten. Und das war immerhin die Zeit ihres Aufstiegs! Sie wachten also auf und mussten davon ausgehen, dass eine neue Archaische Periode kurz bevorstand - und die Zeit der Rache gekommen war!" Und somit, dachte sie, sind Perry Rhodan und Atlan auch für das verfrühte Aufwachen der Regenten verantwortlich. Sollte Rhodan seinem Drang nachgeben und die THEODERICH II in Richtung Demetria in Bewegung setzen, so wird er sein blaues Wunder erleben. Auch Willox war beeindruckt. "Auf die Idee mit den Archaischen Perioden sind wir nicht gekommen!", gab sie zu. "Das macht aber alles sehr viel Sinn. Wally, wir sollten morgen die Experimente des Instituts mit den verfügbaren Daten zu den Phänomenen, wie sie in den Archaischen Perioden aufgetreten sind, abgleichen. Hyperstürme, Hyperraumaufrisse, Tote Zonen, eine lokal begrenzte Erhöhung des hyperphysikalischen Widerstands und ähnliche Scherze." "Kein Problem!", meldete sich Meech. "Sämtliche Daten befinden sich auf dem Rechner der JUNO." "Ihr denkt an die Besprechung morgen auf der JUNO?", erinnerte Basnal. "Danach sollte allerdings für so etwas Zeit sein." Willy nickte. "Wieder eine Frage beantwortet - und eine neue Frage damit angerissen! Ist vielleicht die Technik der Magadonen deswegen so exotisch in unseren Augen, weil sie auf die Bedingungen, wie sie zur Zeit der Archaischen Perioden herrschten, optimiert wurde?" Sie schüttelte den Kopf. "Die Frage kann ich so aus dem Stegreif nicht beantworten. Aber sie ist eine Überlegung wert. Wir sollten das im Hinterkopf behalten." Sie überlegte eine Weile. "Meine bisherige Theorie ging davon aus, dass die Exotik dieser Technologie sich durch die Entstehungsgeschichte der magadonischen Zivilisation erklären lassen muss. Aber vielleicht sollte ich diese Hypothese erweitern." "Was kein Problem wäre!", bemerkte Basnal. "Es handelt sich um die Entstehungsgeschichte einer Zivilisation, die sich zu Zeiten der Archaischen Perioden abgespielt haben muss. Und unter diesen Bedingungen sich so entwickelt hat, wie sie sich entwickelt hat!" Sie hielt inne. "Wie hat sie sich eigentlich entwickelt?" "Im Detail kann ich diese Frage natürlich nicht beantworten!", gab Willy zu. "Aber im Prinzip schon. Zentralistisch. So streng hierarchisch, dass wir uns das Ausmaß dieser Hierarchisierung gar nicht vorstellen können!" "Könntest Du uns das näher erläutern?", fragte Basnal. "Sicher!", antwortete Willy. "An der Spitze ihrer Gesellschaft stehen die zwölf 'Hohen Herren', die wiederum von einem Prim-Regenten angeführt werden. Unter den 'Hohen Herren' stehen die Wald- und Wiesen-Magadonen, obwohl auch unter diesen eine strenge Hierarchisierung herrschte. Darunter steht - Zeugs. Wesen, die man ebenso gut zu Material umwandeln kann, wie unsereins es mit Rohstoffen täte. Die Grall sind das beste Beispiel dafür. Aber wir haben auf Trafalgar ja auch erlebt, wie hoch die Magadonen das Leben ihrer eigenen Nachkommen bewerten. Nämlich nahe Null." Sie lächelte. "Ich komme jetzt auf den Punkt zurück, den ich eigentlich vor der Unterbrechung durch Thana ins Spiel bringen wollte." "Du sagtest: 'Ich möchte...'!", versuchte Thana zu helfen. "Äh - ja!", reagierte Willy irritiert. "Ich möchte darauf hinweisen, was unter anderen Bedingungen geschehen wäre. Was wäre zum Beispiel passiert, wenn zehn Personen mit einer Mentalität ähnlich der unseren aus einem 17.000 Jahre andauernden Schlaf erweckt worden wären? Ja, nehmen wir uns als Beispiel! Was würden wir in einer ähnlichen Situation tun?" "Recherchieren!", erwiderte Basnal. "Sofern wir die Möglichkeit dazu hätten. Uns umschauen. Herausfinden, was sich in den letzten 17.000 Jahren so geändert hat - und was nicht. Schauen, welche Technologie angesagt ist und versuchen, diese für uns nutzbar zu machen." Sie überlegte. "Hatten die Regenten diese Möglichkeiten?" "Interessanter Punkt!", gab Willy zu. "Ja - und nein! Um es in Deinen Worten auszudrücken. Sie hatten natürlich weder MOHYs, Mobiles, Galnet-Zugang oder ähnliches. Sie konnten mit ihrem Aussehen auch nicht einfach irgendwo auftauchen und dumm fragen. Sie hatten allerdings gewisse Zahlungsmittel in Form von Rohstoffen. Und sie hatten Ziriana." "Ziriana!", stieß Basnal aus. "Weißt Du näheres über sie?" "Nicht so sehr viel!", bedauerte Willy. "Aber immerhin so viel: Ziriana Mirios - das ist ihr voller Name - ist eine Perpet-Regentin. Sie steht damit in der Hierarchie direkt unter dem Prim-Regenten. Es gab noch einen weiteren Perpet-Regenten, den in der Zwischenzeit verblichenen Sin-Toragho. Er war der Regent, der die Fabrik geleitet hat. Aber das ist nicht das Entscheidende." Sie machte eine Pause und sah Basnal an. "Bei Ziriana Mirios handelt es sich nicht um eine Magadonin!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 August 2013 - 21:17.

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#35 Arl Tratlo

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Geschrieben 01 August 2013 - 12:21

25. März 2166, 17:11 CST Komago, Sepzim, Sepzimor-System. "Wenn Ziriana keine Magadonin ist, was ist sie dann?", rätselte Basnal. "Übrigens ist das keine so große Überraschung. Ihr Aussehen weist nun wirklich nicht auf eine Magadonin hin." "Keine Ahnung!", bedauerte Willy. "Das geben die Daten nicht her!" "Wir werden uns um diese Dame kümmern!", versprach Basnal. "Und Atsoga ist der Schlüssel. Sie muss einfach mehr wissen, als wir zurzeit ahnen!" "Täusche Dich da mal nicht!", warnte Ishy. Basnal winkte ab. "Ach was! Irgendein winziges Detail, das Dir bislang entgangen ist, uns aber weiterbringen würde, ist sicher noch in ihrem Gedächtnis verborgen. Mal sehen, was die Verhöre auf Trafalgar bringen. Aber mach einfach weiter, Willy!" "Gerne!", erwiderte Willox. "Falls ich nicht wieder unterbrochen werde! Na ja, egal. Du hattest natürlich Recht. Wären wir in der gleichen Lage wie die Regenten, würden wir zunächst einmal recherchieren. Danach würden wir das einzige Mädel losschicken, das einigermaßen normal aussähe. Mit einer langen Liste ausgestattet. Im Tausch gegen Mivelum würden wir uns mit galaktischem Stand der Technik ausstatten. Von der Waffentechnik über Energietechnik bis hin zu ganz mundänen Dingen. Gut, an Transformkanonen würden wir nicht rankommen. An Laurin-Schirme auch nicht. Aber bei den Springern würden wir mit Sicherheit fündig werden. Aber so sind die Regenten nicht vorgegangen." "Langsam, langsam!", bremste Basnal. "Kann man das wirklich so sagen? Nehmen wir an, die THEODERICH II läge auf Trafalgar in einem Tiefseegraben und müsste nur flott gemacht werden. Dann würden wir durchaus darauf achten, eine zur THEODERICH kompatible Technik aufzugabeln." "Vielleicht!", entgegnete Willy. "Vielleicht aber auch nicht. Gegebenenfalls kämen wir auf die Idee, uns stattdessen ein kleineres, aber moderneres Raumschiff zuzulegen. Das käme auf die genauen Umstände an." "Und wer sagt Dir, dass sie nicht genau das versucht haben?", widersprach Basnal. "Die CALLER und die WATCHER waren bereit zur Übernahme. Hinter der STERNENSTAUB waren sie auch her. Nur Dezarona kam ihnen in die Quere." Sie winkte ab. "Das ist aber fruchtlose Spekulation. Erzähl uns einfach etwas über die Schlüsse, die Du daraus gezogen hast!" "Ich gebe ja zu, dass manche Ereignisse widersprüchlich und auch verwirrend sind!", räumte Willy ein. "Was allerdings auch damit zu tun haben könnte, dass die Frau, die nach außen hin für die Regenten agiert, eben keine Magadonin ist. Da könnten Mentalitätsunterschiede oder einfach auch nur divergierende Interessen ins Spiel kommen. Jedenfalls ist das meine Idee dazu." Sie seufzte. "Aber wir geraten wieder mal deutlich ins Off-Topic. Also gut, um im Bild zu bleiben: Die Magadonen haben alles daran gesetzt, die vorhandene Alt-Technik der "THEODERICH II" wieder flott zu kriegen. Sie haben dafür durchaus einige Anstrengungen unternommen. Sie haben die Fabrik erneut in Betrieb genommen und mit Ausrüstung ausgestattet, die sie von 'Jahols Joy' eingekauft haben. Sie haben die notwendigen Rohstoffe von Dezebar bezogen, der sie über seine Schwester von Trafalgar einfliegen ließ. Sie haben damit begonnen, jede Menge Verheerer, Täuscher und Wächter zu produzieren und damit die Alt-Stationen auf Trafalgar auszustatten. Sie haben die fehlende Technik, soweit sie kompatibel zu ihren Ideen und Anforderungen war, vom Institut bezogen. Aber eines haben sie eben nicht getan. Sie haben keine Waffentechnik von den Springern bezogen. Keine Impulskanonen, keine Desintegratoren, keine Schutzschirmgeneratoren. Noch nicht mal moderne Springer-Roboter!" "Ich weiß, ich spiele jetzt des Teufels Advokatin!", meldete sich Basnal erneut. "Aber wären sie damit so viel besser dran gewesen als mit dem, was sie hatten? Sehen wir doch mal der Wahrheit ins Auge. Wenn wir uns die bisherigen Auseinandersetzungen auf Trafalgar und auf Sepzim anschauen, stellen wir nämlich fest, dass es eigentlich keine terranischen oder galaktischen Errungenschaften sind, die bisher den Ausschlag gaben. Vielmehr waren es - mal unsystematisch aufgelistet - die Transformkanone, der LAURIN-Schirm und der Wildtrak. Bei der Einnahme der Fabrik kamen noch zwei weitere Aspekte hinzu, nämlich die Meredier mit ihren spezifischen Fähigkeiten und eine gewisse Baalol namens Basnal-Keton." Sie grinste. "Die ersten beiden Errungenschaften sind Resultate des Posbi-Krieges und der Freundschaft zwischen Terra und der Hundertsonnenwelt. Aus dieser Freundschaft ist - unter Einbeziehung der Swoon - auch die Mikro-Transformkanone hervorgegangen; eine logische Konsequenz der F&E-Kooperation zwischen diesen drei Völkern. Die Transformkanone sichert aktuell die terranische militärische Dominanz. Die Regenten haben keinen Schirm, der ihnen standhalten könnte. Auch den LAURIN verdanken die Terraner ihrer Beziehung zu den Posbis - und den Archiven auf Fossil. Hier spielten bei der technischen Realisierung ebenfalls die Swoon eine Rolle. Es zahlt sich langfristig eben aus, dass man seinerzeit die Swoon als ebenbürtige Partner behandelt hat." Sie trank einen Schluck Sauvignon Blanc. "Der Wildtrak, der in den Kämpfen mit den Festungen der Regenten eine wichtige Rolle spielt, ist ebenfalls das Resultat dieser Konstellation. Er enthält die neuesten technischen Errungenschaften. Dass Meredier und Baalols eine Rolle auf der Seite des Vereinten Imperiums spielen, ist ebenfalls eine Folge der klugen Politik Rhodans und Atlans." Sie erhob dozierend den Zeigefinger. "Allerdings darf man eines nicht übersehen: die terranische Überlegenheit ist keineswegs so haushoch, wie es den Anschein hat. Auf der Wald- und Wiesen-Kolonialwelt sind Verheerer und Wächter durchaus ernstzunehmende Waffen, zumal, wenn sie in Massen eingesetzt werden. Trafalgar wäre ihnen zweifellos zum Opfer gefallen, wenn nicht aus gegebenem Anlass eine Flotte der Terraner bereitgestanden hätte. Eine Rolle spielte dabei allerdings auch die WATRIN. Und auch hier gilt: Es war keineswegs immer der Normalfall, dass ein Springerschiff sich auf die Seite der Terraner schlägt." "Das ist alles richtig!", bestätigte Willox. "Ich bin die erste, die davor warnen würde, die Technologie der Magadonen zu unterschätzen. Insbesondere, wenn wir endlich begreifen, welche Konzepte hier ins Spiel gebracht werden. Ich denke da an Stichworte wie 'psionische Direktsteuerung' und 'programmierbare Materie'. Wir sollten somit endlich zur Sache kommen!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 August 2013 - 21:21.

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Geschrieben 01 August 2013 - 19:53

25. März 2166, 17:33 CST Komago, Sepzim, Sepzimor-System. "Die Technologie der Magadonen reflektiert ihre streng hierarchischen Anschauungen fast eins zu eins!", begann Willy. "Der Unterschied besteht darin, dass darüber hinaus der obersten Instanz - also den Regenten - der direkte Durchgriff auf alle untergeordneten Elemente gestattet ist. Ein Regent kann, wenn er will, jeden Androiden, jeden Roboter oder auch jeden Sklaven direkt kontrollieren." "Die psionische Direktsteuerung!", erinnerte sich Basnal. "Wir haben sie im Einsatz bei der Fabrik hautnah erleben dürfen!" "Richtig!", bestätigte Willox. "Alle gesteuerten Wesenheiten, egal ob Androide, Roboter oder Sklave, operieren quasi als verlängerte Sinnes- und Greiforgane des Regenten." "Beninali würde das gefallen!", warf Ishy ein. Sie hatte die seltsamen Anschauungen der Wissenschaftlerin noch in den Ohren. "Zweifelsohne!", erklärte Willy. "Wie auch umgekehrt. Nicht ohne Grund wurde Beninali als die Konzeptgeberin der Zulieferer auserkoren." Sie hüstelte. "Wie auch immer. Der eine oder die andere mag sich gefragt haben, wie es möglich ist, dass ein Wächter in psionischer Direktsteuerung signifikant schneller und effizienter arbeitet, als in seinem 'normalen' Modus. Die Antwort liegt auf der Hand. Es ist wie bei uns. Wenn man die Hierarchie umgeht, erledigen sich die Dinge bei uns auch viel schneller." "Ist mir schon klar!", erwiderte Basnal. "Deswegen ruft mich Atlan auch immer direkt an. Mich würden jetzt die Details interessieren." "Kein Problem!", reagierte Willy und rief ein Schaubild auf. "Vorausschickend muss ich zur Terminologie noch etwas erklären. Wir haben die verschiedenen Arten des Mivelum neu geordnet und entsprechend benannt. Wir unterscheiden jetzt zwischen Mivelum-1, Mivelum-2 und Mivelum-3. Bei Mivelum-1 handelt es sich um das übliche Mivelum, wie wir es von Haus aus kennen. Das Zeug, das Thanas Vater auf Sepzim verkauft hat und jetzt als 'Mivelum B' gehandelt wird. Bei Mivelum-2 handelt es sich um angereichertes Mivelum-1 nach dem Kiriawate-Verfahren. Das Zeug also, das wir unter anderem von Dezebar und Jahol über Botruk geliefert bekommen haben und auf Sepzim unter der Bezeichnung 'Mivelum A' bekannt ist. Wir können es mittlerweile ebenfalls serienmäßig aus Mivelum-1 herstellen. Und schließlich haben wir Mivelium-3. Grundsätzlich handelt es sich dabei um Mivelum-2, allerdings nach Anhebung der Atomgewichtsspanne. Auch das könnten wir serienmäßig nach dem erweiterten Kiriawate-Verfahren herstellen, wenn wir es denn wollen würden - was durchaus einmal der Fall sein kann. Aber das ist nicht das eigentlich Spannende." Sie nahm einen Schluck Wasser. "Das Spannende ist nämlich, dass es sich bei Mivelum-3 grundsätzlich um einen 'programmierbaren Hyperkristall' handelt. Und somit um einen Sonderfall programmierbarer Materie." "Und so was können wir auch schon?", wollte Basnal wissen. "Nein!", lachte Willy. "So schnell schießen selbst die Bewohner der Fidji-Inseln nicht. Das Verfahren kennen wir im Detail erst seit gestern. Nachdem wir es jetzt allerdings kennen, könnten wir theoretisch auch an seine Umsetzung gehen. Das wird aber ein paar Tage dauern." "Wir sind die Terraner!", donnerte Thana. "Wir assimilieren Eure Technologie - und killen Euren Oberboss! Widerstand ist zwecklos!" Alle lachten. "Und hier - tata - das nächste Schaubild!", geriet Willy in Fahrt. "Wir nähern uns nun der Funktionsweise einer Androiden-steuerung, die ohne Positronik funktioniert. Auf der obersten Ebene der Hierarchie haben wir natürlich das mit einer Grundprogrammierung versehene Mivelum-3. Diese erfolgt übrigens auf Basis einer Neuordnung des Kristallsystems. Das Kristallsystem kann durch Anwendung einer Substanz, das aus dem Sekret der Megaschnecke gewonnen wird, neu 'formatiert' werden. Die Detailprogrammierung erfolgt während des Prozesses der Anreicherung. Die Hyperteilchen werden in Sektionen gruppiert, die Programmen entsprechen." "Darf ich raten?", warf Basnal ein. "Diese Technik wurde in ihrer aktuellen Form von einer gewissen Tonia entwickelt?" "Die Kandidatin hat hundert Punkte!", entgegnete Willy lachend. "Obwohl die Magadonen wohl eine ähnliche Technik wohl bereits vor 17.000 Jahren kannten. Und damals gab es noch keine Tonia. Schneckzilla dagegen schon. Übrigens hat Con-Ki bereits erwähnt, dass sich ähnliche Mechanismen in terranischen Seescheiden nachweisen lassen. Auch in Tonias Dokumenten finden sich entsprechende Hinweise. Vielleicht kann man also künftig die armen Schneckzillas friedlich ihrer Wege gehen lassen. Dann bräuchte Tonia aber ein völlig anders geartetes Labor - eines mit Salzwassertanks!" "Das ließe sich zur Not machen!", überlegte Basnal. "Aber das ist Zukunftsmusik!" "Machen wir weiter!", schlug Willy vor. "Die Grundprogrammierung kann natürlich via psionischer Eingriffe seitens der Regenten erweitert werden. Das passiert etwa im Rahmen der Direktsteuerung. Der normale Weg sieht allerdings etwas anders aus." Sie zeigte das nächste Schaubild an. "Wie wir uns vielleicht erinnern, besteht die Steuerung eines Androiden aus zwei Komponenten. Dem Steuerelement, das aus einer Zalos-Legierung besteht, und der 'Gehirnkomponente'. Der Prozess läuft nun wie folgt ab. Mittels psionischer Strahlung - deren Stärke sich bereits ab Mivelum-2 um das 10fache erhöht - wird die Grundprogrammierung des lokalen Mivelum dem Steuerelement, das aufgrund seiner Zaloskomponente 'dieses Protokoll versteht', aber auch der synthetischen Gehirnkomponente des Androiden weitergegeben. Letztere besteht zum einen aus den bekannten DNS-Elementen, zum anderen wird sie jedoch durch ein 'Schneckengehirn' angereichert - einem Ganglion, das aufgrund der massiven Präsenz des Metallproteins Zalobine dazu in der Lage ist, sich selbst zu reproduzieren bzw. multiplizieren. Dabei wird immer so viel 'Schneckengehirn' bereitgestellt, wie nötig, so wenig, wie möglich. Die 5D-Komponente der Zalobine ist erneut dafür verantwortlich, dass 'das Protokoll' verstanden wird. Sämtliche 'quasi-organischen' Elemente des Androiden werden nach Art der Megaschnecke gesteuert." Willy hustete und nahm erneut einen Schluck Wasser. "Gleichzeitig erfolgt die Lenkung des Androidenkörpers durch das 'Nervensystem' des Schneckenkörpers, das Befehle versendet, die wiederum von dem Steuerelement umgesetzt und weitergegeben werden. Bleiben diese Befehle aus, so reagiert das Steuerelement selbst. Das Steuerelement entspricht somit - rein logisch betrachtet - der Positronik-Komponente eines Posbis. Auch diese ist wie wir wissen in der Lage, nach Ausfall der biologischen Komponente eines Posbis selbständig zu agieren." Basnal ächzte. "Zum Glück muss ich das nicht alles auf Anhieb verstehen!", erklärte sie erschüttert. "Nö, es reichen die Grundprinzipien!", bestätigte Willy. "Ich gehe mal davon aus, dass Ihr jetzt nicht mehr besonders scharf auf die entsprechenden Literaturangaben seid. Zur Not könnte Ihr die Stichworte ja auch selbst im Galnet suchen." "Wie wahr, wie wahr!", unterstützte sie Basnal. "Was mich natürlich interessiert: Was lernen wir nun daraus?" "Eigentlich geht die Frage an alle!", erinnerte Willy. "Ich für meinen Teil leite daraus ein paar Schlussfolgerungen und natürlich auch ein paar Fragestellungen ab. Zum Beispiel gibt es bei den Magadonen eine eigentümliche Affinität zu diesem Hyperkristall Mivelum. Es wäre eine interessante Frage - die auch die uns vorliegenden Datenspeicher nicht beantworten - woher diese Affinität rührt. Hat es etwas mit der Entstehungsgeschichte der Magadonen zu tun?" "Stimmt! Guter Punkt - wir sollten ihn im Gedächtnis behalten. Mehr können wir im Moment ohnehin nicht tun - außer wild herumzuspekulieren, natürlich!" "Weiterhin haben wir eine, wie ich finde, höchst interessante Variante einer hierarchisch gegliederten Technik kennengelernt, die sich biologischer, hyperphysikalischer, klassisch-physikalischer und chemischer Komponenten in bunter Mischung bedient. Wir sollten diese Technik nicht deswegen unterschätzen, nur weil die Magadonen - zum Glück! - aktuell nicht über die Transformkanone verfügen. Oder gar über Schutzschirme, die der Teransformkanone standhalten. Hier werden grundlegende Dinge missverstanden. Seien wir mal ehrlich. Im Moment sind alle wie wild hinter den Posbis und ihrer Technik her. Warum? Wegen der Transformkanone, dem Relativschirm und den 'weichen' Transitionen. Dabei kannten wir die annähernd gleiche Technik schon etliche Jahre vorher - von den Mechanica-Wesen. Aber ist jemand jemals auf die Idee gekommen, die Transitionstechnik der Mechanica-Raumer zu begutachten? Einen oder mehrere ihrer Roboter zu untersuchen? Ein Forscherteam dauerhaft auf Mechanica zu stationieren? Natürlich nicht! Nachdem das Speckmoos-Problem gelöst war, widmeten sich alle wieder ihrem gewohnten Stiefel. Warum auch nicht - die Mechanica-Raumer griffen ja auch nicht mit Transformkanonen an oder hatten gar Relativschirme. Was für ein Blödsinn!" Basnal nickte. "Bei mir rennst Du damit ja ohnehin offene Türen ein." "Ich weiß!", erwiderte Willy friedlich. "Aber selbst das neue 'Hyperman'-Projekt wurde ja erst mit neuen Finanzmitteln versehen, nachdem man auf die Posbis gestoßen war. Dabei hätte dieses Projekt im Weifel eine ganze Menge von der Untersuchung des Ernteschiffes oder des Saatschiffes lernen können." "Beruhige Dich!", empfahl Basnal. "Die Laurins kannte man immerhin ebenfalls bereits schon zu Crests Lebzeiten. Hat das irgendjemanden interessiert? Na also!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 01 August 2013 - 21:31.

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#37 Arl Tratlo

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Geschrieben 02 August 2013 - 10:15

25. März 2166, 18:13 CST
Komago, Sepzim, Sepzimor-System.

"Kommen wir nun zu unserem anderen Thema!", beendete Basnal die Diskussion, die sich aufgrund der Darstellungen Willox´ entfacht hatte. "Es ist leider bis zu einem gewissen Grad unerfreulich. Ich hatte heute Morgen ein Gespräch mit Ron Landry. Es gibt offenbar Entwicklungen, die uns zwingen, den Einsatz auf Sepzim in der bisherigen Form zu beenden."

Erregtes Stimmengewirr unterbrach ihre Ausführungen.

"Eins nach dem Anderen!", erklärte die Baalol. "Beginnen wir mit den Entwicklungen. Es gibt wohl, grob gesagt, insgesamt drei Faktoren, die uns die Karten versauen. Erstens scheint es im Moment auf Falkan richtig zur Sache zu gehen. Die Details kenne ich auch noch nicht. Allerdings hat Falkan den Magadonen offiziell den Krieg erklärt!"

Thana machte ein entsetztes Gesicht.

"Bevor Du daran gehst, Deinen Vater anzurufen, denke bitte daran, dass wir morgen eine Besprechung zu diesem Thema auf der JUNO haben!", erklärte Basnal. "Es wäre mit Sicherheit sinnvoller, diese Besprechung abzuwarten, anstatt jetzt die Pferde auf Falkan scheu zu machen!"

"Welche Pferde?", fragte Thana verständnislos.

"Ist nur so ein Ausdruck!", wiegelte Basnal ab. "Was ich sagen wollte, ist: Warte einfach bis morgen ab!"

"Das ist leicht gesagt, aus Deiner Position!", wehrte sich Thana. "Du bist ja auch nicht persönlich betroffen!"

"Wir verstehen Dich, Liebes!", mischte Nicolas ein. "Aber Du musst einsehen, dass, was immer auch im Moment auf Falkan abgeht, sich Deinem Einfluss so oder so entzieht. Du kannst daran nichts ändern, so oder so!" Er nahm Thana in den Arm.

"Das war aber noch nicht alles!", erklärte Basnal. "Schlimmer ist, dass Rhodan sich nun persönlich in die Demetria-Operation einmischt!"

"Ach du Scheiße!", entfuhr es Nicolas.

"Kann man wohl sagen!", bestätigte Basnal. "So, wie es Ron erklärte, sieht es wohl so aus, dass Rhodan uns drastische Vorhaltungen macht. >Rhodan hat uns vorgeworfen, zu viel Aufmerksamkeit auf Sepzim verschwendet und dabei dramatische Entwicklungen auf Falkan ignoriert zu haben.<, sagt Ron."

"Was für ein Idiot!", schimpfte Thana. "Als ob er das von Terra aus beurteilen könnte!"

"Ron und ein paar andere hochrangige Leute auf Terra sehen das wohl ähnlich!", kommentierte Basnal. "Sie haben ihn gerade noch davon abhalten können, in die THEODERICH II zu steigen, um in Demetria 'nach dem Rechten zu sehen'. Trotzdem stehen wir im Moment mächtig unter Druck."

"Und was machen wir dagegen?", wollte Nicolas wissen.

"Im Moment - nichts!", erwiderte Basnal. "Für den Fall der Fälle habe ich allerdings noch ein sehr mächtiges As im Ärmel. Im Moment gibt es allerdings noch keinen Anlass, es auszuspielen. Rhodan ist nämlich - dummerweise, für ihn - genau zum richtigen Zeitpunkt mit einem weiteren Problem konfrontiert worden, um das er sich vorrangig kümmern muss." Sie lächelte hinterhältig. "Es hat sich nämlich ein weiterer Brennpunkt entwickelt - auf Terra!"

Sie hob die Hand. "Genauer gesagt: in Weilheim! In Weilheim scheint nämlich eine Macht zu agieren, die etwas dagegen hat, wenn sich terranische Behörden in ihre Angelegenheiten mischen. Die Abteilung III hat in Weilheim leider versagt. Nun will sich Rhodan persönlich um die Angelegenheit kümmern. Er plant, 'den Sven' in den Einsatz zu schicken!"

"'Den Sven'?", entfuhr es Nicolas. "Ach du Scheiße!"

"Du kennst ihn also näher?", fragte Basnal interessiert nach.

"Ja, leider", bestätigte Nicolas. "'Der Sven' ist in meinen Augen ein Psychopath. Sven bezeichnet sich als einen paradoxen Telepathen. Er kann Nicht-Mutanten und Mutanten Gedankenbotschaften in deren Bewusstsein senden, ohne dass er selbst Gedanken lesen kann. Mit anderen Worten, er ist ein Suggestor, ähnlich zu Kitai Ishibashi. 'Der Sven' muss beim ersten Kontakt Blickkontakt haben, nach einmaligem Kontakt kann er ohne Sichtverbindung Botschaften übermitteln. Das ist aber nicht sein eigentliches Problem."

"Sondern?", hakte Basnal nach.

"'Der Sven' ist im Jahre 2027 geboren. Sie haben ihn im Alter von 10 Jahren unter die Zelldusche gesteckt. Sein Alter ist aktuell 139 Jahre. Aber er steckt immer noch im Körper eines Kindes. Du weißt, was das bedeutet? Er ist potenziell unsterblich - aber er wird nie in seinem potenziell ewigen Leben Sex haben können. Geht einfach nicht bei einem zehnjährigen Jungen. Lass Dir das mal durch den Kopf gehen, dann weißt Du, warum er ein Psychopath ist."

"Oh mein Gott!", entfuhr es Basnal. "Das ist ja schrecklich!"

"Stimmt!", bestätigte Nicolas. "Und Du weißt, wer für die damalige Entscheidung verantwortlich war?"

"Rhodan?", vermutete Basnal.

"Richtig! Mit dem Argument, man könne 'den Sven' dann für verdeckte Operationen einsetzen, in denen Erwachsene keine Chance hätten. Was er dem armen Kerl damit angetan hat, darüber machte sich Rhodan natürlich keine Gedanken." Er seufzte. "Der Bursche hat vermutlich mittlerweile die größte Porno-Sammlung der Galaxis gebunkert. Er kann als 139jähriger mit Sicherheit geistig nachvollziehen, worum es beim Sex geht und trotzdem geht es schon rein körperlich nicht. Dieses Dilemma entwickelt emotionell ein großes Spannungsfeld, das sich natürlich auch in seinem Verhalten und seiner Wirkung auf Menschen widerspiegelt."

"Wie auch immer!", beendete Basnal das Thema. "Darauf haben wir nun wirklich keinen Einfluss. Für uns bedeuten diese Entwicklungen jedenfalls fürs Erste den Abbruch unseres Einsatzes auf Sepzim. Als erste Konsequenz hat man sich dazu entschieden, die Fabrik zu demontieren. Sämtliche Bestandteile der Fabrik werden säuberlich zerlegt und in den Frachträumen der Superschlachtschiffe eingelagert. Dort ist nämlich hinreichend Platz. Ausgewählte Teile der Fabrik sollen auf einem noch zu identifizierenden Gelände auf Trafalgar wieder errichtet werden."

"Könnte sogar Sinn machen!", überlegte Willox. "Damit sind die Anlagen der Fabrik ja nicht verloren. Vielmehr sind sie unserem Zugriff sogar näher als zuvor!"

"Ich habe auch einige diesbezügliche Pläne!", verriet Basnal. "Allerdings wird es Zeit, dass ich mit Gary spreche. So gesehen, ist es gar nicht verkehrt, uns erneut in Richtung Trafalgar zu orientieren! Und genau das ist es, was im zweiten Schritt passieren wird!"

"Das heißt...", deutete Thana an, ohne den Gedanken weiterzuführen.

"Das heißt, dass wir zunächst auf unsere Raumschiffe überwechseln. Wir bemühen uns allerdings um einen geeigneten Standort auf Trafalgar. Das Dagenham-Gebäude, das wir früher genutzt haben, ist für uns leider zu klein." Sie zuckte mit den Schultern. "Auch dazu habe ich schon eine Idee. Aber bis dahin werden wir uns leider aufteilen müssen."

Thana sah erneut entsetzt aus. "Ihr wollt mich abschieben!", verkündete sie.

Basnal winkte ab. "Unproblematisch ist die Situation für Alice, Tim, Willy und mich. Wir haben unsere Kabinen an Bord der JUNO. Bei mir wird es etwa eng werden. In meiner Kabine wird die kleine Sandbox untergebracht, mit der Pythonia schon während der "Schocktherapie" Vorlieb nehmen musste. Zum Glück ist das nur eine Übergangslösung."
Sie sah in die Runde.
"Leider ist es auf der JUNO ziemlich beengt. Daher werden Nicolas, Pierre, Ishy und Noarto auf der VONDAR eine Kabine erhalten. Dort ist Platz genug. Tja, und was Wally und Thana angeht, so fürchte ich..." Sie machte ein bedauerndes Gesicht.

"Fürchte ich - was?", rief Thana.

"So fürchte ich, dass Ihr Euch jeweils eine Kabine mit Nicolas beziehungsweise Pierre teilen müsst!"

Bearbeitet von Arl Tratlo, 03 August 2013 - 18:30.

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#38 Arl Tratlo

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Geschrieben 02 August 2013 - 12:01

26. März 2166, 09:00 CRT An Bord der BOTRU VII, Reno-City. RENO-25, Reno-System. "Hemgans!", rief Botruk überrascht. "Was macht die Kunst?" Botruk hatte tatsächlich nicht mit einem Anruf von Hemgans gerechnet. Immerhin hatte er einige Tage lang nichts von seinem Partner auf Sepzim gehört. Er hatte zwar selbst vorgehabt, Hemgans zu kontaktieren, war aber durch die Abwicklung des Riesengeschäfts mit K&B von der Ausführung seines Vorsatzes abgehalten worden. "Keine Ahnung, was die Kunst macht!", knurrte Hemgans. "Wie Du weißt, interessiere ich mich nicht so sehr für den Kram. Ich interessiere mich eben mehr fürs Geschäft. Und da sieht es ganz gut aus." Er grinste. "Du erinnerst Dich an die Hedging-Optionen, die wir zur Absicherung des Mivelum-Geschäfts eingestellt hatten?" "Sicher!", bestätigte Botruk. "Die Dinger sind nämlich jetzt fällig. Am Anfang sind sie ja nicht besonders gut gelaufen. Kunststück - Du hast Deine Geschäfte mit Jahol und Dezebar ja auch alle OTC durchgeführt. Aber langsam hat sich trotzdem herumgesprochen, dass Jahol und Dezebar aus dem Geschäft draußen sind. Es gibt kaum noch Mivelum auf dem Markt. Sogar bei Mivelum-B sieht es bitter aus, seit Falkan im Kriegszustand ist. Der Wert unserer Optionen ist daraufhin ins Unermessliche gestiegen. Heute Nachmittag sollte der Betrag auf Deinem Konto sein, schau mal drauf, Du wirst glänzende Augen bekommen!" Er lachte dröhnend. "Um es in Deinen Worten auszudrücken - wir sind jetzt 'Billion Credit Babies'!" Hemgans beendete die Verbindung. Botruk bekam bereits jetzt glänzende Augen. Er rief die Seite mit den Prospektinformationen zur Diskus-Raumjacht der COUPE-Klasse auf.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 03 August 2013 - 13:26.

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#39 Arl Tratlo

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Geschrieben 02 August 2013 - 12:29

26. März 2166, 09:13 CST Komago, Sepzim, Sepzimor-System. "Ja, mein Lieber!", verkündete Basnal. "Das hätten wir beide vor zwei Tagen noch nicht gedacht, dass unsere Mission auf Sepzim jetzt schon beendet ist!" Ihre Worte richteten sich an Nicolas, der als Letzter der Sepzim-Einsatzgruppe noch vor der Garage mit der Baalol wartete. Alle anderen hatten bereits den Weg durch den Transmitter angetreten. Dennoch waren Basnal und Nicolas nicht allein. Ein Trupp von Zimmermanns Männern wartete darauf, den Transmitter abbauen und zur Fabrik schaffen zu können, wo er ebenfalls seinen Weg in Richtung VONDAR finden würde. Von der Anwesenheit der Einsatzgruppe würde nur Pythonias große Sandbox vor Basnals Domizil künden. Es war eine Menge Arbeit gewesen. Pierre und Walaggar waren noch am Vorabend zu Walaggars Wohnung gefahren, um diese komplett auszuräumen. Nicolas und Thana hatten mit den Vermietern der drei Grundstücke geredet. Meech hatte die verbliebenen Mikro-Drohnen zurückgerufen und an die VONDAR versandt. Die Übrigen waren damit beschäftigt gewesen, ihre Sachen zu packen und in die Stapel in der Garage einzuordnen, die jeweils zur VONDAR und zur JUNO verschickt worden waren. Nun war alle Arbeit getan. Neue Aufgaben warteten auf sie. "Übrigens, Nicolas - bevor ich es vergesse!", meldete sich Basnal. "Ich habe heute früh schon eine Nachricht von Ron bekommen. 'Der Sven' war tatsächlich in Weilheim im Einsatz. Auf Anweisung von Rhodan. Und Du wirst es nicht glauben - er scheint tatsächlich gewisse Erfolge erzielt zu haben!" Sie lächelte. "Du wirst es nicht glauben, wen sie in Weilheim entdeckt haben!" Das Grünzeichen leuchtete auf. Die VONDAR wartete auf Nicolas. "Komm, spucks schon aus!" rief Nicolas, während er sich auf den Weg zum Transmitter machte. "Lass mich nicht so hängen! Du weißt, ich hasse diese Cliffhanger!" "Wieso Cliffhanger?", wunderte sich Basnal. "Wenn überhaupt, dann Transmitterhänger. Und außerdem - wir sehen uns doch ohnehin in einer halben Stunde auf der JUNO!" Nicolas hatte keine Gelegenheit mehr, ihr zu antworten. Er wurde in dieser Sekunde auf die VONDAR abgestrahlt. Basnal wartete einige Sekunden, bis auch das Grünzeichen der JUNO aktiviert wurde. Sie gab Zimmermanns Männern einen Wink und brach zu neuen Ufern auf.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 03 August 2013 - 13:28.

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#40 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 02 August 2013 - 12:49

Während die Mission auf Sepzim zu einem erfolgreichen Ende gebracht werden konnte, spitzen sich anderswo die Ereignisse zu. DER KRISTALLPLANET steht im Brennpunkt der Geschehnisse...
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