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PRA-NEO-9 Der Kristallplanet

PRA NEO Perry Rhodan Fan-Fiction

13 Antworten in diesem Thema

#1 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 02 August 2013 - 13:07

Perry Rhodan Action Neo

Demetria Band 9

Nr. 9




Lüy Piötlerc & Arl Tratlo

Der Kristallplanet

Drei Agenten im Einsatz - Sie erforschen Falkans Geheimnisse

Im Jahre 2166 ist die Lage in der Galaxis weitgehend entspannt. Die meisten Völker der bekannten Galaxis haben sich zu einem "Vereinten Imperium" zusammengeschlossen, dem Perry Rhodan als Großadministrator vorsteht. Auch im Untergrund verhalten sich die 'üblichen Verdächtigen', wie Solarmarschall Bull es ausdrückt, erstaunlich friedlich. Lordadmiral Atlan, der Oberkommandierende der neugegründeten "United Stars Organisation" (USO), scheint sich vorrangig um den Aufbau der gemeinsamen Schutzorganisation der galaktischen Völker kümmern zu können, als am 4. März 2166 während der Interstellaren Handelsmesse in Terrania ein Attentat auf den Großadministrator, der jedoch durch ein robotisches Double der neuartigen HANNIGAN 2-Klasse vertreten wird, verübt wird.

Das Attentat scheitert jedoch auch aus einem anderen Grund. Es gelingt dem Double, gemeinsam mit Agenten der von Solarmarschall Allan D. Mercant geleiteten Galaktischen Abwehr (GalAb), die vier Attentäter, die sich zuvor wie 'grenzdebile Zombies unter Drogen' verhalten haben, auszuschalten.

Erste Ermittlungsergebnisse veranlassen Lordadmiral Atlan, den Fall zu einem "USO-Fall" zu deklarieren und an sich zu ziehen. Es liegt, so argumentiert er, ein Angriff auf das gesamte "Vereinte Imperium" vor. Er überträgt den Fall an die von Brigadegeneral Ron Landry geleitete "Abteilung III", die in Terrania angesiedelt ist und stellt Landry mit Basnal-Keton, einer trotz ihrer Jugend hoch angesehenen Anti-Wissenschaftlerin, eine USO-Sonderagentin zur Seite, für die der seiner Meinung nach der Fall nachgerade maßgeschneidert ist.

Basnal, der akonischen Biologin Con-Ki Randall und dem Experten für strategische Computersimulationen, Marty Nolan, gelingt es denn auch, erstes Licht in das Dunkel zu bringen. In ihrer Analyse, die sie im Rahmen einer für diesen Fall eingesetzten Task Force durchführen, kommen sie zu dem Schluss, dass es sich um den Angriff einer unbekannten non-humanoiden Macht unbekannter Herkunft handelt, deren Mentalität von der der galaktischen Völker völlig verschieden sein muss.

Das Attentat, das, wie sich herausstellt, von kristallgesteuerten Psi-Androiden durchgeführt wurde, zeigt, dass die Unbekannten über einen technologischen Vorsprung in einigen Spezialgebieten verfügen müssen, so etwa in der Bearbeitung des Hyperkristalls Mivelum und der Androidentechnik. Die Zellsubstanz der Androiden weist vier unterschiedliche DNS-Spuren auf, von denen nur zwei bekannten galaktischen Völkern - den Terranern und den Arkoniden - zugeordnet werden können. Der artifizielle Kern der Androiden besteht aus einem unbekannten Material, in dem offenbar Zalos-Metall enthalten sein muss. Als Lordadmiral Atlan herausfindet, dass größere Mengen Zalos-Metall in den letzten Jahren auf den Springer-Planeten Sepzim geliefert wurden, deutet eine weitere Spur in den Demetria-Sternenhaufen: der Frachter, auf dem die Attentäter nach Terrania gereist waren, stammte von Trafalgar, einem Planeten des Victory-Systems, das ebenfalls im Demetria-Haufen beheimatet ist.

Als Konsequenz werden groß angelegte Aufklärungsmissionen im Demetria-Sternenhaufen beschlossen. Nachdem die Missionen auf Trafalgar und Sepzim erfolgreich abgeschlossen werden konnten, konzentriert sich nun das Interesse auf Falkan. DER KRISTALLPLANET steht im Brennpunkt der Geschehnisse ...

Bearbeitet von Arl Tratlo, 26 Januar 2014 - 00:00.

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#2 Lüy Piötlerc

Lüy Piötlerc

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Geschrieben 24 August 2013 - 23:44

Die Hauptpersonen des Romans:

Artho da Sorgith, Tsa’hor da Hanacam, Tami Hethal – das Agententeam ermittelt unter erschwerten Bedingungen

SERICION – der Bordrechner der VISCERIUS simuliert

Thano – ein leidgeprüfter Diener

Athurn del Falkan – ein Fürst mit Ambitionen – und zahlreichen Geheimnissen

Igsoria ter Drahl – die Cel'Athor der FATUCEL wird „Kindermädchen“

Gos’athor Iralun del Falkan – die Kristallprinzessin wacht über die Geheimnisse des Falk'Tussan




Der Anfang ist ein sehr delikater Zeitpunkt…
Wisset, dass wir das Jahr 19.177 da Ark schreiben.
Das ruhmreiche Tai Tussan liegt in Scherben. Seine Reste werden dank des Verräters Gonozal von Perry Rhodan, dem Larsaf-Barbaren, beherrscht. Was er und seine Lakaien sich nicht nahmen, wurde zur Beute minderer Völker. Sie kamen wie gierige Aasfresser, die sich in widerlichen Schwärmen auf den Knochen eines She’Vritra, eines Sternendrachen sammeln.
Doch noch existieren Werte, die es zu bewahren gilt. Seit Anbeginn des großen Imperiums kennt man keine wertvollere Substanz als Hyperkristalle, die Essenz unserer Kultur. Ohne Kristalle gäbe es keine Raumfahrt, keine Kommunikation, keinen Fortbestand unserer Zivilisation. Das Imperium wäre nichts weiter als eine Ansammlung isolierter Welten, jede für sich Barbarei und Verfall preisgegeben.
Eine der hochwertigsten Kristallsorten, der blaue Mivelum, wird in nahezu unerschöpflichen Mengen auf Falkan gefunden, der Zentralwelt des Falk’Tussan, regiert von Athurn del Falkan, meinem Vater. Falkan ist somit der wahre, der einzige Gos’Ranton – der Kristallplanet.

Auszug aus einem Bericht von Gos’athor Iralun del Falkan

Bearbeitet von Lüy Piötlerc, 30 August 2013 - 17:06.

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#3 Lüy Piötlerc

Lüy Piötlerc

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Geschrieben 11 September 2013 - 01:04

1.




4. Prago des Tartor, 19117 da Ark
an Bord des Ultraleicht-Kreuzers TTC VISCERIUS, System NAVO-D

„YOU SHALL NOT PASS!“, kommentierte der Extrasinn süffisant.
Nur ein halber Schritt trennte den hochgewachsenen Arkoniden von einem Panzerschott, das den Zugang zur Zentrale des Ultraleichtkreuzers abriegelte. Es öffnete sich nicht.
Leicht indigniert hob Artho da Sorgith seine rechte Hand und strich über den Bereich neben dem Schott, wo sich für gewöhnlich Sensorfelder für den manuellen Betrieb befanden. Das Schott blieb verschlossen.

„Öffnen…“, verlangte er in ausgesucht beiläufigem Tonfall.
„Zhdopanda wünschen die Zentrale zu betreten?“, erkundigte sich eine wohlmodulierte, männliche Stimme.
„In der Tat.“
Nach einer längeren, wohldosierten Pause setzte da Sorgith hinzu: „Und ich gedenke, das auch zu tun. Meine Überrang-Autorisierung…“
„Die Befugnisse Euer Hochwohlgeboren sind mir bekannt. Es verwundert mich nur, dass Angehörige des Hochadels Interesse an den Belangen der Schiffsführung zeigen.“
„Ich bin neugierig. Ein Gefühl, das durch verschlossene Schotte gemeinhin noch verstärkt wird…“
Geräuschlos, ohne weiteren Kommentar, teilten sich die Hälften des Panzerschotts.

Gemessenen Schrittes betrat der Arkonide das Nervenzentrum des ULC. Die Luft in dem zehn Meter durchmessenden, kuppelförmigen Raum war deutlich kühler als im Rest des Schiffs, sie wirkte trocken und verbraucht.
Verwaiste Schalensitze gruppierten sich im Halbdunkel der spärlichen, indirekten Beleuchtung hinter den drei bogenförmigen Kontrollinseln, die großformatigen Holoflächen dahinter waren erloschen. Nichts deutete darauf hin, dass das Schiff derzeit mit halber Lichtgeschwindigkeit antriebslos seinem Transitionspunkt entgegenfiel.

„Konnten Zhdopanda Ihre Neugier befriedigen?“, erkundigte sich die männliche Stimme mit schlecht geheuchelter Besorgnis.
„ER MAG UNS NICHT…“, konstatierte der Extrasinn.
„Die Kontrollen des Tharg'athor aktivieren“, ordnete der Arkonide an. „Umgebungsdarstellung – Normalsicht, Raumsektor in Flugrichtung voraus.“

Übergangslos erschien der Kosmos in seiner ganzen, visuell augmentierten Pracht auf der halbkugelförmigen Innenfläche der Zentralkuppel. In Flugrichtung blinkte ein violett strahlendes Hexagon, ein farbgleicher Datenblock informierte über Entfernung und Ankunftszeit, ein darunter langsam anwachsender Balken stellte den Fortschritt der Transitionsvorbereitung dar.

„Zhdopanda finden alles zu Ihrer Zufriedenheit?“
Wortlos nahm Artho da Sorgith im Schalensitz des Kommandanten Platz. Er ignorierte geflissentlich das immer noch demonstrativ offenstehende Schott in seinem Rücken. Mit wenigen, sparsamen Gesten konfigurierte er die Holokontrollen des Kommandostands. Der geübte Blick des erfahrenen Schiffsnutzers zeigte ihm, dass alle dargestellten Systeme vorbildliche Parameter aufwiesen. Das war allerdings auch nicht weiter überraschend.

„Der Name – VISCERIUS – er ist nicht arkonidisch. Woher stammt er?“, sprach er in den Raum.
„Dem Auftraggeber meiner Erbauung gefiel es, diesen Namen zu wählen, Zhdopanda.“
„Ich nehme an, er trägt eine bestimmte Bedeutung…“
„In der Tat. Lucius Viscerius war der Name des Primus Princeps der XII Legion während des Gallischen Krieges auf Larsaf III.“
Atlan da Gonozal hat deine Konstruktion veranlasst?“ Da Sorgith hob seine sorgsam gepflegten Brauen auf eine genau kalkulierte Höhe. Dass Gonozal persönlich die Herstellung eines zu Zehntausenden produzierten Standardbeiboots veranlasst haben sollte, war zumindest ungewöhnlich.
„So ist es, Zhdopanda.“

„DAS WÄRE EINE ERKLÄRUNG FÜR DIE ALLÜREN DER BORDPOSITRONIK. TROTZDEM FRÄGT ES SICH, OB NICHT MEHR DAHINTER STECKT…“
„Dein Erbauer – hat er jemals deine Dienste in Anspruch genommen?“
„Bislang wurde mir diese Ehre nicht zuteil, Zhdopanda.“
„Was war der Zweck deiner Konstruktion?“
„Die Evaluierung einer Sonderbaureihe. Praxiserprobung mobiler biopositronischer Systeme.“

Der Arkonide sog scharf die Luft ein. Seine Augen begannen zu tränen.
Autonome biopositroische Robotraumer, ein hochbrisantes Projekt. Die militärischen Implikationen wären landschaftsverändernd – die galaktopolitischen ebenso.
„DAMIT HÄTTEN WIR DIE POSBIS IN DER ZWEITEN AUFLAGE. DIESMAL AUF ARKON-WERFTEN HERGESTELLT. WIR SOLLTEN BEIZEITEN KLARSTELLEN, DASS WIR DAS INNERE LIEBEN – UND WAHRES LEBEN SIND!“

„Wie lautet dein Name?“
Da Sorgith schob die Einwände seines Extrasinns vorläufig zur Seite. Der Einsatz versprach, interessant zu werden. Auch Spezialisten der USO erhielten nicht einfach so Zugriff auf die Unterstützung einer experimentellen Biopositronik.
„Diese Einheit führt SERICION als Eigenbezeichnung, Zhdopanda.“
„Sericion – das war ein Ka’Marentis unter…“
„… unter Tutmor III, Zhdopanda. Sericion entstammte dem Khasurn da Ophas. Unter seiner Leitung wurde erstmals versucht, künstliches Neuralgewebe in positronische Schaltkreise zu integrieren. Die Erfolge waren damals bescheiden, der betriebene Aufwand hingegen keineswegs. Man hatte die Absicht, diese neue Technologie beim Bau des großen Koordinators zu verwenden. Das Projekt scheiterte schließlich an der geringen Effizienz und unzureichenden Haltbarkeit der Hybrid-Kerne.“

Mit leisem Lächeln registrierte der Arkonide, dass die Luft in der Zentrale inzwischen deutlich frischer war, angenehm temperiert und mit akzeptabler Feuchtigkeit versehen. Auch das Zugangsschott hatte sich wieder geschlossen.
„IMMERHIN SCHEINT DAS EIS GEBROCHEN“, bemerkte sein Extrasinn.

„Die näheren Umstände unseres Einsatzes sind bekannt“, setzte da Sorgith voraus. „Die lokale militärische und politische Lage ebenso. Ich denke allerdings, daß man dich mit Informationen ausgestattet hat, die über die herkömmlichen USO-Instruktionen hinausgehen.“
„Mit Sicherheit, Zhdopanda. Ich verfüge über detailliertes Wissen sämtlicher relevanten Aspekte des Falk’Tussan. Diese Informationen stellen die Grundlage meiner Beratungsfunktion dar. Derzeit kann ich mit 78 verschiedenen Szenarien des Erstkontaktes mit den offiziellen Stellen des Falk’Tussan dienen, die eine Wahrscheinlichkeit von über einem halben Prozent aufweisen. Im günstigsten Fall wird man uns nicht übermäßig behindern, aber keinesfalls unterstützen.“
„Und im ungünstigsten Fall?“
„Im ungünstigsten Fall – mit 5,78 Prozent Wahrscheinlichkeit – sind alle wesentlichen Annahmen über die Parameter dieses Einsatzes unzutreffend. Es wäre von direkten feindseligen Handlungen aller beteiligten Parteien auszugehen. Alternative Pläne für dieses und alle anderen gelisteten Szenarien bestehen bereits und werden laufend nach Simulationsergebnissen adaptiert.“

„EIN SIMULANT IST ER ALSO AUCH NOCH…“
„Beginnen wir mit dem wahrscheinlichsten Szenario“, entschied da Sorgith mit einem Blick auf die Anzeige der Transitionsmarkierung. Es blieben noch etwa 1,25 Tontas, bis ein Bereich im Gravitationsschacht von NAVO D erreicht war, der eine präzise, materialschonende Transitionseinleitung erlaubte.
„Wer wird uns vermutlich in die Quere kommen wollen – und warum?“

*


Bearbeitet von Lüy Piötlerc, 13 September 2013 - 10:07.

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#4 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 26 Januar 2014 - 00:02

Fürst Athurn del Falkan starrte durch die Sichtscheibe seines Arbeitsraumes. Nicht, dass er dem Anblick, der sich ihm bot, Beachtung geschenkt hätte. Seine Gedanken waren auf das möglicherweise aufziehende Unheil fokussiert - und auf mögliche Strategien, diesem auszuweichen. Erst das leise Geräusch des aufgleitenden Schotts riss ihn aus seinen Überlegungen. "Beschäftigt?", fragte Mifany del Falkan. Sie kannte die Pose ihres Mannes nur zu genau. "In gewisser Weise!", entgegnete Athurn sinnend. "Wir haben einen Spruchs eines einkommenden Schiffs empfangen. Ein Artho da Sorgith bittet um eine Audienz. Es handele sich um bedeutsame Nachrichten für Falkan!" Er seufzte. "Leider ist da Sorgith im Auftrag der USO unterwegs!" "Eine Audienz ist unter diesen Umständen natürlich völlig ausgeschlossen!", versetzte Iralun del Falkan. Die Kristallprinzessin, die gemeinsam mit ihrer Mutter die Räumlichkeiten des Fürsten betreten hatte, war für ihre harte Linie gegenüber dem Imperium bekannt. "Die USO wird durch den Verräter Gonozal kontrolliert. Eine Audienz käme einer Anerkennung dieser Organisation und damit der Rehabilitierung des Verräters gleich!" Ihre Augen blitzten zornig. "Ich weiß das alles!", gab Athurn ruhig zurück. "Allerdings übersiehst du in deiner Betrachtung zwei wesentliche Aspekte." "So?", fragte Iralun verblüfft. "Ich wüsste nicht ..." "Zorn allein ist ein schlechter Ratgeber, so angemessen er auch sein mag!", erinnerte ihr Vater. "Zorn sollte immer von Weisheit und Überlegung begleitet werden. In diesem Fall sind, wie erwähnt, zwei Dinge zu bedenken. Zum einen: Bei dem Bittsteller handelt es sich um einen Arkoniden! An diesem Hof wird immer noch der Grundsatz vertreten, dass ein Arkonide niemals abgewiesen wird, solange es sich nicht um Gonozal selber handelt. Zum anderen: Diese Leute von der USO werden einen Unruheherd auf Falkan darstellen. So ärgerlich und wenig wünschenswert dies auch sein mag - es ist immer besser, es mit einem kontrollierten Unruheherd zu tun zu haben, als mit einem unkontrollierten. Oder gar einem unkontrollierbaren!" Er überlegte einen Moment. "Außerdem würde ich gern den Inhalt dieser bedeutsamen Nachrichten kennen!" "Das mag alles sein!", musste Iralun zugeben. "Es entkräftet jedoch nicht meine Argumente!" "Beide Positionen haben ihre Berechtigung!", versuchte Mifany zu vermitteln. "Ich schlage daher einen Mittelweg vor. Warum lassen wir diese Leute nicht durch einen Sekretär empfangen - und zwar im Blumengarten?" Bei dem besagten "Blumengarten" handelte es sich um ein Parkgelände außerhalb des Palasts, in dem die außergewöhnlichsten Blumen der Demetria-Wolke in dazu passenden Umgebungen besichtigt werden konnten. Darüber hinaus befanden sich hier - und dies war der Hintergrund für Mifanys Hinweis - Pavillons, in denen Palastangestellte die Wünsche und Sorgen geladener Gäste entgegennahmen. Ein Empfang im Blumengarten war der klassische Empfang zweiter Klasse. Das Beste daran war, musste Athurn einräumen, dass die Fremden diese Praxis nicht kannten. Auch Iralun konnte dem Vorschlag keinen prinzipiellen Widerstand mehr entgegensetzen. "Allerdings sollten wir den Aspekt des kontrollierten Unruheherds nicht dabei vergessen!", erinnerte sie. "Wir geben ihnen eine Aufpasserin! Ich wüsste auch bereits eine geeignete Kandidatin!"
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#5 Arl Tratlo

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Geschrieben 04 Februar 2014 - 20:27

"Hübscher Ort hier!", befand Tami Hethal. "Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass man uns hier einen klassischen Empfang zweiter Klasse bereitet!"

Die beiden Arkoniden nickten wortlos. Es gab zu Tamis Aussage wenig hinzuzufügen. Sie waren zu einem der 'Pavillons' bestellt worden - kleine helle Gebäude, die sich nahtlos in die Landschaft integrierten. Der Zutritt zu 'ihrem' Pavillon war ihnen durch die Robotkontrolle problemlos gestattet worden. Nun warteten sie auf den angekündigten Offiziellen des Khasurn.

Die Wartezeit sollte ihnen nicht zu lang werden. Nach wenigen Minuten bereits betrat eine schlanke Arkonidin mit weißblonden Haaren den Raum. Tami stellte fest, dass die Arkonidin ihr Haar mittellang trug; ungewöhnlich und nicht der aktuellen falkanischen Mode entsprechend.

"Herzlich willkommen auf Falkan!", begrüßte sie die Arkonidin. "Mein Name ist Igsoria ter Drahl. Ich bin die für ihren Fall zuständige Untersekretärin."

"Verzeihen Sie", merkte Artho an, nachdem er sich und seine Begleiter ebenfalls vorgestellt hatte, "aber wir hatten eigentlich gehofft, von einem Angehörigen des Khasurn persönlich empfangen zu werden. Unsere Angelegenheit entbehrt immerhin nicht einer gewissen Dringlichkeit!"

"Genau aus diesem Grund bin ich hier!", antwortete die Arkonidin kühl. "Sie missverstehen meine Anwesenheit! Ich werde mich ihrer Angelegenheit mit der größtmöglichen Aufmerksamkeit widmen, dessen können sie versichert sein. Oder, einmal anders gefragt - was wäre Ihnen lieber? Ein drittgangiges Mitglied des Khasurn, der sich Ihre Geschichte fünfzehn Minuten lang anhört, um Sie dann mit freundlichen Worten zu verabschieden? Oder eine Igsoria ter Drahl, die sich zur Not Tag und Nacht dieser Sache widmet? Und genau das werde ich tun! Vorausgesetzt natürlich, dass an ihrem Anliegen etwas dran ist."

'Sie hat sich elegant aus der Affäre gezogen!' dachte Tami. 'Und zugleich eine unwiderlegbare Begründung dafür geliefert, warum sie sich an unsere Fersen heften wird. Ein kluges Mädchen - und mit Sicherheit eine Angehörige der FATUCEL. Ich werde auf sie achten müssen!'

In der Zwischenzeit hatte Artho eine kurze Zusammenfassung ihres Anliegens vorgetragen. "Aus all dem folgen zwingend zwei Erkenntnisse!", kam er zum Schluss. "Erstens: In der Demetria treiben Fremde ihr Unwesen. Und damit meine ich weder Springer noch gar Terraner." Er lächelte kurz. "Ich meine wirkliche Fremde! Und zweitens: Mivelum stellt eine wichtige Komponente der von ihnen genutzten Technologie dar. Mivelum, das sie im Zweifel von Falkan beziehen oder zumindest bezogen haben!"

"Faszinierend!", stellte Igsoria fest. "Ich nehme an, Sie haben für diese Behauptungen auch Beweise!"

"Ich kann ihnen einen detaillierten Report zur Verfügung stellen!", meldete sich Tami zu Wort. "Ich benötige nur ihre MOHY-Kennung!"

"Daran soll es nicht scheitern!", erklärte Igsoria und nannte sie Tami. Kurze Zeit später empfing sie das betreffende Dokument, um es umgehend an Iralun del Falkan weiterzuleiten. "Wer hat eigentlich dieses Dokument erstellt? Ich hoffe, es waren keine Terraner - das würde dem Dokument einen Großteil seiner Glaubwürdigkeit nehmen!"

Tami lachte. "Keine Angst! Die Autorin ist eine Baalol!"

"Eine Baalol, so so ...", murmelte Igsoria. "Das hört sich in der Tat sehr viel besser an!" Sie wandte sich wieder an Artho. "Was Ihre Darstellung angeht, so muss ich leider etwas Wasser in Ihren Wein gießen. Unglücklicherweise sind unsere Mivelumexporte in den letzten Jahren zunehmend nach unten gegangen. Aktuell sind sie nachgerade vernachlässigbar. Wie verträgt sich dieser Fakt mit Ihrer Behauptung, die Fremden bezögen ihre Mivelum von Falkan?"

"Das ist relativ einfach erklärbar!", antwortete Artho. "Es bedeutet, dass die Fremden das Mivelum nicht auf offiziellem Weg von Falkan beziehen. Anders ausgedrückt: Sie stehlen es einfach!"
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#6 Arl Tratlo

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Geschrieben 12 Februar 2014 - 20:54

"Faszinierende Idee!", gab Igsoria zu. "Allerdings setzt sie voraus, dass die Fremden mehr oder weniger vor unseren Augen aktiv sind. Unbemerkt von allen Sicherheitsorganen, der automatischen Raumüberwachung und allen Einwohnern!" Ihre Stimme klang ätzend. "Wir kennen die technischen Möglichkeiten der Fremden nicht!", wandte Artho ein. "Wäre eine solche Konstellation tatsächlich völlig auszuschließen?" "Völlig auszuschließen ist so etwas niemals - allein aus philosophischen Gründen!", gab Igsoria zurück. "In der Praxis aber ... Ich halte es zumindest für extrem unwahrscheinlich!" "Wir sind für jeden anderen Erklärungsansatz dankbar!", erklärte Artho. "Solange er nicht an den Haaren herbeigezogen ist, heißt das!" "Vielleicht sollten Sie uns etwas mehr über den Mivelum-Abbau auf Falkan erzählen!", schlug Tami vor, um die Debatte aus der Sackgasse zu führen. "Wie sind eigentlich die Bedingungen, unter denen das Mivelum abgebaut wird?" Igsoria nahm den Vorschlag Tamis dankbar auf. "Ich sollte vielleicht damit beginnen, dass es sich bei unserem System in vielerlei Hinsicht um ein sehr ungewöhnliches handelt - und bei Falkan entsprechend um einen ungewöhnlichen Planeten!", begann Igsoria. "Falkan ist bekanntlich die sechste Welt mit arkonähnlichen Durchschnittstemperaturen - eine Konstellation, die man so in keinem anderen bekannten System findet!" Sie lehnte sich zurück. "Norak’Tar ist eine F3m IV Sonne, ein gelbweißer Unterriese mit der 6,5 fachen Leuchtkraft von Larsaf’s Stern. Falkan ist Nummer sechs mit einer Umlaufzeit von 2,89 Larsafjahren und einer Durchschnittstemperatur von etwa 23 Grad Celsius. Am sonnennächsten Punkt seiner Bahn - 2,42 AE bei e = 0,01 - sind es knapp 25 Grad, am sonnenfernsten etwa 21 Grad. Das kommt in etwa an Arkon heran. Norak’Tar hat ca. 1,71 Sonnenmassen, daher beginnt ihr kritischer Bereich der stellaren Gravitation beim 1,3 fachen Halbmesser der Saturnbahn – wäre Norak’Tar anstelle von She’Larsaf. Mit anderen Worten: Nach der letzten Transition der VISCERIUS hat es nicht ohne Grund etwas gedauert, bis sie auf Falkan landen konnte. Etwa drei Stunden fünfzehn Minuten mit halber Lichtgeschwindigkeit." Sie lachte kurz. "Soweit der langweilige Teil. Entscheidend ist, dass Norak’Tar eben eine sehr ungewöhnliche Sonne ist. Entsprechend ungewöhnlich ist ihr Strahlungsspektrum. Es wird daher allgemein davon ausgegangen, dass die Entstehung unserer bedeutenden Mivelum-Vorkommen auf diese Besonderheiten unserer Sonne zurückzuführen ist!" Dies war, wie Igsoria sehr wohl wusste, nur die halbe Wahrheit. Die von ihr vorgetragene Theorie war keineswegs auf Falkan unumstritten. Es gab, wie sie sich erinnerte, alte Mythen, nach denen ein 'Kristallmond' vor Äonen mit Falkan kollidiert sei. Ihsoria interessierte sich allerdings wenig für solche Mythen. Und die Kundschafter Terras hatten ohnehin keineswegs ein Anrecht darauf, alle Details und Unstimmigkeiten der falkanischen Geschichtsschreibung zu erfahren. Es gab allerdings noch mehr, was die Söldlinge Terras nicht erfahren durften. Etwa die Tatsache, dass vor wenigen Jahren - also lange nach Beendigung des Posbi-Krieges - sich ein Fragmentraumer über Falkan hatte blicken lassen, um kurz darauf in der Nähe des Mivelum-Gürtels zu landen. Natürlich war der Fragmenter von der falkanischen Heimatflotte zerstört worden - allerdings nicht völlig. Auch auf Falkan hatte sich die Existenz einer Waffe herumgesprochen, die allgemein als 'Transformkanone' bezeichnet wurde. Selbstverständlich hatte man Exemplare dieser Waffe in dem zerstörten Fragmenter entdeckt und ausgebaut. Aktuell hatte man die letzte Testreihe in der Entwicklung einer - auf dieser Posbi-Technologie basierenden - falkanischen Transformwaffe temporär eingestellt und die unterirdische Forschungsanlage in der Nähe des Binnenmeeres für eine gewisse Zeit stillgelegt und evakuiert - so lange, bis die Störenfriede wieder abgezogen sein würden. Nur die zur Emissionstarnung aufgebaute Experimentalversion einer Mivelum-Anreicherungsanlage war in Betrieb geblieben. Die Cel'Athor Igsoria ter Drahl hatte unter anderem den Auftrag, die drei Störenfriede erstens an der Nase herum, zweitens in die Irre und drittens auf den einen oder anderen Holzweg zu führen. Insbesondere Iralun hegte den Verdacht, dass die USO von den geheimen Transformversuchen wissen könnte. Bisher ließ sich die Ausführung dieses Auftrags einfacher an, als Igsoria befürchtet hatte.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 12 Februar 2014 - 21:16.

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#7 Arl Tratlo

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Geschrieben 21 Februar 2014 - 19:46

"Die Mivelum-Vorkommen konzentrieren sich auf einen Gürtel in Äquatornähe, der sich auf fast ein Drittel des Planeten erstreckt. Das alles in einer Wüstenregion. Demgegenüber erfolgt der Abbau dieser Vorkommen im Moment primär am östlichen Rand dieses Gürtels, wobei man sich von Ost nach West vorarbeitet!", führte Igsoria weiter aus. Sie bemerkte Tamis Unruhe und lächelte. "Mir ist klar, was Sie einwenden wollen. Sie fragen sich, ob es in diesem Fall für die Fremden nicht möglich wäre, nahezu unbemerkt an einer anderen Stelle - weiter westlich - ihrerseits sich an diesem Gürtel zu schaffen zu machen. Dem stehen allerdings zwei Argumente gegenüber. Auf der einen Seite bedeutet die Konzentration auf die östlichen Abbauregionen nämlich keineswegs, dass wir die anderen Regionen aktuell ignorieren. Tatsächlich befinden sich ständig Forschungsexpeditionen in diesen, die unser Wissen um den Gesamtgürtel vervollständigen oder verfeinern."

'Beziehungsweise sich um den Fragmenter kümmern!', ergänzte sie in Gedanken. 'Ein Thema, dass die Terraner und ihre Söldlinge allerdings nichts angeht!'

"Auf der anderen Seite setzt der Abbau von Mivelum in nennenswerten Dimensionen, wie man sich vorstellt, eine gewisse Infrastruktur voraus. Diese Infrastruktur würden wir jedoch bemerken! Halten Sie uns nicht für Dilettanten!"

"Das tun wir keineswegs!", wandte Artho ein. "Umgekehrt sollten Sie allerdings auch die Fremden nicht für Dilettanten halten!"

"Das tun wir keineswegs!", wies Igsoria den versteckten Vorwurf zurück. "Wie Sie sehen, sitze ich hier und höre mir Ihre Argumente an. Mehr noch, ich bin bereit, jede konkrete Spur, die Sie mir nennen, mit Ihnen gemeinsam zu verfolgen! Zudem habe ich Ihre Unterlagen weitergeleitet - an den Khasurn. Das war doch Ihr ursprüngliches Anliegen, oder nicht?"

Artho nickte.

"Über unsere gemeinsame Vorgehensweise im Grundsatz zu entscheiden, fällt nicht in meinen Zuständigkeitsbereich!", erklärte Igsoria bedauernd. "Der Fürst wird über die Details informiert und wird entscheiden!"

"Wie lange wird das dauern?", fragte Tami interessiert.

"Kaum länger als einige Stunden!", entgegnete Igsoria.

"In diesem Fall würde ich mich gerne in die VISCERIUS zurückziehen!", bemerkte Artho. Tsa'hor nickte zustimmend.

"Dem steht nichts entgegen!", erwiderte Igsoria. "Ich melde mich bei Ihnen, wenn eine Entscheidung vorliegt."

"Ich würde gern die Zeit nutzen, ein wenig shoppen zu gehen!", meldete sich Tami. "Hätten Sie Lust, mich zu begleiten?"
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#8 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 22 März 2014 - 21:31

2.

"Was sind die neuesten Modetrends auf Falkan?", erkundigte sich Tami neugierig.

Sie hatten nur eine kurze Strecke in Igsorias Gleiter zurücklegen müssen, um in den nahe des Raumhafens gelegenen Einkaufspark zu gelangen. Tami hegte den Verdacht, dass die hier angesiedelten Geschäfte primär auf den Geschmack von Touristen abgestimmt waren - ein Verdacht, den Igsoria allerdings vehement bestritt. Angeblich würde die Arkonidin hier ebenfalls shoppen; eine Behauptung, die Tami natürlich nicht widerlegen konnte. So steuerten sie zielsicher das größte in den "Falkan-Arkaden" gelegene Modegeschäft an.

"Mhm", gab Igsoria wenig konkret zurück. "Die angesagten Modefarben sind im Moment schwarz und weiß. Konservativ, aber wirksam. Dafür sind die Schnitte umso gewagter." Sie hatten das Geschäft mittlerweile betreten. Igsoria wies auf die lebensecht gestaltete Puppe einer Arkonidin, die eines der besagten Kleidungsstücke präsentierte. "Ungefähr so!"

Das Oberteil des Kleidungsstücks bestand im wesentlichen aus zwei dünnen schwarzen Trägern, die sich im Nacken der Trägerin vereinigten. 'Gerade breit genug, um die Brustwarzen und die Vorhöfe zu bedecken!', erkannte Tami. Darunter trug die virtuelle Arkonidin natürlich - nichts. Die Träger mündeten unterhalb des Bauchnabels in einen Hosenteil. Die Innenseiten der Hosen waren in weiß, die Außenseiten in schwarz gehalten. Die Außenseiten waren zudem geschlitzt, wobei der Schlitz im Prinzip etwa zwei Zentimeter unterhalb des Hosenteils begann.

"Wow!", stieß Tami aus. "Ich verstehe, was man auf Falkan unter 'gewagt' versteht." Sie überlegte einen Moment. "Ich würde das Teil trotzdem gerne mal anprobieren."

Igsoria deutete auf eine nahegelegene Umkleidekabine. "Nur zu!"

Tami verschwand mit dem "Teil" in passender Größe in der Umkleidekabine. Nach kurzer Zeit erschien sie wieder. "Und, wie steht es mir?"

"Nicht schlecht!", befand Igsoria wahrheitsgemäß. "Beug Dich mal vor!"

Tami befolgte die Anweisung widerspruchslos. Igsoria lachte. "Bei dem Anblick fallen für jeden gesunden Falkaner alle Feiertage zusammen!", stellte sie fest. "Es gäbe natürlich theoretisch die Möglichkeit, sich etwas unterzuziehen. Allerdings würde das den Effekt deutlich verringern!"
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#9 Arl Tratlo

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Geschrieben 30 März 2014 - 15:17

"Was nun?", fragte Igsoria, während sie den Modeladen verließen. Tama hatte sich nach kurzer Überlegung dazu entschieden, das fragliche Kleidungsstück sowie einige Accessoires zu erstehen. Immerhin wusste man nie, wie sie überlegt hatte, wann und in welchen Situationen man etwas in dieser Art gebrauchen konnte. "Mal überlegen", antwortete sie. "Auf meiner Liste waren Boutique - gut, da waren wir gerade -, Parfümerie, Juwelier und, falls wir Zeit dafür finden, Coiffeur. Vielleicht suchen wir als erstes einen Juwelier auf? Hier gibt es doch sicher exquisite Schmuckstücke auf Mivelum-Basis?" "Oh, sicher!", antwortete Igsoria. "Etwas passendes zu finden sollte kein Problem sein. Passend zum Rest, meine ich." Sie deutete auf Tamis Einkaufstüte. "Welche Richtung?", wollte Tami wissen. "Nach links", antwortete Igsoria und machte dazu eine Kopfbewegung. "Nicht sehr weit." Sie hatten allerdings erst wenige Meter zurückgelegt, als sich Igsorias MOHY meldete. "Eine Nachricht des Fürsten!", stieß sie überrascht aus. "Er hat eine Entscheidung getroffen!" Tami sah sie neugierig an. "Und?" "Das hätte ich nicht erwartet!", gestand Igsoria ein. "Sie dürfen eigene Nachforschungen anstellen. Sogar ohne meine ..." - sie zögerte etwas - "... Unterstützung." Tami schmunzelte. "Kontrolle wäre vielleicht der angemessenere Begriff. Wie dem auch sei ..." Sie sah Igsoria unverwandt an. "Sie sollten uns in Ihrem eigenen Interesse so weit vertrauen, dass sie die Möglichkeit einer Anwesenheit Fremder auf Falkan zumindest nicht ausschließen sollten, statt diese rundweg als illusorisch abzutun. Es ist die alte Frage: Was wäre wenn? Was wäre, wenn wir doch Recht hätten? Ich an Ihrer Stelle würde jedenfalls in beide Richtungen ermitteln!" Nun lächelte Igsoria. "Wenn wir schon so ehrlich zueinander sind: Wer sagt Ihnen, dass ich das nicht schon die ganze Zeit mache?" Sie kratzte unwillkürlich an ihrer rechten Augenbraue. "Ich bin doch nicht blöd!" "Das war auch nie mein Eindruck!", erwiderte Tami versöhnlich. "Ist das der Juwelier?"
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#10 Arl Tratlo

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Geschrieben 06 April 2014 - 01:31

"Natürlich wird sie uns trotzdem überwachen!", knurrte der skeptische Tsa’hor da Hanacam, nachdem Tami die Nachricht nach ihrer Rückkehr auf die VISCERIUS überbracht hatte. "Wir sollten uns diesbezüglich keinen Illusionen hingeben!" Sie hatten sich in Tamis Kabine zusammengesetzt, nachdem die Zaliterin signalisiert hatte, dass sie zunächst ihre Einkäufe verstauen wollte. "Keine Frage!", unterstützte ihn Tami. "Aber sie wird es schwerer haben als vorher!" "Wir sollten im Licht der aktuellen Entwicklungen das weitere Vorgehen abstimmen!", warf Artho ein. "Wir wissen nun, das wir auf offizielle Unterstützung nicht zählen können. Der Positiv-Fall tritt also nicht ein!" "Worauf auch keiner gehofft hatte!", unterbrach ihn Tsa’hor. "Auf der anderen Seite ist auch der Negativ-Fall nicht eingetreten!", fuhr Artho unbeirrt fort. "Die Nachforschungen werden uns weder verboten, noch werden wir auf Schritt und Tritt kontrolliert." "Soweit nichts Neues!", meldete sich Tami, die ihre Neuerwerbungen eingeräumt hatte. "Was lernen wir daraus?" "Es definiert unsere Rahmenbedingungen!", stellte Artho fest. "Richtig ist allerdings, dass unsere primäre Frage eine andere sollte: Wo und wie können wir Nachforschungen anstellen, die uns am ehesten auf die Spur der Fremden bringen? Eine großangelegte Suche über dem Mivelum-Gürtel dürfte unter den gegebenen Bedingungen wohl ausgeschlossen sein." "Die Frage ist doch, inwieweit Igsoria Recht hat oder nicht!", war Tami zu einer Schlussfolgerung gekommen. "Sie hält es für völlig ausgeschlossen, dass es Fremden gelingen könnte, unter den Augen der Falkaner größere Mengen Mivelum abzubauen und fortzuschaffen. Womit nur der legale Weg bliebe." "Womit sie sich allerdings deutlich täuscht!", unterbrach sie Tsa’hor. "Ich habe nämlich in der Zwischenzeit einige Neuigkeiten der anderen Teams ausgewertet. Auf Sepzim ist der traditionelle, von Falkanern betriebene Mivelum-Handel de facto zusammengebrochen. Der Grund ist, dass Dritte - nennen wir sie einfach: die Fremden - via zweier Springersippen den Markt mit qualitativ höherwertigem Mivelum fluten." "Was Igsoria sicher bekannt sein dürfte!", antwortete Tami. "Vermutlich geht sie davon aus, dass dieses Mivelum nicht von Falkan stammen kann - eben, weil es höherwertiger ist." "Da könnte etwas dran sein", überlegte Tami. "Die Falkaner wissen nichts vom Kiriawate-Verfahren. Das Ärgerliche dabei ist, dass wir es ihnen noch nicht einmal erzählen können." "Wie auch immer!", resümierte Artho. "Es gibt logisch nur drei Möglichkeiten. Entweder stammt das Mivelum tatsächlich nicht von Falkan. Dann können wir anstellen, was wir wollen. Das Resultat wird ein Fehlschlag sein. Oder aber, das Mivelum wird, wie Igsoria andeutet, über legale Wege beschafft. Was ich angesichts der Daten aus Sepzim für unwahrscheinlich halte." "Ich könnte Igsoria nach entsprechenden Statistiken fragen!", reagierte Tami. "Die Falkaner müssen doch wissen, wer ihre Abnehmer sind!" "Gute Idee!", gab Artho zu. "Dann könnten wir diese Variante nämlich vermutlich ausschließen." "Wir haben noch die dritte Variante!", erinnerte Tsa’hor. "Richtig. Die für uns relevante Variante. Das Mivelum wird vor den Augen der Falkaner abgebaut und fortgeschafft. An einen Ort, an dem man eine Variante des Kiriawate-Verfahrens kennt." "Was unsere Aufgabe nicht einfacher macht!", versetzte Tsa’hor. "Eine groß angelegte Suche im Mivelumgürtel ist genau das, was man uns nicht erlauben wird." "Eben!", erwiderte Artho. "Aus genau diesem Grund werde ich SERICION mit der Aufgabe beauftragen, ein geeignetes Suchmuster auszuarbeiten." "Dabei sollte SERICION allerdings auch die Nachricht aus Trafalgar berücksichtigen!", blieb Tsa’hor seiner Linie treu. "Danach ist es nämlich nicht ausgeschlossen, dass die Fremden auch Stationen auf dem Meeresgrund unterhalten!"
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#11 Arl Tratlo

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Geschrieben 15 April 2014 - 05:09

"Beeindruckend!", stieß Tami aus. "Wirklich beeindruckend!" Sie hatten die von SERICION vorgeschlagene Tour mit dem Gleiter der VISCERIUS abgeflogen - zunächst in südöstlicher Richtung bis hin zu den als Abbaugebiete genutzten Teilen des Mivelum-Gürtels, danach westlich entlang des Kristallrückens. Schließlich ging es nach Nordwesten, zu dem nahe der "Tiefen Spalte" - wie man diesen Teil des Ozeans auf Falkan nannte - gelegenen Ufer. Dort hatten sie den Gleiter zu einem Aussichtspunkt gesteuert und auf einem für Touristen eingerichteten Parkplatz geparkt. Der Aussichtspunkt selber befand sich auf einem Bergrücken, der etwa achthundert Meter steil in Richtung Ufer abfiel. In der Tiefe konnte Tami eine Menge von Gebäuden und Gleitern ausmachen. Dieser Anblick hatte sie allerdings nicht zu ihrem Ausruf veranlasst. Es war das Meer. Der Bergrücken, auf dem sie standen, krümmte sich nach Süden halbkreisförmig in Richtung Meer, um dann in ein steiles Kliff auszulaufen. Auf diese Weise war eine natürliche Bucht entstanden, die von den Falkanern als Jachthafen genutzt wurde. An der Stelle, am der die Bucht in das offene Meer überging, wechselte das Wasser seine Farbe und erstrahlte in sattem Dunkelblau. Dies war der Beginn der "tiefen Spalte", die auf der Erde ihr Pendant im Marianengraben hatte, wie Tami sich vage erinnerte. Tami konnte Dutzende von Jachten ausmachen, die sich zum Teil noch in der Bucht, zum überwiegenden Teil jedoch auf dem offenen Meer aufhielten. Das so entstandene Panorama hatte sie überwältigt. "Beeindruckend, in der Tat!", meldete sich Tsa’hor. "Die Falkaner haben hier tatsächlich so etwas wie eine Kleinstadt erschaffen! Wie unarkonidisch!" Er schüttelte verständnislos den Kopf ob dieser Unkultur. Richtige Arkoniden wie er pflegten Nachbarn zu meiden. "Es sind eben doch nur Hinterwäldler!", gab ihm Artho recht. Er wandte sich an Tami. "Wollen wir die Gelegenheit zu einer ersten Auswertung nutzen?" Er deutete auf eine nahegelegene überdachte Sitzgruppe, die im Prinzip zu ihrer Verfügung stand. Aktuell befanden sich die Drei allein am Aussichtspunkt. Tami nickte. "Was haben wir also aus dieser Tour, wie sie uns SERICION ausgearbeitet hat, gelernt?", fragte Artho in die kleine Runde. "Das Wesentliche zuerst!", antwortete Tsa’hor. "Mit unseren Mitteln haben wir keine Chance, den Mivelumgürtel systematisch auf Anzeichen der Anwesenheit von Fremden zu durchsuchen. Dazu ist er schlicht zu groß. Die Sache sähe natürlich anders aus, wenn wir diese neuartigen Aufklärungsdrohnen einsetzen könnten!" "Die von den Falkanern natürlich früher oder später entdeckt werden würden!", entgegnete Artho. "Du spielst auf das Trafalgar-Team an - aber dort können die Drohnen auch nur deshalb eingesetzt werden, weil man einen passenden Vorwand - eine Cover-Story, wie die Terraner sagen - liefern kann. Das können wir hier nicht! Im günstigsten Fall würde man uns einfach von dem Planeten verweisen!" Tsa’hor machte eine bedauernde Handbewegung. "In diesem Fall bleibt es bei meiner ersten Einschätzung." "Vielleicht sollten wir völlig anders an die Sache herangehen!", schlug Artho vor. "Tami, wenn Du eine Beauftragte irgendwelcher 'Fremden' wärest - wie würdest Du den geheimen Abbau von Mivelum und die Verschiffung der Kristalle organisieren?" "Das hängt natürlich von der verfügbaren Technologie auf beiden Seiten ab!", entgegnete Tami, die als Logistikexpertin eine natürliche Adressatin für Arthos Frage gewesen war, spontan. "Was habe ich zur Verfügung?" Raumschiffe? Großtransmitter? Stealth und Laurin? Und was haben die Falkaner an Aufklärungstechnik zu bieten?" "Nehmen wir einmal an, Du hast alles zur Verfügung, was Du willst!", spekulierte Artho. "Und die Falkaner im Gegensatz dazu sehr wenig, was Aufklärungstechnik angeht!" "Was realistisch sein dürfte!", unterstützte ihn Tsa’hor. "Großtransmittertechnik ist bei uns erst durch die Akonen in den letzten Jahrzehnten eingeführt worden. Die Falkaner sind Hinterwäldler, an denen die Akonen wenig Interesse haben. Warum sollten die Falkaner sich um die entsprechende Aufklärungstechnik bemühen, wenn sie selbst noch nicht einmal Großtransmitter im Einsatz haben?" "Gut - dann ist die Sache einfach!", reagierte Tami. "Ich brauche vier Punkte. Oder Orte. Oder Einrichtungen. Wie auch immer. Erstens natürlich eine Art Mine, in der ich das Mivelum abbauen lasse. Sinnvollerweise unter Tage, durch Roboter und mit modernster Stealth-Technik. Der Abbau ist somit weder optisch noch messtechnisch auszumachen. Die optimale Größe der Mine ließe sich kalkulieren - sie darf weder zu groß noch zu klein sein. Aber angesichts der Größe des Mivelumgürtels ist das kein Problem." Sie überlegte. "Als zweites brauche ich eine Art Logistikzentrum. Das würde ich in der Wüste nördlich des Gürtels ansiedeln, unterirdisch, abgeschirmt und hinreichend groß. Das abgebaute Kristall muss regelmäßig dorthin geschafft werden. Dieser Transportvorgang ist potentiell gefährlich, da wahrnehmbar. Erneut ein Optimierungsproblem - das Ding darf weder zu weit weg sein, da sonst die Entdeckungsgefahr zu groß würde, noch darf es zu nah an der Mine sein, um den Standortvorteil 'Wüste' nicht preiszugeben. Die Wüste ist riesig! Niemand interessiert sich für sie! Ich kann dort so groß bauen, wie ich will!" Sie lächelte. "Auch hierfür gibt es geeignete Algorithmen, um dieses Optimierungsproblem zu lösen!" "Die wir wiederum als heuristische Algorithmen verwenden können, um unsererseits den wahrscheinlichsten Standort des angenommenen Logistikzentrums zu ermitteln ...", erkannte Artho. Tami nickte. "So ist es. Damit hätten wir die beiden Minimalkomponenten bestimmt. Aus dem Logistikzentrum heraus kann ich mittels abgeschirmter Großtransmitter soviel Mivelum verschiffen, wie ich will, ohne dass die Falkaner davon etwas mitbekommen." "Es war aber von vier Komponenten die Rede!", erinnerte sich Tsa’hor. Tami nickte erneut. "Unterstellt, ich mache das Ganze nicht nur temporär, sondern über einen längeren Zeitraum, dann gewinnt dieses Unternehmen für mich eine strategische Bedeutung. In Konsequenz muss ich also meine ersten beiden Komponenten schützen! Ein Logistikzentrum ist keine Festung! Ich würde also ein von diesem Zentrum räumlich separierte Militärstation für den Fall der Fälle einrichten. Mit genügend Kampfkraft, um Mine und Logistikzentrum im Falle einer Entdeckung schützen zu können." "Und das würdest Du wo tun?", wollte Artho wissen. "Nachdem ich über abgeschirmte Großtransmitter verfüge - genau da!", erwiderte Tami und deutete mit ihrer Hand in Richtung Meer.
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#12 Arl Tratlo

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Geschrieben 24 April 2014 - 19:46

"Bleibt noch Nummer Vier!", stellte Tsa’hor fest. "Wohl wahr!", bestätigte Tami. "Erneut - unter der Voraussetzung, dass es sich um eine langfristige Aktion handelt! In diesem Fall würde ich noch eine Aufklärungseinheit einrichten. 'Intelligence & Information Gathering' würden die Terraner wohl sagen. Es schiene mir nämlich keineswegs unerheblich, was die Falkaner gerade treiben - zumindest insoweit, als es meine eigenen Interessen berühren würde." "Was heißt das im Detail?", wollte Tsa’hor wissen. "Infiltrieren der falkanischen Administration!", antwortete Tami. "Falls die Möglichkeit besteht, ungünstige Entwicklungen im Vorfeld abwenden - und günstige Entwicklungen fördern. Das ist natürlich jetzt etwas spekulativ. Es setzt voraus, dass die Fremden über die geeigneten Infiltrationstechniken verfügen. Aber es erscheint mir sinnvoll, das erst mal als gegeben vorauszusetzen. Wenn nicht - umso besser!" "Sozusagen eine konservative Annahme!", bemerkte Tsa’hor grinsend. "Und wo würdest Du diese 'Intelligence' ansiedeln?" "Hmmm...", überlegte Tami. "Sinnvollerweise an einem strategisch günstig gelegenen Ort, mehr oder weniger auf 'halbem Wege' zwischen meiner Militärstation und der falkanischen Administration und dem Raumhafen. Auf keinen Fall in Richtung des Mivelum-Gürtels! Nach näherer Überlegung würde ich sogar fast sagen - hier!" Sie deutete mit ihrer Hand auf den Touristenort am Fuß des Aussichtspunkts. "In diesem Fall", bemerkte Artho, "erscheint es mir angeraten, an diesem Ort auf Wohnungssuche zu gehen. Oder etwa nicht?"
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#13 Arl Tratlo

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Geschrieben 30 April 2014 - 16:17

"Wie unarkonidisch!", wiederholte sich Tsa’hor. "In diesen Laden bringen mich keine zehn Saurier rein!" Der 'Laden', um den es ging, war ein Restaurant, das die Aufschrift 'Falkanische Meeresspezialitäten' trug. Als echte Arkoniden pflegten Artho und er ihre Stoffwechselvorgänge alleine zu erledigen. "Dann muss ich das wohl alleine erledigen!", erwiderte Tami bedauernd. "Restaurants - und überhaupt Geschäfte jeder Art - dienen auf anderen Welten Frauen als wertvolle Informationsquellen. Ihr könnt Euch inzwischen ja anderswo umsehen!" "Ich fürchte, das werden wir auch!", gab Artho zurück. "Wir treffen uns hier in 20 Minuten wieder!" Während Tami das Spezialitätenrestaurant betrat, lenkten die beiden Arkoniden ihre Schritte in Richtung des Jachthafens. Sie hatten die kurze Strecke vom Aussichtspunkt trotz allem im Gleiter zurückgelegt, den sie auf einem nahegelegenen Parkplatz abgestellt hatten. Nun schlenderten die beiden Arkoniden den Kai entlang und betrachteten interessiert die kleinen und auch die etwas größeren Boote. "Interessant - man kann hier auch einige dieser Boote mieten!", erkannte Tsa’hor und wies auf ein Hinweisschild, dass die Preise und Konditionen für die Anmietung verschiedener Boote beschrieb. "Unter anderem auch diese Schönheit!", deutete Artho auf ein hochseefähiges Luxusboot, das mit einer Reihe technischer Schikanen ausgestattet zu sein schien. "Wir sollten das im Hinterkopf behalten. Falls Tami Recht hat ..." "Apropos Tami - es wird Zeit, langsam zurückzukehren, oder wir verspäten uns!" "Das wollen wir auf keinen Fall!", räumte Artho ein. Sie wandten sich um und kehrten langsam zum Restaurant zurück. Tami wartete bereits auf sie. "Alles bestens!", stieß sie aus. "Ich denke, ich habe ein geeignetes Objekt für uns gefunden. Es ist ein Haus, dass im Besitz einer auf Falkan sehr bekannten Holo-Künstlerin ist, die sich aktuell zu Aufnahmen auf einem Kolonialplaneten aufhält. Daher kann man das Haus auch jetzt kurzzeitig anmieten. Es ist groß, außergewöhnlich gestylt, nicht gerade billig, aber isoliert gelegen. Und es hat etwas, dass für arkonidische Verhältnisse sehr ungewöhnlich ist - einen ausgebauten Keller!" "Wie weit von hier entfernt?", wollte Artho wissen. "Nicht weit, etwa fünf Minuten mit dem Gleiter. Wir sollten uns übrigens beeilen, ich habe mit dem Makler einen Termin in zwanzig Minuten vereinbart." Während sie zum Gleiter gingen, plapperte Tami weiter. "Das Restaurant ist übrigens nicht schlecht. Sie haben sich hauptsächlich auf falkanische Krustentiere spezialisiert!" "Krustentiere?" Tsa’hor verzog sein Gesicht, um seinen Abscheu demonstrativ zur Schau zu stellen. "Haben sie denn auch eine Gemeinschaftstoilette, in der man die angeregte Unterhaltung während des Ausscheidens selbiger 'Krustentiere' fortsetzen kann?"
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#14 Arl Tratlo

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Geschrieben 06 Mai 2014 - 16:35

"Hey!", rief Tami begeistert aus. "Wir haben sogar einen eigenen Strand!" "Ja, und?", entgegnete Tsa’hor verständnislos. "Du wirst doch dort nicht etwa - baden wollen?" "Warum nicht?", fragte Tami. "Dazu ist ein Strand normalerweise da." "Baden? Im Meer? Wie unarkonidisch!" Tsa’hor schüttelte sich schon bei der Vorstellung. "Im Meer befinden sich höchstwahrscheinlich diese - Krustentiere, von denen vorhin die Rede war. Algen, Quallen und was sonst noch!" "Ich bin nun mal keine Arkonidin!", gab Tami zurück. "Besser, Du gewöhnst Dich dran. Auf Zalit baden wir jedenfalls ganz gern am Strand. Und anderswo ebenfalls. Selbst auf Falkan, wie man sieht!" "Es könnte auch gefährliche Raubfische im Wasser geben!", mischte sich Artho ein. "Das solltest Du nicht auf die leichte Schulter nehmen." "Glaubst Du ernsthaft, diese Künstlerin hätte sich einen Zugang zum Strand bauen lassen, nur um sich von gefährlichen Raubfischen beißen oder auffressen zu lassen?" Tami starrte Artho an, der auf diese Frage keine Antwort mehr parat hatte. Ansonsten hatten sie sich schnell und ohne Diskussion für dieses Haus entschieden. Es lag ideal, in der Lage des Touristenortes, aber etwas separiert, hatte eine große Grundfläche und ein großes Stück Land, auf dem ein kleines Wäldchen, das das Gebäude vor neugierigen Blicken schützte. Es hatte einen großen, ausgebauten Keller. Die Architektur war zwar gewöhnungsbedürftig - auf einem eher niedrigen Trichter waren ringsum kleine Türmchen angebracht, die Tami an altterranische Schlösser erinnerten. Und es hatte den besagten Zugang zum Strand, den Tami allerdings erst entdeckt hatte, nachdem sie das Gebäude angemietet und im Voraus bezahlt hatten. Der Makler war längst seiner Wege gegangen, so dass sie sich ungestört mit der Umzugsplanung beschäftigen konnten. Wobei es nicht viel zu besprechen gegeben hatte. Sie würden zur VISCERIUS zurückkehren und den zerlegten Transmitter in den Gleiter laden. Mit einigen persönlichen Habseligkeiten ausgestattet, würden sie danach mit dem Gleiter in ihr neues Haus fahren und den Transmitter in besagtem Keller installieren. Den Rest würden sie Thano überlassen.
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