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Welcher Autor würde den allerhöchsten Ansprüchen denn noch gerecht?
Sandwürmer sind biologisch Unsinn. Tschüss, Frank! (Nicht das Forenmitglied!)
Sonnenblendendraht funktioniert nicht. Tschüss, Larry.
Überlichtschnelle Reisen gibt es nicht. Tschüss, (sehr lange Liste)!
...könnte man beliebig fortführen, aber die Quintessenz ist: So gut wie jeder berühmte SF-Autor hat bei irgendeiner Facette seines Werks die Physik oder die Biochemie bewusst ignoriert.
Blabla, immer dieselben Totschlagargumente. Ich nenne das jetzt mal "Peineckes Gesetz":
"Sobald jemand versucht, ernsthaft über innere Stimmigkeit von SF zu diskutieren, ruft irgendein Spaßvogel dazwischen, dass überlichtschnelles Reisen ja auch unmöglich sei."
Darum geht es hier aber überhaupt nicht. Es geht darum, Regeln klar aufzustellen, und sich dann als Autor gefälligst daran zu halten. (Das hat Frank oben schon gesagt, innere Konsistenz eben.) Desweiteren hilft es bei SF, nicht allzu offensichtlich dem zu widersprechen, was "der Leser" so über die Realität weiß ("suspension of disbelief"). Ist einem das Wurst, dann wird keine SF daraus, sondern Fantasy. Die muss allerdings auch das Kriterium der inneren Stimmigkeit erfüllen.
So einfach ist das. Und deshalb sind Superheldengeschichten auch keine SF, sondern ein eigenes Genre. Und deshalb gibt es Steampunk-SF und Steampunk-Fantasy (früher mal als Steamfantasy gelabelt).
Der Hauptgrund, warum ich mich als Leser nicht angesprochen fühle, ist übrigens, dass mich ein Fantasy-Setting mit Mayas in Berlin genau null interessiert. Und ich lehne mich bestimmt nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich prophezeie, dass die Chance, dass die Antho den KLP gewinnt ebenso groß ist, denn Fantasy wird dort nicht prämiert und Anthologien als Ganzes schon gar nicht
Dennoch: Macht mal! Es gibt viel zu wenig originelle Fantasy aus D-Land, da kann so was nicht schaden.