Nun ja ... das Leben ist ein extrem nichtlineares System.Die Chaostheorie (heute ja eigentlich als Singularitätentheorie bezeichnet) sagt ja aus, dass extrem nichtlineare Systeme beim Durchlaufen singulärer Punkte dazu neigen, nicht voraussagbares Verhalten an den Tag zu legen. Das passt aber zum Roman: Im Nachhinein ist vieles darin erklärbar, was zunächst wie völlige Willkür erscheint.
Prognosen über komplexe Phänomene (Klima, Wirtschaft, Umwelt ...) treffen fast nie ein. Wahrscheinlich sind astrologische Prognosen mitunter genauer als Prognosen, die auf wissenschaftlichen Methoden basieren.
Die meisten Entscheidungen, die man trifft, trifft man unter Ungewissheit. Die Zukunft hält eine Menge Einflüsse parat, auf die man keinen Einfluss hat und die man auch nicht kennt. Das eintretende Ergebnis gefällt einem oder es gefällt einem nicht. Im Prinzip könnte man auch Würfeln oder Karten legen und auf ein gutes Geschick vertrauen. Das tue ich auch manchmal.
Alles in allem: Ein großartiger Roman. Ich verneige mich vor dem Talent David Mitchells.