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Nova 22


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148 Antworten in diesem Thema

#61 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 22 Februar 2014 - 22:37

Ich habe gerade Samis Geschicht gelesen und weiß wirklich nichts damit anzufangen. Vom sprachlichen Niveau her bietet sich der Vergleich mit der vorangegangen Seifert-Story an - bloß mag ich Samis bildhafte Sprache nicht als "treffsicher" bezeichnen wie Guidos. Da sind schiefe Bilder wie die Pobacken einer Bordsteintaube (ich bin kein Ornithologe, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Vögel keine Pobacken haben) und bei Sätzen wie "Fleischkonfetti kämpft eine Schlacht ohne Moral oder Skrupel" frage ich mich einfach, was mir das sagen soll. Ich muss gestehen, dass ich die ganze Geschichte nicht verstanden habe. Es scheint um irgendeine Art von Realitätsflucht zu gehen, und mit viel Fantasie meine ich eine Metapher für Brutalität in Computerspielen zu erkennen, obwohl das Vorwort etwas in Richtung Überwachung andeutet. Ziehe ich wiederum den direkten Vergleich mit der zufälligerweise davor abgedrucken Geschichte, muss ich sagen: Dort lebendige Figuren in einer spannenden, klar erkennbaren Handlung (und das sprachlich auf hohem Niveau), hier verkopfte Satzmonster auf einem Splatter-Trip, dessen Bedeutung mir wohl höchstens der Autor wirklich erklären kann. Weiter geht's...

Bearbeitet von Uwe Post, 25 Februar 2014 - 14:11.

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#62 ShockWaveRider

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Geschrieben 23 Februar 2014 - 09:07

Kurze Wasserstandsmeldung: Am Freitag lag die neue NOVA auch bei mir im Briefkasten.
Das Cover ist kasse! Eingefügtes Bild

Gruß
Ralf

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#63 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 25 Februar 2014 - 14:04

Das Cover ist kasse


Und klasse sowieso Eingefügtes Bild

Die Zeitreise-Story nicht. Aber mit diesem Urteil aus meiner Tastatur hat sowieso jeder gerechnet, also weiter im Text Eingefügtes Bild
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#64 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 26 Februar 2014 - 13:24

Gestern endlich. Weltstadt Hamburg ist bei der Post zumindest bei Büchersendungen die scheinbar letzte Adresse. Cover ist der Hammer. Der Inhalt wird ab heute verarbeitet.

† In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#65 ShockWaveRider

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    verwarnter Querulant

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Geschrieben 26 Februar 2014 - 13:59

Nochmal off-topic:

Solch eine verkürzte Darstellung gildet aber nich. Was ist so herausragend?

Eine ausführliche Antwort findest Du hier.

Gruß
Ralf

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#66 lapismont

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Geschrieben 26 Februar 2014 - 18:34

Gestern angekommen und dank langer Wartezimmer-Sitzung fast durch.

Äh. naja. Tillmanns Story fand ich gar nicht. Ich mein die Story. Da war nur das langweilige Exposé.
Der Seifert ging. Literarisch sehr ambitioniert, aber alles zu sehr auf moralische Empörung gestrickt.

Der Salamé ist ein Kunstprodukt. Eher Gedicht als Story. Vielleicht auch eine Theater-Satire. Jedenfalls im Wartezimmer nach einer OP nicht so prickelnd.

Die Zeitreisegeschichte war lahm. Böse Buben müssen sterben. Schon klar.

Die Fukushima-Kriege bewiesen zwar viel Wissen, woher auch immer, aber als Story ein Reinfall. Zuviele Infodumps. Eigentlich wäre es Stoff für einen dicken Thriller gewesen, Eine Trilogie gar.

Beim Marak bin ich grad. Sehr hohe Einstiegshürde, trotz begeisterter Lektüre der vorhergehenden Teile. Die Medieta-Szene kannte ich schon aus der SL-Lesung und gefiel mir auch wieder sehr gut, aber inzwischen bin ich stark davon überzeugt, dass die Texte nur zusammenhängend gelesen werden sollten. Also bitte: Her mit dem Roman! Und wenns ein Privatdruck für 20 Euronen ist. Bitte, lieber Michael!
Eingefügtes Bild

Das Cover ist Klasse!

Das Editorial fand ich übrinx etwas zu klebrig. Da wünschte ich mir mehr SF und weniger Eigenlob. Gibt ja nun nicht soviele deutsche SF-Magazine, dass man nicht mal was SAGEN könnte.

Bearbeitet von lapismont, 26 Februar 2014 - 18:36.

Ãœberlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#67 Waffeleisen

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Geschrieben 26 Februar 2014 - 19:16

komischerweise ist das glückliche Erscheinen des Magazins der Homepage keine Meldung wert ... Ist wohl die Gesamtauflage schon per Vorbestellungen verkauft Eingefügtes Bild

Was nicht in mein Regal passt: Booklooker

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#68 Amtranik

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Geschrieben 26 Februar 2014 - 19:31

komischerweise ist das glückliche Erscheinen des Magazins der Homepage keine Meldung wert ... Ist wohl die Gesamtauflage schon per Vorbestellungen verkauft Eingefügtes Bild


Das sind Künstler. Die wollen nichts verkaufen....mensch...

#69 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 27 Februar 2014 - 07:48

komischerweise ist das glückliche Erscheinen des Magazins der Homepage keine Meldung wert ... Ist wohl die Gesamtauflage schon per Vorbestellungen verkauft Eingefügtes Bild

Homepage ... wie 90er ist das denn? Heutzutage ist doch jeder und sein Hund bei Facebook. ;)
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#70 Diboo

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Geschrieben 27 Februar 2014 - 08:06


Das sind Künstler. Die wollen nichts verkaufen....mensch...


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#71 Jakob

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Geschrieben 27 Februar 2014 - 08:41

Falls jemand aus der Nova-Redaktion diesen Thread aufmerksamer verfolgt als sein Mail- oder PN-Postfach: Meldet euch doch mal bei mir zurück, ich hätte die Nova 22 echt gerne im Laden!
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#72 Christian Günther

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Geschrieben 27 Februar 2014 - 08:53

Mein Exemplar ist auch schon am Freitag oder Samstag angekommen und ich habe das gute Stück auch sofort am Wochenende weggelesen. Nun ist mir lapismont zuvorgekommen, mit dessen Beurteilung ich größtenteils übereinstimme. Ich konnte, im Gegensatz zu meinen Vorrednern, etwas mit der Story 8:16 anfangen. Sie ist keine Sensation, erinnerte mich aber in ihrer altmodischen Art an Geschichten aus den Siebzigern oder Achtzigern (was ich nicht als Abwertung verstanden wissen will.) Ein großes Problem hier ist aber - und da kann die Geschichte gar nichts dafür - dass die Illustration dazu leider der absolute Spoiler ist, der die Pointe komplett verrät, was ich sehr ungeschickt finde. Den Marrak lese ich nicht, ich konnte schon mit den vorherigen Teilen nicht viel anfangen. (So wie ich eigentlich noch nichts von Michael gefunden habe, was mir inhaltlich besonders gefallen hat - obwohl ich ihn als Mensch schon getroffen habe und sehr sympathisch fand - unsere Fantasie findet wohl in verschiedenen Spähren statt) Die Illustrationen finde ich durch die Bank gut, da hat NOVA seinen Standard beständig angehoben. Ich mag diesen comicartigen Stil. Das Cover ist auch großartig, gar keine Frage. Ich versteige mich mal zu einer These: mit dieser Art der eher "speziellen" Geschichten hätte NOVA an Kiosken und an Bahnhofsbuchhandlungen keinen Erfolg gehabt. Kleiner Nachtrag: Das Erscheinen findet scheinbar tatsächlich unter Ausschluß der (Online)-Öffentlichkeit statt - nichts auf sf-fan, auf der NOVA-Homepage oder auf den NOVA twitter- und facebook-Accounts? Oder habe ich was verpasst?

Bearbeitet von Christian Günther, 27 Februar 2014 - 09:11.


#73 Uwe Post

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Geschrieben 27 Februar 2014 - 13:39

Ich habe inzwischen Zeit gefunden, die Fukushima-Novelle von Marian Ehret zu lesen. Ich bin ziemlich weit gekommen. An der Stelle, wo die Freundin des Protagonisten einen Orgasmus bekommt, als sie auf dem Motorrad sitzt, habe ich abgebrochen. Für sowas ist mir meine Zeit zu schade. Die Story fällt zwar positiv durch ambitionierte geopolitische Überlegungen auf (und durch exakte Akzentuierung von Ortsnamen - Pluspunkt für Lokalkolorit), aber die zahlreichen sprachlichen Schwächen haben mir den Lesespaß verdorben. Da fehlen mal Absätze, manchmal sind Sätze einfach umständlich formuliert, und von den langweiligen und blutleeren Infodumps wurde ja schon gesprochen. Anfangs wirkt die Hauptfigur noch recht lebendig, aber sie verblasst immer weiter, bis sie in Kambodscha dem Autor egal zu sein scheint, so jedenfalls kommt es mir vor (vermutlich, weil er zwischen den show-don't-tell-Abschnitten gleichermaßen zerquetscht wird - der Held, nicht der Autor). Ganz klar: Das Thema ist hervorragend gewählt! Dessen angemessene Umsetzung aber würde wohl selbst einen erfahreneren Autor stark fordern (und der würde siche einen Roman statt einer Novelle draus machen - Frank Schätzing einen 1000-Seiten-Ziegelstein). Daher würde ich das Urteil wagen, dass Marian Ehret sich hier einfach übernommen hat. Eventuell hätte ein intensives Lektorat die Geschichte gerettet. Aber dergleichen findet ja bei Nova m.W. nicht statt. Warum eigentlich nicht? Warum wird jeder professionell veröffentlichte Roman (mehr oder weniger, zugegeben) lektoriert, Kurzgeschichten aber nicht? Ich stimme Christian in seinen letzten beiden Punkten absolut zu. Diese Ausgabe ist nicht massenkompatibel (und das weiß ich, bevor ich die Marrak-Geschichte gelesen habe, was bitte nicht als Abwertung misszuverstehen ist) - sie ist nicht einmal besonders gut. Eigentlich sogar ziemlich schlecht, denn für mich kann zu der als sehr gut befundenen Seifert-Story nur noch die Marrak-Novelle hinzukommen. Da frage ich mich ehrlich, ob einfach kein besseres Material vorhanden war - oder ob der Story-Auswahl ein Geschmack zugrunde lag, der sich deutlich von meinem (und den anderen Lesern, die sich hier bisher geäußert haben) unterscheidet.

Bearbeitet von Uwe Post, 27 Februar 2014 - 13:52.

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#74 Diboo

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Geschrieben 27 Februar 2014 - 18:24

Mein Exemplar ist tatsächlich heute angekommen. Ein Hoch auf die Post. Bevor Missverständnisse aufkommen: das war ein Solidaritätskauf, ich gucke jetzt noch auf das schöne Cover und dann verschwindet das Teil im Regal.

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#75 Waffeleisen

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Geschrieben 27 Februar 2014 - 19:04

Nach den Aufs und Abs um das Erscheinen konnte ich leider nicht umhin, hier weiter mitzulesen. Es vermiest mir schon ziemlich die Lust auf die Geschichten. Ich werd mir natürlich selbst ein Urteil bilden, aber nicht jetzt und heute. Zumindest auf den Dybbuk freue ich mich noch.

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#76 Uwe Post

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Geschrieben 02 März 2014 - 16:59

So, jetzt habe ich auch Michael Marraks Geschichte durch, die erneut durch geradezu wahnhaft sprühenden Ideenreichtum auffällt. Sehr unterhaltsam. Aber im Ernst, liebe Nova-Redaktion: Das ist eine Fortsetzungsgeschichte, und nicht deren erster Teil, und sollte deutlich als solche markiert sein, inklusive einem Hinweis, wie man denn an die ersten Teile kommt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass jemand, der nur diesen Text liest, komplett verloren ist. Selbst wenn man den Vorgänger vor zig Monaten gelegen hat (wie ich), muss man wirklich gut aufpassen und sich erinnern, um alles zu verstehen. Ich verlange ja kein "Was bisher geschah" und habe auch nichts gegen Fortsetzungsgeschichten, schon gar nicht dann, wenn sie so lesenswert sind wie diese. Aber ein spontaner Kiosk-Käufer (ja, ich weiß, gibt's diesmal nicht - aber das war ja zu Redaktionsschluss noch nicht bekannt) hätte mit dem "Mechanischen Dybbuk" erhebliche Schwierigkeiten. Damit bin ich mit den Beiträgen von deutschen Autoren in dieser Ausgabe durch. Mein Fazit ist, dass nur eine Kurzgeschichte (die von Guido Seifert) Top-Qualität erreicht. Alle anderen fallen stark ab, Michael Marraks Text ist genaugenommen weder Kurzgeschichte noch Novelle, sondern eine nicht eigenständige Folge einer Serie. Insgesamt eine der schwächsten Nova-Ausgaben überhaupt. Schade. Über die Gründe mag ich jetzt nicht spekulieren. Lag wirklich kein besseres Material vor?

Bearbeitet von Uwe Post, 02 März 2014 - 23:48.

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#77 ShockWaveRider

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Geschrieben 03 März 2014 - 10:09

Bevor Missverständnisse aufkommen: das war ein Solidaritätskauf, [...]

Ach, erzähl doch nichts!
Ein Kapitalist wie Du sieht das als Kapitalanlage.
Du willst die Sammlung in 40 Jahren verkaufen und davon das Pflegeheim finanzieren.

Das meint
Ralf

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#78 Diboo

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Geschrieben 03 März 2014 - 10:27

Ach, erzähl doch nichts!
Ein Kapitalist wie Du sieht das als Kapitalanlage.
Du willst die Sammlung in 40 Jahren verkaufen und davon das Pflegeheim finanzieren.

Das meint
Ralf


Ein Exemplar ist keine Sammlung.
Und ich gehe in kein Pflegeheim, ich zieh bei Dir ein.

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#79 ShockWaveRider

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Geschrieben 03 März 2014 - 13:42

Und ich gehe in kein Pflegeheim, ich zieh bei Dir ein.

Mich kannst Du Dir gar nicht leisten. Finanziell vielleicht, aber Deinem Nervenkostüm ist meine Gesellschaft äußerst abträglich.

Gruß
Ralf

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#80 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 03 März 2014 - 17:13

Und jetzt der Seifert! O ihr Himmel, hört ihr meinen Ruf wie Donnerhall? Ein Gegensatz wie kein zweiter ergriff mich grad.
Tschuldigung, ich tu's nie wieder. Reimen, meine ich. Das überlasse ich den Profis. Namentlich dem hier.

Ich hab doch lediglich "geverselt" und nicht gereimt ... ;-) (und das meiste von Kleist geklaut, klar ...).

Also, Kollege Seifert, Dein mittels Drohnen stalkender emeritierter Germanist ist dermaßen schräg und gleichzeitig treffsicher formuliert, dass ich mich vor Grinsen fast vollgesabbert hätte. Ein wahres Lesevergnügen, und das, obwohl mir die mutmaßlich enthaltenen Bezüge zur klassischen deutschen Literatur mangels einschlägigem Fachwissen komplett entgangen sind. DAS ist moderne, deutsche SF: Eine pointierte Kreuzung aus einer Vielzahl zeitgemäßer Themen und klassischer Verwechslungskomödie, bis ins Detail ausgefeilt, andernorts vernachlässigte Aspekte wie "Handlung" und "Spannung" nicht vergessend und nur ab und zu vielleicht ein ganz klein wenig zu opulent aufgetragen.

Das hört man - quatsch: ich! - natürlich gerne! Danke fürs Lob. (Eine solche Kurzgeschichte schreibt man nicht übers Wochenende - ich denke jetzt lieber nicht darüber nach, wie viele Stunden ich da reingesteckt habe. Dumm bin ich auch: Immer wieder schreibe ich mir den Arsch ab und krieg keinen müden Cent dafür ... Zukünftig schreib'ich nur noch Romane.Eingefügtes Bild )

Der Seifert ging. Literarisch sehr ambitioniert, aber alles zu sehr auf moralische Empörung gestrickt.

???

#81 lapismont

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Geschrieben 03 März 2014 - 19:16

@Guido Seifert Fetter alter Oberschichtensack stalkt junge Unterschichtenfrau. Rollenverteilung und Sympathien stehen von Anfang fest. Da kann das lyrische Gebinde noch so fluffig sein, es bleibt alter Wein. Oder alter Kleist(er) ;)

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#82 Guido Seifert

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Geschrieben 03 März 2014 - 21:02

@Guido Seifert
Fetter alter Oberschichtensack stalkt junge Unterschichtenfrau. Rollenverteilung und Sympathien stehen von Anfang fest. Da kann das lyrische Gebinde noch so fluffig sein, es bleibt alter Wein. Oder alter Kleist(er)
Eingefügtes Bild

Ich versteh's immer noch nicht.

Dass die Geschichte "zu sehr auf moralische Empörung gestrickt" sei, rekurriert doch wohl auf den immanenten Autor, der also die Erzählteile mit dem Ziel gestaltete und anordnete, dass "moralische Empörung" als Wirkung des Textes zum Leser dringt. Ich sehe aber nicht, dass und wie der immanente Autor das macht. Ich sehe zwar den moralischen Aspekt der Geschichte, aber keine moralische Empörung. Ich hatte mir eingebildet, eine - wenn auch schwärzliche - Komödie zu schreiben ...

Was meinst Du mit "Rollenverteilung"? Den Typus der Figuren? Wenn ja, warum soll dann ein Figurentypus nicht von Beginn an deutlich sein, zumal, wenn man es mit dem begrenzten Raum einer Kurzgeschichte zu tun hat?

Und wenn ich Deiner normativen Forderung zustimmte, würdest Du da nicht einen Unterschied zwischen den ersten beiden Abschnitten hinsichtlich der Schilderung des Professors sehen? Verrät die Intro-Passage, die den Emeritus gänzlich von außen und perspektivisch gefärbt zeigt, bereits so viel über die Figur, dass die Innensicht der folgenden Passage dem nichts mehr hinzufügen kann?

Wenn Du von "Sympathien" sprichst, die "Von Anfang an fest[stehen]", meinst Du da die Sympathien, die der Erzähler etwa seinen Figuren gegenüber erkennen ließe? Wenn ja, woran machst Du diese Sympathien fest?


(Fühl Dich im Übrigen nicht gedrängt zu antworten - ich frage nur, weil ich's wirklich nicht verstehe.)

#83 lapismont

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Geschrieben 03 März 2014 - 23:44

Ich versteh's immer noch nicht.

Dass die Geschichte "zu sehr auf moralische Empörung gestrickt" sei, rekurriert doch wohl auf den immanenten Autor, der also die Erzählteile mit dem Ziel gestaltete und anordnete, dass "moralische Empörung" als Wirkung des Textes zum Leser dringt.

jap. So ist mein Eindruck. Zunächst hat man diese beiden verkommenen Angestellten, die (die eh schon negativ belastete) Drohnentechnik ausnutzen, um krumme Dinger zu drehn. Einer ihrer Kunden ist ein am und im Wohlstand vereinsamter Prof, der sich mit Geld Vergnügen besorgt ohne sich um das Opfer weiter als bis zu seiner Bedürfnisbefriedigung zu sorgen. Die junge Frau hats nicht leicht, schlägt sich so durch etc.
Aus meiner Sicht eine ziemliche klare Gut/Böse Konstruktion. Ist nicht mein Fall, Mehr wollte ich gar nicht zum Ausdruck bringen.

Ich sehe aber nicht, dass und wie der immanente Autor das macht. Ich sehe zwar den moralischen Aspekt der Geschichte, aber keine moralische Empörung. Ich hatte mir eingebildet, eine - wenn auch schwärzliche - Komödie zu schreiben ...

Ich kenne das Problem, wenn ich versuche, witzig zu schreiben, sieht das auch keiner.
;D
Nein, die Empörung ist nicht Bestandteil der Story, sondern ihre auslösenden Faktoren. Das Abziehbild des reichen Lustmolchs zwingt mich als Leser in eine moralisch definierte Interpretation.

Was meinst Du mit "Rollenverteilung"? Den Typus der Figuren? Wenn ja, warum soll dann ein Figurentypus nicht von Beginn an deutlich sein, zumal, wenn man es mit dem begrenzten Raum einer Kurzgeschichte zu tun hat?

Ich fordere gar nichts, ich habe nur meine Meinung zur Geschichte geäußert. Reine Geschmackssache. Der Prof ist ja keine schlecht geschriebene Figur, er bewegt sich nur entlang einer nicht überraschenden Handlungslinie. Er wird der Lächerlichkeit preisgegeben wie Immanuel Rath im Blauen Engel, nur dass gerade die Katastrophe selbst versandet. Kugler wird bis zur virtuellen Schändung getrieben und dann endet sein Part. Vielleicht wäre es spannender gewesen, nicht mit der eher belanglosen Nebenfigur zu enden, sondern mit den Professor.

Und wenn ich Deiner normativen Forderung zustimmte, würdest Du da nicht einen Unterschied zwischen den ersten beiden Abschnitten hinsichtlich der Schilderung des Professors sehen? Verrät die Intro-Passage, die den Emeritus gänzlich von außen und perspektivisch gefärbt zeigt, bereits so viel über die Figur, dass die Innensicht der folgenden Passage dem nichts mehr hinzufügen kann?

Ich fordere wirklich nichts, sorry. Schreib wie Du willst.
Deine Story auseinandernehmen will ich auch gar nicht, ich bin kein Germanist. Wiederholend kann ich nur betonen, dass mir die Story zu sehr auf eine gänzlich bekannte und mich darum nicht fesselnde Situation und Figurenkonstellation beruht. Es fehlt Pfeffer.

Wenn Du von "Sympathien" sprichst, die "Von Anfang an fest[stehen]", meinst Du da die Sympathien, die der Erzähler etwa seinen Figuren gegenüber erkennen ließe? Wenn ja, woran machst Du diese Sympathien fest?

Nein. Ich gehe von meinen Sympathien als Leser aus. Da sind zwei Gauner, zwei Nebenfiguren, ein Spanner und ein armes, weibliches Opfer.
Hab ich als Leser eine Wahl?

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#84 Uwe Post

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Geschrieben 04 März 2014 - 13:20

Wenn ich da mal in diese aufschlussreiche Debatte einhaken darf (bei dieser Story lohnt sich das wirklich): Ich habe die klare Figurenzeichnung nicht als unpassend empfunden. Vielleicht, weil ich die ganze Geschichte sofort als Komödie und somit mit einem Augenzwinkern wahrgenommen habe. Das ist keine Schilderung realistischer Figuren, die maximale Authentizität (und damit grau statt schwarzweiß) erfordert.

Um mal ein Gegenbeispiel zu nehmen: In der Zeitreisestory in der gleichen Ausgabe ist die Hauptfigur auch von Anfang an konsequent unsympathisch gezeichnet. Aber diese Geschichte ist eben keine Komödie, sondern eine Pointen-Story. Eine differenziertere Figur hätte den Text vielleicht gerettet, weil er dann nicht die Pointe als einzigen Inhalt gehabt hätte. Guidos Text aber muss in meinen Augen nicht gerettet werden Eingefügtes Bild
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#85 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 04 März 2014 - 14:18

Bitte nichts davon als persönlichen Angriff sehen.

Keine Sorge (zudem sehe ich nichts in Deinem Beitrag, was dazu Anlass gäbe).

Deine Story auseinandernehmen will ich auch gar nicht, ich bin kein Germanist [...] Alles nur eine Meinung.

Die Knappheit Deines ursprünglichen Posts hat mir das bereits verraten. Deshalb auch mein Hinweis, Dich nicht zu einer Antwort gedrängt zu fühlen. (Anzumerken wäre vielleicht noch, dass man in meinen Augen kein Germanist sein muss, um sowohl den Wunsch als auch die Fähigkeit zu entwickeln, sich intensiver mit (literarischen) Texten zu befassen.)

Aus meiner Sicht eine ziemliche klare Gut/Böse Konstruktion. Ist nicht mein Fall, Mehr wollte ich gar nicht zum Ausdruck bringen.

Jetzt verstehe ich besser, was Dir nicht gefällt. Dass die beiden ECC-Angestellten böse Buben sind, liegt auf der Hand - aber sie sind doch eher Nebenfiguren in dem "Spiel". Hinsichtlich der einen der beiden Hauptfiguren, nämlich Prof. Kugler, scheint mir jedoch die Frage berechtigt, ob der "Fall" hier ebenso "klar" darliegt. Du scheinst dieser Auffassung zu sein:

Das Abziehbild des reichen Lustmolchs zwingt mich als Leser in eine moralisch definierte Interpretation [...] er bewegt sich nur entlang einer nicht überraschenden Handlungslinie [...] Wiederholend kann ich nur betonen, dass mir die Story zu sehr auf eine gänzlich bekannte und mich darum nicht fesselnde Situation und Figurenkonstellation beruht.

Ich persönlich habe nichts gegen Klischees, sofern der Autor/Künstler dem Klischee neue Aspekte abzuverlangen vermag. Dies habe ich versucht, indem ich eine Figur schuf, die in ihrer Leidenschaft so weit geht, das von ferne geliebte Wesen mittels digitaler Manipulation in die eigene Welt zu ziehen, und zwar so vollständig, dass selbst die Sprache des geliebten Wesens der eigenen angepasst wird. Wenn es sich hierbei um eine "gänzlich bekannte Situation" handelt, habe ich offenbar zu wenig gelesen.

Vielleicht wäre es spannender gewesen, nicht mit der eher belanglosen Nebenfigur zu enden, sondern mit den Professor.

Eine solche Variante habe ich während der Niederschrift ausprobiert - und ziemlich schnell verworfen. Der Prof-Erzählstrang wird meines Erachtens durch den Monolog Kuglers zu einem klaren Ende geführt. Allen Selbsthass, alles Heulen, Verzweifeln und Ringen der Hände darf sich der Leser hinzudenken, aber ich als Autor schreibe es nicht hinzu, um der Geschichte nicht eine Sentimentaliät zu verleihen, die sie nicht haben soll - und diese wäre wohl gerade dann der Fall, wenn die Geschichte mit einer solchen Passage abschlösse. Tatsächlich schließt sie mit einer bizarren Szene ab, und gerade einen solchen Schluss könnte man, wenn man wollte, als Statement des immanenten Autors auffassen.

Ich gehe von meinen Sympathien als Leser aus. Da sind zwei Gauner, zwei Nebenfiguren, ein Spanner und ein armes, weibliches Opfer.
Hab ich als Leser eine Wahl?

Lowenna Bowden ist die eigentliche "Gewinnerin" der Geschichte. Die Story hat ein Happy End - das wird Dir doch nicht entgangen sein?

#86 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 04 März 2014 - 14:26

Ich habe die klare Figurenzeichnung nicht als unpassend empfunden. Vielleicht, weil ich die ganze Geschichte sofort als Komödie und somit mit einem Augenzwinkern wahrgenommen habe. Das ist keine Schilderung realistischer Figuren, die maximale Authentizität (und damit grau statt schwarzweiß) erfordert.

Komödie - ja. Aber ist Kugler wirklich "schwarz"?

#87 lapismont

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Geschrieben 04 März 2014 - 15:09

Kugler erkauft sich Befriedigung, Lowenna ist ihm als Mensch egal. Er lässt sie ja nicht einmal in ihrer eigenen Sprache sprechen. Insofern ist er schon ein fieses Monster, der zwar von den beiden Technikern geringgeschätzt wird, aber letztlich kann er sich ja virtuell abreagieren. Um Lowenna aber zur Gewinnerin zu machen, fehlt gerade bei ihr einiges an Story. Es mag vielleicht anders gedacht sein, aber zentrale Figur ist der Professor.

Bearbeitet von lapismont, 04 März 2014 - 15:09.

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#88 Guido Seifert

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Geschrieben 04 März 2014 - 16:02

Kugler erkauft sich Befriedigung,

... seiner nicht lediglich niedrigen Triebe, oder? Die Befriedigung, die er sich zu verschaffen vermag, ist eigentlich gar keine, sondern vergrößert nur seinen Schmerz - überinterpretiere ich hier als Leser, oder kann man das tatsächlich am Text festmachen?

Lowenna ist ihm als Mensch egal.

Wo könnte man das am Text belegen? Wieso unternimmt Kugler nicht den Versuch, Lowenna mit einem Haufen Geld als Mätresse zu gewinnen? Er glaubt nicht, dass sie darauf einginge, aber wissen kann er's nicht ...

Er lässt sie ja nicht einmal in ihrer eigenen Sprache sprechen.

Ist die kennzeichnende Farbe hier schwarz oder grau? Ein Mann, der weiß oder zu wissen glaubt, dass es keine Möglichkeit gibt, die Liebe einer geliebten Frau zu gewinnen, aber sich dennoch nicht von dieser Liebe zu lösen vermag ...

Insofern ist er schon ein fieses Monster,

... zu dem er eigentlich erst wird, als er die Beherrschung verliert und den idealen Raum seiner virtuellen Welt selbst zerstört?

Um Lowenna aber zur Gewinnerin zu machen, fehlt gerade bei ihr einiges an Story.

Das verstehe ich nicht - da wäre ich für eine Erklärung dankbar.

Es mag vielleicht anders gedacht sein, aber zentrale Figur ist der Professor.

Es ist von mir nicht anders gedacht - er ist es.

#89 Jakob

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Geschrieben 05 März 2014 - 16:41

Jetzt würde ich die Story ja langsam auch gerne mal lesen, um der Debatte folgen zu können ... Nur leider, leider reagiert das Nova-Team nicht auf Bestellungen. Also, liebes Nova-Team, ich schreibe es noch einmal hier in den Thread: Bitte meldet euch bei mir! Ich habe es per mail und per PM versucht, mehrmals und seit Wochen ...
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Geschrieben 05 März 2014 - 18:05

Jetzt würde ich die Story ja langsam auch gerne mal lesen, um der Debatte folgen zu können ...
Nur leider, leider reagiert das Nova-Team nicht auf Bestellungen.

Also, liebes Nova-Team, ich schreibe es noch einmal hier in den Thread: Bitte meldet euch bei mir! Ich habe es per mail und per PM versucht, mehrmals und seit Wochen ...


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