Hallo Albert,
um die Folgen der Kolonisierung erdähnlicher Planeten geht es in Brian Stablefords Daedalus-Zyklus:
Paradies des Untergangs
Schmetterlinge im Paradies
Die dritte Landung
Der Sonnenstaat
Das Machtgleichgewicht
Das Paradox der fremden Wesen
Das Raumschiff Daedalus von der Erde bereist eine Anzahl von Kolonien, die vor vielen Jahrzehnten besiedelt wurden, zu denen aber der Kontakt abgebrochen ist und man nicht weiß was aus Ihnen wurde. In dem Zyklus geht es vor allem um Fehlentwicklungen zu denen es bei den Kolonien gekommen ist und die sich teilweise als sehr subtil und auch gefährlich für die Besucher erweisen. Dabei spielen meist sozio-kulturelle Faktoren eine Rolle – da gibt es ein scheinbares Utopia, das sich als verkapptes Terrorregime entpuppt - aber auch biologische, wenn das fremde Ökosystem dazu führt, dass sich die dort lebenden Menschen zu ihrem Nachteil verändern.
Die Daedalus-Serie stammt aus den siebziger Jahren und könnte interessant sein. Intelligente SF.
Ein weiterer Roman Stablefords, der ein fast zum Scheitern verurteiltes Forschungs- und Kolonisierungsprojekt auf einem fremden Planeten schildert, ist
Die Tore von Eden. Grund sind die rätselhaften Einheimischen, die ein für die Menschheit gefährliches biologisches Geheimnis hüten.
Stableford ist ein sehr interessanter Autor, Soziologe von Beruf mit weiterem Abschluss in Biologie, inzwischen leider kaum mehr bekannt, der in den siebziger, achtziger Jahren seinen Höhepunkt hatte und einige gute Space Operas verfasste (die Grainger-Saga) und mit der Daedalus-Reihe soziologisch und ökologisch inspirierte Science-Fiction Abenteuer schrieb, die den langfristigen Einfluss fremder Umwelten auf menschliche Kulturen schilderte.
Edit: Herzlich willkommen im Forum!
LG Trurl
Bearbeitet von Trurl, 01 Dezember 2013 - 21:42.
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«
Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem
Kyberiade