Oh, ich bin da noch radikaler. Die Einführung der "Unsterblichen" - also Zellduschen, Zellaktivatoren und überhaupt des Lachsacks als überdimensionierten Weihnachtsmann - war einer der Kadinalfehler der alten Serie.
So radikal bin ich gar nicht. Unsterbliche als Klammer einer Handlung, die sich über Jahrhunderte erstreckt hat ja auch seine Vorteile. Aber bitte im Durchschnitt über 500 Hefte und nicht über 2000 oder länger! In der Zeit, in der PR läuft, sind die meisten ganz realen damals lebenden Menschen gestorben. Ich frage mich, wie der Leser, der Tek hinterherflennt damit zurechtkommt. Get a life, dammit!
Der Käufer kann nur das laufen, was er kaufen kann, also "in den Auslagen" verfügbar ist. Trivialerweise. Er kann sich des Kaufs enthalten. Aber er kann nicht kaufen, was nicht verfügbar ist. Leser- oder Käuferbashing ist nicht angesagt.
Der Käufer hat eine unüberschaubare Auswahl an Medien zu seiner Zerstreuung. Und es meine These, dass man in der Readaktion es nicht darauf
anlegt, dass der Käufer sich anders zerstreut.
Das sehe ich natürlich anders. Wer die Plausibilität im Kleinen nicht hinkriegt, schafft es im Grossen auch nicht. Über Details und Einzelfälle kann man immer diskutieren, aber im Prinzip kommt man um Logik und Plausibilität nicht drumrum.
Wie gesagt: es gibt sowas wie endliche Resourcen. Vor allem für € 1.95 pro Heft. Viel technische Kritik kommt gerade auch von Lesern, die selbst keine Ahnung haben und einfach mal "gefühlte Physik" als Argument verwenden. Kleine Fehler vermiesen mir auch bei den alten Heften halt eine Seite. Die am Haarkranz herbeigezogenen Laren jetzt sind
allein schon Grund für mich, den
ganzen Zyklus nicht kaufen zu wollen, denn sie sind offenbar ein grundlegendes
Zykluselement.
...oder wollen.
Keine Ahnung, wie Du das meinst. Am Wollen wird es kaum scheitern, sonst kommen wir wieder in Plausibilitätsprobleme.
Unfug! Das glauben zwar einige im Verlag - aber denen muss man wiederum auch nicht alles glauben.
KNF ist ein großer Rhodanfreund, in seinem Herzen oder aus Einsicht in Leserwünsche sei dahingestellt, aber auch die meisten Leser wollen "ihren Perry". Guck Dir mal an, wie manche
Handlungsebenen zerrissen wurden, im letzten Zyklus. So wird über die
Figur Rhodan von
niemanden geredet. "Ach je, ein Heft mit dem Kerl schon wieder" habe ich jedenfalls noch nicht gesehen. "Wo Rhodan draufsteht muss Rhodan drin sein" liest man dagegen, auch wortwörtlich, so öfters von Foristen. Kritisiert wird an ihm höchstens die Darstellung, nämlich dass er nicht genug [was auch immer als Heldeneigenschaft angesehen wird] hat. Das spricht aber ja bloß für meine These, dass alle ihren Perry wollen.
Wie gesagt - das lässt sich machen. "Demetria Alternativ" und seine SpinOff-Produkte folgen diesen Prinzipien relativ genau.
Da habe ich schon zuviele Luschitgkeiten zitert gesehen, dass mich das reizen würde.
Ich glaube, da hast du ein deutlich falsches Bild. Der "PR-Konsument" ist immer noch - im Schnitt - unter 50. Wenn auch knapp. Diese Art von Debilität weist er jedenfalls nicht auf.
Alter ist auch eine Lebenseinstellung und nicht bloß die Differenz zwischen 2014 und Geburtsjahr. Obwohl sich ja im gleichen Thread schon zwei Leute in die Haare darüber gekriegt haben, wessen Meinung jetzt aus Altersgründen wertvoller ist. Mein zweiter zitierter Satz war übrigens hoffentlich erkennbar parodistisch - obwohl ich schon Leserbriefe gesehen habe wo der Mümmelfaktor mir ziemlich hoch erschien, z.B. von einem, der mit den Schauplatzwechseln in den NEOs nicht klar kam. Wohlgemerkt, es missfiel ihm nicht, er war überfordert. Traurige Sache, aber ich möchte andererseits auch keine Literatur für diese Zielgruppe querfinanzieren. Für den Sozialstaat zahle ich schon Steuern.
Mein erster Satz ist weitaus ernster gemeint und zielt eher auf die Leute ab, die sich von den Weltveränderungen überfordert fülhen und mit Paranoia und allgemeiner Zukunftsangst reagieren. Und da ist gerade die Altersgruppe um 50 gut mit dabei.
Wie gesagt: der Leser kann immer nur das lesen, was es zu lesen gibt. Der überraschende Erfolg der "Harry Potter"-Reihe - KEINE Dystopie! - bestätigt das Potential.
Das ist keine SF sondern Fantasy. Da steht nicht die Frage der Endlichkeit aller bestehenden Verhältnisse im Raum.Geht an meinem Argument vorbei.
Was man allerdings so apodiktisch allerdings erst behaupten kann, nachdem man ihn definiert hat.
Es gibt keinen Seriengeist. Es gibt nur einen Serien-Zeitgeist. Ich sehe kein übergreifendes Thema, das sowohl 1. speziell Rhodanistisch wäre und 2. seit 2700 Hefte Bestand hätte oder Bestand hätte gehabt haben sollen. Der Unterschied zwischen Perry Rhodan und Perry Rhodan NEO oder irgendeiner relativ jungen Serie ist die Serienhistorie, also letzten Endes ein Haufen Fakten. An der muss man sich orientieren. Man darf sie aber auch nicht missbrauchen. Perry Rhodan schafft seit Längeren den erstaunlichen Spagat zwischen einem solchen Missbrauch einerseits (und noch ne Verknüpfung, und noch ein Cameo) und Neutralisieren der Historie andererseits, also große Resets (Cantaro, HI) und kleine Resets (nach jedem Zyklusende).