Hi badi! Dass du gleich mit so einem ausführlichen Posting anfängst, finde ich Klasse. Weiter so!Das war eine ganz andere Zeit damals. Die Leute waren eben ganz anders drauf und deshalb sollte man über seine Dialoge, seinen Militarismus, sein Frauen- und Weltbild einfach mal wohlwollend hinweglesen oder sich darüber freuen, daß man selber ja so viel aufgeklärter ist. Ich erwarte keine bahnbrechenden neuen Erkenntnisse wenn ich Heinlein lese, sondern freue mich einfach an seinen abenteuerlichen Plots und den bunten Charakteren, die seine Geschichten bevölkern.
Noch kurz zu Heinleins Güte - ich beginne mal mit Starship Troopers als konkretem Beispiel, da das ja DAS kontroverse Heinlein-Buch ist: Klar war das eine andere Zeit. Aber bei diesem Buch mal "wohlwollend" beiseite zu sehen, finde ich, wird ihm nicht gerecht. Es enthält nämlich eine ziemlich interessante (evtl. sogar "bahnbrechende", wenn man die alten Römer mal beiseite lässt) Idee: Dass nur VeteranInnen berechtigt sind, in der Gesellschaft politisch zu bestimmen. Diese spannende Idee wird dann m.E. neben eine recht zweifelhafte, verdreht "ehrenhafte", Darstellung der Armee (im Weltraum gegen ganz furchtbar böse Insektoiden) gestellt. Da sollte man schon etwas dezidierter herangehen, meine ich. Tichy und ich (u.a.) haben das auch schon mal vor ca. einem Jahr in einem ST-Thread versucht; "daneben" gab's übrigens auch einen Thread zum Ewigen Krieg.
Dass Heinlein auch anders kann, ist klar: Es gibt viele Kurzgeschichten, und einige Bücher von ihm (insbes. Stranger in a strange land - weiß nicht wie das in dt. hieß), die ich gut finde. Er hatte eben Höhen und Tiefen.
P.S.: Endlich mal einer der ausspricht, dass die ganze HH-Reihe von Weber wohl eher ähnlich trivial ist wie der erste Band (den ich las weil ein Freund ihn empfohlen hatte). Das habe ich mich bisher nicht getraut. Danke!
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 20 Februar 2005 - 21:48.