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Schreiben im Akkord - Pro und Kontra


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157 Antworten in diesem Thema

#1 MoiN

MoiN

    Galaktonaut

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Geschrieben 12 Juni 2014 - 19:24

[Mod]Die nachfolgende Diskussion über Schreibgeschwindigkeiten wurde auf Wunsch aus dem "Michelle Stern LKS"-Thread abgetrennt.[/Mod]

Bei der Frankfurter Rundschau gibt es auch einen schönen Artikel über Michelle Stern (von 2011):

Horror und Erotik im Akkord

"Vampire, Meerjungfrauen und die Erde in 500 Jahren: Stefanie Jahnke aus Rodgau schreibt blutige Heftromane und - zum Ausgleich - Liebesgeschichten."

http://www.fr-online...32,8722618.html

Bearbeitet von Seti, 14 Juni 2014 - 11:41.
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#2 Lilena Elle

Lilena Elle

    Illuminaut

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Geschrieben 12 Juni 2014 - 19:59

Vieles davon kommt mir bekannt vor.

Dann schreibt sie und recherchiert in früheren Bänden, damit die Charaktere durchgängig bleiben, keine Anschlussfehler entstehen.

Ach ja *seufz*

Fremde Welten haben sie schon als Mädchen angezogen.

Na, wenn das so ist - ich würde gerne eine Kurzgeschichte von ihr in "Fremde Welten" lesen. Nach einer meiner Storyideen und einem technischen Expose von Arl. Ich glaube, das Ergebnis wäre ziemlich brauchbar, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Setzt jemand wirklich dagegen?

#3 Puh

Puh

    Giganaut

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Geschrieben 13 Juni 2014 - 06:55

Bei der Frankfurter Rundschau gibt es auch einen schönen Artikel über Michelle Stern (von 2011):

Horror und Erotik im Akkord

"Vampire, Meerjungfrauen und die Erde in 500 Jahren: Stefanie Jahnke aus Rodgau schreibt blutige Heftromane und - zum Ausgleich - Liebesgeschichten."

http://www.fr-online...32,8722618.html

"10†…000 Zeichen pro Stunde sollten schon drin sein für eine Autorin von Heftromanen, sagt sie." Also so um und bei fünf Seiten. Ob ich darauf stolz wäre?.Eingefügtes Bild
"Mehr als drei Wochen braucht sie für einen der gut 60-seitigen Fortsetzungsbände nicht. Zwei Wochen für das Schreiben, eine Woche zum Überarbeiten – wenn sie sich Zeit nimmt."
Zwei Wochen fürs Schreiben, eine fürs Überarbeiten. Oh mann, da möchte ich nie eine Rohfassung sehen - und was passiert eigentlich, wenn sie sich keine Zeit nimmt.Eingefügtes Bild

Bearbeitet von Puh, 13 Juni 2014 - 06:56.


#4 Lilena Elle

Lilena Elle

    Illuminaut

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Geschrieben 13 Juni 2014 - 08:23

"10†…000 Zeichen pro Stunde sollten schon drin sein für eine Autorin von Heftromanen, sagt sie." Also so um und bei fünf Seiten. Ob ich darauf stolz wäre?.Eingefügtes Bild


Da freut sich das Lektorat über die zusätzliche Arbeit. Aber gut, wenn das ein Wettrennen sein soll...

"Mehr als drei Wochen braucht sie für einen der gut 60-seitigen Fortsetzungsbände nicht. Zwei Wochen für das Schreiben, eine Woche zum Überarbeiten – wenn sie sich Zeit nimmt."
Zwei Wochen fürs Schreiben, eine fürs Überarbeiten. Oh mann, da möchte ich nie eine Rohfassung sehen - und was passiert eigentlich, wenn sie sich keine Zeit nimmt.Eingefügtes Bild



Erst das ganze Ding komplett runterschreiben und dann nochmal fünfzig Prozent der Zeit, die man zum Schreiben gebraucht hat, dazu verwenden es ebenso komplett zu überarbeiten. Interessante Vorgehensweise, kann man sicher auch so machen. Insgesamt scheint mir das aber aufwendiger, als es gleich 'richtig' zu machen. Das mag aber Geschmackssache sein oder damit zu tun haben, 'wie' man denkt. Ich denke zum Beispiel in Kapiteln. Arl denkt in Szenen. Michelle denkt offenbar in Stories.

Bearbeitet von Lilena Elle, 13 Juni 2014 - 10:13.


#5 Simbad

Simbad

    Infonaut

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Geschrieben 13 Juni 2014 - 08:32

Also eine Stunde hat nach aktueller Zeitrechnung ungefähr 3600 sekunden. Bei 10000 Zeichen pro Stunde sind das drei Anschläge pro sekunde. In dem Tempo schreiben schaffe ich auch, aber das sieht das ziemlich müllig aus und ich kann ganze passagen nochmal neu schreiben. Vielleicht sollte ich das auch mal ausprobieren. Erstmal 500 Seiten Roman schreiben und dann überarbeiten.

#6 Quinto

Quinto

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Geschrieben 13 Juni 2014 - 10:18

Mir ist egal, welche Schreibtechnik jemand hat. Das muss jeder Autor selbst wissen. Es zählt nur das Ergebnis.

#7 Simbad

Simbad

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Geschrieben 13 Juni 2014 - 10:43

Mit der Schreibtechnik hast du wohl recht, also das das eigentlich egal ist. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, selbst wenn jemand fit ist was die Fingerfertigkeit angeht, kommen mir bei solchen Geschwindigkeitsangaben einfach Zweifel in wie fern denn da noch ansatzweise Qualität erreicht werden kann.

#8 Klaus N. Frick

Klaus N. Frick

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Geschrieben 13 Juni 2014 - 12:16

Mir ist egal, welche Schreibtechnik jemand hat. Das muss jeder Autor selbst wissen. Es zählt nur das Ergebnis.


Ausnahmsweise sind wir da einer Meinung. Ein Stephen King hat beispielsweise auch einen enormen Ausstoß – und das seit Jahrzehnten auf erstaunlich hohem Unterhaltungsniveau.

#9 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 13 Juni 2014 - 13:06


Ausnahmsweise sind wir da einer Meinung. Ein Stephen King hat beispielsweise auch einen enormen Ausstoß – und das seit Jahrzehnten auf erstaunlich hohem Unterhaltungsniveau.

Das ist "schreiben wie denken". Hat man erstmal den Flow, rollt die Sache fast wie von allein. An manchen Tagen funktioniert das gut, an anderen weniger, was von reichlich Faktoren abhängt. 3 Zeichen pro Sekunde sind ein guter Schnitt. Wenn die Story mit einer entsprechenden Geschwindigkeit vor dem inneren Auge abrollt, sollten 15-20 Manuskriptseiten pro Tag kein Problem sein. Aber das sagt unterm Strich natürlich garnix über die Qualität der Geschichte aus - wer schreibt schon wie King?

"Die Größe eines Landes bemisst sich nicht daran, wie es mit den Mächtigen umgeht. Die Größe eines Landes bemisst sich daran, wie es mit den Machtlosen umgeht."

Jorge Ramos


#10 Klaus N. Frick

Klaus N. Frick

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Geschrieben 13 Juni 2014 - 13:22

Aber das sagt unterm Strich natürlich garnix über die Qualität der Geschichte aus - wer schreibt schon wie King?


Textmenge sagt nie etwas über Qualität aus. Ich kenne Autoren, die schreiben eine Seite am Tag und sind hinterher völlig fertig – und es ist Grütze. Und ich kenne Autoren, die schreiben 50.000 Anschläge am Tag, die sie hinterher bearbeiten müssen — aber das ist gut lesbarer Rohtext. (Und bevor jetzt gefragt wird: Es geht hier ausdrücklich nicht um PERRY RHODAN-Autoren. Wer nach fremdem Exposé schreibt, für den gelten sowieso noch mal andere Regeln.)

#11 Lilena Elle

Lilena Elle

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Geschrieben 13 Juni 2014 - 13:56

Es kommt doch darauf an, worüber man redet - "brutto" oder "netto". Will sagen - ist die Zeit, die man damit verbracht hat, über die Story, ein Kapitel oder gar eine Szene nachzudenken, zu recherchieren etc. mit eingerechnet oder nicht. Wenn diese Zeit nicht mit eingerechnet wird, sind die Zahlen erreichbar. Wenn nicht, wird´s eng. Mir kann niemand erzählen, dass man es schafft, über all das nachzudenken, während man gleichzeitig drei Zeichen pro Sekunde in irgendeine Tastatur hackt.

#12 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 13 Juni 2014 - 14:03


Textmenge sagt nie etwas über Qualität aus. Ich kenne Autoren, die schreiben eine Seite am Tag und sind hinterher völlig fertig – und es ist Grütze. Und ich kenne Autoren, die schreiben 50.000 Anschläge am Tag, die sie hinterher bearbeiten müssen — aber das ist gut lesbarer Rohtext. (Und bevor jetzt gefragt wird: Es geht hier ausdrücklich nicht um PERRY RHODAN-Autoren. Wer nach fremdem Exposé schreibt, für den gelten sowieso noch mal andere Regeln.)

Absolut korrekt, ja. Nach fremden Exposés zu schreiben, ist garantiert eine Nummer für sich. Wenn ich mich richtig erinnere, pflegte z.B. Peter Griese seine Schreibsitzungen mit langen Spaziergängen einzuleiten, auf denen er das jeweilige Exposé verinnerlichte. Wenn man genau weiß,was zu tun ist, läuft's eine ganze Ecke schneller und wahrscheinlich auch besser. Auf der anderen Seite stehen da die Autoren, die so einen Heftroman innerhalb von 24 Stunden zusammenzimmern können (ich kenne so einen) und trotzdem einen Superstoff abliefern. Jeder ein Profi auf seine Weise. Habe ich definitiv Respekt vor.

Bearbeitet von September68, 13 Juni 2014 - 14:10.

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#13 Puh

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Geschrieben 13 Juni 2014 - 14:52


Ausnahmsweise sind wir da einer Meinung. Ein Stephen King hat beispielsweise auch einen enormen Ausstoß – und das seit Jahrzehnten auf erstaunlich hohem Unterhaltungsniveau.

Räusper. Wer ständig von sich selber abschreibt... Joyce Carol Oates - sagt dir jetzt vermutlich nichts - die sogar mal kratives Schreiben unterrichtete, hatte auch einen Output von mindestens einem Buch das Jahr - und was soll ich sagen - die fünf, die ich gelesen habe, lasen sich alle gleich. Das gilt zu guter Letzt sogar für jemanden wie John Irving.
Über King möchte ich mich jetzt lieber nicht äußern, weil ich nicht so genau weiß, wieso man mehr als drei Bücher von ihm lesen sollte. Aber vermutlich ist das der Trick: keiner seiner Bewunderer hat mehr als drei Bücher gelesen.

Bearbeitet von Puh, 13 Juni 2014 - 14:57.


#14 MoiN

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Geschrieben 13 Juni 2014 - 14:57

"10†…000 Zeichen pro Stunde sollten schon drin sein für eine Autorin von Heftromanen, sagt sie."

Vielleicht ist das ja auch nur ein Druckfehler? Eine Null zu viel...? Eingefügtes Bild

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#15 September68

September68

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Geschrieben 13 Juni 2014 - 15:02

Es kommt doch darauf an, worüber man redet - "brutto" oder "netto". Will sagen - ist die Zeit, die man damit verbracht hat, über die Story, ein Kapitel oder gar eine Szene nachzudenken, zu recherchieren etc. mit eingerechnet oder nicht. Wenn diese Zeit nicht mit eingerechnet wird, sind die Zahlen erreichbar. Wenn nicht, wird´s eng. Mir kann niemand erzählen, dass man es schafft, über all das nachzudenken, während man gleichzeitig drei Zeichen pro Sekunde in irgendeine Tastatur hackt.

Das läuft wie bei den Malerarbeiten: Zunächst wird abgeklebt, erst danach wird gestrichen. Eingefügtes Bild

"Die Größe eines Landes bemisst sich nicht daran, wie es mit den Mächtigen umgeht. Die Größe eines Landes bemisst sich daran, wie es mit den Machtlosen umgeht."

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#16 Puh

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Geschrieben 13 Juni 2014 - 15:10


Textmenge sagt nie etwas über Qualität aus. Ich kenne Autoren, die schreiben eine Seite am Tag und sind hinterher völlig fertig – und es ist Grütze. Und ich kenne Autoren, die schreiben 50.000 Anschläge am Tag, die sie hinterher bearbeiten müssen — aber das ist gut lesbarer Rohtext. (Und bevor jetzt gefragt wird: Es geht hier ausdrücklich nicht um PERRY RHODAN-Autoren. Wer nach fremdem Exposé schreibt, für den gelten sowieso noch mal andere Regeln.)

Noch mal: "Räusper." Es soll Autoren gegeben haben, die haben sieben Jahre für sechshundert bis neunhundert Seiten verwandt - und es wurde Weltliteratur.
Du weist doch nur zu genau, dass man mit solchen Beispielen, die du ja nicht einmal belegen kannst, nichts beweisen kann.
Die Leute z.B., die deiner Meinung nach Grütze schreiben, sind dann mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit diejenigen, die die Literaturpreise abräumen.So ist das Leben.
Ein Autor wiederum, wie ein gewisser H.....in, dessen Rohfassungen in wochenlanger Kleinarbeit von zunehmend genervteren Lektoren überhaupt erst einmal in einen Text verwandelt werden müssen, sollte sich schon einmal fragen lassen, ob er sich überhaupt Autor nennen darf.

Wer nach fremdem Exposé schreibt, für den gelten sowieso noch mal andere Regeln.

HIrn aus, Navi an? Da darf man sich dann nicht wundern, wenn man in den nächsten Fluss stürzt.
Allerdings, wenn du so etwas postulierst, verstehe ich nicht, wieso du dann immer noch Autoren für schlechte Leistungen verantwortlich machst. Ein wenig in sich widersprüchlich erscheint mir das schon.

#17 Klaus N. Frick

Klaus N. Frick

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Geschrieben 13 Juni 2014 - 15:20

Noch mal: "Räusper." Es soll Autoren gegeben haben, die haben sieben Jahre für sechshundert bis neunhundert Seiten verwandt - und es wurde Weltliteratur.
Du weist doch nur zu genau, dass man mit solchen Beispielen, die du ja nicht einmal belegen kannst, nichts beweisen kann.
Die Leute z.B., die deiner Meinung nach Grütze schreiben, sind dann mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit diejenigen, die die Literaturpreise abräumen.So ist das Leben.
Ein Autor wiederum, wie ein gewisser H.....in, dessen Rohfassungen in wochenlanger Kleinarbeit von zunehmend genervteren Lektoren überhaupt erst einmal in einen Text verwandelt werden müssen, sollte sich schon einmal fragen lassen, ob er sich überhaupt Autor nennen darf.
HIrn aus, Navi an? Da darf man sich dann nicht wundern, wenn man in den nächsten Fluss stürzt.
Allerdings, wenn du so etwas postulierst, verstehe ich nicht, wieso du dann immer noch Autoren für schlechte Leistungen verantwortlich machst. Ein wenig in sich widersprüchlich erscheint mir das schon.


Boah. Ist das widerwärtig arrogant.

#18 September68

September68

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Geschrieben 13 Juni 2014 - 16:02

Ein Autor wiederum, wie ein gewisser H.....in, dessen Rohfassungen in wochenlanger Kleinarbeit von zunehmend genervteren Lektoren überhaupt erst einmal in einen Text verwandelt werden müssen, sollte sich schon einmal fragen lassen, ob er sich überhaupt Autor nennen darf.


Klaus, ihr müsst im Verlag unbedingt ein paar Sicherheitslücken schließen ... Eingefügtes Bild

"Die Größe eines Landes bemisst sich nicht daran, wie es mit den Mächtigen umgeht. Die Größe eines Landes bemisst sich daran, wie es mit den Machtlosen umgeht."

Jorge Ramos


#19 Klaus N. Frick

Klaus N. Frick

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Geschrieben 13 Juni 2014 - 16:17

[/size]
Klaus, ihr müsst im Verlag unbedingt ein paar Sicherheitslücken schließen ... Eingefügtes Bild


Kicher. So jemanden haben wir aber nicht in der Mannschaft ...

#20 Schlomo

Schlomo

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 01:50

10.000 Anschläge pro Stunde? Hm. Wieso nicht. Als rein mechanisches Eintippen von Text ist das ok. Etwas langsam vielleicht, wenn es von einem Tonband abgetippt wird. Hatte mal eine Sekretärin, die hat (zumindest gefühlt) mehr als das Doppelte geschafft. Aber für fertigen Text aus dem Gedächtnis heraus schreiben passt das schon.

Wenn jemand dagegen 10.000 Zeichen pro Stunde aus der Vorstellung einer in „Echtzeit“ ausgedachten Geschichte heraus in die Tastatur klopft, dann ist das eine Irrsinnsleistung, kaum zu schaffen, fast unvorstellbar. Könnte ich nicht. Nicht einmal grob ansatzweise. Wirklich eine Megasuperleistung!

Ich vermut aber mal, dass die Anzahl der Anschläge pro Stunde bei Autoren ähnlich zu interpretieren ist, wie die Anzahl der Zeilen pro Jahr bei Softwareentwicklern. Dazu gibt`s Statistiken und eigene Beobachtungen. Bei Profis bewegt sich die Anzahl der Zeilen pro Jahr zwischen 18.000 und 140.000. Zum Vergleich: Während meiner ganz ausgeflippten Zeit hab ich`s einmal auf 108.000 Zeilen in einem Jahr gebracht, in den letzten Jahren bin ich kaum auf mehr als 30.000 gekommen.

Und was sagen diese Angaben jetzt aus? Eigentlich nicht viel. Wenn ich irgend welches Pippifax Zeug schreibe, komme ich schon mal auf 5000 Zeilen am Tag, oder sogar auf noch mehr. Bei wirklich kniffligen Aufgaben sind es aber auch mal nur 2 Zeilen in zwei Wochen. Die haben es dann natürlich in sich. Oder sind völlig unbrauchbarer Murx.

Trotzdem scheint die Menge an Text oder Programmcode bei manchen Leuten Eindruck zu schinden, sogar eine Art Qualitätsmerkmal zu sein. Motto: Viel ist gut, mehr ist besser...

Ich erinnere mich da an einige Diskussionen mit (ehemaligen) Kollegen: Einer hat sich mal bei mir beschwert, weil ich (seiner Meinung nach) zu langsam tippe. Es ist richtig, ich tippe wirklich nicht schnell, eher gemütlich. Meistens mit 2, maximal mit 4 Fingern, und ich habs jetzt gerade gestoppt: mit etwa 7,4 Anschlägen pro Sekunde.

Und mit langen Pausen zwischen einzelnen funktionalen Abschnitten.

Ein anderer hat sich mal beschwert, dass ich oft stundenlang im Labor sitze, und auf irgend welchen Zetteln herumkritzle, während er ununterbrochen in seine Tastatur hämmert.

Nun, das Tippen ist nur der mechanische Teil, die eigentliche Arbeit geschieht ohne der Tastatur unter den Fingern. Wie das bei Softwareentwicklung aussieht, möchte ich jetzt nicht beschreiben, sonst sitz ich morgen Vormittag immer noch im Labor, und eigentlich will ich heute Nacht noch ein paar Stunden pennen. Nur soviel: Das rein mechanische Reinhämmern in die Maschine dürfte keine 5% der gesamten Arbeitszeit ausmachen (Schätz ich mal)...

(Ein Kollege von mir hat übrigens damals nachgeschaut, was der Dauertipper eigentlich geschrieben hat (weil wir nie irgend welche (brauchbaren) Ergebnisse von ihm gesehen haben): Mit der History Funktion des sedt war das kein Problem. Als er am Abend weg war, haben wir im Editor seine History vom vergangenen Tag laufen lassen: Zeile mit „qwertyuiopasdfghjklzxcvbnm“ vollgeschrieben. Nächsten 20 Zeilen auch. Hochgescrollt. Eine Zeile buchstabenweise gelöscht. Runtergescrollt, wieder eine Zeile buchstabenweise gelöscht... Und so weiter und so fort. Den ganzen Tag lag. Und den Tag davor, und den davor, und.... (Zum Glück hat der nur ein Praktikum gemacht, und wir waren ihn bald wieder los. Ächts!))

Bei Geschichten ist es – zumindest bei mir – nicht ganz so extrem. Da benötige ich für das Konzept und die Recherche und Gegenlesen vielleicht 80% der Zeit, die restlichen 20% sind dann Text reinhäcken und Fehler korrigieren. Weiß nicht, wie es bei anderen Leuten aussieht, vielleicht können die ihre Geschichten schneller im Kopf aufbauen als ich, aber ich denk, der Trugschluss bei den 10.000 Zeichen pro Stunde liegt einfach darin, dass das nur der mechanische Teil der Arbeit ist, das Nachdenken, Entwerfen, Verwerfen und Korrigieren dauert bestimmt doppelt so lange.

Nehmen wir ruhig mal das Beispiel mit den 10.000 Zeichen pro Stunde vom Michelle Stern. Was haben wir an Daten? Ein PR Heft hat (aktuell) etwa 200.000 Zeichen. Das sind dann 20 Stunden Schreibarbeit. Also 2 bis 2,5 Arbeitstage. Irgendwie passt das mit den 2 Wochen für ein Heft nicht zusammen. Bei einer 5-Tage-Woche würde das heißen, 10.000 Zeichen pro Stunde und dazu 4 Stunden für Planung und so weiter. Also alles zusammen alle 5 Stunden 10.000 Zeichen. So läuft das Känguru.

Schalom,

Schlomo

#no13

  • (Buch) gerade am lesen:Unitall 24: Der Flug der SPACE QUEEN
  • (Buch) als nächstes geplant:Ren Dhark 46: Geheimsache Schweres Wasser
  • • (Buch) Neuerwerbung: RD46 und U24
  • • (Film) gerade gesehen: Quiqueck & Hämat: PROLL OUT

#21 Lilena Elle

Lilena Elle

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 05:06

Ja, das ist genau das, was ich mit "Brutto" und "Netto" meinte.

#22 September68

September68

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 06:41

Nehmen wir ruhig mal das Beispiel mit den 10.000 Zeichen pro Stunde vom Michelle Stern. Was haben wir an Daten? Ein PR Heft hat (aktuell) etwa 200.000 Zeichen. Das sind dann 20 Stunden Schreibarbeit. Also 2 bis 2,5 Arbeitstage. Irgendwie passt das mit den 2 Wochen für ein Heft nicht zusammen. Bei einer 5-Tage-Woche würde das heißen, 10.000 Zeichen pro Stunde und dazu 4 Stunden für Planung und so weiter. Also alles zusammen alle 5 Stunden 10.000 Zeichen. So läuft das Känguru.



Das Känguruh kann aber auch mit Leichtigkeit eine Stunde am Stück hoppeln und sich dabei im Selbstgespräch eine Geschichte erzählen. Denn das Känguruh hat, nun ja, eine gewisse Erfahrung im Hoppeln, es ist sozusagen ein Hoppel-Profi, und wenn es dann noch einigermaßen geschwätzig ist ...
Wer mit seinem Arbeitsgerät umgehen kann, in diesem Fall ist es die Tastatur, nimmt selbiges nach einiger Zeit gar nicht mehr wahr. Ich selbst benutze Tastaturen seit gut 30 Jahren, habe (in der Schule) nach dem 10-Finger-System tippen gelernt. Soll heißen, meine Finger arbeiten absolut unabhängig vom Auge. Wenn ich eine Geschichte schreibe, fließen 95% meiner Aufmerksamkeit in die Geschichte selbst, der kleine Rest in die mechanische Umsetzung. Das ist einzig und allein eine Frage der Übung - und natürlich der Beschaffenheit des inneren Auges, der Fähigkeit, eine Geschichte zu schreiben. Wem das Storyteller-Gen abgeht, der hat vielleicht seine Probleme, das nachvollziehen zu können, aber 10.000 absolut brauchbare Zeichen (inkl. Leerzeichen) pro Stunde sind in der Praxis eher die Regel, nicht die Ausnahme.

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#23 Simbad

Simbad

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 06:56

Es kommt doch darauf an, worüber man redet - "brutto" oder "netto". Will sagen - ist die Zeit, die man damit verbracht hat, über die Story, ein Kapitel oder gar eine Szene nachzudenken, zu recherchieren etc. mit eingerechnet oder nicht. Wenn diese Zeit nicht mit eingerechnet wird, sind die Zahlen erreichbar. Wenn nicht, wird´s eng. Mir kann niemand erzählen, dass man es schafft, über all das nachzudenken, während man gleichzeitig drei Zeichen pro Sekunde in irgendeine Tastatur hackt.

Auch wenn mir das in meinem vorherigen Post misslungen ist deutlich zu machen. Das ist eigentlich der Gedanke gewesen der mich trieb über die Menge nachzudenken. Das man in seinem Genre nochmal einen Heimvorteil hat darf man dabei auch nicht ganz vergessen. Dennoch. Man muß ja auch noch ein wenig über die Handlung nachdenken.

#24 MoiN

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 09:11

Vielleicht sollte man mal den Threadtitel abändern. Denn um die LKS geht es hier inwzischen nur zu gefühlten 10% (oder weniger)... Eingefügtes Bild

Etwa: "Schreiben im Akkord - Pro und Contra" oder die entsprechenden Beiträge in einen eigenen Thread mit jenem Namen verschieben (etwa ab #10).

Das Thema ist ja nicht uninteressant.

Bearbeitet von MoiN, 14 Juni 2014 - 09:51.

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#25 September68

September68

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 09:51

Vielleicht sollte man mal den Threadtitel abändern. Denn um die LKS geht es hier inwzischen nur zu gefühlten 10% (oder weniger)... Eingefügtes Bild

Etwa: "Schreiben im Akkord - Pro und Contra"

Warum nicht. Der Threadtitel ist sowieso kaum mehr als ein schlecht verhüllendes Deckmäntelchen. Eine allgemeine Diskussion über den Wert bzw. Sinn von Leserbeiträgen wäre in meinen Augen eh sinnvoller. Oder läuft die irgendwo bereits?

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#26 Puh

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 09:52


Boah. Ist das widerwärtig arrogant.

Welche faszinierende Antwort. Dir ist die Sache mit dem spiegeln schon bekannt?

#27 MoiN

MoiN

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 10:54

Warum nicht.

Vielleicht erbarmt sich irgendeiner der Zuständigen ja irgendwann mal... :Ich spendiere dann auch ein Weißbier. :D

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#28 Diboo

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    Kaisertentakel

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 11:45

"10†…000 Zeichen pro Stunde sollten schon drin sein für eine Autorin von Heftromanen, sagt sie." Also so um und bei fünf Seiten. Ob ich darauf stolz wäre?.Eingefügtes Bild
"Mehr als drei Wochen braucht sie für einen der gut 60-seitigen Fortsetzungsbände nicht. Zwei Wochen für das Schreiben, eine Woche zum Überarbeiten – wenn sie sich Zeit nimmt."
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Hm?
10.000 Zeichen pro Stunde sind wenig. Ich liege bei 15.000 in 45 Minuten. Und ich denke nicht, dass ich besser schreiben würde, wenn ich weniger schnell vorgehen würde.

"10†…000 Zeichen pro Stunde sollten schon drin sein für eine Autorin von Heftromanen, sagt sie."

Vielleicht ist das ja auch nur ein Druckfehler? Eine Null zu viel...? Eingefügtes Bild


Leute, ich weiß nicht, was Ihr für Vorstellungen habt. Worin soll das Problem liegen, ernsthaft?

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#29 Seti

Seti

    Zeitreisebegleiter durch die Windener Höhlen

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 11:47

Vielleicht erbarmt sich irgendeiner der Zuständigen ja irgendwann mal... :Ich spendiere dann auch ein Weißbier. Eingefügtes Bild

So, ich hab mich "erbarmt" - was auch immer das heißen mag... (es ist übrigens durchaus legitim, jemandem von der Buchcrew oder einem Globalmod eine PM zu schreiben, um ihn/sie auf etwas aufmerksam zu machen bzw. um etwas zu bitten, statt ungeduldig darauf zu warten, bis es jemand liest)

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

- The Talos Principle


#30 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 12:03

Also: Einen fertigen Roman noch einmal durchgehen, um nach übersehenen Problemen zu gucken, das muss schon sein.


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