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Schreiben im Akkord - Pro und Kontra


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157 Antworten in diesem Thema

#31 Simbad

Simbad

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 12:38


Hm?
10.000 Zeichen pro Stunde sind wenig. Ich liege bei 15.000 in 45 Minuten. Und ich denke nicht, dass ich besser schreiben würde, wenn ich weniger schnell vorgehen würde.



Leute, ich weiß nicht, was Ihr für Vorstellungen habt. Worin soll das Problem liegen, ernsthaft?

Es ist einfach schwer vorstellbar. Also im präziser zu sein. Ich bin ja nun auch einer der Menschen die ab und zumal die Tastatur benutzen. Und ja naklar kann man die Mengen tippen. Meine Zweifel kommen eher aus dem eigenen Arbeiten, bei dem ich halt immer wieder über Formulierungen nachdenke und dann natürlich inne halte.
Und die Skepsis kommt halt von der Idee, das auch ein Autor den einen oder anderen Gedanken an den Aufbau seiner Story oder die Personen und was alles noch dazu gehört verwendet. Es ist lediglich ein Zweifeln und natürlich die sichere Erkenntnis das es durch aus den einen oder anderen Autor gibt, der durch regelmässiges Veröffentlichen von Büchern einen Wundern macht in anbetracht der schieren Menge die er produziert.

Wenn du nun sagst das ist normal, das man beim TIppen die Handlung und die Personen mitplant, ok. Ich werde damit zumindestens leben können. Aber ist das wirklich normal oder gar eine Voraussetzung neben dem Tippen noch über all das drumherum nachdenken zu können?

#32 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 13:20

Ich denke nicht nach. Ich schreibe einfach, bis ich keine Lust mehr habe. Irgendwie passt es dann meistens. Für den Feinschliff gibt es die Überarbeitung und überarbeitete Lektoren.

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#33 Valerie J. Long

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 14:09

Ich denke nach und schreibe es so, dass es passt. Meistens. Der Rest wird dann bei der Nachkontrolle rausgeworfen. Bei mir sind es bis heute 3.188.052 Wörter in 2.748 Tagen, das macht einen Schnitt von 1.160 Wörtern/Tag.

#34 MoiN

MoiN

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 14:18

Es gibt Autoren, die nie mit dem zufrieden sind, was sie geschrieben haben, und ständig - bei jedem erneuten Lesen - ihre Texte wieder umformulieren müssen. Die sind dann irgendwann gezwungen, die Notbremse zu ziehen. Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

So, ich hab mich "erbarmt" - was auch immer das heißen mag...

Dank Dir, Seti! Hier das Bierchen zur Belohnung: Eingefügtes Bild (geht leider nur virtuell Eingefügtes Bild )

Bearbeitet von MoiN, 14 Juni 2014 - 14:20.

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#35 Valerie J. Long

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 14:33

Es gibt Autoren, die nie mit dem zufrieden sind, was sie geschrieben haben, und ständig - bei jedem erneuten Lesen - ihre Texte wieder umformulieren müssen. Die sind dann irgendwann gezwungen, die Notbremse zu ziehen. Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

Dagegen gibt's Heinleins Regeln:
http://www.gazetteof...com/writer3.htm

1. You must write.
2. You must finish what you write.
3. You must refrain from rewriting, except to editorial order.
4. You must put the work on the market.
5. You must keep the work on the market until it is sold.



#36 Seti

Seti

    Zeitreisebegleiter durch die Windener Höhlen

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 14:42

Dank Dir, Seti! Hier das Bierchen zur Belohnung: Eingefügtes Bild (geht leider nur virtuell Eingefügtes Bild )

Eingefügtes Bild

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

- The Talos Principle


#37 September68

September68

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 19:32

Ich denke nicht nach. Ich schreibe einfach, bis ich keine Lust mehr habe. Irgendwie passt es dann meistens. Für den Feinschliff gibt es die Überarbeitung und überarbeitete Lektoren.


Haruki Murakami nannte das mal "kulturelles Schneeschaufeln", völlig wertneutral, wenn ich mich richtig erinnere, so nach dem Motto: ist ein Job, wie jeder andere auch. Siehst Du das auch so?

"Die Größe eines Landes bemisst sich nicht daran, wie es mit den Mächtigen umgeht. Die Größe eines Landes bemisst sich daran, wie es mit den Machtlosen umgeht."

Jorge Ramos


#38 Diboo

Diboo

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 19:44

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Haruki Murakami nannte das mal "kulturelles Schneeschaufeln", völlig wertneutral, wenn ich mich richtig erinnere, so nach dem Motto: ist ein Job, wie jeder andere auch. Siehst Du das auch so?


Dann, wenn man damit Geld verdienen möchte, muss man einen Kompromiss aus dem idealen Selbstbild als Kreativem sowie den Notwendigkeiten eines Produktionsprozesses eingehen. Dieser erfordert Dinge, die man bei jedem Job braucht: Selbstdisziplin, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit - und das auch, wenn man mal keine Lust hat. Und wenn der Termin pressiert oder man schlicht abliefern muss, dann bedeutet das auch die Erarbeitung der notwendigen Quantität. Die Kunst ist es, dabei immer noch die Balance mit dem Spaß an der Sache zu wahren, weil man sonst zum Zeilenschinder wird (und manch anderer zum Alkoholiker).

Bearbeitet von Diboo, 14 Juni 2014 - 19:44.

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#39 T. Lagemann

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 19:46

Hallo zusammen,

für die, die im Akkord schreiben können, gibt es kein Kontra. Sie können es. Und machen es. Alles andere wäre ja auch blöd. Würde ja die Freizeit verkürzen Eingefügtes Bild

Ich gehöre auch zu den Schnellschreibern (4-6 Seiten/Stunde). Für 'nen Text, der mal 'nen Preis bekommen hat, habe ich 2,5 Stunden samt Überarbeitung benötigt. Waren 9 Manuskriptseiten. Die Qualität leidet also nicht unbedingt unter der Geschwindigkeit.

Bei mir dauert es bloß manchmal recht lange (in der Regel bis 2 Tage vor Einsendeschluss), bis ich eine Idee im Kopf "rund" gemacht habe. Ist das aber geschafft, geht es fix.

Viele Grüße
Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#40 September68

September68

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 20:05

Dann, wenn man damit Geld verdienen möchte, muss man einen Kompromiss aus dem idealen Selbstbild als Kreativem sowie den Notwendigkeiten eines Produktionsprozesses eingehen. Dieser erfordert Dinge, die man bei jedem Job braucht: Selbstdisziplin, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit - und das auch, wenn man mal keine Lust hat. Und wenn der Termin pressiert oder man schlicht abliefern muss, dann bedeutet das auch die Erarbeitung der notwendigen Quantität. Die Kunst ist es, dabei immer noch die Balance mit dem Spaß an der Sache zu wahren, weil man sonst zum Zeilenschinder wird (und manch anderer zum Alkoholiker).



Eine absolut einleuchtende Antwort, danke. Und eigentlich bedarf es hiernach keiner weiteren Worte zu diesem Thema, Du hast alles Wesentliche gesagt.

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#41 Valerie J. Long

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Geschrieben 14 Juni 2014 - 22:22

Eine absolut einleuchtende Antwort, danke. Und eigentlich bedarf es hiernach keiner weiteren Worte zu diesem Thema, Du hast alles Wesentliche gesagt.

Nein, dieser Thread wird jetzt nicht gesperrt ;-)

#42 September68

September68

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Geschrieben 15 Juni 2014 - 07:31

Nein, dieser Thread wird jetzt nicht gesperrt ;-)

Das wollte ich damit nicht sagen. Diboo hat einen Punkt aus der Sicht eines Geldverdieners gesetzt, und seiner Aussage kann man schwerlich etwas hinzufügen bzw. etwas daran bekritteln. Natürlich, bestimmt gibt's noch andere Gründe, an der Tastatur auf die Tube zu drücken, und die technische Seite der Geschichte ist ja auch nicht uninteressant. Ich selbst habe z.B. den totalen Hass auf Laptop-Tastaturen, ich brauche das gute alte Hackbrett für eine ordentliche Schreibgeschwindigkeit.

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#43 Diboo

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Geschrieben 15 Juni 2014 - 07:42

Das wollte ich damit nicht sagen. Diboo hat einen Punkt aus der Sicht eines Geldverdieners gesetzt, und seiner Aussage kann man schwerlich etwas hinzufügen bzw. etwas daran bekritteln. Natürlich, bestimmt gibt's noch andere Gründe, an der Tastatur auf die Tube zu drücken, und die technische Seite der Geschichte ist ja auch nicht uninteressant. Ich selbst habe z.B. den totalen Hass auf Laptop-Tastaturen, ich brauche das gute alte Hackbrett für eine ordentliche Schreibgeschwindigkeit.


Ich schreibe sogar auf einem Smartphone, wenn es keine Alternative gibt :-)

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#44 Simbad

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Geschrieben 15 Juni 2014 - 07:51

Ich fand Diboos Antwort einfach auch deswegen toll weil sich mir nicht der Eindruck aufgedrängt hat er würde sich "angepisst" fühlen und nun mit aller Macht die Autoren verteidigen, die ja alle viel schreiben. Da gibt es leider auch immer wieder andere Forenteilnehmer. Also Danke für den Einblick.

Bearbeitet von Simbad, 15 Juni 2014 - 07:52.


#45 September68

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Geschrieben 15 Juni 2014 - 08:56


Ich schreibe sogar auf einem Smartphone, wenn es keine Alternative gibt :-)

Ich habe neulich festgestellt, dass ich handschriftlich noch ziemlich fix unterwegs bin, 5 A4-Seiten a 30 Zeilen in knapp 60 Minuten. Eigentlich sollten es nur ein paar knappe Notizen werden, aber dann habe ich mächtig Fahrt aufgenommen, keine Zeit, den Rechner anzuwerfen. So ein Kugelschreiber ist für mich immer noch ein wichtiges Werkzeug. Ein Smartphone will ich nicht besitzen. ich warte geduldig auf die (alltagstaugliche) smarte Brille. :-)

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#46 Quinto

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Geschrieben 15 Juni 2014 - 09:09

Dann, wenn man damit Geld verdienen möchte, muss man einen Kompromiss aus dem idealen Selbstbild als Kreativem sowie den Notwendigkeiten eines Produktionsprozesses eingehen.

Gerade für Heftverlage dürfte die Zuverlässigkeit eines Autors ein ganz wesentliches Qualitätsmerkmal sein, nicht sein Talent für geniale Handlungen. Wenn also jemand wie Michelle Stern von sich behauptet, sie könne notfalls auch innerhalb einer Woche liefern, dann ist das für einen Heftverlag wohl ein starkes Argument für eine Zusammenarbeit.

#47 Valerie J. Long

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Geschrieben 15 Juni 2014 - 09:20


Ich schreibe sogar auf einem Smartphone, wenn es keine Alternative gibt :-)


Ja, habe ich auch schon gemacht.

#48 September68

September68

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Geschrieben 15 Juni 2014 - 10:02

Gerade für Heftverlage dürfte die Zuverlässigkeit eines Autors ein ganz wesentliches Qualitätsmerkmal sein, nicht sein Talent für geniale Handlungen. Wenn also jemand wie Michelle Stern von sich behauptet, sie könne notfalls auch innerhalb einer Woche liefern, dann ist das für einen Heftverlag wohl ein starkes Argument für eine Zusammenarbeit.



Siehe Diboos Kommentar. Eingefügtes Bild

Aber, wie wohl in jeder Branche, wird auch beim Schreiben (nicht nur) von Heftromanen getrickst und gemogelt. It's all too human. Eingefügtes Bild

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#49 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 15 Juni 2014 - 14:54

1.800 bis 2.000 Anschläge pro Stunde, also eine gute sogenannte Normseite. Rohfassung, wohlgemerkt.

#50 MoiN

MoiN

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Geschrieben 16 Juni 2014 - 07:11

Wurden in der Vergangenheit Rhodan-Autoren gefragt, wie lange sie für einen Roman bräuchten, so schwankten die Angaben zwischen 1-6 Wochen. Das besagt natürlich nichts darüber, wie schnell jemand tippt.

Gehen wir von 3 Wochen aus, die Woche zu 5 Tagen, ein Arbeitstag 8 Stunden, so sind, das 120 Stunden für 180000 Anschläge. Damit kommt man auf einen Durchschnitt von ca. 1500 pro Stunde, also in etwa dem Wert, den Guido oben nannte.

Peter Terrid brachte es sicher auf Akkordwerte, da er häufig seine Romane in wenigen Tagen "zusammenklopfte" (nach seiner eigenen Aussage).

Leute, ich weiß nicht, was Ihr für Vorstellungen habt. Worin soll das Problem liegen, ernsthaft?

Klar, wer wie Diboo mit mindestens zehn Tentakeln gleichzeitig schreiben kann, der schafft das locker... Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

Bearbeitet von MoiN, 16 Juni 2014 - 09:42.

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#51 Quinto

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Geschrieben 16 Juni 2014 - 09:37

Ich vermute, dass die Threadstarter das Schreiben von Heftromanen als Kunstform sehen und nicht als handwerklichen Broterwerb.

Ich bin auch der Meinung, dass es eine Kunstform ist, auch wenn viele Heftromanschreiber eher auf einem niedrigen künstlerischen Niveau angesiedelt sind. Auch bei Malern gibt es schließlich große Unterschiede, und längere Romane sind nicht unbedingt besser als ein Heftroman oder eine Kurzgeschichte. Bekanntlich kommt das Wort Kunst von Können. Auch Kunst bedarf des (handwerklichen) Könnens oder bedurfte es zumindest früher, wie manche anmerken würden. Umgekehrt kann handwerkliches Können auch zur Kunst führen, wie man an manchen Bauwerken, Gartenanlagen oder Frisuren sieht. Die Abgrenzung zwischen Handwerk, Kunst und Wissenschaft ist nicht immer ganz einfach und die Dauer, in der ein Werk geschaffen wird, ist kein Kriterium für Qualität.

#52 MoiN

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Geschrieben 16 Juni 2014 - 10:00

Ein gewisses handwerkliches Können ist Voraussetzung für Kunst jedweder Art, denke ich. Das Heftromanformat schließt Kunst keinesfalls aus.

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#53 Lilena Elle

Lilena Elle

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Geschrieben 16 Juni 2014 - 10:14

Mich stört jedenfalls die Herumprahlerei mit der Anzahl der Anschläge. Ist ja schön zu wissen, dass viele Autoren im Fall der Fälle noch die Option hätten, sich bei einem Schreibbüro bewerben zu können. Aber das "Herunterhacken" ist nur der Endpunkt eines kreativen Prozesses. Anders geht es gar nicht.

#54 September68

September68

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Geschrieben 16 Juni 2014 - 16:30

Mich stört jedenfalls die Herumprahlerei mit der Anzahl der Anschläge. Ist ja schön zu wissen, dass viele Autoren im Fall der Fälle noch die Option hätten, sich bei einem Schreibbüro bewerben zu können.

Aber das "Herunterhacken" ist nur der Endpunkt eines kreativen Prozesses. Anders geht es gar nicht.


Ich würde das nicht als Prahlerei bezeichnen, eher als Beschreibung eines technischen Vorgangs, aus dem man gewisse Rückschlüsse auf die Arbeitsweise eines Autors/einer Autorin ziehen kann. Solche Informationen finde ich persönlich interessant, deshalb bin ich u.a. in diesem Thread anwesend - siehe Titelzeile. Was die Tippgeschwindigkeitsangaben einzelner Kollegen betrifft, so kann da wohl jede mittelmäßige Bürofachkraft mithalten, das ist nicht die Kunst. Was Du nicht akzeptieren willst, ist wohl die Tatsache, dass das Schreiben an sich ein Teil des kreativen Prozesses sein kann. Nicht muss. Kann. Und dass es da ein paar Damen und Herren gibt, die selbiges in einer entsprechend "hohen" Geschwindigkeit beherrschen.

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#55 Diboo

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Geschrieben 16 Juni 2014 - 17:33

Mich stört jedenfalls die Herumprahlerei mit der Anzahl der Anschläge. Ist ja schön zu wissen, dass viele Autoren im Fall der Fälle noch die Option hätten, sich bei einem Schreibbüro bewerben zu können.

Aber das "Herunterhacken" ist nur der Endpunkt eines kreativen Prozesses. Anders geht es gar nicht.


Wer prahlt? Und wozu? Wer mich lieb hat, hat mich sowieso lieb. Und wer mich nicht lieb hat, wird mich nicht plötzlich deswegen mögen, weil ich schnell schreibe.


Ich würde das nicht als Prahlerei bezeichnen, eher als Beschreibung eines technischen Vorgangs, aus dem man gewisse Rückschlüsse auf die Arbeitsweise eines Autors/einer Autorin ziehen kann. Solche Informationen finde ich persönlich interessant, deshalb bin ich u.a. in diesem Thread anwesend - siehe Titelzeile. Was die Tippgeschwindigkeitsangaben einzelner Kollegen betrifft, so kann da wohl jede mittelmäßige Bürofachkraft mithalten, das ist nicht die Kunst. Was Du nicht akzeptieren willst, ist wohl die Tatsache, dass das Schreiben an sich ein Teil des kreativen Prozesses sein kann. Nicht muss. Kann. Und dass es da ein paar Damen und Herren gibt, die selbiges in einer entsprechend "hohen" Geschwindigkeit beherrschen.


Exakt. Das "Heruntertippen" ist NICHT das Endprodukt des kreativen Prozesses. Bei mir - und vielen anderen - IST es der kreative Prozess.

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#56 Naut

Naut

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Geschrieben 16 Juni 2014 - 17:39

Wenn ich denn mal schreibe, dann so um die 5000 Zeichen pro Stunde. Manchmal bis zu 10000, manchmal nur 3000. Das ist ganz wertneutral zu sehen und lässt meiner Meinung nach auch keinen Rückschluss auf das Ergebnis zu. Man kann sich wochenlang mit einer Seite herumquälen, ohne dass etwas brauchbares entsteht, umgekehrt schreibt man manchmal unsterbliche Prosa wie im Rausch. *schulterzuck*
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#57 Diboo

Diboo

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Geschrieben 16 Juni 2014 - 17:45

Wenn ich denn mal schreibe, dann so um die 5000 Zeichen pro Stunde. Manchmal bis zu 10000, manchmal nur 3000. Das ist ganz wertneutral zu sehen und lässt meiner Meinung nach auch keinen Rückschluss auf das Ergebnis zu. Man kann sich wochenlang mit einer Seite herumquälen


Das habe ich mir abgewöhnt, das ist nicht effizient.
Ich schreibe es und kann es am Ende immer noch bearbeiten. Oder ich lass es und schau mal, wie der Lektor reagiert. Manchmal war es dann doch nicht so schlecht.

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#58 Frank

Frank

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Geschrieben 16 Juni 2014 - 18:03

Mich stört jedenfalls die Herumprahlerei mit der Anzahl der Anschläge. Ist ja schön zu wissen, dass viele Autoren im Fall der Fälle noch die Option hätten, sich bei einem Schreibbüro bewerben zu können.

Aber das "Herunterhacken" ist nur der Endpunkt eines kreativen Prozesses. Anders geht es gar nicht.

Ich kann auch nur schief gucken, wie hier Zeichenmasse abgefeiert wird - und ja: Das gibt es beim Schreiben: Das nennt man "Flow" oder "DAS ORM" (Moers), aber meist ist es doch im Endergebnis eben "ganz nett"; man liest es morgens in der U-Bahn oder Abends nach einem stressigen Tag, mit Cola und Chips ... aber ganz ehrlich: Weiß nicht. Ich meide - als Leser - sämtliche Schreiber wie die Pest, die sich damit brüsten, konstant den nächsten "geilen" Roman nächste Woche rauszuhauen. Ich mag es, wenn Autoren zu viel Zeit und Fleiß in ihre Worte und Sätze investieren, um bestenfalls etwas hinzukriegen wie "Der alte Mann und das Meer" oder "Die Straße" von McCarthy: leise Beschreibungen, die die ganze Welt einfangen.

Bearbeitet von Frank, 16 Juni 2014 - 18:31.

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#59 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 16 Juni 2014 - 18:31


Exakt. Das &quot;Heruntertippen&quot; ist NICHT das Endprodukt des kreativen Prozesses. Bei mir - und vielen anderen - IST es der kreative Prozess.


yepp.

Wenn ich schreibe, dann denke ich mit den Fingern. Da muss ich mir vorher keinen Bauplan gemacht haben, wie der Text nachher aussehen soll. Wenn ich die Eckdaten im Kopf habe, geschieht der Rest, also das kreative Ausfüllen, während des (schnellen) Schreibens. Nachher laufen je nach Anforderungen an den Text 1-4 Bearbeitungsschleifen über den Text (aber auch die "schnell". Ich kann nämlich nicht gut langsam, dafür bin ich zu ungeduldig. So funktioniert das bei mir nun mal. Dass das bei anderen anders läuft, weiß ich. Und bei noch anderen noch anders. Und, und, und ... Allen gemein ist, dass am Ende (hoffentlich) etwas lesbares dabei heraus kommt. Und das kann man gerne miteinander vergleichen hinsichtlich der Qualität.

Zu der Akkordschreiberei bei Heftromanen: Um mit denen halbwegs seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, sollten es 2-3 verkaufte Manuskripte im Monat sein. Das bedingt, dass man/frau schnell schreibt.


Viele Grüße
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#60 September68

September68

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Geschrieben 16 Juni 2014 - 19:22

Ich kann auch nur schief gucken, wie hier Zeichenmasse abgefeiert wird - und ja: Das gibt es beim Schreiben: Das nennt man "Flow" oder "DAS ORM" (Moers), aber meist ist es doch im Endergebnis eben "ganz nett"; man liest es morgens in der U-Bahn oder Abends nach einem stressigen Tag, mit Cola und Chips ... aber ganz ehrlich: Weiß nicht. Ich meide - als Leser - sämtliche Schreiber wie die Pest, die sich damit brüsten, konstant den nächsten "geilen" Roman nächste Woche rauszuhauen. Ich mag es, wenn Autoren zu viel Zeit und Fleiß in ihre Worte und Sätze investieren, um bestenfalls etwas hinzukriegen wie "Der alte Mann und das Meer" oder "Die Straße" von McCarthy: leise Beschreibungen, die die ganze Welt einfangen.



Ich gebe zu, ich habe nur wenig Ahnung davon, wie ein Weltklasseschreiber sein Meisterwerk zu Papier bringt. Aber warum gehst Du davon aus, dass so einer viel Zeit dafür benötigt hat bzw. in diesem Augenblick dafür aufwendet? Georges Simenon war ein exemplarischer Schnellschreiber, in seinem Fach unbestritten ein Meister. Oscar Wilde war (nach eigenen Angaben) ein Schnellschreiber, Franz Kafka ebenso (was aber von seiner Tages ... äh, Nachtform abhing), auch Hans Fallada hat mächtig Gas gegeben. Diese Autoren fallen mir spontan ein, aber diese Aufzählung könnte sehr lang werden, wenn man es darauf anlegt. Manchmal ist der "Flow" ein gemächlicher Strom, hin und wieder jedoch ein schießender Gebirgsbach - für einen Schreibenden sollte das eigentlich klar sein. Der Schnellschreiberfraktion mangelndes Talent unterstellen ... hm, hier darf ich mal schief gucken.

Bearbeitet von September68, 16 Juni 2014 - 19:26.

"Die Größe eines Landes bemisst sich nicht daran, wie es mit den Mächtigen umgeht. Die Größe eines Landes bemisst sich daran, wie es mit den Machtlosen umgeht."

Jorge Ramos



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