Ich habe die Hefte chronologisch gelesen, allerdings war mein allererster Rhodan die Nr. 467 - "Der letzte Mann der DOLDA".
Ich habe mitgefiebert, mit hängender Unterlippe, nägelkauend, total elektrisiert. Diese Hefte waren bunt, schrill, actiongeladen, Space Opera vom Allerfeinsten.
Du hast völlig recht! Bunt, schrill, unbekümmert, das war und ist das Rhodan-Markenzeichen und daran ist bis heute die deutschsprachige Konkurrenz gescheitert. Das war auch das, was mich damals bei den Leihbüchern so begeistert hat und später bei der Heftserie (ich bin mit 395 eingestiegen). Das war einfach kein Vergleich mit den traditionellen, irgendwie immer gleichen SF-Romanen, die ich sonst so in die Finger bekam, zumal man sich auch noch in jedem Roman auf eine neue Kulisse einstellen musste. Und war das Bunte und Schrille nicht auch ein wesentliches Erfolgsheimnis der Star-Wars-Filme?
Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass auf Dauer das Schrille allein keine Serie trägt, zumal wenn es zur Gewohnheit wird. Die Gruelfin-Handlung war für die damals schon länger Mitlesenden insofern schwächer als die Vorzyklen. Ein gewisses Maß an Handlungsraffinesse darf man eben auch erwarten, jedenfalls tut das ein erheblicher Teil der Leser. Wenn KNF diese Leute zu alt und peinlich sind und er auf sie verzichten möchte, dann braucht es allerdings auch keine Zyklen und keine besonders ausgefeilte Serienhandlung. Die üblichen Zutaten genügen dann völlig: ein paar Gegner, ein paar Helden, schicke Ausrüstung und tonnenweise Quests, in denen man Gegenstände sammelt, Tipps bekommt und links und rechts die Feinde totschlägt. So wie bei einem Computerspiel wie Sacred. Hoher kurzfristiger Unhaltungswert. Da passen auch prima Handlungen hinein wie eine Super-Ultra-Intelligenz, die als Höhepunkt ihres schurkischen Verhaltens Mondras Haustier umbringt. Falsch ist, so etwas zu hinterfragen. Richig ist, dass die Dämlichkeit dieser Handlung gerade ihr Qualitätsmerkmal ist. Und wenn jemand 20 Millionen Jahre ereignislos durch einen Tunnel wandert und hinterher angestaunt wird angesichts eines solchen Erfahrungsschatzes, dann ist das modern und deshalb auch gut.
Jammernde alte Männer, die nur in der Vergangenheit leben, denken da sicher anders drüber, gell?
Bist du nicht selbst die oberste Jammerinstanz? Stets mit Richtigstellungen beschäftigt, weil ständig verleumdet, missverstanden und ungerecht behandelt von Personen, die dir einfach nicht den Riesenerfolg gönnen. Wie kommst du eigentlich dazu, uralte Taschenbücher aus der Zeit der alten Männer wieder aufzulegen und zu bewerben? Hättest du nicht vorher wissen können, dass die aus Mangel an Modernität und Verkaufsstellen floppen? Was sollte dieser Darlton-Band, der doch nur wirkliche Fanatiker und Nostalgiker interessiert?
Du möchtest den Innovator und Modernisten vortäuschen. Lächerlich. Ihr seid nicht modern. Schon die Themen sind uralt: MdI 2, Konzil 2, Superintelligenz 17. Und Neo könnte eigentlich auch Archäo heißen, Raumschiffe, Personen, Themen, Orte, alles wie aus dem Rhodan-Katalog von 1962 bestellt. Und weißt du was, die alten Männer SIND gerade eure wichtigsten Kunden, die Jugendlichen kannst du einzeln per Handschlag begrüßen. Übrigens sind auch die EA-Autoren, verglichen mit denen des Jahres 1961, so richtig alte Männer. Warum wirfst du nicht alle über 50 raus? Die sind scheinbar doch nur damit beschäftigt, in alten Heften nach vergessenen Themen zu wühlen und sie dann neu lackiert wieder unter die Leute zu bringen.
Wäre es übrigens nicht eigentlich deine statt meine Aufgabe, sich über Dramaturgie Gedanken zu machen, statt in Foren und sozialen Netzwerken abzuhängen?
Hm. Quinto, konzipiere doch eine neue Serie und biete sie einem Verlag an.
Wäre das eine Idee für dich?
Dazu fehlt mir wohl die Fantasie.