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Ich wünsche also allen viel Spass beim Lesen und vor allem eine anregende Diskussion.

Grüße,
Holger
Geschrieben 01 Februar 2004 - 17:31
Geschrieben 01 Februar 2004 - 17:39
Geschrieben 01 Februar 2004 - 18:37
Wir werden sehen, Joe, wir werden sehen...ich kann gar nicht glauben dass rock dieses buch nicht gefallen wird
Geschrieben 01 Februar 2004 - 20:16
Ich weiss, dass Du das anders meinst, aber es ist sehr verlockend darauf so zu antworten: Die Figuren bei Dick sind ganz "normale" kleine Leute, denen das Universum auf den Kopf fällt. Wie in der Treppensteigszene in UBIK: Joe Chip wird immer schwächer und kämpft sich Stufe und Stufe vor, während Pat ihn verhöhnt, anstatt ihm zu helfen. Die Figuren sind Loser mit Depressionen; Menschen, die an ihrer Umwelt leiden. Kein Wunder, dass sie Probleme haben, sich durch einen Raum zu bewegen. ;-) Was Du aber eigentlich meinst sind ja die Lücken, die Schlamperei beim Schreiben. Das ist biographisch zu erklären, was das Geschreibe an sich nicht besser macht: Dick hat immer am Hungertuch genagt - und je mehr Ehen und Kinder er hatte, desto schlimmer wurde es. Er schrieb wie ein Wahnsinniger ganze Tage durch und puschte sich mit Speed auf, damit er das durchhalten konnte. Er verdiente für seine Bücher ja fast nichts, deshalb musste er viel und schnell schreiben. Wenn man das betrachtet, erklärt sich die Schlamperei. Aber was dennoch festzustellen ist, ist eine ungewohnte Tiefe und vor allem eine Unmenge an interessanten Ideen (wie Du ja selber sagst). Und das ist es, was ihn auszeichnet. Zudem tauchen in allen seinen guten bis genialen Werken Szenen auf, die unvergesslich sind - zumindest für mich; und die einen emotionalen Inhalt haben, der mich selbst beim Nacherzählen noch berührt.Es gehört zur literarischen Schaffenskraft, dass man eine Person, die sich in einem Raum aufhält, mühelos durch eine Türe gehen lässt, um dann im nächsten Raum einzutreten.
Ich nur von den Ohren her, zumindest laut einer Freundin. Zu THE MAN IN THE HIGH CASTLE. Es ist NICHT so, dass Dick vom Nazi-Deutschland nichts wusste. Er hat monatelang (?) Originalmaterial gewälzt und war am Ende so betroffen, dass er dazu nichts schreiben konnte (so habe ich es in Erinnerung, müsste nun nachlesen...). Für mich zeichnet den Roman auch nicht die Darstellung einer Alternativwelt aus - oder was immer wieder lobend hervorgehoben wird: Die Darstellung von Tagomi. Für mich ist an dem Roman wichtig das Ringen um Selbstbewusstsein und Sinn, das sich im Grunde in dem Schmuckstück widerspiegelt, das Frank Frink herstellt und mit dem Tagomi auch bei näherer Betrachtung nicht wirklich etwas anfangen kann. "Wahrsagespiel", naja, so kann man das I Ging auch verhunzen. Dick wurde in den meisten philosophischen Dingen von C. G. Jung beeinflusst, so auch in Sachen I Ging. Er hat das I Ging sogar zum Schreiben des Romans benutzt. Das I Ging ist wie auch ein Tarot-Deck ein Erkenntniswerkzeug... Aber das ist ja nun nicht das Thema. Leider kann ich zu den von Dir angeführten Szenen auch nichts mehr sagen, weil es zu lange her ist. Zumindest war ich damals der Meinung, dass das Buch teilweise überschätzt wird, weil es häufig als eins seiner besten dargestellt wird. Vielleicht unter den besten 10 oder 15, dann ja... IMPOSTOR hat mich damals sehr beeindruckt. Es war eine der ersten Geschichten, die ich von ihm gelesen hatte. (Nach der grandiosen PREPERSONS.) Ich hatte eigentlich kein großes Problem mit ihr, ausser dass sie eine seiner frühen Geschichten sind, die halt nur auf eine Pointe hinauslaufen. Das hat er ja dann irgendwann geändert. Aber ich fand, diese Pointe hatte es in sich. Und zugleich eine wunderbare Allegorie auf Selbsterkenntnis. Dick war nun einmal ein Gnostiker. ;-) Zum Alpha Centauri: Dick hat die Geschichte 1953 geschrieben. Da waren die meisten Aliens noch grün und kamen vom Mars. ;-) Ausserdem: Who cares? Er hätte auch sagen können: Sie kommen von Gugrrbla, gleich bei Schuhuhu. Ich meine, kann man die MARS-CHRONIKEN nicht mehr lesen, weil angeblich humanoide Marsbewohner laut Bradbury dort leben? The blast was visible all the way to Gugrrbla. Und mein Lachen erschütterte das Haus...ich bin Vulkanier, wenigstens im Herzen
Finde ich nicht. Es ist ein metaphorischer Satz. Und ausserdem: "Nicht der Sprecher [Autor], sondern der Hörer [Leser] bestimmt die Bedeutung einer Aussage." H. v. Foerster. Was den Erfolg anging: Der kam erst so richtig nach seinem Tod. Vorher hatte er kaum Geld, sich was zu Essen zu kaufen (na ja, die Tabletten waren sicher auch ziemlich teuer). Zu dem Grund 2: Er wollte anfangs KEINE SF schreiben, aber das war das einzige, das er verkaufen konnte. Also musste er so schnell wie möglich eine Story nach der anderen heruntertippen, um sich, Frauen, Katzen und Kinder zu ernähren. Sein Agent hat Veränderungen vorgeschlagen - und sicher auch anfangs selber vorgenommen. Aber ich war auch schon immer der Meinung, dass Dick kein guter Erzähler ist - oder anders: Ein schlechter Stilist. Aber irgendwie ist er einer der wenigen Autoren, bei dem mich das fast gar nicht stört, weil mich die Ideen und Emotionen einfach mitreißen. Michael Nagulas hat das auch mal schön ausgedrückt und dem kann ich mich nur anschließen: "Dicks Werk [steht] stilistisch nicht unbedingt in einer Reihe mit sonstigen Beispielen herausragender Science-fiction, denn vom äußeren Erscheinungsbild her ist es oft schlecht und ohne Sorgfalt geschrieben. Seine Charaktere sind gekünstelt, seine Handlungsabläufe verwirrend, und so lassen seine Texte sich nur schlecht einer Vorstellung von ,guter Literatur' unterordnen. (...) So wird das Lesen bei ihm zu einem Durchwühlen des Textes, um zu dessen wirklicher Bedeutung zu gelangen (...). Die Lektüre seiner Texte ist ganz auf die tiefere Bedeutung des Geschilderten ausgerichtet (...)." Außerdem ist er, im Gegensatz zu vielen anderen Autoren des Genres, wenig "an der minutiösen Ausgestaltung von technischem Ambiente oder interstellaren Imperien interessiert; er macht die Science-fiction zu einem Vehikel für die Darstellung unseres zeitgenössischen Lebens." Und dabei "forscht [er] schmerzhaft aber behutsam nach grundlegenden Lebensfragen, die uns alle betreffen." Das Zitat ist von Burkhard Spinnen. --------- Zum DUNKELN SCHIRM: Ich bin gespannt, wie dieser 70er-Charme bei Dir ankommt. ;-) Ich kann mich ja eigentlich nur noch an die Schlussszene erinnern, die mich damals sehr beeindruckt hatte. Also, dann werde ich auch mal lesen gehen. Grüße, RalphEs ist ein grottenschlechter Satz, der von mir so verstanden wurde, wie ich ihn halt als Leser verstehe.
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)
Geschrieben 01 Februar 2004 - 20:44
dem kann ich mich nur anschliessenAber ich war auch schon immer der Meinung, dass Dick kein guter Erzähler ist - oder anders: Ein schlechter Stilist. Aber irgendwie ist er einer der wenigen Autoren, bei dem mich das fast gar nicht stört, weil mich die Ideen und Emotionen einfach mitreißen.
genau das zeichnet das buch ebenfalls aus - die genaue beschreibung der drogenabhängigen personen erweckt den eindruck als ob es ein autobiographisches werk ist (abzüglich den anteil an SF natürlich)Ich bin gespannt, wie dieser 70er-Charme bei Dir ankommt.
Bearbeitet von Joe Chip, 01 Februar 2004 - 22:17.
Geschrieben 01 Februar 2004 - 21:25
Bearbeitet von Skydiver, 01 Februar 2004 - 21:28.
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It's all fun and game until someone loses an eye
Geschrieben 01 Februar 2004 - 22:09
Bearbeitet von Joe Chip, 01 Februar 2004 - 22:15.
Geschrieben 01 Februar 2004 - 23:14
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)
Geschrieben 02 Februar 2004 - 07:46
- I care.Who cares?
Ach, es war I Ging! Ja, DICK hat es tatsächlich in jenem Roman geschafft I Ging als Wahrsagerspiel zu deklarieren."Wahrsagespiel", naja, so kann man das I Ging auch verhunzen.
Geschrieben 02 Februar 2004 - 08:57
Geschrieben 02 Februar 2004 - 10:51
Na ja, es war dich ein netter Einstieg, fand ich. Wir wissen nun, wo rms seine Probleme mit Dick hat; und diese Dinge sind wahrlich nicht von der Hand zu weisen. @rms Was das I GING angeht, nur ganz schnell: Ich hatte mich da nun auch zu flapsig ausgedrückt. Es ist in dem Sinn Orakel, dass es a) bei der Interpretation der Vergangenheit helfen kann,Aber wollten wir hier nicht eigentlich den Roman „Der dunkle Schirm“ besprechen und nicht Grundsätzliches über den Autor? Das eine schließt das andere selbstverständlich nicht aus. Aber schon vor dem Lesen eines Werkes in eine philosophische Diskussionen über den Schöpfer zu verfallen, empfinde ich als unfaires Überholmanöver.
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)
Geschrieben 02 Februar 2004 - 10:59
Geschrieben 02 Februar 2004 - 11:33
Geschrieben 02 Februar 2004 - 11:42
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
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Geschrieben 02 Februar 2004 - 14:35
Geschrieben 02 Februar 2004 - 18:59
hi holger - seit dem experiment sind wir das im klassiker zirkel ohnehin schon gewohntMir ist das ganze schlicht und ergreifend zu wenig SF
hi sullivan - womit du auch völlig recht hastMan kann Dick viele Sachen vorwerfen, aber nicht dass seine Personen flach sind. Bei kaum einem anderen Schriftsteller habe ich das Gefühl, dass sie wirklich "leben".
Geschrieben 02 Februar 2004 - 19:14
Das kann ich bereits nach dem zweiten Kapitel bestätigen. Apropos Farbe, die Farbkombination der Klamotten des Versammlungsleiters ist ja wohl einmalig. Rosa, gelb und blau........... und bob arctor wird bis zum ende des romans alles andere sein - aber bestimmt nicht farblos
Geschrieben 02 Februar 2004 - 19:43
War das nicht die gleiche Figur, die nicht glauben konnte, dass die Amis mit den Russen zusammen gegen die Deutschen kämpfen werden und der an Hitler so toll fand, dass er die Kommunisten ausrotten will? Das ist Dicks Art die Verblödung einiger Leute darzustellen: Sie sagen absurde Dinge. Ich sehe darin kein Problem.Auch wenn es einer Romanfigur in den Mund gelegt wurde, so fand ich doch die Aussage, dass es gut sei, sich endlich einmal der Judenfrage angenommen zu haben und man dabei nur etwas zu weit gegangen ist, ziemlich bedenklich. Das einmal am Rande.
Das könnte der Fall sein. Die Sache ähnelt tatsächlich sehr. Viel Spass noch beim Weiterlesen. Ich hoffe, ich komme nachher noch zu ein paar Seiten... RalphDie Schilderung der Zufallserfindung des Jedermann-Anzugs durch S.A. Powers ist doch unter Garantie eine Anspielung auf die Entdeckung von LSD, wie sie Albert Hofmann in seiner Autobiographie beschreibt.
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
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Geschrieben 02 Februar 2004 - 23:26
Hi Dave. An dieser Stelle musste ich auch ein wenig schlucken, schließe mich aber Ralphs Meinung an: der Fahrer steht für eine unbedachte Stammtischmeinung. Wenn ich kurz weiter an Ubik anknüpfen darf: wer hat diesen Charakter, bzw. diese Szenarien im Halbleben (sprich: in der dick'schen Matrix) eigentlich entworfen? War das auch Jory? Zu meiner Äußerung bzw. des "Gehalts" an SF: ist nicht so, dass ich jetzt schmollend rumsäße. Im Gegenteil, ich bin doch überrascht, welch breites Repertoire Dick anzubieten hat. Als Nichtkenner hatte ich nämlich den Eindruck, das DIE DREI STIGMATA ... und UBIK aus einem Holz geschnitzt sind, also doch von Konzept und Aufbau ähnlich. Das reicht bis hin zu den Vorzimmerdamen und den fragwürdigen deutschnamigen Wissenschaftlern, die in Europa in ihren sanitären Einrichtungen sonderbare Dinge treiben. DDS nun ist doch ein ganz anderes Konzept und auch ein anderer Stil (auch wenn ich immernoch drauf warte, dass irgendwann ein Präkog auftaucht. Wer weis?)Auch wenn es einer Romanfigur in den Mund gelegt wurde, so fand ich doch die Aussage, dass es gut sei, sich endlich einmal der Judenfrage angenommen zu haben und man dabei nur etwas zu weit gegangen ist, ziemlich bedenklich. Das einmal am Rande.
Geschrieben 02 Februar 2004 - 23:43
dessen bin ich sicher - bis dato warst du nie ein spielverderber kurz vorweg - hab das nachwort gelesen - übrigens ein sehr gutes nachwort dort steht - dick selbst bezeichnete den dunklen schirm als "non-fiction-novel" was seinen agenten aber egal war lg + gute nacht alle zusammen - joeZu meiner Äußerung bzw. des "Gehalts" an SF: ist nicht so, dass ich jetzt schmollend rumsäße. Im Gegenteil, ich bin doch überrascht, welch breites Repertoire Dick anzubieten hat.
Geschrieben 03 Februar 2004 - 14:05
Gruselige Vorstellung.On a horrible positive reason: to have watched a human being you loved deeply, that you had gotten real close to, held and slept with and kissed and worried about and befriended and most of all admired - to see that warm living person burn out from the inside, burn from the heart outward. Until it clicked and clacked like an insect, repeating one sentence again and again. A recording. A closed loop of tape.
Geschrieben 03 Februar 2004 - 21:04
bei einem autor wie dick wär sogar möglich das bob seine sachen selbst zerstört fred - barris ist bob - donna ist oder dass die tatsache dass bob ein agent ist nur eine haluzination unter einfluss der droge istWitzig ist die Idee, dass Bob sich selbst beschatten muss. Mal schauen wo das noch hinführt, ich ahne nichts gutes. Und wer steckt hinter den Sabotageakten?
Geschrieben 04 Februar 2004 - 13:35
Ja, die -schweizerische - Erfindungs des LSDs stand hier wohl Pate. Ist sehr ähnlich. Aber ist es nicht der Langsame Tod mit seinem Halluzinationseffekt, der LSD gleicht? Irgendwie habe ich nicht verstanden, weshalb Halluzination zu dieser technischen Erfindung des Anzugs führt. Was heisst eigentlich S.A.? Special Agent? Ich wundere mich, denn sowohl Powers als Arctor erhalten den Titel (oder Namen?) "S.A.". ------------------ O ja, meine Steckenpferdchen "Logische Schlussfolgerungen" und "Leserlenkung". Ein Beispiel. Freck sagt, dass er im hier und jetzt müde ist, weil er gerade zwei Tage lang Wanzen eingesammelt hat (also muss er das bis gestern gemacht haben). Aber das kann nicht sein, denn Jerry ist schon seit einiger Zeit in der Klinik (Freck hat ihn schon mehrmals besucht). Trotzdem ärgere ich mich nicht. Trotzdem komme ich nun nicht mit einem: "Nah, nah, nah, Herr Dick, falscher Romanaufbau!" Weshalb nicht? Weil es in diesem Buch um Drogensüchtigen geht, während wir die Welt durch ihre Augen sehen. Und bei Junkies kann es sehr wohl merkwürdige Sprünge im Gehirn geben. Bei denen passen diese unlogischen Ereignisse; in diesem Buch macht so etwas absolut Sinn. Wenn alles so schön erklärt und synchron ablaufen würde, wie ich es halt sonst bevorzuge, wären die ganzen Ereignisse (aus der Sicht der Betroffenen) nicht treffend. --------------------- Donna scheint mir eine kluge, ausbalancierte Person. Ist sie eigentlich selbst süchtig, oder dealt sie nur? Man würde fast glauben, dass sie die Agentin wäre. Doch dies kann natürlich nicht sein, denn sie wäre eine miserable Agentin, wenn jeder sie so schnell 'entlarven' könnte. Ich tippe darauf, dass der Langsame Tod vom Staat hergestellt wird (wie Dick auch leicht andeutet) um die Leute unter Kontrolle zu halten, dass Undercoveragenten wie Arctor nur als Alibiübung dienen, und dass Donna eine angestellte Verteilerin ist. --------------------- Kapitel Zwei: Jedermann-Anzug! Da freut sich der Hard-SF-Mann in mir. Dieser Anzug scheint sogar realisierbar. Kennt ihr diesen Unsichtbarkeitsanzug aus Ben Bovas Jupiter? Oder diesen unsichtbaren Auto aus dem letzten Bond-Film? So unmöglich ist eine solche Technik nicht. Bilde dir mal ein Gerät ein, bestückt mit millionen winzigkleinen Kameras und Fernseherchen. Diese könnten filmen und zeigen, was sich hinter dem Gerät befindet. Für den Betrachter - der vor dem Gerät steht - wäre dieses Gerät tatsächlich unsichtbar. Der Jedermann-Anzug lässt mich an dieser (noch nicht existierenden) Nano-Technik denken. Anstatt eines Hintergrunds wird ein uneinprägsames Gesicht projiziert. ----------------------- Wenn es Wirklichkeit wäre, hätte ich einige Zweifel bei der Abkauftechnik von Arctor. Donna muss wohl eine schlechte Geschäftsfrau sein, wenn sie kein Geld im Voraus verlangt und ihn stattdessen einfach weiterreicht. Sie kommt jedoch gar nicht als Business-Dummi rüber. Aber innerhalb der Story mag dies ja noch gehen.Die Schilderung der Zufallserfindung des Jedermann-Anzugs durch S.A. Powers ist doch unter Garantie eine Anspielung auf die Entdeckung von LSD, wie sie Albert Hofmann in seiner Autobiographie beschreibt.
Liest du auch immer zuerst Vorwort, Nachwort, Klappentext, Danksagungen, Autoreninfo, usw., bevor du mit dem eigentlichen Buch anfängst? Ich jedenfalls schon. (Den Text lese ich dann aber von A bis Z, blättere also nicht zum Ende, zum spicken, wie's ausgeht). Die Nachbemerkung von Dick kann man ruhig vor der eigentlichen Lektüre lesen, das Nachwort von Christian Gasser bringt etwas aus dem Inhalt. Wie Joe, gefällt mir Dicks Nachbemerkung. Er bringt eine schöne Parallelle: die Süchtigen sind wie Kinder, die naiv ein Spiel anfangen, dann aber nicht mehr aussteigen können. Dick wörtlich:hab das nachwort gelesen - übrigens ein sehr gutes nachwort
Gasser schreibt, dass Dick 5 Jahre am "Dunklen Schirm" gearbeitet hat, was meine früheren Schnelldurch-Arbeitstechnik-Infos widerspricht. Dick kommt mir so als Schriftsteller sympathischer rüber. Auch beschreibt Gasser, wie kaputt Dick selbst war, was dieses Buch natürlich eine grosse Authentizität bescheinigt. Gasser wörtlich:Eigentlich wollten sie nur eine gute Zeit miteinander und ihren Spass haben, aber sie waren wie Kinder, die auf der Strasse spielen; sie sahen, wie einer nach dem anderen von ihnen getötet wurd - ... - aber sie spielten trotzdem weiter.
Was hält ihr eigentlich vom Cover? Von den Covern der ganzen Reihe? Mir gefallen diese hellen Farben mit den hervorstehenden Buchstaben. Anders als bei Bildcovern ist dieser Anblick sowohl auffallend als auch gleichzeitig unaufdringlich. Allerdings sollten Heyne & Co sich wirklich nur bei einer Reihe eines einzigen Autors so verhalten, denn sonst wird diese Form zu Standardform wie die früheren Bücher, wo nur Autorennamen und Romantitel auf dem Cover stand. ps. Schlägt jemand zu bei diesen limitierten Ausgaben, über die Werbung gemacht wird? Die Preise scheinen mir recht hoch, doch ist's noch gut möglich, dass dies die einzigen deutschen Ausgaben bleiben.[die Frage ist] ob Dick den Wahnwitz in seinem Leben benötigte, das Gefühl, ständig am Abgrund zu stehen, von feindlichen Mendschen und Mächten verfolgt, um seinen Fiktionen ihre existenzielle Dringlichkeit zu verleihen.
Ich werde versuchen ab jetzt beim Buch zu bleiben.wollten wir hier nicht eigentlich den Roman „Der dunkle Schirm“ besprechen
Geschrieben 04 Februar 2004 - 21:11
Auch mir gefallen die Dialogen zwischen Barris und Freck. Sie führen sehr realistische und lebensnahe Gespräche.genial sind sämtliche dialoge welche dick ... sehr realistisch schildert
Geschrieben 04 Februar 2004 - 21:21
Verständnisvolle Klänge würden natürlich das Gesamtbild verzerren, daher gibt es auch von weiblichen Romanfiguren keine emotionale Hilfestellungen. Ein Tritt in die Magengrube...Nur über die Angestellten vom Neuen Pfad wundere ich. Dies sind Leute, die den Süchtigen helfen, aber sie beschimpfen die Neuankömmlinge? So baut man gewiss Vertrauen auf... (gibt es ein Sarkasmus-Smiley?)
Geschrieben 04 Februar 2004 - 22:48
Sie versuchen, die Neuankömmlinge zu "brechen", das alte Individuum durch ein neues auszutauschen. Ich meine von Dicks eigenen Erfahrungen in so einem Institut gelesen zu haben (ich glaube, es war in DAS MÄDCHEN MIT DEN DUNKLEN HAAREN)... Aber das ist 6 Jahre her. Ich besitze das Buch leider nicht.Nur über die Angestellten vom Neuen Pfad wundere ich. Dies sind Leute, die den Süchtigen helfen, aber sie beschimpfen die Neuankömmlinge?
Über Dicks Frauendarstellung kann man ein Buch schreiben. Ich möchte ja nicht wieder vom Thema abweichen, aber es gibt ein gewisses Schema in seinen Frauenfiguren, das interessanterweise fast in jeder Verfilmung nicht übernommen wurde; ausser in IMPOSTOR. Donna ist auch so eine typische Dick-Frau mit dunklen Haaren... Ralphdaher gibt es auch von weiblichen Romanfiguren keine emotionale Hilfestellungen. Ein Tritt in die Magengrube...
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)
Geschrieben 04 Februar 2004 - 23:08
mich auch - aber das ist typisch dick - würd ich mal sagenWobei mich mal interessieren würde, was genau es mit dem Cephalochromoskop auf sich hat.
stimmt -Â schön / überlegen und intelligent / unnahbar dick muss in dieser richtung sehr gelitten haben dass er sie in so vielen werken verewigtDonna ist auch so eine typische Dick-Frau mit dunklen Haaren...
sehe ich ebenso - ein buch braucht auch am umschlag keine bilder (meine meinung) doch die klappen stören am anfang und am ende des buches beim lesen (finde ich) und brauchen kann man sie bei 350 seiten ohnehin nicht lg joeWas die Cover angeht, so finde ich sie schon wirklich gelungen, sie sehen nicht nur gut aus sondern liegen auch angenehm in der Hand.
Bearbeitet von Joe Chip, 04 Februar 2004 - 23:12.
Geschrieben 05 Februar 2004 - 08:39
Kommt drauf an was für Amibitionen Donna hat. Vielleicht hat sie keine Lust, mehr zu dealen als notwendig. Ganz davon abgesehen steigt auch das Risiko im Gefängnis zu landen. Bei kleinen Mengen wird vielleicht noch ein Auge zugedrückt.Wenn es Wirklichkeit wäre, hätte ich einige Zweifel bei der Abkauftechnik von Arctor. Donna muss wohl eine schlechte Geschäftsfrau sein, wenn sie kein Geld im Voraus verlangt und ihn stattdessen einfach weiterreicht.
Ich finde Umschlagbilder ganz nett. Solange man sich nicht dafür genieren muss wenn jemand zufällig das Buch greift, ist es okay. Meistens hat das Bild sowieso nichts mit dem Inhalt zu tun. Sullivansehe ich ebenso - ein buch braucht auch am umschlag keine bilder (meine meinung)
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