Was erwartet Ihr von einem SF-Magazin
#1
Geschrieben 02 Februar 2004 - 18:25
#2
Geschrieben 02 Februar 2004 - 18:57
Vergleiche zwischen NOVA einer- und PHANTASTISCH! (oder auch AC, das lediglich anders "erscheint") finde ich schwierig. Im Fandom Observer 169 gibt's einen m.E. recht gelungenen Versuch, beide Magazinvarianten gegenüberzustellen ("Wenn zwei sich streiten ...", steht als PDF hier im Netz). Entsprechend erwarte ich daher auch von einer NOVA-Ausgabe anderes als von PHANTASTISCH! oder AC - nämlich in erster Linie (möglichst gute) Kurzgeschichten. Bei letzteren hingegen lese ich die Storys natürlich auch, sie sind für mich aber eher Beiwerk zu den übrigen Bereichen: Interviews, Rezensionen, Buch- und Filmvorstellungen und -besprechungen, Hintergrundinformationen etc. Über mehrere Ausgaben hinweg finde ich diese Themen in PHANTASTISCH! und AC gut - sehr gut! - aufgearbeitet; auf einzelne Nummern eingeschränkt kann's natürlich vorkommen, daß mich nicht jeder Beitrag brennend interessiert. Der Vorteil von PHANTASTISCH! gegenüber AC ist, daß ich mich damit gemütlich auf meine Lesecouch zurückziehen kann, AC hingegen ist dafür schneller. Ihr bringt ja sehr oft einzelne Artikel schon vor Erscheinen der AC-Ausgaben auf die Webseite. Die PR-Magazine habe ich früher natürlich alle brav gelesen, danach die Heyne SF Magazine, die für mich immer noch das "Highlight" der (deutschen) SF-Magazinwelt darstellen. Aber der Vergleich ist natürlich nicht ganz fair, da Wolfgang Jeschke ganz andere Ressourcen zur Verfügung standen als den heutigen Magazin-Redakteuren (und das gilt in gewisser Weise wohl auch für das PRM - beide hatten schließlich einen Verlag und ein erfolgreiches SF-Programm im Rücken, als sie auf den Markt kamen). Ad Astra, Marc-IvoDa auf dem Markt inzwischen mehr als ein SF-Magazin zu finden ist, würde mich mal interessieren, was Ihr von so einem Magazin erwartet, ob Euch Story-Magazine wie NOVA oder eine bunte Mischung wie bei PHANTASTISCH! besser gefällt. Auch wie Ihr zu Online-Magazinen wie ALIEN CONTACT steht. Und wenn wir schon dabei sind, ob Ihr ältere Magazin wie z.B. NOVA 2001, das PERRY RHODAN MAGAZIN oder die SF-TIMES kennt und wie Ihr sie im Verhältnis zu den heutigen Magazinen seht. Gruß Ronni
#3
Geschrieben 02 Februar 2004 - 19:13
#4
Geschrieben 02 Februar 2004 - 19:32
deswegen habe ich auch mit Absicht gefragt, "Was erwartet Ihr von einem SF-Magazin", weil ein Vergleich ehe eine Geschmacksfrage wäre.Vergleiche zwischen NOVA einer- und PHANTASTISCH! (oder auch AC, das lediglich anders "erscheint") finde ich schwierig.
schon vom AC-Jahrbuch gehört?Der Vorteil von PHANTASTISCH! gegenüber AC ist, daß ich mich damit gemütlich auf meine Lesecouch zurückziehen
jetzt bin ich aber enttäuscht, schließlich haben wir immer 2-4 Klassikerbeiträge in einer Ausgabe. Gruß Ronniich zb hätte ich den geringen anteil an berichten über klassiker zu bemängeln
#6
Geschrieben 02 Februar 2004 - 20:00
nun ja, auch die Erwartungen orientieren sich ein wenig am persönlichen Geschmack. Ich stehe z.B. sehr auf Hintergrundinformationen - Interviews etwa - die mir einen zusätzlichen Blick auf einen Roman und den Autor (oder, natürlich, die Autorin) bieten. Oder Trends beleuchten (etwa Greg Egans Ausführungen über SF in Australien, NOVA 4), einen Überblick geben (Michael Roth über Theodore Sturgeon in AC 57), solche Dinge halt. Sachen über Filme überfliege ich meist nur, Berichte über Computerspiele lese ich gar nicht. Trotzdem finde ich diese Vielfalt gut, weil andere sicherlich mehr Spaß an Spiele-Rezis haben, dafür aber weniger an einem Artikel über Sturgeon. Und der Dritte mag vielleicht beides.deswegen habe ich auch mit Absicht gefragt, "Was erwartet Ihr von einem SF-Magazin", weil ein Vergleich ehe eine Geschmacksfrage wäre.Vergleiche zwischen NOVA einer- und PHANTASTISCH! (oder auch AC, das lediglich anders "erscheint") finde ich schwierig.
Ist das jetzt 'ne Fangfrage?? Ein großer Vorteil von AC gegenüber PHANTASTISCH! ist m.E., daß auf Aktuelles viel schneller reagiert werden kann, und das zumindest gilt für's Jahrbuch (logischerweise) nicht. Ad Astra, Marc-Ivoschon vom AC-Jahrbuch gehört?Der Vorteil von PHANTASTISCH! gegenüber AC ist, daß ich mich damit gemütlich auf meine Lesecouch zurückziehen
#7
Geschrieben 02 Februar 2004 - 21:16
Sei mir nicht böse, aber ich vermute, dass du nicht wirklich meine Antworten akzeptierst, denn du wirst dich gewiss wieder wehren. Auch in anderen Threads fragst du nicht wirklich um unsere Meinung, sondern suchst du eigentlich immer eine Gelegenheit um die AC-Meinung darzustellen. Auch schon beim Hinweis von Misc, dass er ein Magazin (das Heft, nicht das Jahrbuch) lieber als gedruckte Ware auf dem Couch geniesst, antwortest du sofort im Sinne (im etwa) "Ah, ah, wir haben ein Jahrbuch, das beste Alternativ!" Weisst du was, ich wusste, dass du so irgendetwas sagen würdest.
Aber gut, wenn du wirklich einfach mal wissen willst, was sich dieser SF-Geniesser aus Zürich, Schweiz, von einem deutschsprachigen SF-Magazin erhofft, dann ist es dies:
- Kurzgeschichten.
Film- und Buchrezis, wissenschaftliche Publikationen, Romanauszüge sehe ich lieber nicht, damit man mehr Platz für Kurzgeschichten hat.
- Neue deutschen Kurzgeschichten.
Ich möchte Kurzgeschichten auf Deutsch von deutschsprachigen Autoren lesen, die Geschichten bitte nicht mehr als 5 Jahre alt. (Neu-)Übersetzungen von bekannten, früheren Kurzgeschichten will ich nicht. Ja, ich will echt ein Fördertum von deutschen SF-Autoren spüren.
- SF-Kurzgeschichten
Ich will in einem SF-Magazin SCIENCE FICTION lesen, nicht Horror oder Fantasy oder was auch immer.
- Ein normales gedrucktes Heft, kaufbar am Kiosk.
Webzines gefallen mir, wenn sie als Zusatz zu Druckware erscheinen. Es tut mir leid, aber ich sehe AC nicht als Magazin, sondern als Webzine. Und ein Webzine ist für mich einfach eine Website.
Ay ay ay, muss ich wirklich hier eine Definition geben, was ein Magazin ist?
Das Schönste wäre natürlich, wenn ein Magazin irgendwo in der Stadt tatsächlich erhältlich wäre.
- Bezahlung für Autoren
Ich erwarte Professionalität bei den Herausgebern. Es ist wahr, sowohl die Herausgabe als das Schreiben einer Kurzgeschichte heisst: Viel Arbeit ohne Profit.
Aber viele Autoren machen dies seriös, ernst, nicht als Spass nebenbei, sondern professionell. D.h. Schreiben von Kurzgeschichten ist ein (Neben)Beruf! Und wie wird in unserer Welt Beruf von Hobby getrennt? Hmmmm? Durch eine Bezahlung für seine Arbeit zu erhalten! Und es muss ja nicht ein Vermögen sein. Fünfzehn Euro als Festpreis reicht ja. Es geht um das Gefühl ernst genommen zu werden.
Ich hoffe, wir sind einander weiterhin lieb, und ehrlich: ICH bin es ja nicht, der sich die Mühe macht ein Magazin oder ein Webzine auf die Beine zu stellen. Ich habe hier nur geschrieben, was ich von einem "perfekten" SF-Magazin erhoffe.
#8 Gast_Frank W. Haubold_*
Geschrieben 02 Februar 2004 - 21:59
Bearbeitet von Tiresias, 02 Februar 2004 - 22:01.
#9
Geschrieben 03 Februar 2004 - 01:47
den Eindruck möchte ich eigentlich nicht hinterlassen. Natürlich interessiert mich Deine Meinung, nur wenn ich sie nicht verstehe, frage ich halt nach und wenn ich sie falsch finde, möchte ich mit Dir darüber diskutieren, dafür ist doch ein Diskussionsforum da, oder? Ich habe mich hier auch schon mit Martin über mehrere Seiten gefetzt und trotzdem zeitgleich in einem anderen Diskussionsfaden mit ihm Seite an Seite die gleiche Meinung vertreten.Sei mir nicht böse, aber ich vermute, dass du nicht wirklich meine Antworten akzeptierst, denn du wirst dich gewiss wieder wehren. Auch in anderen Threads fragst du nicht wirklich um unsere Meinung, sondern suchst du eigentlich immer eine Gelegenheit um die AC-Meinung darzustellen.
Ein Steilvorlage, um auf das Jahrbuch hinzuweisen, lasse ich mir natürlich nicht entgehenAuch schon beim Hinweis von Misc, dass er ein Magazin (das Heft, nicht das Jahrbuch) lieber als gedruckte Ware auf dem Couch geniesst, antwortest du sofort im Sinne (im etwa) "Ah, ah, wir haben ein Jahrbuch, das beste Alternativ!" Weisst du was, ich wusste, dass du so irgendetwas sagen würdest.
Damit dürftest Du haargenau der Zielgruppe von NOVA entsprechen.Aber gut, wenn du wirklich einfach mal wissen willst, was sich dieser SF-Geniesser aus Zürich, Schweiz, von einem deutschsprachigen SF-Magazin erhofft, dann ist es dies:
- Kurzgeschichten.
- Neue deutschen Kurzgeschichten.
- SF-Kurzgeschichten
- Ein normales gedrucktes Heft, kaufbar am Kiosk.
aber natürlich haben wir uns noch lieb, schließlich hast Du genau die Frage beantwortet, die ich gestellt habe.Ich hoffe, wir sind einander weiterhin lieb, und ehrlich: ICH bin es ja nicht, der sich die Mühe macht ein Magazin oder ein Webzine auf die Beine zu stellen. Ich habe hier nur geschrieben, was ich von einem "perfekten" SF-Magazin erhoffe.
Ehrlichgesagt wäre mir eine niedrigerer Preis auch lieber. Das wir nichts daran verdienen habe ich aber glaube ich schon mal gesagt und aus irgendeinem Grund pendeln sich die Magazine seit Jahren bei einer Verkaufszahl von 400-600 Exemplaren ein, scheinbar ist da auch nicht über den Preis zu machen.Leider stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis in den seltensten Fällen, oder hält man es hier für normal, daß ein Paperback wie das AC-Jahrbuch umgerechnet 40 DM kostet (mit Versand)?
Zufrieden sind wir damit nicht, aber da der SF-Markt z.Z. sehr weit unter herumvegetiert, hilft m.E. nur eins: Gürtel enger schnallen, Ärmel hochkrempeln und langsam aber kontinuierlich den Markt wieder aufbauen.Vielleicht ist man bei AC und anderswo ja auch ganz zufrieden damit, wie es im Augenblick läuft. Ich wäre es nicht, aber ich muß ja auch nicht meine Brötchen (oder einen signifikanten Teil derselben) mit dieser Art Veröffentlichungen verdienen ...
nein, hast Du nicht, das sollte eigentlich selbstverständlich sein (ja, ja ist gut, wird inzwischen in vielen Verlagen leider nicht mehr so gesehen, sollte uns aber nicht davon abhalten, den Anspruch zu haben)Um jetzt wieder den Bogen zum Redakteur zu kriegen: der muss eben gucken, dass er seinen Autor darauf hinweist, wenn's irgendwo hängt, oder sich dieser nicht an seine selbst definierten Parameter hält und Unschlüssigkeiten zu Papier bringt. Das kann nicht zuviel verlangt sein, und der Leser wird's den Verlegern danken. Vielleicht bin ich aber auch nur ein pedantischer Spinner und habe unhaltbare Ansprüche ...
Gruß Ronni
#10 Gast_Guido Latz_*
Geschrieben 03 Februar 2004 - 08:27
#11
Geschrieben 03 Februar 2004 - 08:52
Ja, habe ich."Dann sollte man sich allerdings nicht darüber beschweren, daß (nicht nur die deutsche) SF in einem Ghetto bleibt und außerhalb der Szene kaum wahrgenommen wird."
Hast Du einen Vorschlag, wie man da raus kommt? *g*
Bezahlung für Autoren!
Wenn ein Magazin will, dass Schriftsteller dieses Magazin ernst nehmen, sollen sie etwas für eine geleistete Arbeit bezahlen. Und wenn Autoren dieses Blatt ernst nehmen, werden auch die bekannteren Autoren mal was liefern. Dann wird auch jemand wie Eschbach oder einer seiner Nachfolger hinundwieder eine Kurzgeschichte oder ein Interview bringen. Und dann werden auch (Noch-)Nicht-SF-Fans diese Zeitschrift kaufen.
#12 Gast_Guido Latz_*
Geschrieben 03 Februar 2004 - 09:04
#13
Geschrieben 03 Februar 2004 - 09:19
Wir sind hier unterschiedlicher Meinung - und das ist auch ok so - vielleicht sollte ich sagen, dass ich ganz einfach ein anderes Geschäftsverständnis besitze als die Redaktorenteams der deutschen SF-Magazine.Autor A Honorar zu bezahlen weil er im Moment bekannt ist, und Autor B kein Honorar zu bezahlen, weil er unbekannt ist.
Aber eigentlich antworte ich auf dein Posting, damit wir uns nicht falsch verstehen: Mein "Vorschlag" ist das alle Autoren ein kleines Honorar erhalten. Es geht auch nicht wirklich ums Geld (niemand wird reich von Kurzgeschichten), es geht um die Anerkennung und Seriösität des Kurzgeschichtenschreibens.
#14 Gast_Dirk van den Boom_*
Geschrieben 03 Februar 2004 - 09:21
#15 Gast_Guido Latz_*
Geschrieben 03 Februar 2004 - 09:27
Wir sind nicht unterschiedlicher Meinung, weil Du ja durchaus Recht hast. Mein Nachteil ist halt, dass ich die Kostenseite und Absatzmöglichkeiten kenne, und die Praxis sagt was anderes, als Deine (nachvollziehbare, logische und richtige) Theorie. Verleger sitzen weniger zu Hause und grübeln, was sie bringen und was nicht. Sie sitzen in erster Linie zu Hause und kalkulieren die Kosten und Absatzmöglichkeiten ;-)Wir sind hier unterschiedlicher Meinung - und das ist auch ok so - vielleicht sollte ich sagen, dass ich ganz einfach ein anderes Geschäftsverständnis besitze als die Redaktorenteams der deutschen SF-Magazine.Autor A Honorar zu bezahlen weil er im Moment bekannt ist, und Autor B kein Honorar zu bezahlen, weil er unbekannt ist.
Aber eigentlich antworte ich auf dein Posting, damit wir uns nicht falsch verstehen: Mein "Vorschlag" ist das alle Autoren ein kleines Honorar erhalten. Es geht auch nicht wirklich ums Geld (niemand wird reich von Kurzgeschichten), es geht um die Anerkennung und Seriösität des Kurzgeschichtenschreibens.
#16
Geschrieben 03 Februar 2004 - 09:41
E.E.Smith: Die Planetenbasis
www.listening.at
Das Portal für Nischenmusik - mit 14-tägigem Podcast, Blog, Archiv, Netlabel
#17
Geschrieben 03 Februar 2004 - 11:28
natürlich würden wir gerne Honorare zahlen, und genauso natürlich ist es leider, daß das im Etat bis auf Weiteres nicht drin ist. An einem Punkt muß ich Dir aber widersprechen: Den Autoren (zumindest "unseren" Autoren) ist es viel wichtiger, ernst genommen zu werden als irgend ein Honorar aus Almosen-Niveau zu bekommen. Und dazu gehörtBezahlung für Autoren!
Wenn ein Magazin will, dass Schriftsteller dieses Magazin ernst nehmen, sollen sie etwas für eine geleistete Arbeit bezahlen. Und wenn Autoren dieses Blatt ernst nehmen, werden auch die bekannteren Autoren mal was liefern. Dann wird auch jemand wie Eschbach oder einer seiner Nachfolger hinundwieder eine Kurzgeschichte oder ein Interview bringen. Und dann werden auch (Noch-)Nicht-SF-Fans diese Zeitschrift kaufen.
- Ein professionelles Lektorat (mit Dankes-eMails der Autoren an die Lektoren können wir inzwischen ein eigenes Buch füllen)
- Ein liebevoller Umgang mit den Texten bei der Veröffentlichung (also ein vernünftiger Satz in den Buchausgaben, möglichst Verbunden mit einer Graphik zur Story, und ein entsprechendes Äquivalent bei der Online-Veröffentlichung.)
- Eine vernünftige Präsentation des Autors (angefangen bei Links auf die Homepage, weiter mit Interviews und Biographien bei AC)
- Ein Umfeld, das für Aufmerksamkeit sorgt (in unserem Falle neben den Sekundärartikeln vor allem Storys von deutschen und internationalen Profis - ich denke schon, daß ein Autor stolz darauf sein kann, wenn seine Story im gleichen Buch zu finden ist, wie z.B. George R.R. Martin oder Terry Bisson).
Und um das Eigenlob komplett zu machen: WIR haben Story und Interviews von und mit Andreas Eschbach und anderen deutschen Profis. UND in über 50% aller Fälle wurden wir von den Profis angesprochen, ob wir nicht Interesse an den Texten hätten.
Mir ist schon bewußt, daß ich jetzt eine menge Selbstbeweihräucherung von mir gegeben habe. Aber wie es aussieht ist z.Z. der Ruf eines Magazins wichtiger, als eine Honorarzahlung und Deine Forderung, nicht-SF-Fans zu erreichen, wird wohl eher ein Magazin gerecht, daß sich in Augenhöhe mit anderen etablierten Literatur-Magazinen befindet (die meistens auch keine Honorare zahlen können).
P.S. @rockmysoul
ich nehme Deine Meinung ernst, sonst hätte ich auch nicht geantwortet. Meine Erfahrung zeigt aber, daß es anders ist, als Du voraussetzt. Wenn Du trotzdem anderer Meinung bist, ist das Dein gutes Recht, was uns nicht davon abhalten muß darüber zu diskutieren.
natürlich kennt man den und als Story-Magazin war das Ding einfach "rund", will sagen, schon daß in der Hand halten hat Spaß gemacht.Der SOLARIS Almanach. Aber den kennt hier wahrscheinlich schon keiner mehr.
Das sind die Aussagen, die einem die durchgearbeiteten Nächte vergessen lassen Vielen Dank!über die letzte jahresausgabe des AC hab ich mich schon sehr gefreut, trotz des nicht geringen preises. als glühender sf - fan, der mit zunehmendem alter(36) seine große jugendliebe SF wiederentdeckt hat, bin ich froh, daß es sowas engagiertes und qualitativ hochstehendes wie das AC überhaupt gibt
Gruß Ronni
#18
Geschrieben 03 Februar 2004 - 12:01
Nachdem ich mich durch den Thread gearbeitet habe und vorher das NOVA-4-Magazin geordert habe, gebe ich auch mal meine bescheidene Meinung zum Besten:
Ein Magazin ist für mich ein umfassendes regelmäßig mindestens dreimal im Jahr erscheinendes Druckwerk, das mich umfassend rund um das gegebene Thema informiert. Bei einem SF-Magazin erwarte ich da konkret folgendes:
[*]Kurzgeschichten
Und zwar von deutschen oder wenigstens europäischen und östlichen Autoren. Mich interessiert einfach, was hierzulande so vor sich geht. Schaut man sich die aktuellen Veröffentlichungen - auch bei sogenannten großen Verlage wie Heyne - an, so muss man den hiesigen Schreiberlingen einen gesteigerten Output zugestehen. Sehr interessant.
[*]Informationen über Autoren
Also alles, was so dazu gehört: Interviews (mit Bild!), Lebensläufe, Projektvorhaben, etc.
[*]Schreibschule
Wenn ich mir die Website von Andreas Eschbach anschaue, dann muss man eigentlich auch mal berichten, wie denn eigentlich so ein Roman oder Kurzgeschichte geschrieben und konzipiert wird. Mich interessiert so etwas, und da auch Magazine anderer Interessenrichtungen ähnliches zustande bringen, sollte das auch für die SF möglich sein.
[*]Buchkritiken
Und zwar kurze, ähnlich wie die Spiegel-CD-Kritiken. Ein paar Sätze von wegen „Lesen müssen“ oder „Finger weg“ langen mir hier. Interessant sind vor allem auch die Bücher der kleiner Verlage. Ich bin mir bei dem Thema natürlich im klaren, dass da ein gewisses Konkurrenz-Denken problematisch sein könnte.
[*]Ereignis-Listen
Termine für Buchmessen, Märkte, Treffen, eben alles, wo man das faule Leserpopochen auch mal physisch hinbewegen muss.
[*]Rundfunk, Fernsehen, Kino, DVD
informativ ähnlich wie die obige Ereignis-Liste, nur eben auf die anderen Medien bezogen
[/list]Meine „Nein-Nein“-Liste umfasst dagegen folgendes:
[*]Geschichten englischsprachiger Autoren
Begründung: siehe oben
[*]Klassiker-Storys
Das hat immer de Geruch von „Uns ist nichts eingefallen und wir mussten die Seiten noch füllen“. Dann lieber noch eine aktuelle Geschichte.
[*]Professoren-Gesülze
Tut mir leid, da ist mir als Kategorie nichts treffenderes eingefallen. Ich meine damit von Nicht-Praktikern geschriebene Sekundär-Litaratur, die sich vor allem durch einen gesteigerten sinnentleerten Wörterschwall auszeichnet. Eben das übliche theoretische Gefasel, das man leider gerne im Hörsaal vernimmt, das aber eigentlich niemand den gequälten Ohren antun will. Oder anders: „Die SF im Lichte der Sozialreform unter spezieller Berücksichtigung des Preises von Schnitzelsemmeln“ wäre für mich ein endgültiges KO-Kriterium für jedes SF-Magazin. Ihr versteht, was ich meine.
[/list]Das wäre das, was mir mal eben so schnell nebenbei einfällt.
Bis dennen,
Henrik Fisch
Bearbeitet von Henrik Fisch, 03 Februar 2004 - 12:02.
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"
#19
Geschrieben 03 Februar 2004 - 12:38
Komisch. Du bist jetzt nicht der Erste, der in diesem Thread dem "Gedruckt" besonderen Wert beimißt. Es ist zwar auch bei mir so, daß ich a.) wesentlich lieber in einem Buch / einem Magazin schmökere als am Bildschirm und b.) mit dem Begriff "Magazin" eher eine Zeitschrift als eine Webseite, eine Radiosendung oder eine TV-Austrahlung verbinde, aber dennoch ... wenn man mehrere Ausgaben von PHANTASTISCH! und AC vergleicht, dann unterscheiden sie sich besonders augenfällig in erster Linie durch die Publikationsplattform. Nachfolgend ein kurzer Überblick zu P!13, den ich vor ein paar Tagen andernorts ins Netz gestellt habe:Ein Magazin ist für mich ein umfassendes regelmäßig mindestens dreimal im Jahr erscheinendes Druckwerk, das mich umfassend rund um das gegebene Thema informiert.
Im Großen und Ganzen würde sich eine entsprechende Zusammenfassung einer AC-Ausgabe doch davon nicht wesentlich unterscheiden - warum sollte AC dann nicht als Magazin gelten dürfen? Da würde ich zwischen dem Begriff "Website" und "Ausgabe (eines Magazins)" schon unterscheiden wollen, auch wenn letzteres auf ersterer veröffentlicht wird."phantastisch! 13"
Verlag Achim Havemann 2004
ISSN 1616-8437
Titelbild: Cover
Online: phantastisch.net
Inhalt
Ich mag Magazine, und lassen wir Alien Contact und NOVA mal außer acht - das eine erscheint 'nur' im Internet (wird aber alle zwölf Monate in einem Jahrbuch zusammengefaßt auch als Druckversion angeboten), das andere hat seinen Schwerpunkt eindeutig auf die SF-Story gelegt -, gibt es außer "phantastisch!" eigentlich nichts, mit dem man sich alle paar Wochen gemütlich auf die Couch zurückziehen und sich durch die Phantastik-Szene schmökern kann.
Auch die Nummer 13 präsentiert eine bunte und informative Mischung aus Artikeln, Portraits und Storys.
Den Auftakt macht Alexander Pechmann mit einem Rückblick auf Leben und Werk des irischen Schriftstellers Joseph Sheridan Le Fanu, dem 'Stephen King des 19. Jahrhunderts'. Von dem hatte ich bisher zwar noch nie etwas gehört oder gelesen, das hat den Mann aber offenbar nicht davon abgehalten, trotzdem einiges zu schreiben: Storys und Romane mit phantastischem Einschlag, eine seiner Kurzgeschichten mit dem Titel "Abenteuer eines Totengräbers" ist denn auch gleich in p!13 zu finden.
Noch zwei weitere Autoren werden vorgestellt, diesmal per Interview (o.k., wäre bei Le Fanu auch schwierig gewesen): Dean R. Koontz und Andreas Gruber.
Zusätzlich gibt's reichlich Buchvorstellungen und -besprechungen, darunter von zwei Werken, die bei mir noch auf der "will ich noch lesen"-Liste stehen: "Blicke Windwärts" (Ian Banks) und "Endymion" (Dan Simmons).
Neben dem "Totengräber" finden sich Storys von Andreas Gruber ("Ramada Inn") und Uwe Hermann ("Die Gebrüder Wayne").
Als persönliches Highlight habe ich für mich einen Artikel von Ulrich Margin markiert: "Außerirdische unter uns - das düstere 'Shaver-Geheimnis'" über Richard Sharpe Shaver, der Anfang der Vierziger in einem Schreiben an Ray Palmer ("Amazing Stories") schickte. Darin berichtete er über mißgestaltete, unter der Erde lebende Wesen namens "Deros", die ihm das Leben schwer machten. Palmer brachte den Brief und dieser es auf eine erstaunliche Zahl von Reaktionen - alle möglichen Leser von "Amazing Stories" hatten ungute Begegnungen mit "Deros" gehabt (oder bildeten sich das jedenfalls ein). Das Ganze brachte dem Magazin einen ordentlichen Auflagenzuwachs, Palmer kaufte von Shaver weiteres "Deros"-Material; eine richtige kleine amerikanische Erfolgsstory also. Mit dem kleinen Haken, daß Shaver von der Existenz der "Deros" felsenfest überzeugt war, sich von ihnen bedroht fühlte und Jahre später - das Interesse an seinen Viechern war längst wieder erloschen - verbittert und einsam starb.
Bewertung
Natürlich erfährt man in Spiegel, Stern, Focus oder ähnlichen Publikationen mehr über die schöne neue Welt des 21. Jahrhunderts, aber wie gesagt: für einen gemütlichen, informativen Leseabend abseits von Toll Collect-Miseren, schwachsinnigen Gesundheitsreformen und den neuesten Steuersenkungskapriolen der Regierung ist Phantastisch! durchaus zu empfehlen.
Ad Astra,
Marc-Ivo
#20
Geschrieben 03 Februar 2004 - 12:47
#21
Geschrieben 03 Februar 2004 - 12:54
An einer webside, Radio- oder TV-Sendung stört mich einfach, dass ich an einen ortsgebundenen Träger gebunden bin. EIn Printmagazin kann ich in der Mittagspause, im Wartezimmer, im Zug, in der S-Bahn, in TV-Werbepausen lesen. Das ist der hauptsächliche Vorteil, zu dem ich Magazine nicht in einem Rutsch durchlese, sondern mal dies, mal das, je nach Zeit und Interesse. LG Dykemit dem Begriff "Magazin" eher eine Zeitschrift als eine Webseite, eine Radiosendung oder eine TV-Austrahlung verbinde,
#22
Geschrieben 03 Februar 2004 - 13:06
hier in österreich ist der unabhängige fandom so gut wie überhaupt nicht präsent
Nach meiner vielen Meckerei sollte ich noch hinzufügen, dass im niederländischen Sprachraum gar kein einziges Magazin mit SF-Kurzgeschichten erscheint...besser der Spatz in der Hand
#23
Geschrieben 03 Februar 2004 - 14:35
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#24
Geschrieben 03 Februar 2004 - 14:42
Aber kann es nicht auch sein, dass das jetzige größere Interesse an Nova 4 damit zusammenhängt, dass es eben keine solchen 'bizarren' Artikel gibt, sondern ein geschlossener Gesamteindruck besteht, der ungleich mehr Anklang findet? Mich wundert das jedenfalls kein Stück. Tretet einfach den ganzen Satiremist, Schmunzelgeschichten und Sekundär-Sekundär-Artikel (womöglich noch in Latzhose) in die Tonne, das bewirkt wahre Wunder (nicht speziell auf Nova gemünzt).Daher hat mir der Artikel in Nova 2 über Harry Mulisch “Die Entdeckung des Himmels† besonders gefallen. Solche „Entdeckungen“ wünsche ich mir vor allem in einem SF-Magazin, das nicht nur den Ist-Zustand abbildet.
#25
Geschrieben 03 Februar 2004 - 15:53
Hm, Du hast absolut Recht. Beim Begriff „Magazin“ schreitet bei mir Pavlov zur Tat. Ich fange zwar nicht das Sabbern an, verbinde damit aber automatisch ein gedrucktes geklammertes papiernes Etwas. Das hat vermutlich mit meiner zehnjährigen Erst-Berufsgeschichte zu tun. Aber selbstverständlich kann ein Magazin im virtuellen Zeitalter gerne auch nur über den Bildschirm flimmern oder aus dem Radio tönen. Alle meine Wünsche bleiben dann aber trotzdem bestehen.Komisch. Du bist jetzt nicht der Erste, der in diesem Thread dem "Gedruckt" besonderen Wert beimißt. †¦ warum sollte AC dann nicht als Magazin gelten dürfen?
Bis dennen,
Henrik Fisch
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"
#26
Geschrieben 03 Februar 2004 - 16:17
#27
Geschrieben 03 Februar 2004 - 16:32
Hoi, häsch Rächt und glich wider nöt...Aber eigentlich antworte ich auf dein Posting, damit wir uns nicht falsch verstehen: Mein "Vorschlag" ist das alle Autoren ein kleines Honorar erhalten. Es geht auch nicht wirklich ums Geld (niemand wird reich von Kurzgeschichten), es geht um die Anerkennung und Seriösität des Kurzgeschichtenschreibens.
Ja, mit Honoraren kann man höchstwahrscheinlich Berufsautoren wie Eschbach, Marrak & Co anlocken, nicht aber mit Almosen - da gibt man sich der Lächerlichkeit preis, und entwertet die Arbeit dieser professionellen oder semiprofessionellen Autoren.
Wenn's einer von ihnen trotzdem macht, dann aus Enthusiasmus - aber nur, wenn er nicht gerade anderweitig beschäftigt ist. Was er meistens ist.
Honorare zahlen bedeutet zuerst einmal investieren. Grundsätzlich nur eine Frage der Finanzen, die üblicherweise nicht in ausreichender Menge vorhanden sind. Jedenfalls nicht, um es länger als ein, zwei, drei Ausgaben durchzuhalten. Daher geht das nur, wenn die Auflage hoch genug ist - so um die 700-1000, noch dazu in Direktvertrieb. Jetzt wird's schwierig. SEHR schwierig. Weil man nur an SF-Freunde, aus der Szene, herankommt. Sonst frisst einem der Zwischenhandel die Marge weg - und verlangt eine noch grössere Auflage, also einen noch grösseren Mittelzufluss.
Es ist also die Schlange, die sich in den Schwanz beisst. Ohne publikumswirksame Autoren keine grössere Verbreitung (das gilt auch innerhalb der Szene, denn mit Eschbach & Co würde sich jedes Magazin deutlich besser verkaufen als ohne), ergo kleinere Auflage und weniger in der Kasse (wenn überhaupt), um Honorare zu zahlen.
Was ist daraus zu folgern? - Wir brauchen einen Kleinverlag, der's anpackt, und einen Investor, der dran glaubt. Ich glaube daran, dass es grundsätzlich möglich ist. Wo ist der Verlag?
NOVA - Das Deutsche Magazin für Science Fiction & Spekulation
VILLA FANTASTICA - Bibliothek für fantastische Literatur
#29
Geschrieben 03 Februar 2004 - 17:05
Hier ist er.falsche Frage, richtig wäre: Wo ist der Investor? Gruß RonniWo ist der Verlag?
NOVA - Das Deutsche Magazin für Science Fiction & Spekulation
VILLA FANTASTICA - Bibliothek für fantastische Literatur
#30
Geschrieben 03 Februar 2004 - 17:06
NOVA hat sich bei seiner Gründung auf eine ganz klare Linie (fürs erste) festgelegt:
Es will ein SF-Kurzgeschichten-Magazin im klassischen angelsächsischen Stil sein, wie es bald ein Jahrhundert lang gepflegt wurde. Also Stories, Stories und nochmal Stories, dazu ein, zwei Artikel. Und ausserdem: Die Beschränkung auf Science Fiction - keine Fantasy, egal wie gut. (In den USA gab es "Fantastic", Imagination, und etliche andere, und gibt es F&SF - Magazine, die auch oder vor allem Fantasy gebracht haben/bringen).
Da weiss jeder Leser, was er kauft. NOVA hat also ein eindeutiges, wenn auch eingeschränktes Zielpublikum.
@Michael: Wenn's mal einen "Ausrutscher" gibt wie Plalimpsest von Marzin, ist das nicht weiter schlimm. Es sollte aber die Ausnahme bleiben - oder NOVA muss sich von seinem Zielpublikum verabschieden und ein neues, allgemein an Phantastik interessiertes anvisieren. Dann allerdings werden viele abspringen, die Science Fiction lesen wollen. Bin ich auch an Fantasy, Horror, usw. interessiert, suche ich entsprechende andere Publikationsorgane: meine freie Wahl.
Im übrigen definiert z.B. der Kurd Lasswitz-Preis in seinen Statuten, er stehe nur für Texte, die sich eindeutig der SF zuordnen lassen... oder wenigstens mit dem Ziel geschrieben wurden und dies erkennen lassen (oder so ähnlich lautet der Text), Science Fiction zu sein.
Die Gründer müssen sich dabei was gedacht haben!
NOVA - Das Deutsche Magazin für Science Fiction & Spekulation
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