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Was erwartet Ihr von einem SF-Magazin


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63 Antworten in diesem Thema

#31 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 03 Februar 2004 - 17:27

Ich wüsste nicht, wie man ein monatliches SF-Magazin stemmen sollte (für Sekundenbruchteile wurde mir schwarz vor Augen *g*). Braucht man denn was Neues? M.E. ist das Angebot mit phantastisch, Nova, den Büchern der Berliner, Sono und Omen für den Dark-Fantasy-Fans ziemlich abgedeckt. Wer mag darf sich am Bahnhof noch die Spade View, Mephisto und die anderen (Rollenspiel)-Zeitschriften kaufen. Wo man für ein (monatliches/zweimonatliches SF-Magazin Material her holen soll, weiss ich auch nicht ;-)

#32 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 03 Februar 2004 - 17:55

Hallo Helmuth,ich habe nur die pauschale Verurteilung der "Fantasy" kritisiert. Beim Etikettenschwindel gebe ich dir recht. Am schlimmsten fand ich diesbezüglich "Thron der Libellen" von Wolfgang Hohlbein. Die erste Hälfte war eine wirklich hervorragende Fantasygeschichte, und dann......kamen die Laserpsitolen und die Technik.Wobei:Gerade die SF-Romane, die auf einem anderen Planeten spielen, sind eigentlich Fantasy, auch ein Etikettenschwindel.Schwierig, aber ich bevorzuge auch SF, wenn SF draufsteht. "Sprung69" z.B. ist ein Softporno. Das der zufällig in einem Raumschiff spielt, erscheint mir da eher nebensächlich.Bis bald,Michael

#33 Ronni

Ronni

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Geschrieben 03 Februar 2004 - 20:43

Wenn man den Thread bisher zusammenfasst:
Allen SF-Fans recht getan ist eine Kunst, die niemand kann! (in Anlehnung)

das schon, wobei sich grob doch zwei Fraktionen herausbilden. Die einen wollen möglichst nur Storys und die anderen möglichst viele Hintergrundartikel und Interviews, aber ab und zu tut eine Story nicht weh. Eigentlich ist also mit NOVA und PHANTASTISCH! für jeden etwas dabei.
Im großem und ganzen wird die Aktualität des Internet geschätzt, Storys werden aber nicht so gerne am Monitor gelesen. Hier bietet also AC-Online und das AC-Jahrbuch auch für jeden was.
Überrascht bin ich durch das recht große Interesse an deutschen Storys, hätte ich nicht mit gerechnet. Enttäuscht bin ich darüber, daß in manchen Aussagen ein "Ich will ... alles andere ist Mist" mitschwingt. Da soll doch bitteschön Jeder Jedem seine Vorlieben lassen.

Interessant sind vor allem auch die Bücher der kleiner Verlage. Ich bin mir bei dem Thema natürlich im klaren, dass da ein gewisses Konkurrenz-Denken problematisch sein könnte.

Zur Zeit ist kein großes Konkurrenz-Denken in der SF-Publisher-Szene zu finden. Wenn es ein Konkurrenz-Denken zwischen NOVA, PHANTASTISCH! und AC gibt, dann um die Autoren, nicht aber um die Leser. Bei den Lesern dürfte man sich auch wenig wegnehmen, da die Entscheidung kaufe ich A oder B wohl eher vom Schwerpunkt (Storys oder Artikel) abhängt. Erkennbar ist das u.a. am regen Anzeigentausch. Bei der Zusammenarbeit zwischen den Verlagen sieht es im Augenblick übrigens nicht viel anders aus.

Aber ernsthaft: Die obenstehende Forderung ist nicht nur überflüssig, sondern regelrecht hanebüchen. Für eine gute Story benötigt man m. E. weder wissemschaftliche Recherchen noch "Prognosen, die auf den heutigen Fakten aufbauen", sondern zunächst einmal eine Idee. ... ist "Schnee auf Sugar Mountain" von Elisabeth Hand. Nur hier merkt man von der ersten Zeile an, daß der Autor sein Handwerk versteht. Aber es ist keine SF nach Deiner Definition, sondern zu einem satten Teil Fantasy ... weil sie auf wissenschaftliche Fakten pfeifen. Wer letztere benötigt, sollte sich Fachbücher kaufen ...

Ein wirklich guter Autor, verbindet beides. Ansonsten fühle ich mich als Leser nicht ernstgenommen, wenn der SF-Autor sich einen Dreck um die (technischen) Fakten schert.
Elisabeth Hand ist übrigens eine AutorIN (mit dem World Fantasy Award ausgezeichnet) und ihr Text ist natürlich Fantasy (und da kann man gerne auf technische Fakten pfeifen). Ach ja, ich bin einer, der mit größtem Vergnügen Fachbücher ließt.

Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

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#34 Gast_Guest_*

Gast_Guest_*
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Geschrieben 04 Februar 2004 - 09:48

Wenn ich mir die Zusammenstellung der Geschichten zu der Abstimmung †šDie beste ALIEN-CONTACT-Story 2003†˜ ansehe, stelle ich fest, dass sie aus 90% Satire und Schmunzelgeschichten besteht. Subjektiv bemerkt: Als SF-Fan fühle ich mich durch eine solch massive Verulkung des Genres nicht im geringsten angesprochen, so sehr ich auch das handwerkliche Können der Autoren bewundere. Das grenzt für mich an Nestbeschmutzerei.Objektiv bemerkt: Die Satire in (populären) SF-Romanen beträgt wohl weniger als 1%. Ich bewerte das als eine ziemlich eindeutige Angelegenheit. Da geht doch irgend etwas nicht zusammen. ;)

Bearbeitet von Dave, 04 Februar 2004 - 20:26.


#35 Ronni

Ronni

    Kürbisnaut

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Geschrieben 04 Februar 2004 - 11:26

90% Satire und Schmunzelgeschichten besteht.

1. Nach meiner subjektiven Beobachtung haben Satiren und Schmunzelgeschichten schon immer einen relativ hohen Anteil bei den SF-Storys und einen relativ geringen bei SF-Romanen gestellt. Da ich aber noch nie der große Story-Leser war, mag das an meinem Geschmack liegen. 2. liegt das natürlich auch daran, was AC so an Storys angeboten wird. So viele tolle Nicht-Satiren sind da leider nicht bei. Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

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#36 Dave

Dave

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Geschrieben 04 Februar 2004 - 11:34

2. liegt das natürlich auch daran, was AC so an Storys angeboten wird. So viele tolle Nicht-Satiren sind da leider nicht bei.

Diesen Blickwinkel hatte ich nicht berücksichtigt, dankeschön, Ronni

#37 Nimbus

Nimbus

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Geschrieben 04 Februar 2004 - 12:38

Hallo Leute!Bislang fand ich das Board immer sehr informativ und auch dieser Thread war interessant. Am Anfang. Irgendwie seid Ihr unterwegs wohl der Versuchung erlegen über Leute zu diskutieren, statt über Themen. Da ich die Leute nicht kenne, halt ich mich da raus.Das Problem war wohl, daß hier Autoren und Lesermeinung etwas hart kollidiert sind. Ich seh' das mal so: wer schreibt, der hat eine Idee und baut sie dann zu einer Story aus. Ob das nun "harte" SF wird ist nicht vorhersagbar und auch egal.Wenn es am Ende eher Fantasy ist, kann das Ergebnis ganz hervorragewnd sein. Allerdings wäre es dann wenig sinnvoll, die Geschichte bei einem Magazin unterbringen zu wollen, das sich ausdrücklich auf SF spezialisiert hat.Den Rahmen (und auch die entsprechende Auswahl) festzulegen, wäre Sache des Herausgebers. Der schwächste Teil der Kette ist hier der Leser, weil der ja vorher nicht gelesen hat, was er kauft - also muß er sich darauf verlassen, dÃ¡ß in dem Heft auch das drin ist, was drauf steht.Aber das sollte eigentlich ein anderer Thread sein, oder?Also, back to the roots:ich persönlich kann mit NOVA und P! am Meisten anfangen, was ganz einfach daran liegt, daß ich Stories liebe, aber auf Infos und Background nicht verzichten möchte. Wobei auch bei mir deutschsprachige Stories eindeutig bevorzugt werden.AC ist für mich zum kurzen Stöbern in Ordnung, aber ich lese ungern Sachen, die ich nicht mit in die Badewanne schleppen kann (und kommt mir jetzt nicht mit Laptops - ich liebe mein Leben und mein Laptop). Damit scheine ich ziemlicher Durchschnitt zu sein. Nun ja, kann damit leben...Gruß,Nimbus

#38 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 04 Februar 2004 - 12:52

An alle !!!! Die Postings, die sich auf die Streitfrage zum Thema Phantastik bezogen, findet ihr jetzt hier Die Bemerkung von Nimbus:

Das Problem war wohl, daß hier Autoren und Lesermeinung etwas hart kollidiert sind. Ich seh' das mal so: wer schreibt, der hat eine Idee und baut sie dann zu einer Story aus. Ob das nun "harte" SF wird ist nicht vorhersagbar und auch egal. Wenn es am Ende eher Fantasy ist, kann das Ergebnis ganz hervorragewnd sein. Allerdings wäre es dann wenig sinnvoll, die Geschichte bei einem Magazin unterbringen zu wollen, das sich ausdrücklich auf SF spezialisiert hat. Den Rahmen (und auch die entsprechende Auswahl) festzulegen, wäre Sache des Herausgebers. Der schwächste Teil der Kette ist hier der Leser, weil der ja vorher nicht gelesen hat, was er kauft - also muß er sich darauf verlassen, dÃ¡ß in dem Heft auch das drin ist, was drauf steht.

...bezieht sich auf ebenfalls auf die Postings, die verschoben wurden. Gruss Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 04 Februar 2004 - 13:54.

Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#39 Ronni

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Geschrieben 04 Februar 2004 - 18:12

so, zurück zum Thema und da setze ich mich jetzt mal in die Schmollecke.Es tauchten jetzt mehrmals Aussagen in der Art von "NOVA + PHANTASTISCH = Magazin / AC = Website / Lesen im Internet mag ich nicht" auf. Die Wahrnehmung "AC-Online = AC-Jahrbuch = gedrucktes Magazin" kam auch in den für AC positiven Statements eher zögerlich. Woran liegt das? Warum kommt nicht die Gleichung "AC-Jahrbuch = Jährliches Magazin mit Vorabveröffentlichung im Internet". Machen wir da was falsch?Gruß Ronni
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#40 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 04 Februar 2004 - 18:25

Was sagen den die Verkaufszahlen? Nichts für ungut, aber hier schreiben nur eine überschaubare Zahl Interessierter, die (vermutlich) unter einem "SF-Magazin" verstehen, dass es mehr als einmal pro Jahr erscheint. Das ist jetzt nicht abwertend, sondern Fakt. Entscheidend ist aber nicht, was hier geäußert wird, sondern wie die Verkaufszahlen sind und - ganz wichtig - was die sagen, die das Jahrbuch tatsächlich kaufen und sich _danach_ dazu äußern. Alles andere ("ich würde es ja kaufen, wenn es öfter erscheinen würde" oder "ich würde es ja kaufen, wenn es preiswerter wäre" oder was auch immer) ist für die Macher relativ uninteressant.

#41 Nimbus

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Geschrieben 04 Februar 2004 - 18:44

@ GuidoWohl wahr, aber in Bezugnahme auf das Thema lautet die entscheidende Antwort: ich erwarte von einem Magazin, daß es öfter erscheint als einmal im Jahr! Und deshalb ist das Jahrbuch, wie der Name ja schon sagt, für mich eher ein Buch denn ein Magazin. (Was nun weder mit der Qualität noch mit den Verkaufszahlen zu tun hat).Die Verkaufszahlen sind, klar, für den Herausgeber das Maß der Dinge. Wenn er aber in diesem Thread eine kleine Marktanalyse geliefert bekommt (etwa den Hinweis, daß deutschsprachige Stories offenbar sehr gefragt sind), dann sollte ihn die Meinung der Leser schon interessieren. Wenn ein Magazin mit höherem deutschen Storieanteil bei den Lesern besser ankommt und sich daher besser verkauft, sind doch beide Seiten glücklich - eia popeia, was will man mehr?Nimbus

#42 misc

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Geschrieben 04 Februar 2004 - 18:58

Es tauchten jetzt mehrmals Aussagen in der Art von "NOVA + PHANTASTISCH = Magazin / AC = Website / Lesen im Internet mag ich nicht" auf.

Äh - nein. AC ist für mich genauso ein Magazin wie PHANTASTASCH! oder NOVA, es wird nur anders publiziert (als Internet-Magazin & PDF statt als Printmagazin). Beim "Lesen im Internet mag ich nicht" muß ich (für mich) außerdem differenzieren: Artikel, vor allem zu aktuellen Themen, sind mir im Internet lieber, weil (oft) zeitlich näher am Ereignis. Der Lesegenuß ist für mich andererseits größer, wenn ich mein Buch (Magazin) in der Hand halte, und der Faktor "Lesegenuß" wiederum spielt (wieder: für mich) beim Lesen einer Kurzgeschichte eine größere Rolle als etwa bei einer Buchrezension.
Bei all dem spielen sicherlich auch die Lesegewohnheiten eine wichtige Rolle: in ein paar Jahren mag das Schmökern am Bildschirm für viele "normaler" sein als heute noch.

Die Wahrnehmung "AC-Online = AC-Jahrbuch = gedrucktes Magazin" kam auch in den für AC positiven Statements eher zögerlich. Woran liegt das? Warum kommt nicht die Gleichung "AC-Jahrbuch = Jährliches Magazin mit Vorabveröffentlichung im Internet".

So habe ich das bisher überhaupt nicht gesehen. Das Jahrbuch ist für mich nicht das AC-Magazin, sondern eine Zusammenfassung der Vorjahresausgaben.

Ad Astra,
Marc-Ivo

#43 Ronni

Ronni

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Geschrieben 04 Februar 2004 - 19:00

@Guido LatzDas Jahrbuch vom letzten Jahr war unser bisher erfolgreichstes Buch und die Vorbestellungen für das neue Jahrbuch liegen bereits deutlich über dem Vorjahr. Die Reaktion der Leser war weit überwiegend positiv und die hohe Zahl der "Wiederholungstäter" spricht für sich. Und wie es aussieht, fühlen sich auch die Autoren bei uns wohl.Jetzt könnte ich mich beruhigt zurücklehnen und damit ist gut. Es verwirrt mich aber, daß zwar viele positive (und kaum negative) Pauschalurteile zum Onlineangebot und zum Jahrbuch kommen (Toll, weiter so; Tolles Jahrbuch etc.), aber praktisch garnicht auf die einzelnen Beiträge eingegangen wird. Eine NOVA-Ausgabe wird hier zerpflügt, das AC-Jahrbuch mal kurz kommentiert und dann auch nur, wenn ich den Start im AC-Forum vorgebe. Das könnte dazu führen, daß ich mich in den Elfenbeinturm setze und der Meinung bin, "mein Gott, was sind wir gut".Gut, daß Problem der mangelnden Resonanz ist so alt wie AC und andere haben das gleiche Problem. Glücklich bin ich aber damit nicht. @Nimbusund da bin ich bei dem, was mich verwirrt: AC hat nicht wenige deutsche Storys, teilweise von Profis, wie weiter oben gefordert. Ein nicht geringer Teil der NOVA-Autoren hatten ihre ersten Gehversuche in AC. Resonanz auf die beiden Umstände: Null.Gruß RonniP.S. Für alle die sich wundern, warum ich hier in Selbstmitleid verfalle: Wie Holger schon ganz richtig anmerkte, wird ein Magazin für die Leser gemacht. Deshalb ist es mir wichtig zu wissen, was die Leser wollen und ein großer Teil der Antworten hier war schon sehr interessant. Zum "Verkauf" eines Magazin gehört aber auch die Wahrnehmung des "Markenzeichens", und da scheinen wir noch Nachholbedarf zu haben.
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#44 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 04 Februar 2004 - 19:32

@Ronni: ich weiss nicht, ob Dir das hilft, aber Leserbriefe o.ä. zu Ikarus z.B. sind auch sehr rar gesät. Wenn aber ein Rhythmus von dreimonatlich offenbar gut ankommt und es bis auf Ausnahmen kaum Stimmen gibt, die sagen es ist ihnen zu teuer (und die Auflage steigt...) macht man vielleicht zumindest nicht allzu viel falsch (da ich ich weder Autor noch Zeichner bin, kann ich auch nicht allzu viel richtig machen). Wenn dann Stimmen meinen, der Tunus müsste verkürzt werden tut man dann wohl gut, es so laufen zu lassen, wie es läuft.

#45 dyke

dyke

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Geschrieben 04 Februar 2004 - 19:38

@Ronnie

aber praktisch garnicht auf die einzelnen Beiträge eingegangen wird.

Gibt es bei mir einen einfachen Grund - ich lese es nicht am Stücke. Es ist meine "Chips"-Tüte, die (bis zum Umzug) im für die kleine Pause zwischendurch bereitlag. Ich habe noch nicht einmal die Hälfte und wenn ich durch bin und bereit für ein Statement, wird wahrscheinlich das 3. Jahrbuch angekündigt ;) Auch hat es die Angewohnheit in dem Stapel Tageszeitungen/Spiegel usw ab und zu zu verschwinden und erst bei dem Befehl "Räum endlich mal den Tisch frei" taucht es dann wieder auf :( Vielleicht geht es anderen ebenso LG Dyke

Bearbeitet von dyke, 04 Februar 2004 - 19:41.


#46 Nimbus

Nimbus

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Geschrieben 04 Februar 2004 - 19:46

@ RonniHm, habe darüber nachgedacht...Daß AC weniger zur Rezension reizt, ist meiner Ansicht nach ein Begleitumstand seiner Erscheinungsform. Soll heißen: wenn ich in AC stöbere habe ich den Vorteil, die Teile, die mich nicht interessieren, einfach auslassen zu können. Bei der Rezension eines Magazins würde ich aber nie einzelne Seiten auslassen, nur weil das Thema eben nicht so mein Fall ist. Ich denke, daß die Resonanz sich deshalb in Grenzen hält, auch wenn die Besucherzahlen O.K. sind.Ich vermute ein Autor vergißt nicht so schnell, wer ihm eine Chance gegeben hat und AC hat nach wie vor einen guten Ruf, also gib Dich mit dem Erfolg zufrieden.Über das Jahrbuch kann ich nix sagen, weil ich es (noch) nicht kenne. Vielleicht nächstesmal ; )Nimbus

#47 Mammut

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    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 04 Februar 2004 - 20:00

Hallo roni,da du ja jetzt reichlich antworten hast, frage ich einfach mal zurück.Was können wir von dem Shayol Jahrbuch zur Science Fiction 2003 erwarten? Was ist Golem, auf das ihr euch in der Werbung bezieht?Mir ist nämlich im Moment noch unklar, was ich mit einem Buch mit Rezensionen soll. Wo gibt es da den Kaufanreiz? Was ist das besondere?Für alle Zweifler, die Frage ist ernsthaft.Bis bald,MichaelP.S. : Oben liest man, es werden Kurzgeschichten deutscher Autoren verlangt, aber warum verkaufen sich diese nicht?

#48 Ronni

Ronni

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Geschrieben 04 Februar 2004 - 20:46

Was können wir von dem Shayol Jahrbuch zur Science Fiction 2003 erwarten? Was ist Golem, auf das ihr euch in der Werbung bezieht?
Mir ist nämlich im Moment noch unklar, was ich mit einem Buch mit Rezensionen soll. Wo gibt es da den Kaufanreiz? Was ist das besondere?

zunächst einmal, damit nichts durcheinander kommt, es gibt dieses Jahr zwei Jahrbücher aus dem Shayol-Verlag.

Zunächst einmal das (hoffentlich) schon bekannte ALIEN CONTACT JAHRBUCH, gefüllt mit einem Großteil der Beiträge der AC-Online-Ausgaben aus dem Jahr 2003, sozusagen Internet für die Couch :( Anstatt einer Inhaltsaufzählung verweise ich einfach mal aufs Inhaltsverzeichnis, das ist einfacher (mal ein Buch, wo man nicht die Katze im Sack kauft).

Zum zweiten das SHAYOL JAHRBUCH FÜR SCIENCE FICTION, herausgegeben von Udo Klotz und Hans-Peter Neumann. Das ist vereinfacht ausgedrückt eine (nach menschlichem Ermessen) vollständige Dokumentation der SF in Deutschland im Jahre 2003. Hauptteil ist eine (hoffentlich) vollständige und illustrierte Bibliographie aller in dem Jahr erschienenen Bücher und Storys, die zum Genre gehören. Wer Die große illustrierte Bibliographie der Science Fiction in der DDR kennt, weiß, was H.-P. Neumann unter vollständig versteht.
Dann finden sich in dem Buch u.a. Beiträge von Franz Rottensteiner (deutsche SF), John Clute (anglo-amerikanische SF) und Rainer Stache (Perry Rhodan) sowie Interviews und Artikel. Den Rest füllen die von Dir genannten Rezensionen (größtenteils aus der AC-Redaktion), Nachrufe und Preise. Das Buch ist nun nichts für den reinen Storyleser (es sei denn, er braucht Nachschub und will noch wissen, in welcher Tageszeitung eine SF-Geschichte erschienen ist), sondern wendet sich in erster Linie an Leser und Produzenten (Verleger, Autoren etc.), die wissen wollen, was denn auf dem Markt zu finden ist, an Sammler und Buchhändler.
DER GOLEM ist Anfang der 90er Jahre erschienen und wurde von Harald Junker, Udo Klotz und Gerd Rottenecker herausgegeben. Konzeptionell ähneln sich DER GOLEM und DAS SHAYOL JAHRBUCH, vor allem, was die vollständige Bibliographie angeht.

Gruß Ronni
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#49 Holger

Holger

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Geschrieben 04 Februar 2004 - 21:23

Hallo Ronni.Nimbus' Erklärung für eine schmale Resonanz trifft den Nagel auf den Kopf. Man neigt bei dem Online-Format deutlich mehr zum Sieben.Was das AC-Jahrbuch betrifft: ich habe keine Kommentare mehr zu den Kurzgeschichten abgegeben, weil ich annahm, dass diese schon zu einem früheren Zeitpunkt besprochen wurden. Wahrscheinlich ging das anderen Lesern auch so.Grüße,Holger(bearbeitet)
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#50 Ronni

Ronni

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Geschrieben 05 Februar 2004 - 11:30

@Ronni: ich weiss nicht, ob Dir das hilft, aber Leserbriefe o.ä. zu Ikarus z.B. sind auch sehr rar gesät.

ja das hilft, schön, wenn man Leidensgenossen hat :(

Es ist meine "Chips"-Tüte, die (bis zum Umzug) im für die kleine Pause zwischendurch bereitlag.

das ist schön. Eigentlich die Ideale Form, das Jahrbuch zu lesen.

Daß AC weniger zur Rezension reizt, ist meiner Ansicht nach ein Begleitumstand seiner Erscheinungsform. Soll heißen: wenn ich in AC stöbere habe ich den Vorteil, die Teile, die mich nicht interessieren, einfach auslassen zu können. Bei der Rezension eines Magazins würde ich aber nie einzelne Seiten auslassen, nur weil das Thema eben nicht so mein Fall ist. Ich denke, daß die Resonanz sich deshalb in Grenzen hält, auch wenn die Besucherzahlen O.K. sind. ... also gib Dich mit dem Erfolg zufrieden

mit dem Rezensieren eines Online-Magazins ist schon klar. Im Gegensatz zu was gedrucktem muß der Leser hier ja kein Geld ausgeben und kommt hier ohne Investition zu einem eigenen Urteil. Mit dem Erfolg bin ich zufrieden, aber genau das ist das gefährliche. Wenn man sich auf seinen Lorbeeren ausruht, folgt die Strafe meist auf den Fuß.

Nimbus' Erklärung für eine schmale Resonanz trifft den Nagel auf den Kopf. Man neigt bei dem Online-Format deutlich mehr zum Sieben.

das ist schon klar, interessant wäre aber warum an welcher Stelle gesiebt wird. Roberts zu trocken, Clute zu arrogant, Stewart zu lang? oder genau umgekehrt?

Was das AC-Jahrbuch betrifft: ich habe keine Kommentare mehr zu den Kurzgeschichten abgegeben, weil ich annahm, dass diese schon zu einem früheren Zeitpunkt besprochen wurden. Wahrscheinlich ging das anderen Lesern auch so.

zumindest kaum in diesem Forum. Wenn was kommt, dann im AC-Bereich. Der Redaktion und den Autoren würde es helfen, ab und zu hier mal was zu lesen und für die Board-Nutzer ist es m.E. auch interessant. Gruß Ronni
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#51 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 05 Februar 2004 - 12:04

@ronni

Der Redaktion und den Autoren würde es helfen, ab und zu hier mal was zu lesen ...

Naja... es ist ja nicht so, dass überhaupt niemand was dazu sagt. Einige Members sind ja nun mal an Teilen von AC sehr interessiert und posten auch dazu. Aber jetzt mal ehrlich... so ganz unter uns... hört ja keiner zu... für mich persönlich ist das Jahrbuch einfach ein Nachschlagewerk. Den Inhalt kenne ich ja meist schon und deshalb schaue ich da rein, wenn ich irgendwelche Informationen suche, die ich grad benötige. Das AC-Jahrbuch hat für mich den Stellenwert eines Telefonbuchs oder dem Brockhaus... DAS hat man halt und steht im Regal, um viermal jährlich abgestaubt zu werden. Betrachte man die Sache nüchtern, gehört das Jahrbuch eindeutig in die Kathegorie SF-Lexika ... und das ist nun mal unverzichtbar, da es ein definitiv NICHT LÖSCHBARER Datenträger ist. Gruss Jürgen PS: Meine Meinung würde sich natürlich VOLLKOMMEN ändern, wenn da mal ein Geschichtchen oder Beitrag von MIR drin wäre... MEIN Name in gedruckter Form... dann... ja dann, solllte man es natürlich immer geöffnet auf dem Wohnzimmertisch liegen haben :( ;) :unsure: ;)

Bearbeitet von Jürgen, 05 Februar 2004 - 12:58.

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#52 Ronni

Ronni

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Geschrieben 05 Februar 2004 - 12:37

Das AC-Jahrbuch hat für mich den Stellenwert eines Telefonbuchs oder dem Brockhaus... DAS halt man halt und steht im Regal, um viermal jährlich abgestaubt zu werden.

mit einer geschickten Kürzung, könnte man darus glatt ein Zitat für die Werbung machen:

Das AC-Jahrbuch hat für mich den Stellenwert ... [des] Brockhaus.

:D Ronni
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#53 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 05 Februar 2004 - 13:46

für mich persönlich ist das Jahrbuch einfach ein Nachschlagewerk. Den Inhalt kenne ich ja meist schon

Ich lese online, was immer mich an Artikeln oder Rezensionen interessiert, da bin ich auf dem neuesten Stand, ausserdem geht's schnell genug. Mit den Geschichten warte ich auf das Jahrbuch, da möchte ich mir das Lesevergnügen nicht nehmen.

Ausnahme: Diesmal habe ich alle Stories online gelesen - einzig aus dem Grund, beim KLP eine Nominierung abzugeben. Das könnte ich nicht, wenn ich nicht fast alle 2003 erschienenen SF-Kurzgeschichten gelesen hätte. Also musste ich in den sauren Apfel beissen... Na ja, war nicht nur sauer.

#54 Impala

Impala

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Geschrieben 06 Februar 2004 - 11:53

Im Folgenden gebe ich meine unmaßgebliche Meinung kund. Die ist unmaßgeblich insofern, als dass ich kein großer Käufer mehr bin. Ich bin mit der Ausleihe zufrieden und habe noch zu Hause genügend ungelesene Bücher aller Arten, die für die nächsten 3-5 Jahre reichen dürften. Ich habe mal ein Phantastisch-Heft gekauft, da war wenig für mich dabei, was mein Interesse geweckt hätte. Aber da ich nur ein Exemplar gelesen habe, kann ich wohl kaum eine gute Aussage treffen. Nova kenne ich noch nicht, kommt dieses Jahr dran. Alien Contact habe ich in letzter Zeit relativ ausführlich gelesen und finde die Zeitung gut, auch wenn ich nicht jeden Beitrag gleich gut finde. Auch habe ich mir angewöhnt, am Bildschirm zu lesen und kann das inzwischen. Ich habe gehört, es gibt Menschen, die lesen auf ihren Palms? Alles eine Sache der Gewohnheit. Buch ist schöner, sicher. Ich will gute Storys lesen. Die können auch Borderline sein. Ich ziehe allerdings jegliche SF der Fantasy vor und lehne expliziten Horror und Erotik ab, aber das nehme ich nicht so genau. Ich will gute Storys lesen. Deshalb lese ich lieber amerikanische/englisch-sprachige Stories, da diese für gewöhnlich besser sind. Auch interessiere ich mich für Klassiker aus Bildungsgründen und weil diese naturgemäß durch ihren Ruhm vorgefiltert sind. Die Chance, dass sie gut sind ist höher. Weiterhin interessieren mich Hintergrundinfos, Interviews, Fachgeschichte, Trends, Szene-Events, Buch- und Filmrezensionen und sonstige Sekundärschreibereien. Adam Roberts: lese ich ab und an gerne, aber nicht dauernd. Er unterscheidet sich von anderen Schwaflern wohltuend dadurch, dass er klar und strukturiert im Kopf ist, und manchmal macht es Spaß, seinen neuen Perspektiven zu folgen, auf der anderen Seite hat es nicht unbedingt Relevanz für mich, was Roberts sich wieder so alles Schickes ausgedacht hat, dem ich dann bewundernd zunicke oder gar an und für sich widersprechen müsste (was natürlich nur nach ausführlicher Zuwendung möglich wäre :D ). Ein neuer Beschäftigungszweig. Dafür ist mein Leben einfach zu interessant, und, jeh nun, wie soll ich†™s sagen, für Seminararbeiten nehme ich Geld. Dann hatte ich früher mal ein paar Exemplare kennengelernt von: OMNI (optisch sehr nett, ich glaube verstorben), Locus, F&SF, Asimovs, Analog. Wenn ich in den USA leben würde, könnte ich mir vorstellen, letztere regelmäßiger zu lesen. Auch die Science Fiction Times kenne ich ein bisschen, und obwohl die Hefte unterschiedlicher Qualität waren, so ist doch der Name unschlagbar gewesen. Wenn diese Zeitschrift wieder belebt würde, mitsamt Typograhie und Design in Anlehnung an, sagen wir, die New York Times, dann würde ich sie glatterdings nur allein aus dem Grunde kaufen, um sie neben die Financial Times zu packen und demonstrativ in der U-Bahn zu lesen. Ich bin auch der Meinung, dass Autoren, Übersetzer, Artikel-Schreiber etc., entlohnt werden sollten. Mit einem kleinen Betrag, der nicht symbolisch ist (1 -10 Euro), sondern der ein bisschen nervt (15-60 Euro). Das ist kein Schmerzensgeld und auch keine Aufwandsentschädigung, sondern ein Ausdruck von Professionalität (professionell: participating for gain or livelihood in an activity or field of endeavor often engaged in by amateurs; engaged in by persons receiving financial return / Merriam Webster). Die Erfahrung zeigt immer und immer und immer und immer wieder - und das gilt für alle Lebensbereiche - das etwas, für das ich nicht bezahlen muss, ich nicht für wert erachte und dementsprechend schlecht behandle. Da hilft auch kein Naturalienersatz, um die Wertschätzung dem Anderen und sich selbst gegenüber auszudrücken, es tut mir leid. Gefallen tut man Freunden, die sich ein andermal revanchieren. Man braucht aber nicht zu tun, als ob alle Zulieferer Freunde seien, nur um Geld zu sparen. Nur garantiertes Geld hat diesen Effekt, nicht eventuelle Gefallen oder Ruhm. Es gibt sehr viele Online-SF-Magazine in den USA. Viele davon zahlen kleine wie oben beschriebene Gelder, manchmal geht das durch Cents pro Wort. Es muss doch einen Grund geben, warum die Amis, die Business-Ertüchtigung schon im Kindergarten lernen, ihre Kalkulationen so gestalten können, dass das funktioniert. Ich behaupte, nicht weil sie so irre reich sind, sondern, weil sie das für unabdingbar professionell halten. Warum also soll man sich sozusagen vorauseilend, die Maxime zurechtlegen, in dieser Branche, in diesem Markt ist es nun mal so, wir können nicht anders. Sich von vorn herein an der unteren Grenze zu orientieren, die besagt: es gibt nix. Fadenscheinig. Und wenn zehn Leute hier die Glaubensvorstellung des Mangels postulieren, wird man mich doch nie so recht überzeugen können. Nun ist mir zwar klar, dass im kollektiven Stammesbewusstsein der heutigen Welt die Vorstellung verankert ist, dass man in SF gewöhnlich nicht so viel Reibach machen kann, wie, sagen wir, in Immobilien. Das heißt nicht, dass es dabei bleiben muss. Das stünde zumindest einem Science Fiction Fan, im visionären Bedeutungssinne, also jemandem, der :bighlaugh: „realexistierende“ :bighlaugh: Begrenzungen durchbrechen kann, nicht gut zu Gesichte. Andernfalls wäre er nur mehr ein Leser cooler Abenteuergeschichten mit Chips-Tüte auf der Couch. Mit dem Geld ist es wie mit der Zeit. Wenn ich sage, ich habe keine Zeit, wird das üblicherweise gesellschaftlich akzeptiert. Die tatsächliche Bedeutung ist aber: ich will dafür keine Zeit haben. Und es ist mein gutes Recht, für etwas keine Zeit haben zu wollen, bloß klingt es viel neutraler und angenehmer, zu sagen: ich habe keine Zeit. Ich weiß, dass einige der aufrichtigen Meinung sind, sie hätten keine Zeit. Die irren sich. Wenn ich für etwas kein Geld geben will, dann ist es mir nicht wirklich wert, dafür Geld auszugeben. Punktum. Das würde ganz sicher die schlechteren Produkte eliminieren, da ich die Lückenfüller, für die ich nun 40 Euro zahlen soll, einfach nicht mehr nehme, basta. Qualität statt Quantität. Nun würde sich das volumenmäßige Output an Qualität nicht sofort erhöhen, aber unter Umständen mit der Zeit. Denn dann bräuchten Deutsche (oder Holländer oder Österreicher), die des Englischen mächtig sind, nicht mehr den amerikanischen Markt anzuvisieren, sondern könnten sich von klein auf in der Muttersprache üben, was ja im Allgemeinen leichter fällt. Ist mal ne Idee. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, waren vor ein paar Jahren F&SF und Analog beide vorbildlich und on Top in der (immer noch nicht reich machenden, aber verhältnismäßig guten) Bezahlung im Vergleich zu allen möglichen Zeitschriften diverser Literaturen auf dem amerikanischen Markt. Das imponiert mir sehr. Ja, ja, sagen jetzt alle, der deutsche Markt gibt das nun mal nicht her, ist ja auch viel kleiner, anders gestrickt, was weiß ich. Vielleicht - vielleicht auch nicht. Ich bringe mal wieder einen meiner flotten Sprüche: if you do what you always did, you get what you always got. Geld. Geld braucht man irgendwie im Spiel des Lebens, eine Angelegenheit, mit der alle lernen müssen, umzugehen. Das ist erstmal weder gut noch schlecht. Ich schlage vor, wir entscheiden uns dafür, eher mehr als weniger Geld zu haben. Spätestens hier werden mir einige nicht mehr folgen können. Ich sage, Mangel oder Reichtum ist eine Sache des Bewusstseins. Wenn ich abgebrannt bin (und ich war schon öfter mal abgebrannt in diesem Leben†¦ und im übrigen spricht auch nichts dagegen, Gefallen anzunehmen oder zu geben), dann, weil ich einen Fehler in meinem (spirituellen) Denken, in meinen Glaubensvorstellungen, gemacht habe. Und so geht†™s den meisten. Die Programmierung sitzt, die Nachbarn wissen†™s auch nicht besser und leben einem das Falsche vor und so kann es schon mal kommen, dass sich von Zeit zu Zeit oder für länger der Horizont verdunkelt. Gott sei Dank gibt sich das immer wieder (wiewohl bei ganz armseligen Kreaturen wohl nie). Mein Punkt, und der wichtigste von diesem ganzen Gefasel ist der: nicht nur die armen, armen Autoren sollten Geld verdienen, nein, auch die Verlage, Herausgeber, Zahlenden, die armen, armen schuftenden Altruisten, sollten Geld geben UND einnehmen, um endlich von diesem Mangeldenken loszukommen, der ihnen selber auch überhaupt nicht gut tut. Das ist der wahre Grund. Denn wer sich ständig unterschätzt sieht, nicht ausreichend gewürdigt fühlt, entsetzlich selbstausgebeutet und so weiter (wiederum gilt das für beide Seiten), der muss dies anderswie kompensieren, z.B. durch Hecheln nach Ruhm und Ehre, Darstellung von Eitelkeiten, Be- und Empfindlichkeiten, durch ein immerwährendes Betonen der eigenen Professionalität (selbstverständlich, sollte man meinen) und einem überheblichen, aufgeblasenen Ego, wie es ja auch durchaus hie und da, je nach Charakterstärke, nicht immer, aber immer öfter, recht schön sichtbar wird ;). Dann kann es passieren, dass die dunklen Phasen der Seele, wie die Phasen wirtschaftlicher Insuffiziens, nicht nur mal vorübergehend ausgekostet werden dürfen, sondern zu einer Art chronischem Zustand werden und schwupps sind wir zu den Alten geworden, die wir früher nie hatten werden wollen. Amen. Nee, zu früh gehofft. Das bringt mich wieder zurück zur Science Fiction Times und der Macht der Marke oder auch der Vision. Nike lebt nicht davon, dass sie bessere Turnschuhe für 150 Dollar herstellen, sondern von dem Traum, der darum herum zelebriert wird. Nachdem ich mal bei Deutschlands größter Corporate Identity Agentur beschäftigt war, habe ich da ein bisschen was gelernt und kann gar nicht genug unterstreichen, wie wichtig das ist. Wohlgemerkt, eine hohle Luftblase mit einem dollen Auftritt wird sich auch nicht lange halten. Darum also: Qualität plus adequaten Rahmen.

Ronni: Zum "Verkauf" eines Magazin gehört aber auch die Wahrnehmung des "Markenzeichens", und da scheinen wir noch Nachholbedarf zu haben.

Yep. Alien Contact ist gut und könnte durch eine Markenüberholung gewinnen. Es ist so: es gibt keine Studien, die beweisen, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen einer Überarbeitung des Erscheinungsbildes und einem daraufhin finanziell höheren Erfolg gibt, es gibt nur Korrelationen, die manchmal auffällig sind. Das wirft einen ein bisschen auf die eigene Intuition zurück. Impala

Bearbeitet von Impala, 06 Februar 2004 - 12:26.

Julius Gaius Baltar!

#55 dyke

dyke

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Geschrieben 06 Februar 2004 - 13:19

Eingefügtes BildEingefügtes BildEingefügtes BildEingefügtes BildEingefügtes Bild

und da der Posting-Zähler nun auch noch eine Schnapszahl zeigt, gebe ich auch noch gleich einen aus

:D:cheers:;):cheers::bighlaugh:

Ich will nicht wissen, wie es NICHT geht - ich will wissen wie es TROTZDEM geht

Bearbeitet von dyke, 06 Februar 2004 - 14:09.


#56 Ronni

Ronni

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Geschrieben 06 Februar 2004 - 18:16

ich habe die gleiche Frage bei den Kollegen vom SF-Fan Forum gestellt. Die Diskussion hat sich hier ganz anders entwickelt. Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de

#57 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 07 Februar 2004 - 09:30

Die Diskussion hat sich hier ganz anders entwickelt.

Der Ton in jenem Thread ist in der Tat viel ruhiger, gepflegter, zivilisierter.
Erstaunlich irgendwie, denn normalerweise ist es - habe ich das Gefühl jedenfalls - genau umgekehrt. Andererseits ist es auch nicht so verwunderlich, weil die Leute unseres Forums sich besonders für SF-Literatur interessieren, sich seit längerem sich darüber Gedanken machen und sich bei dieser Gelegenheit etwas streitbar zu ihren jahrenlangen Meinungen äussern.

Allerdings sind die Antworten gar nicht so anders, wenn auch weniger stark gewichtet. Auch dort gibt es Leute, die sich - wie ich - (deutsche), qualitativ hohe Kurzgeschichten wünschen (wünschen, nicht fordern). Und auch das Thema der Professionalität bei der Entschädigungsfrage des wichtigsten Partners für Veröffentlichung von Kurzgeschichten wird angesprochen...

So, es war in mehrfacher Hinsicht eine heisse Woche, aber jetzt ist wieder kühl, und für mich heisst es nun endlich: ab ins Wochenende!

Nachschub: Ich habe vorhin ein neues Posting auf diesem anderen Forum gelesen. Dort steht, dass phantastisch! den Autoren wohl ein Anerkennungshonorar bezahlt.
Ich muss bekennen, dass ich noch nie ein phantastisch! in den Händen hielt. Das hole ich bald nach, denn ich habe gleich ein Paket (teils aus Interesse, teils als "Belohnung") bestellt.

Bearbeitet von rockmysoul67, 07 Februar 2004 - 14:02.


#58 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 08 Februar 2004 - 14:55

@impala:

Ausgezeichnetes Posting, was Du da virtuell in das Internet gestellt hast; muss ich wirklich sagen. Einen kleinen ebenso unmaßgeblichen Kommentar möchte ich dazu von mir geben:

Die Erfahrung zeigt immer und immer und immer und immer wieder - und das gilt für alle Lebensbereiche - das etwas, für das ich nicht bezahlen muss, ich nicht für wert erachte und dementsprechend schlecht behandle.

Ich bin der Meinung, dass sich genau dieser Umstand langsam aber sich ändert. Als Beispiel mag ich meine Branche, das IT-Business, anführen. Was es an professionell gestalteter und kostenloser Software auf dem Markt gibt, spottet jeglicher Beschreibung. "Linux" ist das prominenteste Beispiel; so prominent, dass Microsoft bereits langsam aber sich alle Hebel in Bewegung setzt, um das lukrative Server-Geschäft nicht wegbrechen zu sehen. Analoges gilt sicherlich für andere Wirtschaftszweige, damit für die Buchbranche und ganz bestimmt auch für Science-Fiction.

Allerdings hast Du im Folgenden völlig Recht: Wenn ich für ein Buch oder einen Geschichte Geld ausgegeben habe, dann lese ich sie meistens auch; und zwar bis zur letzten Zeile. Bei freien Publikationen - wie zum Beispiel das vielzitierte "Alien Contact" - genügen mir wenige Zeilen um zu entscheiden, ob ich die Geschichte zu Ende lese oder nicht. Es kann aber nun durchaus passieren, dass eine Geschichte einfach ein paar Absätze an Vorlauf benötigt, um erst einmal so richtig hineinzukommen. Beim kostenloses Online-Lesen - das im Moment ja noch die Regel im Internet ist - könnte der Autor mich allerdings schon verloren haben. Bei einer gekauften Geschichte lese ich dagegen vermutlich erst einmal weiter.

Was lernen wir daraus? Ruhm ist zwar ganz nett, aber jeder Autor sollte sich um einen professionelle Haltung bemühen und für seine Geschichten auch Geld verlangen. Erst dann wird er ernst genommen. Und zwar sowohl von den Verlagen als auch von den Lesern.

Bis dennen,
Henrik Fisch
Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#59 misc

misc

    Infonaut

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Geschrieben 08 Februar 2004 - 15:46

Was lernen wir daraus? Ruhm ist zwar ganz nett, aber jeder Autor sollte sich um einen professionelle Haltung bemühen und für seine Geschichten auch Geld verlangen. Erst dann wird er ernst genommen. Und zwar sowohl von den Verlagen als auch von den Lesern.

Da es hier um Veröffentlichungen in Magazinen geht: wer soll die Autoren bezahlen? Die Herausgeber und Verleger, die - so professionell sie die Arbeit auch angehen mögen - im Grunde einer Liebhaberei, ihrem Hobby frönen und froh sein müssen, wenn sie nicht selbst draufzahlen? Die Leser, deren Spaß am AC-Jahrbuch, an Phantastisch! oder NOVA ab einer gewissen Obulusgrenze unter die "kauf ich"-Meßlatte rutschen dürfte? Und selbst wenn man für eine Story 20, 50 oder 100 Euro bekäme - was wäre professionell daran, für einen Stundenlohn von ein paar Cent zu schreiben? Für Storys gibt es einfach derzeit keinen nennenswerten Markt, und daher ist es mir lieber, in Magazinen wie den oben genannten überhaupt (deutschsprachige) Kurzgeschichten lesen zu dürfen, als darauf warten zu müssen, daß sich der eine oder andere größere Verlag doch noch mal erbarmt und eine Anthologie auf den Markt bringt. Bei der ich dann übrigens trotz der an die Autoren gezahlten Honorare keine Garantie dafür habe, daß die Beiträge meinen persönlichen Geschmacks- und Qualitätskriterien entsprechen ...

Ad Astra,
Marc-Ivo

#60 Ronni

Ronni

    Kürbisnaut

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Geschrieben 08 Februar 2004 - 15:55

was lernen wir daraus?

das ich Deine IP in Zukunft auf die kostenpflichtige Downloadseite für die PDFs umleite ;) Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de


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