na ja, stimmt schon - wenn ich den Roman eines bestimmten Autors kaufe, habe ich meist auch eine bestimmte Erwartungshaltung, die ich lieber erfüllt sehen möchte. Trotzdem finde ich es schön, wenn ein im Genre oder Thema "festgelegter" Autor mal aus dem Raster ausbricht. Bin halt kein Freund von "Schubladen", auch wenn ich sie selbst ständig benutze. Ad Astra, Marc-IvoSo geschehen übrigens bei meinem Lieblings-Beispiel: "Die Differenzmaschine" von William Gibson und Bruce Sterling. Beide kennt man als hervorragende Autoren von Cyberpunk-Romanen. Entsprechendes habe ich mir beim Kauf dieses Buches ausgemalt. Auf den wirren Blödsin an Non-Fiction war ich jedoch nicht vorbereitet.
Ansichten zur Phantastik
#61
Geschrieben 08 Februar 2004 - 23:31
#62 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 03 März 2004 - 20:38
#63
Geschrieben 03 März 2004 - 22:21
Nur eine lebhafte Diskussion bringt auch neue Einsichten für den Diskussionspartner.Hat das denn kein Ende? Seit es SF gibt, streiten sich Autoren, Leser und Kritiker nahezu ergebnislos darüber, wie das Genre zu definieren ist.
so, so...da bin ich aber mal auf ein paar Namen gespannt (rein persönliches Interesse)Ein Teil der besten Cyberpunk-Literatur wird heute auf Kuba geschrieben.
Das bleiben wir doch... aber jeder hat eine Meinung und diese darf auch gepostet werden.Und trotzdem bilden wir uns ein, ganz genau zu wissen, was Science Fiction ist - sorry, Leute, bleibt mal auf dem Teppich.
Jepp, es klingt arrogant und hebelt deine eigene Argumentation aus. Nur weil es dir nicht gefällt, muss es noch lange kein Schrott sein. Und da wir schon beim Thema arrogant sind... der Ton macht die Musik und ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass diese Diskussion so ausartet , wenn die Antwort auf eine Kritik weniger arrogant ausgefallen wäre. Ein Autor, der so abfällig eine Kritik kommentiert (und dabei auch noch überliest, dass die Kritik die Tatsache beinhaltet, das die Story gar nicht so schlecht war), muss damit leben, dass die Wellen ein wenig höher schlagen.Und auch wenn es arrogant klingen mag: Auf einem SF-Markt, auf dem sich schauder- hafter Schrott wie C.J. Cherryh oder McMaster Bujold immer noch besser verkauft ....
Nein ! Bestimmt nicht ! Furchtbar ist es nur, wenn uns jemand mit etwas Altem überrascht. Gruss JürgenWäre furchtbar, wenn uns mal jemand mit etwas Neuem überrascht!
Bearbeitet von Jürgen, 03 März 2004 - 22:23.
#64
Geschrieben 04 März 2004 - 00:12
(Georg Christoph Lichtenberg)
#65 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 04 März 2004 - 10:22
#66
Geschrieben 04 März 2004 - 11:45
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#67
Geschrieben 04 März 2004 - 12:18
Verstehe ich nicht. Bücher müssen zunächst einmal gut geschrieben sein, um verstanden zu werden. Belletristik soll außerdem noch unterhalten. Beides trifft für mich auf C. J. Cherryh - zumindest auf die allermeisten ihrer Werke - zu. Ergo: Frau Cherryh schreibt für mich - wieder in den allermeisten Fällen - gute Bücher. Genau das ist für mich literarisches Handwerk. Oder bin ich in meiner kindlichen Einfalt da etwas zu weit geprescht und dürfen nur langstudierte graubärtige Doppel-Professoren ihr Geschriebenes als so etwas wie Literatur bezeichnen?Die Schreibe, die von Autorinnen wie Cherryh, McCaffrey, Zimmer-Bradley usw. betrieben wird, tritt jegliches literarisches Handwerk mit Füßen.
Bis dennen,
Henrik Fisch
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"
#68
Geschrieben 04 März 2004 - 12:44
Sorry, tichy, aber das stimmt so nicht. Der Streit entbrannte tatsächlich über die "wissenschaftliche Haltbarkeit" von Franks Geschichte bzw. der von ihm gewählten Szenerie. Hätte er den Schauplatz vom Mars auf einen imaginären Planeten verlegt, wäre die Diskussion sicherlich anders verlaufen - oder gar nicht erst aufgekommen.Tiresias' Geschichte wurde nicht kritisiert, weil sie irgendeiner SF-Definition widersprach, sondern weil sie schlicht nicht verstanden wurde.
Stimmt - aber es ging eben nicht um ein Verständnis-, sondern um ein Definitionsproblem des Genres überhaupt: "Was darf SF und was nicht?". Ehe dieser Thread in dieselbe Haarspalterei ausartet wie die Diskussion "Was ist Qualität?" auf sf-fan.de sollte sich jeder mal darüber klar werden, dass die "Erhöhung" einer persönlichen Sichtweise zu einem allgemeingültigen Dogma zwangsläufig in die Sackgasse führt - oder zum Jihad. (Hält irgendjemand diesen Vergleich für überzogen? Dann lest euch nochmal einige der Kommentare, die hier abgegeben wurden, sorgfältig durch.) Die Diskussion über die Qualität bestimmter Autoren gehört für mich im übrigen nicht hierher. Die hat, glaube ich, in Franks Fall auch niemand in Zweifel gezogen. Robert Kerber Das ganzheitliche SystemUnd -- auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen -- es ist die Aufgabe eines Autors, seine Geschichte so zu schreiben, dass sie von seinen Lesern verstanden wird.
#69
Geschrieben 04 März 2004 - 12:56
Richtig. Und diese Szenerie hat er bewusst gewählt und bewusst die nicht-atembare Atmosphäre ausser acht gelassen. Und diese bewusste Entscheidung wurde nicht als solche erkannt, sondern als sachliche Nachlässigkeit aufgefasst. Kurz: Der Autor wurde nicht verstanden.Sorry, tichy, aber das stimmt so nicht. Der Streit entbrannte tatsächlich über die "wissenschaftliche Haltbarkeit" von Franks Geschichte bzw. der von ihm gewählten Szenerie.Tiresias' Geschichte wurde nicht kritisiert, weil sie irgendeiner SF-Definition widersprach, sondern weil sie schlicht nicht verstanden wurde.
Was soll denn die Frage? Ein Autor darf ALLES. Wenn er verlegt und gelesen werden will, darf er zumindest alles, was seine Leser akzeptieren. Die ganze Diskussion "Was ist SF" ist in diesem Zusammenhang eine Scheindiskussion."Was darf SF und was nicht?"
-- tichy
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#70
Geschrieben 04 März 2004 - 13:58
Korrekt. Ich weiß nicht so recht, aber ich habe wirklich den Eindruck, dass dieser Thread (der ohnehin aus einem anderen zusammengeschustert wurde) deutlich seine Richtung verloren hat. Vielleicht sollten wir in neuen Threads über die Qualität gewisser Autoren, die Defizite von Lesern oder die Grundsatzfrage diskutieren, was SF darf und was nicht (was für eine Frage!)? Weis nicht wie es kam, aber eigentlich gehört der ganze Faden zu den NOVA3-Kritiken. Deswegen würde ich vorschlagen ihn auch dort wieder anzusiedeln. Es sei denn jemand hat etwas dagegen? Grüße, HolgerIhr streitet in die falsche Richtung.
(Georg Christoph Lichtenberg)
#71
Geschrieben 04 März 2004 - 14:12
Nun, einige Leser haben darin eine Nachlässigkeit gesehen, die man verschmerzen kann, andere haben sie ihm krumm genommen. Und dann gab es Leser, die darin eine Absicht erkannt haben und diese entweder akzeptierten oder ablehnten. Da hätten wir schon vier verschiedene Auffassungsweisen. Viel Spaß beim Versuch, diese über einen Strich zu bürsten.diese Szenerie hat er bewusst gewählt und bewusst die nicht-atembare Atmosphäre ausser acht gelassen. Und diese bewusste Entscheidung wurde nicht als solche erkannt, sondern als sachliche Nachlässigkeit aufgefasst. Kurz: Der Autor wurde nicht verstanden.
Das sehe ich genau umgekehrt. Die Plausibilität von Franks Geschichte war der Aufhänger für die anschließende Grundsatzdiskussion, weil die jeweilige persönliche Auffassung von SF mit Franks Vorgehensweise kollidierte. Lieber tichy, ungeachtet unserer 100% konträren Sichtweise wünsche ich dir einen wunderschönen Tag. Cheers, Robert Kerber Das ganzheitliche System NACHTRAG: Holger, ich lese grade deinen neuen Beitrag während ich auf tichys Einwand antworte. Auch wenn dieser Thread zu zerfasern beginnt halte ich ihn von einer Diskussion zu NOVA 3 soweit entfernt, dass man ihn separat stehen lassen sollte. Oder?Was soll denn die Frage? Ein Autor darf ALLES. Wenn er verlegt und gelesen werden will, darf er zumindest alles, was seine Leser akzeptieren. Die ganze Diskussion "Was ist SF" ist in diesem Zusammenhang eine Scheindiskussion."Was darf SF und was nicht?"
#72
Geschrieben 04 März 2004 - 15:14
Aber warum sollte ich das denn tun? Ich sage meine Meinung, andere sagen ihre, und die müssen nicht übereinstimmen. Weder bei der Einschätzung der Kurzgeschichte noch bei der Definition der SF. Sonst wäre ja keine Diskussion nötig.Viel Spaß beim Versuch, diese über einen Strich zu bürsten.
Nein. Die Diskussion kam zustande, weil Frank seine Leser im unklaren gelassen hat darüber, an was für eine Geschichte sie da geraten sind. "Die weissen Schmetterlinge" lesen sich (soweit sie mir vorliegen) wie eine nachdenkliche Geschichte in einem durchaus realistischen Setting (da wird z.B. gleich am Anfang detailliert beschrieben, was für ein Raumschiff landet und warum das technisch kritisch und ungewöhnlich ist). Die Anwesenheit von Atemluft passt gefühlsmäßig einfach nicht in diese Stimmung, weil man sie nicht erwartet. Und genau das kann die Freude an der Geschichte verderben, weil man es eben automatisch als Nachlässigkeit des Autors einordnet; das stört das "Eintauchen" des Lesers in die Geschichte.Die Plausibilität von Franks Geschichte war der Aufhänger für die anschließende Grundsatzdiskussion, weil die jeweilige persönliche Auffassung von SF mit Franks Vorgehensweise kollidierte.
Wo käme ich denn da hin, mir von Leuten, die nicht meiner Meinung sind, schöne Tage wünschen zu lassen? -- snorriLieber tichy, ungeachtet unserer 100% konträren Sichtweise wünsche ich dir einen wunderschönen Tag.
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#73
Geschrieben 04 März 2004 - 15:29
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#74
Geschrieben 04 März 2004 - 15:57
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
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Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
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Serie "Mad Men"
#75
Geschrieben 04 März 2004 - 16:41
R. Scott Bakker
"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama
Verlag das Beben
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#76
Geschrieben 04 März 2004 - 19:20
eigentlich ist das hier ein Diskussionsforum und da soll auch Diskutiert werden, auch gerne mal etwas heftiger. Wichtig ist nur, daß man sich hinterher noch guten Gewissens in die Augen schauen kann. Frank hat zum Anfang etwas heftig reagiert, nach meinen dafürhalten dafür um Entschuldigung gebeten, und nun sollte gut sein, oder nach Burg Schreckenstein: "Vergeben und Vergessen".
Gruß Ronni
#77
Geschrieben 04 März 2004 - 19:42
Bearbeitet von Jürgen, 04 März 2004 - 20:00.
#78 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 05 März 2004 - 11:57
#79
Geschrieben 05 März 2004 - 12:18
Genau. Es geht gar nicht darum (ging es je darum?), ob Franks Geschichte SF ist oder nicht. Selbstverständlich ist sie SF - sie wurde ganz klar als SF konzipiert (schönes Beispiel siehe oben, ausserdem die sehr realistisch geschilderte Fahrt auf dem Mars), nur hat Frank dann entweder alle naturwissenschaftlichen Erkenntnisse über Bord geworfen (warum nur?), oder einfach nicht beachtet (soll ja auch vorkommen...) Das musste irritieren."Die weissen Schmetterlinge" lesen sich (soweit sie mir vorliegen) wie eine nachdenkliche Geschichte in einem durchaus realistischen Setting (da wird z.B. gleich am Anfang detailliert beschrieben, was für ein Raumschiff landet und warum das technisch kritisch und ungewöhnlich ist). Die Anwesenheit von Atemluft passt gefühlsmäßig einfach nicht in diese Stimmung, weil man sie nicht erwartet. Und genau das kann die Freude an der Geschichte verderben, weil man es eben automatisch als Nachlässigkeit des Autors einordnet; das stört das "Eintauchen" des Lesers in die Geschichte.
Bleibt zu fragen, warum er sich überhaupt die Mühe mit dem Mars gemacht hat, die Sahara, die Wüste Gobi oder Sibirien hätten´s auch getan, sicherlich hätte er sich mit all dem Geld der Journaille (der Kanaille) erwehren können...
Ein anderer Planet (wie von einem Diskussionsteilnehmer vorgeschlagen) hätte´s ganz gewiss nicht getan, das wäre grober Unfug gewesen. Wir sind ja schon froh, wenn wir als Kinder des vergangenen Jahrhunderts, die sich noch an dieses Konzert erinnern, den Mars erreichen.
Also: Warum nur? Hätte man die Botschaft nicht auch vernünftiger rüberbringen können?
Es geht also gar nicht darum, ob SF oder nicht, ob erlaubt oder nicht, sondern darum, ob vernünftig oder nicht. So ist die Logik so dünn wie die Luft auf Mars. Musste ja nicht sein.
NOVA - Das Deutsche Magazin für Science Fiction & Spekulation
VILLA FANTASTICA - Bibliothek für fantastische Literatur
#80 Gast_Frank W. Haubold_*
Geschrieben 05 März 2004 - 14:04
Ich wollte eigentlich nichts mehr dazu sagen, aber das ist einfach zuviel. Nochmal für jene, die es beim erst- und zweitmaligen Lesen nicht verstanden haben: Ich WEISS, daß die Atmosphäre auf dem Mars derzeit nicht atembar ist. Nur hat dieser Tatbestand nichts mit meiner Geschichte zu tun, die keine Hard-SF-Geschichte ist und sein will. Merkwürdigerweise hat keiner der Leser außerhalb dieses Forums jemals an diesem Tatbestand Anstoß genommen, vermutlich deshalb, weil sie wußten, daß es sich bei dieser Geschichte um reine Fiktion handelt und nicht um ein mögliches oder wahrscheinliches Zukunftsszenario. So limitiert kann man doch eigentlich gar nicht sein, daß man - gerade in Anbetracht einer Vielzahl ähnlich gearteter Geschichten aus prominenterer Feder (Bradbury, Sheckley etc.) - immer wieder auf dem gleichen vermeintlichen "Fehler" herumhackt und damit offenbart, daß man die Geschichte nicht verstanden hat und sie auch nie verstehen wird, da das entsprechende Sensorium fehlt. Früher habe ich mich immer geärgert, wenn SF als Trivialliteratur abgestempelt wurde. Angesichts dessen, was ich hier erlebe, beginne ich diese Position zu verstehen. Michael hat im übrigen völlig recht, mit dem, was er zu diesem Thema zu sagen hatte. Gruß FWHGenau. Es geht gar nicht darum (ging es je darum?), ob Franks Geschichte SF ist oder nicht. Selbstverständlich ist sie SF - sie wurde ganz klar als SF konzipiert (schönes Beispiel siehe oben, ausserdem die sehr realistisch geschilderte Fahrt auf dem Mars), nur hat Frank dann entweder alle naturwissenschaftlichen Erkenntnisse über Bord geworfen (warum nur?), oder einfach nicht beachtet (soll ja auch vorkommen...) Das musste irritieren.
Bearbeitet von Tiresias, 05 März 2004 - 15:17.
#81
Geschrieben 05 März 2004 - 14:33
Mein Reden. Und warum das Verstanden-Werden Deine Aufgabe als Autor ist, habe ich jetzt schon mehrfach zu erläutern versucht. Dein kindisch-arroganter Selbsschutzreflex, mit dem Du das immer auf die Dummheit / Ungebildetheit / Bosheit der Leser abschieben willst, ist wirklich bedauerlich, denn stilistisch gefällt mir das, was ich von Dir gelesen habe, durchaus. -- tichydaß man die Geschichte nicht verstanden hat und sie auch nie verstehen wird
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#82 Gast_Frank W. Haubold_*
Geschrieben 05 März 2004 - 15:12
Da ich den Sachverhalt nun schon dreimal ohne den geringsten Erfolg erklärt habe, verzichte ich auf einen weiteren Versuch.Dein kindisch-arroganter Selbsschutzreflex, ...
Noch ein Wort zum "Selbstschutz": Wenn jemand eine Plastik anpinkelt, weil sie ihm nicht gefällt oder er gerade mal muß, dann beschädigt er nicht den Ruf des Bildhauers, sondern nur seinen eigenen.
Klar, der Bildhauer sollte dergleichen mit Fassung tragen, da er in einer Auseinandersetzung nur verlieren kann. Aber manchmal will es eben der Zufall, daß er exakt in dem Moment des Weges kommt ...
Gruß
FWH
Bearbeitet von Tiresias, 05 März 2004 - 15:15.
#83
Geschrieben 05 März 2004 - 15:31
Bearbeitet von tichy, 05 März 2004 - 15:32.
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#84
Geschrieben 05 März 2004 - 16:20
Ruhig bleiben, immer mit der Ruhe. Es gibt auch noch die schweigende Masse an Lesern, denen diese Diskussion um ausgerechnet DIESEN Tatbestand in Deiner Geschichte - und das wohlgemerkt bereits vor der ersten Erklärung - schlichtweg einfach zu doof ist. Dieses Masse denkt sich nämlich einfach, dass es in der SF gar keinen so ungebildeten Autoren geben kann, der sich der momentanen atmosphärischen Beschaffenheit des Mars nicht bewusst ist. Also wird der Autor mit seiner Darstellung des Sachverhaltes etwas Bestimmtes bezweckt haben. Dieses Bestimmte wird dann entweder vom Leser nicht verstanden, oder der Leser macht sich gar nicht erst die Mühe, darüber weiter nachzudenken. Vielleicht wollte der Autor auch gar nichts tiefschürfendes damit sagen, sondern nur eine Art romantische Teppich für das Weitere legen? Wie dem auch sei: In allen Fällen muss ich auch einmal vorsichtig und schüchtern anmerken, dass dieser Umstand der Geschichte in diesem Thread wirklich genug beleuchtet worden ist.
Interessant finde ich aber in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass bei den Leser der SF und Phantastik, und beide Genres setzen zum Verständniss ein gehöriges Maß an Phantasie voraus, ausgerechnet bei diesen Lesern fehlt die Phantasie um sich einen phantastischen Schmetterling in einer vakuumreichen Athmosphäre vorzustellen. Das sollte uns hier in diesem Thread wirklich mal zu denken geben. Oder?
Bis dennen,
Henrik Fisch
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"
#85 Gast_Frank W. Haubold_*
Geschrieben 05 März 2004 - 19:06
Du täuschst Dich, wenn Du annimmst, daß die gedruckte Version die erste dieser Geschichte gewesen ist. DWS wurde vorher durch x Literaturforen geschleust, dabei mehrfach überarbeitet, dann noch einmal lektoriert usw. usf. Ich besitze einen ganzen Hefter mit Zeitungsausschnitten und Teilnehmerberichten des Hyde-Park-Konzertes, zusätzlich habe ich mir den Originalsoundtrack besorgt u. v. a. mehr. Die Arbeit an DWS hat zwölf Wochen gedauert (was natürlich allein noch kein Qualitätsmerkmal ist), die Nachbearbeitung noch einmal viele zusätzliche Stunden. Und da wunderst Du Dich, wenn ich angesichts von Statements wie dem folgenden in die Luft gehe?Deutsche Autoren haben es vor allem deshalb schwer, weil der einzige Anlaß, zu dem sie leidenschaftlich werden, dann ist, wenn sie darauf beharren, daß an ihrem Text bitteschön nicht das Geringste zu ändern sei." -- Andreas Eschbach
@Henrik FischEs geht gar nicht darum (ging es je darum?), ob Franks Geschichte SF ist oder nicht. Selbstverständlich ist sie SF - sie wurde ganz klar als SF konzipiert (schönes Beispiel siehe oben, ausserdem die sehr realistisch geschilderte Fahrt auf dem Mars), nur hat Frank dann entweder alle naturwissenschaftlichen Erkenntnisse über Bord geworfen (warum nur?), oder einfach nicht beachtet (soll ja auch vorkommen...) Das musste irritieren.
Danke!
Ich reg mich ja schon wieder ab. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png
Viele Grüße
FWH
P. S. Ja, ich weiß, es bringt nichts, sich derartig zu echauffieren. Aber wenn das Adrenalin nun mal da ist ...
Bearbeitet von Tiresias, 05 März 2004 - 19:37.
#86 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 05 März 2004 - 20:52
Ich wage hier noch mal zu widerprechen. Es ist bei Nova einige Male vorgekommen, daß wir Stories mit Verbesserungsvorschlägen an die Autoren zurückgeschickt haben. Die Reaktionen waren sogar recht postiv, jedenfalls hat sich niemand mit Händen und Füßen gewehrt. Wenn eine Story mit einem unbe- friedigenden Ende abbricht oder offenkundige Schludereien den Wert einer eigentlich guten Story mindern, sind auch deutsche Autoren durchaus einsichtsfähig. Gruß Michael"Deutsche Autoren haben es vor allem deshalb schwer, weil der einzige Anlaß, zu dem sie leidenschaftlich werden, dann ist, wenn sie darauf beharren, daß an ihrem Text bitteschön nicht das Geringste zu ändern sei." -- Andreas Eschbach -- tichy
#87
Geschrieben 05 März 2004 - 21:08
Da gibt es solche und solche. Komischerweise sehen gerade die Autoren, die bisher selten oder nie was veröffentlicht hatten, ein Lektorat als persönlichen Angriff an, während die "Gewohnheitsschreiber" und gerade die Profis einem Lektorat nicht nur positiv gegenüber stehen, sondern geradezu fordern. Gruß RonniEs ist bei Nova einige Male vorgekommen, daß wir Stories mit Verbesserungsvorschlägen an die Autoren zurückgeschickt haben. Die Reaktionen waren sogar recht postiv, jedenfalls hat sich niemand mit Händen und Füßen gewehrt.
#88 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 05 März 2004 - 21:19
Nachdem ich mich in diesem Thread schonmal neben Frank in die Nesseln gesetzt habe, versuche ich's gleich wieder http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png Zwei Bemerkungen zu Tichy: 1) Wenn die Aufgabe des Autors das Verstanden-Werden ist, dann sollte die Aufgabe des Lesers doch das Verstehen sein. (Habe ich das jetzt richtig verstanden?) Hm, das ist durchaus eine Kunst, die geübt sein will. 2) Genauso wie es faule, schlampige und schlechte Autoren gibt, genauso gibt es auch dumme, ungebildete und boshafte Leser. So sind die Menschen, sogar in unserer geliebten SF-Welt. Kaum zu fassen. Ich lese aus Forschungsinteresse sehr viel, auch von Autoren, die mir zunächst einmal fremd und unzugänglich sind. Wenn ich einen fähigen Autor lese und auf etwas stoße, das mir unverständlich ist, frage ich mich erst einmal, ob mir nicht etwas entgangen ist oder mir einfach die Kennt- nisse oder die Fähigkeiten fehlen, dem Autor gerecht zu werden. Es scheint Leser zu geben (an alle: no offence intended!), die sich eher den umgekehrten Reflex angeeignet haben, nämlich dem Autor pauschal die eigene Dummheit anzukreiden. Ich lasse mal offen, welche von beiden Verhaltensweisen ich für fruchtbarer halte. Wenn ich Frank richtig verstanden habe (widersprech mir, falls nötig), hat ihn an diesem Thread folgendes beunruhigt: Es gab Zeiten, da war der typische SF-Leser jemand, der praktisch nur SF liest, der keine Leseerfahrung in der Weltliteratur und modernen Literatur hat, in der postmodernen schon gar nicht, und dem jegliches Rüstzeug fehlt, um mit etwas anspruchsvolleren Schreibweisen zurechtzukommen. Bei einigen Äußerungen, die in diesem Thread gefallen sind, habe ich mir die durchaus düstere Frage gestellt, ob dieser SF-Lesertypus wirklich schon ausgestorben ist. Ich fürchte nicht. Aber um das gleich wieder zu relativieren: Ganz so schlecht kann es um eine SF-Leserschaft nun auch nicht bestellt sein, wenn Autoren wie Egan, McAuley, Hamilton usw. ihre Fans haben. Will sagen: Es ist zu differenzieren... Gruß MichaelMein Reden. Und warum das Verstanden-Werden Deine Aufgabe als Autor ist, habe ich jetzt schon mehrfach zu erläutern versucht. Dein kindisch-arroganter Selbsschutzreflex, mit dem Du das immer auf die Dummheit / Ungebildetheit / Bosheit der Leser abschieben willst, ist wirklich bedauerlich, denn stilistisch gefällt mir das, was ich von Dir gelesen habe, durchaus. -- tichydaß man die Geschichte nicht verstanden hat und sie auch nie verstehen wird
#89 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 05 März 2004 - 21:27
Genau, richtige Beobachtung. Kenne ich von mir selber. Ich möchte nicht in die Situation kommen, mich einmal per Zeitreise mit dem Schreiberling rumschlagen zu müssen, der ich vor zehn Jahren war (so wie ich's meine künftigen Ich nicht wünsche, sich mit dem Iwoleit von heute rumstreiten zu müssen http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/laugh.png ) Man könnte da fast philosphisch werden: Je mehr man kann, desto genauer weiß man, was man nicht kann - und desto interessierter ist man daran, sich weiter zu verbessern. Gruß MichaelDa gibt es solche und solche. Komischerweise sehen gerade die Autoren, die bisher selten oder nie was veröffentlicht hatten, ein Lektorat als persönlichen Angriff an, während die "Gewohnheitsschreiber" und gerade die Profis einem Lektorat nicht nur positiv gegenüber stehen, sondern geradezu fordern. Gruß RonniEs ist bei Nova einige Male vorgekommen, daß wir Stories mit Verbesserungsvorschlägen an die Autoren zurückgeschickt haben. Die Reaktionen waren sogar recht postiv, jedenfalls hat sich niemand mit Händen und Füßen gewehrt.
#90 Gast_Frank W. Haubold_*
Geschrieben 05 März 2004 - 22:52
Genau genommen kenne ich diese Zeiten und den typischen SF-Leser von damals gar nicht. Bis 89 erschien im Osten relativ wenig SF, aber wenn sie dann erschien, war sie zumindest handwerklich in Ordnung (inhaltlich gab es natürlich auch Propaganda-SF, die schon ein wenig peinlich war). Ich kenne aber niemanden, der etwa nur SF gelesen hätte. Was mich an der Diskussion in diesem Ordner erstaunt, nein, schon beinahe schockiert hat, war vielmehr die Tatsache, daß gestandene SF-Liebhaber sich plötzlich nicht mehr an die ... zig Geschichten und Romane erinnern konnten, in denen der Mars (früher der Mond) als Kulisse für die Darstellung im Grunde irdischer Probleme benutzt wurde. Oder man hat sich zwar erinnert, macht aber einen Unterschied zwischen den sogenannten "Klassikern" und aktuellen deutschen Autoren, indem man letzteren nicht zugesteht, den äußeren Rahmen entsprechend dem Anliegen der Geschichte frei zu gestalten. Oder glaubt irgend jemand hier, daß es 1950 aus wissenschaftlich-technischer Sicht erfolgversprechend war, Holzbretter mit Raketen auf den Mars zu schaffen? Eventuell zieht man sich ja auch auf den Standpunkt zurück: Was dem Jupiter (also Bradbury) erlaubt ist, ist dem Ochsen (Haubold) noch lange nicht erlaubt. Ist auch eine Haltung - aber eben keine, die irgend jemanden weiterbringt.Wenn ich Frank richtig verstanden habe (widersprech mir, falls nötig), hat ihn an diesem Thread folgendes beunruhigt: Es gab Zeiten, da war der typische SF-Leser jemand, der praktisch nur SF liest, der keine Leseerfahrung in der Weltliteratur und modernen Literatur hat, in der postmodernen schon gar nicht, und dem jegliches Rüstzeug fehlt, um mit etwas anspruchsvolleren Schreibweisen zurechtzukommen.
Da ist etwas dran. Damals waren ellenlange Schachtelsätze mit mindestens drei (besser fünf) Kommas für mich der Inbegriff literarischer Hochkultur, und es hat ziemlich lange gedauert, bis ich dann angefangen habe, die Ungetüme zu teilen ... Gruß FWHIch möchte nicht in die Situation kommen, mich einmal per Zeitreise mit dem Schreiberling rumschlagen zu müssen, der ich vor zehn Jahren war ...
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