@ Tiresias
Ja, ja, ich weiß, Verschwörungstheorien sind en vogue und manche pflegen sie schon beinahe wie ein Hobby. Davon werden sie allerdings nicht wahrer. Die von dir vermuteten - oder meinetwegen auch aus den Nominierungen der letzten Jahre extrapolierten - Interessengruppen gibt es nicht bzw. nur in deiner Vorstellung (was sie dann natürlich - je nach Definiton von Realität - für dich sehr wohl real machen kann

). Nein, ernsthaft, irgendein organisiertes Gruppenabstimmungsverhalten gehört nicht zu den Problemen des KLP - und das wollte ich auch in keinem meiner Beiträge andeuten. Mir ging es vielmehr um das Nominierungs- bzw. Abstimmungsverhalten des Einzelnen.
Und nochwas: Ich bin mir ziemlich sicher, dass jedes jahr irgendwo (sprich: in einer Publikation, die die formalen Kriterien erfüllt) die eine oder andere Story erschienen ist, die nicht nominiert wurde. Aber auch hier sind keine düsteren Mächte im Hintergrund am Werk, die ihr Terrain gegen jeden und alles abschotten wollen, sondern besagte Story wurde dann anscheinend von keinem der A'ten gelesen bzw. der Nominierung wert befunden. So what. Wenn du das ändern willst, dann mach mit. Und das mit dem "nicht nominierungsberechtigt" - ach Gott, hat man vergessen, dich einzuladen? (Und alles, was ich sonst noch dazu sagen könnte, fällt unter die Selbstzensur.)
@ Helmuth
Professionell ist abhängig von Form und Inhalt, zumindest nach Definition des KLP. Also: ISBN-No, professionelle Aufmachung (das wird allerdings, glaube ich, nicht explizit gesagt... Egal!) und lektoriert.
Klar, Helmuth - aber wir alle wissen, dass es nicht gerade schwierig ist, an eine ISBN zu kommen, und lektoriert ... hm, wann ist eine Geschichte lektoriert? Wenn im Impressum ein Redakteur/Lektor genannt ist? Wenn das ein Mensch ist, dem man zutrauen kann, so etwas zu leisten?
Ich habe die ganze Frage der "Professionalität" nur deswegen ins Spiel gebracht, weil ich darauf hinweisen wollte, dass die Kriterien zumindest vage sind, denn die "formalen" sind leicht zu erfüllen, die "qualitativen" aber genauso subjektiv wie die Frage "Was ist SF?"
Sogar wenn's nur online erscheint, ist es nach Definition, wenn wenigstens lektoriert und nicht auf der eigenen Homepage, professionell - diese Variante würde ich aber bedingungslos streichen, denn ONLINE verlangt nicht einmal den geringsten zusätzlichen finanziellen Aufwand für eine Publikation ...
Volle Zustimmung!!
@ Udo
1) Eigennominierungen waren dieses Jahr praktisch keine dabei, zumindest nicht in den diskutieren Kategorien
Ja, stimmt, aber das Problem hat es in den vergangenen Jahren immer mal wieder gegeben - und mich nervt es halt

(Außerdem gibt es immer noch Leute, die mit dem "nominiert für den KLP" werben - wahrscheinlich haben sie sich auch nur aus diesem Grund selbst nominiert)
2) Es wird nicht um jeden Preis ein Preis vergeben. Wie selbstkritisch die Abstimmenden sind, zeigt die Statistik. Im Bereich Hörspiel wird zum zweiten Mal hintereinander mangels Qualität kein Preis verliehen, in der Kategorie Roman gab's das auch vor ein paar Jahren
Ja - und interessanterweise ist es v.a. in einem Bereich, in dem eine Jury aktiv ist. Klar, die könnte man nämlich direkt fragen: "Was habt denn ihr da für'n Scheiß prämiert?"
Was jetzt die Qualität der nominierten Werke angeht - nun ja, zumindest bei einem (ich hab längst noch nicht alles gelesen) muss ich mich fragen, wie man dieses Buch
für einen Preis nominieren kann. Denn
preiswürdig ist das bei aller zugestandenen Subjektivität des jeweiligen Urteils nie und nimmer, sorry.
Und das ist zumindest
mein derzeitiges Problem mit dem KLP: Ich habe nicht besonders viel Lust, den Augias-Stall hirnrissiger Nominierungen auszumisten, von denen es (zumindest in der Vergangenheit - dieses Jahr hinke ich - s.o. - weit hinterher) leider viel zu viele gegeben hat.
Gerd