MoiN schrieb am 28 Dez 2014 - 15:51:
Ist das nicht doch recht subjektiv geprägt? Genauso wie das Empfinden für "Toll" oder "Gut"? Oder läßt sich das objektivieren? (Ganz ernsthafte Frage)
Es kommt das berühmte "Es kommt darauf an ..."
In dem Fall vom Standpunkt. Vom Standpunkt des reinen Lesers einer Geschichte aus gesehen, wird es wahrscheinlich immer sehr subjektiv sein. Die Geschichte, das Thema, der Inhalt mag noch so interessant, spannend, ansprechend etc. sein, wird es Dir als Leser in einem Stil präsentiert, der Dir absolut nicht liegt, dann bist Du am Ende froh, das Werk wegen der Geschichte, des Themas, des Inhalts gelesen zu haben ... aber nicht wegen des Stils.
Als Beispiel (aus PR
):
Mir haben die Geschichten um Vivier Bontainer oder Joaquin Manuel Cascal immer gefallen - ich konnte nur mit Kneifels Stil absolut nichts anfangen.
Anderes Besipiel (weil auch Übersetzer Autoren sind und aus einer Geschichte etwas Tolles aber auch ein Nichts machen können):
Ich bin mit der blumigen "Der Herr der Ringe"-Übersetzung von Margaret Carroux groß geworden. Ich liebe sie. Die Übersetzung von Wolfgang Krege finde ich einfach nur unlesbar. Ich weiß aber auch, dass es dazu gegenteilige Standpunkte gibt.
Das aber ist wie gesagt als reiner Leser gesprochen.
Vom Standpunkt des Autoren mag das völlig anders aussehen. Da mag es sogar objektive Kriterien geben. Aber selbst da muss die Frage erlaubt sein: Wie objektiv sind diese tatsächlich? Wovon hängen sie ab?
Bearbeitet von HMP, 28 Dezember 2014 - 17:17.