Der Verleih hat sich um den Film IMHO ausreichend gekümmert (wegen Phantastik-News.de habe ich einen Pressezugang zu deren Angebot). Der Verleih kann aber immer nur etwas _anbieten_, nutzen müssen die Medien das Angebot dann schon.
Das scheint mir eine etwas naive Sichtweise. Als Filmjournalist, dessen Ehefrau fast zehn Jahre im Bereich Filmpromotion tätig war, kann ich dir sagen, dass die Medienpräsenz sehr wohl davon abhängt, wie sehr sich ein Verleih einsetzt. Gerade, wenn es kein Blockbuster ist, über den alle ohnehin berichten wollen, muss der Verleih umso aktiver werden. Dann muss man Geschichten anbieten, Interviews einfädeln, Medienpartnerschaften basteln etc. Da steckt sehr viel "Handarbeit" dahinter; einfach das Material bereit stellen und warten, dass die Presse kommt, reicht in den seltensten Fällen.
Eine ganz andere Frage ist, ob man mit dieser Art von Medienpräsenz gegen die Dauerbeschallung der US-Majors ankommen kann; da bin ich mittlerweile in der Tat skeptisch geworden.
Ein weiterer Faktor, der gerne vergessen geht: Ein Film bleibt heute viel weniger lange im Kino als noch vor zehn, 15 Jahren. Wenn ein Film nicht gut läuft, wird er heute oft schon nach zwei Wochen in eine Nachmittagsschiene verbannt. Das ist gerade für kleinere Filme, die auf Mund-zu-Mund-Propaganda angewiesen sind, ein Problem. Denen bleibt gar nicht die Zeit, eine entsprechende positive Stimmung aufzubauen.
Bearbeitet von simifilm, 05 November 2015 - 18:09.