Die Arche - Alastair Reynolds
#1
Geschrieben 03 März 2004 - 11:07
.. ja und ich möchte auch gleich einen Buch-Tipp loswerden, ein echtes Space Opera Juwel, von einem Autor, der glaube ich, hier im Forum auch ganz gut ankommt.
Die Arche - Alastair Reynolds
Allen Freunden von Alastair Reynolds oder Hard SF mit Space Opera Handlung kann ich seinen Roman Die Arche, der im April bei Heyne endlich auch auf Deutsch erscheint, wärmstens empfehlen. Bereits vor 1 ½ Jahren, als der Roman im Original erschien, habe ich (Unendlichkeit kannte ich bereits) sofort zugegriffen. Die Arche war dann auch mein persönliches SF-Highlight des Jahres 2002 und ist wie die beiden früheren Romane Reynolds absolut überragende Space Opera. Mit einer kleinen Einschränkung, aber dazu später mehr.
Wer darauf hoffte, dass Die Arche eine Fortsetzung zu Unendlichkeit ist darf sich freuen: das heißt aber auch man sollte auf jeden Fall Unendlichkeit vorher gelesen haben sonst bleibt vieles unverständlich, Chasm City sollte man ebenfalls kennen, da es auch Querverweise zu diesem Roman gibt, allerdings subtilerer Natur.
Zum Hintergrund:
Wer Chasm City und Unendlichkeit gelesen hat, ist ja mit Reynolds Zukunftswelt bereits etwas vertraut, fĂĽr alle anderen etwas zum Hintergrund seiner bisherigen Romane:
Im 27. Jahrhundert hat sich die Menschheit im Weltraum ausgebreitet, neue erdähnliche Planeten entdeckt und besiedelt, sich auch ansonsten in ein recht buntes, heterogenes Gemisch von bio-, gen- und nano-technisch modifizierten Menschen verschiedenster Art verwandelt, von denen manche kaum mehr auf Anhieb als Menschen erkennbar sind, und die praktisch zu separaten Fraktionen der Menschheit geworden sind.
Da sind beispielsweise die Ultras, Cyborgs, die Körperteile mit nano-technischen Gerätschaften ersetzen und in kilometerlangen Lichtschiffen zwischen den Sternen reisen und Handel treiben.
Oder die Demarchisten des Yellowstone-Systems, die mit ihrer futuristischen Stadt Chasm City einst ein anarchistisches Polit-Utopia schufen, sowie Wissenschaft und Technik zu einzigartiger Blüte entwickelten. In der aktuellen Gegenwart erholt sich die Stadt von den Folgen einer verheerenden Nano-Virus-Seuche, der Schmelzseuche, welche alle Technik auf Basis von Nano-Technologie auf subtile Art zerstört, Chasm Citys Nanotechnik-Gebäude grotesk verändert und die Stadt in eine Alptraumlandschaft verwandelt hat. Von der ehemaligen Blüte ist aktuell nicht mehr viel vorhanden. Dafür hat sich in den Tiefen der Stadt eine eigene kriminelle Subkultur gebildet, die für Fremde ziemlich tödlich ist.
Die interessanteste und fortgeschrittenste Gruppe unter diesen veränderten Menschen sind die Conjoiner eine gefürchtete und verfolgte Splittergruppe (in der deutschen Übersetzung werden sie mit Synthetiker übersetzt, was es meiner Meinung nach nicht besonders gut trifft, es müsste eher die Verbundenen heißen, klingt aber blöd, oder besser, die Vernetzten, ihre Feinde nennen sie herabsetzend Spiders). Die Conjoiner haben ( angeblich...) die Technologie der Lichtschiffe entwickelt sowie Technologien, die es ihnen ermöglicht sowohl mittels Gedanken und Emotionen zu kommunizieren, als auch ihr Bewusstsein und ihre Intelligenz zu erweitern. Das ganze läuft auf das in der SF beliebte Motiv des Gruppenbewusstsein hinaus, es gibt oberflächliche Parallelen zu den Borg aus Star Trek, Reynolds stellt die Conjoiner-Kultur jedoch wesentlich differenzierter (und positiver) dar. Die Conjoiner haben, da ihre eigene Individualität erhalten bleibt, den normalen Kommunikationsformen eine zusätzliche Dimension hinzugefügt.
Reynolds Romane, obwohl ich sie stilistisch eher der Space Opera als der Hard SF zuordnen wĂĽrde, heben sich wohltuend vom ĂĽblichen Space Opera Schema ab, wenn er auf Spielzeuge wie FTL- oder Hyperdrives, Energieschirme, galaktische Imperien und dergleichen verzichtet und lieber auf utopisch-innovative Gesellschaftsmodelle und realistische Wissenschaft setzt, sowie bereits heute denkbare, bzw. prognostizierte Technologien (vor allem Bio- und Nano-Technologie) nebst exotischen Physik-Theorien spekulativ extrapoliert.
Zur Handlung:
Ausgangslage: Die Conjoiner sind im Yellowstone System in einen Krieg mit ihren ehemaligen Verbündeten, den Demarchisten von Chasm City verwickelt, der aber bereits mehr oder weniger von ihnen gewonnen ist. Für die Conjoiner selbst ist dieser Krieg nur ein Nebenschauplatz, denn etwas viel Bedrohlicheres macht ihnen zu schaffen: eine Expedition der Conjoiner, die vor Jahrzehnten in unbekannte Regionen der Milchstrasse aufgebrochen war, kehrte vorzeitig zurück. Bei der Untersuchung des stark beschädigten Raumschiffs findet man überall merkwürdige schwarze, kubische Formen, grausam verstümmelte Menschen, sowie in einer Kälteschlafkammer, fast vollkommen bedeckt von den scharzen Kuben, die einzige Überlebende, Galiana, die Expeditionsleiterin und legendäre Gründerin der Conjoiner-Gemeinschaft. Von Galiana erfährt man, wie die Expedition mitten im Raum von Wolken der scharzen Kuben angegriffen wurde und die Besatzung trotz heftiger Gegenwehr auf das grausamste abgeschlachtet wurde. Galiana, die von den intelligenten schwarzen Maschinen geistig kontrolliert wird, erzählt ihren Leuten von der tödlichen Gefahr, die zwischen den Sternen lauert und drauf dran ist, nicht nur die Conjoiner, sondern die gesamte menschliche Rasse auszulöschen... (Wer Unendlichkeit gelesen hat darf schon mal raten wer oder was die schwarzen Kuben sind...). Die Führung der Conjoiner, das ?Innere Heiligtum?, erkennt, dass die Menschheit dieser Gefahr nicht gewachsen ist und fasst einen geheimen Fluchtplan...
Jahre später...Nevil Clavain ein 400 Jahre alter Conjoiner-Führer, Soldat, Geliebter und Lebenspartner von Galiana, der die Expedition ursprünglich ebenfalls begleitete, aber nach Ausbruch des Krieges im Yellowstone-System, mit einem Schiff zurückkehrte, um den zurückgebliebenen Conjoinern mit seinen militärischen Erfahrungen beizustehen, wendet sich, als er von den geheimen Plänen erfährt, die er nicht billigt, gegen seine eigenen Leute. Clavain flüchtet nach Chasm City, gejagt von seinen früheren Kriegsgegnern ebenso so wie von den Conjoinern, und findet im Untergrund von Chasm City unerwartet Hilfe und Verbündete für seine Mission...
Wer glaubt ich habe von der Handlung bereits zuviel verraten sei beruhigt, das war erst der Prolog...
Zur weiteren Handlung möchte ich hier überhaupt nicht mehr verraten, weil das die Spannung doch zu sehr verderben würde. Als Appetithappen sei nur angemerkt, dass der kosmische Hintergrund, der im Roman Unendlichkeit nur angedeutet wurde, um neue Facetten erweitert wird, auch der Untergang der Alienzivilisationen erscheint in einem neuem Licht. Ein Geheimnis aus Unendlichkeit wird gelüftet und man kann sich auf ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern aus den früheren Romanen freuen...
Die Erzählung selbst ist, wie immer bei Reynolds, komplex und verschachtelt angelegt, es gibt viele Parallelhandlungen, aber Reynolds gelingt es trotzdem die Übersicht zu behalten. Nacheinander werden die Handlungsstränge zusammengeführt, bis am Schluss ein mehr oder weniger klares Gesamtbild entsteht, wobei der Leser, weil er alle Handlungsstränge kennt, den Akteuren immer einen Schritt voraus ist und die Zusammenhänge früher erahnt.
Kritik:
Eigentlich gibt es nur zwei wirklich schwerwiegende Einwände, die man dem Buch anlasten kann, alles andere sind Erbsenzählereien, die jeder Leser unterschiedlich beurteilen und gewichten wird (es sei denn man hat ein grundsätzliches Problem mit Reynolds Erzählstil), Punkt 1 ist eigentlich nicht der Rede wert, Punkt 2 enthält einen Spoiler den man sich vielleicht ersparen möchte:
1. Die Geschichte geht weiter und ist mit dem Buch noch nicht zu Ende erzählt! Das ist absolut ärgerlich, weil es einen massiven Cliffhanger am Schluss des Buches gibt . Das heißt alle Neuleser müssen entweder mit einem offenen Ende leben, solange, bis Heyne den abschließenden Band ebenfalls auf Deutsch veröffentlicht oder den bereits erschienen Abschlussband Absolution Gap im Original weiter Lesen. Ich hab ihn mir schon gekauft aber noch nicht angefangen. Und zwar aus zwei Gründen: 1. Ich habe im Moment wenig Zeit und man muss bei Reynolds am Ball bleiben, vor allem wenn man es im Original liest weil es bei mir dann etwas länger dauert und 2. Die Kritiken die ich bislang gelesen habe waren etwas zwiespältig hinsichtlich der Auflösung der ganzen Geschichte, die wohl etwas enttäuschend und abrupt sein muss (nun ja man wird sehen...). Das führt sogleich zu meinem 2. Kritikpunkt
Achtung
Spoiler....
2. Reynolds verwendet praktisch die Hälfte der Romanhandlung darauf die Geschichte zum finalen Showdown hin zu entwickeln. Eine Auseinandersetzung bei der es um das Überleben eines ganzen Sonnensystems geht! Dabei werden Technologien eingesetzt über die man so noch nicht gelesen hat: ein Planet von der Größe Jupiters wird vollständig zerlegt nur um eine Maschine/Waffe zu bauen die dazu dient eine Sonne zu zerstören... das nur zur Illustrierung der Größenmaßstäbe mit denen gespielt wird...
Aber was macht Reynolds: man freut sich den halben Roman auf diesen finalen Showdown, minutiös wird alles geschildert, Handlungsfäden zusammengeführt und dann kurz vor dem Höhepunkt...Schnitt...schauplatzwechsel . Später gibt es noch eine kurze nüchterne Zusammenfassung der Ereignisse...es scheint fast als wäre Reynolds urplötzlich eingefallen, dass er den Roman zu Ende bringen muss, so abrupt wird dieser Erzählstrang gekappt.
Spoiler Ende
Nun gut...abgesehen oder trotz dieser beiden Kritikpunkte, kann die Arche uneingeschränkt empfohlen werden. Reynolds schreibt spannend, der kosmische Hintergrund ist gigantisch, Wissenschaft und Technik atemberaubend. Derart glaubwürdig habe ich Supertechnik ganz selten präsentiert bekommen, dabei wird sie aber nie zum alleinigen Selbstzweck, sondern ist stets in die Story eingebunden, allenfalls seine Protagonisten, obwohl eigentlich nicht schlecht gezeichnet, wirken manchmal etwas unglaubwürdig, wenn sie allzu schnell bereit andere Menschen, sogar jahrelange Freunde für ihre persönlichen Ziele zu opfern. Ok, in einer Space Opera ist das meiner Meinung nach akzeptabel (erwartet denn jemand in Space Operas ernsthaft ausgefeilte psychologische Charakterzeichnungen? Da ist mir der *cosmic touch* weit wichtiger und davon gibt es reichlich!)
So...der Beitrag ist etwas länglich geraten, das soll aber durchaus nicht zur Regel werden...
Vielleicht hat der Buch-Tipp dem einen oder anderen Appetit gemacht in das Buch reinzuschnuppern (möglicherweise trage ich Eulen nach Athen... ), es lohnt sich auf jeden Fall, außerdem würde es mich freuen, wenn dieser Roman irgendwann im Lesezirkel besprochen würde, eure Meinung dazu würde mich schon mal interessieren...
Trurl
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#2
Geschrieben 03 März 2004 - 18:41
erste einmal ein Danke fĂĽr deinen Beitrag. Auch ich habe Die Arche schon fest gebucht. Mal schauen, was die deutsche Ăśbersetzung hergibt.
du schreibst:
Och... das kann und darf zur Regel werden.So...der Beitrag ist etwas länglich geraten, das soll aber durchaus nicht zur Regel werden...
Ich finde deinen Beitrag und deine persönliche Aussage informativ.
Naja, in meinem Falle schon, weil ich zwar Chasm City "nur" durchschnittlich fand, dafür aber Unendlichkeit als inovativen und äusserst spannenden Roman noch gut in Erinnerung habe.Vielleicht hat der Buch-Tipp dem einen oder anderen Appetit gemacht in das Buch reinzuschnuppern (möglicherweise trage ich Eulen nach Athen...
Ob wir Die Arche in den Lesezirkel aufnehmen, werden die Members entscheiden... gelesen wird der neue Reynolds allemal und darĂĽber geredet bzw. geschrieben sowieso.
Gruss
JĂĽrgen
Bearbeitet von JĂĽrgen, 03 März 2004 - 18:42.
#3
Geschrieben 03 März 2004 - 20:21
Das freut mich wirklich zu hören, denn exakt dieser Umstand hat mich doch ein wenig gestört damals. Bleibt zu sagen: Her mit dem Schinken!Als Appetithappen sei nur angemerkt, dass der kosmische Hintergrund, der im Roman Unendlichkeit nur angedeutet wurde, um neue Facetten erweitert wird, auch der Untergang der Alienzivilisationen erscheint in einem neuem Licht.
#4
Geschrieben 03 März 2004 - 23:47
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#5
Geschrieben 04 März 2004 - 00:19
(Georg Christoph Lichtenberg)
#6
Geschrieben 04 März 2004 - 00:25
#7
Geschrieben 04 März 2004 - 11:48
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#8
Geschrieben 05 März 2004 - 07:49
#9
Geschrieben 05 März 2004 - 17:16
Generell hat sich an Reynolds Erzählstil nichts geändert. Es wird zwischen mehreren Ebenen flott hin und her gewechselt (Manchmal konnte ich einfach nicht widerstehen und habe ein paar Kapitelchen überblättert um beim aktuellen Handlungsfaden weiterzulesen... http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/rolleyes.gif). Zum Ende sage ich mal nichts mehr, lest das Buch selbst, ich glaube es macht jetzt wo den Roman kaum einer kennt wenig Sinn darauf zu ausführlich einzugehen. Und das müsste ich. Ich finde, der Roman lohnt sich auf alle Fälle und wenn hier ein paar Leutchen mehr mitdiskutieren, können auch die Probleme des Romans im Detail erörtert werden. Ich werde dann auch gerne den Finger auf diese wunden Stellen drücken... TrurlHallo Trurl, sind im Roman auch soviele "Schnitte" vorhanden wie bei UNENDLICHKEIT? Du schreibst ja, dass am Schluss alles auf das Finale hinausläuft und dann abrupt abgebrochen wird.
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#10
Geschrieben 06 März 2004 - 01:37
davedafür aber Unendlichkeit als inovativen und äusserst spannenden Roman noch gut in Erinnerung habe.
sullivanum ‚Unendlichkeit’ und ‚Chasm City’ gab es ja einiges Gerangel im Lesezirkel, aber unterm Strich hat der Autor doch einige Anhänger hier gefunden. Erstes Buch gefällt mir sehr gut
ich glaube dass ich unendlichkeit heuer doch lesen werde ich hab ja seinerzeit sehr sehr schnell im lesezirkel aufgegeben - da war chasm city nicht unschuldig - und scheinbar das "gute" buch versäumt und das nachfolgewerk gelesen das wär ja so als ob man matrix erst ab reloaded anschaut trurl über chasm cityDer schnelle Wechsel zwischen den Handlungsfäden hatte mir damals überhaupt nicht gefallen. Sehr häufig wurde Spannung aufgebaut, man wartet auf den Höhepunkt - und Reynolds bricht ab
hmmm - grummel - zugegeben - da is sogar was dran - aber der gute alte phil hätt die geschichte in an viertlel untergebracht - warum ich da 800 seiten lesen musste versteh ich nicht ganz lg joe http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.pngstilistisch eher ein Krimi der schwarzen Serie, den man mit einem Schuss P.K.Dick gekreuzt hat.
#11
Geschrieben 06 März 2004 - 09:57
Besser ist das ! Wie bei vielen Autoren kommt es auf die Auswahl der ersten BĂĽcher an um ein Fan zu werden. Bei PKD arbeite ich noch dran http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png QUOTE (trurl)ich glaube dass ich unendlichkeit heuer doch lesen werde
Guter Vergleich ! QUOTE (joe)trurl ĂĽber chasm city
stilistisch eher ein Krimi der schwarzen Serie, den man mit einem Schuss P.K.Dick gekreuzt hat.
Wegen der Stimmung Joe. Von mir aus hätte Reynolds noch 100Seiten drauf legen können. Nach UNENDLICHKEIT war ich ja auf einen Megaschmöker eingestellt. lg alexhmmm - grummel - zugegeben - da is sogar was dran - aber der gute alte phil hätt die geschichte in an viertlel untergebracht - warum ich da 800 seiten lesen musste versteh ich nicht ganz
Bearbeitet von Skydiver, 06 März 2004 - 09:58.
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#12
Geschrieben 07 März 2004 - 03:03
#13
Geschrieben 09 März 2004 - 21:51
Es könnte ja mit dem Lesezirkel im Mai was werden, und ich kann gar nicht sagen, wie mir die Fingerspitzen jetzt schon jucken...Das Buch ist übrigens heute auf Deutsch erschienen - für diejenigen, die es nicht erwarten können.
#14
Geschrieben 10 März 2004 - 00:22
(Georg Christoph Lichtenberg)
#15
Geschrieben 10 März 2004 - 10:53
...ich fürchte, neue Fans wird Reynolds mit dem Roman nicht gewinnen können - das Buch ist etwas schlechter als die Vorgänger.und könnte die Patt-Situation der Schwärmer und Enttäuschten endgültig auflösen. Mal schauen.
#16
Geschrieben 10 März 2004 - 11:44
#17
Geschrieben 10 März 2004 - 12:01
#18
Geschrieben 10 März 2004 - 14:03
Da „Die Arche“ eine Fortsetzung von „Unendlichkeit“ sein soll bietet sich doch eher „Unendlichkeit“ als Einstieg an ?Ich würde Dir empfehlen, nicht bei dem Buch "Die Arche" zu beginnen. Geht zwar, aber nur mit Mühe. Denn eigentlich ist es die Fortsetzung von "Unendlichkeit". Viele Hintergründe, Begriffe und Themen wirst Du nicht verstehen. Am besten für den Neueinstig eignet sich nach meinem Dafürhalten "Chasm City".
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#19
Geschrieben 10 März 2004 - 15:34
Ich habe mir selbst bereits überlegt was der beste Einstieg in das Reynolds Universum ist: "Unendlichkeit" oder "Chasm City"? Letztlich ist es egal, wenn man allerdings rasch zu "Die Arche" vorstoßen will empfiehlt sich natürlich "Unendlichkeit", weil das der unmittelbare Vorgänger mit den meisten Anknüpfungen ist. @Rusch: Oberflächlich gesehen gibt es da natürlich Ähnlichkeiten. Nichts gegen Hamilton, doch das Universum, das Reynolds entwirft ist doch ein kleines bischen weniger handgewedelt und realer als Hamiltons. Es entspricht ganz einfach mehr meinen eigenen Vorstellungen der Zukunft. Ich hatte Hamilton's "Night Dawn"-Zyklus bisher immer vor mich her geschoben. Unmittelbar nach "Chasm City" habe ich dann endlich damit angefangen zu lesen, empfand den Wechsel aber eher als kalte Dusche... Die Ankunft der der Siedler auf Lalonde hatte für auf mich zum Beispiel doch etwas sehr Soap-Haftes und die Dialoge... ich hoffe das bessert sich. Von Joshua Calverts erster Szene war ich allerdings sehr angetan. Und jetzt stecke ich seit Monaten noch immer noch auf Seite 123 fest und kann mich nicht aufraffen weiterzulesen. Dieses Jahr wird das wohl nichts mehr. Nun ich werde auf jeden Fall weiterlesen, ich denke man muß auch erst ein wenig warm werden mit dem Zyklus. TrurlDa "Die Arche" eine Fortsetzung von "Unendlichkeit" sein soll bietet sich doch eher "Unendlichkeit" als Einstieg an ?
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#20
Geschrieben 11 März 2004 - 11:14
Reynolds hat zuerst den Novellenband "Diamand Dogs" verfasst, dann "Unendlichkeit", "Chasm City" und "Arche". "Unendlichkeit" und "Arche" sind miteinander verknüpft. "Chasm City" ist eine eigenständige Geschichte und spielt chronologisch vor den Ereignissen von "Unendlichkeit". "Chasm City" ist nach meinem Dafürhalten etwas zugänglicher geschrieben und erläutert auch gut einige Hintergründe von Reynolds Universum. Wenn Du Kolonialisierungs-Themen und "noir-Blade-Runner"-Thriller magst, dann "Chasm City". Wenn Du reine Space Opera -Storys magst und Dich von der anfänglichen Komplexität nicht abschrecken läßt, dann "Unendlichkeit".Da „Die Arche“ eine Fortsetzung von „Unendlichkeit“ sein soll bietet sich doch eher „Unendlichkeit“ als Einstieg an ?
#21
Geschrieben 11 März 2004 - 11:47
Oberflächlich gesehen gibt es da natürlich Ähnlichkeiten. Nichts gegen Hamilton, doch das Universum, das Reynolds entwirft ist doch ein kleines bischen weniger handgewedelt und realer als Hamiltons. Es entspricht ganz einfach mehr meinen eigenen Vorstellungen der Zukunft.
Ich hatte Hamilton's "Night Dawn"-Zyklus bisher immer vor mich her geschoben.
Unmittelbar nach "Chasm City" habe ich dann endlich damit angefangen zu lesen, empfand den Wechsel aber eher als kalte Dusche...
Die Ankunft der der Siedler auf Lalonde hatte fĂĽr auf mich zum Beispiel doch etwas sehr Soap-Haftes und die Dialoge... ich hoffe das bessert sich.
Von Joshua Calverts erster Szene war ich allerdings sehr angetan.
Und jetzt stecke ich seit Monaten noch immer noch auf Seite 123 fest und kann mich nicht aufraffen weiterzulesen.
Dieses Jahr wird das wohl nichts mehr.
Nun ich werde auf jeden Fall weiterlesen, ich denke man muĂź auch erst ein wenig warm werden mit dem Zyklus.
Trurl [/quote]
SF und Real - was fĂĽr ein Wiederspruch. Letzt hat jemand in einem anderen Forum geschrieben, dass er Ringwelt real fand. LOL
Aber ich verstehe was Du meinst. Ich fĂĽr meinen Teil kann sagen, dass ich mir Hamiltons Zukunfstvision sehr gut vorstellen konnte und die Vielseitigkeit seiner Welten, Raumschiffe und Habitate einfach nur noch faszinierend fand.
Aber ich mache Dir einen Vorschlag: Ich lese Unendlichkeit und Die Arche und Du den Armageddon Zyklus. Aber nimmer die Zeit dafĂĽr. Das ist kein Werk das man so nebenher liest. Dazu ist die Geschichte mit teilweise bis 6 und mehr Handlungsebenen zu komplex.
#22
Geschrieben 12 Mai 2004 - 07:54
#23
Geschrieben 12 Mai 2004 - 09:44
Alle Zusammenhänge die in Chasm City spielen werden im Buch Chasm City auch behandelt. Der Große Boss ist Hausmann. Dies spielt allerdings in der aktuellen „Arche“-Handlung keine Rolle. Nur an die Zusammenhänge der Mademoiselle mit anderen Aliens kann ich mich nicht erinnern. Die Geschichte der Maden wird auch in Chasm City beschrieben.Ich bin gerade mitten in der ARCHE und habe mal eine Frage: Werden im Buch CHASM CITY Ereignisse beschrieben, auf die hier angespielt wird, oder hat das Buch mit der Handlung nichts zu tun? Ich denke z.B. an die Abenteuer von Skade, die "Made" oder den Schweinen. Sullivan
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#24
Geschrieben 21 Mai 2004 - 18:53
#25
Geschrieben 24 Mai 2004 - 08:49
#26
Geschrieben 24 Mai 2004 - 20:34
Ja... Nein... vielleicht... oder auch nicht Ich stimme mit Dave vollkommen überein, dass die Arche sowohl storymässig als auch schriftstellerisch nicht gerade das Zeug für einen erinnernswerten Roman hat. Nur... stelle ich mir vor... wenn ich nie Unendlichkeit gelesen hätte, würde die Arche mit höchster Wahrscheinlichkeit gar nicht soooo schlecht abschneiden. Es ist der "Fluch" von Unendlichkeit; dieser Roman war so atemberaubend gut, dass alles was danach kommt, nur noch als blasses Abbild erscheint. Ich bin jetzt zu zwei Drittel durch und habe, eigentlich unverzeilich, einen anderen Roman dazwischengeschoben... eine Qualitätsaussage, die an Deutlichkeit nicht zu übertreffen ist. Ich muss mich leider den meisten Argumenten von Dave und Sullivan anschliessen, ungern, aber so sieht es nun mal aus. Nunja, ob ich den dritten Teil dann noch kaufe ? Ich weiss es nicht Gruss JürgenDynamik, Originalität, Spannung, all die Eigenschaften von UNENDLICHKEIT sind hier nicht zu spüren.
Bearbeitet von JĂĽrgen, 24 Mai 2004 - 20:38.
#27
Geschrieben 26 Mai 2004 - 16:42
Zugegeben, als Meisterwerk der SF wird dieser Roman nicht in die Geschichte der SF eingehen. Aber ist Die Arche wirklich um soviel schlechter als Unendlichkeit? Also ich weiss nicht. Ich fand Die Arche zum Beispiel ideenmässig gar nicht übel.
Die Arche hat spannend und physikalisch exakt beschriebene Action-Sequenzen, die technisch-wissenschaftlichen Details sind in meinen Augen sogar interessanter und noch ĂĽberzeugender herausgearbeitet.
Mit den UnterdrĂĽckern haben wir ein faszinierendes Konzept eines auf Selbstorganisation beruhenden Roboterkollektivs, das eine Aura latenter Bedrohlichkeit und absoluter Fremdheit umgibt und dem jede erkennbare Menschlichkeit vollkommen abgeht.
Und mit den Synthetikern ist Reynolds das Kunststück gelungen eine menschliche Kollektivintelligenz plausibel und vor allem positiv darzustellen. So seltsam es klingt, ausgerechnet die Kultur der verfemten Synthetiker erscheint mir unter den menschlichen Splittergruppen in Yellowstone-System noch als die Positivste. Dort gibt es wenigstens einen funktionierenden Gemeinschaftssinn unter den Menschen, so etwas wie soziale Wärme und sogar spielende Kinder(!).
Wenn man allerdings eine großartige Erzählung erwartet hat, die einen in den Bann schlägt und bis zur letzten Seite mitfiebern lässt, wird man von der Arche tatsächlich enttäuscht. Der Roman ist eher von der unterkühlten Sorte, der mehr durch seinen Detailreichtum und seine Ideen fasziniert als durch eine mitreißende Geschichte und atemlose Spannung, das ist schon wahr.
Was mich am an Arche meisten gestört hat (ich habe es schon geschrieben), war die fast lieblose Abhandlung des eigentlichen Romanhöhepunkts im Resurgam-System. Zuerst wird viel Zeit und Raum geopfert, Clavains Reise durchs Yellowstone-System und dessen Besuch bei H zu schildern (wo übrigens auf ausserordentlich bizarre physikalische Experimente eingegangen wird), sowie die Rückeroberung der Waffen vorzubereiten (was letztlich nur mit dem Ziel dient die Unterdrücker zu bekämpfen, sowie den Untergang des Resurgam-Systems zu verhindern), um am Ende die finale Auseinandersetzung mit den Unterdrückern sowie die Zerstörung des Planeten lediglich in einem gerafften Rückblick wie beiläufig abzuhandeln. Das war extrem unverständlich und frustrierend.
Dennoch überwiegt mein positiver Gesamteindruck, was sicherlich zu einem großen Teil daran liegt, weil Reynolds eine düsteres und faszinierendes Universum erfunden hat, das mit vielen hervorragenden Ideen glänzt und ich mich ersatzweise auch an intelligent ausgedachten Hard Science Anteilen schadlos halten kann, wenn schon die Story keine atemlose Spannung aufkommen läßt.
@all:
Was ist eigentlich eure Meinung zum Nachtkonzil, das offenbar nur in Skades Kopf herumspukt und von dem sonst niemand etwas weiß? Ich habe so einen speziellen Verdacht wer wirklich dahintersteckt. Eigentlich ist es ziemlich offensichtlich†¦
Trurl
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#28
Geschrieben 27 Mai 2004 - 10:59
#29
Geschrieben 27 Mai 2004 - 12:53
Ich wollte das nicht so direkt ansprechen, weil solche Vergleiche "objektiv" schwer zu begründen sind und starke subjektive Vorlieben eine Rolle spielen, aber ich stimme dir zu... wenn ich gefragt werde, welcher Roman mir mehr liegt (und kenne ja inzwischen beide) fällt mein Urteil klar zugunsten der Arche aus, sorry Andreas.Da können Romane wie "Diamant" einpacken.
Aber was soll's, ich hab es auch nicht bedauert den Diamant gelesen zu haben. So schlecht war er nun wirklich nicht...
Trurl
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#30
Geschrieben 28 Mai 2004 - 07:26
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