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(Vol.8/2014) Jonathan Strahan (Hrsg.) - The Best Science Fiction and Fantasy of the Year, Volume Eight


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85 Antworten in diesem Thema

#31 Oliver

Oliver

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Geschrieben 08 Juni 2015 - 09:38

Das ist konsequent durchdacht und stark erzählt.

 

Dann sind wir uns bei "Water", einig, Armin. Für mich bisher das Highlight des Bandes. Werde definitiv auch mal einen Roman von Naam lesen.

 

--

Kam heute Morgen gut weiter, gleich wieder drei Einschätzungen von mir:

 

“The Pilgrim and the Angel†, E. Lily Yu (McSweeney†™s 45)
Ein Vater in Kairo bekommt Besuch vom Erzengel Gabriel, der ihn auf einem fliegenden Teppich auf seine Hadj mitnimmt und dann in die USA zu seinem Sohn, der sich lange nicht gemeldet hat. Viele Nahost-Familienklischees UND ein Fliegender Teppich? Ferner: Leser, die immer brauchen, dass "was passiert", die werden hier frustriert sein. Ich? Habe die Geschichte irgendwie furchtbar gerne gelesen. Note 2
Bockstarker Anfangssatz, zitiere ich gerne voll: "Three days before Mr. Fareed Halawi was washed and turned to face the northeast, a beatific smile on his face, he had the unusual distinction of entertaining the angel Gabriel at the coffeeshop he operated in the unfashionable district of Moqattam in Cairo."
 
“Entangled†, Ian R Macleod (Asimov†™s)
1. Ich traue mir als Leser eigentlich eine Menge zu, eine ganze Menge. 2. Ian R MacLeod ist ein toller SF-Autor, der fast lehrbuchmäßig alles richtig macht, was ein SF-Autor richtig machen kann. 3. Seine Geschichten überfordern mich manchmal. Diese hier will ich gar nicht erst versuchen zusammen zu fassen. Man wird mit Ideen und verdichteten Handlungselementen geradezu begraben. Habe ich fasziniert gelesen, für eine völlige Begeisterung muss ich aber wohl noch 1-3 nächste Level als Leser erreichen. Ein objektiver Minuspunkt: Etwas lang. Note 2-
 
“Fade to Gold†, Benjanun Sriduangkaew (End of the Road)
Seltsame Kriegs- und Liebegeschichte mit Yuck-Ende. Flashte mich nicht so richtig, aber gut geschrieben. Note 3+

Bearbeitet von Oliver, 08 Juni 2015 - 09:41.

  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
  • • (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)

#32 Armin

Armin

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Geschrieben 08 Juni 2015 - 17:22

Bei der nächsten Geschichte darf ich mich in Sachen Begeisterung meinen Vorrednern anschließen:

 

Ted Chiang: The Truth of Fact, the Truth of Feeling (Subterranean)

Ted Chiang schreibt vergleichsweise wenig, aber eigentlich immer auf hohem Niveau. Das ist auch hier der Fall. „The Truth of Fact, the Truth of Feeling† verknüpft zwei Erzählebenen: Die eine spielt in nicht allzu ferner Zukunft, es geht um den Ich-Erzähler, seine Tochter Nicole und eine neue Technik namens „Remem“, die es erlaubt, Aufzeichnungen (die meisten Menschen führen sogenannte „Lifelogs“) nach bestimmten Erinnerungen zu durchsuchen. Die zweite Ebene ist in der Vergangenheit angesiedelt, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: In Westafrika kommt ein christlicher Missionar zu einem Stamm der Tiv und bringt dem Jungen Jijingi Lesen und Schreiben bei. Jijingi merkt, wie ihn das verändert, wie er beginnt, europäisch zu denken und zu handeln. (Ironie am Rande: Laut Wikipedia sind die Tiv, in Nigeria und Kamerun lebend, heute überwiegend christlichen Glaubens.) Auch für den namenlosen Ich-Erzähler der anderen Ebene verändert sich durch das „Remem“ praktisch alles: Denn er muss erkennen, dass das Bild, das er sich von sich selbst und seiner Vergangenheit gemacht hat, nicht der Wahrheit entspricht.

 

Tolle Geschichte (die für den Hugo 2014 als „best novelette“ nominiert war, aber nicht gewonnen hat). Auch wenn eigentlich relativ früh klar ist, worauf der Autor hinaus will, ist das wirklich sehr gut erzählt, absolut lesenswert.

 

Hier gibt†™s die Erzählung online:

https://subterranean...g_by_ted_chiang

 

 

 

Dann sind wir uns bei "Water", einig, Armin. Für mich bisher das Highlight des Bandes. Werde definitiv auch mal einen Roman von Naam lesen.

 

Ich hänge ja noch ein bisschen hinterher, deshalb kommt da vielleicht (na: hoffentlich) noch das eine oder andere Highlight. Aber bislang gehört Naam dazu, ebenso Chiang und Lee. Macht nach neun gelesenen Geschichten drei überdurchschnittliche - gar nicht schlecht die Ausbeute.



#33 Armin

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Geschrieben 09 Juni 2015 - 07:03

Thomas Olde Heuvelt: The Ink Readers of Doi Saket (Tor.com)

Thomas Olde Heuvelt ist ein holländischer Autor, der für seine Geschichte „The Boy Who Cast No Shadow“ (die englische Fassung ist 2012 erschienen) auch schon für den Hugo Award nominiert war. In Holland hat er außerdem mehrere Romane veröffentlicht.

 

Die hier vorliegende Story trifft leider nicht meinen Geschmack. Zwar schildert der Autor die thailändische Kulisse mit vielen, vielen Details sehr lebendig, mir persönlich dauert es aber zu lange, bis sich die Handlung in Gang setzt - es fehlt an einer echten Hauptperson, die die Geschichte trägt und die mich interessieren könnte. Das soll zwar Tangmoo sein, der läuft für mich aber (von den ersten Zeilen der Geschichte mal abgesehen) lange zu sehr nebenbei †¦ Na ja, nicht mein Fall.

 

Die Geschichte ist hier online zu lesen:

http://www.tor.com/2...s-of-doi-saket/



#34 Armin

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Geschrieben 10 Juni 2015 - 07:19

Richard Parks: Cherry Blossoms on the River of Souls (Beneath Ceaseless Skies)

Der Junge Hiroshi starrt in einen Brunnen, aus dem er - und nur er - Musik hört. Irgendwann klettert er in den Brunnen und findet zu sich selbst (klingt pathetisch, ist aber so). Die Kurzfassung: Er erfährt dort einiges über sein früheres Leben, schüttelt die Vergangenheit ab und kann jetzt endlich er selbst sein.

 

Eine Fantasy-Geschichte in asiatischem Setting, weit eher Märchen als spannendes Abenteuer, nett erzählt, mehr aber auch nicht.

 

Die Story online:

http://www.beneath-c...river-of-souls/



#35 Oliver

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Geschrieben 10 Juni 2015 - 08:39

Die nächsten drei Einschätzungen von mir:

 

“Selkies Stories are for Losers†, Sofia Samatar (Strange Horizons)
Phantastische Elemente sind hier nur am Rande zu finden, eigentlich eher eine Story um die Beziehung von Frauen zu ihren Müttern, zu Freundinnen usw. Der Schreibstil und der Tonfall hat mir so gut gefallen, dass ich mich mit der Autorin mal per Recherche mehr beschäftigt habe. Note 2
 
“In Metal, In Bone†, An Owomoyela (Eclipse Online)
Etwas verquaste Geschichte um, ja, Knochen, und was man in ihnen sehen kann. Eigentlich eine faszinierende Prämisse, hat mich aber leider etwas kalt gelassen. Note 3
 
“Kormack the Lucky†, Eleanor Arnason (F&SF)
Mini-Fantasyepos um Iren, der entführt wird und als eine Art Sklave von Elfen und Feen gehalten wird. Ziemlich lange Geschichte mit eigentlich schöner Fantasy-Atmosphäre, die aber bei mir auf den falschen Abnehmer trifft. Wie wohl recht viele (es ist doch kein Zufall, dass bei den Jahresbest-Anthos Fantasy-Reihen häufiger sterben und auch im Moment ziemlich unterrepräsentiert sind) mag auch ich gerne große, dicke Fantasy-Epen, das Genre in seiner kurzen Form aber nicht so. Dabei gibt es an der Geschichte, außer der Überlänge, gar nicht so viel auszusetzen, hier werden schon recht gekonnt iriche Mythen mit Fantasy-Wesen wie Elfen (kann man das trennen?!) gemixt.  
Deshalb verteile ich eine höchst subjektive Note (Fans von Fantasy in der kurzen Form werden höher zulangen) und setze aus schlechtem Gewissen ein Plus dahinter. Note 3+. 

Nebenbei: Nächstes Jahr bekommen wir noch eine Antho mehr: Neil Clarke (gibt Clarkesworld und Forever raus) hat angekündigt, dass er nächstes ab nächstem Jahr mit "[color=rgb(84,84,84);font-family:arial, sans-serif;font-size:small;]The [/color]Best Science Fiction[color=rgb(84,84,84);font-family:arial, sans-serif;font-size:small;] of the Year - Volume [/color]1" bei[color=rgb(84,84,84);font-family:arial, sans-serif;font-size:small;] Night Shade Books am Start ist. [/color]

  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
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#36 Armin

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Geschrieben 11 Juni 2015 - 07:41

Priya Sharma: Rag and Bone (Tor.com)

Die Google-Suche nach „Priya Sharma“ offenbart als ersten Treffer eine Figur aus einer britischen Seifenoper („Emmerdale“) †¦ Findet man endlich das Blog der Autorin, erfährt man leider nur wenig mehr, als dass sie in Großbritannien lebt und seit 2004 fleißig Kurzgeschichten schreibt und veröffentlicht. Hauptsächlich scheint es sich wohl um Horror und (Dark) Fantasy zu handeln, was auch durch die Einleitung im Buch bestätigt wird, in der wir immerhin noch erfahren, dass Frau Sharma Ärztin ist.

 

Bei „Rag and Bone“ handelt es sich allerdings um eine waschechte Alternativweltgeschichte: Tom ist in einem alternativen Liverpool des 19. Jahrhunderts eine Art Lumpensammler; für die Peels, eine reiche und mächtige Familie, ist Tom unter den Armen gleichzeitig auf der Suche nach potenziellen Organspendern.

 

Starke Geschichte, die sich sehr gut liest und am Ende (angedeutet aber schon deutlich früher) mit einer überraschenden Wendung aufwartet, die hier natürlich nicht verraten werden darf. Sehr überzeugend kommt das Dickens-Flair daher. Mit dem Dickens-Vergleich sind wir aber auch bei dem Punkt, der mir erst nicht ganz stimmig erschienen, höchstwahrscheinlich aber pure Absicht ist (Schusseligkeit möchte ich der Autorin nur ungern unterstellen): Wenn man die Geschichte von ihrer ganzen Atmosphäre her zeitlich ungefähr bei „Oliver Twist“ einordnet, passt die kurze Szene, in der Fußballfans des FC Liverpool und des FC Everton aufeinander treffen, leider ganz und gar nicht. Ich hab†™s noch mal überprüft und bin bestätigt worden: Der FC Liverpool wurde erst 1892 gegründet, die roten Farben hat man erst ab 1896 †¦ Warum das in dieser Alternativwelt fünfzig Jahre früher der Fall sein sollte, erschließt sich mir nicht. Also ist das vielleicht eher anders rum zu verstehen, das Dickens-Flair täuscht, und die Story spielt eher 1910 oder 1920 und es ist eben eine der Besonderheiten dieser Alternativwelt, dass sie nicht moderner daherkommt - vielleicht wegen des unheilvollen Einflusses der mächtigen Familien, die die Welt schön so lassen wollen, wie sie für sie am besten funktioniert †¦

 

Die Story online:

http://www.tor.com/2...0/rag-and-bone/

 

 

 

Nebenbei: Nächstes Jahr bekommen wir noch eine Antho mehr: Neil Clarke (gibt Clarkesworld und Forever raus) hat angekündigt, dass er nächstes ab nächstem Jahr mit "[color=rgb(84,84,84);font-family:arial, sans-serif;font-size:small;]The [/color]Best Science Fiction[color=rgb(84,84,84);font-family:arial, sans-serif;font-size:small;] of the Year - Volume [/color]1" bei[color=rgb(84,84,84);font-family:arial, sans-serif;font-size:small;] Night Shade Books am Start ist. [/color]

 

 

Wer soll das nur alles lesen ...



#37 Armin

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Geschrieben 12 Juni 2015 - 07:00

Lavie Tidhar: The Book Seller (Interzone)

Lavie Tidhar ist ein israelischer Autor, der 2012 mit seinem Roman „Osama“ den World Fantasy Award gewonnen hat (auf Deutsch gibt es bislang wohl nur eine gebundene Ausgabe, dafür gleich zwei Threads bei uns: http://www.scifinet....e-thidar-osama/ und http://www.scifinet....e-tidhar-osama/). Wie im Blog des Autors zu lesen ist (https://lavietidhar....entral-station/, inklusive Links zu online zu findenden Geschichten) gehört die hier vertretene Story „The Book Seller“ zu einem Geschichten-Zyklus, den er „Central Station“ betitelt - daraus soll wohl mal eine Art Episodenroman werden; den würde ich wirklich sehr gerne lesen.

 

In der Geschichte geht es um Achimwene, einen Sammler alter Bücher (und zwar mit Vorliebe billiger Pulps, wie zum Beispiel Western um den Helden „Ringo“), und die doch sehr exotisch wirkende Welt, in der er lebt. In diese tritt Carmel, eine „Strigoi“ (also eine Art Vampirin; Tidhar hat aber auch eine Geschichte mit diesem Titel verfasst, die ebenfalls zum Central-Station-Zyklus gehört, siehe hier: https://lavietidhar....e-book-strigoi/), für die er zwischenzeitlich auch den Ausdruck „Shambleau“ verwendet, natürlich mehr als nur eine Anspielung auf die gleichnamige Story von C.L. Moore,  in der Northwest Smith einer Frau verfällt, die sich als Parasit entpuppt, der seinen Opfern die Lebenskraft raubt.

 

Tolle Geschichte, mit einer sehr eigentümlichen, aber fesselnden Atmosphäre, stark geschrieben, sehr gern gelesen. Auch von Lavie Tidhar werde ich mir mal das eine oder andere auf die Leseliste packen.

 

Die Story ist zwar ursprünglich in Interzone erschienen, online ist sie aber im Clarkesworld Magazine zu finden (es gibt auch wieder eine Audio-Version): http://clarkesworldm..._03_15_reprint/



#38 Armin

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Geschrieben 13 Juni 2015 - 08:35

K.J. Parker: The Sun and I (Subterranean)

K.J. Parker (Tom Holt) liefert eine Fantasy-Story, in der fünf Freunde, die unter chronischem Geldmangel leiden, eine neue Religion gründen, die zu einem durchschlagenden Erfolg wird, der sie selbst verblüfft.

 

Eine zwiespältige Sache: keine wirklich schlechte Geschichte, ganz unterhaltsam, mit einem Augenzwinkern erzählt - allerdings viel zu lang geraten, um angesichts des übersichtlichen Inhalts wirklich gut zu sein. Ähnliches gilt auch für die humorvolle Seite der Erzählung: Mehr als ein gelegentliches Schmunzeln hat „The Sun and I“ bei mir nicht geweckt. Insgesamt also ziemliche Durchschnittskost.

 

Die Story online:

https://subterranean...by_k._j._parker

 

James Patrick Kelly: The Promise of Space (Clarkesworld)

Science-Fiction-Autorin Zoe besucht ihren Mann, den Astronauten Kirk Anderson, im Krankenhaus. Captain Kirk, wie er scherzhaft genannt wird, ist nach einem Selbstmordkommando zur Erde zurückgekehrt. Das hat er zwar überlebt, doch er kann sich nur noch mit Hilfe einer KI-Erweiterung mit seiner Außenwelt verständigen.

 

Klasse Geschichte. Am Anfang sind die Dialoge zwischen Zoe und Kirk herrlich schräg, je länger die Unterhaltung dauert, desto ernster und tragischer wird der Inhalt der Gespräche. Das Ende ist dann nur logisch.

 

Die Story online (auch als Podcast):

http://clarkesworldm...om/kelly_09_13/



#39 Armin

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Geschrieben 13 Juni 2015 - 16:54

Charlie Jane Anders: The Master Conjurer (Lightspeed)

Eine Fantasy-Geschichte in einer alternativen Welt, die unserer gleicht, nur dass dort Magie funktioniert: Hauptperson Peter ist mit einem Zauberspruch erfolgreich, ohne dass es negative Nebenwirkungen gibt. Das macht ihn zu einer Berühmtheit, sein Leben aber nicht unbedingt einfacher.

 

Eine weitere Story aus der Rubrik „ganz nett“, aber wie bisher praktisch alle Fantasy-Geschichten im Buch auch nicht die ganz große Nummer. Fast schon ärgerlich, dass die Autorin um Peters Zauber lange ein großes Geheimnis macht, die Auflösung dann aber (wie befürchtet) eine ziemlich banale Aktion offenbart. Das macht die ganze Story, auch in dieser Länge, noch ein bisschen überflüssiger †¦ Sympathische Randnotiz: Im japanischen Restaurant, in dem Peter und Rebecca essen, läuft Musik von Yes - immerhin.

 

Die Story online (inclusive Audio-Version):

http://www.lightspee...aster-conjurer/



#40 Armin

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Geschrieben 14 Juni 2015 - 08:04

E. Lily Yu: The Pilgrim and the Angel (McSweeney†™s 45)

Endlich mal eine Fantasy-Geschichte in diesem Buch, die mir von Anfang bis Ende zusagt: Fareed Halawani betreibt in Kairo ein Café und könnte mit seinem Leben recht zufrieden sein, wäre da nicht sein Sohn Ahmed, den es in die USA gezogen hat. Dass er sich nur sehr selten meldet und das jetzt schon ziemlich lange nicht mehr getan hat, bereitet vor allem Fareeds Frau Kummer. Da bietet der Erzangel Gabriel Fareed die Möglichkeit, mit einem fliegenden Gebetsteppich nach Florida zu reisen.

 

Köstlich, ein „Magic Carpet Ride“ der sehr unterhaltsamen Art. Den genialen Anfangssatz hat ja schon Oliver zitiert, Vergleichbares findet sich zuhauf in der Geschichte, die man mit einem breiten Grinsen lesen darf. Hat wirklich Spaß gemacht.

 

Eine Audio-Variante der Story gibt es hier:

http://podcastle.org...-and-the-angel/



#41 Oliver

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Geschrieben 14 Juni 2015 - 21:05

“Sing†, Karin Tidbeck (Tor.com)
Wunderbarer SF/Fantasy Hybrid um eine Alien-Kultur mit einer parasitären/symbiontischen Lebensweise, verpackt in eine Liebesgeschichte. Die Autorin beschwört wunderbar eine seltsame Atmosphäre. Hat mir gut gefallen. Die Autorin ist Schwedin  und schreibt auch in Englisch. Mich würde ja interessieren, ob sie das sehr gute Englisch selbst wuppt oder sich mitunter Hilfe holt. Denn eine reine Übersetzung ist die Geschichte wohl nicht. Note 2
 
“Social Services†, Madeline Ashby (An Aura of Familiarity)
Auch das Sozialamt kann in der Zukunft technisch aufrüsten. Interessante Story mit lustvoll-maliziösem Ende. Gekonnt. Note 2-
 
“The Road of Needles†, Caitlín R Kiernan (Once Upon a Time: New Fairy Tales)
Ich gestehe ehrlich: Da kam ich nicht richtig rein. Keine Note. 

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#42 Armin

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Geschrieben 15 Juni 2015 - 07:24

Ian R. Macleod: Entangled (Asimov†™s)

Die bisher komplexeste, für den Leser herausforderndste Geschichte des Buchs: In einer Zukunft, in der (nicht ganz freiwillig) die Bewusstseine aller Menschen miteinander vernetzt sind, ist Martha eine Außenseiterin, weil sie nach einer Gehirnverletzung nicht Teil dieses weltweiten Netzes sein kann. Die Geschichte springt zwischen Vergangenheit (erzählt in Ich-Perspektive) und Gegenwart (in der dritten Person erzählt) hin und her und arbeitet so Marthas Leben auf.

 

Hoch interessant zu lesen, aber definitiv keine leichte Kost. Eine Geschichte, der man vielleicht erst mit einem weiteren Lese-Durchgang wirklich gerecht werden kann, um all ihre Facetten zu erfassen. Das werde ich wohl irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt auch machen.

 

Benjanun Sriduangkaew: Fade to Gold (End of the Road)

Suriyothai war im 16. Jahrhundert eine Königin im heutigen Thailand. Sie starb 1548 während einer Schlacht, als sie ihrem Mann zu Hilfe eilen wollte. Die Story von Benjanun Sriduangkaew, einer thailändischen Autorin, knüpft daran an: Sie erzählt die Geschichte einer Soldatin, die mitangesehen hat, wie die Königin gestorben ist, und sich jetzt auf dem Heimweg befindet. Zu ihr gesellt sich eine Reisebegleiterin. Wie sich herausstellt, handelt es sich um eine „Krasue“, ein Fabelwesen aus der asiatischen Mythologie.

 

Fantasy mit asiatischem Setting scheint eine Modeerscheinung zu sein, sonst würde Jonathan Strahan uns wohl nicht schon die dritte Geschichte dieser Art innerhalb eines Buches präsentieren (Heuvelt, Parks und jetzt Frau Sriduangkaew). An mir prallt dieser Trend (oder ist es eine persönliche Vorliebe des Herausgebers?) ab, auch „Fade to Gold“ hat mich eher kalt gelassen - von den (bisher?) drei Geschichten war†™s aber immerhin die am besten geschriebene.

 

 

 

“Entangled†, Ian R Macleod (Asimov†™s)

1. Ich traue mir als Leser eigentlich eine Menge zu, eine ganze Menge. 2. Ian R MacLeod ist ein toller SF-Autor, der fast lehrbuchmäßig alles richtig macht, was ein SF-Autor richtig machen kann. 3. Seine Geschichten überfordern mich manchmal. Diese hier will ich gar nicht erst versuchen zusammen zu fassen. Man wird mit Ideen und verdichteten Handlungselementen geradezu begraben. Habe ich fasziniert gelesen, für eine völlige Begeisterung muss ich aber wohl noch 1-3 nächste Level als Leser erreichen. Ein objektiver Minuspunkt: Etwas lang. Note 2-

 

Da hatten wir wohl ein ganz ähnliches Leseerlebnis ...



#43 Lucardus

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Geschrieben 15 Juni 2015 - 16:06

Lavie Tidhar: The Book Seller (Interzone)

Das ist bisher meine Lieblingsstory, auch wenn ich noch nicht sicher bin, wie das Ende zu verstehen ist: 1 auf der Naujoks-Skala. Ich muss Tidhar auch mal in Langform lesen.
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#44 Armin

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Geschrieben 15 Juni 2015 - 19:23

Ich muss Tidhar auch mal in Langform lesen.

 

Ich habe mir jetzt mal Osama zugelegt, in der deutschen Ausgabe.

Bei Amazon habe ich dann noch entdeckt, dass der erste Roman von Tidhars Bookman-Trilogie ebenfalls auf Deutsch erschienen ist, als Bookman - Das ewige Empire I, allerdings bereits 2012 bei Piper. Die beiden weiteren Bücher der Trilogie scheinen es wohl nicht ins Deutsche geschafft zu haben ...



#45 Armin

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Geschrieben 16 Juni 2015 - 08:09

Sofia Samatar: Selkies Stories are for Losers (Strange Horizons)

Selkies sind nach der schottischen Mythologie Robben, die an Land kommen und sich in Menschen verwandeln. Wenn sie aber irgendwann ihr Fell wieder anlegen, kehren sie schnellstens ins Meer zurück - so auch die Mutter der Ich-Erzählerin in Sofia Samatars Geschichte „Selkies Stories are for Losers“.

 

Tja, eine weitere eher märchenhafte Geschichte, die nur wenig Eindruck bei mir hinterlässt - nicht mein Fall, aber zum Glück vergleichsweise kurz.

 

Die Story online:

http://www.strangeho.../selkie-f.shtml

 

An Owomoyela: In Metal, In Bone (Eclipse Online)

Eine Kriegsgeschichte: Benine hat die übernatürliche Fähigkeit, Tote zu identifizieren, wenn er ihre Knochen berührt.

 

Ohne die Schrecken des Krieges wirklich detailliert zu beschreiben, entsteht eine sehr bedrückende Atmosphäre - das ist wirklich gut gemacht und steigert sich auch durchaus noch bis zum Finale hin. Das offene Ende hinterlässt allerdings ein wenig Enttäuschung; sobald Benine angesichts der näher rückenden Front seine Erkennungsmarken erhalten hat, ist sein Tod nach der Logik der Geschichte ja eigentlich unausweichlich; dass der Leser dann im Unklaren gehalten wird, ob dieser Fall tatsächlich eintritt, ist irgendwie unbefriedigend.

 

Die Story online:

http://io9.com/read-...ne-b-1578555102



#46 Armin

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Geschrieben 17 Juni 2015 - 08:12

Eleanor Arnason: Kormack the Lucky (F&SF)

Die Geschichte eines irischen Jungen, der von Wikingern entführt wird und so nach Island kommt, wo er auf Sagenhelden, Elfen, Feen und Ähnliches trifft.

 

„Kormack the Lucky“ ist eine Geschichte, die mich überhaupt nicht angesprochen hat - sie kommt wieder aus der Fantasy-Ecke, und ist damit quasi „vorverurteilt“, aber sie ist eben auch viel zu lang. Anfangs liest sich das ja alles noch ganz nett (ohne dass es mich deshalb wirklich interessiert hätte), aber je länger sich die Geschichte hinzieht (und das sind stolze 44 Seiten im Buch), desto zäher wird†™s. Ich habe mich durchgekämpft (wie bei Gaiman), aber es hat sich noch weniger gelohnt.

 

Karin Tidbeck: Sing (Tor.com)

Noch eine Liebesgeschichte, allerdings eine, die in meinen Augen wesentlich schlüssiger zu einem überzeugende Ende geführt wird als M. John Harrisons „Cave and Julia“. Auch die Kulisse ist deutlich beeindruckender, spielt „Sing“ doch auf einem fremden Planeten, den die Autorin herrlich exotisch schildert. Tragisch, wie Aino und Petr zueinander finden und dann doch ganz unterschiedliche Ziele verfolgen †¦

 

Gute Geschichte, schön zu lesen, zwar nicht übermäßig spannend, aber mit einem melancholischen Grundton, der auch ohne Action mitreißend ist. Die (mir bislang unbekannte) Autorin ist übrigens Schwedin - das ist (wird sind hier ja nicht im Genre von Astrid Lindgren und Selma Lagerlöf, sondern in der Science Fiction) fast so exotisch, wie die fremde Welt, die sie hier (sehr gelungen) schildert.

 

Die Story online:

http://www.tor.com/2013/04/17/sing/

 

“Sing†, Karin Tidbeck (Tor.com)
Die Autorin ist Schwedin  und schreibt auch in Englisch. Mich würde ja interessieren, ob sie das sehr gute Englisch selbst wuppt oder sich mitunter Hilfe holt. 

 

Das ist mal eine interessante Frage - ja, würde mich auch interessieren. Auf mich hat die Sprache sehr native speaker-mäßig gewirkt.



#47 Oliver

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Geschrieben 17 Juni 2015 - 08:42

Das ist mal eine interessante Frage - ja, würde mich auch interessieren. Auf mich hat die Sprache sehr native speaker-mäßig gewirkt.

Genau. Das kam mir eben auch so vor.  Bei Ian R. MacLeod sind wir uns auch einig, Armin, ich fand das anstrengende Leseerlebnis so interessant, dass ich mich beizeiten mal gerne mehr mit dem Autor beschäftigen möchte. Er hat kürzlich mal im EBook ein Best Of seiner Kurzgeschichten veröffentlicht: http://www.amazon.de/dp/B00C652Z32 Der Band erschien bereits vor dem  demnächst noch erscheinenden und im LOCUS schon besprochenen "Frost on Glass" von PS Publishing, der nur einen Teil der Geschichten aus dem anderen Band und viele Sekundärtexte enthalten wird.  Und weiter:

 

“The Queen of Night†™s Aria†, Ian McDonald (Old Mars)
Bei dem Namen Ian McDonald erwarte ich immer einen der Highlights des Bandes - und werde erneut nicht enttäuscht. Vielleicht kann McDonald das mit dem Enttäuschen gar nicht. Glaube ich fast. Erzählt wird die Geschichte eines Konzert-Sängers, der auf seiner neuesten Kurz-Tournee Gigs an den Frontlinien der Schlachtfelder auf dem Mars geben muss. Da wird schon mal ein Konzert wegen um sich schießender Tripods abgebrochen und die Königin des Mars hat am Ende auch noch ein Wort mitzureden.. Die Pointe ist absehbar, dafür aber nicht weniger schön. Sie ist sogar sehr schön. Toll an der Geschichte ist der ernste, grimmige Tonfall, der die humoristischen Aspekte der Story noch besser heraus arbeitet, ich war eigentlich die ganze Zeit am Grinsen. Die Höchstnote bekommt die Geschichte aber nicht deswegen von mir, ihr wisst ja, ich bin eher verknöcherter Phantastik-Fan, der mit zu großen Dosen Humor eher fremdelt. Die Höchstnote gibt es wegen der für mich meisterhaften Beschwörung einer Retro-Burroughs-Atmosphäre auf dem Mars, ich habe die Geschichte ganz schrecklich furchtbar gerne gelesen. Note 1
Eigentlich wollte ich nur den Companion-Band "Old Venus" mal lesen, weil ich dachte, im Moment das Thema Mars nicht so zu brauchen, jetzt werde ich mir aber wohl "Old Mars" doch auch mal zulegen müssen.
 
“The Irish Astronaut†, Val Nolan (Electric Velocipede)
Ruhige, unspektakuläre Geschichte um einen Astronauten aus einem Ersatz-Team im Ruhestand, der, weil die Haupt-Astronauten nie ausfielen, immer auf der Ersatzbank bleiben musste. Ist man dann eigentlich ein "Astronaut" - wenn man zwar immer bereit, aber nie wirklich selbst im All war?  Ruhig und ganz wunderbar erzählte Geschichte. Note 2+
 
Yo. Und damit bin ich durch mit diesem Band. 

Mein Fazit: Hat sich mehr als gelohnt, die Lektüre. Mehr als genug Highlights in dem Band um ihn weiter zu empfehlen. Für mich noch schöner und wichtiger als vergnügliche Kurzgeschichtenlektüre und eine große  Ausbeute für mich von solchen Jahresbest-Anthos: Ich werde auf für mich neue/unbekannte/noch nicht mit beschäftigte Autoren (teilweise: wieder) aufmerksam gemacht, denen ich mich mal mehr widmen muss. Wie Lee, Naam, MacLeod u.a.

 

Meine Favoriten? Ich tat mich schwer (ein gutes Zeichen!) meine fünf Favoriten heraus zu picken und habe es auch nicht ganz geschafft, es sind sechs geworden. Meine Shortlist umfasste über zehn Storys. Umgekehrt: Geschichten, bei denen ich mich nicht mal mehr an den Inhalt erinnern konnte, nachdem ich den Titel las? Gut. Geschenkt. Warum dann für mich wohl nicht wichtig. Meine Favoriten in absteigender Reihenfolge:  

1. “Effigy Nights†, Yoon Ha Lee (Clarkesworld)
2. “Water†, Ramez Naam (An Aura of Familiarity)
3. “The Pilgrim and the Angel†, E. Lily Yu (McSweeney†™s 45)
4. “The Queen of Night†™s Aria†, Ian McDonald (Old Mars)
5. “The Truth of Fact, the Truth of Feeling†, Ted Chiang (Subterranean)
6. “The Herons of Mer de l†™Ouest†, M Bennardo (Lightspeed)
 

Bis auf weiteres habe ich mir vorgenommen, jetzt immer einen Roman und einen KG-Band/Antho abwechselnd zu lesen. Ab heute lese ich erstmal einen neuen Dirky-Roman (Kaiserkrieger) als Betaleser, und dann widme ich mich sofort Vol. 9 von Jonathan Strahan und steige in den dortigen, von Pogopuschel ja bereits eröffneten und gestarteten Thread ein. 

 

Selbstverständlich lese ich hier noch weiter mit und werde auch gerne noch mit diskutieren. Armin ist ja auch bald durch - und an die Nachzügler, eigentlich eilt es ja nicht..


Bearbeitet von Oliver, 18 Juni 2015 - 08:25.

  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
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#48 Armin

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Geschrieben 18 Juni 2015 - 07:03

Madeline Ashby: Social Services (An Aura of Familiarity)

Lena ist eine Sozialarbeiterin in der Zukunft - und trifft auf einen ganz besonderen Fall.

 

Sicher nicht schlecht geschrieben, hat mich aber thematisch völlig kalt gelassen. Mehr fällt mir dazu dann auch nicht ein.

 

Wie schon „Water“ von Ramez Naam wurde auch diese Geschichte ursprünglich in der Anthologie „An Aura of Familarity“ veröffentlicht, initiiert vom „Institute for the Future“ (www.itft.org). Unter dem folgenden Link findet man die gesamte Anthologie  als pdf-Datei:

http://www.iftf.org/fanfutures

 

Caitlín R Kiernan: The Road of Needles (Once Upon a Time: New Fairy Tales)

Ursprünglich in einer Anthologie mit modernen Märchen erschienen, ist „The Road of Needles“ die SF-Variante von „Rotkäppchen“ und Gewinner des Locus Award 2014 in der Kategorie „Short Story“. In einem Weltraumhabitat läuft etwas schief, das Wachstum des Waldes gerät außer Kontrolle und er überwuchert alles.

 

Ehrlich gesagt sehr zäh zu lesen, die achtzehn Seiten (in diesem Buch eine eher unterdurchschnittliche Länge) haben sich doch sehr hingezogen. Nicht mein Fall, sowohl stilistisch als auch inhaltlich.

 

 

und dann widme ich mich sofort Vol. 9 von Jonathan Strahan und steige in den dortigen, von Pogopuschel ja bereits eröffneten und gestarteten Thread ein. 

 

Ich bin dann in ein paar Tagen auch so weit.

 

 

Eigentlich wollte ich nur den Companion-Band "Old Venus" mal lesen, weil ich dachte, im Moment das Thema Mars nicht so zu brauchen, jetzt werde ich mir aber wohl "Old Mars" doch auch mal zulegen müssen.

 

Old Mars kann ich guten Gewissens empfehlen - gute Antho mit vielen schönen Geschichten, und das nostalgische Feeling wird dich sicher öfter überkommen. Und Old Venus liegt auch schon auf meinem Lesestapel.



#49 Armin

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Geschrieben 19 Juni 2015 - 07:15

Robert Reed: Mystic Falls (Clarkesworld)

Ähnlich wie bei Ted Chiang geht es um gespeicherte Erinnerungen, daraus entwickelt sich allerdings eine ganz andere Handlung: In „Mystic Falls“ hat sich eine seltsame Frau in den Erinnerungen aller Menschen eingenistet und taucht immer mal wieder auf - ein Virus, der nicht einfach zu beseitigen ist.

 

Zur Abwechslung auch mal eine SF-Story, die in die Rubrik Durchschnittsware fällt. Nett zu lesen, nett geschrieben, aber weder hochspannend noch sprachlich brillant - ganz nett eben, nicht mehr, sicher kein Highlight des Jahrgangs und auch nicht des Buches.

 

Die Story (auch als Audio-Fassung) online:

http://clarkesworldm...com/reed_11_13/

 

 

Und @Oliver:

Hast du die Reed-Story ausgelassen?



#50 Armin

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Geschrieben 20 Juni 2015 - 08:22

Ian McDonald: The Queen of Night†™s Aria (Old Mars)

Maestro Jack Fitzgerald, einst berühmter Sänger, hat seine besten Tage hinter sich. Völlig abgebrannt ist er auf dem Mars gestrandet. Während dort ein Krieg tobt, absolviert Fitzgerald zusammen mit Faktotum und Pianist Faisal eine Reihe von Auftritte vor Soldaten - und trifft schließlich auf seinen größten Fan, eine - da haben wir den Bezug zum Titel - „Königin der Nacht“ der etwas anderen Art.

 

Stark erzählte, tragikomische Geschichte von Ian McDonald, die bereits in der lesenswerten Anthologie „Old Mars“ zu den Höhepunkten gehört hat und auch hier beim Wiederlesen nichts von ihrer Klasse verloren hat.



#51 Lucardus

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Geschrieben 20 Juni 2015 - 15:55

“The Sun and I†, K J Parker (Subterranean) Schon die karnevaleske Autorenvorstellung ging mir gehörig auf den Geist. Religiöse Satire darf sein, wenn ich aber zwischen den Zeilen raus lese, dass der Verfasser sich selbst total lustig findet und meint, er würde was Originelles erschaffen, bin ich raus. Dieses Gefühl hatte ich hier, der Tonfall passte mir aus den genannten Gründen nicht. Nicht zu Ende gelesen. Keine Note.

K. J. Parker hat sich ja kürzlich als Pseudonym von Tom Holt herausgestellt. Mir hat sie auch nicht wirklich gut gefallen, aber ich habe mich durchgekämpft, bis zum Schluss. Das ist nicht leicht gefallen: Note: 3- Tendenz zur 4, weil ich eher uninteressant fand. Auch abgestanden, dieses Neuerfinden eines Glaubens und was man damit so alles anstellen kann.      

“The Promise of Space†, James Patrick Kelly (Clarkesworld) Schöne Geschichte um die Frau eines verunfallten Astronauten, und sie nicht weiß, ob sie wirklich mit ihrem Mann spricht, oder mit einer KI, weil ihr Mann ggf. nur noch vegetable ist. Da es auch um Aufzeichnungen geht, recht deutliche Parallelen zur Chiang-Story. Ich nöle ja gerne mal über Überlänge, die Geschichte war mir fast zu kurz. Beeindruckt hat mich das Einfühlungsvermögen in die Szenen und die Dialoge. Wird das mal verlängert? Ich wäre dabei. Note 2.

Pff. Gerade gelesen und bin auch irgendwie nicht ganz zufrieden damit. Note 3 (was bedeutet, unentschlossen, was ich damit anfangen soll). Update: Sagt mal, ist der Editor bescheuert, ich lösche dauernd überflüssige Quotes und nachher sind wieder welche drin. Oder bin ich unter Drogen ...

Bearbeitet von Lucardus, 20 Juni 2015 - 15:57.

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#52 Armin

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Geschrieben 21 Juni 2015 - 08:07

Val Nolan: The Irish Astronaut (Electric Velocipede)

Die Story wurde ursprünglich in „Electric Velocipede“ veröffentlicht, einem Magazin, das von 2001 bis 2013  erschienen ist (unter anderem mit dem Hugo 2009 ausgezeichnet), die Ausgaben 23 bis 27 gab es nur noch online, danach wurde das Magazin ganz eingestellt. „The Irish Astronaut“ stammt aus Ausgabe 26, ist jetzt aber nicht mehr im Netz zu finden, weil es inzwischen auch ein „Best-of“-Buch („The Best of Electric Velocipede“, herausgegeben von John Klima) gibt.

 

Val Nolan erzählt die Geschichte des Astronauten Dale, der nach Irland gekommen ist, um um seinen Kollegen Rodriguez zu trauern, der zum Mond fliegen durfte (Dale war sein Ersatzmann und wäre wohl beim nächsten Flug drangekommen, wenn das Programm nicht beendet worden wäre), aber bei der Rückkehr mit der „Aquarius“ in der Erdatmosphäre verglüht ist.

 

Eine melancholische Story am Ende des Buchs, kein krönender, aber ein zufrieden stellender Abschluss. Lustig der Dialog zwischen Dale und einem Priester, wie irisch ein Mann mit Namen Rodriguez denn gewesen sein kann. Immerhin Rodriguez†™ Mutter stammt aus Irland, und der Priester meint: „If he could play for the soccer team he was Irish.“ Da habe ich dann doch geschmunzelt, ein bisschen mehr in die Richtung wäre nett gewesen.

 

----------------------

 

Damit wäre ich auch durch - vor einem Fazit lasse ich die Lektüre mal noch einen oder zwei Tage sacken. 

 

 

Update: Sagt mal, ist der Editor bescheuert, ich lösche dauernd überflüssige Quotes und nachher sind wieder welche drin.

 

Da gibt's meinerseits keine Probleme ...



#53 Oliver

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Geschrieben 22 Juni 2015 - 10:46

 

Da gibt's meinerseits keine Probleme ...

Hier auch nicht. Also Drogen, Lucardus. :-p Bin auf Dein Fazit gespannt, Armin. 


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#54 Lucardus

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Geschrieben 22 Juni 2015 - 16:28

Charlie Jane Anders: The Master Conjurer (Lightspeed) Eine weitere Story aus der Rubrik „ganz nett“, aber wie bisher praktisch alle Fantasy-Geschichten im Buch auch nicht die ganz große Nummer. Fast schon ärgerlich, dass die Autorin um Peters Zauber lange ein großes Geheimnis macht, die Auflösung dann aber (wie befürchtet) eine ziemlich banale Aktion offenbart. Das macht die ganze Story, auch in dieser Länge, noch ein bisschen überflüssiger †¦ Sympathische Randnotiz: Im japanischen Restaurant, in dem Peter und Rebecca essen, läuft Musik von Yes - immerhin.

Ich fand die eigentlich sehr schön, gut, die Ursache allen Übels ... nun ja, aber da habe ich schon komplette Romane gelesen, die einen deutlich schlechteren Aufhänger hatten (von berühmten "Horror"-Autoren). Insgesamt gehört sie zu den besten hier: 2

E. Lily Yu: The Pilgrim and the Angel (McSweeney†™s 45) Endlich mal eine Fantasy-Geschichte in diesem Buch, die mir von Anfang bis Ende zusagt: Fareed Halawani betreibt in Kairo ein Café und könnte mit seinem Leben recht zufrieden sein, wäre da nicht sein Sohn

Kann ich nur zustimmen. Sie spielt zwar auch mit religiösen Motiven, aber irgendwie auf einer Ebene, die mehr Spaß macht als die überlange K. J. Parker. Hier kommt der Humor aus den Figuren ohne dass man gleich das Gefühl hat, hey, jetzt wird es echt witzig. Sehr schön: 1- (Minus nur, weil ich mir was offen halten möchte).
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#55 Lucardus

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Geschrieben 22 Juni 2015 - 16:32

“Entangled†, Ian R Macleod (Asimov†™s) 1. Ich traue mir als Leser eigentlich eine Menge zu, eine ganze Menge. 2. Ian R MacLeod ist ein toller SF-Autor, der fast lehrbuchmäßig alles richtig macht, was ein SF-Autor richtig machen kann. 3. Seine Geschichten überfordern mich manchmal. Diese hier will ich gar nicht erst versuchen zusammen zu fassen. Man wird mit Ideen und verdichteten Handlungselementen geradezu begraben. Habe ich fasziniert gelesen, für eine völlige Begeisterung muss ich aber wohl noch 1-3 nächste Level als Leser erreichen. Ein objektiver Minuspunkt: Etwas lang. Note 2-

Die ist der BURNER. Die hat mich richtig mitgezogen. Einziger Minuspunkt: er hätte sie beenden sollen, als klar war, worauf es hinausläuft. So hatte ich ein bisschen das Gefühl vom 3. Teil Herr der Ringe ... und noch ne Szene, ah, Abfahrt zu den Grauen Anfurten ... ah, ok, jetzt wird noch geheiratet ... ah.: Note 1-
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#56 Armin

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Geschrieben 23 Juni 2015 - 08:29

Ich fand die eigentlich sehr schön, gut, die Ursache allen Übels ... nun ja, aber da habe ich schon komplette Romane gelesen, die einen deutlich schlechteren Aufhänger hatten (von berühmten "Horror"-Autoren). Insgesamt gehört sie zu den besten hier: 2

 

Ich habe, glaube ich, wirklich ein grundsätzliches Problem mit den Fantasy-Storys in diesem Buch entwickelt, siehe auch meine gleich folgenden Zeilen ...

 

-------------------------------

 

Mein Fazit:

Die Lektüre hat sich gelohnt. Das Buch enthält deutlich mehr über- als unterdurchschnittliche Geschichten. Dass mich die SF-Storys mehr angesprochen haben als die Fantasy-Sachen, ist keine Überraschung - in der kurzen Form kann mich Fantasy nur in den seltensten Fällen überzeugen, gelungene Ausnahme war hier E. Lily Yus humorvolle Pilgergeschichte. Unterm Strich bleibt eine ganze Reihe von Top-Storys (Lee, Naam, Chiang, Sharma, Tidhar, Kelly, Yu, Macleod, Tidbeck, McDonald), von denen ich vorher nur eine einzige (McDonald) gekannt habe - das ist eine sehr gute Ausbeute; ich tue mich wirklich schwer, da einen Favoriten rauszudeuten, und lasse das deshalb auch. Ergänzt wird das noch durch drei gute Geschichten (Egan, Ryman, Nolan) und einige, die immerhin okay waren (Harrison, Bennardo, Parker, Anders, Sriduangkaew, Owomoyela, Reed), mich aus dem einen oder anderen Grund aber nicht vollends überzeugen konnten. Bleiben noch die mäßigeren bis enttäuschenden Geschichten (Abercrombie, Gaiman, Heuvelt, Parks, Samatar, Arnason, Ashby, Kiernan) - ein paar weniger hätten es vielleicht schon sein dürfen, aber die Geschmäcker, das hat man an den Kommentaren hier ja auch wieder gesehen, sind halt doch verschieden †¦

 

Positiv außerdem, dass ich eine ganze Reihe neuer Autoren kennengelernt habe, von denen ich teils noch nie etwas gehört hatte oder zumindest noch nie etwas gelesen hatte - auch aus dieser Sicht hat sich das Buch also vollauf gelohnt; von einigen darf†™s dann gerne demnächst mal ein Roman oder eine Story-Sammlung sein, oder auch einfach nur weitere Storys.

 

Was mit sonst noch aufgefallen ist: Vergleichsweise viele Geschichten wurden in  Online-Publikationen (Clarkesworld, Lightspeed, Subterranean, Tor, Ecplipse online usw.) erstveröffentlicht. Ohne das jetzt schon empirisch untersucht zu haben (was ich vielleicht noch machen werde), scheint mir das in den Dozois-Jahresbänden weniger der Fall zu sein - vielleicht macht sich da der Altersunterschied der beiden Herausgeber bemerkbar (Dozois ist Jahrgang 1947 und womöglich mehr den Print-Magazinen und Anthologien verhaftet, Jonathan Strahan ist 1964 geboren), vielleicht rede ich mir das aber auch nur ein. Klar scheint mir aber auf jeden Fall, dass der Status von Online-Veröffentlichungen im englischsprachigen Raum weit höher als hierzulande anzusiedeln ist. Aber bei uns fehlt†™s ja auch an vergleichbaren Publikationsmöglichkeiten. Ob ein gut gemachtes Online-Magazin angenommen würde? Und finanzierbar wäre? Aber ich schweife ab †¦

 

Demnächst geht†™s weiter mit Strahans Volume Nine, ich freu mich schon drauf.



#57 Oliver

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Geschrieben 25 Juni 2015 - 20:36

Ich habe, glaube ich, wirklich ein grundsätzliches Problem mit den Fantasy-Storys in diesem Buch entwickelt, siehe auch meine gleich folgenden Zeilen ...

(...)

Was mit sonst noch aufgefallen ist: Vergleichsweise viele Geschichten wurden in  Online-Publikationen (Clarkesworld, Lightspeed, Subterranean, Tor, Ecplipse online usw.) erstveröffentlicht. Ohne das jetzt schon empirisch untersucht zu haben (was ich vielleicht noch machen werde), scheint mir das in den Dozois-Jahresbänden weniger der Fall zu sein - vielleicht macht sich da der Altersunterschied der beiden Herausgeber bemerkbar (Dozois ist Jahrgang 1947 und womöglich mehr den Print-Magazinen und Anthologien verhaftet, Jonathan Strahan ist 1964 geboren), vielleicht rede ich mir das aber auch nur ein. Klar scheint mir aber auf jeden Fall, dass der Status von Online-Veröffentlichungen im englischsprachigen Raum weit höher als hierzulande anzusiedeln ist. Aber bei uns fehlt†™s ja auch an vergleichbaren Publikationsmöglichkeiten. Ob ein gut gemachtes Online-Magazin angenommen würde? Und finanzierbar wäre? Aber ich schweife ab †¦

 

Das mit den Fantasy-Storys geht mir ganz ähnlich, wie gesagt. Anders als andere hier im Forum mag ich keinesfalls nur SF, ich kann auch Fantasy und Horror in Romanform oder als Film viel abgewinnen, mag auch Horror-Storys sehr gerne, fremdel aber ganz deutlich häufig mit Fantasy in ihrer kurzen Form. Weiß nicht, woran das liegt.

 

Zum Thema Print vs. Online. Praktisch alle Herausgeber haben das in den letzten Jahren viel in ihren Vorworten, in Reviews und anderswo thematisiert. Ich habe auch keine empirischen Daten wie Du, Armin, meine aber, dass auch Dozois sich kräftig inzwischen aus Online-Quellen bedient. Im angloamerikanischen Raum ist dieses deutsche Waldschrat-Denken: "Je älter ich bin, desto mehr bäh ist Technik" ja auch nicht so verbreitet (siehe auch im Forum hier immer wieder die Kommentare, wie gerne die User Bücher und Magazine noch in Print-Form lesen statt auf Readern und Tablets), deshalb gehe ich nicht davon aus, dass das Alter von Gardner Dozois hier eine Rolle spielt. Dozois hat ja immer eher einen inhaltlichen Filter: Er votiert ja immer für "reine" SF. Mit Genre-Mixes, Slipstream oder New Weird, da kann er nicht so viel mit anfangen. Da ist z.B. Strahan offener.

 

Was mich manchmal nervt bzw. vor (First World-)"Probleme" stellt: So einige inzwischen hoch angesehene und wichtige Story-Quellen erscheinen ausschließlich in Website-Form, hier wäre an erster Stelle Tor.com zu nennen. Wie liest 'man' sowas? Am Schreibtisch? Keine Lust. Auf dem Tablet ansurfen auf dem Sofa? Da habe ich noch so meine Gewöhnungsprobleme mit, weshalb ich mir zwar immer wieder KG-Magazine auf den Kindle lade (alle sehr günstig, das möchte ich gerne unterstützen), aber sowas wie Tor.com oder auch Cards 'Intergalactic Medicine Show' auslasse. 

 

Dem Wunsch nach entsprechenden deutschsprachigen Publikationen kann ich mich nur anschließen.

 

Auch wenn ich jetzt ebenfalls in den Thread für Band 9 rübermache: Natürlich gucke ich hier noch rein und würde weiterhin mich an Diskussionen beteiligen, falls noch Nachzügler nachziehen.  B-)


Bearbeitet von Oliver, 25 Juni 2015 - 20:41.

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#58 Armin

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Geschrieben 26 Juni 2015 - 06:40

Ich greif mir mal was raus:

 

Das mit den Fantasy-Storys geht mir ganz ähnlich, wie gesagt. Anders als andere hier im Forum mag ich keinesfalls nur SF, ich kann auch Fantasy und Horror in Romanform oder als Film viel abgewinnen, mag auch Horror-Storys sehr gerne, fremdel aber ganz deutlich häufig mit Fantasy in ihrer kurzen Form. Weiß nicht, woran das liegt.

 

Fantasy muss episch sein. Das geht nicht auf zwanzig Seiten.

 

 

 Im angloamerikanischen Raum ist dieses deutsche Waldschrat-Denken: "Je älter ich bin, desto mehr bäh ist Technik" ja auch nicht so verbreitet (siehe auch im Forum hier immer wieder die Kommentare, wie gerne die User Bücher und Magazine noch in Print-Form lesen statt auf Readern und Tablets) 

 

 

Ich oute mich mal gerne als Waldschrat, der noch echte Bücher aus Papier liest.

 

 

Auch wenn ich jetzt ebenfalls in den Thread für Band 9 rübermache: Natürlich gucke ich hier noch rein und würde weiterhin mich an Diskussionen beteiligen, falls noch Nachzügler nachziehen. B-)

 

 

Ich auch.


Bearbeitet von Armin, 26 Juni 2015 - 06:40.


#59 Lucardus

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Geschrieben 27 Juni 2015 - 10:09

Benjanun Sriduangkaew: Fade to Gold (End of the Road)

Ich muss zugeben, ich hatte das Setting für komplett Fantasy gehalten, da mir die thailändische Geschichte überhaupt nichts sagt und ich zwar vermutet habe, dass die Namen irgendwie in die Richtung zielten. Das ist klar eine Lücke, obwohl ich historisch ordentlich (offenbar zu einseitig westlich) interessiert bin. Ich fand sie nicht übel, aber auch irgendwie x-mal in ähnlicher Form dagewesen. Überraschend fand ich nur das Fabelwesen an sich, da mir das total neu war. Note: 3. In einem Best-Of hätte ich diese Geschichte eher nicht vermutet.

Bearbeitet von Lucardus, 27 Juni 2015 - 10:09.

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#60 Armin

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Geschrieben 28 Juni 2015 - 07:23

da mir die thailändische Geschichte überhaupt nichts sagt 

 

Mir eigentlich auch nicht, da bin ich komplett ahnungslos. Aber wenn ich eine Geschichte lese und das Gefühl habe, dass mir etwas entgeht, dann jage ich einen Namen wie Suriyothai halt mal schnell durch Google - manchmal bringt das was, manchmal auch nicht. Im speziellen Fall hat's dann schon sehr zum Verständnis der Geschichte beigetragen.




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