Kim Stanley Robinson: Aurora
#31
Geschrieben 25 November 2016 - 17:08
#32
Geschrieben 16 Dezember 2016 - 16:54
Ich werde noch auf die deutsche Übersetzung warten (auch wenn das noch dauert), und bin gespannt, wie es sich im Vergleich zu Stephen Baxters "Die Arche" liest, das vom Thema her sehr ähnlich gelagert zu sein scheint.
Bin jetzt auf Seite 340 und schwer angetan von dem Buch. Vor allem gefällt mir der Erzählansatz aus der recht ungewöhnlichen Perspektive.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#33
Geschrieben 16 Dezember 2016 - 17:41
Gestern im Otherland gekauft. Robinson weilt dort wahrscheinlich im März.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#34
Geschrieben 16 Dezember 2016 - 22:02
. Ich wäre wahrscheinlich dabei, wenn alles alles gut läuft, an Freitagen und Samstagen und vielleicht an Donnerstagen. Boh, würde ich mich freuen.
#35
Geschrieben 17 Dezember 2016 - 11:13
Nachdem ihr alle so begeistert seid, habe ich mich auch mal bei meinem Dealer informiert... seltsamerweise sind doch die Bewertungen nur mittelprächtig. Und im Gegenzug gibt es wenig Gebrauchtes, was für mich heißt, dass die Leute ihre Bücher behalten, weil sie gut sind. Um sicher zu gehen, besorge ich es mir über die Stadtbiblio. Da muss ich höchstens 2 € aufwenden und kann es hinterher wieder abgeben. Irgendwann hört ihr also zwangsläufig, was Selma denkt ...
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#36
Geschrieben 29 Dezember 2016 - 14:53
Gerade eben habe ich den Roman beendet. Ein echter Robinson, dh kein Reißer aber sehr gehaltvoll und komplex. Besser als 2312 fand ich ihn jetzt nicht, was vor allem daran lag das sich das letzte Kapitel ein wenig zog und mir auch die eher pessimistische Aussage des Romanes bezüglich der Weltraumbesiedlung nun nicht sooo sehr gemundet hat auch wenn Sie vermutlich ziemlich realistisch ist. Allerdings ist es schon ein wenig deprimierend als SF-Fan und Fan von Weltraumabenteuern zu lesen wie gering der Roman die Möglichkeiten von Interplanetaren Zivilisationen einschätzt. Erstaunlich das dies keiner meiner Vorredner in irgendeiner weise komentiert hat.
Ich finde Jakobs ( DerBenutzer) Einschätzung etwas zu enthusiastisch, den Roman nun gleich in den Olymp zu heben, aber er ist sehr gut, mit leichten Abzügen wie erwähnt im letzten Kapitel das etwas pointierter hätte sein dürfen.
#37
Geschrieben 29 Dezember 2016 - 16:00
[...]
Ich finde Jakobs ( DerBenutzer) Einschätzung etwas zu enthusiastisch, den Roman nun gleich in den Olymp zu heben, aber er ist sehr gut, mit leichten Abzügen wie erwähnt im letzten Kapitel das etwas pointierter hätte sein dürfen.
Ich freue mich aber wirklich, dass er Dir gefallen hat. Der zentrale Plot ist natürlich etwas, das zu Zeiten grenzenlos optimistischer Aufbruch-ins-Weltall-SF (wie sie etwa Clarke und Zeitgenossen sehr gut drauf hatten) lauteste Buhrufe verursacht hätte. Dennoch ist er meiner Meinung nach originell und überdies ausnehmend intelligent gestaltet. Klar, man ist so was nicht gewohnt.
Mit dem gelassenen, sorgfältigen, sich Zeit gönnenden Stil von Robinson muss man beim Lesen vieler seiner Werke fertig werden. Ich verstehe absolut, dass manche Leser sich damit schwer tun.
LG
Jakob
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#38
Geschrieben 29 Dezember 2016 - 17:58
Und nicht nur damit habe ich mich schwer getan.
Zugegeben, intelligent ist der verarbeitete Stoff. Wer bock hat, ausgeklügelte Himmelsmechanik auf zig Seiten erklärt zu bekommen, dazu noch massenweise Soziologie, Chemie bzw. Biochemie und noch eine Vielzahl anderer wissenschaftliche Diskurse zu lesen wird bestens bedient. Das Gerüst, um all diese Themen unterzubringen ist nach mA relativ dünn. Warum verwendet er zB für Devi, wohl die letzte der Universalgelehrten ein gutes Viertel des Buches und
Ich habe es leider (noch?) nicht ganz bis zum Ende gelesen.
Bearbeitet von TheFallenAngel, 29 Dezember 2016 - 18:34.
1x spoilertags eingefügt /mod TFA
------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------
In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer
Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen.
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#39
Geschrieben 29 Dezember 2016 - 21:49
Ich freue mich aber wirklich, dass er Dir gefallen hat. Der zentrale Plot ist natürlich etwas, das zu Zeiten grenzenlos optimistischer Aufbruch-ins-Weltall-SF (wie sie etwa Clarke und Zeitgenossen sehr gut drauf hatten) lauteste Buhrufe verursacht hätte. Dennoch ist er meiner Meinung nach originell und überdies ausnehmend intelligent gestaltet. Klar, man ist so was nicht gewohnt.
So sehr mir der Roman gefallen hat, finde ich doch, dass es sich Robinson etwas zu leicht macht. Respektive: Grundsätzlich stimme ich seiner Aussage, dass die ganzen Phantasien einer Besiedelung des Alls für sehr lange nur Phantasien bleiben werden, zwar zu, sein Vorgehen, das im Roman "beweisen" zu wollen, überzeugt mich aber nicht ganz. Diverse Kritiker haben moniert, dass der Roman mit gezinkten Karten spielt, und ich denke, dieser Vorwurf ist nicht ganz von der Hand zu weisen.
Was mir sehr gefällt, ist die selbstreflexive Qualität der Erzählinstanz und die Art und Weise, wie die gängigen Konventionen von Generation-Starship-Romanen auf den Kopf gestellt werdne.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
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#40
Geschrieben 30 Dezember 2016 - 00:24
So sehr mir der Roman gefallen hat, finde ich doch, dass es sich Robinson etwas zu leicht macht. Respektive: Grundsätzlich stimme ich seiner Aussage, dass die ganzen Phantasien einer Besiedelung des Alls für sehr lange nur Phantasien bleiben werden, zwar zu, sein Vorgehen, das im Roman "beweisen" zu wollen, überzeugt mich aber nicht ganz. Diverse Kritiker haben moniert, dass der Roman mit gezinkten Karten spielt, und ich denke, dieser Vorwurf ist nicht ganz von der Hand zu weisen.
Spoiler
Was mir sehr gefällt, ist die selbstreflexive Qualität der Erzählinstanz und die Art und Weise, wie die gängigen Konventionen von Generation-Starship-Romanen auf den Kopf gestellt werdne.
Diesen Deinen Kritikpunkten kann man durchaus etwas abgewinnen, Simon.
Allerdings stellt sich die Frage, wie weit bzw. ob überhaupt ein stringenter Beweis seitens des Autors angestrebt ist. Ich empfand das Darstellen der zentralen Problematik eher als ein Aufzeigen von vielfältigsten Hindernissen. Diese sind manchmal isolierbar, allerdings ist die Mehrheit dieser miteinander verknüpft und komplexer Natur. Oft auch durch allerlei Rückkoppelungen unter- bzw. miteinander ausgezeichnet.
Wie Robinson das beschreibt, empfinde ich als gekonnt und faszinierend. Natürlich ist er bestrebt, der seit Jahrzehnten gewohnten und oft spärlich reflektierten "Sternwärts-Ho-Euphorie" der Weltraum-SF einen Dämpfer zu verleihen. Einen Beweis im engeren Sinn des Wortes macht das für mich aber nicht unbedingt aus.
Fortgeschrittene technische Errungenschaften können ein narratives Minenfeld sein:
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#41
Geschrieben 30 Dezember 2016 - 01:39
Ich wußte irgendwas stört mich gewaltig daran wie leicht das ging auf dem Rückflug mit der Stasis, aber ich hab irgendwie nicht zuende gedacht das dies natürlich weit mehr Sinn auf dem Hinflug gemacht hätte, zumahl man davon ausgehen darf das man von der Erde aus das ganze besser vorbereiten kann als improvisiert auf dem Flug.
Klar, wenn man akribisch sucht gibt es immer was zu mäkeln - da würde mir durchaus noch das ein oder andere zu kritteln einfallen aber ich laß es. Der Roman ist ein guter. Nur leider ein bißchen deprimierend - jedenfalls für mich. Wie gings euch?
#42
Geschrieben 30 Dezember 2016 - 10:33
Diesen Deinen Kritikpunkten kann man durchaus etwas abgewinnen, Simon. Allerdings stellt sich die Frage, wie weit bzw. ob überhaupt ein stringenter Beweis seitens des Autors angestrebt ist. Ich empfand das Darstellen der zentralen Problematik eher als ein Aufzeigen von vielfältigsten Hindernissen. Diese sind manchmal isolierbar, allerdings ist die Mehrheit dieser miteinander verknüpft und komplexer Natur. Oft auch durch allerlei Rückkoppelungen unter- bzw. miteinander ausgezeichnet. Wie Robinson das beschreibt, empfinde ich als gekonnt und faszierend. Natürlich ist er bestrebt, der seit Jahrzehnten gewohnten und oft spärlich reflektierten "Sternwärts-Ho-Euphorie" der Weltraum-SF einen Dämpfer zu verleihen. Einen Beweis im engeren Sinn des Wortes macht das für mich aber nicht unbedingt aus.
Ich verstehe schon, dass man den Roman auch anders lesen kann. Da ich Robinsons Ansichten zum Thema kenne und er sich auch an verschiedenen Stellen explizit dazu geäussert hat - unter anderem in meinem ZfF-Interview -, war mir immer klar, dass das Buch letztlich ein ökologisches Plädoyer ist. Die Kernbotschaft lautet: "There is no Planet B" (so lautet auch der Titel eines Essays von Robinson zum Thema). Anstatt Phantasien, wie wir die Erde hinter uns lassen können, zu verfolgen, müssen wir uns um die Erde kümmern. Diese Ansicht unterstütze ich zwar voll, für mich drückt sie aber im Roman zu sehr durch. Es bekommt einem Roman selten, wenn die Botschaft die Handlung zu sehr bestimmt, und das geschieht in Aurora teilweise. Das gilt auch für das letzte Kapitel. Ich verstehe vollkommen, warum es Robinson wichtig war, dass sich Freya am Ende mit der Erde aussöhnt, erzählerisch ist dieser Epilog aber nicht sonderlich befriedigend.
Fortgeschrittene technische Errungenschaften können ein narratives Minenfeld sein:
Es ist schwierig bis unmöglich, die technologische Entwicklung halbwegs plausibel vorauszusehen. Ein Autor ist deshalb immer dazu gezwungen, sich auf auf ein paar prägnante Dinge zu beschränken. Alles andere wäre kaum handhabbar. Bei Aurora scheint mir die Auswahl aber besonders selektiv resp. vor allem dazu zu dienen, die Expedition zu verunmöglichen.
Bearbeitet von simifilm, 30 Dezember 2016 - 10:33.
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#43
Geschrieben 02 Januar 2017 - 15:08
Ich habe das Buch jetzt in der Stadtbiblio bestellt. Ob das klappt? Und wie werde ich es finden? Fragen ...
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#44
Geschrieben 03 Januar 2017 - 07:19
Hab jetzt 225 Seiten geschafft. Liest sich bisher wie ein etwas aufgeblasener Andymon-Clon. Es gibt zwar immer wieder Momente, in denen Robinson mich packen kann, aber dann kommen wieder ewig lange technische Details, die sich mir nicht erschließen, übersprungene Zeiträume und seltsam reserviert erzählt Teile, in denen überhaupt keine Spannung aufkommt.
Diese Schwankungen im Erzähltempo mag ich nicht. Gerade hetzt Devi durch das auseinanderbrechende Schiff und rettet es ständig in letzter Minute und dann fliegt es monatelang sorgenfrei im Orbit von Aurora. Da steh ich dann als Leser rum und sag: Hey, laber nicht über das Außenteam ich will wissen, wies dem Schiff geht!
Aber immerhin hab ich schon mehr Seiten geschafft als vom Roten Mars.
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#45
Geschrieben 03 Januar 2017 - 11:11
Hab jetzt 225 Seiten geschafft. Liest sich bisher wie ein etwas aufgeblasener Andymon-Clon. Es gibt zwar immer wieder Momente, in denen Robinson mich packen kann, aber dann kommen wieder ewig lange technische Details, die sich mir nicht erschließen, übersprungene Zeiträume und seltsam reserviert erzählt Teile, in denen überhaupt keine Spannung aufkommt.
Diese Schwankungen im Erzähltempo mag ich nicht. Gerade hetzt Devi durch das auseinanderbrechende Schiff und rettet es ständig in letzter Minute und dann fliegt es monatelang sorgenfrei im Orbit von Aurora. Da steh ich dann als Leser rum und sag: Hey, laber nicht über das Außenteam ich will wissen, wies dem Schiff geht!
Aber immerhin hab ich schon mehr Seiten geschafft als vom Roten Mars.
Das ist halt Robinsons Stil. Der wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Mag mag ihn oder eben nicht. Selten ist er geeignet Thrillermäßiges Tempo in die Erzählung zu bringen. Andymon war DDR-SF oder? Ist das lesenswert?
Mir gings aber übrigens komplett ander an der Stelle wo die Reisenden Ihr Ziel erreichten wollte ich natürlich auch ausführlich von Aurora lesen. Das war mir fast noch etwas zu kurz und ich war jetzt auch nicht unbedingt davon angetan als klar wurde das der Roman sich jetzt wieder mit der Rückreise zur Erde beschäftigen würde. Die Handlung auf einem völlig fremden feindlichen Habitat wäre mir spannender erschienen.
#46
Geschrieben 03 Januar 2017 - 18:35
Andymon gab es auch hier - ich fand es zum Schnarchen.
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#47
Geschrieben 06 Januar 2017 - 09:41
Andymon gab es auch hier - ich fand es zum Schnarchen.
Tja, so unterschiedlich sind Geschmäcker.
Aurora ist jedenfalls definitiv nichts für mich. Schon lange keinen so zähen und weitschweifigen Roman mehr in den Händen gehabt. 90 Seiten vor Schluss will ich zwar wissen, wie es nun ausgeht, aber man, ist das öde geschrieben.
Ich kann ja verstehen, dass Robinson sein Experiment toll fand, wie eine KI zu schreiben, aber das hätte man auch in einer Kurzgeschichte abhandeln können.
Dabei hat der Roman diverse coole Ideen und auch spannende Szenen, aber leider sind dazwischen immer ultralange langweilige Passagen. Ich bewundere Jakob für seine Übersetzungsarbeit, mir wäre es schwer gefallen, mich zu motivieren oder wachzuhalten.
Das war wohl mein letzter Versuch mit Robinson.
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#48
Geschrieben 06 Januar 2017 - 09:45
Und nicht nur damit habe ich mich schwer getan.
Zugegeben, intelligent ist der verarbeitete Stoff. Wer bock hat, ausgeklügelte Himmelsmechanik auf zig Seiten erklärt zu bekommen, dazu noch massenweise Soziologie, Chemie bzw. Biochemie und noch eine Vielzahl anderer wissenschaftliche Diskurse zu lesen wird bestens bedient. Das Gerüst, um all diese Themen unterzubringen ist nach mA relativ dünn. Warum verwendet er zB für Devi, wohl die letzte der Universalgelehrten ein gutes Viertel des Buches und
SpoilerAuch sonst habe ich nicht eine Sekunde mitgefiebert, wie es wohl auf der Reise weitergeht. Eine gute Geschichte habe ich nicht gefunden inder ich mitfiebern konnte, dafür aber viele originelle Ideen und neue Blickwinkel.Ich habe es leider (noch?) nicht ganz bis zum Ende gelesen.
Das ist fast exakt meine Meinung. Es gibt zwar Figuren, deren Schicksal micht interessieren könnte, doch leider fokussiert Robinson das nicht, sondern driftet immer wieder ab.
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#49
Geschrieben 06 Januar 2017 - 10:02
Das war wohl mein letzter Versuch mit Robinson.
Schade, ich hätte echt gedacht, dass der Roman bei Vielen besser abschneidet als seine Vorgänger.
Viele Dinge, die von euch kritisiert werden, fand ich bemerkenswert. Die ruhige Atmosphäre, der Umgang der Familie mit Krisen. Wissenschaftliche Grenzen aufzuzeigen, die auch eine gewisse Bescheidenheit inne haben und auf mich nicht pessimistisch gewirkt haben. Tja, so ist das.
Vielleicht klappt ja der Abend mit Robinson im Otherland. Falls ich es nicht nach Berlin schaffen sollte (ich werde mein Bestes geben), hoffe ich zumindest auf ein Videomitschnitt.
Grüße Wrong
#50
Geschrieben 06 Januar 2017 - 10:11
Das Problem ist, dass Robinson zwar hochinteressante Themen diskutiert, sie aber nicht in eine erzählerische Form zu bringen vermag. Was er da produziert ist kein Roman, sondern eine Vorlesungsreihe unterbrochen von begleitenden Anekdötchen.
Grüße auch an Dich. Ich hoffe auch sehr, dass ich an dem Abend Zeit habe.
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#51
Geschrieben 06 Januar 2017 - 10:12
Das Problem ist, dass Robinson zwar hochinteressante Themen diskutiert, sie aber nicht in eine erzählerische Form zu bringen vermag. Was er da produziert ist kein Roman, sondern eine Vorlesungsreihe unterbrochen von begleitenden Anekdötchen.
Ich kann diese Kritik bei den Mars-Romanen bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, und Robinson selbst, der ein grosser Verteidiger des Infodumps ist, würde dem wahrscheinlich nicht einmal grundsätzlich widersprechen; ich finde das aber in Aurora insgesamt sehr gut gelöst. Obwohl mich Technik um der Technik Willen nicht sonderlich interessiert, mag ich es sehr, wenn intelligente Figuren auf intelligente Weise miteinander sprechen.
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#52
Geschrieben 06 Januar 2017 - 10:43
Ich kann diese Kritik bei den Mars-Romanen bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, und Robinson selbst, der ein grosser Verteidiger des Infodumps ist, würde dem wahrscheinlich nicht einmal grundsätzlich widersprechen; ich finde das aber in Aurora insgesamt sehr gut gelöst. Obwohl mich Technik um der Technik Willen nicht sonderlich interessiert, mag ich es sehr, wenn intelligente Figuren auf intelligente Weise miteinander sprechen.
Intelligente Figuren. Interessanter Aspekt. Im Prinzip ist es ja überwiegend das Schiff, welches intelligent spricht. Es wertet monologisch die Ereignisse aus und fasst Ergebnisse zusammen. Der Anteil intelligenter Dialoge kam mir nicht sonderlich hoch vor. Aber selbst wenn er es wäre, könnte ich es nicht unbedingt als erzählerisches Highlight werten.
Intelligente Gespräche in Extremsituationen sind nicht unbedingt realistisch erscheinende Vorkommnisse.
Ein typisches Problem erscheint mir auch soziologische Entwicklungen in Gruppen zu beschreiben, die letztlich so extrem klein sind. Revolte, Staatstreich, politische und kulturelle Bewegungen bei so wenigen Hanseln in so großen Biomen sind alles Denkmodelle und durch den Berichtsstil wird das noch einmal theoretisch überhöht.
Aber Glaubwürdigkeit innerhalb einer Geschichte spielt für mich eine große Rolle. Robinson entwickelt die Konflikte nicht, sondern injiziert sie fast willkürlich an bestimmten Punkten der Handlung.
In Andymon gibt es auch zwei große Konflikte, in denen Gruppen sich abspalten. Aber diese Konflikte ergeben sich aus den Figuren und vorhergehenden Handlungsteilen.
Bei Robinson scheinen die Gegner aus dem Off zu kommen, haben keine Geschichte und über ihre Motivation traut sich die KI kaum Aussagen zu. Das mag stilistisch kohärent sein, erzählerisch ist es mau.
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#53
Geschrieben 06 Januar 2017 - 16:35
Hatte gestern eine lustige Diskussion mit einer ansonsten stets hilfsbereiten Biblio-Angestellten ... Mensch kann nämlich nur "Fernleihe" beantragen, wenn das Buch mindestens ein Jahr alt ist. Verständlich, neue Bücher will ja jeder lesen... Leider hat die Fachkraft darauf bestanden, dass "Aurora" erst im Oktober 2016 erschienen ist ... Wer lesen kann ... Weil ich sie nicht verärgern will, nehme ich das jetzt mal hin ...
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#54
Geschrieben 06 Januar 2017 - 17:37
Schade, ich hätte echt gedacht, dass der Roman bei Vielen besser abschneidet als seine Vorgänger.
Viele Dinge, die von euch kritisiert werden, fand ich bemerkenswert. Die ruhige Atmosphäre, der Umgang der Familie mit Krisen. Wissenschaftliche Grenzen aufzuzeigen, die auch eine gewisse Bescheidenheit inne haben und auf mich nicht pessimistisch gewirkt haben. Tja, so ist das.
Und ich habe gerade nachdem ich Becky Chambers Roman beendet habe wieder gedacht was für ein tolles Genre mein Lieblingsgenre SF doch ist. Da kann man von Robinson bis eben sowas wie Chambers variieren. Ich würde Robinson oder aus anderen Gründen zb Stephenson auch nicht ständig lesen können/wollen. Die Abwechslung der Stoffe und Stile ist das tolle.
Ich bleibe aber bisher bei 2318 als meinem Lieblings Robinson. Aber ich habe auch noch nicht so viel von ihm gelesen. Vor allem die Mars-Trilogie steht ganz oben auf der Wunschliste.
#55
Geschrieben 06 Januar 2017 - 18:37
Hatte gestern eine lustige Diskussion mit einer ansonsten stets hilfsbereiten Biblio-Angestellten ... Mensch kann nämlich nur "Fernleihe" beantragen, wenn das Buch mindestens ein Jahr alt ist. Verständlich, neue Bücher will ja jeder lesen... Leider hat die Fachkraft darauf bestanden, dass "Aurora" erst im Oktober 2016 erschienen ist ... Wer lesen kann ... Weil ich sie nicht verärgern will, nehme ich das jetzt mal hin ...
In der deutschen Ausgabe ist das Buch erst am 14.11 2016 erschienen.
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#56
Geschrieben 08 Januar 2017 - 15:44
... peinlich ... Wie gut, dass ich meine Klappe gehalten habe!
Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 08 Januar 2017 - 15:45.
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#57
Geschrieben 09 Januar 2017 - 13:46
Bin nun durch. Das Ende ist sehr gut geschrieben, aber insgesamt hat mir der Roman nicht gefallen. Weitgehend langatmige Hard-SF mit mieser Dramaturgie. Robinson gelang es nie, mir seine Figuren oder Handlungsumschwünge glaubwürdig zu machen. Dazu das zu ausufernde Stilexperiment mit der berichtenden KI.
Thematisch hoch interessant, aber Robinson sollte darüber lieber Essays schreiben.
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#58
Geschrieben 09 Januar 2017 - 14:41
So unterschiedlich können die Einschätzungen sein. Ich fand das Ende mit am schwächsten und das "ausufernde Stilexperiment mit der berichtenden KI" am interessantesten.Bin nun durch. Das Ende ist sehr gut geschrieben, aber insgesamt hat mir der Roman nicht gefallen. Weitgehend langatmige Hard-SF mit mieser Dramaturgie. Robinson gelang es nie, mir seine Figuren oder Handlungsumschwünge glaubwürdig zu machen. Dazu das zu ausufernde Stilexperiment mit der berichtenden KI.
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#59
Geschrieben 09 Januar 2017 - 14:44
Klar, das HALt in Dir nach
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#60
Geschrieben 09 Januar 2017 - 14:48
Möglich. Ich habe gerade den Einstieg mit Begeisterung gelesen. Nicht zuletzt, weil Robinson, den ich nun wirklich nicht als sonderlich humorvollen Autor bezeichnen würde, in diesen Passagen ungewohnt witzig ist. Wie er hier Erzähltheorie und Informatik kurzschliesst, ist sehr geistreich.Klar, das HALt in Dir nach
Bearbeitet von simifilm, 09 Januar 2017 - 14:48.
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