Ich war ja der Typ, der sich das Konzept ausgedacht hat. Über die Jahre floss jede Menge Zeit und Energie in das Projekt (von allen Beteiligten!), der Erfolg blieb aus. Zudem waren wir in Form von mehreren Personalausfällen vom Pech verfolgt. Aus dem Flop habe ich die Konsequenz gezogen, meinen Hut zu nehmen. Nicht als Schuldeingeständnis, sondern weil es sich für einen ordentlichen Chef aus meiner Sicht gehört, die Verantwortung zu übernehmen
Daher gebe ich zu Protokoll, dass alles weitere (also die Selbstverlag-Veröffentlichung) ohne mich geschieht, aber natürlich meine volle Unterstützung hat!
Aus meiner Sicht sind die Gründe für das Scheitern vielschichtig:
1. Die Serie war nicht bekannt genug, um genug Käufer anzuziehen. Zwischen den zig anderen Serien auf dem Markt ging sie unter. Dies ist im weitesten Sinne dem Misserfolg der Werbung zuzuschreiben. So hätte man z.B. eine Eigenwerbung hinten in die letzten D9E-Bände drucken können. Was Dirk über die Autorennamen sagt, halte ich für ungültig: SEIN Name mag vielleicht gleich hunderte Leser anziehen, der Effekt ist unstrittig, aber das tut in diesem Maße kein Name eines der an Biom Alpha beteiligten Autoren, auch nicht meiner. Diese Option hatten wir also schlicht nicht. Aber wir haben ja auch den Inhalt über die Namen gestellt. Das gehörte zum Konzept.
2. Inhaltlich enttäuschte Episode 1 offensichtlich deren (ohnehin wenige) Leser, so dass nur ein Bruchteil noch zu Episode 2 griff. Diesen Schuh müssen wir uns anziehen: Handlung, Figuren, Stil - alles nicht interessant genug. Obwohl oder weil wir versucht haben, eine möglichst große Leserschaft anzusprechen (normalerweise steht mein Name ja für durchaus schrägere Inhalte)? Keine Ahnung. Auch die Mischung verschiedener Stile (Autoren) mag einigen Lesern missfallen haben, andere haben daraus sogar einen gewissen Reiz gezogen.
3. Das Echo (in Form von Rezensionen, Besprechungen, Blogeinträgen, Interviews...) war nahe Null und damit blieb jeglicher Multiplikatoren-Effekt aus. Auch hieran zeigt sich, dass ein "neues Konzept" nicht reicht, jedenfalls nicht auf einem unübersichtlichen, überfüllten Markt. Nicht bei einer Kundschaft, die zuhause einen RSUB (Riesenstapel ungelesener Bücher) herumstehen hat
Für mich persönlich ist nach mehreren Flops der Versuch endgültig fehlgeschlagen, irgendwie massenkonform schreiben zu wollen. Ich kann das offen sagen, ihr kennt mich ja alle. Ich werde daher mit meinem nächsten Buch wieder zu meinen Wurzeln zurückkehren. Mehr dazu wäre hier offtopic, daher nur dies: Es wird sehr schräg.