Die Suhrkamp Ausgaben sind aber auch sehr auf alt gemacht und der Stil der Übersetzung übertrieben gestelzt. "Der Wendigo" und "Die Weiden" fand ich persönlich ziemlich ähnlich, sowohl vom Aufbau (man braucht Geduld) als auch vom Hereinbrechen des Bösen. Mir haben da beide gefallen,
Ja, es könnte sein, daß die beiden Novellen sich arg ähnlich sind, wenn man sie direkt hintereinander liest. Ich kann auch verstehen, daß das Konzept
dieser Geschichten, die sich langsam steigernde unheimliche Evokation einer Naturmystik, für einen Leser, der mit dem "handfesten" Horror von heute
aufgewachsen ist, recht gewöhnungsbedürftig ist. Ich glaube, es war Lovecraft, der das Prinzip beider Novellen beschrieben hat als "nothing is stated
or shown directly". "The Wendigo" ist vielleicht etwas konkreter, aber unterm Strich bestehen beide Erzählungen praktisch vollständig aus Atmosphäre
und Andeutungen. Dies aber so meisterhaft, daß ich ihren Ruf als zwei der besten Weird-Fiction-Erzählungen überhaupt für gerechtfertigt halte. Ich bin
da kein Experte (mehr), aber die einzigen vergleichbaren Horrorgeschichten, die ich kenne, sind Lovecrafts "Color Out of Space" und Ramsey Campbells
"The Voices of the Beach".