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Isaac Asimov: Die Foundation Triologie


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36 Antworten in diesem Thema

#1 Holger

Holger

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Geschrieben 31 März 2004 - 13:07

Im April knöpfen wir uns Isaac Asimovs Foundation Triologie vor, genauer gesagt den ersten Teil davon: FOUNDATION. Wer Lust und Laune hat, kann gerne noch über den zweiten und dritten Teil FOUNDATION UND IMPERIUM, bzw. ZWEITE FOUNDATION in den "Bonus-Beiträgen" diskutieren. Anhand der Lesezirkelhistorie und den Teilnehmern, die bereits zugesagt haben, lässt sich errechnen, dass diese Runde mit 92,4%iger Sicherheit ein Riesenspass wird. ;) LG, Holger
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#2 Joe Chip

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Geschrieben 31 März 2004 - 13:34

hi allich hab bereits begonnen und fegte vor kurzem über seite hundert@ruschdu hattest völlig recht - es läßt sich erstaunlich leicht lesenebenfalls löst IA die sache sehr gut mit den grossen sprüngen von jahr zu jahr (eigentlich mehrere jahre) ;) die geschichte ist gerade für meinen geschmack geschrieben - ständig will ich wissen wie es weitergeht - und es fällt schwer das buch wegzulegenallerdings fällt es im moment auch schwer für irgendeine der handelnden personen eine gewisse sypathie aufzubauen - da sie im nächsten kapitel bereits wieder tot sind - bin gespannt ob das so bleibtlg joe ;)
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#3 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 31 März 2004 - 17:31

Ich habe etwas Vorschub, weil ich "Foundation" erst Ende letzten Jahres komplett gelesen habe. Man merkt dem Ganzen seine Betagtheit natürlich an jeder Ecke an (beinahe naive Begeisterung für Atomkraft, Frauen haben nichts zu melden etc.), aber es macht Spaß, dem Jahrtausendplan zu verfolgen, der sich trotz unzähliger Intrigenspiele und Winkelzüge bewährt.Um die Spannung zu erhalten, nehme ich mal nichts weiter vorweg und steige an entsprechenden Stellen wieder in die Diskussion ein. ;)
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#4 Rusch

Rusch

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Geschrieben 31 März 2004 - 18:06

@Joe: Das erste Buch liest man ja förmlich in einem Zug durch. Ich habe es auch erst vor einem Jahr wieder gelesen. Ich halte es auch wie MartinHoyer. Ich werde einsteigen, sobald die ersten Kommentare erfolgen.Was die Sache mit der Rolle der Frau betrifft, so ist schon klar, dass sich die 60 Jahre, die dieses Buch auf dem Buckel hat, irgendwie auswirken müssen.

#5 Dave

Dave

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Geschrieben 31 März 2004 - 19:18

Ich habe vor einiger Zeit einmal †šEin Sandkorn am Himmel†™ aus †šDie frühe Foundation-Trilogie†™ gelesen, was kein guter Einstieg ist, wie ich nun festgestellt habe.Foundation hingegen bietet gleich zu Anfang jede Menge Information zu diesem komplexen Thema. Dazu noch klar und deutlich präsentiert. Stilistisch ist es nicht so betagt wie inhaltlich, habe ich den Eindruck, es liest sich sehr angenehm. Und anspruchsvoll, ich könnte mir schon vorstellen, dass der Autor damals für Aufsehen gesorgt hat. Schwierig, es aus heutiger Sicht zu betrachten.Wenn ich Martin und Rusch richtig verstehe, wird es keine bedeutende Frauenrolle geben, was ja wohl ernüchternd ist. Und die Atomkraft ist schon etwas störend. Das sind Dinge, die mir öfters in SF-Romanen auffallen. Wenn ich einen Roman in mehr als Zehntausendjahren in der Zukunft spielen lasse, tue ich gut daran, die gegenwärtige Technologie unter den Tisch fallen zu lassen. Der Fingerprint-Scanner hat mich allerdings überrascht, ob Asimov den wohl später reingemogelt hat? Aber das erst einmal als kleine Einstimmung, bevor wir ins Eingemachte gehen...

#6 Rusch

Rusch

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Geschrieben 31 März 2004 - 19:23

Naja, im dritten Teil spielt eine Frau (oder Mädchen) namens Arcadie (oder so ähnlich - ich bin jetzt zu faul nachzuschlagen) eine wichtiger Rolle. Ansonsten ist es reine Männer SF. LOLIch wundere mich nur, dass es noch so viele Leute gibt, die Foundation nie gelesen hatten, dabei ist dies eigentlich das erste Werk, was man einem SF Frischling empfiehtl und dies zurecht. Der Roman stellt eine tolle Mischung aus Hard und Soft SF dar und stellt beide Seite gleichermaßen zufrieden.

#7 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 31 März 2004 - 22:31

hi allrege beteiligung - das sieht gut aus ;) die geschichte mit den frauen wollte ich ebenfalls posten - doch hab ich nachher nachgedacht - in welchen SF romanen haben sie überhaupt starke rollen?(solaris - 451 - 1984 --- ich weiß)aber im prinzip ist doch sowieso alles männersache denke ich - [meine erfahrungen mit SF literatur])die atomkraft ??????und!? - erst kürzlich (vor einem jahr - wenig im vergleich zu asimovs zeitspannen ;) ) hab ich hier im zirkel CHASM CITY gelesen (joe chip kann´s nicht lassen) - da wurde ebenfalls noch eine atombombe gezündet.... für mich macht genau das den reiz aus - dass ich beim lesen merke dass das vor vielen vielen jahren geschrieben wurde ^_^ lg joe ;)
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#8 Holger

Holger

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Geschrieben 31 März 2004 - 23:17

Zu der Atomkraftnutzung: das erste Atomkraftwerk ging erst 1954 an Netz (UdSSR). Zum Zeitpunkt der FOUNDATION-Entstehung war die friedliche Nutzung der Atomkraft also noch Zukunftsmusik.

Im Zusammenhang von Asimovs Inszenierung (Verlust, bzw. Wiederentdeckung der Atomkraft-Nutzung) frage ich mich nur, mit welchen Antriebsystemen die Menschen von Anakreon nach Terminus reisten ... ?

Lustig ist die Atomo-Glühbirne. Asimov ist als Kind seiner Zeit so von den Möglichkeiten der Kernspaltung begeistert, dass vermutlich auch die Küchengeräte damit betrieben werden.
^_^

Ich fände übrigens, dass man ruhig mal einen eigenen Thread zu dem Thema aufmachen könnte, wie die SF-Autoren über die Jahrzente hinweg die Entwicklung der Technik einschätz(t)en. Man bedenke: Mobiltelefone wurden meines Wissens nach nie vorgeschlagen. Eher Palm-artige Handhelds (Pads) oder Implantate, aber ein "Handtelefon"?

P.S. man beachte, dass ich mit meinem ersten Beitrag zum Buch bis zum 1.April abwarten konnte.
;) ;) ;)
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#9 Sullivan

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Geschrieben 01 April 2004 - 06:23

Hallo Joe,

allerdings fällt es im moment auch schwer für irgendeine der handelnden personen eine gewisse sypathie aufzubauen - da sie im nächsten kapitel bereits wieder tot sind - bin gespannt ob das so bleibt

Leider bleibt es so und deshalb habe ich die Foundation Trilogie auch nicht so gut in Erinnerung. Damals habe ich noch nicht einmal gewusst, dass Asimov Kurzgeschichten zu einem Roman zusammengefasst hat, sonst hätte ich bestimmt drüber hinweggesehen. Sullivan, der heute mit dem lesen anfängt

#10 Joe Chip

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Geschrieben 01 April 2004 - 08:11

hi all
schade dass das so bleibt ;)

doch werd ich das buch nun beginnen zu loben

hervorragende dialoge beherrschen fast jede szene

und dann die geniale erfindung der PSYCHOHISTORIKER - mit eigentlich wenig worten beschreibt IA glaubwürdig dass man die zukunft berrechnen kann

zB - herman hesse gelang im glasperlenspiel (das ich nicht herabwürdigen will) mit mehr worten (viel mehr) keinen glaubhafte erklärung über die sinnhaftigkeit des selben

sorry für OT ;)

und der "geniale" umschwung als sich nach 50 jahren die halle öffnet
AI erzeugt somit eine neue spannung, welche nahtlos an die letzte spannung anschließt (verständlich :confused: ^_^ )

lg joe ;)

@sullivan

Damals habe ich noch nicht einmal gewusst, dass Asimov Kurzgeschichten zu einem Roman zusammengefasst hat,

obwohl man es nicht wirklich merkt, denke ich - da ja die shortstories im einzelnen nicht so genial sind - - - - oder seh ich das falsch?
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#11 Darnok

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Geschrieben 01 April 2004 - 20:21

Ich darf mich ja eigentlich nicht wirklich hier äußern, da ich das Buch zum letzten mal vor einigen jahren gelesen habe, aber ich machs trotzdem. ;)Die einzelnen Storys siend imho nciht unbedingt der Knüller. Das Faszinierende ist die Entwicklung der Geschichte über die Jahrhunderte. Auch wenn die Personen ständig wechseln, die Foundation bleibt...

#12 Rusch

Rusch

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Geschrieben 01 April 2004 - 23:07

Ich finde, dass die Geschichte eine unheimliche Kraft und Faszination hat. Der Gedanke, jemand hat das Erstarken eine neuen Imperiums am "Reissbrett" geplant ist unfassbar und dennoch wirkt das Buch nicht unglaubwürdig. Ich will noch einen Hinweis anbringen auf mehrere Artikel, die Ulrich bei Fictionfantasy veröffentlicht hat. Aufstellung Foundation Zyklus Die Aufstellung des Zyklus wird sich die nächsten Tage übrigens füllen, den ich habe Rezis zu "Die Stahlhöhlen" "Die nakte Sonne" "Die Rettung des Imperium" "Das Foundation Projekt" "Die Suche nach der Erde" "Die Rückkehr zu Erde" verfasst. Außerdem wird noch eine Rezi zu "Foundation" erscheinene. Also wer mehr wissen möchte über den gesamtzyklus wird dort fündig.

#13 dyke

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Geschrieben 01 April 2004 - 23:43

Hallo zusammen,habe eben gerade Kapitel 18 beendet und bisher gefällt mir der Roman ausgesprochen gut. Eine klare Erzählweise, konzentriert auf das für den Vorantrieb der Handlung notwendige. Von hölzernem Stil habe ich bisher nichts bemerkt. Keine detaillierte Ausbreitung über technischen Details, denn darum geht es ja auch nicht. Köstlich, dass noch mit der Hand geschrieben wird und die Tageszeitung immer noch einen Sportteil und Comics enthält und scheinbar auf Papier gedruckt ist.. Asimov vergeudet keine Kreativität auf nicht handlungsrelevante Details, er konzentriert sich auf die große Erzähllinie seiner Grundidee.Eins ist mir dabei aufgefallen, bei galaktischen Imperien gibt es scheinbar nur Absolutismus gegebenenfalls ein damit verbundener Föderalismus - die Demokratie scheint keine Zukunft zu haben. Oder kennt jemand Gegenbeispiele. Ich kann mich nicht erinnern.Asimov schafft etwas, das schon länger kein SF-Autor mehr geschafft hat - ich habe Mühe mich zur Ordnung zu rufen und statt weiterzulesen mir den leider notwendigen Schlaf zu gönnen.Also Gute Nacht und angenehme Träume wünschtDyke

#14 Darnok

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Geschrieben 02 April 2004 - 11:13

Eins ist mir dabei aufgefallen, bei galaktischen Imperien gibt es scheinbar nur Absolutismus gegebenenfalls ein damit verbundener Föderalismus - die Demokratie scheint keine Zukunft zu haben. Oder kennt jemand Gegenbeispiele. Ich kann mich nicht erinnern.

Das ist in der Tat so. Ein Imperium von 25 Millionen Welten. Wenn da auch jeder Planet nur einen Abgeordneten stellen wöllte... Asimov spricht, das zum Beipiel in Das Foundation-Projekt an. Dort gibt es kurzzeitig ein Parlament, auch wenn es nur 7000 Abgeordnete hat. Auch in anderen Romanen von Asimov gibt es Demokratien in der Zukunft. Aber diese umfassen eben nicht mehr als ein Sonnensystem.

#15 MartinHoyer

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Geschrieben 03 April 2004 - 14:08

Ich breche mal eine weitere Lanze für Asimov: Die Adaption von Rollenbildern ist nicht unbedingt ein Merkmal, das man SF-Romanen erst nach einem halben Jahrhundert anmerkt.Sicher, inzwischen dürfen Frauen mit schönster Regelmäßigkeit in der SF ihren Mann stehen. Dieses Wortspiel ist Absicht, da sich die überwiegend männlichen SF-Autoren das Frauenbild grundsätzlich - mal mehr, mal weniger auffällig - zurechtbiegen. Ob dahinter immer noch eine gewisse Naivität steckt, wird vermutlich wirklich erst in ein paar Jahrzehnten für die gesamte Leserschaft spürbar sein.Auffällig sind heute andere Denkfehler, die trotz ihrer Offensichtlichkeit kaum berücksichtigt werden. Ein Beispiel: Rund die Hälfte der Erdbevölkerung sind Asiaten, was sich seltsamerweise in der SF kaum auswirkt. Bei Exploration-SF geht das an, da hier einfach mit den heutigen Anteilen in der Weltraumffahrt- und forschung spekuliert wird. Sobald aber eine großmaßstäbliche Ausbreitung der Menschheit in extraterrestrische Kolonien behandelt wird, sollte sich die Frage stellen, wer das oben angesprochene Riesenpotential an Wirtschaftsmacht, politischem Einfluß und purer Manpower bis auf ein paar Quotenexemplare wegrationalisiert hat. :angry:
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#16 Rusch

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Geschrieben 03 April 2004 - 22:01

Das ist in der Tat so. Ein Imperium von 25 Millionen Welten. Wenn da auch jeder Planet nur einen Abgeordneten stellen wöllte...

Die Größe des Imperiums ist Gigantismus pur. Ich glaube nicht, dass ein anderer Autor dies überboten hat. Andererseits war ich von der Vorstellung allein immer schon fansziniert. Und der Tatsache, dass ganz Trantor mit seinen zig Milliarden Menschen nur der Verwaltung des Imperiums diente.

#17 Joe Chip

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Geschrieben 04 April 2004 - 10:00

hi allirgendwie hab ich allerdings den eindruck, dass man bei diesem buch eigrntlich nur die grundidee und das gesamtkonzept ständig neu loben kann - aber so ein typisches lesezirkel buch ist es net wirklichlg joe :)
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#18 MartinHoyer

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Geschrieben 04 April 2004 - 14:23

Ich denke, das wirklich Interessante dieses Romans dürfte der direkte Vergleich mit heutiger SF ähnlicher Machart sein. Für eine typische Einschätzung ist "Foundation" einfach zu ... hm ... historisch (?).
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#19 Dave

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Geschrieben 04 April 2004 - 18:06

Mir hat der Erster Teil wirklich gut gefallen, in dem die Protagonisten noch überzeugen, die Dialoge noch ansprechen und die Grundlagen interessant zu lesen sind. Die Auszüge aus der ENCYCLOPAEDIA GALACTIA finde ich köstlich. Eigentlich hatte ich auf ein Wiedersehen mit dem Biographen Gaal Dornik spekuliert, der ja noch jung genug war, die fünfzig Jahre zu überstehen bis zum ersten Erscheinen von Hari Seldon. Bei dem Aussichtsturm habe ich mich gefragt, wie es um die Atemluft bestellt sein muss auf einer Welt, die (fast) nur von eisernen Konstruktionen bedeckt ist. Nach dem Zweiten Teil ist mein Interesse an dem Roman versiegt. Was anschließend an Langeweile und Oberflächlichkeit auf mich wartete, hat mich so sehr nicht überrascht, schließlich habe ich diesen Zyklus 25 Jahre lang erfolgreich umschifft. Plötzlich ist sie wieder da, die Schreibe, mit der ich so gar nicht zurechtkomme. Altbacken, öde und ohne irgendeinen Gehalt, an dem ich mich noch festhalten kann. Da werden Seite um Seite Hintergründe beschrieben, während von einer Story keine Spur zu finden ist. Die erscheinenden und wieder in der Belanglosigkeit verschwindenden Figuren gehen mir völlig am Gesäß vorbei. Es ist ja in der Zukunft nichts zu entdecken, was es nicht in der Vergangenheit schon gegeben hätte. Dieses Rezept war mir schon immer ein Dorn im Auge.

Die Größe des Imperiums ist Gigantismus pur.

Ja, aber auch realistisch?

Bearbeitet von Dave, 04 April 2004 - 18:22.


#20 Rusch

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Geschrieben 04 April 2004 - 22:58

Die Größe des Imperiums ist Gigantismus pur.

Ja, aber auch realistisch?

Das hat ja keiner Behauptet. Wobei: Ob nun 1000, 100.000 oder 10 Mio. Welten besiedelt werden ist alles eine Frage des Zeitfaktors. Was Foundation betrifft, so würde ich nicht zu schnell die Flinte ins Korn werfen. Das Thema mit den Selden Krisen wird in vier oder fünf Geschichten wiederholt, doch dann passiert etwas, womit keiner gerechnet hat (oder vielleicht doch :) )

#21 dyke

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Geschrieben 05 April 2004 - 10:47

Hallo;Bin mit dem ersten Teil durch und das schon nach 4 Tagen. Allein daran sehe ich, dass das Lesen mir Spaß gemacht hat.Das es keinen Protagonisten gibt, an dem der Leser sich „festhalten“ kann, stört mich überhaupt nicht. Aber ich lese ja auch ab und zu ganz gern „Familien-/Städte-Sagas“, deren Handlung sich über 100 und mehr Jahre zieht.Eines ist mir aber aufgefallen: Die Psychohistorik wird ja zur Vorhersage des Verhaltens von großen Menschenmassen angewandt. Beschrieben wird aber nicht das Verhalten von Massen, sondern von Einzelnen, die Entscheidungen für die Massen treffen. Es wird nur immer argumentiert, die Massen würden sich so und so verhalten, wenn die Entscheidungen so oder so getroffen würden.Konkret würde die Vorhersage der „1989-Demonstrationen“ der DDR-Bevölkerung“ in die Psychohistorik fallen, aber nicht der von der Bush-Administration befohlene Angriff auf den Irak.Oder wie seht ihr das?? Mache ich mir wieder mal zu viele Gedanken und es klärt sich in den folgenden Büchern auf??Ein schöne Woche wünscht Dyke

#22 Holger

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Geschrieben 05 April 2004 - 11:22

Eines ist mir aber aufgefallen: Die Psychohistorik wird ja zur Vorhersage des Verhaltens von großen Menschenmassen angewandt. Beschrieben wird aber nicht das Verhalten von Massen, sondern von Einzelnen, die Entscheidungen für die Massen treffen. Es wird nur immer argumentiert, die Massen würden sich so und so verhalten, wenn die Entscheidungen so oder so getroffen würden.

Obwohl ich Deinem Einwand teilweise zustimme, muss er ein bisschen relativiert werden: Letztlich sind es immer nur einzelne, die die Entscheidung treffen. Diese beruhen aber (zumeist) auf einer Entwicklung, die eine Gesellschaft trägt. Wenn also die Massen durch Priester der Foundation beeinflußt werden, gipfelt das in einer Neubewertung und Entscheidungsfindung durch einen einzelnen, der die Staatsgewalt repräsentiert. Im Falle von Foundation sind es tatsächlich einzelne (Bürgermeister, Händler), die einen Trend initiieren, zu guter Letzt folgen die breiten Massen diesem jedoch und "erfüllen" den Tausendjahresplan. Mein Fazit zu FOUNDATION: mir gefällt die Präzision der Dialoge und das Konzept. Das Fehlen eines fixen Punktes in Form eines Protagonisten ist verzeihlich. Trotzdem bin ich mir noch nicht sicher, ob ich wirklich Lust auf die Fortsetzung habe (jetzt wäre eine Zusammenfassung der beiden Folgeteile à la Reklam eine prima Sache). :) LG, Holger
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#23 Darnok

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Geschrieben 05 April 2004 - 17:09

Wobei ja letztlich Seldon auch ein Einzelner war, der die Psychohistorik nutzte um die geschichtliche Entwicklung in eine ihm genehme Richtung zu schubsen...Also ist es doch wieder möglich, als Einzelner etwas zu bewirken, wenn man die Wissenschaft die dahinter steckt versteht.

#24 Joe Chip

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Geschrieben 06 April 2004 - 21:22

Eines ist mir aber aufgefallen: Die Psychohistorik wird ja zur Vorhersage des Verhaltens von großen Menschenmassen angewandt. Beschrieben wird aber nicht das Verhalten von Massen, sondern von Einzelnen, die Entscheidungen für die Massen treffen. Es wird nur immer argumentiert, die Massen würden sich so und so verhalten, wenn die Entscheidungen so oder so getroffen würden.

hi dyke ich gebe dir völlig recht irgend etwas stimmt da nicht ganz an der theorie von IA :unsure:

Mein Fazit zu FOUNDATION: mir gefällt die Präzision der Dialoge und das Konzept.

hi holger auch dem kann ich nur zustimmen lg joe :) - der aber noch immer weiter lest -

Bearbeitet von Joe Chip, 06 April 2004 - 21:23.

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#25 Rusch

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Geschrieben 07 April 2004 - 20:39

Mein Fazit zu FOUNDATION: mir gefällt die Präzision der Dialoge und das Konzept. Das Fehlen eines fixen Punktes in Form eines Protagonisten ist verzeihlich. Trotzdem bin ich mir noch nicht sicher, ob ich wirklich Lust auf die Fortsetzung habe (jetzt wäre eine Zusammenfassung der beiden Folgeteile à la Reklam eine prima Sache). :)

Na, das warten wir noch ein bißchen ab. Die anderen beiden Romane sind durchaus lesenswert, da Asimov sehr bald von seinem üblichen Schema abweit und ganz neue Aspekte in die Geschichte bringt. ACHTUNG SPOILER ALARM . . . Hier ein kleiner Spoiler . In den nächsten zwei Teilen geht es, wiederum nach Zeitsprüngen, um die Kontrontation mit den Überresten des Imperiums, dass die Foundation als Machtraum durchaus einen Bedrohung darstellt. Dannach nimmt das ganze eine ganz andere Richtung. Seldons Plan scheint zu scheitern, da eine Macht auftritt, mit der keiner gerechnet hat. Die Foundation verliert, da sie sich für unbesiegbar hielten (Seldon hatte ja alles vorhergesagt). Doch die Niederlage ist erst perfekt, wenn die 2. Foundation besiegt ist. Doch niemand weiss werde was noch wo die 2. Foundation sich befindet.

#26 Holger

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Geschrieben 08 April 2004 - 23:00

Hi Rusch.Der Spoiler macht durchaus Lust auf mehr. Danke. :) Noch eine Frage in die Runde: könnte sich jemand einen Tausendjahresplan für die gegenwärtige Menschheit vorstellen? Nehmen wir an, es gäbe eine mathematische Grundlage zur Berechnung der Zukunft.In diesem Fall dürfte man eine Transformation des Organismus nicht ausser Acht lassen. Soll heißen, möglicherweise finden sich in einigen hundert Jahren nur noch wenige Menschen, die ihre (vergänglichen und unbelassenen oder mittlerweile biotechnologisch/nanotechnologisch modifizierten) Körper bewohnen wollen. Ich denke dabei z.B. an Egans DIASPORA. Vermutlich würde ein SF-Autor dieser Tage eine solche Option berücksichtigen müssen.Grüße,Holger
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#27 Rusch

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Geschrieben 08 April 2004 - 23:37

Ehrlich gestande, so faszinierend ich die Idee finde, glaube ich nicht daran. Nehmt doch nur mal die Entwicklung der letzten 30 Jahre. Was sich da alles getan hat. Gut, vielleicht läuft dies beim Asimovschen Imperium anders, dass alles eine stabile größe erreicht hat, aber auch dann ist es noch sehr wage. Andererseits: In das Foundation Projekt, dem zweiten Prequel erfährt man viel über die Jahrzehnte der Entwicklung, die Hari Seldon und seine Leute in das Projekt gesteckt haben. Das ist schon einen sehr, sehr, sehr, sehr komplexe Sache. Und außerdem gibt es ja noch etwas, worüber ich jetzt noch nicht schreiben kann. Ich will Euch ja nicht den lesespass verderben.

#28 Darnok

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Geschrieben 09 April 2004 - 10:56

Nur zur Vollständigkeit halber, hier schon mal Links für Rezis zu den Prequels: Rettung des Imperiums: http://roterdorn.de/...xz=rezi&id=3181 Das Foundation-Projekt: http://www.x-zine.de...ezi.id_3319.htm Dann gibt es ja noch die "frühe Fundation-Trilogie" die nicht von Asimov geschrieben wurde. Und die Sequels kommen auch noch... Aber am besten ihr schaut euch gleich die in meinen Augen sehr gute Übersicht auf fictionfantasy.de von Rusch an: http://www.fictionfa...rticle&sid=1362 Dort findet ihr dann auch Verweise zu Rezis von fast allen damit zusammenhängenden Werken.

#29 Trurl

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Geschrieben 09 April 2004 - 11:36

Noch eine Frage in die Runde: könnte sich jemand einen Tausendjahresplan für die gegenwärtige Menschheit vorstellen? Nehmen wir an, es gäbe eine mathematische Grundlage zur Berechnung der Zukunft.

Die Frage ist hochinteressant und sie ist schon mehr als überfällig. Ich lese hier nur mit, weil mich im Grunde interessiert was ihr zu der Psycho-Historik zu sagen habt. Wann fangt ihr endlich damit an... :) Ob oder unter welchen Bedingungen Asimovs Psycho-Historik funktioniert oder die Zukunft vorhergesagt werden kann, wäre eigentlich Thema für einen eigenen Thread. Vielleicht könntest Du ja einen Psycho-Historik oder Futurologie-Thread eröffnen wo die Frage unter allgemeineren Gesichtspunkten diskutiert werden kann. Zumal die Futurologie geradezu das Schlüsselthema der SF ist. Die Funktionsbedingungen der Psycho-Historik scheinen mir recht speziell auf die Verhältnisse des von Asimov ausgedachten galaktischen Imperiums zugeschnitten zu sein und kaum auf unserer eigenen Verhältnisse übertragbar... Mir persönlich scheint die Vorhersage zukünftiger Zustände unserer Zivilisation ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Nicht umsonst haben sich alle futurologische Aussagen der Vergangenheit früher oder später als falsch herausgestellt. Man muss sich nur einmal überlegen wie viel Parameter man bei der Vorhersage berücksichtigen müsste, die zu großen Teil nicht einmal bekannt sind. Vor tausend Jahren befand sich unsere Gesellschaft noch im Mittelalter! Den Einfluss der technisch-wissenschaftlichen Revolution auf die Zivilsation Europas konnte damals niemand auch nur denken, gescheige denn vorhersehen, selbst wenn man es gewollt hätte*. Sie hat zu einer immensen Beschleunigung der Gesellschaftsentwicklung geführt. Selbst die Vorhersage über einen überschaubareren Zeitraum ist aufgrund nichtvorhersehbarer technischer Erfindungen nicht möglich. Wer konnte den die Entwicklung des Computers vorhersehen und dessen gesellschaftsverändernden Einfluss? Oder das Telefon. Es dauerte Jahrzehnte bis seine endgültige Anwendung gefunden wurde. Heute ist unsere Welt ohne Telekommunikation und Computer nicht mehr denkbar. * Allerdings gab es da um diese Zeit einen besonders hellsichtigen scholastischen Philosophen, Roger Bacon (1219-1292), der erstaunliche, geradezu visionäre Voraussagen gemacht hatte... Trurl

Bearbeitet von Trurl, 09 April 2004 - 13:08.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
  • • (Buch) gerade am lesen:Jeff VanderMeer - Autorität
  • • (Buch) als nächstes geplant:Jeff VanderMeer - Akzeptanz
  • • (Buch) Neuerwerbung: Ramez Naam - Crux, Joe R. Lansdale - Blutiges Echo
  • • (Film) gerade gesehen: Mission Impossible - Rogue Nation

#30 Rusch

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Geschrieben 09 April 2004 - 12:24

Trurl: Das Problem ist, dass ich schlecht über die Psychohistorie sprechen kann, ohne das Ende der Foundation Trilogie vorweg zu nehmen, denn ganz so einfach, wie es sich am Anfang darstellt ist es beileibe nicht. Was vorhersagen betrag, so fällt mir dieses Buch von Jules Verne ein, bei dem sich die Verleger geweigert hatten, so einen "Schmarn" zu veröffentlichen. Er viele Jahre nach dem Tod erschienen seine Visionen einer zukünftigen Welt und einiges hatte er erstaunlich gut verhergesagt. @Darnok: Danke für die Blumen, aber die muss ich an Ulrich weiterleiten. Hier ist noch ein Detalierte Aufstellung von ihm. Dort findet ihr auch verweise zu den Rezis zu zur frühen Foundation Trilogie sowie zu den Prequels "Die Rettung des Imperiums" und "Das Foundation Projekt" und den Sequels "Auf der Suche nach der Erde" und "Die Rückkehr zur Erde".

Bearbeitet von Rusch, 09 April 2004 - 12:30.



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