1739 Antworten in diesem Thema

[Amtranik]

Wenn dieser arbeitslose Ex-Stahlarbeiter je geglaubt hat, dass Trump all die Dinge, die er versprochen hat, tatsächlich umsetzen wird, spricht das ohnehin nicht für seine Intelligenz.

 

Die Exit Polls zeigen ja, dass der typische Trump-Wähler keineswegs der "arbeitsloser Ex-Stahlarbeiter in Iowa" ist, sondern im Gegenteil ein überdurchschnittliches Einkommen hat. Es ist auch durchaus fraglich, ob Trump tatsächlich wegen seiner Wahlversprechen gewählt wurde oder ob es nicht viel eher darum ging, es "denen da oben" (was auch die republikanische Parteielite einschliesst) mal so richtig zu zeigen. Einiges deutet darauf hin, dass ein nicht unbedeutender Teil der Trump-Wähler letztlich rein destruktiv motiviert waren; es ging nicht um Lösung (so gestört diese auch sein mögen), sondern einfach allen mal einen reinbremsen.

 

 Das sehe ich ziemlich ähnlich. 

[Amtranik]

Und Reagan hat auch genug Schaden angerichtet.

 

 

 

Unbestritten. Der gute Bill Clinton aber auch. Denken wir nur an die Finanzkrise 2008. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht mal mehr gegen wen Reagan damals die 2.Amtszeit gewonnen hat und Hand aufs Herz. Willst Du Dir anmaßen jetzt zu sagen das ein Demokrat von 1980-1988 alles viel besser gemacht hätte und die Welt heute eine bessere wäre?

Bearbeitet von Amtranik, 02 Januar 2017 - 05:16.

[simifilm]

Unbestritten. Der gute Bill Clinton aber auch. Denken wir nur an die Finanzkrise 2008. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht mal mehr gegen wen Reagan damals die Wahlen gewonnen hat und Hand aufs Herz. Willst Du Dir anmaßen jetzt zu sagen das ein Demokrat von 1980-1988 alles viel besser gemacht hätte und die Welt heute eine bessere wäre?

Alles nicht, aber ein paar wichtige Dinge sicher. Seither hat sich ohnehin viel verändert in der US-Politik. Reagan wäre der mittlerweile am äussersten linken Rand.

 

Aber was sollen diese kontrafaktische Fragen eigentlich? Was ändern sie daran, dass mit Trump ein Kandidat gewählt wurde, der Folter befürwortet, ein notorischer Lügner ist, offen rassistisch und sexistisch auftritt und ein wahres Gruselkabinett von engsten Mitarbeitern um sich hat?

Bearbeitet von simifilm, 13 November 2016 - 17:33.

[Elena]

Ich finde es zugleich ironisch und hoch berührend. Nicht nur weil Cohen diese Woche gestorben ist, sondern weil gewisse Textpassagen in diesem Kontext eine vollkommen neue Bedeutung erhalten: I did my best, it wasn't much I couldn't feel, so I tried to touch I've told the truth, I didn't come to fool you And even though it all went wrong I'll stand before the Lord of Song With nothing on my tongue but Hallelujah

 

Ja, okay, bei dieser Strophe kann ich das nachvollziehen. Hab den Song auf YouTube gefunden. Er wurde auch von Anderen gesungen, aber Leonard ist unübertroffen. Es war SEIN Song, er hat den Text selbst geschrieben. Er hat sein ganzes Gefühl reingelegt. Das tun zwar auch Andere, aber er war der Beste. Wer mag:

 

 

R.I.P., Leonard!

Bearbeitet von Elena, 13 November 2016 - 17:47.

[Amtranik]

Alles nicht, aber ein paar wichtige Dinge sicher. Seither hat sich ohnehin viel verändert in der US-Politik. Reagan wäre der mittlerweile am äussersten linken Rand.

 

Aber was sollen diese kontrafaktische Fragen eigentlich? Was ändern sie daran, dass mit Trump ein Kandidat gewählt wurde, der Folter befürwortet, ein notorischer Lügner ist, offen rassistisch und sexistisch auftritt und ein wahres Gruselkabinett von engsten Mitarbeitern um sich hat?

 Seither hat sich viel verändert aha. Binsenweisheit. Seither haben die Demokraten 16 Jahre regiert und die Republikaner 12 Jahre.

Hmm. Aber lassen wir das. 

[simifilm]

Seither hat sich viel verändert aha. Binsenweisheit.

*In der US-Politik*. Es ging eigentlich darum, dass Reagan in keiner Art und Weise repräsentativ ist für die Republikaner von heute, weil diese in der Zwischenzeit massiv nach rechts gerückt sind.

Bearbeitet von simifilm, 13 November 2016 - 19:18.

[MoiN]

Neuer Link, der derzeit noch funzt.

 

"The uploader has not made this video available in your country"

[simifilm]

"The uploader has not made this video available in your country"

Geht bei mir nach wie vor.

[simifilm]

Du bist ja auch in der Schweiz.

Teutonenkompatible Variante

[yiyippeeyippeeyay]

Bei der präsidentialen Schadensaufzählung...

Der gute Bill Clinton aber auch. Denken wir nur an die Finanzkrise 2008.

?? Inwiefern haben die Clintons diese Krise (mit) zu verantworten? Gerade Bill war zu der Zeit und Jahre davor eher inaktiv. Unter seinem Auge geschah das weltwirtschaftliche Plattmachen einiger der asiatischen "Tigerstaaten", das wiederum mit zum weltweit wachsenden Ressentiment gegen "den Westen" beitrug, sicher. Aber die US-Finanzkrise war v.a. Folge des privaten Schuldenbergs - und  unregulierter gigantomaner Geldspiele der in den USA tätigen Banken; bei Letzterem war ganz vorn die Deutsche Bank mit dabei. (S. u.a. den Kinofilm Big Short und den vorletzten SPIEGEL #44 als Quellen.)

 

Vieles von dem ruinösen "Steuern" der Staatsgeschäfte der letzten 15 Jahre geht m.E. auf Konten der zunehmend ins rechtsradikalere/religiös-fanatische Lager driftenden Republikaner - das ja jetzt von V.P.-elect Pence vertreten wird.

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 13 November 2016 - 20:40.

[Ulrich]

?? Inwiefern haben die Clintons diese Krise (mit) zu verantworten?

Die Deregulierung der Banken durch Bill Clinton war eine der Ursachen der Finanzkrise. Nachzulesen z. B. hier: Die selbstgemachte Krise

[yiyippeeyippeeyay]

Aber es gab doch zu der Zeit einen "bipartisan" Konsens darüber? Sonst hätte ja Bush jr. das lange vor 2008 rückgängig machen können... (Danke für den Link - ich sehe ihn mir mal gelegentlich an.)

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 13 November 2016 - 21:15.

[simifilm]

Die Deregulierung der Banken durch Bill Clinton war eine der Ursachen der Finanzkrise. Nachzulesen z. B. hier: Die selbstgemachte Krise

 

Siehe dazu auch den Dokumentarfilm Inside Job. Clinton setzte Larry Summers ein, der das Trennbankensystem aufhob und damit die wesentliche Voraussetzung für die Finanzkrise schuf.

[MoiN]

Ein Blick auf mögliche Entwicklungen unter Trump wirft "Die Welt".

 

Mit Donald Trump ist alles möglich

 

"Wie wird es mit Donald Trump als mächtigstem Mann der Welt weitergehen? Es gibt ein positives und ein pessimistisches Szenario. Ein Experiment am offenen Herzen der Demokratie."

 

Zwei gegensätzliche Szenarien werden beleuchtet und die Frage, warum Clinton scheiterte (scheitern mußte)..

 

Für den Autor kam der Sieg Trumps nicht überraschend, denn:

 

"Das Wahlergebnis war absehbar, weil Trump die direkte Konsequenz einer außerordentlich schwachen Regierung von Barack Obama und zeitweise eben auch Hillary Clinton war. Amerika ist unter Obama innenpolitisch massiv nach links gerückt. Und außenpolitisch ins Abseits gedriftet."

 

Die Wahl Trumps könnte auch eine Zeitenwende zum Besseren werden (auch mit Blick auf Europa), denn:

 

"Das opportunistische Klein-Klein der parteigeografischen Klientelpolitik treibt die Leute zur Verzweiflung und an die extremen Ränder.

Wenn Politik nur noch das tut, was im Augenblick politisch durchsetzbar scheint, aber zu selten einfach das, was richtig ist, wenn sie zu oft sagt, was politisch korrekt ist, aber zu selten das, was ist, dann verliert sie die Gefolgschaft.

Vielleicht ist in diesem Sinne die Wahl Donald Trumps ein heilsamer Schock. Und tatsächlich eine Zeitenwende zum Besseren."

 

(Der Autor ist Vorstandsvorsitzender von Axel Springer SE, in der auch die “Welt“ erscheint, und Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger.)

[Trace]

War damals Gegenstand satirischer Betrachtung - wie z.b. in Whoops Apocalypse (u.a. ab 04:58)

 

http://www.dailymoti...rt-1_shortfilms

 

Wie man sieht, hat sich an der Einstellung dieser "Gruppe" bis heute nicht viel geändert...

 

(absoluter Brüller: Kreuzigungen vor dem weißen Haus anläßlich Ostern 03:59)http://www.dailymoti...rt-2_shortfilms

 

Und er wird sogar von einer älteren Version von Donald Rumsfeld beraten. Sehr unterhaltsam.

[simifilm]

Für alle, die sich zu fröhlich fühlen, empfehle ich dieses alles andere als erbauliche Interview mit Noam Chomsky (dessen politische Position man zwar nicht teilen muss, der seine Aussagen aber jeweils mit vielen Fakten untermauert) zum Sieg Trumps und der Perspektive für die kommenden Jahre.

Bearbeitet von simifilm, 15 November 2016 - 11:55.

[Oliver]

Für alle, die sich zu fröhlich fühlen, empfehle ich dieses alles andere als erbauliche Interview mit Noam Chomsky (dessen politische Position man zwar nicht teilen muss, der seine Aussagen aber jeweils mit vielen Fakten untermauert) zum Sieg Trumps und der Perspektive für die kommenden Jahre.

Aus Goodwill und unter unfallgafferischen Gesichtspunkten (ich weiß ja so ungefähr, was Chomsky so von sich gibt) habe ich da mal draufgeklickt. Ziemlich weit oben steht bereits: "...[color=rgb(0,0,0);font-family:Georgia, 'Times New Roman', Times, serif;font-size:17px;]the Republican Party, which has become the most dangerous organization in world history."

Jo. Ok, reicht. Wenn ich ungebremste, blanke Hysterie will, gucke ich mir lieber ein Nicky Minaj-Video an, da wackelt auch vieles schöner als bei Chomsky. 

Ein Erkenntnisgewinn ist beides nicht.[/color]

[yiyippeeyippeeyay]

@simifilm: Danke für den Link. Über das einführende "Megalomaniac" von seiten des Artikelschreibers bin ich ja weitergestolpert, aber Chomskys einführender längerer Antwort-Absatz enthielt dann leider diesen Satz...

Arctic sea ice over the past five years is 28 percent below the average of the previous 29 years, not only raising sea levels

... und danach war dann mein Interesse doch stark reduziert, weiter zu lesen. Panikmachende (Falsch-)Aussagen in Medien kann ich gerade weniger gebrauchen...
 
P.S.: Ich habe mindestens 1 Chomsky-Buch im Regal stehen. Habe durchaus Respekt für einige seiner (früheren) Texte.
 
(Unterstreichung im Zitat von mir - ich empfehle ein einfaches Experiment: Man messe die Höhe der Cola in einem Glas mit Eiswürfeln drin, und nehme diese dann heraus, und messe noch mal.)

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 15 November 2016 - 13:02.

[simifilm]

Aus Goodwill und unter unfallgafferischen Gesichtspunkten (ich weiß ja so ungefähr, was Chomsky so von sich gibt) habe ich da mal draufgeklickt. Ziemlich weit oben steht bereits: "...[color=rgb(0,0,0);font-family:Georgia, 'Times New Roman', Times, serif;font-size:17px;]the Republican Party, which has become the most dangerous organization in world history."[/color]

 

Das ist zweifellos eine sehr zugespitzte Aussage (wenn auch nicht das ganze Interview), aber dass sich die Republikaner auf nationaler Ebene seit geraumer Zeit weitgehend von jeglicher konstruktiver Politik verabschiedet haben und stattdessen lieber vorsätzlich diverse fanatische Gruppen fördern, kann man nur schlecht in Abrede stellen.

[Oliver]

Das ist zweifellos eine sehr zugespitzte Aussage (wenn auch nicht das ganze Interview), aber dass sich die Republikaner auf nationaler Ebene seit geraumer Zeit weitgehend von jeglicher konstruktiver Politik verabschiedet haben und stattdessen lieber vorsätzlich diverse fanatische Gruppen fördern, kann man nur schlecht in Abrede stellen.

Selbst wenn man Deine Meinung teilen würde, das ist GRADUELL schon was anderes, als Chomsky gesagt hat, als die "gefährlichste Organisation in der Geschichte der Menschheit" - wohlgemerkt, vor Waffen-SS, dem offiziellen Phil Collins Fan-Club, den Roten Khmer usw. 

[simifilm]

Selbst wenn man Deine Meinung teilen würde, das ist GRADUELL schon was anderes, als Chomsky gesagt hat, als die "gefährlichste Organisation in der Geschichte der Menschheit" - wohlgemerkt, vor Waffen-SS, dem offiziellen Phil Collins Fan-Club, den Roten Khmer usw. 

 

Kommt wohl darauf an, wie du Gefährlichkeit misst. Wenn es um das globale Ausmass, in dem eine Gruppe potenziell wirksam sein kann, dürften die Republikaner in der Tat all die von dir genannten Gruppierungen locker übertreffen. Insbesondere in der jetzigen Konstellation, wo sie den Präsidenten stellen und den Kongress kontrollieren (der einzige Lichtblick ist absurderweise, dass Trump im Grunde kein Republikaner ist und es viele Punkte gibt, an denen sich ein Konflikt zwischen ihm und der Partei entzünden könnte).

Bearbeitet von simifilm, 15 November 2016 - 13:31.

[Zeitreisender]

Vorsicht! Ein satirischer Beitrag, der erklärt, warum die Amerikaner den Trump gewählt haben.

https://www.youtube....h?v=BjqB-p3jj8Q

 

Neue Begriffe gelernt. Bradley-Effekt, Flora-Syndrom und Schweigespirale. Ob das 1:1 auch auf die Bundestagswahl zutreffen wird, kann ich nicht sagen, aber lustig wird es bestimmt. Eins weiß ich aber sicher, die Schweigespirale wird weiter anwachsen.

[Elena]

Oh Menno, diese fürchterliche Verzerrung. Wer soll denn das verstehen?

[Theophagos]

Ich glaube, wir haben mit Trump einen neuen Weltmeister im Rudern ...

Bearbeitet von Theophagos, 23 November 2016 - 10:23.

[Elena]

Dann bitte im Zurückrudern!

[derbenutzer]

Und es geht los...hier schon mal ein Vorschlag für den nächsten Klassikerlesezirkel .

Dein Vorschlag für einen Lesezirkel scheint mir nicht uninteressant zu sein, Jorge. Aus den kurzen Amazon- und Goodreads-Rezensionen werde ich allerdings nicht so recht klug. Falls der Roman keine zumindest leicht satirische Note hat, müsste er schon verdammt gut geschrieben sein. Sonst kommt bei mir so eine Anmutung auf, die mit gewissen Zelluloidverbrechen der Reagan-Ära verbunden ist. Taffe Jungs gegen die pösen Roten oder so ...   

 

LG

 

Jakob