112 Antworten in diesem Thema

[Mahlström]

START A NEW GAME, von Melanie Junge,  eben gelesen.

 

Leseeindruck: 

Innenschau einer Mittvierzigerin, Familiendings, Moneyworries, Gamer-Reminiszenzen und Lebensabschnitt-Neubeginn-Absichten. Als Innenschau nicht ungeschickt vorgetragen, aber das ist keine Story, es gibt keinen Spannungsbogen und eine Pointe fehlt ganz. 

Zudem ist diese melancholische Innenschau weder SF, Utopie oder sonst etwas, das sie über eine Alltagserzählung hinaushebt. 

Eigentlich wurden die Games in der Story nur als Vehikel für die private Innenschau der Hauptperson benutzt ... sie spielen gar nicht die Hauptrolle ... 

 

Mio Reihung der Storys

 

1. IM NETZ DER GEÄCHTETEN

2. BESCHLUSS 4/7/90

3. START A NEW GAME

Bearbeitet von Mahlström, 14 Mai 2017 - 06:19.

[Uwe Post]

 

 

[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]Nach solch einer Story bräuchte man eigentlich was von Uwe Post. wenn der jetzt nicht auch in düsterer Dystopie machen würde[/color]

Der neue Roman kommt ja bald...

 

Jedenfalls hast Du den "Beschluss" richtigerweise als Dystopie gelesen, in der unklar ist, was echt ist und was das Spiel. Das ist die "Pointe", wenn man so will.

 

[Mahlström]

Katar 2022, von Armin Rößler

 

Muss man Fußball mögen, um diese Story zu mögen? Ich denke, es kann nicht schaden. 

Stil: Gefallen haben mir die kurzen Cuts der Handlungsebenen und der ironische Pepp der Prosa. Man muss allerdings sehr aufpassen, um den Faden nicht zu verlieren ... 

Die Hauptidee, den Mann den man Kaiser nennt, (SPOILER, zum Lesen Maus drüber) [color=#ffffff;]aus einer fiktiven Zukunft in unsere Gegenwart zu schicken[/color], um den verrotteten Weltfußball zu retten, ist nicht unwitzig und doppelt amüsant, wenn man bedenkt, dass der Mann den man Kaiser nennt, aktuell selber in der ärgsten Sch ... steckt. 

 

Die Bonmonts, Österreiche in einem Fußball-WM Finale gegen Katar antreten zulassen und eine Rechtschreibung der Zukunft zu präsentieren, weiß ich zu schätzen ... mit dieser Rechtschreibung der Zukunft hatte ich keine Probleme. Nur die Punkte, die einen Satz beenden, würde ich beibehalten, das sind nun doch Sinneinheiten. Fehlen sie, stürzt man von einem Satz in den anderen und muss beim Lesen oft zurückspringen. 

 

Max Merkel mit seiner großen Klappe habe ich selbst noch als Kind im TV erlebt und obwohl ich nicht alles verstand, was er von sich gab -- der Mann hat mir gefallen. 

 

Fazit: Ich habe mir zwar nicht vor Begeisterung in die Hose gemacht, aber den Text sehr gern gelesen. 

 

Ranking: 

 

1. Das Netz der Geächteten

2. Katar 2022

3. Beschluss 4/7/90 

4. Start New Game

[Mahlström]

Eben gelesen:

50% Shootout: jeder Zweite wird gelöscht

 

Einem Gamer auf Drogentrip verschwimmen in einer Orgie aus Mordlust die Grenzen zwischen Ballerspiel und Ballern in echt.

Klöpping ist zwar kein Hunter Thompson der deutschen SF, aber die Story ist ein passabler Wurf in diese Richtung. 

 

 

PS 

Lektorat: Drei Idiotenapostrophen sind mir aufgefallen und einmal wird das Verb "kaprizieren" falsch verwendet. Einmal steht "warstein" statt:  "wahrsein" ... einmal steht: mein "werther" Name .... statt mein werter Name ... einige Formulierungen sind nicht ganz koscher, etwa "kränkliche Gewaltfantasien", satt "kranke Gewaltfantasien" ...

 

Das Bayrisch im Text geht OK. 

 

Ranking

1. Das Netz der Geächteten/ ex aequo mit: 50% Shootout - Jeder Zweite wird gelöscht. 

3. Katar 2022

4. Beschluss 4/7/90 

5. Start New Game

[lapismont]

Friedensleere von Jan-Tobias Kitzel:

 

Gut erzählte Geschichte um einen leider recht dünnen Plot.

 

Galactic Tentacles von Andreas Winterer:

Fand ich sehr witzig und mir gefiel der Retrocharme des Ganzen.

 

Zwischendurch auch ein Lob an die Grafikerinnen und Grafiker: Tolle Bilder, vor allen ihre Farbigkeit passt perfekt!

[Armin]

Katar 2022, von Armin Rößler

 

Fazit: Ich habe mir zwar nicht vor Begeisterung in die Hose gemacht, 

 

Schade eigentlich 

Nein, ernsthaft: danke für dein Feedback.

 

 

50% Shootout: jeder Zweite wird gelöscht

 

Lektorat: Drei Idiotenapostrophen sind mir aufgefallen und einmal wird das Verb "kaprizieren" falsch verwendet. Einmal steht "warstein" statt:  "wahrsein" ... einmal steht: mein "werther" Name .... statt mein werter Name ... 

 

Wenn ich Deppenapostrophen übersehen habe, täte mir das leid, manches ist aber auch Absicht, gerade was "warstein" (Bier) und "werther" (Goethe) angeht. Ich habe noch mal nachgeschaut in den Dateien:

 

 

Dialog zu "warstein":

Lektorat: Absicht?

Autor: Genau.

 

Beziehungsweise bei "werther":

Autor: Ja, soll so.

 

Also alles (oder zumindest vieles) im grünen Bereich.

[Mahlström]

@Armin: Absichtliche Falschschreibung in Ehren ... nur sollte man eine Chance haben, sie als Anspielung und damit gewollt zu erkennen: bei "werther", habe ich auch an Werther gedacht, doch den Gedanken wieder verworfen, da ich beim besten Willen keinen Bezug zwischen Klöppings Text und dem berühmten Selbstmörder herstellen konnte ... 

 

Und "warstein"? Warum im Text eine Anspielung auf Warsteiner-Bier eingefügt wird, erschließt sich mir ebenfalls nicht ...sry 

 

Sind aber letztlich nur zwei Details ... 

Bearbeitet von Mahlström, 16 Mai 2017 - 08:05.

[lapismont]

Metagamer von Thorsten Küper

Eine typische Story von ihm. Mir gefiel, dass er an einer Stelle weitererzählte, an der andere Schluss machen und dass er dann tatsächlich noch mehrere Wendungen einbaut, die in die Geschichte hineinpassen.

Das ganze ist ziemlich monströs und eigentlich eine Horror-Geschichte.

 

Die dritte Stadt von Mike Krzywik-Groß

Eine Verbeugung vor Tron. Aber mehr auch nicht. Es kommt nie Spannung auf, die Idee ist uralt und das Ende ist lahm.

[Mahlström]

KALEIDOSKOP, von Frank Hebben 

 

Natürlich, man kann das lesen, kann Hebbens Prosa poetische Verknappung attestieren, doch alles ist mehr Andeutung als Bedeutung und zuletzt fragt man sich, als was, glaubt Hebben, soll dieser Text durchgehen:? -- als kunstvoll ziseliertes Elaborat einer beinhart durchgeboxten Lebens-Kaleidoskop-Analogie? 

 

Die Story wirkt arg konstruiert und ist mit ihren sechs(sic) Handlunsgsträngen, die sich noch dazu vielfach überkreuzen,  schwer zu lesen. 

 

Ob man Hebbens poetisch-nebulösen Stil mag, ist eine subjektive Sache ... auf Spannung und stringente Plots, oder gar Pointen, darf man bei ihm selten hoffen ...

 

Hebben ist ein Sprachmaler, der in die Wörter verliebt ist wie ein Maler in die Farben ... und dabei oft aus den Augen verliert, dass er ein Bild malt ... 

 

Letztlich hat man ein erzähltechnisches Wirrwarr vor sich, das dem Leser kein bisschen entgegenkommt und ihn deshalb kalt lässt. Was soll mir eine erzählerische Aufteilung, bei der ich jede zweite Seite zurückspringen muss, um zu sehen, wo ich jetzt bin? Ich fühlte mich wie ein überfordertes Kind bei einem Orientierungslauf.

 

FAZIT: 

 

Eine möglicherweise passable Story, die Hebben selber leider unnötig zerhackt und damit unleserlich gemacht hat ... deshalb: 

 

1. DAS NETZ DER GEÄCHTETEN gleichauf mit: SHOTOUT 50% ...

3. KATAR 2022

4. BESCHLUSS 4/7/90

5. START NEW GAME

6. KALEIDOSKOP 

Bearbeitet von Mahlström, 16 Mai 2017 - 08:04.

[Armin]

@Armin: Absichtliche Falschschreibung in Ehren ... 

 

Ich bin davon grundsätzlich auch kein großer Freund, denke aber, dass es in diesem speziellen Text schon passt. Und wenn der Autor mir versichert, dass es Absicht ist, und nichts Schwerwiegendes dagegen spricht, lasse ich es dann halt auch durchgehen.

Bearbeitet von Armin, 16 Mai 2017 - 08:04.

[Mahlström]

@Armin ... schon klar. 

[Armin]

@Armin ... schon klar. 

 

Ich wollt's nur noch mal gesagt haben.

Dafür gehen falsche Apostrophen natürlich alle auf meine Kappe.

[lapismont]

50% Shootout: jeder Zweite wird gelöscht

Gewohnt abgefahrene Sprache für eine ruppige Zukunft, die trotz hoher Jahreszahl eher Near Future ist. Die Geschichte selbst fand ich nicht von Belang, Sven ging es ganz offensichtlich rein um die Sprache.

 

 

Evergreen / Nevergreen

Dem Mann könnte ich ewig lauschen.

Ich weiß nicht, ob ich das fair beurteilen kan, aber beim wieder Einsteigen in das Gilles-Universum überkommt mich so ein Retro-Retrofeeling. Er schreibt sehr knuffig, mit großer Sympathie für seine Figuren und stets pointiert. Natürlich ist die Story selbst eine kurze Erinnerungsshow, eine Übung in Nerdhistorie und enthält keinerlei phantastische Elemente.

 

Cornstalk wird ewig leben

Ein Blick in die Welt eines Hardcore-Raidleiters. Aufgemotzt mit kritischer Betrachtung der Lebensumstände und etwas Thrill. Insgesamt aber doch zu brav und wenig fesselnd.

[lapismont]

Kaleidoskop

Was für ein Kracher. Die Idee der farbverteilten Handlungsstränge find ich super. Frank frickelt daraus eine Art Stakkato-Roman mit einigen SF-Ideen, die man zwar schon kennt, aber ich zumindest noch nicht in dieser Kombi.

Da prasseln die Worte nur so um die Ohren. Experimentell wie der Text von Sven, aber mit der deutlich komplexeren Story.

Hätte ich gern als Film.

[lapismont]

Ach ja, Lektorat. S. 174

Sie sehen ein Prima aus göttlichen Farben †¦

 

Oder doch ein Prisma?

[Armin]

Ach ja, Lektorat. S. 174

 

Prügelt ruhig auf mich ein ...

[ShockWaveRider]

Ach ja, Lektorat. S. 174

Oder doch ein Prisma?

Gemeint war 'ein prima Prisma'.

 

Gruß

Ralf,

ein prima Physiker

[lapismont]

Gemeint war 'ein prima Prisma'.

 

Gruß

Ralf,

ein prima Physiker

Primaner klänge auch zu altmodig.

 

War Games - Kriegsspiele

Eine Liebesgeschichte im Gamer-Umfeld. Nicht nur das Ende war vorhersehbar. Hat mich nicht so überzeugt.

 

Bin jetzt durch. Insgesamt ein vergnügliches Buch mit erstaunlich vielen experimentellen Texten, die ich in solcher Konzentration mal wieder in einer Nova-Ausgabe finden möchte.

[Armin]

 Insgesamt ein vergnügliches Buch 

 

Das freut mich.

[Mahlström]

Eben gelesen: Butterfly, von Christian Günther

Es wird viel geprügelt in der Story ... aber halt, es ist eigentlich keine Story, wirkt eher wie ein Kübel hingeschütteter Wörter. 

Nicht viel mehr, als ein lesbares, sprachliches Gebilde mit der Spannung eines Wetterberichts. Hätte ich nicht ins Buch genommen. 

 

Gelesen: 

Galactic Tentacles, von Andreas Winterer

Ließ sich flüssig lesen, das Ende wirkte aufgesetzt. Etwas ärgerte mich die Mittelschulprosa ... und dass ich auf meinem Ereader die großflächigen Zeichen nicht entziffern konnte, die doch etwas bedeuten müssen, oder nicht?

 

1. DAS NETZ DER GEÄCHTETEN gleichauf mit: SHOTOUT 50% ...

3. KATAR 2022

4. BESCHLUSS 4/7/90

5. START NEW GAME

6. KALEIDOSKOP 

7. GALACTIC TENTACLES 

8. BUTTERFLY

[lapismont]

Armin scheint mit Katar 2022 ja wirklich höchste Brisanz gefunden zu haben. Sind da nicht schon Zeitreisende aktiv?

[Armin]

Armin scheint mit Katar 2022 ja wirklich höchste Brisanz gefunden zu haben. Sind da nicht schon Zeitreisende aktiv?

 

Ich musste ja sehr schmunzeln, als mir heute Morgen von unseren Sport-Seiten die Schlagzeile Ist ein WM-Boykott denkbar? entgegenleuchtete. Muss ich wohl in die extended version einbauen ...

[Mammut]

Ich habe jetzt Butterfly von Christian Günther gelesen. Hat mir im Prinzip sehr gut gefallen. Sprache, Stimmung, Tempo, das war ein wirklicher Leseschmaus.

Das Ende hat einen dann rausgeritten. Sehr Retro es wie in diesen Rollenspielbüchern zu  machen, wo man auf Position XY weiterlesen soll.

Mann, da hätte man schön was draus zaubern können. Zwei Stränge, die sich überlagern, oder die zusammengeführt werden mit all den möglichen Konsequenzen.

Schade. War für meinen Geschmack die Geschichte mit dem meisten Potenzial bisher. Aber das Ende war echt geschenkt.