Geschrieben 24 November 2016 - 11:57
@Morn: Den Wunsch nach einer “unabhängigen Meinung† zu PR hatte ich auch schon. Dass es andere Meinungen als die von eingefleischten Lesern gibt, wurde mir erstmals während meiner Schulzeit bewusst. Ein Mitschüler aus einer höheren Klasse las damals in der Pause ein SF Buch, und als ich ihn fragte, was es sei, meinte er: “Das ist richtiger SF, nicht so ein Mist wie Deine Perry Rhodan Hefte. Hier haben die Leute Nummern anstelle von Namen...†Na, kommst du drauf, was er gelesen hat? Ich kannte den Roman damals noch nicht, habe ihn erst wenige Jahre später gelesen.Im Studium holte sich einer meiner Kommilitonen etwa ein mal im Monat von seiner Mutter die neuesten PR Hefte ab. Die war Germanistin am Goethe Institut und las PR seit Heft 1. Mit Begeisterung!Meine bessere Hälfte liest nur wenige PR Hefte, und die müssen bestimmte Bedingungen erfüllen, damit sie überhaupt damit anfängt. Diese sind: Gucky muss eine tragende Rolle spielen. Bully sollte vorkommen. Und beim Rest bin ich mir nicht sicher.Unser Sohn liest zwar auch SF, aber nur Bücher, keine Hefte. Er hat zum Beispiel eine vollständige Sammlung von Lem, bestimmt 10 Regalmeter Heyne Taschenbücher von allen möglichen Autoren und D9E komplett. Die hatte ich mir nach meinem PR Ausstieg von ihm ausgeliehen. Unsere Schwiegertochter liest nur Krimis.Meine bessere Hälfte hat gestern Abend noch folgendes zu PR bemerkt:“Sollte PR nicht eine Weltraumserie sein? So stand es zumindest einmal auf den Titelbildern. Aber der PR Kosmos hat mit einem realen Universum nur wenig gemein. Das beginnt bereits darin, dass die Autoren das Prinzip der Evolution nicht verstanden haben. Evolution kennt kein Ziel. Bei PR gibt es dagegen eine zielgerichtete “Evolution†. Leben → SI → Materiequelle → Kosmokrat. Das ist Kreationismus, keine Evolution. Bei PR funktioniert das Universum nur, weil es einen “moralischen Code† enthält. Der wird von technischen Einrichtungen gesteuert. Aber wie sollte ein solches Universum entstehen? Das führt unwillkürlich zum Henne und Ei Problem. Mit Selbstorganisation hat das nichts zu tun. Als Atheistin kann ich mit einem solchen theistischen Weltbild nichts anfangen.†Mit freundlicher Genehmigung von Yael Müllmann.Was die “falsche Welt† betrifft: Ich hatte die Hefte damals gelesen, und mich hat ernsthaft gestört, dass die Protagonisten laufend Dinge wussten, die sie nicht wissen konnten. Etwa war dem Seher Danroh (oder wie auch immer er hieß) bewusst, dass er in einer falschen Welt lebte. Weiter wusste er, dass die RT auftauchen würde. Und zwar ganz genau wann und wo. So genau, dass er zum richtigen Zeitpunkt einen Hyperfunkspruch in die richtige Richtung schicken konnte. Woher hätte er das wissen sollen? Ein Rätsel, das nie aufgelöst wurde. Und davon gab es nicht nur dieses eine. Trotzdem fand ich die 4 Hefte teilweise durchaus spannend geschrieben, war aber jedes mal froh, wenn ich es geschafft hatte, ein Heft auszulesen, um wieder Dinge tun zu können, die mich mehr interessierten. Das alles noch einmal zu lesen? Nein. Dazu ist mir meine Zeit zu schade, dazu habe ich keine Motivation Es schreckt mich sogar eher ab.