simifilm schrieb am 29 Sept 2021 - 16:34:
Und genau so wie Gemälde oder Fotografien ohne Bewegung auskommen, funktioniert das Medium Film wunderbar ohne 3D. Letztlich ist die Projektion eines dreidimensionalen Bilds auf eine plane Leinwand (bzw. analog einem Bildhschirm) immer nur eine mehr oder weniger gelungene Hilfskonstruktion.
Das sehe ich etwas anders. Schon klar, wenn du quasi per definitionem einen Film als 2D-Konstrukt mit "bewegten Bildern" ansiehst, funktioniert ein Film auch in 2D.
Früher funktionierten Filme auch in Schwarzweiß und ohne Ton. Solche Filme schaue ich auch heute noch an, grundsätzlich funktioniert das, aber es gibt eben auch eine Entwicklung von sw ohne Ton über sw mit Ton zu Farbfilmen mit Ton in 3D, und ich schaue diese Filme sehr gerne.
Ärgerlich finde ich oft schlecht gemachtes 3D. Aber gut gemachtes 3D macht für mich oft einen größeren Unterschied als der zwischen sw und Farbe. Bei vielen Filmen habe ich schon die Farbe rausgenommen und fand den in Farbe gedrehten Film in sw sogar besser, z.B. fand ich den in Farbe ziemlich schlechten Film the 4th floor in sw ganz ok.
Mir geht es bei Filmen nicht nur um Inhalte, sondern auch um die Ästhetik. 3D alleine ist mir auch nicht so wichtig wie die Bildkomposition, und natürlich spielt auch der Ton, die Musik usw. eine Rolle. Das Audio kann auch fehlen, das Bild kann theoretisch auch "fehlen" (schwarzes oder rein weißes Bild), zumindest streckenweise.
Was Filme so interessant macht sind die vielen Dimensionen, das Visuelle, das Akustische, der Inhalt, die Kamerarbeit, die Tontechnik, die Schnitttechnik natürlich, usw. und auch die Zeit spielt eine Rolle. Und natürlich auch das Format. Manche Filme sind auf VHS ungenießbar und erst auf Blu-ray in HD für mich ein Genuss.
Warum ausgerechnet 3D keine Rolle spielen sollte, erschließt sich mir nicht.
simifilm schrieb am 29 Sept 2021 - 16:34:
Wie kommst du darauf, dass ökonomisch gedacht sein soll? Mir geht es um die Wirkung des Films, und die ist im Kino per se intensiver. Nicht nur wegen des grösseren Bildes und des besseren Sounds. Das wirklich Entscheidende ist, dass man als Kinozuschauer Kontrolle abgibt. Es gibt keinen Pause-Knopf, man kann nicht schnell zurückspulen, man geht nicht schnell zum Kühlschrank oder checkt nebenbei seinen Twitter-Account (ok, es gibt Leute, die Letzteres im Kino machen, aber man muss sich ja nicht an den allergrössten Idioten orientieren). Man setzt sich hin und muss dem Film folgen. Das Kino-Setting zwingt einen dazu, sich mehr auf den Film einzulassen, und dadurch hat man auch mehr vom Film.
Ok, die Wirkung eines Films kann im Kino größer sein. Ein Weihnachtsgottesdienst macht vor Ort in einer Kathedrale auch mehr her als der Fernsehgottesdienst zuhause. Deine Probleme zuhause sind allerdings künstlich. Dass man sich auf bestimmte Filme einlassen muss, damit sie wirken, ist mir auch klar. Deswegen: Wenn ich zuhause einen Film schaue drücke ich auch nicht Pause, spule nicht zurück, laufe zum Kühlschrank oder checke Twitter oder mache sonst was. Wenn ich Filme schaue, dann weil ich genau das dann auch will. Zuhause habe ich dann sogar weniger Störungen als im Kino.
HMP schrieb am 29 Sept 2021 - 17:23:
Ich habe ihn bewusst nur in 2D gesehen und nichts vermisst.
Die Simpsons schaue ich auch bewusst nur in 2D und vermisse nichts. 
3D-SF-Kinofilme sind für mich jedoch eine andere Kategorie.