44 Antworten in diesem Thema

[Uwe Post]

 

 

[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]erlauben die Statuten des DSFP eine Nominierung aus der allgemeinen Phantastik.[/color]

 

Oha. Das wusste ich nicht. Aber das sollte dann doch nur in Ausnahmefällen passieren, oder? Wenn ein Buch z.B. überragend geschrieben ist. Hm, vielleicht ist in anderen Jahrgängen die "richtige" SF stärker gewesen, wenn ich's recht überlege... dann wäre das vielleicht nicht passiert.

[Amtranik]

Oha. Das wusste ich nicht. Aber das sollte dann doch nur in Ausnahmefällen passieren, oder? Wenn ein Buch z.B. überragend geschrieben ist. Hm, vielleicht ist in anderen Jahrgängen die "richtige" SF stärker gewesen, wenn ich's recht überlege... dann wäre das vielleicht nicht passiert.

 

So kann man das nicht sehn. Ein Komitee besteht aus Individuen von denen jeder seine eignen Vorstellungen hat. Du erinnerst dich ja vielleicht noch über die Diskussionen seinerzeit bezüglich der Alternate History im DSFP.  Von daher haben einige den SF-Gehalt in Teufelsgold eben anders bewertet als die Mehrheit hier im Thread und das ist zu akzeptieren. Gleiches gilt dann auch für die sogenannten "Ausnahmefälle". Es ist theoretisch möglich, kommt aber eigentlich so gut wie nie vor das Romane aus der allgemeinen Phantastik gewinnen oder nominiert werden, wobei auch hier wiederum bei 5 Leuten 5 Meinungen aufeinander prallen können. Ich für meinen Teil würde zb, den Sieger des vorletzten Jahres Alpha&Omega von Markus Orths nicht als SF einordnen - aber das ist nur meine Meinung, eine Mehrheit im Komitee hielt ihn für den besten Roman des Jahres. Ich bin zb der Meinung das der diejährige DSFP Jahrgang der beste ist seit ich dabei bin. Ich habe gefühlt noch nie so viele gute Romane gelesen und musste bei der Nominierung arg Filtern was die Jahre zuvor nicht der Fall war. Aber das mag wieder jeder anders sehn.

Bearbeitet von Amtranik, 23 März 2017 - 09:50.

[Uwe Post]

Hm, es gibt Dinge, die man einigermaßen objektiv bewerten kann und solche, bei denen das unmöglich ist. Beim "SF-Gehalt" tendiere ich zu ersterem. Aber ich weiß natürlich, dass das Komitee eher nicht nach objektiven Kriterien bewertet, und ferner weiß ich, dass meine persönlichen, nicht-objektiven Einschätzungen stark von denen der meisten anderen Leser abweichen. Ein Grund, warum ich nicht mehr im Komitee bin   Aber lassen wir das, es ist streng genommen völlig off-topic. Ich bin jedenfalls auf das Ergebnis mal gespannt...

[Oliver]

Ich habe tatsächlich mal in die Geschäftsordnung gesehen:

 

"

• Die Texte müssen dem Bereich der Science Fiction oder der allgemeinen Phantastik entstammen. Im Zweifelsfall wird diese Definition zugunsten eines Textes ausgelegt."

 

 

Mit so einer Definition ist "Teufelsgold" natürlich zur Nominierung geeignet. Ob das aber sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Damit kann man eigentlich jeden Barbie oder Einhorn-Roman, Harry Potter oder den Herr der Ringe für den Deutschen SCIENCE FICTION-Preis nominieren..

[† a3kHH]

Und es sprechen wieder die Schubladenfans. Wie ich schon vorher zu verstehen gegeben habe, ist diese Diskussion amüsant, aber obsolet. Oliver, wenn Du so genau in Sparten denken kannst, ist es Dir sicherlich möglich, mir eine allgemeingültige präzise Definition von "Science Fiction" zu geben - oder? Um Berufenere zu zitieren : >>Science Fiction ist das, auf das wir zeigen, wenn wir von SF sprechen.<< Damon Knight >>Science Fiction ist alles, was als SF verkauft wird.<< Norman Spinrad Auf diese Kästchen gehe ich übrigens in der Einleitung meines Space Operas-Artikel ein : http://www.literatop.../phantast16.pdf

[simifilm]

"Science Fiction ist [†¦] jener Teil des Wunderbaren, der sich in seiner Bild- und Wortsprache an aktuellen Vorstellungen von Wissenschaft und Technik orientiert, um die bestehenden technologischen Verhältnisse in einen weiter fortgeschrittenen Zustand zu projizieren" (Simon Spiegel).

 

Oder in zugespitzter Kurzform: "Science Fiction ist, was wie Science Fiction aussieht" (ebenfalls Simon Spiegel).

 

Und tatsächlich ist es in der grossen Mehrheit der Fälle kein Problem, SF und verwandte Formen auseinanderzuhalten. Und bei Grenzfällen lässt sich meist ziemlich präzise benennen, was sie zu Grenzfällen macht.

Bearbeitet von simifilm, 24 März 2017 - 12:13.

[Mammut]

Einen SF Preis vertreten und über Schubladenfans lästern, das hat natürlich eine ungewollt komische Ader.

[Amtranik]

Hm, es gibt Dinge, die man einigermaßen objektiv bewerten kann und solche, bei denen das unmöglich ist. Beim "SF-Gehalt" tendiere ich zu ersterem. Aber ich weiß natürlich, dass das Komitee eher nicht nach objektiven Kriterien bewertet, und ferner weiß ich, dass meine persönlichen, nicht-objektiven Einschätzungen stark von denen der meisten anderen Leser abweichen. Ein Grund, warum ich nicht mehr im Komitee bin   Aber lassen wir das, es ist streng genommen völlig off-topic. Ich bin jedenfalls auf das Ergebnis mal gespannt...

 

Oha, das wußte ich nicht. Ich hatte angenommen Du bist ausgestiegen weil Du als Autor zu oft im Interessenkonflikt standest. Ich finde jedenfalls desto abweichender die Meinung, desto besser. Mach wieder mit

Bearbeitet von Amtranik, 24 März 2017 - 12:29.

[Uwe Post]

Ich sagte ja "ein Grund". Die Interessenskonflikte waren ein anderer. Meine mangelnde Zeit ein dritter.

 

Nach dieser Definition:

 

 

[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]"Science Fiction ist, was wie Science Fiction aussieht"[/color]

...wäre "Teufelsgold" wohl eher keine SF.

[simifilm]

Ich sagte ja "ein Grund". Die Interessenskonflikte waren ein anderer. Meine mangelnde Zeit ein dritter.

 

Nach dieser Definition:

...wäre "Teufelsgold" wohl eher keine SF.

 

Ich kenne das Buch nicht, aber es scheint ja ein Konsens zu bestehen, dass in jedem Fall nicht reine Hardcore-SF ist, sondern, wenn überhaupt, dann eher am Rande des Genres anzusiedeln ist. Was nur bestätigt, was ich zu [color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]Grenzfällen geschrieben habe.[/color]

[Uwe Post]

So sehe ich das auch: Ein Grenzfall. Ein endgültiges (und irrelevantes) Urteil bilde ich mir, wenn ich es gelesen habe.

[† a3kHH]

"Science Fiction ist [†¦] jener Teil des Wunderbaren, der sich in seiner Bild- und Wortsprache an aktuellen Vorstellungen von Wissenschaft und Technik orientiert, um die bestehenden technologischen Verhältnisse in einen weiter fortgeschrittenen Zustand zu projizieren" (Simon Spiegel).

 

Oder in zugespitzter Kurzform: "Science Fiction ist, was wie Science Fiction aussieht" (ebenfalls Simon Spiegel).

 

Und tatsächlich ist es in der grossen Mehrheit der Fälle kein Problem, SF und verwandte Formen auseinanderzuhalten. Und bei Grenzfällen lässt sich meist ziemlich präzise benennen, was sie zu Grenzfällen macht.

Warhammer 40.000 - SF?

Star Wars - auch SF?

Steampunk - Fantasy?

Tatsächlich besteht das gesamte SF-Genre heutzutage hauptsächlich aus Grenzfällen. Der harte Kern ist statistisch praktisch vernachlässigbar. Nicht umsonst hat sich in den Staaten der Begriff "SFF" eingebürgert.

[simifilm]

Warhammer 40.000 - SF?

Star Wars - auch SF?

Steampunk - Fantasy?

Tatsächlich besteht das gesamte SF-Genre heutzutage hauptsächlich aus Grenzfällen. Der harte Kern ist statistisch praktisch vernachlässigbar. Nicht umsonst hat sich in den Staaten der Begriff "SFF" eingebürgert.

 

Interessante Statistik, die aus drei Beispielen eine Mehrheit zimmert (wobei ich den Fantasy-Aspekt bei Steampunk spontan nicht sehe. Steampunk ist, da es im Film eine Randerscheinung darstellt, zwar definitiv nicht mein Fachgebiet, aber retro ist per se nicht SF). Die ganzen Superheldenfilme, die im Kino seit einiger Zeit einen grossen SF-Block bilden, sind mehrheitlich klar nicht Fantasy, Star Trek, The Hunger Games und WestWorld sind nicht Fantasy. Bei den Filmen, die derzeit im "Beste-phantastischer-Film-Thread" vorne liegen, ist in der Mehrheit der Fälle ebenfalls eine eindeutige Zuteilung möglich. Was Stan Robinson, Adam Roberts, Liu Cixin, Ted Chiang, Paolo Bacigalupi, Iain M Banks oder Anne Leckie schreiben, ist in der grossen Mehrheit klar nicht Fantasy. 

 

Die Mischungen mögen zugenommen haben, dass sie die Mehrheit bilden, sehe ich nicht.

 

Und noch einmal ganz grundsätzlich: Die Tatsache, dass du überhaupt von Grenzfällen sprechen kannst, zeigt, dass klare Zuteilungen möglich sind. Grenzfälle sind letztlich immer eine Bestätigung der Grenze.

Bearbeitet von simifilm, 26 März 2017 - 05:00.

[Uwe Post]

Ich würde jetzt auch nicht unbedingt mit Filmen argumentieren.

Es geht doch hier um ein konkretes Buch, um einen konkreten Grenzfall, nicht um den Versuch einer allgemein gültigen Genredefinition.

Typisch für Grenzfälle ist, dass die Meinungen auseinandergehen. Das ist hier offensichtlich der Fall.

 

Meine Überlegung war ja, dass ein Grenzfall es nur dann auf die Nominierungsliste eines SF-Preises schaffen kann, wenn seine Qualität besonders hoch ist. Rein rechnerisch. Deshalb bin ich gespannt auf die Lektüre.

[FrankW]

Warhammer 40.000 - SF?

Star Wars - auch SF?

Steampunk - Fantasy?

 

Warhammer kenne ich nicht, Star Wars würde ich eindeutig als SciFi einordnen. Steampunk gehört meiner Meinung nach eher zur SciFi als zur Fantasy - es sei denn, es tauchen typische Fantasywesen auf.