Zur Diskussion weiter oben: Für mich ist das ein Thriller mit phantastischen Elementen, keine Science Fiction, was aber sicher auch nicht mal im Ansatz die Absicht des Autors war. Ansonsten ist das ein unterhaltsamer Roman, trotz diverser Längen insgesamt recht spannend, stellenweise sogar sehr spannend. Mit „Längen“ meine ich vor allem den Aufbau von Hendriks Geschäft, das zieht sich in seiner Detailfülle doch sehr, und die Rückblicke in die Vergangenheit mittels diverser alter Schriften - diese Einschübe lesen sich im Gegensatz zum Rest auch nicht sonderlich gut, da hätte ich mir eine authentischere Sprache gewünscht. Und: Dass die Hauptfigur ein echter Unsympath ist, muss kein Schaden sein. Aber dann hätte ich mir doch ein anderes Ende gewünscht †¦ Man gönnt Hendrik dann irgendwann einfach alles Schlechte.
Positiv: Vieles ist sehr geschickt konstruiert, was sich dann ganz thrillergerecht wie in einem Puzzlespiel mal früher, mal später wirklich gut zusammenfügt. Als eher plump habe ich allerdings den Spruch der Wahrsagerin und das lange unaufgelöste „Geheimnis“ um Hendriks Tochter empfunden; speziell Letzteres war ja so offensichtlich, dass wohl keinem Leser die Auflösung auch nur ein müdes Lächeln entlocken wird. Unglaubwürdig, unbefriedigend ist die Figur der Miriam - sowohl, weil sie so lange still hält, als auch in ihrer Reaktion am Ende.
Trotz meinem Genörgel unterm Strich gerne gelesen, ein Urteil, das sich noch jeder Eschbach verdient hat (außer „Der Nobelpreis“). Was mich daran erinnert, dass aus unerfindlichen Gründen „Der Jesus-Deal“ und „Aquamarin“ noch ungelesen der Lektüre harren. Demnächst †¦