Zum achtzigsten Geburtstag des amerikanischen Schriftstellers Thomas Pynchon (FAZ)
Dass er ... den Literaturnobelpreis nicht bekommen hat, ist ein Witz der Literaturgeschichte, der selbst wie aus einem Roman von Thomas Pynchon klingt.
Geschrieben 08 Mai 2017 - 16:31
Zum achtzigsten Geburtstag des amerikanischen Schriftstellers Thomas Pynchon (FAZ)
Dass er ... den Literaturnobelpreis nicht bekommen hat, ist ein Witz der Literaturgeschichte, der selbst wie aus einem Roman von Thomas Pynchon klingt.
Geschrieben 08 Mai 2017 - 20:19
Wenn ich erwachsen bin, lese ich mal ein Buch von ihm zu Ende. Ernsthaft: Es ist mir bislang nicht gelungen. Bei "Die Enden der Parabel" kam ich eigentlich ein ganzes Stück "rein" ins Buch, aber irgendwann ging mir die Kraft aus. Dagegen fand/finde ich "Ulysses" von Joyce zugänglicher.
Aber wie gesagt, und das meine ich nicht zynisch: Irgendwann bin ich reif für Pynchon.
Happy Birthday, old man.
Geschrieben 08 Mai 2017 - 20:51
als Einstieg in Pynchon kann ich "Bleeding Edge" empfehlen. Sehr leicht lesbar. Sehr amüsant. Da und dort schön überdreht. Aber so im Großen und Ganzen dann doch eher ein schwächerer Pynchon. Viele Grüße TobiasWenn ich erwachsen bin, lese ich mal ein Buch von ihm zu Ende. Ernsthaft: Es ist mir bislang nicht gelungen. Bei "Die Enden der Parabel" kam ich eigentlich ein ganzes Stück "rein" ins Buch, aber irgendwann ging mir die Kraft aus. Dagegen fand/finde ich "Ulysses" von Joyce zugänglicher. Aber wie gesagt, und das meine ich nicht zynisch: Irgendwann bin ich reif für Pynchon. Happy Birthday, old man.
Geschrieben 09 Mai 2017 - 05:58
Pynchon würde den Preis vielleicht auch gar nicht annehmen und wenn, dann mit Einkaufstüte auf dem Kopf.
Parabel steht noch vor mir, wie auch Ulysses. Ab und zu eine mentale Herausforderung macht mir zumindest Spaß. Ist ja kein Mathe.
Geschrieben 09 Mai 2017 - 17:50
Auf "Die Enden der Parabel" hatte ich auch schon immer mal ein Auge geworfen.
Geschrieben 09 Mai 2017 - 18:16
(Zu Ulysses empfehle ich übrigens zuerst Ansehen der kurzen schwarz-weißen Verfilmung...)
/KB
Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?
Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.
Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.
Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.
(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)
Geschrieben 10 Mai 2017 - 18:02
Hallo Dyrnberg als Einstieg in Pynchon kann ich "Bleeding Edge" empfehlen. Sehr leicht lesbar. Sehr amüsant. Da und dort schön überdreht. Aber so im Großen und Ganzen dann doch eher ein schwächerer Pynchon. Viele Grüße Tobias
Bleeding Edge habe ich nicht gelesen, aber The Crying of Lot 49 ist ebenfalls gut lesbar und teilweise rasend komisch. Von den längeren Romanen habe ich nur V. gelesen, was eine seltsame Erfahrung war. Immer wieder unglaubliche Passagen, die mich völlig begeisterten und bei denen ich glaubte zu verstehen, um was es geht, und dann gleich darauf lange Abschnitte, bei denen ich schlicht gar nichts begriff.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
Geschrieben 05 Oktober 2017 - 13:55
Bleeding Edge habe ich nicht gelesen, aber The Crying of Lot 49 ist ebenfalls gut lesbar und teilweise rasend komisch.
Das würde ich auch sagen. Ein ungewöhnlich konzipiertes, aber recht zugängliches Buch. Mit einigen der
besten Slapstick-Szenen seit Buster Keaton.
Was übrigens auch auf V zutrifft. Ich erinnere nur an den Musikwissenschaftler auf der Suche nach dem
velorenen Kazoo-Konzert von Vivaldi. Außerdem kenne ich keinen anderen Roman, in dem jede zweite
Figur vorgestellt wird mit ungefähr dem Satz: Der Anwalt/Zuhälter/Musikologe/Journalist Soundso, der
gerade besoffen unterm Tisch lag...
> Von den längeren Romanen habe ich nur V. gelesen, was eine seltsame Erfahrung war. Immer wieder unglaubliche Passagen,
> die mich völlig begeisterten und bei denen ich glaubte zu verstehen, um was es geht, und dann gleich darauf lange Abschnitte,
> bei denen ich schlicht gar nichts begriff.
Mit Pynchoneskem Humor könnte man erwidern: Und das ist genau das, worum es geht ;-)
"Gravity's Rainbow" ist zugegebenermaßen auch für einen erfahrenen Englisch-Leser extrem schwierig. Ich bin bislang selbst
über 150 Seiten nicht hinaus gekommen. Vielleicht sind mein Englisch und meine Literaturkenntnisse inzwischen weit genug
gediehen, um einen neuen Anlauf zu wagen. (Die vorliegende deutsche Übersetzung ist nicht unbedingt zu empfehlen. Da
sollte man Meister Ulrich Blumenbach vielleicht mal ranlassen.)
Gruß
Michael
Bearbeitet von Michael Iwoleit, 06 Oktober 2017 - 20:49.
Geschrieben 05 Oktober 2017 - 13:59
Dass er ... den Literaturnobelpreis nicht bekommen hat, ist ein Witz der Literaturgeschichte, der selbst wie aus einem Roman von Thomas Pynchon klingt.
Das hat übrigens auch Elfriede Jelinek gesagt: "Es ist ein Witz, daß ich den Literaturnobelpreis bekomme und Thomas Pynchon nicht.
Der spielt in einer anderen Liga." Daß eine Autorin, die ich, offen gestanden, immer für ein bißchen verrückt gehalten habe, sich
selbst so klar und nüchtern einordnen kann, wie es Jelinek nach ihrer Auszeichnung getan hat, hat meinen Respekt für sie enorm
steigen lassen.
Geschrieben 05 Oktober 2017 - 14:18
Er wird ja trotzdem von der Leserschaft verehrt und für mich gehört Gegen den Tag immer noch zu den bedeutendsten SF-Romanen und die Lektüre selbst zu einer ganz besonderen Erfahrung.
Geschrieben 06 Oktober 2017 - 19:05
Zur Ergänzung noch ein schönes Zitat von Meister Pynchon selbst über "Gravity's Rainbow":
"I was so fucked up while I was writing it... that now I go back over some of those sequences and I can't figure out what I could have meant."
(Quelle unsicher. Pynchon soll sich dergestalt zu einem Freund geäußert haben. Unwahrscheinlich erscheint's mir nicht.)
Bearbeitet von Michael Iwoleit, 06 Oktober 2017 - 20:50.
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