Besteht die Möglichkeit an den Anfang dieses Threads eine Tabelle mit Bewertungsmöglichkeiten einzustellen - so wie das bei den anderen Lesezirkeln der Fall ist?
Nnedi Okorafor - Wer fürchtet den Tod
#61
Geschrieben 15 Januar 2018 - 16:35
#62
Geschrieben 16 Januar 2018 - 08:52
Kapitel 42
Ich mag die Idee eines Volkes, dass mitten in einem Sandsturm lebt. Allerdings mag ich keine Szenen, in denen man sich ständig fragt, warum die Beteiligten nicht endlich über die dräuenden Dinge reden.
Dieses ständige: Wir müssen reden. Aber später. Das nervt. Es gibt eigentlich nie handlungsrelevante Gründe für das Verzögern des Informationsflusses.
Und wenn allen Zauberern klar war, das Onyesonwo hätte ordentlich ausgebildet werden müssen, menno, warum tat man es nicht?
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#63
Geschrieben 16 Januar 2018 - 09:42
Kapitel 42
Ich mag die Idee eines Volkes, dass mitten in einem Sandsturm lebt. Allerdings mag ich keine Szenen, in denen man sich ständig fragt, warum die Beteiligten nicht endlich über die dräuenden Dinge reden.
Dieses ständige: Wir müssen reden. Aber später. Das nervt. Es gibt eigentlich nie handlungsrelevante Gründe für das Verzögern des Informationsflusses.
Und wenn allen Zauberern klar war, das Onyesonwo hätte ordentlich ausgebildet werden müssen, menno, warum tat man es nicht?
Vielleicht weil andere Völker und Kulturen nicht die Art von Rationalität und linearer Zielstrebigkeit haben, die typisch für westliche Zivilisationen sind, und an die wir so sehr gewöhnt sind.
#64
Geschrieben 16 Januar 2018 - 10:11
Vielleicht weil andere Völker und Kulturen nicht die Art von Rationalität und linearer Zielstrebigkeit haben, die typisch für westliche Zivilisationen sind, und an die wir so sehr gewöhnt sind.
möglich. Allerdings ist Nnedi Okorafor ja US-Amerikanerin.
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#65
Geschrieben 16 Januar 2018 - 10:14
möglich. Allerdings ist Nnedi Okorafor ja US-Amerikanerin.
Kind nigerianischer Eltern und soweit ich weiß, ist sie sehr häufig in afrikanischen Ländern unterwegs. Ich denke schon, dass sie einen anderen Einblick in diese Welt hat als wir.
#66
Geschrieben 16 Januar 2018 - 10:21
Kind nigerianischer Eltern und soweit ich weiß, ist sie sehr häufig in afrikanischen Ländern unterwegs. Ich denke schon, dass sie einen anderen Einblick in diese Welt hat als wir.
Das spürt man auch. Ist nur die Frage, inwieweit ihre Erzählweise typisch afrikanisch ist. Ich habe da keinerlei Vergleiche.
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#67
Geschrieben 16 Januar 2018 - 10:43
Das spürt man auch. Ist nur die Frage, inwieweit ihre Erzählweise typisch afrikanisch ist. Ich habe da keinerlei Vergleiche.
Die hab ich leider auch nicht. Bin noch relativ neu im Afroscifi. Hab nicht mal Octavia Butler gelesen *schäm* Allerdings war Nnedi Okorafor letztes Jahr beim AkeFest2017 also denke ich, dass ihre Bücher durchaus Bestand haben, wenn sie in Nigeria geachtet werden.
#68
Geschrieben 16 Januar 2018 - 10:48
Das spürt man auch. Ist nur die Frage, inwieweit ihre Erzählweise typisch afrikanisch ist. Ich habe da keinerlei Vergleiche.
Ich habe keine literarischen Vergleiche und es geht auch nicht um die Erzählweise, sondern um das Verhalten der Menschen. Nach Berichten von Ethnologen und Menschen, die in traditionellen afrikanischen Gesellschaften gelebt haben, ist deren Lebensstil sehr anders als unserer. Aber das gilt wohl für alle Völker, die noch nach traditioneller Art leben können.
Beim Surfen über Nnedi Okorafor habe ich gelernt, dann man das Genre "Afrofuturismus" nennt - was immer das auch sein mag.
#69
Geschrieben 16 Januar 2018 - 10:56
Afrofuturismus[font="sans-serif;"] ist eine literarische und kulturelle [/font]Ästhetik[font="sans-serif;"], welche Elemente aus [/font]Science-Fiction[font="sans-serif;"], [/font]historischen Romanen[font="sans-serif;"], [/font]Fantasy[font="sans-serif;"], [/font]Afrozentrizität[font="sans-serif;"] und [/font]magischem Realismus[font="sans-serif;"] mit nicht westlichen [/font]Kosmologien[font="sans-serif;"] kombiniert, um nicht nur heutige Dilemmata von [/font]people of color[font="sans-serif;"] zu kritisieren, sondern auch um historische Ereignisse aus der Vergangenheit zu bearbeiten, befragen und erneut zu prüfen.[/font]
[font="sans-serif;"]Afrofuturismus nimmt Repräsentationen gelebter Realität von people of color der Vergangenheit und Gegenwart auf und überprüft die Erzählungen, um neue Wahrheiten außerhalb der dominanten Kulturgeschichte aufzubauen.[/font]
[font="sans-serif;"](aus: Wikipedia)[/font]
[font="sans-serif;"]Außer Octavia Butler (und anderen) gehört auch Samuel Delany dazu. [/font]
[font="sans-serif;"]Aha - es wird klarer. Das scheint ein sehr interessantes Thema zu sein.[/font]
Bearbeitet von Susanne11, 16 Januar 2018 - 10:56.
#70
Geschrieben 16 Januar 2018 - 11:01
Also Octavia Butler und Samuel R Delany habe ich schon gelesen, da wüsste ich aber nicht, wo die Ähnlichkeiten zum vorliegenden Roman sein sollten.
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#71 Gast_Jorge_*
Geschrieben 16 Januar 2018 - 21:08
Afrofuturismus[font="sans-serif;"] [/font]
[font="sans-serif;"]Außer Octavia Butler (und anderen) gehört auch Samuel Delany dazu. [/font]
Eine neuere Autorin ist Nicky Drayden.
#72
Geschrieben 17 Januar 2018 - 08:23
Kapitel 49
Wir wissen nun woher Onyesonwus Tätowierungen kommen.
Ich denke nicht, das Okorafors Erzählweise etwas mit Afrofuturismus zu tun hat. Der kulturelle Hintergrund schon, ohne Zweifel, aber der Plot ist bisher doch recht klassische Fantasy. Der Stil zumindest in der Übertragung durch Claudia Kern ist nicht exotisch.
Juju und Magie gegen eine ungerechte Welt. Vielleicht ist sogar das Grundübel magischen Ursprungs. Das scheint mir zumindest bis zu meinem jetzigen Lesestand noch nicht besonders nach neuen Wahrheiten zu suchen.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#73
Geschrieben 17 Januar 2018 - 09:36
Eine neuere Autorin ist Nicky Drayden.
musste ich gleich mal googeln und schon landet sie auf meiner Leseliste.
Ich denke nicht, das Okorafors Erzählweise etwas mit Afrofuturismus zu tun hat. Der kulturelle Hintergrund schon, ohne Zweifel, aber der Plot ist bisher doch recht klassische Fantasy. Der Stil zumindest in der Übertragung durch Claudia Kern ist nicht exotisch.
Juju und Magie gegen eine ungerechte Welt. Vielleicht ist sogar das Grundübel magischen Ursprungs. Das scheint mir zumindest bis zu meinem jetzigen Lesestand noch nicht besonders nach neuen Wahrheiten zu suchen.
Für mich ist alles Afro-Scifi, das nicht in einem klassischen westliche-Welt-Setting spielt und die Figuren hauptsächlich nicht weiß sind. Dass sich Tropes wiederholen empfinde ich ja als unumgänglich. Heutzutage ist es eher schwierig, etwas völlig neues zu schaffen, aber wenn man schon typische Tropes durchkaut, dann wenigstens in einer Welt, die für den Leser doch mal was neues ist. Für mich ist alles afrikanische etwas neues, weil das einfach ein Teil unserer Welt ist, mit dem ich nicht ansatzweise vertraut bin. Und braucht die Welt mehr Bücher mit diverseren Figuren und dergleichen? yes, please!
#74
Geschrieben 17 Januar 2018 - 10:25
Für mich ist alles Afro-Scifi, das nicht in einem klassischen westliche-Welt-Setting spielt und die Figuren hauptsächlich nicht weiß sind. Dass sich Tropes wiederholen empfinde ich ja als unumgänglich. Heutzutage ist es eher schwierig, etwas völlig neues zu schaffen, aber wenn man schon typische Tropes durchkaut, dann wenigstens in einer Welt, die für den Leser doch mal was neues ist. Für mich ist alles afrikanische etwas neues, weil das einfach ein Teil unserer Welt ist, mit dem ich nicht ansatzweise vertraut bin. Und braucht die Welt mehr Bücher mit diverseren Figuren und dergleichen? yes, please!
Mir ist die Einteilung in Genres auch nicht weiter wichtig, wobei ich SF in diesem Roman bisher nicht gefunden habe.
Ich bin am Überlegen, welche Details ich am Setting von Wer fürchtet den Tod exotisch finde. Das ist gar nicht so einfach, da sowohl Stammeskulturen, komplexe Magiesysteme oder blutige Völkerkriege in der phantastischen Literatur häufig vorkommen.
Die Hautfarbe †¦ Ich sehe sie nicht. Mir bedeutet sie auch gar nichts. Klar weiß ich, dass Onyesonwu eine andere Hautfarbe hat als ihre Begleiterinnen aber für meine Fantasie ist das genauso irrelevant wie ihre Haarfarbe. Sie könnte genausogut eine Dunkelelfin, eine Blue oder Thranx sein.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#75
Geschrieben 17 Januar 2018 - 12:41
Alles in Allem gefällt mir der Roman gut. Im Mittelteil gab es einige Längen, die aber insgesamt nicht weiter ins Gewicht fallen. Das Ende ist ... interessant
Sehr gefallen hat mir das afrikanische Ambiente mit den ganzen Zutaten von Stammeskultur und Magie.
Ich habe übergangslos das Prequel zu "Wer fürchtet den Tod" angefangen. Es heißt "Das Buch des Phönix". Na ja ... und auch hier ist die Heldin wütend.
Die zugrundeliegende Idee in beiden Romanen ist, dass ein Erlöser - hier: eine Heldin - die Welt oder ihre Kultur rettet und Vergeltung übt. Dabei zieht sie eine Schneise der Verwüstung hinter sich her. Das ist von der Struktur her christlich geprägt. Im allerletzten Kapitel von "Wer fürchtet den Tod" wird die christliche Prägung sehr deutlich.
@lapismont
Du hast Recht. Nichts Neues unter der Sonne. Lediglich ein anderes Lametta.
Bearbeitet von Susanne11, 17 Januar 2018 - 12:42.
#76
Geschrieben 17 Januar 2018 - 15:13
Ich habe den Roman jetzt gestern Abend auch endlich geschafft. So rasant und exotisch wie der Roman auch anfing, genauso zäh und langweilig ging es irgendwann weiter. Am Ende war es zwar wieder spannend, blieb aber, wie lapismont schon sagte, im Rahmen des Gewöhnlichen. Eine typische Fantasygeschichte, die allerdings in einer afrikanischen Welt spielte. Das war an mancher Stelle wirklich schön zu lesen und auch sehr exotisch.
Die Personen selbst und ihre Beziehungen waren nicht so mein Ding. Leider bot der Roman weite Strecken nichts anderes als wer mit wem und warum die Leute sich gut verstehen oder auch nicht.
Der ganze Magiekram und der Hinterbau fand ich sehr fade und wenig überzeugend.
Insgesamt bleibt für mich ein Fantayliebesroman, der hier und da mit Horrorelementen geschmückt war. Wozu die Computer an den diversen Stellen erwähnt werden, ist mir nicht klar. War wohl reine Staffage.
So schnell werde ich von der Autorin wohl nichts mehr lesen.
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#77
Geschrieben 17 Januar 2018 - 16:00
Heutzutage ist es eher schwierig, etwas völlig neues zu schaffen, aber wenn man schon typische Tropes durchkaut, dann wenigstens in einer Welt, die für den Leser doch mal was neues ist. Für mich ist alles afrikanische etwas neues, weil das einfach ein Teil unserer Welt ist, mit dem ich nicht ansatzweise vertraut bin. Und braucht die Welt mehr Bücher mit diverseren Figuren und dergleichen? yes, please!
Das empfinde ich ganz genauso ... und trotzdem habe ich bei dem Buch etwa in der Mitte den Faden verloren. Wahrscheinlich würde das gerade jedem Buch so ergehen, das mich nicht komplett lückenlos vom Hocker reißt (wie zuletzt Lius "Drei Sonnen", Vandermeers "Borne" oder Ishigurs "Alles, was wir geben mussten"). Habe das Buch jetzt erstmal beiseite gelegt und werde es mit "Lagune" von derselben Autorin versuchen. Ich habe gerade vielleicht einfach mehr Lust auf Aliens als auf Magier ...
Bearbeitet von karla, 17 Januar 2018 - 16:01.
#78
Geschrieben 18 Januar 2018 - 17:51
Ich bin jetzt bei Kapitel 48 angekommen und fange inzwischen an, mich zu langweilen. Es wirkt auf mich doch recht beliebig, wie Ony immer wieder Magiern und magischen Wesen begegnet und durch die Gegend fliegt, ob als Geier oder als körperloses Wesen. Mir ist ehrlich gesagt nicht klar, worauf die Geschichte hinaus will und warum ich Ony weiter folgen soll. Das sie mir unsymphatisch ist, finde ich nicht schlimm, aber das mir so völlig egal ist, was aus ihr wird, trägt nicht unbedingt zur Lesemotivation bei. Das Problem hatte ich auch schon bei "Lagune", auch dort ist es Okorafor nicht gelungen, eine dynamische, schlüssige Geschichte zu entwickeln, die sich stimmig voranschreitet. Auch wenn mir das Buch insgesamt gefallen hat.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#79
Geschrieben 18 Januar 2018 - 20:10
Ich bin jetzt bei Kapitel 48 angekommen und fange inzwischen an, mich zu langweilen. Es wirkt auf mich doch recht beliebig, wie Ony immer wieder Magiern und magischen Wesen begegnet und durch die Gegend fliegt, ob als Geier oder als körperloses Wesen. Mir ist ehrlich gesagt nicht klar, worauf die Geschichte hinaus will und warum ich Ony weiter folgen soll. Das sie mir unsymphatisch ist, finde ich nicht schlimm, aber das mir so völlig egal ist, was aus ihr wird, trägt nicht unbedingt zur Lesemotivation bei. Das Problem hatte ich auch schon bei "Lagune", auch dort ist es Okorafor nicht gelungen, eine dynamische, schlüssige Geschichte zu entwickeln, die sich stimmig voranschreitet. Auch wenn mir das Buch insgesamt gefallen hat.
Ja, ich hab zwar heute das Buch beendet, aber im Wesentlichen geht es mir genauso. die Fähigkeiten von Onyesonwu sind sehr plotgetrieben.
Zum finale können wir uns ja austauschen, wenn alle durch sind.
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#80
Geschrieben 18 Januar 2018 - 20:24
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#81
Geschrieben 18 Januar 2018 - 20:43
Ja, ich hab zwar heute das Buch beendet, aber im Wesentlichen geht es mir genauso. die Fähigkeiten von Onyesonwu sind sehr plotgetrieben.
Vor allem kann sie auch immer alles sofort, weiß immer, was sie zu tun hat und scheitert nie. Ihre Lehrzeit bei Aro ist ja irgendwie übersprungen wurden. In einem Moment war sie 16 und dann plötzlich 20 und ging auf die Reise. Habe ich erst gar nicht richtig geschnallt, erst als in einigen Minirückblenden erzählt wurden, dass er sie dies und jenes machen ließ.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#82
Geschrieben 18 Januar 2018 - 21:44
Trace war so freundlich die Umfrage zum Zirkel zuzufügen.
Vielen Dank, Trace!
Vor allem kann sie auch immer alles sofort, weiß immer, was sie zu tun hat und scheitert nie. Ihre Lehrzeit bei Aro ist ja irgendwie übersprungen wurden. In einem Moment war sie 16 und dann plötzlich 20 und ging auf die Reise. Habe ich erst gar nicht richtig geschnallt, erst als in einigen Minirückblenden erzählt wurden, dass er sie dies und jenes machen ließ.
Ist mir auch erst kurz vor Ende klargeworden.
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#83
Geschrieben 19 Januar 2018 - 08:49
Sie scheitert an dem Versuch Daib zu töten.
#84
Geschrieben 19 Januar 2018 - 15:26
Bin jetzt am Ende von Kap. 6 angekommen; hatte heute auch zum 1. Mal das Gefühl, als ich das Buch in die Hand nahm, dass ich Lust darauf hatte, weiter zu lesen. (Eines meiner Hauptrobleme bei Teilnahmen an Lesezirkeln, und beim Lesen von Büchern im Allgemeinen - deshalb lese ich immer mindestens eine Handvoll Bücher parallel...) -- Ich sehe, dass inzwischen alle Anderen hier im Thread fertig zu sein scheinen, also hab ich andere Posts seit ca. meinem letzten noch nicht gelesen.
Das (4.) Verstümmelungskapitel war der absolute Wahnsinn! Mann, hab ich eine Menge über die Hintergründe von weiblicher Genitalverstümmelung in Afrika gelernt, gefühlt zumindest. (Und in derartigem Detail noch nie in einem SF-Roman - auch was, irgendeinem Buch! - glesen!) Ich dachte immer, es sei einfach eine miese Auswirkung von ständig drohenden Patriarchat, aber bin mir nun nicht mehr so sicher. Was für eine Demütigung, und dann in so jungem Alter! Aber ev. ist es ja auch einfach eine frauengesellschaftliche Reaktion auf ein Übermaß an sexueller Gewalt im Alltag...?
Die weiteren Entwicklungen der "Eshu" Onye fand ich spannend. Auch wie sie letztendlich in den Baum kam. Diese Entwicklungen machen sie momentan zu so einer Art afrikanischen Artus in meinen Augen, mit Mwita als Merlin. Mal sehen ob noch irgendein in die Erde gestecktes Stück Metall im Weiteren vorkommt.
Es kann sein, dass ich ab nun schneller durchkomme...
P.S.: Der Schreibstil ist nach wie vor angenehm, wobei ich an einigen Stellen das Gefühl habe, Korrekturlese bzw. Lektorat haben gepennt.
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 26 April 2019 - 22:34.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#85
Geschrieben 22 Januar 2018 - 13:00
Das ist definitiv das Beeindruckendste am Roman. Die Schilderungen zur Verstümmelung und zu anderen Gewalttaten gegen Frauen heben sich deutlich über den Fantasy-Teil. Es gibt viele kulturelle Erklärungen dafür, warum Genitalverstümmelungen bei Freuen stattfinden, die meisten lassen sich darauf zurückführen, dass weibliche Lust eine Bedrohung von Rollenbildern ist. Die Beschneidung führt ja nicht dazu, dass Frauen nicht mehr vergewaltigt werden. Die meisten Frauen haben ihr Leben lang Schmerzen beim Sex und sogar beim Urinieren.Das (4.) Verstümmelungskapitel war der absolute Wahnsinn! Mann, hab ich eine Menge über die Hintergründe von weiblicher Genitalverstümmelung in Afrika gelernt, gefühlt zumindest. (Und in derartigem Detail noch nie in einem SF-Roman - auch was, irgendeinem Buch! - glesen!) Ich dachte immer, es sei einfach eine miese Auswirkung von ständig drohenden Patriarchat, aber bin mir nun nicht mehr so sicher. Was für eine Demütigung, und dann in so jungem Alter! Aber ev. ist es ja auch einfach eine frauengesellschaftliche Reaktion auf ein Übermaß an sexueller Gewalt im Alltag...?
Interessante Interpretation. Könnte ich jetzt nicht nachvollziehen. Artus soll ja herrschen, das steht für Onyesonwu nie zur Debatte.Die weiteren Entwicklungen der "Eshu" Onye fand ich spannend. Auch wie sie letztendlich in den Baum kam. Diese Entwicklungen machen sie momentan zu so einer Art afrikanischen Artus in meinen Augen, mit Mwita als Merlin. Mal sehen ob noch irgendein in die Erde gestecktes Stück Metall im Weiteren vorkommt.
Im Original?P.S.: Der Scheribstil ist nach wie vor angenehm, wobei ich an einigen Stellen das Gefühl habe, Korrekturlese bzw. Lektorat haben gepennt.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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- • (Buch) gerade am lesen: Maxim Leo – Wir werden jung sein
#86
Geschrieben 22 Januar 2018 - 13:19
Ich habe das Buch erst mal zur Seite gelegt. Die letzten 100 Seiten werde ich demnächst irgendwann lesen, bevor ich mich an sie heranwage brauche ich erst mal etwas andere Lektüre.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#87
Geschrieben 25 Januar 2018 - 16:28
Nach einer Woche Total-Knock-Out dank der Grippewelle, hab ich das Buch nun auch endlich fertig und ja, es hat mir wahnsinnig gut gefallen. Ich habe nichts gegen klassische Tropes, solange sie in ein für mich interessantes Setting geworfen werden, das zu erkunden an sich schon Spaß macht. Onyes Wut fand ich immer nachvollziehbar (wenn auch anstrengend, aber wie anstrengend muss es erst für sie selbst gewesen sein) und ich fand Mwita als Gegenpol dazu einfach nur toll. Die Themen sind sehr vielseitig und vor allem haben mich Najeeba und Binta wahnsinnig beeindruckt. Überhaupt fand ich die Entwicklung der anderen Mädels einfach nur toll. Es hat mir gezeigt, dass auch die nicht Ewu-Mädchen keine wirkliche Freiheit genießen und dass sexuelle Lust von Frauen genauso thematisiert wurde wie die Unterdrückung eben dieser fand ich einfach nur klasse. Auch die Erklärung der Ada, warum sie Juju verwendet hat bei der Beschneidung leuchtete mir ein. Als erwachsene Frau hat sie darauf einen anderen Blick als die jungen Mädels und trotzdem war es - wenn auch aus reiner Sorge heraus - ein Übergriff, der die Selbstbestimmung der Mädchen eingeschränkt hat. Ich fand es schön, dass Binta und Diti plötzlich die Freiheit genießen konnten, auch wenn diese Freiheit gewissermaßen begrenzt war und ein rein subjektives Empfinden der Mädchen. Die Sache zwischen Diti und Fasita (hieß er so?), der Konflikt und alles, das fand ich interessant und sehr realistisch.
Das Ende fand ich ebenfalls schön.
Alles in allem hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen und "Das Buch des Phoenix" werde ich demnächst auch noch lesen müssen. Das Setting der Geschichte fand ich exotisch und für mich interessant. Grad das rote Volk mit dem Sandsturm fand ich einfach nur toll. Hach ja.....
#88
Geschrieben 02 Februar 2018 - 17:54
Das Buch ist auf Platz 10 der PAN Bestenliste Februar 2018 gelandet:
https://phantastik-b...e/februar-2018/
Bearbeitet von Mammut, 02 Februar 2018 - 17:55.
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#89 Gast_Jorge_*
Geschrieben 24 April 2019 - 22:01
Genre "Afrofuturismus"
Tade Thompson
Wormwood - Trilogie
http://www.fantastic...n/rosewater.htm
http://www.fantastic...nsurrection.htm
http://www.fantastic...-redemption.htm
Klingt sehr interessant http://theguardian.c...thompson-review
Deutsche Ausgabe demnächst bei Golkonda
#90
Geschrieben 01 August 2021 - 07:49
Moin,
oh, das habe ich gestern begonnen - bin sehr gespannt.
Diesen Thread lese ich besser erst danach.
Viele Grüße, Yvonne
Podcast: Literatunnat
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• (Film) gerade gesehen: The Whale, Everything everywhere at once, Zurück in die Zukunft III
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