Puh, mit den Antworten auf die Fragen kann man ganze Ratgeber-Bücher füllen. Wobei: Auch keine blöde Idee. Es gibt x Bücher zur Verlagssuche allgemein. Wenn man nicht so viel Geld ausgeben kann, lohnt sich sicher auch ein Besuch einer größeren Bücherei. Es ist natürlich nicht immer so, dass man die Ratschläge auch befolgen will und außerdem ist es für unterschiedliche Genres durchaus verschieden, es ändert sich auch ein wenig was mit der Zeit (also vielleicht sollte man nicht unbedingt ein jahrzehntealtes Buch hernehmen), aber für einen gewissen Grundstock sind solche Bücher jetzt gar nicht so übel. Die erklären lauter hilfreiches Zeug, wie man z.B. einen unseriösen Verlag erkennt, was ist ein Exposee, was eine Normseite usw.
Insgesamt führt es zu weit, jetzt sämtliche guten oder auch nicht so gute Verlage aufzuzählen. Neben Neuerscheinungen gibt es auch einen Bereich für den DSFP hier im Forum, also gerade Verlage, die es des öfteren mal auf die Nominierungsliste schaffen, sollten auf jeden Fall empfehlenswert sein.
Lesungen, na ja. Ich war da mal sehr begeistert, habe aber jetzt schon lange keine mehr gemacht. Also für Bücherverkäufe momentan ist das eher bescheiden. Vor allem, wenn mehrere Autoren an einem Abend aus verschiedenen Werken lesen und die Besucherzahlen ohnehin mau sind. Es muss auch nicht unbedingt immer besser werden, es kommt sehr auf das Publikum an, was auch an bestimmte Locations gebunden ist. Aber so als Erfahrung und auch, damit man z.B. einen neuen Aufhänger für eine Regionalzeitung hat - falls man drauf steht, ich persönlich kenne nichts Geileres, als sich die halbe Seite einer Gratiszeitung mit einer Werbung a la: "Discountepillieren um 5 Cent" zu teilen. Und ja, das ist ein reales Beispiel von mir selbst, also etwas Gelassenheit und Humor sollte man allgemein mitbringen, also grade bei Lesungen. Ich hatte auch mal eine, da waren praktisch keine Gäste - also mein Freund, den ich mitgebracht hatte und noch wer und ich war völlig fertig. Mein Autorenkollege, der auch lesen sollte, nicht. Ich: "Was machen wir jetzt?" - "Wir warten noch ein bisserl. Hat es nicht geheißen, dass wir Freibier kriegen?" - Und dann gab es gutbesuchte Lesungen. Einmal hat sich die halbe Nachbarschaft durch über einen Meter hohen Schnee gekämpft und da liefen die Verkäufe auch richtig gut. Oder in der Bibliothek, das war erst klasse und vor allem auch bezahlt. Aber so, dass man jetzt direkt die Bücherverkäufe zählt, da hat man mitunter keinen einzigen. Damit muss man rechnen und dann ist halt die Frage, ob man Lesungen grundsätzlich gerne macht. Die Kosten-Nutzen-Rechnung dürfte zumindest kurzfristig nicht aufgehen. Es gibt auch einiges Schönes dabei, gerade, wenn Autoren aus einer Gegend einander besuchen kommen, ist es auch einfach ein nettes Treffen mit Erfahrungsaustausch nach der Lesung. Ich würde es mal ausprobieren, ob einem so was gefällt, weiß man vorher nicht. Ich wollte nie Lesungen machen, überhaupt nicht öffentlich sprechen oder so, weil das in der Schule so schrecklich war, aber das hat sich anders ergeben.
Lustigerweise mache ich jetzt auf Cons eher auch andere Sachen wie Lesungen. Im deutschsprachigen Raum gibt es davon sehr viele, woanders sind Lesungen auf Cons eher unüblich. Beim Dort.Con/Eurocon wurde ich auch für einen Vortrag angefragt und nicht für eine Lesung. Oder ich sitze in so Panels, die ähnlich wie eine Talkshow sind. Zu meinem ersten solchen wurde ich einfach eingetragen, da war ich richtiggehend geschockt, ich: "Wie soll ich mich drauf vorbereiten?" - Die: "Gar nicht. Es geht um Frauen im Fandom. Du bist eine Frau im Fandom, damit bist du qualifiziert." - Und so was scheint auf Cons auch besser zu ziehen als viele Lesungen. Ist bei den Conaktivitäten auch immer die Frage, was man will, ein bestimmtes Buch bewerben, den Namen bekannter machen ... Spaß haben, plaudern ...??? Oder was auch immer. Es ist allerdings so, dass es verpönt ist, als Autor zu kommen, Programm zu machen und dann weg zu sein. Diese Veranstaltungen sind ein- bis mehrtägig und man sieht sich als Gemeinschaft. Also dass wer reinrauscht, eine Lesung macht und wieder abdampft, kommt vor, man gewinnt damit aber keine Sympathiepunkte unter den SF-Fans.
Gut sind Conventions auf jeden Fall auch, um mit Kleinverlegern zu reden. Bei Veranstaltungen wie dem BuchmesseCon sitzen tatsächlich vorwiegend die Verleger selbst hinter den Ausstellertischen. Und das den ganzen Tag, die haben dann auch die Zeit und die Geduld, dass man mal ein Gespräch führen kann. Natürlich alles in Maßen, ich glaub, einen Roman komplett nachzuerzählen oder irgendwelche Mappen voller Ausdrucke zu prüfen, führt wohl zu weit, aber was für eine Art von Literatur der macht und ob man was einsenden darf, das ist schon drin.
Ich bin auch ein Hörbuchfan, aber bei einem Autor, der das selbst einliest und wohl keine Erfahrung hat, da bin ich skeptisch. Aber gut, wenn Du mal ein Stückchen für Youtube machst, eine kleine Leseprobe, ja, gut. Man kann und soll einiges ausprobieren.