Mein Forenspoiler aus dem Galaktischen Forum hatte Überlänge, weil der Roman eine ganz neue Welt einführt.
Die Kurzform:
Spoiler
Der Forenspoiler in Kurzform:
An Bord der Atopischen Sonde, die ihm Julian Tifflor geschenkt hat, kehrt Atlan aus den Jenzeitigen Landen zurück. Julian Tifflors Holo belehrt ihn, dass er fern der Milchstraße auftauchen wird, mitten im Getümmel und auf der Seite der Scherung, auf der es Thez nicht gibt, was Atlan freut.
Er trifft die Menes, das sind Nachkommen des Britischen Empire, die in eine ferne Galaxis gebracht wurden. Sie leben in einer Steampunk-Zivilisation mit altmodischen Raumschiffen, viktorianischen Gebäuden und Führungspersönlichkeiten, die Ecken und Kanten haben.
Atlan wird als Sternenwanderer erkannt und um Hilfe bei einer Raumschlacht gegen die Gauchen gebeten. Das sind Echsenwesen mit überlegener Technik. Er verhilft den Menes zum Sieg. Doch deren Berater, die Cucullaten, kennen wir gut - mindestens ihre Verwandten. Die Pflanzenwesen mit ihrer Kapuze und der knisternden Stimme bewohnen undurchdringliche Wälder. Einer bringt eine Röntgenaufnahme Atlans, und da der verheißene Sternenwanderer ein Menes sein soll, keiner mit Brustplatte, setzt sich der Arkonide in die Hauptstadt Port Morrison ab, wo es endlich mal wieder Wein, Schnaps und Geschichten gibt.
Dann gibt es Fitzgerald Klem und Oliver Mäuser. Der Agent und der Metallurg haben im Kampf gegen die Gauchen zusammengefunden, die Sabotage an einem wichtigen Bergwerk verübten. Gemeinsam entlarven sie Gegner und führen wichtige Gespräche.
Oliver hat zum ersten Mal im Leben einen Strahler in der Hand, und das ist erst der Anfang. Denn der Geheimdienst ist begeistert von ihm.
Außerdem gibt es Amulette, die eine ungewöhnliche Langlebigkeit auslösen. Und viel, viel Shakespeare. Vor allem, als Fitz und Oliver Atlan begegnen.
Die Langform:
Spoiler
Der Forenspoiler in Langform:
»Wo bin ich?«, ist der erste Gedanke des Erwachenden. Der zweite ist: »Wer bin ich?« Als Drittes erinnert er sich an Dagor, den Allkampf, die Herrschaft des Geistes über den Körper und an Dagorcai, die dazugehörigen Atem- und Meditationstechniken.
Als er schließlich die Augen öffnet, sieht er eine Welt in Rot: Das Patronit seines Raumfahrzeugs ist von Techno-Geflecht überwuchert. Am Ende einer langen Reise hat er sich zum Schlaf gebettet. Welche Träume können in solch einem Schlaf kommen?
Er glaubt, durch das rote Schimmern zu stürzen, gleitet als Bewusstsein durch ein Raumschiff, durch Lagerräume und Mannschaftsquartiere, macht sich ein Bild. Es ist ein etwa 100 Meter langer Walzenraumer, der GAUPELLAR GUZDRIN heißt.
Doch eine Stimme in seinem Kopf widerspricht. Die kennt er so gut wie sich selbst. Sie fragt ihn, ob er alles vergessen hat, und nennt ihn Narr.
Schlagartig ist die Erinnerung zurück: An die Jenzeitigen Lande, die Atopische Sonde, die ihn aus der Region am zeitlichen Ende des Universums zurückbringen sollte, an Julian Tifflor. Die Sonde, die er ihm gab, passt zu dem, was er wahrnimmt. Hat er Jahrhunderte oder Jahrtausende geschlafen? Er weiß es nicht.
Der Extrasinn erinnert ihn an den Zellaktivator. Den von ES hat er zurückgegeben. Julian Tifflor hatte ihm einen neuen gegeben, ein nur ein Zentimeter großes Ei aus einem feinen Gewebe mit einem Tropfen Vitalliquor darin. Nun ist sein Logiksektor zufrieden, nennt ihn Kristallprinz.
Nun verändert sich die Umgebung: Das Technogeflecht ist verschwunden, die Geometrie wird rechtwinklig. Dann †¦ öffnet sich eben kein Portal. Aus dem Nichts taucht eine Gestalt auf, dreht kurz den Kopf nach rechts und links, sieht ihn und lächelt. Ein Holo von Julian Tifflor, der sich durch die Jahrmillionenwanderung, die Reise durch den Zeitspeer, den Aufenthalt auf ARCHETIMS Welt und die Zeit als Atopischer Richter in eine Entität verwandelt hat, die selbst ein rund 24.200 Jahre alter Arkonide wie er nicht verstehen kann.
Das interaktive Holo spricht von einer kurzen Reisezeit, es sei gelungen, Abkürzungen zu benutzen. Atlan findet sie selbst auf dem Weg zu einer Superintelligenz nicht gut. Tifflor kündigt ihm die Rückkehr auf die Seite der Scherung an, auf der es Thez nicht gibt. Die Rückkehr in ein offenes Universum, offen im Guten wie im Bösen, offen für alles. Sein Geschenk an Atlan: Er wird an seinem Ziel ankommen, am richtigen Ort und gerade rechtzeitig. Dort, wo er stets am liebsten war: mitten im Getümmel und weit weg von der Milchstraße. Er soll sich nicht wundern und sich nicht täuschen lassen.
1
In der metallurgischen Abteilung eines Bergwerks arbeiten Oliver Mäuser und Fitzgerald Klem. Sie untersuchen eine ungewöhnliche Metallprobe, eine Gesteinsprobe mit einer Metallader. Es ist ein erstaunlich reines Metall. Wie es in unberührte Erde tief unter der Oberfläche kommt, können sie sich nicht erklären. Am folgenden Tag wollen sie einen neuen Stollen abteufen, um dorthin vorzustoßen.
Auf natürlichem Weg ist das nicht entstanden! Das Metall könnte eine Hinterlassenschaft früherer Bewohner sein. Es gibt widersprüchliche Legenden zur Herkunft der Menes.
Mäuser sind Merkwürdigkeiten im Verhalten seines Kollegen aufgefallen. Er verdächtigt ihn, weder ein Menes zu sein noch von Cessair zu stammen, sondern ein Fremdwesen zu sein, ein Spion der Gauchen †¦ Außerirdische, die eine Invasion vorbereiten.
Aber wie käme der Gauche ausgerechnet nach Britonia und in sein Labor? Ging es um die wertvollen Metalle zum Raumschiffbau? So dass die Menes nicht fähig würden, den Heimatplaneten der Gauchen zu erreichen, die wiederum das überlichtschnelle Reisen beherrschen?
Würden die Fremden also versuchen, die Raumfahrt zu sabotieren? Ausgerechnet das wichtigste Bergwerk, das essentielle Rohstoffe lieferte, bietet gute Ansatzpunkte für terroristische Anschläge.
Es gibt eine einfache Möglichkeit, Klems Identität zu testen: sein Blut. Die Gauchen sind echsenhafte, aufrecht gehende Wesen, weniger zierlich als die Menes und ohne Schwanz. Ihre Schuppenhaut verbargen sie unter aufgepflanzter weicher Haut. Aber ihr Blut würde sie verraten. Deshalb verwickelt Mäuser Klem in ein Handgemenge. Scheinbar getäuscht zieht er ab, um sich verarzten zu lassen. Mäuser will nun das Blut untersuchen. Da kehrt Klem mit gezogener Waffe zurück †¦
2.
Das Holo verschwindet, Atlan steht auf. Der Gang, in den er tritt, dehnt sich bei jedem Schritt und verkürzt sich beim Zurücktreten. Die gesamte Sonde wandelt sich, wird vom Walzenraumer zum 30 Meter durchmessenden Diskus. Das Patronitmaterial wird zu einer Art Schnittmuster einer Space-Jet. Dann flammt helles Licht auf. Der Arkonide sitzt in der rudimentär eingerichteten Kanzel eines Raumschiffs. Keine der Sternenkonstellationen kommt ihm bekannt vor. Das Schiff - Alltagstechnik aus den Jenzeitigen Landen - beginnt zu zerfallen.
Die Planeten drei und vier des vor ihm liegenden Sonnensystems liegen in der Lebenszone. Der äußerste, ein kahler Gesteinsbrocken, ist besonders hervorgehoben. Dann empfängt der Bordrechner einen Funkspruch aus unbekannter Quelle. Der Sprecher verständigt sich in einem altirischen Idiom, fragt nach Atlans Dienstnummer. Offensichtlich hält er ihn für einen der ihren. Der Arkonide antwortet auf Englisch. Nun fragt der Sprecher, ob er kein Menes ist. Menes - eine Weiterentwicklung des englischen »men« - »Mensch«, schlussfolgert der Logiksektor.
Endlich liefert die Nahortung Bilder: Atlan sieht einen 350 Meter durchmessenden, schwarzblauen Kugelraumer mit überproportionalem Ringwulst. Mit leicht verfremdeten lateinischen Buchstaben steht der Name darauf: SWORD OF CESSAIR.
3.
Zurück zum Labor, in dem Klem Mäuser mit einer Waffe bedroht. Erstaunlicherweise nimmt Klem auf Mäusers Protest hin die Waffe runter. Dann lobt er ihn, weil er das vermeintliche Fremdwesen so beherzt angriff. Denn Klem ist ein Agent der GIBA (Gesellschaft für Informationsbeschaffung und -auswertung), des Geheimdiensts der Menes. Er deckt seine Tarnung auf, weil er von Mäusers Beobachtungsgabe beeindruckt ist und weil er einen erfahrenen Metallurgen braucht. Die Gauchen unterwandern die Gesellschaft der Menes. Er vermutet sie in jenem Bergwerkstollen und will sie entlarven.
Um vor Lauschern geschützt zu sein, sagt Klem, begibt er sich mit Mäuser auf eine Wanderung durch den Stadtpark der Hauptstadt Port Morrison. In einer Liegemulde am Seeufer fordert er ihn auf, sich auf die Liege zu setzen. Das Nennen seines Namens löst eine Vorrichtung aus: Die Abdeckung eines Schachts schließt sich über ihnen, sie fahren in die Tiefe zu einem geheimen Stützpunkt der GIBA.
Dort unten befindet sich Klems Büro. Der GIBA-Mann zeigt ihm das Holo eines Gauchen. Die beiden erkennen, dass die Metallproben wohl dazu dienen, die Bergarbeiter den Schacht genau dort anlegen zu lassen, weil hierdurch ein Terroranschlag möglich wird.
4.
Der Extrasinn erinnert sich: Cessair war in der keltischen Mythologie Irlands die Anführerin der ersten Einwanderungswelle. Sie war eine Enkelin Noahs. Alles passt zusammen †¦ doch wie kommen Angehörige des Britischen Empire in diese weit entfernte Galaxis?
Ein Traktorstrahl zieht die Sonde an Bord der SWORD OF CESSAIR. Im Hangar muss Atlan die Schleuse per Hand öffnen. Eine rumpelnde Gangway fährt aus, und er blickt in die Mündungen mehrerer Dutzend Waffen. Zwei Raumsoldaten in schweren Anzügen fesseln seine Hände und bringen ihn in eine Zelle. Zum Einstand wird er schmerzhaft heiß geduscht, dann kündigt man weitere Maßnahmen an, wenn er nicht redet.
Drei Stunden später besucht ihn Adair Mcgowan. Er hat einen Translator. Auf Gaedhilge - Irisch - antwortet der Arkonide, dass er vor langer Zeit auf Erin - Irland - lebte und fragt, wo er sei.
Der Angesprochene ist überrascht. Er erklärt, Atlan sei in einem ihrer eigenen Beiboote an einem Brennpunkt aufgetaucht, in dem eine Raumschlacht bevorstehe. Nun weiß Atlan, was Julian gemacht hat. Mcgowan spricht an, dass Atlans Fahrzeug sich auflöst. Der Arkonide erwidert, dass er von weither kommt. Er erfährt, dass die Menes tatsächlich Nachfahren von Menschen sind, die in diese ferne Galaxis verschlagen wurden.
Zwei Stunden später holt man ihn aus der Zelle. Das Verhalten der Soldaten hat sich geändert. Atlan bemerkt verstohlene Blicke und Ehrfurcht. Und †¦ man bringt ihn in die Zentrale des Schiffes.
5.
Das Holo des Fremdwesens verwandelt sich zum Gesicht einer Menes mit fingerlangem, weißblonden Haar und Gesichtszügen wie aus Stein. Madad Marmor beordert Klem wegen einer Katastrophe in die Waalis-Ebene. Es gab Explosionen. Sofort brechen die beiden auf. Der Transmitter ist schon programmiert. Oliver Mäuser bekommt einen Handstrahler. Es geht gegen die Gauchen.
In der Waalis-Ebene sehen sie schwelende Trümmer, eine brennende Gitterstruktur. Rauch quillt auf, große Teile der Ebene stehen in Flammen. Überwachungsdrohnen verfolgen zwei Personen, die sich zu Fuß von der Ebene entfernen. Sind es fanatische Umweltaktivisten? Es kommt zu einem Feuergefecht. Klem schießt dosiert, um die Gegner lebend zu fassen. Plötzlich kommt ein Torpedo, und ihr Gleiter explodiert.
6.
In der Zentrale wartet Geo Rabsilber, Kommandant der Flotte der Menes. Atlan erklärt auf die Frage nach seiner Dynastie, dass die Anrede Sird Rabsilber falsch war. Es muss Dyn Rabsilber heißen. Die Menes halten auf Hierarchie.
Der Kommandant zeigt ihm die Technik. Atlan erkennt einfache Protonenstrahl- und Impulstriebwerke, Prall- und Streuschirme, Thermostrahler und fast lichtschnelle Torpedos. Das moderne Antriebssystem der Menes ist der Metadistanz-Propulsor. Und er zeigt ihm überall im System verborgene Schiffe. Ein Angriff der Gauchen steht bevor, und Atlan soll den Kommandanten beraten. Denn die Gegner haben Hyperraumtechnik. Verborgene Torpedos stehen bereit. Atlans erster Rat: Die Raumschiffe sollen rotieren, um die Schutzschirmbelastung zu verteilen.
Die Raumschiffe der Gauchen sind Doppelovale mit einem 400 Meter langen Hauptoval und einem 200 Meter langen, daran gekoppelten Antriebsoval. Sie fliegen ins System ein. Atlan rät, sie warten zu lassen. Er rät zu Ködern, die man dann mit Torpedos zur Explosion bringen kann. Aber der Kommandant ist ebenfalls nicht ohne: Staunend sieht Atlan, wie die Gegner von in der Flugbahn auftauchenden, durch Lichtwellenumlenker getarnte Asteroiden zerstört werden. Und so weiter. Das taktische Geschick der beiden führt nach vierzehn Stunden zum Sieg.
Zwölf Stunden später kehren sie auf Cessairs Welt zurück, das ist die menische Heimatwelt in dieser Galaxis. Atlan soll ein Regierungsmitglied kennenlernen: Feliodor Whitecross, den Regierungschef des GAM (Gemeinwesen alles Menes). Atlan wundert sich laut über dieses ausgeprägte Interesse an seiner Person. Die Antwort ist eine Gegenfrage: Ob er der Sternenwanderer sei.
7.
Nach dem Absturz rettet Klem Mäuser aus dem brennenden Gleiter. Sobald er wieder auf den Füßen ist, wollen sie sich den toten Gegner anschauen, der verbrannt im Bach liegt. Unter den Hautfetzen erkennt man deutlich das Echsenwesen. Überraschend schnappt die vermeintliche Leiche nach Klem. Doch der Gauche will nicht angreifen. Er bittet um Hilfe.
Die Echse braucht Luft, weil sie die hiesige Atmosphäre nur bedingt verträgt. Sie braucht einen höheren Anteil an Schwefeldioxid. Das passt zum Geruch nach fauligen Eiern, den Mäuser bemerkt hat. Der Gauche möchte nur mit Oliver Mäuser reden, weil der ihm sofort helfen wollte. Dann wird er ohnmächtig. Mäuser fällt auf, dass Klem ein Amulett aus einem ihm unbekannten Metall besitzt, seltsam stumpf und doch schimmernd. Er sagt, es stamme von seinen Vorfahren.
8.
Sird Geo erzählt von der Legende des Sternenwanderers, der die Cucullaten stets widersprechen. Atlan erkennt das Wort: es sind keltische Schutzgottheiten, die Genii cucullati. Die Nodhkaris, die sie so bezeichnen, wohnen in unzugänglichen Wäldern, den Nodh-Wäldern. Es sind die Eingeborenen von Cessairs Welt. Unter den Menes rekrutieren sie Nodh-Hüter, die reich entschädigt werden. Auf dem kleinsten Kontinent, Siluria, gibt es einen riesigen, undurchdringlichen Wald, in dem die meisten Cucullaten wohnen.
Dann lernt Atlan die Hauptstadt Port Morrison kennen, die aussieht wie eine Mischung aus viktorianischer Architektur und berauschter Vision: Gebäude wie Balmoral Castle, die Parlamentsgebäude und Konstruktionen wie der terranische Kristallpalast von der Weltausstellung 1851. Was fehlt, ist der hochviktorianische Stil mit seinen Rokokoformen, der sich ab 1850 durchsetzte. Atlan glaubt, nun datieren zu können, wie lange die Menes von der Erde weg sind.
In der obersten Kuppel eines aus Glas und Stahl erbauten Gebäudes, des Zentparla (Zentralen Parlaments), erwarten ihn der rotblonde, sommersprossige Erstminister Feliodor Whitecross und ein Cucullat. Der ist etwa einen Meter groß, hat blätterige, violette Haut und wirkt wie in einen Schildkrötenpanzer gehüllt. Vier Augen schauen aus einem durch eine vertikale Fuge geteilten Gesicht. Angesichts der pilzförmigen Kapuze versteht Atlan den Namen: Das sieht wirklich wie ein keltischer Kapuzenmantel aus.
Whitecross bietet ihm einen Sessel an, der an Königin Victoria denken lässt. Atlan fragt nach dem Namen des Cucullaten, aber der sagt, er habe keinen. Sie konfrontieren den Arkoniden mit dem Röntgenbild seines Brustkorbs, was belegt, dass er kein Menes ist. Der Sternenwanderer soll aber einer sein. Was bedeutet, dass Atlan jetzt in Schwierigkeiten steckt.
Doch auf dem Weg nach unten lässt Rabsilber seine Fesseln abnehmen und die Wachen zurücktreten. Dann gleiten sie im Antigravschacht nach unten. Rabsilber weist auf Fehlfunktionen hin, und schon bockt das Gerät. Atlan kann sich in aller Seelenruhe auf den Weg machen und unbehelligt die Empfangshalle des Zentparla durchqueren. Innerlich dankt er Rabsilber, der ihn auf die Gefahr aufmerksam machte und ihn verschwinden ließ. Er taucht in Port Morrison unter.
9.
Zugleich sind Fitzgerald Klem und Oliver Mäuser in der geheimen Zentrale der GIBA eingetroffen. Sie warten in einem Raum voller Figürchen aus Gips und Porzellan, Holobildern gezeichneter Tiere, Porzellantassen und Ölgemälden. Madad Marmor tritt ein. Sie bezeichnet Klem als einen ihrer besten Leute, und weil der sich verbürgt, darf Mäuser an allem teilnehmen. Er durfte sogar kurz zuhause vorbeischauen.
Als Geschenk bringt Mäuser der Madad Marmor ein Stück Meteor mit Metalleinschlüssen mit. Sie ist beeindruckt, weil er keine Angst hat, sondern ihr etwas mitbringt, und versteht die Reaktion des Gauchen. Nun reden sie über die Gauchen, rekapitulieren ihre möglichen Motive. Dann bekommt Mäuser einen Chip in den Gehörgang, über den Madad Marmor mit ihm reden kann.
Oliver Mäuser tastet immer noch nach der Stelle, als sie 40 Minuten später in der Droschke sitzen. Es schmerzt nicht, aber die Vorstellung, Marmor jederzeit reden hören zu können, findet er komisch. Klem selbst trägt seinen Funksender in der Tasche. Die Droschke ist schuss- und abhörsicher.
Am Ziel begrüßt sie eine Menes, deren schwarze Haare stoppelkurz und über der Stirn grell lilagefärbt sind. Nach der Stimmidentifikation fahren sie durch in eine Parkanlage. Die GIBA hat einen kompletten Flügel einer Privatklinik angemietet, um den Gauchen dort unterzubringen. Durch kodegesicherte Türen gelangen sie zum Patienten.
Der Gestank am Krankenbett ist schwer zu ertragen. Sobald der Fremde Mäuser begrüßt, erklingt auch schon Marmors Stimme: Er soll den Arm in die Seite stemmen, wenn er sie hört. Dann beginnt er das Gespräch mit der Frage nach den Motiven für die Explosion. Der Gauche redet nach wie vor nur mit Oliver. Er beteuert, kein Mörder zu sein. Ziel sei nur, die Entwicklung der Menes ausreichend aufzuhalten.
Vor dem Attentat bei den Bohrrobotern sei ein Gauche unmaskiert gefilmt worden, weil die Maske sie anstrengt. Es seien so viele von ihnen auf Cessair, dass sie manchmal ohne Maske gehen. Dann tötet die Echse sich selbst, indem sie sich die Krallen in den Hals rammt.
Oliver ist beeindruckt, da der Gauche offenbar die Menes mehr schützte als sein eigenes Leben. Die Stimme in seinem Ohr gibt ihm einen weiteren Auftrag: Einen Mann zu jagen, der wahrscheinlich für die Gauchen arbeitet. Um ihnen mehr über den Mann mit Brustplatten statt Rippen zu erzählen, kommt Madad Marmor in die Klinik.
10
Das tropfende Wasser lässt Atlan nicht schlafen, bis er in der verfallen wirkenden Halle am Rand des kleinen Stadtwaldes mitten in Port Morrison alte Getreidesäcke findet und unterlegt. Ein wenig denkt er noch über die Zeitrechnung der Menes nach: Sie schreiben 2853 p.S., »post Salutem« - »nach ihrer Rettung«. Das bezieht sich auf die Jahre des neuen Planeten Cessair. Die kann Atlan nicht einschätzen. Gespräche unterwegs ließen ihn den Eindruck gewinnen, dass die Menes keinen Kontakt mit anderen Sternenvölkern hatten.
Nach dem Aufwachen ist er im Regen unterwegs, um noch mehr zu erfahren. Er wird auf das »Restaurant zur köstlichen Sternennacht« aufmerksam, das er insgeheim als »Spelunke zum versoffenen Feierabend« betitelt. Immerhin riecht es nach gutem Wein, der hier Jarskihang heißt. Schnaps gibt es auch. Die Gespräche geben ein wirres Lokalkolorit. Er trinkt und lädt Leute ein, ohne Geld in der Tasche zu haben.
Probeweise wirft Atlan ein, die Cucullaten sollten ihnen mehr bei all den Problemen beistehen. So erfährt er, dass man sie auch als »Vollender« bezeichnet. Die Eltern eines Mittrinkers sind Nodh-Hüter bei den Heselting-Fällen, sie führen ein wunderbares Leben. Er heißt Thos - offenbar die Kurzform von Thomas. Thos redet viel und bezahlt für Atlan, was seine akuten Probleme löst.
11.
Beim Verlassen des Krankenzimmers unterhalten sich Klem und Mäuser über den neuen Auftrag. Einen Mann mit Brustplatten jagen? In Port Morrison? Dabei erfährt Oliver, dass die GIBA ein verrückter Haufen von Individualisten ist, dass Madad Marmor einiges gewöhnt ist und ihre Mimik erstarrte, als ihr Einsatzpartner starb. Jetzt hat Mäuser ein schlechtes Gewissen, wenn er an ihren Spitznamen denkt.
In einem Warteraum bringt ein Dienstroboter Getränke. Madad Marmor erzählt ihnen vom Fremden, den man für den Sternenwanderer hielt, so dass er im Zentparla mit dem Erstminister sprach, bis ein Vollender ihn entlarvte. Zugleich hinterließ er ein aktives chemisches Mittel auf seiner Kleidung, durch dessen strahlende Partikel sie ihn aufspüren können. Er sei schon entdeckt worden.
So dauert es nicht lange, bis Klem dem Arkoniden in einer verlassenen Straße die Mündung seines Strahlers an den Hinterkopf drückt. Altan bleibt ruhig und fragt, ob Klem Geld will. Als der ihn als Sternenwanderer bezeichnet, ist ihm klar, dass dies kein Überfall ist. Oliver Mäuser kommt hinzu. Die drei reden in einer engen Gasse. Durch Olivers Bewegung zum Ohr wird Atlan klar, dass jemand mithört.
Und: Der Arkonide spürt, wie sein Zellaktivator reagiert, auf einen oder zwei der Männer oder etwas, das sie bei sich tragen. Der Mann mit der Waffe fragt, wie er Geo Rabsilber manipuliert hat. Atlan verweist darauf, dass er ihm lediglich beim Gewinnen einer Raumschlacht geholfen hat, und dass Rabsilber wusste, dass er ein Freund der Menes war. Dann versucht er einen Schuss ins Blaue: Dass er vielleicht Informationen über das geheimnisvolle Schmuckstück des Fremden habe. Er hat die Ausbeulung unter der Kleidung gesehen.
Nun zittert die Hand, die die Waffe hält. Mäuser drängt abzuhauen, ehe Roboter und Verstärkung kommen. Atlan wiederholt, dass er ein Freund der Menes sei, ihre alte Heimat kenne und etwas über geheimnisvolle Schmuckstücke weiß. Dann überwältigt er Klem mit einem Dagorgriff. Der fügt sich, stellt sich als Fitz vor und ist bereit zu reden. Er erzählt Atlan von der Chemikalie auf seiner Kleidung. Der Arkonide zieht das Kleidungsstück aus und lässt es im Regen liegen.
Im Epilog redet Madad Marmor mit Oliver Mäuser über Atlans Flucht, wie sie nun in den Akten steht. Sie möchte ihn dauerhaft fürs GIBA gewinnen. Oliver Mäuser sagt zu.
Währenddessen sitzen Atlan und Fitzgerald Klem an einem trockenen Ort: einem kleinen Luftschiff. Sie reden über Oliver und die Cucullaten, die strikt das Entnehmen von Gewebeproben ablehnen, und dass sie Pflanzenabkömmlinge sind.
Dann zieht Klem sein Amulett hervor. Er zitiert Shakespeare: »Shall I compare thee to a summer†™s day?« Atlan kennt das, weil er Shakespeare getroffen hat. Schließlich ist er sehr alt. Und Klem? Auch er hat ein besonderes Verhältnis zur Langlebigkeit. Deshalb möchte er den Arkoniden zu seiner Ahnin Skadi Klem führen, die auf dem Kontinent Siluria lebt und mehrere hundert Jahre alt ist. So alt werden Menes normalerweise nicht. Nur die Träger des Amuletts.
Uwe Anton hat auch gerade ein Sachbuch zu Robert Silverberg veröffentlicht: http://golkonda-verl...t.php?idart=787
Bearbeitet von Toloceste, 04 April 2018 - 08:39.