Frauenrollen in der SF
#1
Geschrieben 25 April 2018 - 16:01
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#2
Geschrieben 25 April 2018 - 16:30
Sehr viele.
Spontan fallen mir Leni Clark aus der Rifters-Trilogie von Peter Watts ein und die Biologin aus der Southern-Reach-Trilogie von Jeff VanderMeer.
#3
Geschrieben 25 April 2018 - 16:30
Da hätte ich spontan:
Kris Longknife (M.Shepherd)
Honor Harrington (D.Weber)
Ky Vatta (E.Moon)
Sirantha Jax (A.Aguirre)
Cally O'Neal (J.Ringo)
Friday (R.A.Heinlein)
und mein Favorit:
Alicia DeVries (D.Weber)
Zoe Lionheart, Johanna Meier (V.J.Long)
Oder meinst du abstrakte Rollen?
Bearbeitet von Valerie J. Long, 25 April 2018 - 16:31.
#4
Geschrieben 25 April 2018 - 16:38
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#5
Geschrieben 25 April 2018 - 16:39
Was sind abstrakte Rollen?
#6
Geschrieben 25 April 2018 - 16:45
Meina Gladstone - Hyperion
Makepeace Hatfield - Weit im Norden
Swan Er Hong - 2312
Jane Charlotte - Bad Monkeys
Morwenna - In einer anderen Welt
Suzanna Parrish - Gewebte Welt
Jax - Die Stadt nicht lange danach
Bearbeitet von Susanne11, 25 April 2018 - 16:46.
#7
Geschrieben 25 April 2018 - 16:46
Gutaussehende Blondine, die schreit und vom Held gerettet wird.Was sind abstrakte Rollen?
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#8
Geschrieben 25 April 2018 - 18:13
Was sind abstrakte Rollen?
Gutaussehende Blondine, die schreit und vom Held gerettet wird.
...nicht gerade eine der "interessanten" Frauenrollen
Die herausragend begabte Soldatin (Kris Longknife, Honor Harrington, Ky Vatta, Alicia DeVries, Cally O'Neal, Natasha Romanov)
Die Hure mit dem goldenen Herz (kein Beispiel)
Die Detektivin mit dem guten Riecher
Die Arme/Unterprivilegierte, die trotzdem ihren Weg macht (Friday?)
Die geschickte Bastlerin/Wissenschaftlerin (Jane Foster)
Die Unterstützerin/der pfiffige Sidekick [=wichtige Nebenrolle] (z.B. Maria Hill, Pepper Potts, Sif, Darcy Lewis)
Die Mutantin/außergewöhnlich Begabte (Sirantha Jax, Lucy, Scarlett Witch, Wonder Woman)
Die Ausgenutzte/Unterdrückte
Die ewige Zweite
Die Opfergängerin
Comic Relief
Die Antagonistin (Hela)
Sorry, bei den Rollen fallen mir vor allem Comic-Beispiele ein, aber zur Erläuterung der Rolle sollte das gelten.
#9
Geschrieben 25 April 2018 - 18:19
Dann wollen wir mal ...
#10
Geschrieben 25 April 2018 - 18:38
Ach ja, da gibt's viel:
Breq Mianaai (Radch-Trilogie)
Deviana Morris (Paradox-Saga weil: )
Teela Brown (Ringwelt-Zyklus)
Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,
der dumme Mensch nach Schuldigen.
(Verfasser unbekannt)
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#11
Geschrieben 25 April 2018 - 19:55
[font="'times new roman', times, serif;"][color=rgb(29,33,41);]Sarah Connor (Terminator)[/color][/font]
[font="'times new roman', times, serif;"][color=rgb(29,33,41);]Ellen Ripley (Alien)[/color][/font]
[font="'times new roman', times, serif;"][color=rgb(29,33,41);]Katniss Everdeen (Die Tribute von Panem)[/color][/font]
[font="'times new roman', times, serif;"][color=rgb(29,33,41);]Leeloo Minai Lekatariba-Lamina-Tchai Ekbat De Sebat (Das fünfte Element)[/color][/font]
[font="'times new roman', times, serif;"][color=rgb(29,33,41);]Ava (Ex Machina)[/color][/font]
[font="'times new roman', times, serif;"][color=rgb(0,0,0);]Æon Flux ([/color][color=rgb(0,0,0);]Æon Flux)[/color][/font]
[font="'times new roman', times, serif;"][color=rgb(0,0,0);]Julian (Children of Men)[/color][/font]
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#12
Geschrieben 25 April 2018 - 20:08
#13
Geschrieben 26 April 2018 - 08:54
Endzeitheldinnen:
Alice (Milla Jovovich) in Resident Evil
Imperator Furiosa (Theron) in Fury Road
Major (Johansson) in Ghost in a Shell
Mako Mori (Rinko Kikuchi) in Pacific Rim
Wo ich gerade beim Film bin:
Dr. Ryan Stone (Bullock) in Gravity
Jyn Erso (F.Jones) in Rogue One
Die weiblichen Guardians of the Galaxy und X-Men zähle ich jetzt nicht einzeln auf.
#14
Geschrieben 26 April 2018 - 15:19
Man könnte auch Ariane Emory aus dem Roman Cyteen der Autorin C.J. Cherryh nennen (gewann den Hugo Award), der genau vor dreißig Jahren erschien
https://de.wikipedia.org/wiki/Cyteen
Auf jeden Fall Shira aus ER, Sie und ES von Marge Piercy
https://de.wikipedia.../Er,_Sie_und_Es
Bearbeitet von Mammut, 26 April 2018 - 20:23.
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#15
Geschrieben 27 April 2018 - 17:13
Prinzessin Leia nicht zu vergessen.
Interessant zu sehen, wie sich die Frauenrollen geändert haben. Vor einhundert Jahren trugen sie noch Haushaltskleider bei Expeditionen und folgten Männern mit Zylinder. Heute machen sie selbst die Galaxie unsicher.
Bi-lal kaifa
(Mehr muss nicht gesagt werden)
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#16
Geschrieben 27 April 2018 - 17:15
Dabei muss ich immer an Tank Girl denken. Nein, nicht Rebecca, die von Lori Petty dargestellt wird, sondern die Comic-Version.Endzeitheldinnen
Buck Rogers
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#17 Gast_Jorge_*
Geschrieben 27 April 2018 - 17:50
Daher die Frage, welche interessanten Frauenrollen gibt es in der SF?
[font="'times new roman', times, serif;"][color=rgb(29,33,41);]Ellen Ripley (Alien)[/color][/font]
Gerry Carlyle machte Ripley`s Job schon anno 1937 bis 1947.
#18
Geschrieben 28 April 2018 - 00:15
Ich bin mir nicht sicher, was ein Aufzählen von weiblichen SF-Figuren bringt.
Hier mal die Frauen (die eindeutig als Frauen zu erkennen sind) der Star Wars-Filme, die Text haben:
Phantom Menace:
Padme Amidala - eine tatkräftige Königin inkognito mit Blaster in der Hand
Shmi Skywalker - eine opferbereite Mutter, technisch begabt
Sabe - eine Dienerin, die ihren Kopf hinhält
Maoi Madakor - eine Raumschiffkommandantin, die die Gefahr zu spät erkennt
Attack of the Clones:
Padme Amidala - eine verliebte Politikerin
Shmi Skywalker-Lars - eine sterbende Mutter
Zam Wesell - eine Auftragsmöderderin
Beru Lars - eine Farmerin, die irgendwie nett scheint
Jokasta Nu - eine Bibliothekarin, die irgendwie ziemlich blass ist
Revenge of the Sith:
Padme Amidala - eine Schwangere, stets besorgt
Rogue One:
Jyn Erso - eine widerspenstige Rebellin mit Herz & schnellem Blaster
Mon Mothma - eine machtlose Führerin
Senator Pamlo - eine verängstige Wortführerin
Leia Organa - eine Ikone
A New Hope:
Leia Organa - eine Prinzessin, die weiß, wo es lang geht
Beru Lars - eine Pflegemutter, die es gut meint
The Empire Strikes Back:
Leia Organa - eine Prinzessin auf der Flucht hat auch nicht mehr (oder weniger) Spielraum, als ein Schurke
Return of the Jedi:
Leia Organa - eine Prinzessin kann Blastern und auf sich selbst aufpassen (aber nicht auf Schurken & Anverwandte)
Mon Mothma - eine Führerin hat motivierende Worte
Oola - eine Tänzerin führt Beschwerde & wird gefressen
The Force Awakens:
Rey - eine mystische Mary-Sue
Maz Katana - eine weise Schlupfloch-Mutter (man, das klingt irgendwie falsch ...)
Captain Phasma - eine fiese Apparatschik
Dr. Kalonia - eine Ärztin & Wookieversteherin
Lt. Connix - eine Stichwortgeberin
Tabala Zo - noch eine Stichwortgeberin
The Last Jedi:
Rey - immer noch mystisch & mächtig, jetzt aber auch mächtig planlos
Rose Tico - eine Technikerin mit mehr Herz als Verstand
Leia Organa - meistens komatös, wenn ansprechbar weiß sie aber immer noch, wo's lang geht
Admiral Holdo - hat einen Plan, versetzt aber lieber alle in Aufregung. als diesen mitzuteilen; opferbereit
Lt. Connix - meint es gut, aber ...
Cpt. Phasma - kaum ist die Apparatschik da, ist sie wieder weg
Paige Tico - eine Bomberpilotin; treu & tapfer bis zuletzt
Maz Katana - hat einen nutzlosen Tipp parat und sonst keine Zeit
Bestimmt habe ich die eine oder andere Figur vergessen, aber man sieht auch so, dass es alleine in den Star Wars-Filmen verflixt viele Frauenfiguren in sehr unterschiedlichen Rollen gibt, ja einige sogar von Film zu Film (bes. Padme & Lt. Connix) ihre Rolle verändern.
Ein paar Dinge fallen auf:
1. Frauen sind eher gut (nur Zam Wesell & Cpt. Phasma sind eindeutig böse)
2. Frauen sind oftmals 'Königinnen' (also Anführerinnen): Padme, Leia, Mon Mothma, Holdo, z. T. Phasma, aber auch machtlose Sklavinnen/Arbeiterinnen (Shmi, Beru, Oola, Sabe); 'Drachentöterinnen' gibt es auch (Rey, Jyn Erso, z. T. Phasma), 'Doktor Allwissend' kaum (Maz), ebenso den 'Dummling' (Rose Tico - Frauen & Technik: Rose zeichnet sich mehr durch Bauchenstscheidungen, als durch technischen Verstand aus). Die übrigen Figuren sind eigenlich nur Verstärker (Connix, Pamlo), die einer Seite mehr Gewicht verleihen, oder Stichwortgeber & Redshirts.
Die Rollentypen sind der Märchenforschung entlehnt.
3. Heute ist mehr Lametta, also Figuren, die etwas sagen, aber keinen echten Charakter haben (Verstärker, Stichwortgeber & Redshirts).
So, und der (oder die) Nächste nimmt sich alle Star Trek-Serien vor.
- Dr. Karel Lamonte, Atomic Scientist (Top of the Food Chain, Can 1999)
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#19
Geschrieben 28 April 2018 - 09:08
Ich bin mir nicht sicher, was ein Aufzählen von weiblichen SF-Figuren bringt.
Hier mal die Frauen (die eindeutig als Frauen zu erkennen sind) der Star Wars-Filme, die Text haben:
Ein paar Dinge fallen auf:
1. Frauen sind eher gut (nur Zam Wesell & Cpt. Phasma sind eindeutig böse)
2. Frauen sind oftmals 'Königinnen' (also Anführerinnen): Padme, Leia, Mon Mothma, Holdo, z. T. Phasma, aber auch machtlose Sklavinnen/Arbeiterinnen (Shmi, Beru, Oola, Sabe); 'Drachentöterinnen' gibt es auch (Rey, Jyn Erso, z. T. Phasma), 'Doktor Allwissend' kaum (Maz), ebenso den 'Dummling' (Rose Tico - Frauen & Technik: Rose zeichnet sich mehr durch Bauchenstscheidungen, als durch technischen Verstand aus). Die übrigen Figuren sind eigenlich nur Verstärker (Connix, Pamlo), die einer Seite mehr Gewicht verleihen, oder Stichwortgeber & Redshirts.
Die Rollentypen sind der Märchenforschung entlehnt.
3. Heute ist mehr Lametta, also Figuren, die etwas sagen, aber keinen echten Charakter haben (Verstärker, Stichwortgeber & Redshirts).
Ich habe den Eingangsthread von Mammut nicht dahingehend augefasst möglichst viele Frauen aus Filmen (und Literatur) aufzuzählen. Da gibt es sehr viele. Sondern besonders interessante Frauengestalten herauszustellen. Besonders interessant finde ich solche, die sich Klischees und dualistischen Kategorien entziehen. Da kommt Literatur IMO eher in Frage, weil es da möglich ist komplexere Charaktere anzulegen. In den Filmen, die ich gesehen habe (das sind nur sehr sehr wenig), geht es meistens um Stereotypen. Oder freundlicher ausgedrückt um Archetypen.
Bearbeitet von Susanne11, 28 April 2018 - 09:10.
#20
Geschrieben 28 April 2018 - 09:17
Ganz genau. Wenn man sich z.B. Ripley aus "Alien" ansieht, dann ist das vor allem eine Frau, die einfach nur wie ein typischer (Macho-)Mann auftritt. Zur damaligen Zeit war das mit Sicherheit eine interessante Frauenfigur, weil so etwas ziemlich neu war. Aus heutiger Sicht wirkt es allerdings eher albern - und ist gerade ein Paradebeispiel dafür, wie "starke Frauen" eben NICHT dargestellt werden sollen: nämlich als Kopie einer männlichen Figur.Ich habe den Eingangsthread von Mammut nicht dahingehend augefasst möglichst viele Frauen aus Filmen (und Literatur) aufzuzählen. Da gibt es sehr viele. Sondern besonders interessante Frauengestalten herauszustellen. Besonders interessant finde ich solche, die sich Klischees und dualistischen Kategorien entziehen. Da kommt Literatur IMO eher in Frage, weil es da möglich ist komplexere Charaktere anzulegen. In den Filmen, die ich gesehen habe (das sind nur sehr sehr wenig), geht es meistens um Stereotypen. Oder freundlicher ausgedrückt um Archetypen.
#21
Geschrieben 28 April 2018 - 10:42
Da kommt Literatur IMO eher in Frage, weil es da möglich ist komplexere Charaktere anzulegen. In den Filmen, die ich gesehen habe (das sind nur sehr sehr wenig), geht es meistens um Stereotypen. Oder freundlicher ausgedrückt um Archetypen.
Komplexe Figuren haben eben kein Rollenverhalten. Oder nur ein eingeschränktes.
Z. B.: Im antiken Athen war die Rolle der Frau, sich um den Haushalt zu kümmern und ordentliche Jungen zu gebären. Sie hatte das Haus jenseits von Beerdigungen & religiösen Festen nicht zu verlassen und keinen Umgang mit fremden Männern (= Männer, die nicht zum eigenen Haushalt gehören). DIE Frau war eine Ehefrau. Für die gehobene Unterhaltung war die Hetaire zuständig, für den Sex die Prostituierte. Das waren die drei Rollen, die eine Frau annehmen konnte. Im Alltagsleben sah das nätürlich ganz anders aus. Die meisten Ehefrauen gehörten zu den Theten (vereinfacht: Proletariern), hatten auf dem Markt zu arbeiten und schon deshalb Umgang mit fremden Männern. Die adligen Ehefrauen hatten Repräsentationspflichten und deshalb Umgang mit fremden Männern. Aspasia war eine hochgebildete Frau, die in einer 'wilden Ehe' mit dem damaligen Führer Athens, Perikles, lebte. Höchst wahrscheinlich gehörte sie zu seinem 'Beraterstab'. Weil ihr tatsächliches Verhalten so sperrig für die damalige Gedankenwelt war, wurde sie dann als Hetaire bezeichnet.
Rollen sind immer idealisiert und zugespitzt. Die Rolle ist quasi eine Zielvorgabe, die in der Realität sich nur selten komplett umgesetzt findet. In der Kunst ist das natürlich leicht möglich, wenn auch zumeist eher uninteressant. Die Untersuchung der möglichen Rollen ist dagengen wieder hochspannend - finde ich zumindest.
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#22
Geschrieben 28 April 2018 - 17:34
Komplexe Figuren haben eben kein Rollenverhalten. Oder nur ein eingeschränktes.
Z. B.: Im antiken Athen war die Rolle der Frau, sich um den Haushalt zu kümmern und ordentliche Jungen zu gebären. Sie hatte das Haus jenseits von Beerdigungen & religiösen Festen nicht zu verlassen und keinen Umgang mit fremden Männern (= Männer, die nicht zum eigenen Haushalt gehören). DIE Frau war eine Ehefrau. Für die gehobene Unterhaltung war die Hetaire zuständig, für den Sex die Prostituierte. Das waren die drei Rollen, die eine Frau annehmen konnte. Im Alltagsleben sah das nätürlich ganz anders aus. Die meisten Ehefrauen gehörten zu den Theten (vereinfacht: Proletariern), hatten auf dem Markt zu arbeiten und schon deshalb Umgang mit fremden Männern. Die adligen Ehefrauen hatten Repräsentationspflichten und deshalb Umgang mit fremden Männern. Aspasia war eine hochgebildete Frau, die in einer 'wilden Ehe' mit dem damaligen Führer Athens, Perikles, lebte. Höchst wahrscheinlich gehörte sie zu seinem 'Beraterstab'. Weil ihr tatsächliches Verhalten so sperrig für die damalige Gedankenwelt war, wurde sie dann als Hetaire bezeichnet.
Rollen sind immer idealisiert und zugespitzt. Die Rolle ist quasi eine Zielvorgabe, die in der Realität sich nur selten komplett umgesetzt findet. In der Kunst ist das natürlich leicht möglich, wenn auch zumeist eher uninteressant. Die Untersuchung der möglichen Rollen ist dagengen wieder hochspannend - finde ich zumindest.
Dann habe ich die Frage von Mammut missverstanden und könnte meine Beiträge eigentlich wieder löschen.
#23
Geschrieben 28 April 2018 - 17:54
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#24
Geschrieben 29 April 2018 - 10:43
Darüber existiert übrigens eine exzellente Diplomarbeit im Fach Medienwissenschaft. Der Autor unterscheidet darin 3 Frauenrollen im Science-Fiction-Film: die Weiblichkeit als homologe Maskierung also das Weibchen als schmückendes Beiwerk, die überhöhte Fetischträgerin, wo ich definitiv Tank Girl verorten würde, und zuletzt die Negation des Weiblichen, worunter wohl Ripley fallen würde.
In dieser Aufzählung ist wohl kein Platz für eine "normale" und zugleich interessante weibliche Rolle - da wären wir weiter auf der Suche. Andererseits: Wenn wir das (arche-) typisch Weibliche wegnehmen, was bleibt dann noch als Unterschied zu einer geschlechtsneutralen Rolle, die wahlweise und unterschiedslos von Mann oder Frau wahrgenommen werden könnte. Anders gefragt: Welche Aspekte der "Weiblichkeit" könnte eine Protagonistin sonst noch haben?
(@Ming: Ja, Tank Girl passt.)
#25
Geschrieben 29 April 2018 - 10:55
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#26
Geschrieben 29 April 2018 - 20:41
Dann habe ich die Frage von Mammut missverstanden und könnte meine Beiträge eigentlich wieder löschen.
Es hat sich ja eigentlich nicht um eine Fangfrage gehandelt, nur um den Anstoß einer Diskussion oder Plauderei. Welche interessanten Frauenrollen oder - bilder, aber auch welche fiktiven Frauen gibt es in der SF.
Naturgemäß fallen einem im ersten Moment vor allem die bekannten ein oder diejenigen, die einem aus den verschiedenen Gründen im Gedächtnis haften geblieben sind.
Ich bin aber der Meinung, man kann hier gerne auch komplexe Romanfiguren nennen, die einen aus welchen Gründen auch immer beeindruckt haben oder die man einfach interessant findet.
Ganz genau. Wenn man sich z.B. Ripley aus "Alien" ansieht, dann ist das vor allem eine Frau, die einfach nur wie ein typischer (Macho-)Mann auftritt. Zur damaligen Zeit war das mit Sicherheit eine interessante Frauenfigur, weil so etwas ziemlich neu war. Aus heutiger Sicht wirkt es allerdings eher albern - und ist gerade ein Paradebeispiel dafür, wie "starke Frauen" eben NICHT dargestellt werden sollen: nämlich als Kopie einer männlichen Figur.
Wie würdest du denn die Rolle der "starken Frau" definieren?
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#27
Geschrieben 29 April 2018 - 20:53
Wie würdest du denn die Rolle der "starken Frau" definieren?
Na ja, da gibt es viele (mMn naheliegende) Möglichkeiten: zum Beispiel charakterstark, willensstark, moralisch integer usw. (Natürlich ließe sich so auch ein "starker Mann" definieren.)
Aber unter "starker Frau" verstehe ich sicher nicht: tritt auf wie Rambos/Terminators Zwillingsschwester.
Bearbeitet von Ender, 29 April 2018 - 20:54.
#28
Geschrieben 29 April 2018 - 21:10
Na ja, da gibt es viele (mMn naheliegende) Möglichkeiten: zum Beispiel charakterstark, willensstark, moralisch integer usw. (Natürlich ließe sich so auch ein "starker Mann" definieren.)
Aber unter "starker Frau" verstehe ich sicher nicht: tritt auf wie Rambos/Terminators Zwillingsschwester.
Ich dachte jetzt an ein Beispiel. So was wie Shira aus ER, Sie und ES von Marge Piercy?
https://de.wikipedia.../Er,_Sie_und_Es
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#29
Geschrieben 29 April 2018 - 21:20
Das vermag ich anhand des Wiki-Artikels nicht zu beurteilen.
Dann sage ich mal spontan:
Desfred aus Margaret Atwoods "Der Report der Magd"
oder
Sara aus Carolyn Ives Gilmans "Dunkle Materie"
Ätsch, das hast du jetzt davon. Nun musst du es lesen!
Meiner Meinung nach lohnt sich das auch unbedingt. Ob es dir gefällt ... darauf würde ich allerdings nicht wetten. Aber was weiß ich schon?
#30
Geschrieben 29 April 2018 - 21:46
Auch die Partnerin Sheveks, Takver in "Planet der Habenichtse" von Ursula K. LeGuin ist im Grunde genommen eine ganz stark gezeichnete Frau.
Bearbeitet von Peter-in-Space, 29 April 2018 - 21:50.
Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,
der dumme Mensch nach Schuldigen.
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