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Frauenrollen in der SF


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73 Antworten in diesem Thema

#61 Susanne11

Susanne11

    Temponaut

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Geschrieben 02 Mai 2018 - 14:29

Tut mir leid, aber beim Pseudohermaphroditismus kommt es nicht auf die Demonstrativpronomen oder das Äußerliche an, sondern einzig und alleine auf die Intergeschlechtlichkeit. Du kannst gerne versuchen mir ein unechter Zwitter für eine Frau zu verkaufen, aber ich zumindest kaufe es dir nicht ab. Ein Pseudohermaphrodit ist ein Pseudohermaphrodit - Punkt, Ende der Diskussion.  :mad:

 

Ich glaube, es kommt darauf an, was der Author schreibt und vielleicht hat er sich etwas dabei gedacht, dass er Swan als weiblich bezeichnet.

 

Es handelt sich um einen SF-Roman. D.h. die Normen unserer Gesellschaft brauchen nicht beachtet zu werden.

 

Aber gut: Beenden wir die Diskussion an dieser Stelle.


Bearbeitet von Susanne11, 02 Mai 2018 - 14:30.


#62 Ming der Grausame

Ming der Grausame

    Evil Ruler of Mongo

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Geschrieben 02 Mai 2018 - 14:48

Mir deucht, eher nicht. Immerhin wimmelt es in diesem Buch nur so vor Androgynie. Daher glaube ich beim besten Willen nicht, dass es Kim Stanley Robinson um eine starke Frauenrolle ging, sondern bestenfalls um eine starke androgyne Rolle. Und damit disqualifiziert es sich meiner Meinung nach leider definitiv aus der hier geführten Diskussion...  :closedeyes:
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

#The World from the nefarious Ming the Merciless
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#63 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 02 Mai 2018 - 16:56

Interessant ist es aber trotzdem, denn Literatur kann ja zum Nachdenken über einen Gegenstand (hier: Frauenrollen) anregen, indem sie einen ganz anderen, aber komplementären Gegenstand (hier: weitere denkbare Geschlechterrollen) beschreibt. Von Interesse dabei sind z.B. weiterhin die Neuts aus "Cyberabad".
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#64 Ming der Grausame

Ming der Grausame

    Evil Ruler of Mongo

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Geschrieben 02 Mai 2018 - 17:09

Natürlich ist es interessant. Aber inwieweit ist es relevant, dass ein intersexueller Pseudohermaphrodit mit sie und gleichseitig ein andere intersexueller Pseudohermaphrodit, dass ein Kind empfangen und zur Welt gebracht hat, mit er etikettiert wird? Mir deucht, dass es da nur um Äußerlichkeiten geht, dass schlicht nichts mit Frauen- oder Männerrollen zu tun hat...  :closedeyes:
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#65 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

    Nautilia sempervirens

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Geschrieben 02 Mai 2018 - 17:45

Auf ihre Art fand ich auch Fosyf Denche eine interessant gezeichnete Frau (ja, sie war eine). Skrupellos, aber nicht unintelligent, und von ihrer "Tochter" Raughd maßlos enttäuscht.

 

Und @Selma, die Du diese Trilogie auch so liebst wie ich: zu dieser Konsequenz sind nur Frauen fähig. Männer denken da sehr viel komplizierter.

 

 

mein Ehemann auf jeden Fall  :devil: mein Vater war eher simpel gestrickt, doch zu gigantischen Visionen fähig (bei denen nachher nix herumkam). Na ja, noch sind die beiden ja keine Romanfiguren. Kann sich noch ändern. Bis dahin - nur mal so am Rande bemerkt.


Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 

  • (Buch) gerade am lesen:täglich ein anderes, sämtliche Sparten.
  • (Buch) als nächstes geplant:Wieder etwas mit Ufos und Titten, nebst strammen Männerschenkeln

#66 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 02 Mai 2018 - 18:38

Natürlich ist es interessant. Aber inwieweit ist es relevant, dass ein intersexueller Pseudohermaphrodit mit sie und gleichseitig ein andere intersexueller Pseudohermaphrodit, dass ein Kind empfangen und zur Welt gebracht hat, mit er etikettiert wird? Mir deucht, dass es da nur um Äußerlichkeiten geht, dass schlicht nichts mit Frauen- oder Männerrollen zu tun hat...  :closedeyes:

Den Robinson kenne ich noch nicht, aber andere Autoren (Egan, Ian McDonald, Becky Chambers) haben in solchen Konstellationen dann andere Personalpronomen verwendet ... vielleicht hat Robinson da einen Hintergedanken gehabt, vielleicht auch nicht.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#67 Ming der Grausame

Ming der Grausame

    Evil Ruler of Mongo

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Geschrieben 02 Mai 2018 - 20:06

Ich denke schon. Ganze Abschnitte handelten nur über die Möglichkeiten, intersexuelle Pseudohermaphroditen bereits im Mutterleib zu erzeugen. Ich persönlich halte so etwas für absolut verabscheuenswert und unverantwortlich, ebenso wie wenn Taube unbedingt Taube zur Welt bringen wollen. Aber wahrscheinlich bin ich einfach nur hoffnungslos unaufgeschlossen oder so was...  :huh:
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#68 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 02 Mai 2018 - 20:24

Ist schon was her aber ich meine mich zu erinnern das ich Swan beim lesen auch eher als ein "es" als eine "sie" gesehn hab. Muss mal nachlesen ob ich damals was dazu im Lesezirkel geschrieben habe.



#69 Powerschnute

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    Giganaut

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Geschrieben 18 Juni 2018 - 09:06

dass bei den weiblichen Figuren, die hier gelistet werden, auch Takver und Kira Nerys genannt wurden, finde ich sehr schön. :) 



#70 Ming der Grausame

Ming der Grausame

    Evil Ruler of Mongo

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Geschrieben 18 Juni 2018 - 11:22

Kira Nerys ist zweifellos eine starke Frauenfigur, anders als z.B. Daniels Branson aus der USCSS Covenant.
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#71 Powerschnute

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Geschrieben 18 Juni 2018 - 11:47

Kira Nerys ist zweifellos eine starke Frauenfigur, anders als z.B. Daniels Branson aus der USCSS Covenant.

 

was mir an Kira gefallen hat ist, dass sie glaubhaft ar. Sie wirkte nicht gezwungen oder gekünstelt in eine Rolle besetzt. sie war weiblich ohne klassische weibliche Klischees zu erfüllen und trotzdem all business was ihren Job anging. Die sich dann langsam entwickelnde Beziehung mit Odo fand ich wunderbar umgesetzt.

 

Ich finds immer sehr schade, wenn Frauen in Verfilmungen oder Büchern entweder nur das schmückende Beiwerk sind oder das quirlige Mädel von neben an, das der männlichen Hauptfigur das Leben erklärt  der Grund für die männliche Hauptfigur auf einen Rachefeldzug zu gehen oder halt gleich einfach nur altbekannte männliche Verhaltensweisen imitieren. 

 

Bei vielen kreativen Schöpfern habe ich da das Gefühl, sie können ihre Figuren nicht realitätsnah erfinden. Zumal das alles die männlichen Figuren ja auch trifft. Der Held, der nur auf eine Weise (mit Gewalt) reagieren darf. Das limitiert einfach ungemein und prägt gerade junge Leser und Kinogänger. 

 

Weibliche Figuren, die mir gefallen haben: 

Naomi Nagata; Crisjen Avasarala; Pastorin Anna Volovodov; die Marine-Soldatin Bobby aus der Expanse-Reihe - absolut geniale weibliche Figuren

alle weiblichen Figuren aus den beiden Wayfarer-Romanen inkl. Lovelace...hach *Herzchen in den Augen* wobei in den Büchern einfach alle Figuren einfach nur klasse sind

Takver aus Le Guins Dispossessed (wurde ja schon erwähnt, ich fand sie jedenfalls ganz toll)

Charity Carpenter aus den Harry Dresden Romanen

Lesley May und Abigail aus den Flüsse von London-Romanen. 

 

in Filmen/Serien: 

Kimmy Schmidt aus The Unbreakable Kimmie Schmidt

Captain Janeway (Star Trek Voyager)

Lt.Uhura (Star Trek TOS) einfach weil man sie nicht ignorieren kann in einer solchen Auflistung

Prinzessin Leia 

Gina Torres, Jewel Staite und Summer Glau aus Firefly

Captain Dr. Samantha Carter aus Stargate


Bearbeitet von Powerschnute, 18 Juni 2018 - 11:47.


#72 Naut

Naut

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Geschrieben 18 Juni 2018 - 13:09

[...] weiblich ohne klassische weibliche Klischees zu erfüllen [...] oder halt gleich einfach nur altbekannte männliche Verhaltensweisen imitieren.

Da sehe ich nicht mehr viel Platz zwischen (und jeseits) dieser beiden Pole. Wie soll ich mich als Frau denn noch verhalten, wenn ich immer denken muss: "Oh, nee. Das ist jetzt weibliches Klischee ... aber bloß nicht wie ein Kerl agieren!" Ich weiß ja, was Du meinst, aber letztlich ist es egal, wie die Figur handelt: Irgendjemand wird ihr immer entweder das eine oder das andere zuschreiben - und wenn keines von beiden geht, dann kommt (wie hier im Thread), dass das gar keine "echte" Frauenfigur sei, sondern nur eine neutrale Handlungsschablone. :(
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#73 Dyrnberg

Dyrnberg

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Geschrieben 19 Juni 2018 - 08:12

Interessante weibliche Figuren finden sich auch in "Die Kinder der Zeit", vor allem im Storystrang der Wesen auf dem Planeten, auf dem "Männchen" keine vollwertigen Mitglieder der Gesellschaft sind. Eher für dumm erachtete Arbeiter, oder schmuckhafte Dekoration für mächtige "Weibchen".



#74 Powerschnute

Powerschnute

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Geschrieben 19 Juni 2018 - 09:49

Interessante weibliche Figuren finden sich auch in "Die Kinder der Zeit", vor allem im Storystrang der Wesen auf dem Planeten, auf dem "Männchen" keine vollwertigen Mitglieder der Gesellschaft sind. Eher für dumm erachtete Arbeiter, oder schmuckhafte Dekoration für mächtige "Weibchen".

 

wobei die Gesellschaft auf dem Planeten aber aus Spinnen besteht, bei denen auch das komplette Verhalten an das der Spinnen, die man so kennt, angelehnt ist. Lediglich das sich-selbst-bewusst-sein war menschlich. 

 

Da sehe ich nicht mehr viel Platz zwischen (und jeseits) dieser beiden Pole. Wie soll ich mich als Frau denn noch verhalten, wenn ich immer denken muss: "Oh, nee. Das ist jetzt weibliches Klischee ... aber bloß nicht wie ein Kerl agieren!" Ich weiß ja, was Du meinst, aber letztlich ist es egal, wie die Figur handelt: Irgendjemand wird ihr immer entweder das eine oder das andere zuschreiben - und wenn keines von beiden geht, dann kommt (wie hier im Thread), dass das gar keine "echte" Frauenfigur sei, sondern nur eine neutrale Handlungsschablone. :(

 

es ist schwierig, das richtig in Worte zu fassen. Es gibt diese über-weiblichen Rollenklischees, die sich optisch in der Kleidung zeigen (viel Busen und Zeigen von Dekolté, Wespentaille, lange Beine, erotischer Gang etc.) und bei denen das Verhalten entweder 'Jungfrau in Nöten' oder Sexy-Vamp entspricht. Passend dazu gibt es die als Tomboy gestylten Frauenrollen, die in ihrem Gang, ihrer Art zu sprechen und ihrer ganzen Mimik männliches Verhalten imitieren. Wenn ich mir jedoch mein Umfeld anschaue, dann ist sowohl die optische Bandbreite als auch die Verhaltensbandbreite sehr viel komplexer und abwechslungsreicher.

 

Ein spontanes Beispiel wäre eine mollige Frau als Hauptfigur, die nicht auf die beste Freundin mit extremen Fressattacken reduziert ist, sondern als komplexer Mensch mit Rundungen, der seine Weg geht. Oder eine Frau gestandenen Alters, die mit beiden Beinen im Leben steht und deren Verletzlichkeit nicht durch große blaue Augen mit Dackelblick ausgedrückt wird, sondern in ihrem tatsächlichen Verhalten. Als Umsetzung würde mir dazu z.B. Diane Keaton einfallen in "Was das Herz begehrt" (auch wenn das jetzt nicht in den Phantastikbereich fällt), aber da wurde mit einigen Klischees gebrochen und Diane Keaton ist brilliant. 

 

Wenn man Major Kira dazu nimmt, so war ihre weibliche Seite durchaus sichtbar aber auch ihre Fähigkeit verbal und mit den Fäusten zu kämpfen, war absolut super umgesetzt. Sie wirkte einfach wie ein normaler Mensch (auch wenn sie eben Bajoranerin war). 

 

Das Spektrum ist eben riesig,das wollte ich damit sagen, und es gibt extrem viele Möglichkeiten, weibliche Figuren einzubringen ohne die typischen beiden Klischees zu bedienen und eben ohne irgendwelche formlosen Schablonen zu erschaffen. 




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