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A. Eschbach: Der Letzte seiner Art


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66 Antworten in diesem Thema

#31 Oliver

Oliver

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Geschrieben 20 Juli 2004 - 16:23

Erstmal: Spoiler-Alarm! :ph34r:

Oder hast Du das Buch etwa gelesen, um zu erfahren, was Herr Eschbach einen fiktiven Jesus an göttlichen Weisheiten in den Mund legt? Eben!

Genau mein Reden - und besser formuliert, als es mir im Moment einfallen würde, Henrik.

Genau das ist doch der Punkt: Ein Evangelium nach Eschbach wäre lächerlich gewesen und das alles als großen Schwindel zu enttarnen - dann hätte ich mich geärgert, wofür ich das ganze Buch gelesen habe. Richtig gedrückt hat sich die Verfilmung um das Ende (PUFF! Videokassette weg!) die gefundene Lösung im Roman fand ich persönlich großartig. Das habe ich Andreas auch schon mal gesagt, und eine Minute später auf seinem Ende von "Eine Billion Dollar" rumgehackt - und er hat mir nicht mal soo groß widersprochen. :blink:

Auch das Ende von "Der letzte seiner Art" hatte mir gut gefallen, weil es unkonventionell war, ohne zu offensichtlich wie ein aufgesetzter Überraschungsschluss zu wirken.

Also, Andreas, nicht jedem können alle Enden gefallen, nicht am Beruf zweifeln, bitte schön weiterschreiben. :confused: ^_^

Bearbeitet von Oliver, 20 Juli 2004 - 16:37.

  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
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#32 Andreas Eschbach

Andreas Eschbach

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Geschrieben 20 Juli 2004 - 17:24

Mal was anderes: Ich bin mir im Gegensatz zu meinem Posting vom 7. Juli nicht mehr sicher, wie der Roman eigentlich verstanden wird. Ich habe jetzt allerhand Anmerkungen gelesen zu Details, zu jenem Dialog oder jener technischen Einzelheit (und zu möglichen Enden natürlich... :lookaround: ), aber eigentlich keinen Kommentar zu der Geschichte als Ganzem. Dazu, was das eigentlich für eine Geschichte ist. Das würde mich aber doch interessieren. Auch unter dem Gesichtspunkt, ob Romane überhaupt noch so gelesen werden, dass da ein Gesamtbild im Kopf entsteht.

Ich bitte um Feedback.

Mir sagte mal ein bekannter kanadischer ehemaliger Cyberpunkschriftsteller, dessen Name hier nichts zu Sache tut

Aber nicht womöglich eben jener William Gibson, mit dem ich neulich in St. Malo auf dem Etonnants Voyageurs-Festival in derselben Podiumsdiskussion saß?

Als dann der zweite Band der zweiten Trilogie herauskam, war es für mich der Inbegriff der technokratischen Poesie, nicht mehr steigerungsfähig und ein ewiges literarisches Denkmal eines Stils, der nie wieder erreicht werden kann.

:confused: Oops. Ich hoffe, niemand wartet ernsthaft auf technokratische Poesie von mir...

#33 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 20 Juli 2004 - 18:53

hallo andreas

Ja, aber das ist doch nicht der Punkt. Schließlich stammt Duanes gesamte Technik aus den Achtzigern. Der Punkt ist, daß man Duane diesen Chip überhaupt eingebaut hat - so, wie man einem hochpreisigen Auto eine Diebstahlssicherung einbaut. Muß ich erklären, was das aussagt?

natürlich nicht - ich bin ebenfalls deienr meinung dass der weg zum gläsernen mensch nicht gut ist

Ich bitte um Feedback.

gern - die idee des alternden cyborgs ist grandios - die tatsache dass die army ein mensch einen dreck interessiert ist klar und wurde hier sehr gut dargestellt auch finde ich gut was du zuvor erweähnt hast - sf ereignisse so darzustellen wie du glaubst dass du und ich sie heute wahrnehmen würden ich bin der letzte der sich brüskiert wenn in einem sf-roman kein laserschwert vorkommt - im gegenteil - ich verehre genau die themen wie das besprochene buch von dir darum sei nicht sauer wenn ich eine laienhafte vorstellung davon habe wie du einen roman schreibst - immerhin - ich bin laie :blink: ... und hab eben doch mit einem anderen ende gerechnet kein hollywood happy-end aber doch eine konfrontation des militärs mit der öffentlichkeit habe es erwartet und plötzlich sitzt duane in der bücherei und es ist aus ^_^ sehe auch ein dass eben diese idee mit dem schluss ist auch was neues ist - und neues ist besser als aufgewärmtes +++ ich würde das buch jedem weiterempfehlen - AUCH nicht-sfies lg joe :confused:
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#34 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 20 Juli 2004 - 19:38

Aber nicht womöglich eben jener William Gibson, mit dem ich neulich in St. Malo auf dem Etonnants Voyageurs-Festival in derselben Podiumsdiskussion saß?

Welch Zufall :confused:

Oops. Ich hoffe, niemand wartet ernsthaft auf technokratische Poesie von mir...

Eigentlich nicht... es war auch nur als Beispiel gedacht, und da Cyberpunk mein Lieblings-Subgenre ist, fiel er mir grad so ein. Ich hätte auch Blish nennen können... oder Hamilton für den Bereich Space-Opera... Tatsächlich, und ich muss mir da nicht Gedanken um eine Schleimspur machen, zählst du zu den Autoren, die im Bereich "zeitnahe Fiction" bei mir ganz oben auf der Liste stehen. Aber das ist hier nicht das Thema Weiter:

Ich bin mir im Gegensatz zu meinem Posting vom 7. Juli nicht mehr sicher, wie der Roman eigentlich verstanden wird.

Na.. da hat sich nichts geändert, zumindest bei mir ... Ich bin immer noch der Meinung, dass ich eine Erzählung gelesen habe, die deutlich die Grenzen der Technik aufzeigt und im Mittelpunkt einen Protagonisten beschreibt, der sein Leben für eine kindliche Sehnsucht nach Ruhm und Heldentum weggeschmissen hat. Der Leser weiss ziemlich früh, dass die Störungen und Ausfälle der implantierten Elektronik zunehmen werden und der Tod des Cyborgs so oder so unabwendbar ist. Deshalb stellt er sich darauf ein, dass er Zeuge und Beobachter eines tragischen Ende wird, dessen Ursache er so nach und nach erfährt. Der Kontrast zwischen irischer Dorfidylle und defekten High-Tech hat das Buch lebendig gemacht. Das die Dorfruhe durch die plötzliche Verwandlung von einfachen Landbewohnern zu ehemaligen Untergrundkämpfern ad absurdum geführt wurde, brachte ein wenig Spannung und Anwechslung. Komen wir zum Wichtigsten: die Figur Duane Anfangs empfindet man Mitleid mit diesem Mann, der seinem Land dienen wollte und durch die Militärs zu einem abhängigen Junkie gemacht wurde. Je mehr der Leser über die ursprüngliche Motivation des Duane Fitzgerald, ein Cyborg zu werden, erfährt, um so mehr weicht das Mitleid einem Gefühl der Verachtung für ihn. Duane Fitzgerald glaubt, was man ihm sagt, ohne daran irgendwelche Zweifel zu hegen. Das ist dumm, sogar sehr dumm. Sein kindlicher Traum, ein High-Tech Supermann zu werden, endet in der Realität des technisch Machbaren, einer Realität, die ihm schmerzhaft bewusst macht, das er das Opfer von Militär- und Fernsehpropaganda geworden ist. Mein Kommentar zu dem Ganzen Erwähnenswert sei noch, dass Der Letzte Seiner Art ein Buch ist, dass ich uneingeschränkt und Jedem nur empfehlen kann... aber das war ja schon bekannt. Siehe auch meine Rezension auf der Page SF-Buchseite.de Gruss Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 20 Juli 2004 - 19:49.

Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#35 eRDe7

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Geschrieben 20 Juli 2004 - 20:10

Hallo

Dazu, was das eigentlich für eine Geschichte ist. Das würde mich aber doch interessieren. Auch unter dem Gesichtspunkt, ob Romane überhaupt noch so gelesen werden, dass da ein Gesamtbild im Kopf entsteht.

Ich möchte mal versuchen, meinen Eindruck zu schildern. Es ist etwas schwer, da ich das Buch vor fast einem Jahr gelesen habe - und meine Erinnerungen vielleicht gar nicht mehr allzu viel mit dem eigentlichen Inhalt zu tun haben. Für mich ist es ein Buch übers "Altern". Über die Wünsche und Träume, die man im Laufe der Jahre verliert oder aufgibt. Möglicherweise bin ich damit völlig am eigentlichen Thema vorbei. Aber ich erinnere mich an eine Szene gegen Ende, in der er ein Bild von sich als jungen Mann sieht... Dazu muß ich sagen, dass das "Gefühl" in dieser Szene korrespondierte mit dem Gefühl, das ich vor einiger Zeit hatte, als ich nach einem Jahrzehnt mal wieder eine CD hörte, die ich als 13-15jähriger rauf und runtergehört hatte. Ich hatte mir dabei damals als Kind vorgestellt, was ich als Erwachsener alles so haben und sein werde. Diese Träume kamen beim Wiederhören erneut hoch und wurden mit der Realität konfrontiert. Deshalb fand ich wohl diese Foto-Szene anrührend und für mich vermutlich am wichtigsten im Buch. (Ich hoffe, sie war auch in diesem Buch, hahaha...) Noch etwas zum Schluß. Ich habe bisher nur DAS JESUS VIDEO und DER LETZTE SEINER ART gelesen, die anderen Titel übten bisher keinen Reiz auf mich aus. Bei beiden Romanen fand ich die Enden jeweils sehr gut. So, genug gelabert. :confused: Grüße, Ralph

Bearbeitet von eRDe7, 20 Juli 2004 - 20:18.

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#36 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 20 Juli 2004 - 20:24

Sodale, dann probiere ich mich doch noch einmal an einer abschließenden Betrachtung des Monats-Leserundenwerkes. Ich habe das Buch ja schon eine ganze Weile durch - ich glaube ich habe nur drei Tage benötigt, was an sich schon ein hochwertiges Qualitätsmerkmal ist - wollte aber warten, bis die lieben Kollegen auch so weit sind.Zunächst möchte ich noch eine kleine technische Meckerei loswerden, bevor ich mich auf das Schöne Wahre Gute stürze: Da benutzt der gute Duane also sein Nachtsichtgerät und sieht alles in einer grünen körnigen flimmernden Sicht. Bei den echten militärischen Lichtverstärkern kommt das grüne Bild nun schlichtweg durch die grüne Beschichtung der Bildröhre zustande, mit deren Hilfe der Beobachtende das ihn umgebende betrachtet. Man möge mir das bitte glauben, da ich a) Kameramann bin und b ) das Drecksteil während meiner Bundeswehrzeit mehr als einmal durchs Gelände schleifen durfte. Nun ja, der Lichtverstärker ist in Duanes Auge eingebaut. Dieses wird aber durch eine streng geheime Technik mit seinem Sehnerv verbunden sein. Es gibt also keine grüne leuchtende Bildröhre; wozu auch? Ergo würde das Bild nicht grün sondern wohl irgend eine andere Farbe haben. Aber das ist für die Geschichte eigentlich nun pillepalle und soll hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Immerhin huschen dem Terminator ja auch völlig sinnlose Zahlenkolonnen durchs Blickfeld und eine weibliche Roboterstimme kommentiert auch noch das Gesehene. Und der Film ist trotzdem erste Sahne.Nachdem ich das losgeworden bin, zum eigentlichen großen Übergreifenden des Romans: Bei mir kam die Gestalt eines abgestürzten Supermanns eigentlich ganz gut rüber. Am Anfang war er noch voller Elan in das Experiment verliebt. Später entwickeln sich aber die kleinen Probleme und als er dann merkt, dass alles nicht so funktionieren wird, wie es eigentlich geplant ist, dann noch der Geldhahn zugedreht wird und es auf keinen Fall ein Zurück gibt, da muss er sich irgendwie mit seiner Situation arrangieren. Das kann ich ausgezeichnet nachvollziehen. Richtig begeistert war ich aber immer bei den direkten Beschreibungen der teilweise peinlichen Fehlfunktionen, den Action-Szenen, wenn Duane mal kurz aufdreht und die Muskeln spielen lässt, und mit den Folgeerscheinungen dieses hitzigen Einsatzes. Da war das Buch in seinem Element. Und bremste zwangsläufig wieder ab, wenn es zurück in die leicht melancholische Stimmung verfiel. Damit muss man als Leser klarkommen."Kritik" ist für das folgende das falsche Wort, weil es Anmerkungen von mir sind: Mir kam der Schluss auch ein wenig zu hopplahopp vor. Insbesondere weil Duane die ganze Zeit erzählt, dass er nicht wieder in die Obhut des Militärs zurück möchte. Und am Schluss dann doch genau das tut. Hier wurde ich als Leser die ganze Zeit auf eine andere Lösung hin gedrillt. Einfach aufgeben kam mir deshalb ein wenig zu trivial vor.An anderer Stelle des Buches wurden ja auch andere Wege beschritten: Der kirschkerngroße Unterbrecherkontakt zum Beispielt wurde ganz am Anfang beschrieben (wobei ich nicht ganz ohne Stolz darauf hinweisen möchte, dass ich so etwas schon im Thread zu den Kapiteln 1 bis 10 geahnt habe). Die dramatische Bedeutung erfuhr man aber erst zum Schluss. Beim Film nennt man so etwas "sähen und ernten". Und so etwas ähnliches hätte ich mir für den Schluss auch gewünscht.Bei dem Mord hätte ich mir ebenfalls einen klitzekleinen Hinweis erbeten. Mit der Sichtweise des elektronisch geschriebenen Tagebuchs wird die fehlende Information dann natürlich wieder höchst logisch. Wem soll Duane auch Hinweise geben, wenn er zu Beginn der Tagebuchschreiberei noch gar nicht weiß, dass er seine Ergüsse tatsächlich mal veröffentlichen wird? Trotzdem war das mit dem Mord ein wenig irritierend, weil irgendwie unpassend zur Person des netten Terminators, der er für mich die ganze Zeit war.Das sind für mich Details, die "Der letzte seiner Art" nicht zu einem genialen Buch machen. Deswegen ist es aber immer noch ein sehr guter Roman, den ich mit Begeisterung gelesen habe, weswegen ich beim nächsten Eschbach-Buch wieder mit einem "Ich! Ich!"-Gefühl in die Buchhandlung rennen und den ich auf jeden Fall einem Lesebegeisterten weiter empfehlen werde. Allerdings erst, nachdem er die "Die Haarteppichknüpfer" gelesen hat.Bis dennen,Henrik Fisch
Gerade fertig gelesen
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#37 Pogopuschel

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Geschrieben 21 Juli 2004 - 00:38

Also ich habe den Roman so verstanden, dass er uns die negative Seite, des Glaubens an den technischen Fortschritt zeigt. Duane, der sich in blindem Vertrauen an die Technik und an sein Land, zu einem Cyborg umrüsten lässt, wird nach seiner Ausmusterung auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Da könnte er auch stellvertretend für all die jungen Soldaten stehen, die in blinder Vaterlandsliebe oder einfach aus Unkenntnis zur Army gehen und dann im Irak erst merken, vorauf sie sich da eingelasen haben.Dass das Militär einfach eine neue Technik ausprobiert, ohne über die Konsequenzen nachzudenken oder darüber ob die Technik wirklich so einwandfrei fuktioniert, halte ich für ziemlich realistisch. Sicher ist Duane nicht der naive junge Soldat, der einfach nicht weiß was er tut. Aber sein Schicksal zeigt, dass es am Ende wieder die einfachen Leute sind, die auf der Strecke bleiben. Wie ihn gibt es sicher viele Ex-Elitesoldaten, die in ihrer Ausbildung zu Killern konditioniert wurden und nach ihrer Entlassung, nicht wissen was sie mit sich anfangen sollen. Duane findet da wenigstens noch ein bisschen Halt in Büchern.Der Kontrast zwischen dem futuristischen Cyborg Duane und dem ländlichen Irland, ist wirklich gut gewählt. Krasser hätte man diesen Gegensatz nicht darstellen können.Duane wirkt wie eine alte Dampflock (trotz der modernen Technik), die nicht mehr richtig funktioniert und zum verrosten einfach irgendwo abgestellt wird. Dann aber noch mal für eine letzte wichtige Fahrt in die Gänge kommt. Allerdings ist er an seinem Schicksal nicht ganz Unschuldig.Ich habe den Roman eigentlich zu lesen begonnenn, in der Erwartung, dass es sich um einen flotten Actionkracher handelt. Von der langsamen und ruhigen Handlungsentwicklung, wurde ich dann positiv überrascht. Der ganze Roman ist von einem Hauch Melancholie durchzogen, der das Lesen sehr angenehm gemacht hat. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, vor allem weil es nicht meinen Erwartungen entsprochen hat.Ich denke schon, dass der Leser sich im allgemeinen noch ein Gesamtbilld eines Romans macht und über die Intention und die Motivation des Autors nachdenkt. Wenn man eine Buch für eine Buchbesprechung liest in der einzelne Kapitel abgehandelt werden, geht man sicher ganz anders an die Sache ran. Da kann man vielleicht, vor lauter Beschäftigung mit Details, das Gesamtbild aus den Augen verlieren. Ich habe das mit den Quotes noch nicht ganz verstanden. Deswegen gibts bei mir noch keine Zitate.Gruß Markus

Bearbeitet von Pogopuschel, 21 Juli 2004 - 00:54.


#38 Andreas Eschbach

Andreas Eschbach

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Geschrieben 21 Juli 2004 - 11:15

Ich erzähle am besten vielleicht einfach mal, wie es mir mit diesem Roman ging.

Als ich damit anfing, war ich überzeugt, eine Geschichte zu schreiben, die im Wesentlichen von technischer Hybris handelte. Die Ausgangssituation war eine typische „was wäre wenn?"-Frage; ich hatte ein klassisches SF-Motiv - den Cyborg -, dem ich durch eine veränderte Sichtweise einen frischen Dreh abzugewinnen hoffte; es gab vage Informationen über Experimente, die in den Sechzigern tatsächlich stattgefunden hatten (in sehr bescheidenem Umfang) und eine Menge Literatur über tollkühne Vorhaben tollkühner Wissenschaftler, Nachfahren Frankensteins, die sich dessen nicht bewußt zu sein schienen… Kurzum, als ich anfing, war mir alles klar. ^_^

Bloß ging es irgendwann nicht mehr so voran, wie ich es geplant hatte. Als ich den Anfang hinter mir hatte, fiel es mir immer schwerer, weiterzuschreiben. Ich merkte, dass ich mich regelrecht drückte vor dem Moment, in dem ich mich an den Schreibtisch setzte und das Schreibprogramm aufrief. Dass dieser Moment jeden Tag ein bißchen später kam.

Das kommt vor, und es gibt verschiedene Ursachen dafür, dass einem ein Roman nicht so recht von der Hand will. Die häufigste ist die, dass man nicht genau weiß, wie die Handlung weitergehen soll - logisch, dass es dann stockt. Aber das war nicht der Fall; ich hatte die Handlung im Gegenteil schon in für mich eher unüblicher Detailliertheit ausgearbeitet. (Der Grund dafür war übrigens, dass ich die im Roman nicht beschriebene, sondern weitgehend nur zu erahnende Hintergrundhandlung - wie Reilly von den Vorfällen in Dingle Kenntnis erhält, wann welche Entscheidungen fallen, wann Agenten in Marsch gesetzt werden usw. - genau ausarbeiten und dabei die Zeitverschiebung zwischen Irland, Washington D.C. und Kalifornien einberechnen musste!) Was also war dann los? :confused:

Das fragte ich mich, bis ich begriff, dass ich in Wirklichkeit eine Geschichte über das Altern schrieb. Mein innerer Widerstand kam daher, dass ich mich der Herausforderung, die dieses Buch für mich bedeutete, noch nicht wirklich gestellt hatte: Nämlich mir darüber klar zu werden, dass die Probleme, mit denen Duane sich herumplagt, keine rein auf Cyborgsoldaten beschränkte Probleme sind, sondern dass sie nur in krasserer Form zusammenraffen, was auf uns alle wartet: Der Körper spielt nicht mehr so mit, wie wir das einst gewohnt waren; alles wird langsam anstrengender; körperliche Fähigkeiten versagen, und wir wissen, sie werden nicht wiederkommen. Nie mehr. Das Altern ist eine mehr oder minder schiefe Ebene auf den Tod zu. Und ich musste mir eingestehen, dass ich diese Tatsache bis dahin auch weitgehend erfolgreich verdrängt hatte. Obwohl ich nun auch schon nicht mehr der Jüngste war und den Spruch "Wenn man über vierzig ist, morgens aufwacht und einem nichts weh tut, ist man tot" als durchaus zutreffend kennengelernt hatte. Justament in der Zeit, in der ich den „Letzten seiner Art" schrieb, hatten beispielsweise meine Augen spürbar nachgelassen; auf einmal musste ich die Brille abnehmen zum Lesen! Von anderen Zipperlein ganz zu schweigen. :blink:

Nachdem mir das klar geworden war, konnte ich weiterschreiben. Es war zwar immer noch anstrengend, manchmal beinahe schmerzhaft, aber es ging wenigstens wieder weiter. Aufs Ganze gesehen ist mir wohl kein Roman so schwer gefallen wie „Der Letzte seiner Art", und keinen anderen habe ich so oft und so tiefgreifend überarbeitet. Vom Zeitaufwand her habe ich daran länger gearbeitet als beispielsweise an dem wesentlich umfangreicheren „Quest".

:cheers:
Interessanterweise - ich erwähne das, ohne damit irgendeinen Vorwurf zu verbinden - habe ich anläßlich von Lesungen und anderen Gelegenheiten, bei denen ich Feedback bekam, beobachtet, dass diese Bedeutungsebene der Geschichte von Nicht-SF-Lesern eher gesehen wird als von SF-Lesern. Letztere bleiben leichter an dem vordergründigen technischen Firlefanz hängen, und ich vermute jetzt einfach mal frech, das hängt damit zusammen, dass man leider in vielen SF-Romanen hinter dem technischen Firlefanz tatsächlich nichts oder jedenfalls nichts Wesentliches findet.

Anbei bemerkt birgt jeder Roman, den man schreibt, derartige Herausforderungen in sich, die man vorher oft nicht einmal erahnt. Man kann keinen Roman schreiben (außer natürlich, man weicht aus und bleibt im sicheren Bereich belanglosen Hin- und Her-Handelns), ohne sich selbst dabei zu verändern. Was, wie ich glaube, der eigentliche Grund ist, warum viele Romane angefangen, aber nur wenige beendet werden. Es ist nicht der Zeitaufwand - der ist nicht so schrecklich hoch. Es ist auch nicht das Durchhaltevermögen - viele Leute stehen ganz andere Dinge durch, Marathonläufe etwa. Die meisten Romane kommen an dem Punkt zum Stillstand, an dem sie anfangen, ihren Autor in Frage zu stellen; wenn sie eine Wahrheit ans Licht zu bringen drohen, die man eigentlich lieber nicht wissen möchte.

#39 Jürgen

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Geschrieben 21 Juli 2004 - 12:22

@Andreas

Interessanterweise - ich erwähne das, ohne damit irgendeinen Vorwurf zu verbinden - habe ich anläßlich von Lesungen und anderen Gelegenheiten, bei denen ich Feedback bekam, beobachtet, dass diese Bedeutungsebene der Geschichte von Nicht-SF-Lesern eher gesehen wird als von SF-Lesern.

Das kommt wahrscheinlich daher, dass SF-Leser eher eine andere Art der Botschaft suchen. Viele SF-Autoren extrapolieren heute Ereignisse in eine fiktive Zukunft und zeigen dem Leser, welche Auswirkungen diese oder jene Entscheidung zukünftig haben wird. Man ist als SF-Leser mittlerweile gewohnt, den erhobenen Zeigefinger zu beachten, der in einer Story steckt. Ich gebe zu, dass ich deine Bedeutungsebene nicht erkannt habe und mehr auf andere Bedeutungen und Aussagen des Romans angesprungen bin. Eigentlich hätte mich dein Erzählstil, der sich diesmal schon arg von den Vorgängern unterscheidet, auf die richtige Spur führen müssen. Hat er aber nicht. Statt dessen blendete mich der Stil soweit, dass ich es als Weiterentwicklung der schriftstellerischen Fähigkeiten interpretierte. Nunja, ich denke, auch mit diesem Urteil kannst du ganz gut leben. :confused: Ich möchte dir an dieser Stelle noch einmal danken, dass du dich der Diskussion, die ja im höchsten Maße positiv ausgefallen ist, hier gestellt und mit deinen wirklich informativen Beiträgen uns einen tieferen Einblick in deine Sicht der Dinge gegeben hast. Letztendlich hast du Zeit für Leser investiert, die deine Bücher sowieso kaufen. ^_^ Aber viele Neulinge werden diese Threads lesen und daraufhin eher zu einem Buch aus deiner Feder greifen. Ich wünsche dir soviel Verkäufe, wie es nur geht... aus einem einfachen und selbstsüchtigen Grund... dass du uns noch weiter mit Storys und Geschichten erfreust... am liebsten "zeitnahe Fiction", denn dieses Genre scheint wie für dich wie erfunden. Vielleicht lässt du dich ja noch zu einem Statement hinreissen, ob DIR dieser Lesezirkel irgendwelche neuen Erkenntnisse gebracht hat. Gruss Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 21 Juli 2004 - 12:31.

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#40 Henrik Fisch

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Geschrieben 21 Juli 2004 - 14:21

@Andreas:

Ich muss auch zugeben, dass ich während des Lesens nicht auf den Gedanken kam, hier einen Roman über das Altern vor mir zu haben. Allerdings habe ich ehrlich gesagt auch gar nicht den Anspruch gehabt, in dem Buch noch eine tiefere Wahrheit finden zu wollen. Dafür war ich vom Handlungsverlauf einfach zu gefesselt und gut unterhalten. Was ja auch schon ein recht großes Lob darstellt, oder? ^_^

Ansonsten kann ich - wieder einmal - nur Jürgen mit seiner Frage unterstützen: Hat denn der Lesezirkel auch etwas für Dich, Andreas, gebracht? Oder war es eher eine ernüchternde Erfahrung?

Ansonsten fand ich Deine Anmerkungen zu dem Buch auch sehr interessant und ich bedanke mich für die Teilnahme an dem Lesezirkel! :confused:

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#41 Oliver

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Geschrieben 21 Juli 2004 - 15:48

Interessanterweise - ich erwähne das, ohne damit irgendeinen Vorwurf zu verbinden - habe ich anläßlich von Lesungen und anderen Gelegenheiten, bei denen ich Feedback bekam, beobachtet, dass diese Bedeutungsebene der Geschichte von Nicht-SF-Lesern eher gesehen wird als von SF-Lesern.

Ich habe den Roman auch ein wenig so gelesen, dass Du Dich etwas von der SF emanzipieren wolltest, Andreas. Gerade der Schluss läuft ja nun sehr Genre-Erwartungen zuwider. Du hast schon öfter betont, dass Du keine SF-Romane schreibst, sondern Romane, war das auch ein Mittel, um dieses deutlich zu machen?
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#42 rockmysoul67

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Geschrieben 21 Juli 2004 - 17:30

Oder hast Du das Buch etwa gelesen, um zu erfahren, was Herr Eschbach einen fiktiven Jesus an göttlichen Weisheiten in den Mund legt?

Ja. Genau deswegen habe ich das Buch gelesen.


Eschbach hat zwei religiös-thematische Bücher geschrieben: Quest und Jesus-Video. In beiden wird ein göttliches Wesen gesucht - dies ist die Triebfeder der Handlung. Aber was stellt sich beim Lesen heraus: Die Handelnden können das göttliche Wesen nicht richtig finden. Tut mir leid, aber das halte ich für eine enttäuschende Auflösung. Da fiebert man mit - und am Schluss steht man als Leser mit leeren Händen da.

Ich erwarte halt etwas von Romanen mit dem Thema Religion: eine neue Sicht der Dinge.

Bei Androiden dagegen habe ich keine Erwartungshaltung, lasse mich somit gerne überraschen. Und ich finde daher den Letzten seiner Art gelungen im Schluss - die Geschichte geht weiter, die Handlung hat Folgen für die Zukunft.

Damit ich nicht falsch verstanden werden, noch dies: Ich habe Quest und Jesus-Video genossen. Es gab für mich halt nur den bitteren Wehrmutstropfen, dass ich nicht das erhielt, was ich erwartete. Ich wollte eine Pinacolada, aber erhielt einen Sexonthebeach.

#43 Joe Chip

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Geschrieben 21 Juli 2004 - 20:51

hi andreasein buch über das altern - ja so kann man es schon sehen - unbedingtwürde leichter erkennbar sein wenn duane schon über sechzig wäre - aber immerhin schließt er ja am schluß mit seinem herkömmlichen leben ab - da wird es aufs selbe hinaus kommen .........ich möchte mich ebenfalls dafür bedanken dass su dir die zeit genommen hast um uns hier im lesezirkel beizuwohnenglg joe :angry:
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#44 Andreas Eschbach

Andreas Eschbach

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Geschrieben 22 Juli 2004 - 10:00

Ich gebe zu, dass ich deine Bedeutungsebene nicht erkannt habe und mehr auf andere Bedeutungen und Aussagen des Romans angesprungen bin.
Eigentlich hätte mich dein Erzählstil, der sich diesmal schon arg von den Vorgängern unterscheidet, auf die richtige Spur führen müssen.
Hat er aber nicht.

Tja, und wem kann man das allerhöchstens ankreiden? Dem Autor wohl. Und warum sollte man sich diesbezüglich überhaupt sozusagen "germanistische" Schuldgefühle machen, wenn der Autor selbst erst nach der Hälfte des Buches merkt, was er da eigentlich schreibt...?

:D Was gut und gerne daran liegen könnte, daß der Autor selbst ein SF-Leser ist.

Letztendlich hast du Zeit für Leser investiert, die deine Bücher sowieso kaufen.

Huch?! :unsure: Wenn das mein Zeitbuchhalter erfährt...!?

Aber... :P Glücklicherweise bin ich in der Situation, hauptsächlich das tun zu können, wozu ich Lust habe!

#45 Andreas Eschbach

Andreas Eschbach

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Geschrieben 22 Juli 2004 - 10:08

Ansonsten kann ich – wieder einmal – nur Jürgen mit seiner Frage unterstützen: Hat denn der Lesezirkel auch etwas für Dich, Andreas, gebracht? Oder war es eher eine ernüchternde Erfahrung?

Es bringt immer etwas, wenn man sich damit konfrontiert, wie das, was man schreibt, von anderen aufgenommen und wahrgenommen wird. Man kann zwar nicht den Finger drauflegen und sagen, erstens, zweitens, drittens hat es mir die Erkenntnisse A, B, C gebracht, aber es summiert sich zu etwas, was viel wichtiger ist als das, was sich in einfache Worte fassen läßt: zu einem Gespür, möchte ich es mal schwammig umschreiben.

Und ja, ein bißchen Ernüchterung gehört immer dazu.

Die Alternative wäre schließlich, ewig besoffen zu bleiben, oder? :D

#46 Andreas Eschbach

Andreas Eschbach

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Geschrieben 22 Juli 2004 - 10:19

Ich habe den Roman auch ein wenig so gelesen, dass Du Dich etwas von der SF emanzipieren wolltest, Andreas. Gerade der Schluss läuft ja nun sehr Genre-Erwartungen zuwider.

Tut er wohl, ja.

Du hast schon öfter betont, dass Du keine SF-Romane schreibst, sondern Romane, war das auch ein Mittel, um dieses deutlich zu machen?

Nein, was ich eigentlich versuche, ist beides zu vereinen. Zivilistentaugliche SF, sozusagen. Für mich stellt Science-Fiction (oder Phantastik allgemein) eine Erweiterung der Literatur dar, nicht eine Alternative dazu. (Viele SF-Leser scheinen das umgekehrt zu sehen.) Umgekehrt ist auch die normale Literatur eine Erweiterung für die SF, und diese Erweiterung muß sie schaffen, wenn sie als Genre überleben will. Es ist genau das, was mit dem Kriminalroman passiert ist und was ihn aus seinem Ghetto herausgeführt hat. Autoren des Mainstream oder der Hochliteratur bedienen sich schon längst aus den Motiven der SF (Doris Lessing, Simone de Beauvoir, Günter Grass usw.). Es wird höchste Zeit, daß auch SF-Autoren sich die erzählerischen Mittel aneignen, die im Mainstream üblich oder in der Hochliteratur entwickelt worden sind. Das ist es, was ich versuche. Deshalb war es für mich aufschlußreich, die Unterschiede in der Rezeption wahrzunehmen: Sie gehen auf unterschiedliche Lesegewohnheiten und Leseerwartungen zurück, und diese Unterschiede machen den Spagat so schwierig.

#47 Andreas Eschbach

Andreas Eschbach

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Geschrieben 22 Juli 2004 - 10:27

Eschbach hat zwei religiös-thematische Bücher geschrieben: Quest und Jesus-Video. In beiden wird ein göttliches Wesen gesucht - dies ist die Triebfeder der Handlung. Aber was stellt sich beim Lesen heraus: Die Handelnden können das göttliche Wesen nicht richtig finden. Tut mir leid, aber das halte ich für eine enttäuschende Auflösung. Da fiebert man mit - und am Schluss steht man als Leser mit leeren Händen da.

Ich erwarte halt etwas von Romanen mit dem Thema Religion: eine neue Sicht der Dinge.

Hmm. Ich habe diesbezüglich sehr wohl eine Sicht, und es ist auch eine andere Sicht der Dinge, und sie ist auch sehr wohl in den Büchern enthalten. Nur nicht expressis verbis, weil das nicht geht. Sie steht zwischen den Zeilen. (Ich erwähne das ungern, weil es als Vorwurf aufgefaßt werden könnte, aber ich weiß aus zahllosen Emails, daß viele Leute sie dort auch sehr wohl auffinden.)

Und was die leeren Hände anbelangt... ah! Heiße Spur! :D

Es wird erzählt, daß die Schüler Buddhas einmal darüber diskutierten, was das Nirvana sei, von dem immer die Rede war. Jeder hatte eine andere Definition davon, und so gerieten sie in Streit. Schließlich baten sie Buddha, den Streit zu schlichten und ihnen zu erklären, was er mit Nirvana meine.

Der Buddha lächelte und nahm eine brennende Kerze zur Hand.

"Das", sagte er und blies die Flamme aus, "ist Nirvana."



-

Bearbeitet von Andreas Eschbach, 22 Juli 2004 - 10:29.


#48 monoDNA

monoDNA

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Geschrieben 24 Juli 2004 - 21:09

hallo allerseits, besser spät als nie, bin soeben durch mit dem roman, und ich muss sagen, dass ende gefällt mir am besten. schön fand ich auch, wo duane nach dem schafpaniklautversuch die hollywoodenden aufs korn nimmt. ^_^ weiss gar nicht was es da zu meckern gibt! http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/dry.png lg mono
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#49 Linda Budinger

Linda Budinger

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Geschrieben 25 Juli 2004 - 11:02

Weil es gerade so schön passt, bei Lübbe entdeckt:++++++++++++++++++++++++Verfilmung von Eschbach-Büchern in Vorbereitung01.07.2004 Die Filmproduktionsgesellschaft Neue Bioskop Film GmbH hat die Verfilmungsrechte an "Eine Billion Dollar" optioniert. Die optionalen Verfilmungsrechte an "Der letzte seiner Art" wurden von der Firma Sperwer & Friends GmbH erworben. Damit reihen sich diese beiden Bestsellertitel von Andreas Eschbach in eine Reihe von geplanten (Das Marsprojekt) und umgesetzten Verfilmungen (Das Jesus Video) der Bücher des Autors! Quelle: Website Andreas Eschbach ++++++++++++++++++++++++++++++++++++Na da bin ich aber wirklich mal gespannt.Linda Budinger
Neuster Roman:
Unter dem Vollmond (Sieben Verlag) Mystery/Romance
***************************************************

Die Kunst, Happy Ends zu schreiben, liegt darin, zum richtigen Zeitpunkt mit der Geschichte aufzuhören.

#50 Henrik Fisch

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Geschrieben 26 Juli 2004 - 06:48

Ich auch ... nur hoffe ich, dass nicht ein selbstherrlicher Drehbuchautor/Regisseur/Produzent/Putzfrau die Bücher so verschlimmbessert wie beim Jesusvideo.Bis dennen,Henrik Fisch
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#51 Jürgen

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Geschrieben 26 Juli 2004 - 06:54

Ich sehe die Verfilmungen von Eschbachs Büchern aus einem ganz subjektiven Blickwinkel....Wer sich nicht die Mühe macht, Eschbach zu lesen, der hat auch kein Eschbach verdient ... und letztendlich haben die Nur-Filmgucker bei Jesus-Video auch keinen Eschbach bekommen !!!Es gab einen gleichnamigen Titel, es gab einen "roten" Faden im Film, der an Eschbach erinnerte, aber mehr auch nicht.Ich bin auch der Meinung, dass es Andreas nicht interessieren muss, was aus seinen Filmrechten dann entsteht. Filme (zumindest die meisten) haben ein Verfallsdatum... heute gefressen, morgen vergessen.Das ist bei einem guten Buch vollkommen anders. Das bleibt länger in Erinnerung.Praktisch gesehen, sollte Andreas so viel wie möglich aus den Filmrechten rausholen (in Euro oder Dollar, ganz wie belieben), um dann finanziell abgesichert schöne Bücher zu schreiben. :P Ich fand die Verfilmung von "das Jesus Video" einfach nur schlecht, weil aus einem Roman mit vielen Zwischentönen und hervorragenden Protagonisten ein reines Action-Spektakel mit zweidimensionalen Schauspielern gemacht wurde.Da taucht natürlich die Frage auf, ob Andreas mehr Einfluss auf das Drehbuch hätte nehmen müssen...Klare Antwort: NEINDenn wahrscheinlich wäre es den degenerierten TV-Junkies dann zu anspruchsvoll geworden... und jeder weiss... Anspruch und Privatfernsehen sind wie ein Schneeball in der Hölle.GrussJürgen
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#52 monoDNA

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Geschrieben 26 Juli 2004 - 07:19

hi,die jesus video verfilmung war wohl eine der schlechtesten verfilmungen ever, aber was will man vom Tv erwarten, ich auf jeden fall nichts mehr. mein fernseher wird ausschliesslich mit dvds meiner wahl gefüttert. TV = Volksverblödung :Pda haben die doch beim jesus video meinen lieblingsprotoganisten gestrichen, den schriftsteller. :huh: lg mono

Bearbeitet von monoDNA, 26 Juli 2004 - 07:29.

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#53 monoDNA

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Geschrieben 26 Juli 2004 - 07:22

Wer sich nicht die Mühe macht, Eschbach zu lesen, der hat auch kein Eschbach verdient  ... und letztendlich haben die Nur-Filmgucker bei Jesus-Video auch keinen Eschbach bekommen !!!

stimme ich dir 100% zu. :P

Bearbeitet von monoDNA, 26 Juli 2004 - 07:28.

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#54 Andreas Eschbach

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Geschrieben 26 Juli 2004 - 09:48

da haben die doch beim jesus video meinen lieblingsprotoganisten gestrichen, den schriftsteller. :huh:

Ähm... das ist aber eigentlich nicht das zentrale Problem der TV-Verfilmung...

:P

Nicht böse sein, aber wenn ich das Drehbuch hätte schreiben müssen, hätte ich den wahrscheinlich auch gestrichen.

An der Figur des Peter Eisenhardt läßt sich beispielhaft zeigen, daß, nur weil sich ein Buch liest wie ein Film, es deswegen längst noch kein Film ist. Im Roman ist diese Figur unverzichtbar, weil durch sie für die Handlung wesentliche Überlegungen einfließen können. Doch in einem Film kann man nicht denken, da kann man nur zeigen - und filmisch macht Eisenhardt nun mal nichts her. Das hätte man anders lösen müssen.

Fazit: Romane sind das bessere Kino!

#55 Henrik Fisch

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Geschrieben 26 Juli 2004 - 09:55

@Jürgen:

Ich denke, dass es beim Film wie beim Buch Titel gibt, die in beiden Genres hervorragend sind und die in beiden Unterhaltungsgattungen gar keinen Anspruch auf Langlebigkeit erheben. Auf der einen Seite gibt es zum Beispiel „Blade Runner“ (Film) und „Neuromancer“ (Buch) auf der anderen Seite die „Andromedas“ (Fernsehserie) und „Perry Rhodans“ (Wochenheft) dieser Welt.

Was ich nicht verschmerzen kann - und deswegen muss ich Dir ausnahmsweise mal heftig wiedersprechen, Jürgen - ist die Verhunzung eines hervorragendes Buches als

a] Geschichte
b] Drehbuchvorlage

Was zum Geier hat denn die Idioten vom Film da geritten, das Buch so zu demontieren? Es war alles da: Eine fetter dicker roter Faden durch die Geschichte, interessante Handelnde, Action ohne Ende, Wissenschaft, SF. Und dann so etwas. Ich kann mir das nur so erklären, dass da einfach selbstherrliche Macher am Werk sind, die nicht die Spur von der Intention des Buches begriffen haben. Leider passiert da ja immer wieder. Ich denke da vor allem auch die Verfilmungen der King-Romane, und besonders an „Running Man“ (Richard Bachmann). Geniales Buch, platte Action im Film.

Es wäre so einfach gewesen: Einfach das Buch - das Jesus Video - nehmen, straffen, Kapitel für Kapitel verfilmen und schon hätte man einen genialen Film gehabt, der vermutlich auch noch Kritikerpreise abgeräumt hätte.

Davon abgesehen muss ich auch noch ein zweites mal wiedersprechen: Mir wäre es als Autor, der durch den Verkauf meines Buches die Genialität der Geschichte schlichtweg einfach bewiesen hätte, alles andere als egal, wenn solche Deppen meinen - MEINEN! - Titel verwenden und dann so einen Blödsinn verzapfen. Noch dazu einen, der von allen - VON ALLEN! - Kritikern in der Luft zerrissen wurde. Nur von denen bei Pro 7 nicht; aber das sind ja auch keine Kritiker. :huh:

Aber Andreas hat auf seiner Web-Site ja auch entsprechendes geschrieben: Augen zu und durch.


@monoDNA:

Ehrlich gesagt war für mich der Schriftsteller im Buch genau diejenige Person, von der ich gar nicht so recht wusste, was sie da zu suchen hat. Ok, der gute Mann stellt ein paar hochinteressante Überlegungen zum Thema Zeitreise an. Das ist aber keine geistige Leistung, die nicht auch von den anderen Handelnden hätte vollbracht werden können. Von daher fand ich die Entscheidung den SF-Schriftsteller wegzulassen eigentlich nachvollziehbar.

Übrigens: Täusche ich mich, oder hat sich da Andreas zum Teil selber in das Buch hineingeschrieben? :P

Bis dennen,
Henrik Fisch

Bearbeitet von Henrik Fisch, 26 Juli 2004 - 10:00.

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#56 Jürgen

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Geschrieben 26 Juli 2004 - 10:09

@Henrik

Übrigens: Täusche ich mich, oder hat sich da Andreas zum Teil selber in das Buch hineingeschrieben?

Tja, das hatte ich mich auch gefragt.... Andreas hat in einer Mail darauf geantwortet. Guckst du hier @monoDNA Viel schlimmer als der Wegfall Eisenhardts war für mich das, was von Stephen Koxx übrig geblieben ist. Kein Wort, dass er finanziell unabhängig war, dass er seine Millionen nerd-typisch mit dem Internet verdient hat usw. Eigentlich die Essenz, was den Protagonisten Koxx ausmacht. Da hätte man ja 3-5 minuten "teures" Videomaterial verschwendet, dass man viel wichtiger für Barbara Salesch oder ähnlichem Schwachsinn dringend benötigt. Aber ich wollte mich eigentlich über den Film nicht mehr aufregen... wenn Andreas damit leben kann, kann ich es auch. Bei einem gebe ich aber Henrik Recht... wenn es MEIN Buch gewesen wäre, hätte ich die Film-Rechte lieber für ein drittel des Geldes an Arte, 3sat oder öffentlich-rechtliche verkauft... die Hoffnung, dass die es besser machen, wäre ungleich höher gewesen. Gruss Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 26 Juli 2004 - 10:17.

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#57 monoDNA

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Geschrieben 26 Juli 2004 - 10:31

@ andreas, henrik, jürgengeb euch recht, hab den film wutenbrannt abgedreht, das fehlen des peter eisenhardt is mir neben dem tschinn bumm effekt halt hängengeblieben.und ja eisenhardt war meine lieblingsfigur, wenn auch net schlüsselfigur, muss ja net sein. mag mehr sogenannter schlüsselfiguren nicht ala bush.......mir gehts da um sympathie, nicht um den wert einer figur.auch beim letzten seiner art ist nicht duane meine lieblingsfigur, sondern finnan!ich finde meistens meine lieblinge neben den hauptfiguren.lgmono

Bearbeitet von monoDNA, 26 Juli 2004 - 10:45.

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#58 rockmysoul67

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Geschrieben 26 Juli 2004 - 11:10

Mmmh, ich weiss es nicht so ganz genau, aber ist es nicht so, dass der Autor normalerweise für einen Roman gar nicht die Filmrechte besitzt? Verfällt dieses Recht nicht an dem Verlag? In diesem Fall ist es (rechtlich gesehen) egal, wie der Autor gerne den Film sehen möchte - er hat sein Produkt (das Verfilmungsrecht) nämlich verkauft. Oder gibt es da nicht eine 50%-Regelung?

#59 Andreas Eschbach

Andreas Eschbach

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Geschrieben 26 Juli 2004 - 23:39

Mmmh, ich weiss es nicht so ganz genau, aber ist es nicht so, dass der Autor normalerweise für einen Roman gar nicht die Filmrechte besitzt? Verfällt dieses Recht nicht an dem Verlag? In diesem Fall ist es (rechtlich gesehen) egal, wie der Autor gerne den Film sehen möchte - er hat sein Produkt (das Verfilmungsrecht) nämlich verkauft.

:o :bigcry: Genau so ist es. :bigcry: :bigcry: Die Filmrechte lagen bei Schneekluth. Und hinzu kommt, daß zu der Zeit, als sich eine Filmgesellschaft dafür interessiert und Geld dafür bezahlt hat, das ein toller Erfolg war, weil sich die Originalausgabe ja nun so gar nicht verkaufte. (Kein Wunder, bei dem pißgelben Cover... :) )

Oder gibt es da nicht eine 50%-Regelung?

Ja, aber die bezieht sich darauf, wie eventuelle Einkünfte aus Filmrechten verteilt werden. Wohlgemerkt, das muß alles nicht so sein. Ist alles Verhandlungssache. Aber damals war ich nicht in der Position zu verhandeln, ich mußte froh sein, einen dritten Buchvertrag zu kriegen. Im Traum hätte ich nicht daran gedacht, daß... OK. Halt. Doch, eigentlich habe ich im Traum schon daran gedacht... :jumpgrin:

#60 monoDNA

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Geschrieben 27 Juli 2004 - 06:32

na dann wollen wir hoffen, dass aus den neuen filmprojekten was besserers wird.lgmono
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