Gerade habe ich im RHODAN-Forum den Spoiler eingestellt. Ich tu ihn hier auch rein. Viel Spaß beim Lesen (solange er dauert, har, har)
Senator heißt der krabbenfüßige Roboter von Asherman Kant, der als Kunsthändler auf Lepso lebt, gerade so weit im Zwielicht, wie es in der dortigen Gesellschaft vertretbar ist. Aber er lebt zwei Leben, und so ist er zugleich er Auftragskiller, der seine Morde als Kunstwerke versteht und sich perfektionieren möchte.
Deshalb interessiert ihn das Angebot von John C. Sheldon, offensichtlich Träger eines falschen Namens, denn wer heißt schon nach einem führenden Besatzungsmitglied der CREST III? Sein Angebot einer Mikropole, einer durch irrwitzig starke Lupen en detail betrachbare Mini-Städte, ist für Kant interessant, und vollends zum Anliegen wird ihm der perfekte Mord nach der Bekanntschaft mit der Lady, die dem Bettler ein Almosen gibt, denn nun möchte er selbst die für sie perfekte Todesart finden.
Kants Weg führt uns durch das Lepso des Weltenbrands, in dem die unerträgliche Überreizung aller Sinne den Alltag prägt, und bringt uns in Kontakt mit vielen seiner Bewohner. Die Prominenz taucht erst ganz spät auf, und wird sein vom Streben nach dem Tod geprägtes Leben beenden.
Passend zur Anlage der Hauptperson ist hinter dem Expokraten der Krimiautor Montillon zum Vorschein gekommen. Deshalb rät die Spoilerantin sehr dringend von der Lektüre des Spoilers ab, weil Vorkenntnisse bei klassischem Thrilleraufbau halt nicht so wirklich zur Förderung der Lesefreude beitragen.
Hier also der Ablauf:
Spoiler
Wie gesagt: Kant, Senator, Lepso, einige Wochen nach dem Ausbruch des Weltenbrands.
In Orbana, Lepsos Hauptstadt, ist man darauf versessen, so weiterzumachen wie zuvor: Orgiengleiter fliegen an Kants in 600 Metern Höhe liegender Wohnung vorbei, man feiert, obwohl all das furchtbar schmerzen muss, weil sämtliche Sinne hypersensibel geworden sind.
Am ersten Tag des Weltenbrands hat Kant eine Mikropole erworben. Beim Hindurchschauen sieht er ein Mädchen auf der Schulter eines Haluters, und das erinnert ihn an die Präkaralon-Klinik für Orphane Krankheiten, zu der er sich begibt, um die kleine, sterbende Yiilüsh zu besuchen. Er ist lieb zu der kleinen Gataserin, füttert sie, fragt sich, was sie vor sich sieht. Chefmediker Boulter schätzt ihn nicht jedoch vor allem wegen der üppigen finanziellen Zuwendungen, die er sich unter anderem eine Körperkopieprothese kosten lässt, einen Klonkörper ohne Gehirn, der in einem Tank lebt. Was man als reicher Kunsthändler halt so tut.
Der potenzielle Auftraggeber, der ihn kontaktiert hat, trifft erst sein Roboter. Beim Marsch durch einen Bambuswald gewinnt der per Holoprojektion zuschauende Kant den Eindruck, Sheldon sei ein hochrangiger Militär. Das Angebot einer Mikropole der Stadt der Käferpiraten von Lashat lässt ihn den Atem anhalten.
Das zweite Treffen des Roboters mit Sheldon findet in einer Antigrav-Bar statt, deren Einrichtung 60 Meter über Bodenniveau schwebt. Wegen des neuen Runs auf die Reizarmut ist die Bar »in«, und das teuerste Getränk, der Ekpy, ist gefärbtes, lauwarmes Wasser. Der Kunde spricht über Kants Ehrenkodex - kein Diebstahl, keine Kinder - hat die Mikropole dabei, und sie ist echt. So gibt sich der in Sichtweite anwesende Kant zu erkennen. Er wittert die Chance, sein Meisterwerk zu erschaffen. Und die Jagd geht los.
Die Zielperson, die er alsbald die Lady nennt, trägt einen in sie eingeschmuggelten Hyperimpulsgeber mit einer Reichweite von 40 Metern, der alle 13,7 Sekunden einen Hyperimpuls ständig wechselnder Frequenz ausstrahlt, die Frequenzen der Folgewochen werden ihm ausgehändigt. Seine Falle baut Kant an einem zentralen Ausgang des Raumhafens auf, liest beim Warten den Romanklassiker vom Schakal und durchstöbert seine Tarnidentitäten. Gerade hat er sich für Ewarn Thirock, einen terranischen Händler mit Sitz auf Lepso, entschieden, und plant das Vorsprechen bei der Falga-Kooperation, wo die Zielperson als unliebsame Konkurrenz zugange sein soll, da löst sein System von Hyperfunkempfängern den Alarm aus.
Die Lady ist nicht allein. Sie hat robotische oder oxtornische Leibwächter dabei. Eine Terranerin mit ständig wechselnder Erscheinungsformen soll sie sein, ist ihr attraktives Gesicht nicht echt. Als sie einem bettelnden Twonoser eine milde Gabe nicht unerheblichen Werts zukommen lässt, erwacht Kants persönliches Interesse. Er kauft dem Bettler das Bruchstück eines Hyperkristalls für 10.000 Galax ab und geht heim, pennen. Senator berichtet vom Versagen des Demaskierungsprogramms, die echte Gestalt der Zielperson bleibt verborgen. So träumt Kant vom Tomopathen, seinem bisher am schwersten zu tötenden Opfer.
Am Morgen geht Kant, als Ewarn Thirock maskiert, zur Falga-Kooperation, genauer. Zur BERWINUS GRIN. Man weist ihn ab, und er lässt sich wegschicken, nicht ohne in Nanobestandteile aufgelöste Splitterkäfer zu hinterlassen. Die sind recht effizient. Als auch nach langem Warten kein Signal kommt, weiß Kant, dass seine Gegner keine Händler sind.
Erneut geht er in die Klinik, denn er möchte ein extrem gefährliches Medikament kaufen, da eine extreme Form der Muskelschwächung zu heilen versteht und ansonsten als begehrte, binnen weniger Wochen tödliche Droge dient. Das Gatasermädchen ist tot.
Kant begibt sich mit der Droge zu einer Gatasersiedlung, der Insel Ürüiyj, woher der Großteil der Hochtechnologie in seinem Kummerbund stammt. Er erhält einen ungetesteten Hochleistungsdeflektor und kehrt zur BERWINUS GRIN zurück. Dort gibt es richtig Ärger.
Diese zweite Hälfte des Romans sei im Spoiler zügig abgehandelt. Sie läuft sehr konzise ab, so dass man sich mit einigen Hinweisen eigentlich alles zusammenreimen kann.
Spoiler
Kant suchte den Tod, und der Einsatz seiner Körperkopieprothese lässt ihn das Leben suchen. Das ist eine brenzlige und explosive Angelegenheit.
Der Auftraggeber ist sehr ernsthaft bei der Sache, den Namen hat er sich nicht zufällig gewählt.
Die Lady stammt aus heimischen Gefilden. Das ist ein sehr weiter Begriff. Aber: eine Lady ist sie ganz sicher. Ein ganz bunter Vogel.
Im Traum vom Tomopathen droht dieser ihn mit seinen Augen zu verschlingen. Die Leibwächter der Lady gehen ganz anders vor.
Nicht nur Kant hatte eine Schwester.
Verdammt viel in dieser Geschichte wird durch Holos und Kameras vermittelt.
Und am Ende gibt es eine Gutenachtgeschichte, die neue Wege aufzeigt.
Viel Spaß beim Lesen!
Bearbeitet von Toloceste, 19 Oktober 2018 - 17:46.
Verständlich werden sie offenbar nur noch für Eingeweihte, die dem aktuellen Geschehen seit mehreren Jahren (oder gar Jahrzehnten ?! ) ziemlich lückenlos gefolgt sind.