Kurze Warnung vor oben genanntem Film:
Ich mag ja George Clooney, der hier nicht nur eine Hauptrolle spielt sondern auch Regie führt. Leider hat man das Budget hauptsächlich für seine Gage und die Special Effects verpulvert, für ein Drehbuch mit einer sinnvollen Handlung war dann nix mehr übrig. Der physikalische Realismus à la Gravity ist reine Fassade, da man sich, um keinen überlichtschnellen Antrieb erfinden zu müssen, einen bewohnbaren, zuvor unentdeckten(!) Jupitermond ausgedacht hat.
Der FIlm spielt zum einen auf dem Raumschiff der ersten Forschungsmission zu jenem Planeten, die gerade auf dem Rückweg zur Erde ist, sowie auf einer arktischen Station, wo Mr. Clooney der einzige Überlebende einer weltweiten Katastrophe ist. Man versucht, miteinander in Kontakt zu treten, und damit ist die Handlung im Großen und Ganzen erzählt. Lediglich ein paar Hindernisse wie Meteoritenschwärme und Schneewolfrudel hat man eingebaut, um die Sache auf Spielfilmlänge auszuwalzen. Um das zu schaffen, war außerdem ein Erzähltempo nötig, das bisweilen an eine angelegte Handbremse erinnert. Clooney mimt ja einen schwer Kranken, und wir schauen ihm minutenlang beim Kotzen und bei seiner täglichen Infusion zu.
Hinterher wird dann noch ein bisschen auf dem uramerikanischen Familienzusammenführungs-Ideal herumgeritten, bevor der (paritätisch besetzte!) Rest der Menschheit in ein neues Leben aufbricht und es diesmal hoffentlich besser macht. Danke für diese aufmunternde moralische Botschaft.
Übrigens wird die Ursache und Natur der Katastrophe auf der Erde nicht erklärt. Letztlich ist der Tod von Milliarden Menschen also nur eine Prämisse für den Plot, nicht das eigentliche Thema.
Schade, dass im Streaming-Zeitalter zwar deutlich mehr SF gedreht wird, man aber inhaltlich meist auf jeglichen Anspruch verzichtet.