SF Experten Quiz
#2911 Gast_Jorge_*
Geschrieben 18 März 2007 - 22:50
#2912 Gast_monim_*
Geschrieben 18 März 2007 - 23:13
#2913
Geschrieben 19 März 2007 - 09:19
Jorge war schneller Ich habe das Gefühl diese Frage schon mal gestellt zu haben Sollte mir mal ein Zweitbuch zulegen Glückauf an den GewinnerJ. G. Ballard "Der Block"
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It's all fun and game until someone loses an eye
- • (Buch) gerade am lesen:Robert B Parker
#2914 Gast_Jorge_*
Geschrieben 19 März 2007 - 23:28
....... fuhr dazwischen. "...sollten sich Hausarrest wegen haarsträubender Unbildung aufbrummen."
Hodel grinste. "Das, meine Zuhörer, war die Stimme von ...... ....... . Und ich muß ihm jetzt ein öffentliches Lob aussprechen, ungeachtet der Gefahr, daß er mich dafür erwürgen könnte. Er mag es nämlich nicht, wenn man sein gefälliges Wesen herauskehrt. ...... hat es noch in letzter Minute hierher geschafft. Zwanzig Minuten vor Sendebeginn haben wir bei ihm angerufen und ihn eindringlich gebeten, für den eigentlich vorgesehenen Gast einzuspringen, nämlich für Dr. Jerry Pournelle..."
....... unterbrach wieder. "...der sich zur Zeit in den Bergen der Sierra Maestra von Kuba aufhält, wo er Marodeure für einen gewaltsamen Umsturz Fidel Castros ausbildet oder auch nur wandert oder irgend etwas ähnlich Dummes vorhat."
"Aber nein, ich bitte dich", sagte Hodel und unterdrückte ein Lächeln. "Das stimmt nicht, und du weißt es."
"Natürlich weiß ich es. Das soll aber nicht bedeuten, daß ich aufhöre, einen Mann zu verleumden, selbst wenn er mein Freund ist. Eigentlich verleumde ich ihn nur deshalb, weil er mein Freund ist. Denn jeder, der ....... zu seinen Freunden zählt, ist offensichtlich durch und durch korrupt und ein degenerierter Blödmann."
"Dr. Pournelle, meine lieben Zuhörer, ist in Wirklichkeit in Pasadena, und zwar auf der LungFishCon im Pasadena-Hilton. Im Augenblick diskutiert er wahrscheinlich mit Barry Longyear, John Norman, Norman Spinrad und Joanna Russ..."
Und wieder schaltete sich ....... dazwischen. "...über das Thema "Labial- und Breitschwertsymbolik in der zeitgenössischen Science Fiction" ."
In der Tonkabine schüttelte sich Burt Handelsman vor Lachen, und aus seiner Nase spritzte Coca-Cola auf das Mischpult.
"Die Tagung ist auch der Grund", fuhr Hodel ungerührt fort, "warum im Funkhaus heute abend kein Mensch zu sehen ist. Selbst mein großartiger Partner in dieser Talkshow, Mel Gilden..."
.......: "...Star des großartigen Science Fiction-Films Mel braucht Frauen."
"...Mel Gilden ist bei der Tagung als Conferencier verpflichtet. Also sitze ich hier in einsamer Runde mit unserem Gast und dem Toningenieur, Burt Handelsman."
"Was sollen wir jetzt in dieser albernen Show anfangen?" fragte ....... .
"Nun, wir könnten darüber sprechen, was aus deinem Skript für Asimovs I, Robot geworden ist?"
"Bitte. Verschon mich! Mein Leben ist elend genug."
"Nun gut. Wir könnten auch die Telefonleitungen nach draußen öffnen und Anrufe von unseren treuen Zuhörern beantworten."
"Bitte", sagte ......., "muß ich mich wirklich mit Leuten abgeben, die Science Fiction lesen? Am letzten Mittwoch habe ich eine Wiederaufnahme von Tod Brownings Freaks gesehen. Noch mehr über SF-Fans verkrafte ich nicht."
"Ignorieren Sie ihn, liebe Zuhörer! Im Grunde ist er ein netter, gütiger und liebenswerter Mann, der seine Leser verehrt."
"Alle drei. Besonders den mit dem Kropf."
"Okay. Unsere Telefonnummer ist 985-KPFK. Anrufe aus dem Orange County sind gebührenfrei, wenn man die Nummer 985-5735 wählt. Sollten Sie sich außerhalb des Gebietes mit der Vorwahl 213 aufhalten, machen Sie bitte kein R-Gespräch. Erstens mögen wir Nassauer nicht besonders, und zweitens hat der Sender kein Geld."
....... schlug plötzlich die Hände zusammen. "Hey! Ich habe eine blitzsaubere Idee."
"Ist die Idee auch prima?"
"Sie ist sauber, prima, bombig und sogar toll.
Würde man mir für jeden Clown zehn Cent geben, der bei einer Cocktailparty, Tagung oder Autogrammstunde auf mich zukommt und sagt: "Mister, ich hab`ne Idee für Sie!", nun, dann hätte ich eine Menge Zehncentstücke. Also, warum lädst du nicht diese ganzen Freaks, Fans und Phantasten dazu ein, hier anzurufen, um Ideen für Geschichten anzubieten, die ich dann in literarische Kleinode verwandeln werde?"
Hodels Augen funkelten. "Wie gefällt Ihnen das, liebe Zuhörer? Eine Premiere, hier in Stunde 25. ...... ....... wird mit Ihnen eine originelle Idee verarbeiten. Wer hat nicht schon den heimlichen Wunsch gehegt, Schriftsteller zu werden? Hier haben Sie Gelegenheit, Ihren erfinderischen Geist unter Beweis zu stellen."
"Und falls ich die Geschichten verkaufe", sagte ......., "werde ich den Beitrag des Anrufers natürlich in einer Fußnote kenntlich machen."
"Was ist mit dem Geld von den Verkäufen?" fragte Hodel.
"Was soll damit sein?" entgegnete ....... .
"Wirst du es teilen?"
"Ich bin gewillt, eine verrückte Idee umzusetzen", sagte ....... . "Das heißt aber nicht, daß ich verrückt bin." Er legte eine Denkpause ein. "Ich halte es da wie Robin Hood: Klau von jedem und behalt alles selbst."
Beginn eines äußerst interessanten Abends und einer ebensolchen Kurzgeschichte, Titel und Autor?
Bearbeitet von Jorge, 19 März 2007 - 23:33.
#2915 Gast_monim_*
Geschrieben 20 März 2007 - 08:31
#2916 Gast_Jorge_*
Geschrieben 20 März 2007 - 14:43
oder auf deutsch "Die überspannte Stunde". http://en.wikipedia.org/wiki/Hour_25 Dein Spiel... P.S.: Willkommen in unserer erlauchten Rätselrunde !Harlan Ellison "The Hour That Stretches"
#2917 Gast_monim_*
Geschrieben 20 März 2007 - 20:33
Bearbeitet von monim, 20 März 2007 - 20:34.
#2918 Gast_Jorge_*
Geschrieben 20 März 2007 - 21:10
Bearbeitet von Jorge, 20 März 2007 - 21:12.
#2919 Gast_monim_*
Geschrieben 20 März 2007 - 21:32
stimmt, kurze Anmerkung zu der ersten Zeile: ich weiss es nicht, wie es im Original heisst, aber in meiner deutschen Ausgabe steht "Lunaja Prawda" (woertlich: Mondwahrheit). Ich kann mir vorstellen, dass in der englischen Ausgabe "praVda" steht, das waere ok. Wenn es jedoch darin auch "luNaja" steht, dann hat Heinlein damals schlechte Russischberater gehabt. Bei solchen Adjektiven soll man stets zwei n's verwenden, also "luNNaja".Robert A. Heinlein "Der Mond ist eine herbe Geliebte/Revolte auf Luna"(The Moon is a harsh mistress)
#2920 Gast_Jorge_*
Geschrieben 21 März 2007 - 17:14
Bearbeitet von Jorge, 21 März 2007 - 17:18.
#2921 Gast_Jorge_*
Geschrieben 22 März 2007 - 15:49
Gemeinsamer Handlungsschauplatz der einzelnen Episoden/Kurzgeschichten ist eine Stadt, in der die verschiedensten Menschen und Aliens zusammenleben. Dieses "Multikulti" verläuft jedoch nicht reibungslos:
Soko hob seinen Kaffebecher, nippte daran. "Wissen Sie, auf welche Art der L`..... diese Frauen getötet hat?"
"Ja, das weiß ich. Ich habe mir seine Akte angefordert. Aber er ist sehr kooperativ gewesen, und ..."
"Er wird nach Hause gehen, ganz egal, was er tut. Er ist nur noch hier, damit wir ihn betrachten können und er eine Show für die Öffentlichkeit machen kann, aber er wird nach Hause gehen, auch wenn er ein viertes Opfer fordert. Auch wenn diese Person sein spiritueller Verbindungsmann ist. Vielleicht wartet er nicht ab, ob dieses ... Opferritual wirklich stattfindet."
"Bitte denken Sie nicht", sagte Friesner verdrossen und richtete einen bedeutungsschweren Blick auf ihn, "dass ich seine Bitte gutheiße. Aber der L`..... lügt nicht ... das sind wirklich die religiösen Gebräuche seiner Gattung. Und daher liegt es in unserer Verantwortung, sie zu achten und ihm zu ermöglichen, seine Religion auszuüben. Dieses Recht hat er."
Soko blickte in die Kaffeetasse hinab. "Diese Wesen, die seine Gattung in seiner eigenen Welt opfert. Haben Sie Bilder von denen gesehen?"
"Ja", antwortete Friesner und hantierte wieder mit der Margarine.
"Und? Sind sie menschlich?"
"Diese Kreaturen sehen ... ziemlich menschenähnlich aus. Irgendwie doch mehr ... wie Affen. Aber ohne Haare. Sie haben keine Zivilisation, keine Kultur, sie benutzen nur ein paar primitive Werkzeuge. Die L`..... sind ihnen erstmals vor fast hundert Jahren auf einem Planeten in einem Nachbarsystem begegnet. Sie haben sie mit auf ihre Welt genommen und, wie Sie wissen, als Opfer gezüchtet."
"Nettes Völkchen", murmelte Soko.
"Mr Soko, alle Kulturen erscheinen den anderen seltsam. Sie sollten sich an dieser Vielfalt erfreuen. Sie sind offensichtlich japanischer Abstammung. Haben Sie in Ihrem Heim keine Dinge, die einen L`....., einen Cho.., einen Tik....... verwirren würden? Vielleicht eine kabuki-Maske an der Wand? Eine bemalte byobu-Leinwand? Ein katana und wakizashi auf einem Schwertständer?"
"Ich besitze nichts dergleichen", murmelte Soko und hob wieder seine Tasse.
"Das sollten Sie aber. Ihr Volk hat eine wundervolle, uralte Kultur. Eine sehr fremdartige. Wundervoll fremdartig."
"Es schmeichelt mir, dass Sie das so sehen. Und ich verstehe, das Sie es vielleicht malerisch oder entzückend oder wundervoll finden, dass ein Mann einen Dolch in seine Eingeweide zu stoßen pflegte ... aber dieser L`..... hat drei Frauen ermordet. Welchen religiösen Bräuchen diese Frauen auch immer anhingen, sie werden sie nie wieder ausüben, weil sich diese Kreatur in ihre Hälse gestopft und sie erstickt hat ..."
"Mr Soko, ich weiß ... ich weiß ..."
" ... und Lust an ihren Krämpfen empfunden hat, an ihren Todeszuckungen, weil das "die Schwingung" ist, wenn das Opfer seine Lebensenergie auf den L`..... überträgt, der dann wiedergeboren aus dem ... Unterkörper des Opfers hervorkommt. Ganz wie Sie sagen ... wundervoll fremdartig."
Bearbeitet von Jorge, 22 März 2007 - 15:54.
#2922 Gast_Jorge_*
Geschrieben 23 März 2007 - 17:14
Bearbeitet von Jorge, 23 März 2007 - 17:14.
#2923 Gast_Jorge_*
Geschrieben 24 März 2007 - 22:35
Bearbeitet von Jorge, 24 März 2007 - 22:35.
#2924
Geschrieben 25 März 2007 - 16:01
#2925
Geschrieben 25 März 2007 - 18:26
Naja, wer will schon etwas mit so einer monströsen Stadt zu tun haben...Tja, Jorge, sieht so aus, als hätte niemand außer dir und mir dem ollen Jeffrey - naja, so alt ist er ja noch nicht - seine Geschichten über diese Stadt gelesen.
#2926 Gast_Jorge_*
Geschrieben 25 März 2007 - 23:18
#2927
Geschrieben 26 März 2007 - 00:52
Na gut, ich versuch's mal. Ist aber nur geraten, da ich von Jeffrey Thomas bisher noch nichts gelesen habe. Jeffrey Thomas: Punktown ?@Konrad: Da Gerd nicht auflösen mag, wie wäre es, wenn du...?
#2928 Gast_Jorge_*
Geschrieben 26 März 2007 - 05:10
Richtig geraten. Dein Spiel...Jeffrey Thomas: Punktown ?
#2929
Geschrieben 26 März 2007 - 07:26
Bearbeitet von Konrad, 26 März 2007 - 11:07.
#2930
Geschrieben 26 März 2007 - 21:03
Dann braucht es wohl doch ein Zitat:
Er war ein Wochenend-Schachfanatiker. Er spielte gegen jeden Herausforderer um einen Vierteldollar und verdiente manchmal zwei Dollar in der Stunde. Im Winter spielte er in einem der Cafes im Village, schlürfte laut lauwarmen Tee und blieb lange Zeit bei einer Tasse sitzen, um seine Ausgaben niedrig zu halten. Sein einziges Bestreben war, seine Gegner glauben zu lassen, sie seien besser als er. Da jeder Schachspieler, der alt genug ist, einen Vierteldollar in der Tasche zu haben, ein deutliches Schachspieler-Ego entwickelt hat, war das nicht sehr schwer. Onkel Herb nannte sie Potzer - Gelegenheitsspieler mit einem aufgeblasenen Selbstbild. Sein Spiel war auch nicht besonders. Es war strategisch unvernünftig, bestand aber aus einer Vielzahl von Fallen, die dazu da waren, Potzern ein Bein zu stellen, die glaubten, ihm ein schnelles Ende bereiten zu können. Die Fallen ermöglichte ihm schnelle Siege und maximierten seinen Stundenlohn. Onkel Herbs Sicht der Welt war simpel; die Potzers und der Mensch. Er war selbstverständlich ein Mensch.
"Weißt du, was er mir als Letztes sagte, als ich ging ?", sagte Gordon plötzlich. "Er sagte: Sei kein Potzer da draußen! Und dann gab er mir zehn Dollar."
"Netter Onkel", bemerkte Penny diplomatisch.
"Und weißt du was ? Letzten Freitag, beim Kolloquium, begann ich mich wie ein Potzer zu fühlen."
"Wieso ?", fragte Penny, aufrichtig erstaunt.
"Ich habe fest auf die Kraft meiner Daten vertraut. Aber wenn man sie genau betrachtet - mein Gott, Dyson hätte mir den Rücken gestärkt, wenn sie irgendeinen Sinn hätten. Ich traue seinem Urteil. Allmählich glaube ich, ich habe an irgendeiner Stelle einen dummen Fehler gemacht, das Experiment so verhunzt, daß niemand herausfinden kann, was falsch ist."
"Traue lieber deinem eigenen..."
"Genau das macht die Potzer aus, verstehst du ? Die Unfähigkeit, aus Erfahrungen zu lernen. Ich bin stur geradeaus..."
#2931
Geschrieben 27 März 2007 - 16:59
#2932
Geschrieben 27 März 2007 - 19:24
Potz Blitz, das stimmt!!! Deine Frage...Gregory Benford "Zeitschaft"
#2933
Geschrieben 28 März 2007 - 07:25
Hier die ersten Kapitelüberschriften des Werkes:
[*]Camelot
[*]Das letzte Ufer
[*]Kälteschlaf
[*]Regen in der Nacht
[*]Autopsie (I)
[*]Am Draht
[*]Der Hinterhalt
[/list]
#2934 Gast_Jorge_*
Geschrieben 28 März 2007 - 15:24
Bearbeitet von Jorge, 28 März 2007 - 15:26.
#2935
Geschrieben 28 März 2007 - 16:18
korrekt! Du bist an der Reihe...Larry Niven/Jerry Pournelle/Steven Barnes "Der Held von Avalon/Herots Erben" ? (Bin noch außer Haus und kann nicht nachschlagen)
#2936 Gast_Jorge_*
Geschrieben 28 März 2007 - 18:10
"Der sogenannte Stahlpakt zwischen Reichskanzler Adolf Hitlers Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika wurde kurz nach Präsident Huey Longs überwältigendem Sieg bei den amerikanischen Wahlen unterzeichnet, das heißt im Oktober 1936. Das erste Opfer des Pakts war die Konstitution; die Massenhinrichtung sämtlicher Mitglieder des Obersten Gerichtshofs der USA in einer Garage im Westen Washingtons in der Nacht zum 23. Oktober 1936 gehört zu den tragischen Übertreibungen, die spätere Generationen von Historikern nicht zu Unrecht dem großen Präsidenten, dem Bezwinger Japans, dem Reformator Rußlands, dem Schöpfer der Pax Nuclearia zum Vorwurf gemacht haben.
Dieser Pakt brachte nicht nur unfaßliches Leid über zahllose Menschen.(Zu Huey Longs schwersten Verbrechen gehört sein systematischer Massenmord an der schwarzen Bevölkerung der USA, die zuerst in Konzentrationslager gesperrt und dann nach den gleichen grotesken Richtlinien ermordet wurden, wie sie die deutschen Waffenbrüder ein Jahrzehnt später anwenden sollten, nach der siegreichen Kampagne gegen England und Frankreich.) Er bedrohte nach und nach die ganze Menschheit mit vollständiger Ausrottung, seit die USA Ende der 1980er Jahre mit der Entwicklung von Atomwaffen begonnen hatten. Zahllos sind die Verbrechen, die dieser Stahlpakt während seines achtzigjährigen Bestehens auf sich lud, bis er schließlich selbst, wie alle anderen großen Unterdrückungsmaschinen der Geschichte, einer völlig überraschenden Gegenkraft unterlag. Jedoch erst, nachdem er eine 170 Jahre währende Friedensperiode bewerkstelligt hatte, was einige spätere Beurteiler diesem Zeitalter zugute halten."
- Was ist das für ein Buch, in dem Eure Lordschaft liest? fragte der vierte Lord, während der Fünfte Lord liebevoll die Seiten eines schweren Foliobands umblätterte, illustriert mit vergilbten Photographien von mächtigen Panzerkolonnen im Aufmarsch durch verwüstete Frontlandschaften und schwarzen Gefangenen hinter endlosen Stacheldrahtverhauen. Ein Buch, dessen schöner Ledereinband die Spuren vieler Generationen von Lesern trug.
Eine Frage, die ich gerne weitergebe: Was ist das für ein Buch, aus dem obiger Auszug stammt; und wer hat es geschrieben?
Bearbeitet von Jorge, 28 März 2007 - 18:14.
#2937 Gast_Jorge_*
Geschrieben 29 März 2007 - 18:41
Obige Geschichte ist Teil einer Geschichte in einer Reihe von Geschichten, die man sich erzählt, um sich die lange Reisezeit zu vertreiben:
Der riesenhafte interstellare Sonnenwindsegler der Uranusklasse, Pascal II, setzte sich endlich in Bewegung, um das Dock zu verlassen. Das Sonnensegel, dünn wie die Membran an den Flügeln eines gigantischen Insekts und reflektierend wie ein Silberspiegel, wurde schon von tausend fleißigen Roboterarmen gehißt, mit ihren vielen Scharnieren nicht unähnlich den Rippenstäben eines Sonnenschirms. Langsam breitete es sich viele Quadratkilometer in alle Richtungen aus. Die Geschwindigkeit des Schiffs übertraf noch nicht die eines langsamen Radfahrers, und tatsächlich würde es Monate dauern, bis auch nur die halbe Lichtgeschwindigkeit erreicht war, genau wie es Monate dauern würde, wieder abzubremsen. Aus diesem und ähnlichen Gründen bedurfte es einer überdurchschnittlichen artifiziellen Intelligenz als Befehlshaber. Aber erst nach Wochen würde der mit dieser Reise betraute Lord mehr als nur einen Bruchteil seiner Aufmerksamkeit auf Segel, Takelage und Navigation richten müssen.
In der Offiziersmesse -der Lord nannte sie gern so- hatte er mit der gleichen Sorgfalt wie eh und je das Arrangement für sein Lieblingsspiel getroffen. In einer Art hell erleuchtetem Tank (der möglicherweise überhaupt kein Tank war, sondern nur eine dreidimensionale holographische Projektion) saßen um einen massiven, mit grünem Filz ausgeschlagenen Eichentisch acht altertümliche britische Marineoffiziere in Admiralsuniform. Ihre vollständig identischen Gesichter schmückten acht dichte, aber gepflegte Vollbärte. Ihre Epauletten glänzten, ihre sorgfältig manikürten, kräftigen Finger spielten zerstreut mit den Walnüssen in der prachtvollen Silberschale, die zusammen mit der angestaubten Portweinflasche und den Silberbechern den einzigen Tischschmuck ausmachten. Es sah aus wie in jeder beliebigen besseren britischen Flaggschiffsmesse, von Nelsons Tagen bis zum Falklandkrieg. Einen interessanten Unterschied gab es jedoch. Keiner von diesen acht Erzählern am Tisch wußte, welcher von ihnen er war.
Jeder wußte natürlich, daß er einer von den acht war, aber dieses spezielle Gefühl von pour soi, das einst Den Alten mit untrüglicher Gewißheit sagte, sobald sie sich an einem Tisch befanden, nicht nur daß sie einer von denen am Tisch sondern auch welcher davon sie waren, mit anderen Worten das Gefühl, jemand besonderes zu sein, diese Empfindung war in den auf den Menschen folgenden geschichtlichen Epochen leider verlorengegangen. Gewiß war eine artifizielle Intelligenz imstande, le pour soi, das Gefühl, ein spezieller, einzigartiger Winkel der Welt zu sein, ein Ding mit Fenstern sozusagen, durch verschiedene schatten- und echohafte Hilfskonstruktionen zu ersetzen. Aber nichts vermittelte so richtig diese originelle Empfindung, jemand besonderes zu sein.
Es war beispielsweise sehr einfach, einen masterfile zu programmieren, der jedem von diesen acht sorgfältig manikürten und britisch blau uniformierten Admiralen Mitte vierzig ein untrügliches Gefühl dafür gab, in welcher Reihenfolge sie zu Wort kommen würden. Das Gefühl aber, ein besonderer zu sein, hatte ihr Herr und Meister, der ....lord, ihnen nicht vermitteln können. Vielleicht war das der Grund dafür, daß ihre Finger jetzt so nervös gegen die Tischkante trommelten, falls sie nicht mit den Walnüssen in der Silberschale spielten.
- Meine Herren, sagte der Erste von den acht Lords: meine Erzählung handelt von etwas, wofür es eigentlich keinen Namen gibt...
Bearbeitet von Jorge, 29 März 2007 - 18:49.
#2938 Gast_Jorge_*
Geschrieben 30 März 2007 - 20:51
#2939 Gast_monim_*
Geschrieben 31 März 2007 - 12:12
wahrscheinlich handelt es sich um einen britischen autor. koenntest du ein tipp geben, aus welcher Zeit das Buch stammt?Tipp Nr.2 Den gesuchten europäischen Romanautor kann man in unsere beliebte Fragenkategorie "Hochliteratur unternimmt Abstecher in die Science Fiction" einordnen. Er ist Romancier, Philosoph und Lyriker, dessen Werk vielfach ausgezeichnet wurde.
#2940 Gast_Jorge_*
Geschrieben 31 März 2007 - 17:58
Leider nein. Tipp Nr.3 Das Heimatland des gesuchten Autors(der inzwischen in Texas lebt) besitzt (nach einem Sekundärliteraturwerk einer deutschen Autorin über die SF dieses Landes) ungewöhnlich viele anerkannte Autoren, die neben seriösen Büchern auch ein- oder zweimal auf dem Gebiet der SF tätig wurden - darunter sogar ein Gedichtsepos über eine bestimmte Art von Raumschiff, das mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde.wahrscheinlich handelt es sich um einen britischen autor.
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