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NOVA 31


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271 Antworten in diesem Thema

#121 My.

My.

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Geschrieben 12 Oktober 2022 - 14:06

Es steht jedem frei, diesen Beruf zu ergreifen oder auch nicht.

 

Richtig. Und es sollte nicht um Quote gehen, sondern darum, dass einem Mann ebenso wenig Schwierigkeiten gemacht werden, einen "typischen Frauenberuf" zu ergreifen, wie umgekehrt Frauen, die einen "typischen Männerberuf" ergreifen wollen. Der Rest entwickelt sich dann von selbst.

 

My.



#122 fancy

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Geschrieben 12 Oktober 2022 - 14:51

@Yvonne: Seitdem ich im DSFo mal sehr aggressiv angegangen wurde, weil ich es gewagt hatte, eine Anthologie zu rezensieren, in der ich selbst vertreten war, versuche ich das weitestgehend zu vermeiden, halte mich aber nicht immer daran. 

Die beiden Storys noch einmal zu lesen, ist garantiert keine Zeitverschwendung. Ich schätze, das sind so Storys, die beim mehrfachen Lesen immer besser werden. 

Ich glaube es war in diesem Faden, dass Jol J. A. Hagen Unachtsamkeit vorwarf und er sich den Schuh auch anzog. Und da bin ich eben nicht bei Jol. Ich schreibe auch über Frauen, die so oder so ähnlich real existieren. Und ich werde das nicht ändern, nur weil es einigen Leuten nicht genehm ist. Meiner Meinung nach darf die Bevormundung, wie sie beim Gendern schon stattfindet, sich nicht auf Inhalte von Kurzgeschichten ausweiten. Auf gar keinen Fall.

Ja, der VDS Vorwurf kam im Rahmen der Diskussion, wo er allerdings genauso unpassend ist. 

 

Nun, dann unterscheiden sich unsere Wahrnehmungen in dem Punkt, dass ich es sehr wohl so gelesen habe, dass Jol diese Ausgabe verrissen hat, weil die Beiträge altmodisch sind. Für mich ist es dabei kein Trost, dass sie in anderen Rezensionen noch härter zur Sache geht. Ich gehe einfach nicht davon aus, dass Story danach beurteilt werden, ob nun Frauen in den Storys vorkommen und wenn, dass sie gefälligst einem gewissen Bild zu entsprechen haben. Ich finde, diese Herangehensweise wird den Geschichten nicht gerecht. Das ist so als würde ich alle Storys verurteilen in denen die Farbe blau nicht vorkommt. Ich kann verstehen, dass darauf hingewiesen wird, dass manche Frauen Klischees überholt sind, aber das muss nicht zwangsläufig die Geschichte schlecht machen. 

 

Yvonne, das "nach außen sichtbare Konzept" ist eine Unterstellung, der jegliche Grundlage fehlt. Wir haben nirgendwo geschrieben, dass wir nur Geschichten von alten Männern annehmen und das ist auch völliger Unsinn, wie Aiki Mira eigentlich belegen sollte. 

Insofern bin ich nicht besonders traurig, wenn Jol kein Nova mehr lesen mag. 

 

Ich habe letztens eine Diskussionsrunde gesehen, in der Desiré Nick saß und die konnte es überhaupt nicht verstehen, dass sich Frauen darüber aufgeregt haben, dass Männer ihnen hinterher pfiffen. Ich denke, dass das Sexismusempfinden auch vom Alter und dem abhängig ist, mit dem du groß geworden bist. Als ich vor Jahren auf einer Großbaustelle im Container gearbeitet habe, habe ich diversen Freundinnen empfohlen, sich so einen Job zu suchen, wenn sie sich nicht mehr begehrenswert fühlen. ;-) 

 

 

@Uwe: Nett, dass du uns Tipps gibst, aber ... Nein, ich werde jetzt nicht schon zu viel verraten ... 

 

@Amtranik: Meiner Meinung nach hast du vollkommen recht. Wenn wir Rollenklischees erst völlig überwunden haben, spielt das Geschlecht keine Rolle mehr. Aber wie du siehst, sind wir davon noch meilenweit entfernt. 

 

@Mammut: Amtranik und ich sind nicht immer einer Meinung, aber hier hat er sich zum Thema geäußert und sogar noch den Beitrag, auf den er sich bezog in sein Statement reinkopiert. Also nix Thema verfehlt! 

Du scheinst es nicht verstehen zu wollen, ich persönlich halte nichts von Quoten Regelungen. Sollen wir gute Storys außen vor lassen, nur um ggf. eine weniger gute zu drucken, nur damit eine Frau vertreten ist? Ich halte das für ein saublödes Konzept. Ich bin viel mehr dafür, Frauen zu ermutigen, was ich ja auch getan habe und immer wieder tun werde. 

 

Was du Lachnummer nennst, ist schlicht Logik. Denke bitte einmal unvoreingenommen darüber nach. (Und vergiss, wer den Beitrag verfasst hat, dann fällt dir das vielleicht leichter.) 

Wenn du wirklich wissen willst, ob das Bild von Jol so zutrifft, wird dir nichts anderes übrig bleiben als das Magazin zu lesen. Wie du ja durch Yvonnes und meinen Beitrag gesehen hast, besteht bei der Beurteilung der Storys beileibe keine Einigkeit.

;-p

Und mein Lieber, wer hier stichelt, das bist du! Wenn My. den Faden hätte schließen wollen, hätte er das längst getan. Aber da hier überwiegend sachlich, ohne persönlich verletzend zu werden diskutiert wird, beseht offensichtlich kein Grund dazu. Noch mal ;-p

 

@Yvonne: Ha, ha. dann sind unsere Gründe identisch. Ich hatte auch Muffensausen, bei Nova Texte einzureichen, denn ich hatte auch schon etliche von MKIs sehr kritischen Anmerkungen gelesen und befürchtet, seinen Ansprüchen nicht gerecht zu werden und ich gehe mal davon aus, dass wir beide mit diesem Grund nicht völlig alleine da stehen. 

Insofern: Niemand, egal, ob m/w/d, der Texte einreicht, wird gefressen oder bekommt blaue Briefe. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass es eine begründete Absage gibt, das zweitschlimmste wäre, dass Autory mit mir an den Geschichten arbeiten müssen, bis sie druckreif sind. Aber auch ich beiße nicht, sondern hinterlasse nur manchmal recht flapsige Kommentare. ;-)

 

@Amtranik, Mammut und My. Stimmt, Gleichberechtigung sollte auf allen Seiten und in allen Bereichen geübt werden. 

Es gibt ja durchaus Anhänger der Quotenregelung, aber ich halte nichts davon. Es gibt saugute Autorinnen, die auch in Nova veröffentlichen können, wenn sie nur wollen. Also müssen wir lediglich die Bedenken ausräumen, die vorhanden zu sein scheinen. 

 


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#123 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 12 Oktober 2022 - 17:21

Marianne, wo habe ich denn geschrieben dass Nova eine Quote braucht?
Ich habe Amtraniks unpassenden Kommentar kritisiert. Der letzte von ihm ist auch so einer. Was hat es damit zu tun, welches Geschlecht Erzieherinnen oder Hebammen haben. Nichts hat das damit zu tun, das Nova in der 30 keine Autorin und in Nova 31 eine abgedruckt hat.

#124 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 12 Oktober 2022 - 17:26

Peter, du solltest Lektor werden.

meint
Ralf

nee

 

 


(Bechdel Test). 

 

sehr dubios, wenn der Film "Manche mögens heiß" von 1959 nicht gelistet ist. Da gibt's mehrere benannte Frauen, die sich über Mucke unterhalten - die sie auch noch selbst machen!

 

wo der Verband Recht hat, muss man ihm es geben.
 


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

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#125 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 12 Oktober 2022 - 17:42

Manche mögen es heiß hat ja sogar queere Figuren ;-)

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#126 Peter-in-Space

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Geschrieben 16 Oktober 2022 - 21:08

Manche mögen es heiß hat ja sogar queere Figuren ;-)

Der Film besteht nur aus queeren Figuren.


Bearbeitet von Peter-in-Space, 16 Oktober 2022 - 21:16.

Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

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#127 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 17 Oktober 2022 - 04:31

Hey der Thread ist wieder da!

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#128 Jol Rosenberg

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Geschrieben 17 Oktober 2022 - 14:24

Hey, ja. Und ich kann endlich lesen, was ihr geschrieben habt. Fancy schrieb:

 

 

 

Es gibt ja durchaus Anhänger der Quotenregelung, aber ich halte nichts davon. Es gibt saugute Autorinnen, die auch in Nova veröffentlichen können, wenn sie nur wollen. Also müssen wir lediglich die Bedenken ausräumen, die vorhanden zu sein scheinen. 

 

Für eine Quote hat hier niemand plädiert, oder? Und der letzte Satz würde gut als Fazit für meine Rezi passen, mit einer kleinen, aber wichtigen Änderung: Ich würde nicht von "Bedenken" sprechen (denn das schiebt die Verantwortung den Schreibenden zu), sondern von "Hürden".

 

 

 

Insofern: Niemand, egal, ob m/w/d, der Texte einreicht, wird gefressen oder bekommt blaue Briefe. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass es eine begründete Absage gibt, das zweitschlimmste wäre, dass Autory mit mir an den Geschichten arbeiten müssen, bis sie druckreif sind. Aber auch ich beiße nicht, sondern hinterlasse nur manchmal recht flapsige Kommentare. ;-)

 

 

Wenn es mal so wäre. Ich denke, fancy, du weißt gut genug, dass das nicht stimmt.

 

Was mir auffällt ist, dass auch hier meines Erachtens nicht über den Kernpunkt meiner Rezension diskutiert wird: Dass die Auswahl der Texte in der 31 eine bestimmte Wirkung hat, die auf mich nicht vorteilhaft wirkt. Klar, man kann mir vorwerfen, mein Blick sei verzerrt oder aus diesem oder jenem Grund nicht ernstzunehmen. Man könnte die Rezension aber auch als eine Meinung sehen, die man ernst nehmen kann oder gar sollte. Dann ist es immer noch nur eine Meinung (eine gut begründete, behaupte ich mal), aber sie kann zum Ansatzpunkt für eine Änderung werden.

Ich finde es auch völlig legitim zu sagen "danke für die Meinung, ich bin anderer Meinung und sehe keinen Änderungsbedarf". Was mich nur ärgert, ist, wenn irgendwas in meine Rezi hineingelesen wird, was da nicht steht, wie die Forderung einer Textauswahl nach Parteibuch oder Quote oder so.


Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen

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#129 fancy

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Geschrieben 17 Oktober 2022 - 14:42

Hallo Jol,

 

wie willst du den Frauenanteil erhöhen, wenn nicht durch eine Quote? Mag sein, dass in dieser Diskussion nicht explizit über eine Quote gesprochen wurde, aber ich bin so frei und beziehe andere Diskussionen mit ein. Und ich beziehe mich nicht in jedem Post ausschließlich auf deine Rezi. Es sind so viele Argumente ausgetauscht worden, die alle mit in meine Postings rein spielen. Ich kann dir dann nicht mehr sagen abc hat dieses und jenes gesagt, oder alle zitieren. Das wäre vielleicht sauberer, aber auch mehr Arbeit. 

Ich belasse es bei Bedenken, denn Yvonne und ich sprachen ja von den Bedenke, die wir hatten, Texte einzureichen. 

Als Redaktion legen wir Frauen keinen Hürden in den Weg. Ich wüsste echt nicht, wie die aussehen sollten. 

 

Jol? Du siehst mich schon wieder mit einem fetten Fragezeichen im Gesicht. Unterstellst du mir, dass ich lüge? 

Wenn ich sage, dass jeder Texte einreichen kann und gute Texte angenommen werden, dann ist das so. Das hat sich vielleicht noch nicht herumgesprochen, aber es stimmt. Warum sagst du a. ich wüsste, dass das nicht stimmt und b es wäre nicht so? 

Ich bin in der Redaktion und kann das sicher besser beurteilen als jemand von außerhalb. 

 

Jol: In diesem Faden wird in erster Linie über Nova 31 diskutiert, nicht nur über deine Rezi. Ziehe dir daher bitte nicht Schuhe an, die nicht für dich bestimmt sind. ;-)

 

Ich gestehe dir und allen anderen selbstverständlich eine eigene Meinung zu. Das ist doch völlig klar. 

ABER: Du hast sprachlich in deiner Rezi nicht so sauber gearbeitet, wie ich das von deinen Texten gewohnt bin. Du hast der Redaktion ein Konzept unterstellt, dass es nicht gibt. Du kannst sagen, mir kommt es so vor als wenn, aber nicht: Das ist so. 

Das sind die feinen Unterschiede, die mir aufstoßen. 

Und wenn du noch einmal nachliest und den Ärger über einige Reaktionen mal außen vor lässt, wirst du sehen, was ich meine. 

 

Liebe Grüße

 

Marianne

 


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#130 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 17 Oktober 2022 - 15:23

Ich dachte (und denke eigentlich immer noch) , das Problem sie eher, dass nicht genügend Frauen bei der Nova einreichen und daher nicht genug Texte pro Ausgabe zusammenkommen

Und Jols Rezension beinhaltet eine Überlegung, warum das so sein könnte, auf die ich vorher noch nicht gekommen war und an der etwas dran sein könnte

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#131 Uwe Post

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Geschrieben 17 Oktober 2022 - 15:35

 

 

...dass nicht genügend Frauen bei der Nova einreichen und daher nicht genug Texte pro Ausgabe zusammenkommen

Daraus ergeben sich für mich die folgenden Fragen:

1. Warum? Halten Autorinnen Nova nicht für eine geeignete Plattform für ihre Texte? Wenn nein, warum nicht? Diese Frage können wohl nur diese Autorinnen selbst beantworten.

2. Wäre es dann nicht hilfreich, Autorinnen gezielt anzusprechen und Texte aktiv zu akquirieren? Wohlgemerkt nicht, um irgendeine Quote zu erfüllen, und nur, wenn man das überhaupt möchte.


Bearbeitet von Uwe Post, 17 Oktober 2022 - 15:35.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#132 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 17 Oktober 2022 - 16:28

Autor:innen aktiv ansprechen ist jedenfalls Mariannes Spezialität soweit ich weiß ...

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#133 Jol Rosenberg

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Geschrieben 17 Oktober 2022 - 16:53

Hallo Jol,

 

wie willst du den Frauenanteil erhöhen, wenn nicht durch eine Quote? Mag sein, dass in dieser Diskussion nicht explizit über eine Quote gesprochen wurde, aber ich bin so frei und beziehe andere Diskussionen mit ein. Und ich beziehe mich nicht in jedem Post ausschließlich auf deine Rezi. Es sind so viele Argumente ausgetauscht worden, die alle mit in meine Postings rein spielen. Ich kann dir dann nicht mehr sagen abc hat dieses und jenes gesagt, oder alle zitieren. Das wäre vielleicht sauberer, aber auch mehr Arbeit. 

Ich belasse es bei Bedenken, denn Yvonne und ich sprachen ja von den Bedenke, die wir hatten, Texte einzureichen. 

Als Redaktion legen wir Frauen keinen Hürden in den Weg. Ich wüsste echt nicht, wie die aussehen sollten. 

 

Jol? Du siehst mich schon wieder mit einem fetten Fragezeichen im Gesicht. Unterstellst du mir, dass ich lüge? 

Wenn ich sage, dass jeder Texte einreichen kann und gute Texte angenommen werden, dann ist das so. Das hat sich vielleicht noch nicht herumgesprochen, aber es stimmt. Warum sagst du a. ich wüsste, dass das nicht stimmt und b es wäre nicht so? 

Ich bin in der Redaktion und kann das sicher besser beurteilen als jemand von außerhalb. 

 

Jol: In diesem Faden wird in erster Linie über Nova 31 diskutiert, nicht nur über deine Rezi. Ziehe dir daher bitte nicht Schuhe an, die nicht für dich bestimmt sind. ;-)

 

Ich gestehe dir und allen anderen selbstverständlich eine eigene Meinung zu. Das ist doch völlig klar. 

ABER: Du hast sprachlich in deiner Rezi nicht so sauber gearbeitet, wie ich das von deinen Texten gewohnt bin. Du hast der Redaktion ein Konzept unterstellt, dass es nicht gibt. Du kannst sagen, mir kommt es so vor als wenn, aber nicht: Das ist so. 

Das sind die feinen Unterschiede, die mir aufstoßen. 

Und wenn du noch einmal nachliest und den Ärger über einige Reaktionen mal außen vor lässt, wirst du sehen, was ich meine. 

 

Liebe Grüße

 

Marianne

 

Danke für den Hinweis, dass sich vieles nicht auf meine Rezi bezieht. Dann kann ich mich ja locker machen.

 

Ich will den Frauenanteil gar nicht erhöhen, das fände ich merkwürdig, denn: Es ist nicht meine Aufgabe. Aber ich hatte das Gefühl, du willst. Und das finde ich sehr löblich. Ich weiß auch nicht, was im Hintergrund läuft, aber wenn ich lese, dass gute Texte genommen würden, gleichzeitig aber die Erfahrung gemacht habe, dass ich einen Text einreiche und dieser nicht einmal gelesen wird, dann passt da was nicht zusammen. Ich als Rezensentx zeige auf, was ich sehe. Ich fühle mich nicht dafür zuständig, Lösungen aufzuzeigen.

 

Warum also habe ich dich der Lüge bezichtigt? Nun, erstmal habe ich das nicht getan. Ich habe wieder nur auf Fakten hingewiesen und zwar sich widersprechende Fakten. Du hast behauptet: Das Schlimmste was passieren kann, ist eine begründete Absage oder Zusage mit Textarbeit.

Meine Erfahrung ist: Das Schlimmste, was passiert ist (ich gehe davon aus, da ist noch Luft nach oben ist), dass der Text nicht gelesen, ich aber persönlich beschimpft wurde. Gut, ich bin keine Frau, aber ich habe meine Erfahrungen gemacht und die sind viel schlimmer als eine fundierte Absage. Über begründete Absage wäre ich froh, denn die sind echt rar. Meist gibt es Standardabsagen oder gar nichts. Aber ich bekam keine Absage nach dem Lesen des Textes, sondern ich wurde beschimpft und mir wurde gesagt, ich solle es nie wieder wagen, etwas einzureichen. Nachdem ich meinen Text zurückgezogen hatte, wohlgemerkt.

Fakt ist: Als ich über meine Erfahrungen privat mit Leuten sprach, weil mich das doch ziemlich verstört hat, sagte mir mehr als eine Person, dass sie ein ähnliches Erlebnis mit MKI gemacht hat. Und ja, das ist ein Problem. Denn das schreckt Leute ab. Ich jedenfalls habe nicht vor, mich nochmal beschimpfen zu lassen.

Trotzdem, nur um das klar zu machen: Meine Rezension war kein Racheakt. Ich bin durchaus in der Lage, zwischen den aggressiven Ausbrüchen einer Person und einer von dieser Person mit verantworteten Publikation zu unterscheiden. Wenn ich so sauer bin, dass ich die Publikation von vornherein scheiße finde, dann schreibe ich keine Rezi darüber. So viel Anstand habe ich.

 

Was mich nun vollends überrascht: Ich habe ein Konzept unterstellt? No way! Ich zitiere mich selbst:

 

 

 

 Die Nova 31 ist jedoch für mich die erste Sammlung aktueller Science-Fiction-Texte, die eine derartige Häufung von Mysogenie zeigt, dass ich nicht von einem Versehen ausgehen kann. Im Gegenteil: es wirkt auf mich wie ein Konzept. 

 

Ich habe eine Wirkung auf mich beschrieben. Das ist schon eine andere Aussage als "Da steckt doch ein Konzept dahinter!" Insofern muss ich den Vorwurf der mangelnden Sorgfalt leider zurückgeben.

 

Mittlerweile, nach diesem Austausch hier, muss ich auch die Wirkung revidieren. Meine Arbeitshypothese ist nicht mehr, dass es ein Konzept geben könnte. Sondern eher scheint mir, dass Dinge unbewusst übersehen worden sind. Texte haben ja ganz viele Aspekte und bei der Zusammenstellung der Ausgabe ist vielleicht nicht auf Mysogynie und Rassismus geachtet worden, so dass da etwas durchgerutscht ist. Vielleicht auch, weil es (bislang?) nicht als wichtige Aspekte erachtet wurde. Aber auch das ist nur eine Arbeitshypothese und die kann falsch sein.


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#134 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 17 Oktober 2022 - 17:27

Allmählich wird der Austausch wieder richtig interessant.

Begründete Absagen sind wirklich selten (wobei die Nova wohl auch Mal welche schickt), richtig tapfer ist da das Zwielicht-Magazin. Da merkt man der Absage an, dass der Text gelesen wurde und idR kann man noch etwas draus lernen.

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#135 Liza

Liza

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Geschrieben 17 Oktober 2022 - 19:24

Wow, also vielleicht nicht so schade, dass diese Diskussion verschwunden war. Von meiner Seite aus ist die Darstellung der Nova wie hier in Thread durch die Herausgeber der Grund, warum ich nicht bei Nova veröffentlichen will. Es gibt vielleicht andere Autorinnen, bei denen es andere Gründe gibt. Aber wer nicht versteht, was das Problem bei fehlender Repräsentation diverser Stimmen ist, und sich ernsthaft beschwert, Männer würden jetzt benachteiligt... Sorry, ich kann nicht mehr...

#136 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 18 Oktober 2022 - 07:46

Was man sicher fairerweise unterscheiden sollte, ist, ob man von "damals" redet, also als MKI noch Story-Redakteur war (und da wurde definitiv mehr als einmal über ausbleibende oder schroffe Antworten berichtet) oder "neuerdings", da jetzt offenbar nicht mehr MKI dafür zuständig ist, sondern Marianne. Ich bin sicher, dass sie deutlich professioneller arbeitet, daher sollte man ihr diesbezüglich eine faire Chance geben.

 

Unabhängig davon kann man natürlich gewisse Aspekte der Story-Auswahl kritisieren (wenig Diversität, politische Aspekte usw.), aber das ist ein anderes Thema. Natürlich beißt sich hier die Katze in den Schwanz: Wenn ein Magazin nicht modern wirkt, werden auch Einreichungen moderner AutorX ausbleiben. Da Nova aber ohnehin eher klassisch ausgerichtet ist (wenn man z.B. den Sekundärteil betrachtet, wo Autoren besprochen werden, die vor Jahrzehnten aktiv waren), ist das ja ein konsistentes Bild. Moderne, diverse Werke können ja an Magazine mit anderer Ausrichtung gesendet werden - ist ja nicht so, dass es die nicht gibt  :happy:


Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#137 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 18 Oktober 2022 - 07:53

Marianne stimmt das, bist du zuständig? Ich habe diesbezüglich noch keine eindeutige Aussage gehört oder gelesen.


Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

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#138 ShockWaveRider

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Geschrieben 18 Oktober 2022 - 10:11

Marianne stimmt das, bist du zuständig? Ich habe diesbezüglich noch keine eindeutige Aussage gehört oder gelesen.

 

Der Verlag ist nach wie vor der Meinung, Michael sei Story-Redakteur: (klick!)

 

Gruß

Ralf,

kann Internet


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ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
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#139 fancy

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Geschrieben 18 Oktober 2022 - 13:42

Hallo Jol, ich antworte der Einfachheit halber mal in deiner Mail: 

Danke für den Hinweis, dass sich vieles nicht auf meine Rezi bezieht. Dann kann ich mich ja locker machen.

 

Ja, lockermachen ist eine gute Idee. ;-)

 

Ich will den Frauenanteil gar nicht erhöhen, das fände ich merkwürdig, denn: Es ist nicht meine Aufgabe. Aber ich hatte das Gefühl, du willst. Und das finde ich sehr löblich. Ich weiß auch nicht, was im Hintergrund läuft, aber wenn ich lese, dass gute Texte genommen würden, gleichzeitig aber die Erfahrung gemacht habe, dass ich einen Text einreiche und dieser nicht einmal gelesen wird, dann passt da was nicht zusammen. Ich als Rezensentx zeige auf, was ich sehe. Ich fühle mich nicht dafür zuständig, Lösungen aufzuzeigen.

 

Wie immer gibt es auch hier zwei Seiten und die andere liest sich ein wenig anders. Aber Schwamm drüber, ist Geschichte. Natürlich sollte die Kommunikation mit infrage kommenden Autoren freundschaftlich geführt werden. Aber bitte bedenken, selbst ich, die eigentlich ein ausgeglichenes Wesen hat, bin nicht jeden Tag gleich gut drauf. Ich denke, das gilt für die meisten von uns. Ich denke, dass in diesem Fall ein Wort das andere gegeben hat, aber im DSFo kannst du z. B. nachlesen, dass ich selbst für die Traumorte bei den Absagen immer noch ein paar aufbauende Worte gefunden habe. 

 

 

Warum also habe ich dich der Lüge bezichtigt? Nun, erstmal habe ich das nicht getan. Ich habe wieder nur auf Fakten hingewiesen und zwar sich widersprechende Fakten. Du hast behauptet: Das Schlimmste was passieren kann, ist eine begründete Absage oder Zusage mit Textarbeit.

Meine Erfahrung ist: Das Schlimmste, was passiert ist (ich gehe davon aus, da ist noch Luft nach oben ist), dass der Text nicht gelesen, ich aber persönlich beschimpft wurde. Gut, ich bin keine Frau, aber ich habe meine Erfahrungen gemacht und die sind viel schlimmer als eine fundierte Absage. Über begründete Absage wäre ich froh, denn die sind echt rar. Meist gibt es Standardabsagen oder gar nichts. Aber ich bekam keine Absage nach dem Lesen des Textes, sondern ich wurde beschimpft und mir wurde gesagt, ich solle es nie wieder wagen, etwas einzureichen. Nachdem ich meinen Text zurückgezogen hatte, wohlgemerkt.

Fakt ist: Als ich über meine Erfahrungen privat mit Leuten sprach, weil mich das doch ziemlich verstört hat, sagte mir mehr als eine Person, dass sie ein ähnliches Erlebnis mit MKI gemacht hat. Und ja, das ist ein Problem. Denn das schreckt Leute ab. Ich jedenfalls habe nicht vor, mich nochmal beschimpfen zu lassen.

Trotzdem, nur um das klar zu machen: Meine Rezension war kein Racheakt. Ich bin durchaus in der Lage, zwischen den aggressiven Ausbrüchen einer Person und einer von dieser Person mit verantworteten Publikation zu unterscheiden. Wenn ich so sauer bin, dass ich die Publikation von vornherein scheiße finde, dann schreibe ich keine Rezi darüber. So viel Anstand habe ich.

 

Ich habe deine Rezi auch nicht als Racheakt gelesen. Ich wusste von dieser Vorgeschichte nichts, bis du es erwähnt hast. 

Aber auch hier noch mal, damit du siehst, dass ich sehr viel Wert auf Worte und deren Bedeutung lege: 

Du hast gesagt, es sei nicht so und ich würde das genau wissen. Das ist nicht wahr! Ich wusste nix davon. Also hast du mir unterstellt die Unwahrheit zu sagen. Das ist nicht nett. Ich schätze, du hast es nicht so gemeint, oder mir Kenntnisse unterstellt, die nicht da waren. Zumal die Story sich wahrscheinlich ereignet hat, bevor ich überhaupt in der Redaktion war. 

 

Was mich nun vollends überrascht: Ich habe ein Konzept unterstellt? No way! Ich zitiere mich selbst:

 

 

Und ich zitiere dich auch: 

 Insgesamt ergibt sich für mich eine sehr deutliche politische Aussage, die dazu führt, dass ich die Nova künftig nicht mehr lesen oder rezensieren werde – zumindest so lange nicht, bis mir eine deutliche Änderung des nach außen sichtbaren Konzepts zugetragen wird.

 

 

Dieses Konzept gibt es nicht. 

Zurück

 

 

Ich habe eine Wirkung auf mich beschrieben. Das ist schon eine andere Aussage als "Da steckt doch ein Konzept dahinter!" Insofern muss ich den Vorwurf der mangelnden Sorgfalt leider zurückgeben.

 

Lass uns nicht weiter Worte klauben, sondern zukünftig ein wenig mehr darauf achten, was wir wie sagen, okay?

Wir wissen jetzt, dass wir uns gegenseitig nichts Böses wollen und behalten das im Hinterkopf. Ich schätze, dann wird das mit den Missverständnissen besser werden. 

 

Mittlerweile, nach diesem Austausch hier, muss ich auch die Wirkung revidieren. Meine Arbeitshypothese ist nicht mehr, dass es ein Konzept geben könnte. Sondern eher scheint mir, dass Dinge unbewusst übersehen worden sind. Texte haben ja ganz viele Aspekte und bei der Zusammenstellung der Ausgabe ist vielleicht nicht auf Mysogynie und Rassismus geachtet worden, so dass da etwas durchgerutscht ist. Vielleicht auch, weil es (bislang?) nicht als wichtige Aspekte erachtet wurde. Aber auch das ist nur eine Arbeitshypothese und die kann falsch sein.

 

Auf diese Vorwürfe war ich auch schon eingegangen, ich habe beide in der Story nicht gefunden. Sorry, aber da haben wir völlig verschiedene Lesarten. 

 


Ich dachte (und denke eigentlich immer noch) , das Problem sie eher, dass nicht genügend Frauen bei der Nova einreichen und daher nicht genug Texte pro Ausgabe zusammenkommen

Und Jols Rezension beinhaltet eine Überlegung, warum das so sein könnte, auf die ich vorher noch nicht gekommen war und an der etwas dran sein könnte

Ja, stimmt, Yvonne, wenn es von diesen Beispielen mehr gibt, dann ist das wohl auch ein Grund. 

Du meinst, den unfreundlichen Umgang, oder?


Wow, also vielleicht nicht so schade, dass diese Diskussion verschwunden war. Von meiner Seite aus ist die Darstellung der Nova wie hier in Thread durch die Herausgeber der Grund, warum ich nicht bei Nova veröffentlichen will. Es gibt vielleicht andere Autorinnen, bei denen es andere Gründe gibt. Aber wer nicht versteht, was das Problem bei fehlender Repräsentation diverser Stimmen ist, und sich ernsthaft beschwert, Männer würden jetzt benachteiligt... Sorry, ich kann nicht mehr...

Diese Ausgabe hat keine Herausgeber und somit können die sich nicht äußern. 

Ich habe mich als Privatperson geäußert und ich habe mit keiner Silbe behauptet, Männer würden benachteiligt. 

Aber egal. du liest das aus der Diskussion raus und magst hier nicht weiter mitlesen. Das ist dein gutes Recht. 


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#140 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 18 Oktober 2022 - 13:43

Nein, Marianne, ich meinte nicht den Umgang von MKI, ich meinte dass womöglich das reaktionäre Frauenbild in den Geschichten (und Essays) die Frauen abschrecken könnte. 


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#141 fancy

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Geschrieben 18 Oktober 2022 - 13:49

Was man sicher fairerweise unterscheiden sollte, ist, ob man von "damals" redet, also als MKI noch Story-Redakteur war (und da wurde definitiv mehr als einmal über ausbleibende oder schroffe Antworten berichtet) oder "neuerdings", da jetzt offenbar nicht mehr MKI dafür zuständig ist, sondern Marianne. Ich bin sicher, dass sie deutlich professioneller arbeitet, daher sollte man ihr diesbezüglich eine faire Chance geben.

 

Unabhängig davon kann man natürlich gewisse Aspekte der Story-Auswahl kritisieren (wenig Diversität, politische Aspekte usw.), aber das ist ein anderes Thema. Natürlich beißt sich hier die Katze in den Schwanz: Wenn ein Magazin nicht modern wirkt, werden auch Einreichungen moderner AutorX ausbleiben. Da Nova aber ohnehin eher klassisch ausgerichtet ist (wenn man z.B. den Sekundärteil betrachtet, wo Autoren besprochen werden, die vor Jahrzehnten aktiv waren), ist das ja ein konsistentes Bild. Moderne, diverse Werke können ja an Magazine mit anderer Ausrichtung gesendet werden - ist ja nicht so, dass es die nicht gibt  :happy:

 

Hallo Uwe,

 

wir sind in der Redaktion dabei einige Änderungen vorzunehmen, aber bitte sei mir nicht böse, wenn ich darüber erst berichte, wenn wir sie intern verabschiedet haben. Allzu lang wird das nicht mehr dauern, insofern bitte ich um ein wenig Geduld.

 

Liebe Grüße

Marianne


Marianne stimmt das, bist du zuständig? Ich habe diesbezüglich noch keine eindeutige Aussage gehört oder gelesen.

Auch dich bitte ich noch um etwas Geduld. Vielen Dank. 


Der Verlag ist nach wie vor der Meinung, Michael sei Story-Redakteur: (klick!)

 

Gruß

Ralf,

kann Internet

Glückwunsch, Ralf. Du kannst Internet und zwar gut. ;-) 


Nein, Marianne, ich meinte nicht den Umgang von MKI, ich meinte dass womöglich das reaktionäre Frauenbild in den Geschichten (und Essays) die Frauen abschrecken könnte. 

Ach so, danke, Yvonne. Ich schätze, es gibt und gab mehrere Gründe und ich hoffe, dass es bald ebenso viele geben wird, sein Glück zu versuchen. Ja, ich bin immer schon sehr optimistisch gewesen. ;-)


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#142 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 19 Oktober 2022 - 08:32

fancy, es tut mir leid, dass ich da eine Fehlannahme hatte. Ich nahm an, wenn ich mit 6 Leuten aus der Szene spreche und mir fünf davon sagen, dass zwei Leute für unsachliche Ausbrüche bekannt sind und ich mir nichts draus machen solle, weil es mit mir nichts zu tun habe, dass du, die mit ihnen zusammenarbeit, das weißt. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass es anders sein könnte, schließlich bist du schon viel länger Teil der Szene als ich. Und das, was sich hier im Forum zeigt, spricht ja auch Bände. Also: Entschuldige bitte.

 

Ansonsten merke ich, dass ich ein Problem sehe, das leider zu ähnlichen Themen häufig ist: Die nicht nur von mir benannten Schwierigkeiten werden größtenteils vom Tisch gewischt. Ich schreibe 13 A4-Seiten über Misogynie und ein reaktionäres Frauenbild in den Texten, über Rassismus und rechts wirkende Essays, wir diskutieren seitenweise darüber - und dann kommt als Reaktion der einzigen Person aus der Redaktion, die sich diskussionsbereit zeigt:

 

 

 

Auf diese Vorwürfe war ich auch schon eingegangen, ich habe beide in der Story nicht gefunden. Sorry, aber da haben wir völlig verschiedene Lesarten.

 

Als sei es nur eine Story und als seien Rassismus und Sexismus etwas, was nicht da ist, wenn man es nicht sieht.

 

Ich denke, dass es völlig legitim ist zu sagen, dass ich da was sehe, was nicht da ist. Aber die wievielte Person bin ich, die das aufzeigt? Haben die wirklich alle Unrecht?

 

Wenn es wirklich einen Veränderungswillen gibt, ist die einzige Möglichkeit, etwas zu ändern die, den Leuten zuzuhören, die Probleme aufzeigen. Sie ernst zu nehmen. Das muss nicht unbedingt ich sein, so wichtig nehme ich mich nicht. Aber das Thema ist mir wichtig und ich sehe es auch nur, weil es Leute gab, die sich sehr darum bemüht haben, mir zu zeigen wo ich, ohne es zu wollen, Sexismen oder Rassismen reproduziere. Und ich lerne da immer weiter dazu. Das ist schmerzhaft, denn es bedeutet, die eigenen Wahrheiten und Privilegien zu hinterfragen. Aber ich erlebe es auch als unglaublich lohnenswert, weil es so bereichernd ist, andere Sichtweisen aufnehmen zu dürfen.

 

Nicht zuletzt werden progressive Schreibende nur dann Texte an die Nova senden, wenn sie die Redaktion und die Zeitschrift als sicheren, wertschätzenden Ort erleben - und zwar nicht nur für Frauen, sondern auch für nichtbinäre Personen oder PoC. So lange das nicht der Fall ist, werdet ihr keine oder nur wenige anderen Texte bekommen. Und das wäre doch wirklich schade (und wahrscheinlich mittelfristig wirklich das Todesurteil für Nova).


Bearbeitet von Jol Rosenberg, 19 Oktober 2022 - 08:33.

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#143 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 19 Oktober 2022 - 09:32

Ich hätte das sicher etwas anders formuliert, aber einen Punkt von Jol möchte ich unbedingt unterstreichen:

 

Viele von uns reproduzieren Sexismus oder Rassismus. Nicht, weil wir Sexisten oder Rassisten sind, sondern einfach aufgrund einer sehr langen und alten kulturellen Prägung. Das zu erkennen und zu sehen ist echt nicht einfach und ein langer, beschwerlicher Weg. Wenn ich darauf hingewiesen werde, ist das oft sehr unangenehm. Auch in Schwerin beim SFCD Con passiert, übrigens, und ich muss jedesmal schlucken und es läuft mir ewig hinterher und nervt mich in meinem Kopf.

Ganz verhindern kann ich es nicht, aber ich kann versuchen, dazuzulernen.

 

Es ist ja nicht nur so, dass Texte von queeren Personen, Frauen und PoC für die NOVA ausbleiben könnten, es bleiben ja auch eine ganze Menge anderer Texte aus, sei es von Allys oder von Menschen, die sich nicht sicher sind, ob in der NOVA ggf. zu viele Texte gedruckt werden, die (wie Jol anmerkt) ein reaktionäres Frauenbild reproduzieren (in fast allen Fällen sicherlich auch aus o. g. Gründen und nicht aus böser Absicht).

 

Wir brauchen ja auch nicht zu vergessen, wo wir im Genre SF herkommen! Da gab es jahrzehntelang Texte aus weißer, männlicher Sicht und die Frauen waren nur die nervigen Nebenfiguren, die wütend waren, wenn der raumfahrende, alien-bekämpfende Held mal wieder zu spät zum Essen nach Hause kam. Da uns viele dieser Texte aus anderen Gründen oder trotzdem Spaß gemacht haben, schreiben eben viele von uns noch ähnliche Texte (wenn auch abgeschwächt sicher), anstatt neue Perspektive auszuprobieren oder moderne Frauenbilder zu reproduzieren.

 

Damit ist die Nova auch nicht alleine, ähnliches haben wir ja schon in anderen 2022 erschienenen Anthologien festgestellt.

 

Ich hoffe und denke, wir kommen weiter, wenn wir uns gegenseitig auf respektvolle Art und Weise darauf aufmerksam machen und sofern Menschen wie Jol auch bereit sind, den "Erklärbär" zu spielen (they war in der Vergangenheit da oft erstaunlich geduldig), schaffen wir das auch. 

 

Da das ganze Thema emotional ist und aufgrund dieser Aufladung Diskussionen auch öfter mal in die Hose gehen, werden wir wohl alle achtsam mit Sprache umgehen müssen. Ich hoffe sehr, dass mir das in diesem Posting gelungen ist.


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#144 Dyrnberg

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Geschrieben 19 Oktober 2022 - 10:10

Viele von uns reproduzieren Sexismus oder Rassismus. .

 

Wahrscheinlich so gut wie jede:r.

 

Aber wir drehen uns mit der Debatte im Kreis, oder? Denn es bleibt die Frage, was wir mit reproduzieren von Sexismus und Rassismus in literarischer Form genau meinen. Schreibt jemand beispielsweise einen Roman über die Bedeutsamkeit des Artenschutzes von Kakapos und in dieser Geschichte tauchen als Nebenfiguren Personen aus indigenen Bevölkerungsgruppen auf, die abwertend und/oder klischeehaft beschrieben werden, dann müsste man doch mindestens folgendes differenzieren:

 

- Erfolgt die Abwertung im Text, also in der Erzählung? Dann ist dies mit hoher Wahrscheinlichkeit eine hochproblematische Form der Reproduktion.

 

- Erfolgt sie absichtlich? (Quasi hidden agenda.) Noch schlimmer.

 

- Erfolgt die Abwertung in einem Dialog? Also dass beispielsweise die Hauptfigur des Romans (ein weißer, europäischer Naturschützer Mitte 40) sich abwertend oder klischeehaft über diese Personen äußert. Dann stellt sich die Frage, passiert dies nebenbei? Passiert es immer wieder? Und wie geht der Roman selbst mit diesen Äußerungen um? Passiert dies an einer Stelle, ohne dass man nochmal darauf eingeht? Dann spricht hier wohl der Autor (un)absichtlich. Siehe oben.

 

- Wenn die Hauptfigur jedoch auf Seite 22 die Personen abwertet, aber dann nach 400 Seiten einen Läuterungsprozess durchgemacht hat und einsieht, dass er anders über diese Personen denken und reden sollte... ist es dann auch noch problematische Reproduktion? Wohl eher nicht. (Was ich hingegen verstehen würde, wäre hier das ästhetische Argument, nämlich, dass ein Leser, eine Leserin sagt: "Ja gut, ich hab's verstanden. Da wird ein Rassist zu einem guten Menschen. Das will ich aber trotzdem nicht mehr lesen. Das habe ich schon zu oft gelesen. Außerdem nervt mit die Hauptfigur auf den ersten 100 Seiten.")

 

- Oder stellen wir uns vor, die Romanfigur äußert sich abwertend - und lernt nichts dazu. Dann stellt sich mit Blick auf andere Aspekte die Frage, ob wir Leser:innen eigentlich mit der Hauptfigur mitfiebern sollen? Ist das so gewollt? Muss eine Hauptfigur immer sympathisch und gut sein? (Wenn ja, wäre die Literaturgeschichte um einiges ärmer.) Oder wird uns hier eigentlich eine Hautfigur, die wir zur Gänze kritisch reflektieren sollen? War das die Absicht?

 

Gerade dieser letzte Punkt wird meines Erachtens oft übersehen. Ich hasse es, über meine eigenen Kurzgeschichten etwas zu sagen, aber nur mal als Beispiel: In "Intervention" geht es um einen Mann, der Leute in seiner Umgebung zu mehr "Anstand" erziehen will. Ohne Lernprozess. Im Gegenteil: Am Ende wird er in seinem Projekt bestätigt. Ich als Autor würde quasi fast jedem Satz, den "meine" Hauptfigur in dieser Geschichte sagt/denkt, radikal widersprechen. Ich wollte also keine sympathische Hauptfigur erzählen (was in einer Kurzgeschichte wahrscheinlich leichter ist als in einem Roman). Und ich verstehe bei vielen Rezensionen nicht, warum Leser:innen immer davon ausgehen, dass man es mit einer sympathischen, guten Figur zu tun haben sollte. Siehe... Weltliteratur. Die Brüder Karamasov will ich zwar nicht als Nachbarn... aber ich will über sie lesen.


Bearbeitet von Dyrnberg, 19 Oktober 2022 - 10:11.


#145 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 19 Oktober 2022 - 10:19

Ich glaube, ich finde es auch am einfachsten, ein konkretes Beispiel herauszupicken, danke für den Ansatz, Dyrnberg.

 

Nehmen wir Roald Dahls Kinderbuch "Charlie und die Schokoladenfabrik". An sich ein tolles Buch (wenn auch die meisten Figuren auf genau EINE Eigenschaft reduziert werden, aber okay, Zielgruppe und so.)

Es ist aber von 1963 und ich merke eben beim Vorlesen, dass der Kolonialismus nicht kritisch hinterfragt wurde.

 

Mister Wonka, der Besitzer der Schokoladenfabrik hat in Übersee einige "Umpa-Lumpas" eingesammelt, ein Naturvolk, das total auf Kakaobohnen steht. Die Umpa-Lumpas sind frei erfunden (erinner aber an Pygmäen). Sie sind winzig klein, tragen in den Illustrationen nur einen Lendenschurz. Sicher inspiriert von Völkern in Äquatornähe. Wonka "rettet" die Umpa-Lumpas in seine Schokoladenfabrik, wo sie glücklicher sind als in ihrer Heimat und für ihn arbeiten. Dabei benutzt er sie für Experimente und sie testen neue Süßigkeiten. Zwar kommen sie nicht zu Schaden, das würde ich aber als reines Glück bezeichnen. Wonka ist "seinen" Umpa-Lumpas zugetan und behandelt sie keineswegs schlecht, ich würde aber absolut sagen, dass er nicht auf Augenhöhe mit ihnen kommuniziert.

 

Das ist 1963 vermutlich niemandem aufgefallen, 2022 würde man aber sagen, dass Dahl mit dieser Darstellung Rassismus reproduziert (obwohl ich sicher bin, dass er keinesfalls ein Rassist war). Wenn ich das meiner Tochter vorlese, ist es mir wichtig, mit ihr darüber zu sprechen, dass man das heute nicht mehr so schreiben würde und warum. (Wobei, wenn ich ein wenig google, gibt es durchaus kritische Artikel, die genau das bemängeln, nämlich die "Sklaven" von Mister Wonka, was der richtige Begriff ist, offenbar arbeiten die für Kost und Logis.)

 

Ich hoffe, das ist ein ausreichend wenig emotional beladenes Beispiel, um zu illustrieren, was ich meine.


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#146 J. A. Hagen

J. A. Hagen

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Geschrieben 19 Oktober 2022 - 10:29

Ich hoffe und denke, wir kommen weiter, wenn wir uns gegenseitig auf respektvolle Art und Weise darauf aufmerksam machen und sofern Menschen wie Jol auch bereit sind, den "Erklärbär" zu spielen (they war in der Vergangenheit da oft erstaunlich geduldig), schaffen wir das auch.

 

Ich sehe das auch so. Für mich macht es einen Unterschied, ob ich unbewusst ein Klischee oder einen Stereotypus verwende, weil ich ihn durch jahrzehntelangen Konsum von Filmen, Serien, Büchern bzw. Videospielen verinnerlicht habe, oder ob ich mir des Klischees bewusst bin und es daher variiere, breche oder sogar absichtlich einsetze.
 

Es schadet mir nicht, wenn ich nach Rückmeldungen zu einer Geschichte meinen Standpunkt hinterfrage. Ich kann ihn ja wieder einnehmen – oder verändern.


Bearbeitet von J. A. Hagen, 19 Oktober 2022 - 11:22.

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#147 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 19 Oktober 2022 - 11:27

Ich habe mich ja in meiner Rezension bemüht, genau diese Frage zu stellen und zu untersuchen. Und habe selbst gerade vor drei Tagen einen Roman veröffentlicht, in dem eine der Hauptfiguren ein misogynes und rassistisches Arschloch ist. Aber eben auch nicht nur, Pako ist so viel mehr. Die Frage, wie ich über eine solche Figur schreiben kann, ohne die -ismen nur zu reproduzieren, sondern auch in Frage zu stellen, ist alles andere als leicht. Es gibt wahrscheinlich keine allgemeingültigen Regeln dafür und man müsste für jeden individuellen Text Lösungen suchen. Genau das macht ja Sensitivity Reading und das hat in meinem Fall vor ein Vorwort plädiert. Ob das nun für alle eine gelungene Lösung ist, sei mal dahingestellt - wahrscheinlich gibt es so eine Lösung nicht. Aber ein Bemühen - das ist es, worum es mir hier geht.

 

Natürlich kann es nicht darum gehen, dass in Texten keine Hausfrauen oder schlagenden Männer, keine rassistische Unterdrückung oder keine Transfeindlichkeit auftauchen darf. Denn das sind wichtige Themen, die auch in der SF behandelt werden sollten. Aber wenn ich eine Zeitschrift habe, in der ich sogar Vorworte zu den Texten schreibe, dann habe ich doch alle Handhabe der Welt! Diese nicht zu nutzen, ist mE eine Verschwendung.

Als Beispiel nehme ich mal den "Report der Magd": Da ist eine zutiefst misogyne Welt geschildert. Frauen werden ausgebeutet, systematisch entmündigt, regelmäßig vergewaltigt usw. Atwood hat es aber bereits 1985 hinbekommen, diesen Text zu schreiben und im Weltenbau klarzumachen, warum das so ist. Dadurch gelingt es ihr, den in unserer Welt vorhandenen Sexismus deutlich werden zu lassen - durch Überspitzung und auch durch ihre Perspektive der Unterdrückten. Der Report der Magd mE ein feministischer Text.

Aber wenn es einen Text gibt, der in der Zukunft spielt, und es kommen keine Frauen drin vor, ohne dass das erklärt wird, dann wirkt es eher wie eine unhinterfragte Fortschreibung jetziger Welten. Wenn dann noch in einer Textsammlung mehrere oder gar sogar die Mehrzahl solcher Texte sind, dann wirkt das wie eine Sammlung unhinterfragter Fortschreibungen. Und wenn man dann noch in einem Vorwort etwas schreibt, das sich über genderqueere Personen lustig macht ... tja. Dann muss man sich über die Wirkung nicht wundern.

 

Ich plädiere also in Anlehnung an meine Vorschreiber*innen nicht dafür, keine Klischees mehr zu verwenden (geht gar nicht, denke ich), sondern bewusst (und durchaus auch spielerisch) damit umzugehen. Und wenn uns jemand darauf hinweist, dass wir eins unwissentlich reproduziert haben, den Schmerz zu verdauen und es sich interessiert anzusehen. Mir jedenfalls passiert sowas ständig. Leider. 


Bearbeitet von Jol Rosenberg, 19 Oktober 2022 - 11:29.

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#148 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 19 Oktober 2022 - 12:38

Zu einer etwaigen rassistischen oder frauenfeindlichen Tendenz der Erzählungen kann ich mangels Lektüre nichts sagen, aber ich finde es doch bezeichnend, dass die beiden Sekundärtexte ausgerechnet Houellebecq und Jünger gewidmet sind. Das mag Zufall sein, und es ist ja auch möglich, dass die Texte kritisch mit den Autoren verfahren (obwohl ich Jols Rezension etwas anderes entnehme), aber wenn man sich im nicht-literarischen Teil just auf diese beiden – sagen wir mal: nicht unumstrittenen – Autoren kapriziert, ist das ja auch ein Statement.

 

Da ich in der Vergangenheit schon um einen Aufsatz für NOVA angefragt wurde, weiss ich, dass in diesem Bereich nicht bloss eine Auswahl dessen veröffentlicht wird, was eingereicht wurde, dass die Redaktion hier sehr wohl steuert, was reinkommt.


Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#149 Mammut

Mammut

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Geschrieben 19 Oktober 2022 - 13:12

Da möchte ich mal auf den sehr interessanten Artikelteil in Nova 28 hinweisen:

https://scifinet.org...28/#entry393647

 

...bzw. hier:

https://sebesta-sekl...keiten-nova-28/



#150 J. A. Hagen

J. A. Hagen

    Cybernaut

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Geschrieben 19 Oktober 2022 - 13:38

Das mag Zufall sein, und es ist ja auch möglich, dass die Texte kritisch mit den Autoren verfahren (obwohl ich Jols Rezension etwas anderes entnehme), aber wenn man sich im nicht-literarischen Teil just auf diese beiden – sagen wir mal: nicht unumstrittenen – Autoren kapriziert, ist das ja auch ein Statement.

 

Hierzu aus dem Essay Wolfgang Asholts  über Houellecq:

"Was die ideologische Positionierung angeht, versucht Houellebecq nicht ohne Erfolg, trotz seiner Markstrategie im Kontext eines großen Verlages (Flammarion/Hachette), sich marginal zu positionieren, um in den kulturellen, sozialen und politischen Debatten die Aura des Tabubruchs in Anspruch zu nehmen, als des nahezu einzigen französischen Schriftstellers, der es in zolascher Tradition wagt, eine Position einzunehmen, die mit der politischen Correctness bricht.
 

[...]

Mir scheint jedoch, dass die Kombination und Kopräsenz von politisch vielleicht 'unkorrektem' Nihilismus mit Absicherungsstrategien, die mit diesem konkurrieren, dem Werk seinen undurchsichtigen und fragwürdigen Charakter verleihen."

 

 

Die Fettungen stammen von mir. Wolfgang Asholt wirft im Essay auch die Frage auf, ob Houellebeqs Provokationen oder Tabubrüche kalkuliert sind, damit das jeweilige Werk im Gespräch bliebt.

Das heißt, dass der Text keine Lobeshymne auf Houllebecq ist. Ich nehme ihn eher als kritisch wahr.
 

 

Der Essay über Jüngers Geschichte Gläserne Bienen enthält auch den Lebenslauf Jüngers. Man kann sich also selber ein Bild von Jünger machen oder den Essay als Ausgangspunkt für eigene Recherchen nehmen.

 

@simifilm:

Jol schreibt u.a.:

Houellebecq instrumentalisiert „kulturell-religiös-rassische Differenzen“ (sic!) in seinen Romanen durchgehend, wie Asholt schreibt, es handelt sich also um einen offen rassistischen Autoren. Asholt belegt dies sehr eindrücklich mit Zitaten, wobei er den Rassismus fortschreibt, indem er rassistische Begriffe (N-wort u.a.) und Behauptungen wiederholt benutzt und ausführlich Passagen zitiert, ohne sich vom wissenschaftlich überholten Konzept race zu distanzieren. Asholts Position zum Zitierten wird dabei nicht klar, er weist nur wiederholt darauf hin, dass sich Houellebecqs Rassismus und Islamfeindlichkeit in Deutschland besser verkaufe als in Frankreich. Ebenfalls deutlich wird, dass Houellebecqs Gesinnungswandel angezweifelt werden kann.

 

und über den anderen Essay:

 

Ich gebe zu, ich habe meine Schwierigkeiten mit den verquast wirkenden Äußerungen dieses Essays – und vor allem mit den politischen Implikationen, die Mackasare sich anscheinend nicht traut, offen zu formulieren. Wünscht er sich eine Rehabilitierung von Jünger, da er meint, auch Autoren aus dem rechten Spektrum hätten eine weitreichende Rezeption verdient? Für mich liest sich das so und es entspricht ganz und gar nicht meinem Standpunkt.

 

Das heißt, dass es Jols Rezension schon zu entnehmen ist, dass wenigstens einer der Texte kritisch mit dem Autoren bzw. dessen Werk umgeht. Ob das aus Jols Sicht kritisch genug ist, weiß ich nicht.

Da Wolfgang Asholt Michel Houllebecq nicht persönlich kennt und auch dessen Gedanken nicht lesen kann, kann er letztlich nur aufgrund des Materials spekulieren, dass ihm vorlag. Ob Asholt den Rassismus fortschreibt, wie Jol behauptet, weiß ich nicht. Dazu muss ich die entsprechenden Passagen erneut lesen. Jol macht jedoch deutlich, wie Jol zu der Ansicht kommt.


Bearbeitet von J. A. Hagen, 19 Oktober 2022 - 14:05.

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