Ein neuer Anschlag -
Im Zuge der letzten Frage „Keine Fantasy in der DDR und autoritären Staaten?“ ist mir ein altes „Hoppala“ wieder aufgefallen. Kinderliteratur, teilweise auch Jugendliteratur mit phantastischem Einschlag wird sehr oft nicht der Phantastik zugerechnet. Zugegeben, Kinderliteratur ist schon ein eigenes Kapitel der Literatur, aber was hat das mit der Genrezugehörigkeit zu tun? †¦
Dazu noch der Blogbeitrag
Ist also die Kinderliteratur (inkludiert mit Phantastik) etwas ganz Eigenes und sollte es das auch bleiben oder sollte man sich im Phantastiklager vermehrt um diese Form der Phantastik kümmern und besser in den Blickpunkt rücken? Schätzt man phantastische Kinderliteratur zu wenig? Ist Kinderliteratur nur was für Spezialisten?
Fragen über Fragen - wer kann helfen #2: Warum tut man sich so schwer Kinder- und Jugendlichenliteratur als Phantastik zu verorten?
#1
Geschrieben 18 August 2021 - 07:16
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#2
Geschrieben 18 August 2021 - 08:37
Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist, diese Kategorien in dieser absoluten Art und Weise gegeneinander auszuspielen. Es ist primär eine Frage der Perspektive.
Du hast natürlich recht, dass Kinder- und Jugendliteratur nicht in gleicher Art und Weise ein Genre ist wie SF oder Fantasy, da bei Ersterer die Definition über das intendierte Publikumssegment geschieht, bei den anderen dagegen anhand inhaltlicher und formaler Kriterien. Das ist aber nicht sonderlich ungewöhnlich, man nehme etwa Genres wie Porno oder Horror, die primär über den angestrebten Affekt definiert werden und bei denen Inhalte wiederum nicht zur Definition taugen, oder Kategorien wie Animations- und Dokumentarfilm, bei denen man sich ewig streiten kann, ob das nun Genres sind oder nicht (im Englischen sind es eindeutig Genres, im Deutschen wird hier gerne zwischen "Genre" und "Gattung" unterschieden).
Kurz: Es gehört zum Wesen von Genres, dass sie nicht einheitlich definiert werden.
Es ist ebenso normal, dass man einen Gegenstand aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten kann. Man kann natürlich hingehen und sagen, dass einen die Frage, für wen ein Buch gedacht ist, nicht interessiert und man sich nur auf Kategorien wie SF, Märchen oder Fantasy konzentriert. In der Realität würden aber nicht allzu viele glücklich werden, wenn z.B. in einer Buchhandlung Kinder- und Jugendliteratur wahllos mit Büchern vermischt würden, die sich an Erwachsene richten. Hier existieren ganz praktische Gründe, warum es ein Regal für Kinderbücher und eines für SF gibt. Man will, dass der potenzielle Kunde schnell das findet, das ihn interessiert.
Wen man wiederum die Forschungsperspektive anschaut, ist wohl auch die Geschichte der einzelnen Fächer wichtig. Aus verschiedenen Gründen konzentrieren sich die Literaturwissenschaften traditionell auf "gehobene" Literatur für Erwachsene, Kinder- und Jugendliteratur hat man anderen Disziplinen überlassen. Daraus entstehen dann ganz unterschiedliche Kategorisierungen.
Bearbeitet von simifilm, 18 August 2021 - 10:33.
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#3
Geschrieben 18 August 2021 - 09:15
Ich sehe es ähnlich wie simifilm. Kinder- oder Jugendbuch und Phantastik-Buch sind zwei Merkmale, die sich nicht ausschließen. Wenn Bücher in einer Buchhandlung, Bücherei oder einer Datenbank als Kinder- und Jugendbuch deklariert sind und nicht als Phantastik-Buch, dann vermutlich aus dem Grund, dass man nur ein Merkmal angeben kann oder ein Merkmal als übergeordnetes Merkmal angeben/benutzen kann. Beispielsweise sind in Büchereien Bücher, die die oben genannten beiden Merkmale besitzen in den Kinder- und Jugendregalen zu finden und folgerichtig auch in der Datenbank der Bücherei dort eingetragen. Erst als Unterkategorie tauchen dann Genres auf, die sich auf den Inhalt beziehen.
Diese Einordnung ist sinnvoll, da ja die Regalordnung und die Datenbanken helfen sollen, das zu finden, was die Leser suchen. Sowohl für Kinder- und Jugendliche als auch für Erwachsene wären die Suchen schwieriger, wenn Kinder- und Jugendliteratur und Erwachsenenliteratur vermischt würden.
#4
Geschrieben 18 August 2021 - 09:33
So ähnlich sehe ich das auch. Im Handel, aber auch in Literatur-Foren u.ä. ist eben meist nur genau 1 Genre pro Buch vorgesehen. Und bei Fantasy mir einem jungen Protagonisten muss sich dann eben jemand entscheiden, ob es unter "Fantasy" ODER unter "Jugendbuch" einsortiert wird. Solche Überschneidungen gibt es oft. Beispielsweise gibt es ja auch Fantasy-Krimis oder Jugend-Krimis - und sogar Fantasy-Jugend-Krimis. Und da historische Stoffe ja beispielsweise auch als Genre etabliert sind, gibt es noch viel mehr Kombinationsmöglichkeiten. Da sollten Literatur-Communtitys und Onlinehandel mal die Möglichkeit schaffen, pro Buch mehrere gleichberechtigte Genres anzugeben. Im stationären Handel ist die Regalzuordnung natürlich komplizierter. Aber auch da könnte man am Krimi-Regal z.B. den Hinweis anbringen: "Peter-Grant-Krimis finden Sie im Fantasy-Regal."
#5
Geschrieben 18 August 2021 - 13:24
Nun, wie sag' ich's?
Mir ist schon klar, dass es verkaufstechnisch und genremäßig Gründe gibt Kinder- und Jugendliteratur auseinanderzuhalten.
Um das geht's mir nicht.
Mir geht's darum, dass es z.B. einige Werke der Kinder- und Jugendliteratur gibt die es in den Kanon der "Erwachsenen"-Literatur geschafft haben. "Der Hobbit", die "Narnia-"Trilogie, "Peter Pan", "Alice im Wunderland" und Fortsetzung, "Die unendliche Geschichte" und vielleicht noch eine Handvoll weiter Werke. Oder ist es eigentlich umgekehrt. Ist es Erwachsenenliteratur, die es in die Kinderliteratur geschafft hat?
Was ist aber mit dem Rest und im Besonderen mit neueren Werken? Hört man z.B. etwas von der "Tintenwelt"? Wie sieht's mit den "Zamonien"-Werken aus? Ist die "Panem-Welt" Kinder- oder Erwachsenenliteratur? Kann sie beides sein? Da wird's schon ruhiger. Von der großen Masse der Kinderliteratur mit phantastischem Hintergrund hört man eigentlich nichts. Was sind die Renner der derzeitigen Halbwüchsigen-Literatur mit phantastischem Einschlag und was zeichnet sie aus?
Ist "Bibi Blocksberg" Phantastik? Ist Pipi Langstrumpf Phantastik? Ist Tom Turbo Phantastik?
Dabei sollte je eigentlich gerade diese Literatur Kinder- und Jugendliche an die Erwachsenenwelt heranführen. Ist es wünschenswert es phantastisch krachen zu lassen oder sollte dies eher im realen Ton passieren?
Die Phantastik-Szene blendet aber gerade diese Literatur fast vollständig aus und meine Frage wäre eigentlich - ist das wünschenswert und gesund für die Szene. Oder sind die Kinder- und Jugendlektüren aus Sicht der Phantastikszene solcher Schrott, dass man nur nicht anstreifen sollte? Kann man die phantastische Kinder- und Jugendliteratur nicht vernünftig einbinden und sollte sie der grundsätzlich eine eigene Szene bilden, die sich damit auseinandersetzt und sie hegt und pflegt? Gibt es eine solche Szene?
Wobei ich hier in erster Linie von der deutschsprachigen Literatur spreche, da ich fremdsprachige Literatur nicht verfolge †¦
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#6
Geschrieben 18 August 2021 - 13:45
Mir geht's darum, dass es z.B. einige Werke der Kinder- und Jugendliteratur gibt die es in den Kanon der "Erwachsenen"-Literatur geschafft haben. "Der Hobbit", die "Narnia-"Trilogie, "Peter Pan", "Alice im Wunderland" und Fortsetzung, "Die unendliche Geschichte" und vielleicht noch eine Handvoll weiter Werke. Oder ist es eigentlich umgekehrt. Ist es Erwachsenenliteratur, die es in die Kinderliteratur geschafft hat?
Was ist aber mit dem Rest und im Besonderen mit neueren Werken? Hört man z.B. etwas von der "Tintenwelt"? Wie sieht's mit den "Zamonien"-Werken aus? Ist die "Panem-Welt" Kinder- oder Erwachsenenliteratur? Kann sie beides sein? Da wird's schon ruhiger. Von der großen Masse der Kinderliteratur mit phantastischem Hintergrund hört man eigentlich nichts. Was sind die Renner der derzeitigen Halbwüchsigen-Literatur mit phantastischem Einschlag und was zeichnet sie aus?
Ist "Bibi Blocksberg" Phantastik? Ist Pipi Langstrumpf Phantastik? Ist Tom Turbo Phantastik?
Mir scheint die Gegenüberstellung, die du hier vornimmst, nach wie vor nicht wirklich sinnvoll. Es ist ja nun mal eine Tatsache, dass Erwachsene primär Literatur für Erwachsene und nicht Kinderliteratur lesen. Das bedeutet überhaupt nicht, dass Kinderliteratur per se Schrott ist, sondern lediglich, dass sich die Erwartungen und Ansprüche ändern.
Zwar gibt es gewisse Werke der Kinderliteratur, die es in den allgemeinen Literaturkanon geschafft haben (wobei auch dieser Kanon gar nicht so eindeutig und fix ist), aber ich würde behaupten, dass das diese eher Ausnahmen darstellen und es dafür oft spezifische Gründe gibt. So sind z.B. Carrolls Alice-Bücher nur bedingt reine Kinderbücher bzw. enthalten viele Scherze und Absurditäten, die sich an ein erwachsenes Publikum richten. Und C. S. Lewis ist wohl auch vor allem deshalb kanonisiert, weil er auch für Erwachsene schrieb. Etc. etc.
Nun kann man das ungerecht finden (beispielsweise halte ich †‹Krabat für ganz grosse Literatur †¦), aber es ist auch irgendwie unvermeidlich. Das intendierte Publikum ist nun mal ein anderes. Wobei ich hier auch zwischen Kinder- und Jugendliteratur unterscheiden würde. Zumindest Young-Adult-Literatur wie The Hunger Games kann sich kaum über mangelnde Aufmerksamkeit beklagen (und Harry Potter auch nicht). Diese wurden und werden sowohl vom Feuilleton als auch von der Wissenschaft sehr wohl wahrgenommen.
Spezifisch dazu:
Dabei sollte je eigentlich gerade diese Literatur Kinder- und Jugendliche an die Erwachsenenwelt heranführen. Ist es wünschenswert es phantastisch krachen zu lassen oder sollte dies eher im realen Ton passieren?
Das ist nach meinem Dafürhalten eine ganz andere Frage, die mit dem Rest eigentlich gar nichts zu tun hat. Wobei hier die Frage wäre: Wer wünscht hier denn?
Bearbeitet von simifilm, 18 August 2021 - 13:50.
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#7
Geschrieben 18 August 2021 - 17:39
Bevor diese Kategorien also diskutiert werden können, müsste (wie Simi schon erklärt hat) gesagt werden, wer überhaupt Adressat ist: Buchhandel, Verlage, Leser, Fandom, Literaturkritik, ...?
#8
Geschrieben 18 August 2021 - 21:23
Tja, die Frage nahm ihren Ausgang von der Behauptung, dass die Steinmüllers Ende der 80 Jahre, vor Fall der Mauer, den ersten "echten" Fantasyroman der DDR, geschrieben haben, der dann nicht mehr veröffentlicht wurde (zumindest in der DDR). Auf die Frage ob denn in der (ganzen) Geschichte der DDR keine Fantasy geschrieben wurde (sonst könnte ja der Roman nicht der erste Fantasyroman sein), kamen dann die Anmerkungen, dass wohl Fantasy geschrieben wurde, aber diese Fantasy nicht als solche rezipiert wurde, sondern als Märchen, Märchenhaft - jedenfalls als Kinderliteratur.
Wenn also Fantasy geschrieben wurde, diese Texte (nur!) als Kinderliteratur wahrgenommen wurden, so könnte man daraus ableiten, dass phantastische Kinderliteratur weder bei den Lesern, noch in den Verlagen, noch im Fandom als "gültige" Fantasy gilt.
War das so? Ist das noch so? Und wenn ja, was bedeutet das für die Blase "Phantastische Literatur"
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#9
Geschrieben 18 August 2021 - 22:04
Mir ist nach wie vor nicht recht klar, an was genau du dich hier abarbeitest.
Dass bestimmte Stoffe und Darstellungensweise als für Kinder geeignet werden und andere nicht, ist doch normal (wobei es hier - und auch das ist nicht erstaunlich - kulturell grosse Unterschiede gibt). So dürfte es nicht sonderlich viele Bilderbücher für Erwachsene geben, und beispielsweise sind auch tierische Protagonisten in Kinderbüchern weitaus häufiger als in Büchern für Erwachsene. Umgekehrt gibt es wenig Kinderbücher, die Krieg und generell Mord und Totschlag zum Thema haben.
Aus verschiedenen Gründen gelten Märchenstoffe in unseren Breitegraden als besonders kindertauglich, was historisch gesehen allerdings wohl eher ein junges Phänomen darstellt. Märchen waren ursprünglich nicht speziell für Kinder gedacht, und selbst die Grimm'schen Märchensammlungen waren ursprünglich nicht für ein kindliches Publikum konzipiert. Warum Märchen ab einem gewissen Zeitpunkt als Kinderliteratur gelten, dazu wurde sicher schon viel Gescheites geschrieben, aber da gibt es Berufenere als mich, die dazu was sagen können.
Dass in einem Staat, der die Produktion von Literatur genau kontrolliert, wie das in der DDR der Fall war, Vorgaben gemacht werden, welche Literatur für welches Publikum geeignet ist, ist auch nicht ungewöhnlich.
Aber um deine Frage, soweit ich sie verstehe, zu beantworten: Ja, es wird meist zwischen "echter" Literatur für Erwachsene und solcher für Kinder unterschieden. Wie stichhaltig oder sinnvoll diese Unterscheidung ist, darüber kann man wohl diskutieren. Fakt ist aber, dass diese Unterscheidung meist gemacht wird. Genau so, wie es in vielen Restaurants auf der Speisekarte ein Kindermenü hat, obwohl sich der Stoffwechseln von Kindern und der von Erwachsenen nicht grundlegend unterscheidet. Sehr viel mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen.
Bearbeitet von simifilm, 18 August 2021 - 22:15.
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#10
Geschrieben 19 August 2021 - 09:13
Ich hab als Kind und Jugendlicher Bücher explizit gemieden, die als Kinderbuch deklariert waren. Allerdings fanden sich die gefühlt meisten SF-Bücher in der Buchreihe Spannend Erzählt vom Verag Neues Leben und war wohl in erster Linie an Jugendliche gerichtet.
In der Bibliothek bin ich zuerst stets zum SF-Regal gegangen.
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#11
Geschrieben 19 August 2021 - 10:12
...
Wenn also Fantasy geschrieben wurde, diese Texte (nur!) als Kinderliteratur wahrgenommen wurden, so könnte man daraus ableiten, dass phantastische Kinderliteratur weder bei den Lesern, noch in den Verlagen, noch im Fandom als "gültige" Fantasy gilt.
War das so? Ist das noch so? Und wenn ja, was bedeutet das für die Blase "Phantastische Literatur"
Ich glaube, heute ist das nicht mehr in dem Maße so, vor 50 Jahren war das aber noch anders. Beispielsweise wurde Star Trek, dass in den USA meines Wissens nie als Kinder- oder Jugendserie konzipiert war, vom ZDF ja ursprünglich auch zu klassischen 'Kinderfernseh-Zeiten' ausgestrahlt.
Wahrscheinlich galt es damals für die Allgemeinheit nicht als 'chic', sich als Erwachsener noch für solche unrealistischen Geschichten zu interessieren.
Bearbeitet von FrankW, 19 August 2021 - 10:14.
#12
Geschrieben 19 August 2021 - 11:07
Ich glaube, heute ist das nicht mehr in dem Maße so, vor 50 Jahren war das aber noch anders. Beispielsweise wurde Star Trek, dass in den USA meines Wissens nie als Kinder- oder Jugendserie konzipiert war, vom ZDF ja ursprünglich auch zu klassischen 'Kinderfernseh-Zeiten' ausgestrahlt.
Wahrscheinlich galt es damals für die Allgemeinheit nicht als 'chic', sich als Erwachsener noch für solche unrealistischen Geschichten zu interessieren.
Deshalb haben die Programmverantwortlichen damals ja auch "Doctor Who" abgewählt, weil es ihnen zu unrealistisch = zu versponnen war:
https://de.wikipedia...wiki/Doctor_Who Unterpunkt: "Doctor Who in Deutschland"
... ja.
Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,
der dumme Mensch nach Schuldigen.
(Verfasser unbekannt)
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#13
Geschrieben 19 August 2021 - 12:12
Ich hab als Kind und Jugendlicher Bücher explizit gemieden, die als Kinderbuch deklariert waren. Allerdings fanden sich die gefühlt meisten SF-Bücher in der Buchreihe Spannend Erzählt vom Verag Neues Leben und war wohl in erster Linie an Jugendliche gerichtet.
In der Bibliothek bin ich zuerst stets zum SF-Regal gegangen.
Tja, ging mir, eher unbewusst, ebenso. Kinderbücher fand ich damals schrecklich blöd, warum auch immer.
Carpe diem!
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#14
Geschrieben 19 August 2021 - 13:43
Erneut ist es wichtig, zu differenzieren, wer diese Wahrnehmung wann(!) hatte: In der DDR gab es ja zunächst gar kein erwachsenes Genre namens "Fantasy". Es gab nur Kinderbücher und Märchen.Tja, die Frage nahm ihren Ausgang von der Behauptung, dass die Steinmüllers Ende der 80 Jahre, vor Fall der Mauer, den ersten "echten" Fantasyroman der DDR, geschrieben haben, der dann nicht mehr veröffentlicht wurde (zumindest in der DDR). Auf die Frage ob denn in der (ganzen) Geschichte der DDR keine Fantasy geschrieben wurde (sonst könnte ja der Roman nicht der erste Fantasyroman sein), kamen dann die Anmerkungen, dass wohl Fantasy geschrieben wurde, aber diese Fantasy nicht als solche rezipiert wurde, sondern als Märchen, Märchenhaft - jedenfalls als Kinderliteratur.
Wenn also Fantasy geschrieben wurde, diese Texte (nur!) als Kinderliteratur wahrgenommen wurden, so könnte man daraus ableiten, dass phantastische Kinderliteratur weder bei den Lesern, noch in den Verlagen, noch im Fandom als "gültige" Fantasy gilt.
War das so? Ist das noch so? Und wenn ja, was bedeutet das für die Blase "Phantastische Literatur"
Im Westen und insbesondere später war das anders. Kinder- und Jugendliteratur wie "Ronja Räubertochter", "Jim Knopf" oder "Harry Potter" wurden durchaus auch als Fantasy wahrgenommen und eingeordnet, zumindest von Leuten, denen das wichtig war (Fandom, Kritik). Das kann man in den Fanzines von damals nachlesen: Science Fiction Times, usw. Klar, anderen war das egal - waren ja Kinderbücher - solche Leute gibt es heute auch noch.
#15
Geschrieben 19 August 2021 - 14:42
Assoziative These: Der Buchsektor für Jugendliche (grob definiert: was Leute zwischen 10 und 16 Jahren lesen) ist zu 80% von Phantastik geprägt. Selbst ohne Harry Potter wäre das so.
Nur eine These, die (1) vielleicht völlig an der Realität vorbeigeht und (2) wahrscheinlich gar keinen Sinn macht, weil "Phanastik" eben nicht definiert werden kann, aber wenn ich mir anschaue, wie ein typisches Jugendbuchregal in einem Buchgeschäft oder einer Bücherei in meiner Kindheit aussah (Krimis, Krimis, Krimis), und was meine Kinder nun so anschleppen (Phantasik, Phantastik, und wenn ein Krimi, dann oft mit phantastischen Elementen), habe ich den Eindruck, da hat ein "Genre" etwas erobert. Und zwar die Jugend. In der Stadtbücherei, die ich mit meinen Kindern frequentiere, ist die Jugendliteratur rund um Phantastik ein eigener Gang. Der Rest? All die Pferde-, Krimis und Verliebtsein-Bücher? Vernachlässigbar.
Wie gesagt: Nur assoziativ. Und wahrscheinlich sinnbefreit.
#16
Geschrieben 19 August 2021 - 16:30
Nur eine These, die (1) vielleicht völlig an der Realität vorbeigeht und (2) wahrscheinlich gar keinen Sinn macht, weil "Phanastik" eben nicht definiert werden kann, aber wenn ich mir anschaue, wie ein typisches Jugendbuchregal in einem Buchgeschäft oder einer Bücherei in meiner Kindheit aussah (Krimis, Krimis, Krimis), und was meine Kinder nun so anschleppen (Phantasik, Phantastik, und wenn ein Krimi, dann oft mit phantastischen Elementen), habe ich den Eindruck, da hat ein "Genre" etwas erobert. Und zwar die Jugend. In der Stadtbücherei, die ich mit meinen Kindern frequentiere, ist die Jugendliteratur rund um Phantastik ein eigener Gang. Der Rest? All die Pferde-, Krimis und Verliebtsein-Bücher? Vernachlässigbar.
Nein, nein, das ist schon etwas, was meiner Frage dient: Wurde also die Kinderliteratur nicht wahrgenommen, weil sie per se phantastich war/ist und daher ausgeblendet wurde? Ist die Kinderliteratur so phantastisch geprägt, dass sie schon Genreliteratur ist? und wenn ja, warum findet man dann in den Bibliographien zur Phantastik keine Kinderbücher (in der Regel)?
Es wird schon †¦
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#17
Geschrieben 19 August 2021 - 17:35
Ich vermute mal, früher war das einfach zu viel Aufwand, da mussten eben Grenzen gezogen werden. Heute sind das ja Crowd-Aktivitäten, da kann alles mit rein.
Bearbeitet von Naut, 19 August 2021 - 17:36.
#18
Geschrieben 19 August 2021 - 21:06
Man kann die Frage auch von einer anderen Seite angehen: Was macht ein Buch zu einem Jugend- oder Kinderbuch? Wenn man die Frage stellt, gehen viele davon aus, dass das Alter des Protagonisten fast automatisch auch das Alter der Zielgruppe bestimmt. Oder anders gesagt, halten viele ein Fantasy-Buch automatisch für ein Jugendbuch, nur weil die Hauptfigur in diesem Alter ist. Ich bin mir nicht so sicher, ob dieser Zusammenhang immer stimmig ist.
#19
Geschrieben 19 August 2021 - 21:19
Die Phantastik-Szene blendet aber gerade diese Literatur fast vollständig aus und meine Frage wäre eigentlich - ist das wünschenswert und gesund für die Szene.
So dramatisch sehe ich das von außen nicht, in diesem Forum gibt es z.B. den Thread rund um "Kindertaugliche SF" - dort wurden in der Vergangenheit auch SF-Romane empfohlen, die in erster Linie junge Leser*innen adressieren.
Oder sind die Kinder- und Jugendlektüren aus Sicht der Phantastikszene solcher Schrott, dass man nur nicht anstreifen sollte?
Dies betrifft die Frage der Bewertung. Hierzu müsste man sich aber - wie ja auch im Falle von Werken, die sich speziell an Erwachsene richten - den einzelnen Kinder- und Jugendroman anschauen, eine pauschale Antwort ist nicht möglich.
#20
Geschrieben 20 August 2021 - 05:31
Man kann die Frage auch von einer anderen Seite angehen: Was macht ein Buch zu einem Jugend- oder Kinderbuch? Wenn man die Frage stellt, gehen viele davon aus, dass das Alter des Protagonisten fast automatisch auch das Alter der Zielgruppe bestimmt. Oder anders gesagt, halten viele ein Fantasy-Buch automatisch für ein Jugendbuch, nur weil die Hauptfigur in diesem Alter ist. Ich bin mir nicht so sicher, ob dieser Zusammenhang immer stimmig ist.
Ja, das lese ich öfter in Deinen Rezensionen und ich stimme da zu. Letztlich ist es wohl eine Frage des Einfühlensin die Figuren, deren Erlebnisse und in den Weltenbau. Natürlich gibt es auch die Sprache. Hier spürt man die Zielgruppe eher.
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#21
Geschrieben 20 August 2021 - 10:29
Ja, das lese ich öfter in Deinen Rezensionen und ich stimme da zu. Letztlich ist es wohl eine Frage des Einfühlensin die Figuren, deren Erlebnisse und in den Weltenbau. Natürlich gibt es auch die Sprache. Hier spürt man die Zielgruppe eher.
Die verwendete Sprache ist IMHO eher ein Unterscheidungsmerkmal zwischen Kinder- und Jugendbuch. Zwischen Jugend- und 'Erwachsenen'-Buch sehe ich da keinen prinzipiellen Unterschied. Ein Charakter sollte in der wörtlichen Rede natürlich immer glaubwürdig für sein Alter klingen, egal auf welches Alter das Buch abziehlt.
Ein gutes Beispiel für den Unterschied zwischen Protagonistenalter und Zielgruppenalter ist übrigens die Netflix-Serie "Stranger Things". Da ist ein Großteil der Protagonisten (in der 1. Staffel) 12, die Serie ist aber FSK 16.
#22
Geschrieben 21 August 2021 - 01:57
Einer der Die drei ??? Autoren berichtete mal, dass irgendwann die drei Protagonisten jünger gemacht werden sollten. Irgendwann waren sie ja so alt, dass, falls ich mich richtig erinnere, einer sogar Auto fahren durfte (in der USA). Als Beispiele dafür, wie das umgesetzt wurde, schrieb er, dass die Protagonisten ab der "Verjüngung" ihre Eltern wieder für verschiedene Sachen um Erlaubnis fragen mussten und das eigenständige Autofahren vorbei war.
#23
Geschrieben 21 August 2021 - 11:36
Einer der Die drei ??? Autoren berichtete mal, dass irgendwann die drei Protagonisten jünger gemacht werden sollten. Irgendwann waren sie ja so alt, dass, falls ich mich richtig erinnere, einer sogar Auto fahren durfte (in der USA). Als Beispiele dafür, wie das umgesetzt wurde, schrieb er, dass die Protagonisten ab der "Verjüngung" ihre Eltern wieder für verschiedene Sachen um Erlaubnis fragen mussten und das eigenständige Autofahren vorbei war.
(Ja, seit gut 20 Jahren veröffentlicht der Kosmos-Verlag mit der "Die drei ??? Kids"-Serie einen Kinderbuch-Ableger, der sich etwa hinsichtlich der Sprache, der Protagonisten - Justus & Co sind jetzt 10 Jahre alt - aber auch buchgestalterisch an ein jüngeres Publikum, etwa ab 8 Jahren, richtet. Meine sechsjährige Tochter kann der Handlung aber auch schon gut folgen. )
#24
Geschrieben 21 August 2021 - 15:15
(Ja, seit gut 20 Jahren veröffentlicht der Kosmos-Verlag mit der "Die drei ??? Kids"-Serie einen Kinderbuch-Ableger, der sich etwa hinsichtlich der Sprache, der Protagonisten - Justus & Co sind jetzt 10 Jahre alt - aber auch buchgestalterisch an ein jüngeres Publikum, etwa ab 8 Jahren, richtet. Meine sechsjährige Tochter kann der Handlung aber auch schon gut folgen. )
Ich meinte die ursprünglichen Die ??? Fragezeichen. Scheinbar haben einige Autoren sie irgendwann älter erscheinen lassen, etwa dadurch, dass sie einen Führerschein haben. Irgendwann hat ein Autor oder der Verlag beschlossen, dass sie wieder jünger sein sollen, sodass sie wie im vorherigen Beitrag beschrieben, sich etwas anders verhalten und anders ausdrücken. Ich fand das in sofern interessant, dass man durch Kleinigkeiten die Figuren etwas anders erscheinen ließ, was mir beim Lesen der Die drei ??? Bücher nicht bewusst aufgefallen ist.
Mir haben die Die drei ??? Bücher auch noch in der Jugend gut gefallen. Ich habe sogar als junger Erwachsener einige Bände gelesen. Es ist toll, dass es diese Bücher in der Bücherei gab, da ich als Kind bzw. Jugendlicher sonst niemals soviele Bände hätte lesen können. Gelesen habe ich vermutlich ca. 100 Bände. Erschienen sind mittlerweile über 200 Bände.
#25
Geschrieben 22 August 2021 - 10:28
Mir haben die Die drei ??? Bücher auch noch in der Jugend gut gefallen. Ich habe sogar als junger Erwachsener einige Bände gelesen.
Und warum auch nicht. So geht es mir auch heute noch regelmäßig bei phantastischen Genre-Romanen für eine junge Zielgruppe, auf die ich zunächst "nur" als Rezensent stoße. Zuletzt bei den Jugendbuchdystopien von James Dashner, Kevin Sands' Alchemisten-Abenteuer "Blackthorn-Code" oder Ali Sparkes' "Fox Runner", - bei denen ich 'freiwillig' weitere Bände gelesen habe oder eben das noch vorhabe.
Bearbeitet von Sierra, 22 August 2021 - 10:50.
#26
Geschrieben 22 August 2021 - 15:58
Nun, wie sag' ich's?
Mir ist schon klar, dass es verkaufstechnisch und genremäßig Gründe gibt Kinder- und Jugendliteratur auseinanderzuhalten.
Um das geht's mir nicht.
Mir geht's darum, dass es z.B. einige Werke der Kinder- und Jugendliteratur gibt die es in den Kanon der "Erwachsenen"-Literatur geschafft haben. "Der Hobbit", die "Narnia-"Trilogie, "Peter Pan", "Alice im Wunderland" und Fortsetzung, "Die unendliche Geschichte" und vielleicht noch eine Handvoll weiter Werke. Oder ist es eigentlich umgekehrt. Ist es Erwachsenenliteratur, die es in die Kinderliteratur geschafft hat?
Was ist aber mit dem Rest und im Besonderen mit neueren Werken? Hört man z.B. etwas von der "Tintenwelt"? Wie sieht's mit den "Zamonien"-Werken aus? Ist die "Panem-Welt" Kinder- oder Erwachsenenliteratur? Kann sie beides sein? Da wird's schon ruhiger. Von der großen Masse der Kinderliteratur mit phantastischem Hintergrund hört man eigentlich nichts. Was sind die Renner der derzeitigen Halbwüchsigen-Literatur mit phantastischem Einschlag und was zeichnet sie aus?
Ist "Bibi Blocksberg" Phantastik? Ist Pipi Langstrumpf Phantastik? Ist Tom Turbo Phantastik?
Der Hobbit bzw. die Ringe-Trilogie sind ganz klar für den anspruchsvollen Leser gedacht. Jugendliche werden primär angesprochen, aber das war's dann auch.
Die "Panem-Trilogie" (...Quattrologie) würde ich beispielsweise in die Leserschaft junger Erwachsener einordnen, zumindest bei den Filmen habe ich an einigen Stellen vor Verwunderung schon schlucken müssen. Das kann man keinem Kind um die 13 zumuten. "Harry Potter" bspw. ist komplett Jugendliteratur, ähnlich wie "Pippi Langstrumpf". Tintenwelt ist der Versuch einer deutschen Autorin, auf den HP-Zug aufzuspringen. Ob er gelungen ist, weiß ich nicht, ich kenne zu wenig von dem Werk. Tom Turbo kenne ich nicht.
Allerdings würde ich auch die Trilogie "Binti" (Nnedi Okorafor) ganz klar der Jugendliteratur zuschreiben, obwohl es auch SF-Elemente besitzt - aber vor allem mal Fantasy ist (wenn auch ganz witzig geschrieben: erst ab rund 15 oder für den schon erfahrenen jüngeren Leser).
Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,
der dumme Mensch nach Schuldigen.
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#27
Geschrieben 22 August 2021 - 21:23
... "Harry Potter" bspw. ist komplett Jugendliteratur, ähnlich wie "Pippi Langstrumpf". ...
Hast du die späteren HP-Bände gelesen?
#28
Geschrieben 22 August 2021 - 21:38
Der Hobbit ist ein Kinderbuch, das ist stilistisch ganz anders als HdR. Und bei Harry Potter muss man auch die Bände einzeln betrachten. Aber ich hatte damals nicht das Gefühl, Jugendbücher zu lesen, als ich die ersten drei Bände während eines verregneten Sommers verschlang.
Sehr vorsichtig wäre ich auch dabei, die Tintenwelt als Clone oder Mitnahmewerk zu sehen, Cornelia Funke war schon eine erfolgreiche Kinder- und Jugendbuchautorin und natürlich beflügelte HP die Umsätze phantastischer Jugendgeschichten, aber ich denke, die Tintenwelt-Trilogie ist eigenständig.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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Saramee
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#29
Geschrieben 24 August 2021 - 22:58
Der Stil der Harry Potter Bücher ist bei den ersten Bänden ein anderer als bei den späteren Bänden. Mich hat bei den ersten Bänden das Phantastische also die Beschreibung von Zauberei etc. fasziniert bzw. die Entdeckung der Zauberei aus der Perspektive eines Zaubereineulings. Bei späteren Bänden steht die Haupthandlung und die Spannung im Vordergrund. Das hat mich bei den Büchern nur noch wenig interessiert.
Ich vermute bzw. man hat es ja auch gesehen, dass die Bände beider Stilrichtungen unter Jugendlichen und Erwachsenen Anhänger findet.
Übrigens, das große Verdienst, das den Harry Potter Büchern zugerechnet wird, dass sie viele Leser der Phantastik zugeführt haben, trifft auch auf mich zu. Ich habe in der Kindheit und Jugend zum Teil Pantastik gelesen, habe dann aber als junger Erwachsener Krimis und gelegentlich Thriller gelesen. Durch die Harry Potter Bücher wurde mir klar, dass meine Lesevorliebe klar im Bereich der Phantastik liegt.
Tintenherz, der einzige Band der Tinten-Reihe, den ich gelesen habe, hat mich gelangweilt, obwohl ich von mehreren Bekannten gehört habe, dass sie die Geschichte gut fanden.
Herr der Ringe habe ich nicht gelesen. Allerdings habe ich vor wenigen Jahren Der Hobbit gelesen. Ich fand das Buch etwas langweilig. Es war für mich nicht genug Phantastisches oder Spannung drin, um mich gut zu unterhalten. Von daher würde ich Der Hobbit stärker in den Bereich Jugendbuch einordenen als in den Bereich Erwachsenenbuch.
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