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Aus für die "neue" Rechtschreibung?


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72 Antworten in diesem Thema

#61 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 10 August 2004 - 14:33

@Gerd:

Ich hätte mir eine inhaltliche Diskussion gewünscht, eine, in der man an Beispielen über das Für und Wider von NSR und ASR diskutiert - nicht eine, in der mir irgend jemand erklärt, was er / sie tun wird, wenn diese oder jene Zeitung dies oder das tut.

Tja, Gerd, dann mal los: Erklär doch mal, was der Unterschied zwischen einer „Hand voll Diamanten“ und einer „Handvoll Diamanten“ ist. Das würde einer inhaltlichen Diskussion entgegenkommen, so wie Du sie ja gerne hättest.


@Holger:

Sehr gutes Argument, das mir, zwar nicht in dieser Klarheit aber immerhin, auch schon durch den Kopf schoss. Um es vielleicht noch weiter zu fassen: Könnte man das Rambazamba um die neue Rechtschreibung vielleicht auch als eine Art Sicherung von Pfründen auffassen? Denn wenn plötzlich jeder richtiges Deutsch schreiben kann, dann verliert man ja zum Teil seinen Status, oder?

Hach, welch ketzerischer Gedanke! :D

Bis dennen,
Henrik Fisch

Bearbeitet von Henrik Fisch, 10 August 2004 - 14:37.

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#62 misc

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    Infonaut

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Geschrieben 10 August 2004 - 14:49

Erklär doch mal, was der Unterschied zwischen einer ?Hand voll Diamanten? und einer ?Handvoll Diamanten? ist.

Wenn Gerd Dir eine handvoll Diamanten gibt, reichen drei Stücker, damit's ein paar sind (und nicht nur ein Paar); wie viele er im Gegenzug erhält, hängt vorwiegend von Handtellergröße und Fingerstellung ab :D Ad Astra, Marc-Ivo

#63 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 11 August 2004 - 10:42

@misc:

wie viele er im Gegenzug erhält, hängt vorwiegend von Handtellergröße und Fingerstellung ab

*prust* :lol:

Bis dennen,
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#64 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 11 August 2004 - 13:33

Nur um noch einmal zurück zum eigentlichen Topic zu kommen. Hier ein paar Argumente für die neue Rechtschreibung: Die neue Freiheit (Die Zeit) Bis dennen, Henrik Fisch
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#65 tichy

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    Typonaut

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Geschrieben 11 August 2004 - 13:51

Hallo Henrik, danke für den Link, guter Artikel.

Die Reform verlangt nicht, wie manchmal unterstellt, den Verzicht auf Kommas, wenn darunter der Sinn leidet. Jeder darf so viele setzen, wie er für nötig hält, um verstanden zu werden. So wird auch, um einen zweiten Stein des Anstoßes zu nennen, niemand gezwungen, unschöne Trennungen vorzunehmen.

Interessant. Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Warum kann man das nicht auch bei der Zusammenschreibung so machen? Dann gibt's keine Probleme mehr, wenn man zwischen Handvoll und Hand voll unterscheiden möchte. -- tichy
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#66 Ronni

Ronni

    Kürbisnaut

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Geschrieben 19 August 2004 - 08:31

Wenn das kein Grund ist, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png

Microsoft fürchtet Umstellung auf alte Rechtschreibung  Der Chef von Microsoft Deutschland , Jürgen Gallmann, sieht im Falle einer Umstellung auf die alte Rechtschreibung enorme Kosten auf sein Unternehmen zukommen. "Auf die alten Rechtschreibregeln von Windows oder Office zurückzugehen reicht nicht aus. Denn sicher werden neue mit den alten Regeln gemischt. In diesem Fall müssten wir allein bei Windows mehr als 1,5 Millionen Wörter manuell prüfen", sagte er in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin "Focus-Money". "Ein gigantischer Aufwand. Wir rechnen mit vielen Mannjahren", so Gallmann. Schließlich gelte es nicht nur, die Rechtschreibung in der Software umzustellen. Es müssten auch Handbücher, Web-Inhalte, Animationen und Glossare korrigiert werden. Allein durch deren Überarbeitung fielen außerordentlich hohe Zusatzkosten an. Probleme wie etwa die mögliche Inkompatibilität mit älteren Programmteilen oder bei Partnern kämen noch hinzu.


Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de

#67 Trurl

Trurl

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Geschrieben 20 August 2004 - 09:47

:rolleyes: Vielleicht findet sich der eine oder andere hier wieder: Eine kleine Typologie der Reformhasser (gefunden in "Die Zeit") :P Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
  • (Buch) gerade am lesen:Jeff VanderMeer - Autorität
  • (Buch) als nächstes geplant:Jeff VanderMeer - Akzeptanz
  • • (Buch) Neuerwerbung: Ramez Naam - Crux, Joe R. Lansdale - Blutiges Echo
  • • (Film) gerade gesehen: Mission Impossible - Rogue Nation

#68 Lomax

Lomax

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Geschrieben 20 August 2004 - 12:24

Warum kann man das nicht auch bei der Zusammenschreibung so machen? Dann gibt's keine Probleme mehr, wenn man zwischen Handvoll und Hand voll unterscheiden möchte.

An der Stelle möchte ich mich auch mal aus der Praxis zu Wort melden. Vorneweg: Ich habe nichts gegen die NDR. Aber das einzige, was daran im Alltag wirklich stört, sind die Varianten. Denn wenn ich Texte korrigiere, muss ich nicht nur darauf achten, dass sie richtig sind, sondern auch, dass sie innerhalb einer Publikation eindeutig sind. Wenn nämlich im selben Abschnitt zunächst "zufolge" steht, und in der Zeile darunter "zu Folge", dann denkt der Leser, dass der Autor selbst nicht weiß, wie das geschrieben wird. Zu diesem Zwecke werden insbesondere von der Presse gerne die "Agenturregeln" verwendet, die für alle Fälle, wo die NDR zwei Varianten zulässt, eine festlegt. Angenehme Sache. Viele Verlage allerdings haben eigene Hausregeln oder, wie auch Lübbe, überlassen die Wahl der Variante dem Schreiber. Und ich als Lektor muss mir dann, wenn es zwei Varianten gibt, die verwendete Variante beim ersten Vorkommen merken und in der Folge immer entsprechend korrigieren. Das bedeutet für mich allerdings, dass ich auch korrekt geschriebene Begriffe registrieren und notieren muss. Diesen Aufwand merke ich schon, und oft genug fällt mir erst in der Mitte des Buches zufällig auf, dass irgendein Wort mal so, mal so geschrieben ist. Und dann muss man von Anfang an noch mal alles durchgehen ... Außerdem ist es nicht weiter schwierig, sich die jeweils richtige Schreibweise zu merken. Wenn es allerdings von vielen Begriffen zwei richtige Schreibweisen gibt, von anderen, gleichartigen aber nur eine, dann muss man sehr viel im Kopf behalten. Das funktioniert in der Praxis nicht, und das sind die häufigsten Fälle, wo man im Duden nachschlagen muss - was sehr viel Zeit kostet. Ich denke, das dürften auch die Lehrer bei der Fehlerkorrektur merken. Also, mir ist es ganz egal, wie die Worte nun geschrieben werden (na ja, relativ egal). Aber es sollte möglichst wenig Varianten geben. Am besten währe die Wiedereinführung eines "Druckerdudens", denn alle Verlage akzeptieren und der die für Alltagsschreiber zulässigen Varianten für den professionellen Druck vereinheitlicht.
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#69 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 20 August 2004 - 12:32

Lomax, du sprichst mir aus der Seele. Genau so ist es.

#70 Lomax

Lomax

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Geschrieben 20 August 2004 - 13:04

Eine kleine Typologie der Reformhasser (gefunden in "Die Zeit")

Ja, mir persönlich ist jedenfalls aufgefallen, dass die Kritik an der NDR in erster Linie von der "zweiten Garnitur der Orthografen" bestimmt wird. Damit sich da jetzt keiner über Gebühr auf die Füße getreten fühlt (obwohl ich auch nicht übertrieben Konfliktscheu bin ;) ), möchte ich genauer ausführen, was ich damit meine: Die sehr harte Diskussion um die Mängel der alten Rechtschreibung wurde seinerzeit in erster Linie von Linguisten geführt, und die würde ich als die führenden Fachleute auf dem Gebiet bezeichnen - also, "zweite Garnitur" ist gemeint in Abgrenzung zu den Sprachwissenschaftlern, die sich hauptberuflich mit genau diesem Thema befassen. Die hört man heute selten, und das schlägt sich auch auf das Niveau der Berichterstattung wieder - und damit meine ich nicht etwa Geschmacksfragen wie Polemik oder einseitige Darstellung, sondern nur die Menge der sachlichen Fehler in den einschlägigen Artikeln (von den Leserbriefen mal ganz abgesehen :angry: ). Ca. ein Drittel aller Beispiele, die ich in meiner Tageszeitung (Kölner Stadt-Anzeiger) zu diesem Thema gefunden habe, waren schlichtweg falsch. Die Diskussion zur Rechtschreibung in den Medien wird, soweit ich Berichte und Leserbriefe verfolgt habe, in erster Linie von Lehrern, Journalisten und Autoren als "Sprachprofis" getragen. Nun konnte ich aber während des Studiums sehr genau beobachten, dass gerade von Seiten der zukünftigen Lehrerschaft linguistische Seminare gemieden wurden, als wären die Räumlichkeiten radioaktiv verseucht. Da fand man noch welche in den verpflichtenden Proseminaren, aber in einem Hauptseminar Syntax suchte man vergebens danach. Auch in einem eigens zur NDR angebotenen Hauptseminar mit Schwerpunkt NDR war ich auffälligerweise der einzige Lehramtsstudent. Diese Diskrepanz zwischen fachlicher und politischer Präsenz der Lehrerschaft bei dem Thema finde ich schon bemerkenswert. Auch im journalistischen Bereich konnte ich als Schlussredakteur feststellen, dass die meisten Angehörigen der schreibenden Zunft meist froh waren, die Feinheiten der Orthografie und auch die Anwendung der Word-Rechtschreibhilfe dem Schluss zu überlassen. Seltsam nun, wenn diese Leute sich durch die Schreibweise eines Wortes plötzlich in ihrer Ausdrucksfähigkeit beschränkt fühlen. Auf der anderen Seite hatten die Schlussredakteure und Lektoren, mit denen ich bisher zusammengearbeitet hatte, eine bemerkenswert pragmatische Einstellung zur Rechtschreibreform. Manche kamen besser damit zurecht, andere schlechter; manche haben es befürwortet, andere abgelehnt. Und natürlich fiel jedem etwas ein, wie er es hätte besser machen können. Aber ich habe doch sehr deutlich den Unterschied erlebt zwischen fachlicher und ideologischer Auseinandersetzung mit dem Thema. Und was den Aufwand des Umlernens betrifft: Als Informatiker musste ich in jedem Jahr Änderungen verkraften und Neues lernen, was im Umfang den Aufwand für die Rechtschreibreform zumindest ebenbürtig war, und wenn "Sprachfachleute" sich über diese "Fortbildung" aufregen, dann liegt das wohl in erster Linie daran, dass sie an so etwas nicht gewöhnt sind und dass die Fortbildung auch nicht unbedingt optimal organisiert wurde.
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#71 Rusch

Rusch

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Geschrieben 20 August 2004 - 16:13

Also, mir ist es ganz egal, wie die Worte nun geschrieben werden (na ja, relativ egal). Aber es sollte möglichst wenig Varianten geben. Am besten währe die Wiedereinführung eines "Druckerdudens", denn alle Verlage akzeptieren und der die für Alltagsschreiber zulässigen Varianten für den professionellen Druck vereinheitlicht.

Ich denke solch Feinjustierungen wird der Duden schon vornehmen. Was die Varianten betrifft, so bin ich da nicht so fit. Ich kann auch nicht sagen, wie stark das jetzt in der alten Rechtschreibung war. Von einigen Varianten weiss ich aber. Ich denke, es ist alles eine Sache der Gewöhnung. Auch bei der alten Rechtschreibung hat man sich für eine der beiden Varianten irgendwann entschieden und benutzt diese. Bei der neuen Rechtschreibung herrscht natürlich noch Unsicherheit vor. Durch diese Übergangsphase werden wir durch müssen, denn realistisch betrachtet ist der Zug zur neuen Rechtschreibreform vor Jahren schon abgefahren. Nur wird es viele Jahre brauchen, bis dies alles eingeführt wird. Himmel, ich kann mich noch erinnern, dass ich in der Schule viele noch eine Wörter zunächst mit PH anstatt F gelernt habe. Z. B. Photo.

#72 rockmysoul67

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Geschrieben 23 April 2005 - 18:04

In Deutschland wird man möglicherweise wieder alte Regeln einführen. (Siehe z. B. Focus) In der Schweiz nicht. (Hier)

#73 Rusch

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Geschrieben 23 April 2005 - 20:30

Ach ja, die Regel für Getrenn-Zusammenschreibung. Die war vor und nach der Rechtschreibreform Scheisse. Das können sie so oft machen wie sie wollen. Ich werde das in meinem hohen Alter ohnehin nicht mehr umfassend lernen. :D


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