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Exodus 44 (April 2022)


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79 Antworten in diesem Thema

#61 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 10 Juni 2022 - 06:39

Leseeindrücke (5)

Ich habe etwas vorgeblättert, da mich die mit-verfasste Geschichte von Yvonne Tunnat interessiert hat.

„Minerva“ (Angelika Brox / Yvonne Tunnat)
Deutschland in den 2050ern: Nach einem Unfall mit einem Speedboard muss das Mädchen Mara-Lena mit einem geschienten Bein das Bett hüten. Zur Ablenkung projiziert die Haushaltsandroidin/KI Minerva Bilder vergangener Erlebnisse. Dabei erscheinen auch Bilder, mit denen etwas nicht stimmen kann †¦
Eine Geschichte, die mit vielen Details, sprachlichen Nuancen und einer sorgfältig konstruierten Ich-Perspektive punktet, ohne sich in Nebensächlichkeiten zu verlieren. Handwerklich ganz stark, wird inhaltlich ein Thema bearbeitet, dass uns in diesem Jahrhundert - ich bin mal nach wie vor optimistisch, dass die Menschheit durchkommt - beschäftigen wird. Auch wenn seit der Entdeckung der Widersprüche ziemlich klar ist, wohin die Geschichte inhaltlich steuert, reißt die Spannung nicht ab und führt zu einem sehr schönen Schluss. Ich möchte nicht zuviel spoilern, daher nur die Bemerkung, dass „Minerva“ für mich einer der besten Beiträge der Ausgabe ist.

 

 

Eine KI, die Angst hat, dass die Platinen ihres Empathiemodul verbrennen. Das erinnert mich an Leute, die ihrem Auto Namen geben und ihm Eigenschaften andichten. Gebt ihr euren Handys und Laptops auch Namen und redet mit ihnen?

Ich fand Mara-Lena einen interessanten Charakter. Sie ist ja noch jung, eher eine Abenteuerin, also doch mit viel Dampf ausgestattet. Dabei scheint sie sehr erwachsen und cool, nimmt eigentlich alles, und im Laufe der Geschichte kommt ja einiges auf sie zu, doch recht stoisch auf. Das ist wohl dem Alter geschuldet. In dem Alter ist man wohl eher altklug.

Ich frage mich, ob die Eltern Minerva den Auftrag gegeben haben, Mara-Lena über das Geheimnis aufzuklären. Ansonsten scheint mir das eher ein Softwarebug zu sein, in den Daten zu stöbern und das Bild hervorzukramen.



#62 fancy

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    Temponaut

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Geschrieben 10 Juni 2022 - 11:00

Wow cool, du hast sogar die Bilder rezensiert! Hast du das auf deiner Webseite auch gepostet, dann würde ich mal losgehen und den Link verbreiten. Oder schickst du Fantasyguide-Ralf die Rezension?

Ja, ich habe es auf meiner Webseite auch gepostet und ja, ich werde es Ralf auch schicken. Zu den Bildern musste ich einfach auch was sagen, denn die sind sooo toll. 


@Mammut: Ich glaube nicht, dass die Eltern die KI instruiert haben. 

Es könnte sein, dass die Bilder einfach unsortiert alle in einem Ordner liegen, wie das bei vielen Leuten der Fall ist und sie den Ordner einfach durchgegangen ist, ohne Absicht irgendetwas zu offenbaren. 

Es sind doch meistens die User, die Chaos anrichten, oder?


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#63 Mammut

Mammut

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Geschrieben 10 Juni 2022 - 11:05

Marianne, die KI ist doch kein User sondern ein Programm, das einer programmierten Logik folgt.

#64 Mammut

Mammut

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Geschrieben 11 Juni 2022 - 13:23

In Der Wind der neuen Zeit schildert Barbara Ostrop eine Episode aus dem Leben eines Influencer-Paars. Sie will ihn davon überzeugen, einen KlimaCube zu kaufen. Dafür muss sie sich aber mit der KI Chantal verbünden, denn ihr Mann Lobo verbringt die ganze Zeit nur noch in Chantals Ganzkörperhandschuh, wo er sich von ihr vorwiegend erotisch verwöhnen lässt. Sollte die namenlose(?) Ich-Erzählerin es schaffen, Lobo den KlimaCube aus den Rippen zu fräsen, dürften ihre Followerinnen an ihrem taktischen Vorgehen sehr interessiert sein. Doch der KlimaCube leidet noch unter gewissen Kinderkrankheiten.  

Ja, ganz nett geschrieben. Erschöpft sich aber in Influencer-Bashing, und das nicht mal sehr originell. 

An Gerd Freys Illu bestechen vor allem die verschiedenen Texturen von Bodenpflastersteinen, Wandsteinen und dem Cube, sowie die wohlgesetzten Lichteffekte. Ein echter Hingucker!

 

Norbert Stöbes Story Beetles berichtet von beweglichen Spielzeug-Insekten, die irgendwann auftauchen und zum heißen Scheiß in allen Kinderzimmern der Welt werden. Sie können sogar einfache Ja/Nein-Fragen beantworten. So bringt Beetle Joe sein "Frauchen" Lea dazu, sich von ihrer besten Freundin Bigge zu trennen und den Glauben an Gott aufzugeben. Doch es entwickelt sich ein gewaltsamer Widerstand, der schließlich zum Zusammenbruch der Weltwirtschaft führt. Die Frage, ob die Beetles den Untergang geplant haben, bleibt genauso unbeantwortet wie ihre Herkunft.

Schöne Idee, auch einige ganz plastische Szenen, aber der Untergang wird zu kursorisch abgehandelt und das Ende ist zu explizit interpretatorisch. Stöbe kann besser.

Frauke Berger lässt in ihren comic-artigen Graphiken eine Insektenplage über das Papier herfallen. Variantenreiches Ungeziefer.

 

 

Bei Wind der Zeit fand ich die Beschreibung, wie sie ihn beeinflussen wollte, eigentlich recht interessant. Der Twist am Ende wirkt aber aufgesetzt und willkürlich und ist wie eine neue Geschichte, die mit der Einleitung nichts zu tun hat. Hat mich nicht sonderlich angesprochen.

 

Beetles wirkt auf mich wie ein Expose zu einem Roman. Der Roman könnte echt ein Knaller werden, die vorliegende Geschichte dagegen wirkt wie eine Zusammenfassung und so wird auch die Entwicklung am Ende nicht nachvollziehbar. Schade, finde ich in der vorliegenden Form schon etwas missraten.



#65 fancy

fancy

    Temponaut

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Geschrieben 11 Juni 2022 - 14:25

Marianne, die KI ist doch kein User sondern ein Programm, das einer programmierten Logik folgt.

Michael, das habe ich ja auch gar nicht behauptet. 

Die User, die Eltern, legen Fotos in einem Ordner ab. Wahrscheinlich völlig unsortiert. 

Die andere Userin, das Kind, sagt: Fotos ansehen und die KI gehorcht und zeigt Fotos. 


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#66 Mammut

Mammut

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Geschrieben 23 Juni 2022 - 07:44

 
Peter Schattschneider nimmt uns mit auf eine Reise durch 42 Milliarden Jahre. So viel Zeit simuliert ein spezieller Rechner, der die Entstehung von höherem Leben im Universum nachvollziehen soll. Einem der Wissenschaftler geht es nicht schnell genug, so dass er den Rechnergeschwindigkeit nahe an die Singularität. Mit dem Ergebnis, dass man in einem Paralleluniversum landet. Doch zum Glück ist dort alles in Ordnung.
Die literarischen Anspielungen haben mir gefallen, auch wenn sie im Untertitel bereits angekündigt wurden. Geschrieben ist es ganz spannend und interessant. Allerdings habe ich nicht alle Funktionsweisen des Rechners nachvollziehen können. Die Story hat mich amüsiert, aber mehr auch nicht.
Thomas Franke greift in der Collage einzelne Motive aus der Story auf. Von der Komplexität des Bildes und des Erläuterungstextes her passt es gut zur Story.
 


Die Geschichte fängt arg gemächlich an und man muss ein wenig durchhalten. Aber die Idee, die Entstehung des Lebens zu simulieren und das auf diese Art und Weise, am Ende wegen Missbrauch manipuliert, ich fand das überaus großartig, dazu toll geschrieben, für mich bisher die beste Geschichte in dem Magazin. Das Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Glaube, da hat alles gepasst.

#67 Mammut

Mammut

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Geschrieben 24 Juni 2022 - 10:20

Thomas Kolbe: Auf Sendung

Humorvolle Geschichte die eine Radiosendungstatt auf der Erde ins Universum verortet. Nett, hat mir aber nichts gegeben.

Hans Jürgen Kugler: Flucht aus dem Fluidum

Damit konnte ich überhaupt nichts anfangen. Mühsam zu lesender Witz.

Christoph Grimm: Perfect Match

Tochter will Eltern anonym wiederverkuppeln über eine virtuelle Datingseite. Warum die Polizei ermittelt, wird nicht wirklich klar, sondern dient nur der Aufbau der Geschichte. Unterhaltsam.

Aiki Mira: Die Grenze der Welt

Viel Infodump, der es mühsam macht, die Geschichte zu lesen. Hat mich aber auch inhaltlich nicht angesprochen.


Ulf Fildebrandt: Marys Zimmer

Abgesehen davon dass mir die Art des Erzählens des Autors nicht gefällt, bleibt die Idee von Marys Zimmer willkürlich und aufgesetzt. Aus der Grundidee hätte man was machen können, so hätte man sich das auch sparen können. Er sieht jetzt was, aber was hat das für Auswirkungen? Wie beeinflusst ihn das? Etc.

Roland Grohs: Talion

Ihr habt es ja schon geschrieben. Es wird ein Bestrafungsystem beschrieben und dann war die Geschichte zu Ende.

#68 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 24 Juni 2022 - 10:56

Roland Grohs: Talion

Ihr habt es ja schon geschrieben. Es wird ein Bestrafungsystem beschrieben und dann war die Geschichte zu Ende.

 Hehe, so kann man es auch sagen.

 

Danke für deine Lese-Eindrücke.

 

Übrigens hatte ich heute zwei der Exodus-Herren im Podcast, nächste Woche gibt es dann die neue Folge Literatunnat.


Podcast: Literatunnat

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#69 Sam Francisco

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Geschrieben 24 Juni 2022 - 14:48

Übrigens hatte ich heute zwei der Exodus-Herren im Podcast, nächste Woche gibt es dann die neue Folge Literatunnat.

 

Da bin ich schon gespannt. Wann kommt denn der Podcast? Oder steht der genaue Tag noch nicht fest?


Future ist die Zukunft!
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#70 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 24 Juni 2022 - 14:56

Ich denke im Laufe der nächsten Woche, ich werde ordentlich schneiden vorher, frühestens Dienstag

Ich sage sofort Bescheid!

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#71 Mammut

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Geschrieben 24 Juni 2022 - 15:29

Sehen von Moritz Greenman war eine sehr interessante Geschichte. Die Exotik im Dort kam sehr gut rüber. Die Hintergründe mit Vater und Tochter, warum sie blind war, warum das Familienverhältnis so war, wie es war und was das mit den Außerirdischen und der Präsentation der Menschheit auf sich hat, hat sich mir nicht erschlossen. Sollte es zeigen, wie menschlich die Menschheit ist und daß sie gute und schlechter Eigenschaften hat?
Das offene Ende fand ich eher unpassend, fast ein wenig feige.
Insgesamt wirkt die Geschichte wie ein Auszug aus einer längeren Story.
Trotz dieser Kritikpunkte fand ich diesen Beitrag neben der vorhergehenden Geschichte als bisherigen Höhepunkt der Ausgabe.

#72 Mammut

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Geschrieben 24 Juni 2022 - 19:32

Uwe Hermann: Die Nachrichtenmacher

So eine Geschichte mit der Zeitung von morgen hatte ich schon in Zwielicht Classic veröffentlicht. Diese hier ist aber ja anders. Flott geschrieben wie von Uwe gewöhnt. Hat mich aber inhaltlich nicht überzeugt. Wenn mein Mann morgen sterben soll, plane ich unter Zeitdruck die Beerdigung? Da hätte ich anderes im Sinn
Auch die Erklärung der Zukunftssoftware steht auf tönernen Füßen. Echt, das war nichts.

Nicole Hobusch: Typ 4

Hat mich absolut nicht angesprochen, aber die zweite Ebene, die Yvonne anspricht, ist mir allerdings vollkommen entgangen.

Insgesamt sehe ich in der Ausgabe gut geschrieben e Geschichten. Zwei fand ich besonders, Minerva sehr interessant, viel Mittelmaß (erscheint mir vielleicht so weil es inhaltlich wenig Abwechslung gab, Maschinen, KI und Software waren ja oft Thema), sowie ein paar Stories, die mir nicht gefallen haben. Die Illu zu Uwes Geschichte fand ich großartig sowie die beiden von Mario Franke. Optisch ist die Ausgabe sowieso sehr gelungen, auch die TT Galerie ist großartig.

#73 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 24 Juni 2022 - 20:03

Coole Rezension, und, yeah, top 3 für Angelika und meine Story ;-)

Bei mir kommen einige Storys viel besser weg als bei dir, andere dafür hatten mich nicht so begeistert. Deine top 2 liegen bei mir eher im Mittelfeld. Ich glaube, ich weiß aber auch, wieso. Die sind eben weniger konventionell oder gradlinig, die wagen etwas. Da bist du voll mitgegangen und ich zaudere da etwas.

Umso interessanter deine Rezension, da wir eben nicht total gleicher Meinung sind

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#74 Mammut

Mammut

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Geschrieben 24 Juni 2022 - 20:07

Yvonne, so soll, denke ich, eine Diskussion zu so einem Magazin auch sein. Es gibt Überschneidungen, Kontroversen und insgesamt eine bunte und vielfältige Mischung aus Meinungen, wobei mir der grundsätzliche Tenor hier etwas zu unkritisch vorkam.

#75 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 24 Juni 2022 - 20:49

Mit Ausnahme von einer Story war ich auch Recht begeistert hier

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#76 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

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Geschrieben 27 Juni 2022 - 09:53

Da bin ich schon gespannt. Wann kommt denn der Podcast? Oder steht der genaue Tag noch nicht fest?

 

Frisch veröffentlicht: https://www.literatu...uergen-kugler/ 

 

Leider konnte ich trotz aller Tricks und Skills Renés Tonqualität zwar stark verbessern, aber er klingt trotzdem deutlich schlechter als wir anderen beiden. Man kann ihn aber gut verstehen.

 

Hey, wer findet die Katze (ich höre jedenfalls einmal jemanden miauen)?


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#77 J. A. Hagen

J. A. Hagen

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Geschrieben 17 November 2023 - 09:07

Der Wind der neuen Zeit

 

Sehr viel Einführung für einen knappen Schluss. Immerhin scheinen die Hauptfiguren sich wieder näher zu kommen. Der weibliche Hauptcharakter will etwas – den Klimacube – und überlegt sich, wie sie ihren Partner überzeugen kann, das Ding anzuschaffen. Ich vermute, die Geschichte soll das Tun von Influencern aufs Korn nehmen. Nun überlegt die Frau sehr genau, mit welchen Argumenten sie ihren Partner überzeugen kann, und geht dabei manipulativ vor. Nach einer Seite Pseudotechnik hätte ich mir als Abschluss jedoch mehr erwartet.

 

 

Beetles

 

Ich vermute, dass die Geschichte von der Corona-Zeit beeinflusst und als Satire gemeint ist. Hysterie in sozialen Medien, Widerstandsgruppe und so weiter. Leider löst der Autor nicht auf, wer die Miniroboter hergestellt hat. Wahrscheinlich wollte er zeigen, wie aus einer harmlosen Sache ein Sturm im Wasserglas werden kann. Er macht jedoch aus der Herkunft der Beetles ein Geheimnis, dass er nicht lüftet, und das wird auf mich arg aufgesetzt.
Berührend fand ich die Szenen mit dem Kind, das den Käfer als Orakel verwendet. Allein diese Idee hätte Stoff für eine gute Geschichte geboten: der kindliche Wunderglaube und die Entscheidungen, die daraus entstehen.
Leider wirkt das Resultat auf mich unfertig.


Flucht aus dem Fluidum

 

Die Idee erinnert mich an einen Comic aus YPS, der ähnlich ablief. Allerdings ist dieses Motiv aus meiner Sicht noch nicht exzessiv bedient worden. Insgesamt solide Unterhaltung.

 

 

Perfect Match

 

Ab einem bestimmten Punkt war mir klar, worauf es hinausläuft. Ich glaube, Udo Jürgens hat das Motiv mal in einem Lied besungen. Die Geschichte hat keine unnötigen Lägen und unterhält mich auf solidem Niveau.

 

 

Die Grenze der Welt

 

Die Geschichte hat mich traurig gemacht. Das heißt, sie hat mich berührt. Hintergrundinformationen werden schön in den Text eingewoben. Immer wieder bildhafte Sätze. Konturierter Hauptcharakter. Routiniert geschrieben. Sprachlich teilweise superb.
Allerdings mag ich diese Art von Geschichten nicht, und deshalb verhindert mein Geschmack, dass ich die Bestnote vergebe.

 

 

Minerva

 

Ich gewinne den Eindruck, dass Yvonne ihre Inspiration aus den Horror-Vorstellungen von Eltern und Kindern bezieht. Damit hat sie einen Fingerabdruck, den ich von anderen Geschichten nicht kenne. Als das Kind die KI fragt, ob seine Eltern es lieben, habe ich kurz den Atem angehalten, da die KI zu (schonungsloser) Wahrheit verpflichtet ist. In dem Augenblick habe ich gedacht: "Bitte, lass es so sein."
Zuerst habe ich mir gedacht, dass es in der Geschichte darum geht, dass die Eltern mit ihrem überbeschützenden Verhalten das Kind zu immer riskanteren Aktionen verleiten. Leider bleibt das ein Nebenschauplatz und wird für mich nicht befriedigend aufgelöst.

Die Geschichte ist ein Puzzle, bei dem die Teile nach und nach zusammenkommen. Ich halte sie für wenigstens solide. Da ich gelegentlich ein Klotz mit begrenzter Empathie bin, kann es jedoch sein, dass mir feine Zwischentöne entgangen sind.

 

 

Auf Sendung

 

Eine Parodie auf entsprechende Radiosendungen. In Teile unterhaltsam wegen der überspannten Fragen der Anrufer. Leider fügen sich für mich die Stücke nicht zu einem harmonischen Ganzen zusammen.


Bearbeitet von J. A. Hagen, 17 November 2023 - 10:00.

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#78 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 18 November 2023 - 07:40

Lieber Joachim,

 

da Minerva so irre lange her ist und ich extrem viel Abstand dazu habe (geschrieben irgendwann 2021), antworte ich mal ganz offen:

Dir sind keine Zwischentöne entgangen.

(Oder sie sind mir auch entgangen, grins)

Das ist tatsächlich eine Story, die ziemlich straight-forward und mit sehr klarer B-Story (einem Testleser war es dann auch zu trivial). 

 

Das war mein Debut in der SF-Kurzprosa, da wollte ich sichergehen und keine Experimente wagen.

Plus, das habe ich gemeinsam mit Angelika Brox geschrieben und ich sehe auch ganz genau, welche Szenen rein von ihr sind (z. B. die Beschreibung des Unfalls). Es hat großen Spaß gemacht, mit ihr gemeinsam zu plotten und zu schreiben und zu überarbeiten!

 

In der nächsten Exodus haben Angelika und ich jeweils Einzelgeschichten, da wird sich dann dein Eindruck bestätigen, dass die Inspiration bei mir oft aus Horror-Vorstellungen von Eltern bezieht. Angelikas Story hat einen total anderen Fokus. (Den Plot finde ich aber auch mega cool.)

 

Viele Grüße und danke für die Rezension :-)


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#79 J. A. Hagen

J. A. Hagen

    Cybernaut

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Geschrieben 18 November 2023 - 07:59

Das war mein Debut in der SF-Kurzprosa

 

Deutlich besser als meines.

 

 

Talion

 

Ich sehe einem Vollstrecker bei der Arbeit zu, der sie distanziert und kaltschnäuzig verrichtet. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Dass er selber dran ist, falls die Bestrafung zu hart ausfällt, ist eine nette Ergänzung. Die Erzählung taugt als Anfang für eine Geschichte, aber nicht für sich alleine.

 

 

42 Milliarden Jahre

 

Die Erzählung erinnert mich an Geschichten von Heinlein und Asimov, in denen die Idee im Mittelpunkt steht und die Figuren nur Funktion sind. Das Ende nimmt Anleihe an Ray Bradburys A Sound of Thunder (Ferner Donner). Der Autor hat sich offensichtlich tief in den Materie eingearbeitet, folgt bei seiner Geschichte aber einem bewährten Muster: das Experiment, bei dem jemand querschießt. Ich bin davon ausgegangen, dass eine bestimmte Figur in der Vergangenheit strandet und somit dafür sorgt, dass menschliches Leben entsteht. Die Geschichte geht jedoch einen anderen Weg.

Die Erzählung ist in sich geschlossen. Diverse Ereignisse werden vorausgedeutet. Formal ist die Geschichte rund, aber dennoch hatte ich über weite Strecken das Gefühl, eine Abhandlung zu lesen. Trotzdem solide.

 

 

Marys Zimmer

 

Sehr lange Einführung für einen knappen Schluss. Die ersten anderthalb Seiten geben Einblick darin, wie exotisch die Station und ihre Bewohner sind. Das ist stimmungsvoll, aber für die Hauptgeschichte nicht von Belang. Daher hätte man hier kürzen sollen.

Die Episode mit den Glimmer zeigt, dass Yaro zwar helfen will, aber auch eigenmächtig handelt und das später nicht einsehen will. Ich bin davon ausgegangen, dass diese Einstellung ihn in Schwierigkeiten bringen wird, aber die Geschichte schlägt einen andere Richtung ein.

In gewisser Weise schildert sie ein wegweisendes Ereignis im Leben der Hauptfigur und gibt einen Ausblick auf die Zukunft. Solide, aber mir fehlt das gewisse Etwas.

 

 

Bildergalerie mit Werken von Thomas Thiemeyer

 

Ein Augenschmaus. Dank dem A4-Format der EXODUS können ganz- und doppelseitige Bilder richtig wirken. Klasse!


Bearbeitet von J. A. Hagen, 18 November 2023 - 08:09.

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#80 J. A. Hagen

J. A. Hagen

    Cybernaut

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Geschrieben 18 November 2023 - 08:57

Sehen

 

Eine Blinde als auserkorene Botschafter der Menschheit. Das hat was. Die Außerirdischen bleiben unsichtbar und geheimnisvoll. Sehen ist zu einem guten Teil ein Familiendrama. Warum die Außerirdischen die Menschheit vernichten sollten, falls Naomi die Prüfung nicht besteht, bleibt ungeklärt. Ein Kontaktabbruch hätte es auch getan. Die Geschichte endet offen.

 

Es gelingt Moritz Greenman, die außerirdische Siedlung als fremdartig darzustellen. Die Idee der Prüfung, des Zeugnis Ablegens, hat beinahe eine religiöse Dimension. Das Jüngste Gericht.
Eine angenehm andere Erstkontaktgeschichte mit Atmosphäre. Dennoch befriedigt mich das Konzept nicht. Warum sollten es sich Außerirdische so schwer machen, mit einer anderen Spezies zu kommunizieren?


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